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Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: thuja thujon am 05. Februar 2020, 20:58:50
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Moin,
hier war der Winter bisher nur einmal eine Woche zu Besuch, das hat den Sandhafer nicht interessiert, der angeblich bei -5°C erfrieren soll.
Wetterdienst sagt aktuell gehen die Bodennahen Temperaturen runter. Minus 2-3°C könnten heute Nacht in 20cm Höhe drin sein.
Ich habe vor knapp 2 Wochen bodeneben mit der Heckenschere geschnitten, seitdem sind wieder knapp 10cm gewachsen. Siehe Foto.
Ich würde nun gerne die Winterbegrünung umbringen. Rentiert sich der nächtliche Weg in den Garten zum walzen oder ist nur wenig Effekt zu erwarten wenn nichtmal sicher ist das der Oberboden gefroren ist? Der ist derzeit klatschnass und hat entsprechend viel Wärme gespeichert.
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Moin thuja,
wie gross ist das Beet?
Und habe ich Dich da richtig verstanden: Du möchtest den Boden nicht mehr wenden?
..........also mir fallen 2 Möglichkeiten ein (die ich auch schon selber ausprobiert habe):
- 1. mit dem Gasbrenner abbrennen (da wird man wohl zweimal im Abstand drübergehen müsse, aber die Pflanze gehen auch ein, wenn man nicht das Pflanzenherz verbrennt.) Auf jeden Fall wäre es einen Versuch wert, ob es auch bei Sandhafer klappt.
- 2. mit Silofolie abdecken bis die Pflanze abgestorben sind. Vielleicht nicht sooo ::) toll für den Boden, aber immer noch besser als zu wenden
Auch hier fehlt der Frost. Nur die Tagetes sind abgestorben. Die Ringeblumen sind zwar nicht mehr schön, aber noch grün.
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Und habe ich Dich da richtig verstanden: Du möchtest den Boden nicht mehr wenden?
Ich möchte ihn weder wenden noch bewegen. Die Bauern dürfen es nicht bis zum 15. Februar, wenn ich besser sein will, sollte ich das auch berücksichtigen.
Also was macht Gräser/Rasen im Winter kaputt? Drüberlaufen wenns gefroren ist.
So sah es gestern Morgen vor der Arbeit aus.
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So sah es kurz danach aus. Walzen und drübertrampeln, Bodenoberfläche war noch leicht gefroren, so das ich im nassen Boden nix kaputttrampeln konnte. War durch den Frost ja tragfähig.
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Heute Abend nach einem Tag Sonne, einer Frostnacht und noch einem Tag Sonne.
Wird sich zeigen, was noch nachtreibt/überlebt.
Wenn merklich was nachkommt gibts Herbizid oder Fräse. Die Zeit rennt weg, in 3 Wochen wird wohl gepflanzt.
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Foto davor, links ein Regenwurmgang
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Danach, Foto zwar etwas unscharf aber man sieht das einige Zellen gebrochen sind und die Pflanze ausläuft. Regenwurmgang links ist der selbe.
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Also eine Frostnacht - wieviel Froststunden braucht der Sandhafer um zuverlässig abzufrieren?
Die Winter sind über die Jahre immer milder und immer kürzer geworden - müssen wir uns vom Sandhafer als Gründüngugn im Gemüsegarten verabschieden? .......was ja sehr schade wäre ::)
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Ich glaube nicht das man sich vom Sandhafer verabschieden muss, jedenfalls nicht in Weinbaugebieten.
Vorher muss man sich von Phacelia verabschieden, die kommt hier eher zuverlässig durch den Winter und samt noch aus wie blöd.
Man muss in Ausnahmewintern vielleicht etwas mehr hinterher sein, aber verbaschieden, soweit ists noch nicht.
Die Frage nach den Froststunden ist so nicht zu beantworten, da spielt noch mehr mit rein. In ganz Europa hat das Getreide noch keine Frosthärte aufgebaut, da wird Sandhafer am wenigsten Probleme machen. Wünschenswert wäre natürlich mal eine Woche Frost, aber alles in normalen Bahnen und nicht völlig durch den Wind und hoppladihopp.
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Danach, Foto zwar etwas unscharf aber man sieht das einige Zellen gebrochen sind und die Pflanze ausläuft.
und, wie is es?
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Ich will noch nicht abschließend urteilen. Gebracht hat es auf jeden Fall was, das Beet sieht von der Farbe her fast wie Glyphosatiert aus, aber das ein oder andere Miniblättchen habe ich schon nachtreiben sehen. Das Wochenende soll hier bis 16°C warm werden, danach wird man mehr sehen.
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PS: Ölrettich unbehandelt, hatte sich selbst ausgesäht, relativ spät, kommt jetzt erst in die Blüte.
Friert normalerweise auch ab.
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PS: Ölrettich unbehandelt, hatte sich selbst ausgesäht, relativ spät, kommt jetzt erst in die Blüte.
Friert normalerweise auch ab.
...........tja, normalerweise - aber was entspricht nun inzwischen der Norm?
Ich glaube ja doch, dass die Listen der Zwischenfrüchte. welche zuverlässig abfrieren, neu geschrieben werden müssten.
Ich staune ja immer noch über meine munter wachsend Ringelblumen aus dem letzten Sommer. Sie nehmen hier bei zunehmendem Licht und freundlichen 12,6°C Tagestemperatur, grade wieder richtig "Fahrt auf".
Ich habe mir gestern Saatgut vom Rotklee (tritifolium pratens) für meine Gassenkultur, in und unter den Johannisbeeren, mitgebracht. Der ist ja eh winterhart und dürfte bei den neuerdings üblichen Wintern allemal gut durchkommen.
Hast Du eine Quelle für eine Liste mit Gründüngungs- u. Zwischenfrüchten, welche zuverlässig abfrieren?
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Das zuverlässige abfrieren kann man vergessen, bei Tagetes mag das noch funktionieren, Phacelia ist eher Richtung winterhart einzustufen.
Zuverlässig abfrieren ist abhängig vom Saatzeitpunkt und wie man es sonst noch quält. Wenn man das nicht beachten will, ist zuverlässig abfrierend sowas wie Kapuzienerkresse.
Wenn der Winter ausfällt, ist eben nicht viel mit auswintern. Und deswegen machen wir Gründünger, weil es keine Frostgare mehr gibt.
Unterm Strich gibts also keine Quelle oder Link für sicher abfrierende Begrünung, sondern das ist ein Thema, das man bearbeiten muss, also ausprobieren.
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Abfrieren muss auch kein Vorteil sein. Gibts einen kalten Oktober, frierts evtl schon im Herbst weg, dann ist den Winter über kein Schutz da und Nitrat rauscht durch.
Viel eher wäre also was vorteilhaft, wenns im Herbst früh dicht macht und reichlich wurzelt, auch wenn viel Wasser im Beet ist, alle Nährstoffe speichert und nicht zu krautig ist sondern auch etwas verholzt, alles in allem aber später unabhängig vom Entwicklungsstadium leicht umzubringen ist.
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Viel eher wäre also was vorteilhaft, wenns im Herbst früh dicht macht und reichlich wurzelt, auch wenn viel Wasser im Beet ist, alle Nährstoffe speichert und nicht zu krautig ist sondern auch etwas verholzt, alles in allem aber später unabhängig vom Entwicklungsstadium leicht umzubringen ist.
.....und wenn ich dann noch eigenes Saatgut davon nehmen könnte :)
Wie wäre es mit:
- Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
Buchweizen ist ein nicht winterhartes Knöterichgewächs. Buchweizen wird von Mai bis August gesät (10 g/m2, 3 cm tief).
- Flachs, Lein (Linum usitatissimum)
Flachs ist ein nicht-winterhartes Leingewächs - eine Pflanzenfamilie, die wir sonst nicht im Gemüsegarten haben - also gut für den Fruchtwechsel. Flachs/Lein wird von kann von März bis August gesät werden, allerdings kommen die späten Gründüngungs-Aussaaten nicht mehr zur Blüte. Man sät etwa 4 g Saatgut/m2 circa 2 cm tief.
Quelle
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Buchweizen samt zu schnell aus und liefert wenig Lignin, ist zu krautig. Rentiert die Bodenbearbeitung bei der Aussaat nicht, bzw spielt die Verluste dadurch nicht wieder ein.
Lein habe ich noch nicht probiert, wenn der schnell genug wächst, sollte man das mal machen. Habe da von der phytosanitären Seite auch nur recht positives im Hinterkopf.
Wenn du Saatgut ernten willst, würde ich mal Feldsalat probieren. Wurzelt recht dicht und kann so dein Pulversand bisschen stabilisieren. 10-15cm tiefe Wurzeln schafft er auf lehm, auf Sand wohl mehr.
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Wenn du Saatgut ernten willst, würde ich mal Feldsalat probieren. Wurzelt recht dicht und kann so dein Pulversand bisschen stabilisieren. 10-15cm tiefe Wurzeln schafft er auf lehm, auf Sand wohl mehr.
Mit Feldsalat habe ich diesen Winter sehr gute Erfahrungen gemacht. War allerdings weniger als Gründüngung gedacht und mehr zum Essen. :D
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Macht ja nix. Man kann Gründünger auch selbst essen. Düngt dann halt etwas weniger, aber hilft trotzdem dem Boden.
Hier mal ein schon 3 Tage altes Foto. Also 10 Tage nach dem walzen. Sandhafer links gewalzt bei Frost, rechts lag Brennholz drauf, so das nicht gewalzt werden konnte.
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Zum endgültigen Letalisieren gabs vorgestern Kalkstickstoff und die Fräse.
Edit: noch ein Foto dazu.
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Sali thuja thujon
Hast du auch schon zurück verdichtet? 🚂
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Nein. >:(
Hab ja nix um das machen zu können. Ich behelfe mir aktuell noch damit einzureden, dass es durch die Lebendverbauung weniger Mikroerosion gibt. War nur flach gefräst, aber immerhin 10cm dürftens schon gewesen sein.
Aktuell regnet es wieder. Mal schaun was der lösliche Kalk an Punkten bringt.
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Ich hole den Strang mal wieder hoch, als Erinnerung für diejenigen, die Gründünger gesät haben und nicht sicher sind, ob er wirklich abfriert. Aktuell ist es selbst hier mal recht knackig mit -9°C.
Walzen oder drüberlaufen bei Frost tötet zuverlässig und kann evtl eine intensive Bodenbearbeitung mit Gründünger einarbeiten sparen. Er kann so als Wurmfutter obendrauf liegen bleiben.
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Danke für den Tipp!
Bei mir ist die Gründüngung noch nicht so weit. Ich lasse sie erst noch - wenn wieder Plusgrade sind - weiterwachsen und lege mir das Drüberlatschen auf Termin für Februar.