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Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: laubentraum am 14. Oktober 2019, 15:59:32

Titel: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: laubentraum am 14. Oktober 2019, 15:59:32
Hallo,

Status quo:
(Haus v. 1956 gekauft, 8000qm Grundstück, Hanglage, Wald oben, dann Streuobstwiese, Hecke.) mein Vorbesitzer hatte einen Kompost.
Auf diesem wächt sehr viel Vogelmiere und nebendran ein Fleck(evtl auch mal ein Komposthaufen). Das ist der einzige Ort auf dem ganzen Grundstück, wo Brennnesseln wachsen. Es sind noch ein paar Bretter vorhanden. Großer Apfelbaum wächst direkt überm Kompostplatz. Anscheinend war der eine Haufen einmal mit einer Kunststoffolie abgedeckt, die jetzt in 0,5 cm Stücken überall in der Erde ist.


Ich bin von dem Thema Kompost total überfordert - hatte eine Tante, die quasi wie eine irre Chemielehrerin ihren Kompost gewartet und gepflegt hat - da durfte man nicht mal hingehen.
Ich hätte gerne einen, will aber nicht mit größeren Aufräumarbeiten anfangen. Ich bezweifele, dass ich, ohne 50cm abzutragen, das Plastik aus dem einen Bereich bekomme (hier ist kein höherer Haufen, müsste also graben).

Wie fang ich denn am besten an?
Muss ich einen Verschlag bauen, oder könnte ich erstmal einfach auf den bestehen Vogelmier-Haufen meinen Kompost drauftun? Oder muss ich ihn umgraben, und den bestehenden Kompost (sieht sehr schwarz und "fertig" aus) nutzen? Dann wäre aber Vogelmiere drin.

Ich möchte ja gerne kompostieren, aber ich hab keine Ahnung, wie ich da am besten anfange.... Jetzt aktuell hätte ich vermoostes Laub mit Grasschnitt und vergammelten Äpfeln (v. letztem Jahr). Das scheint mir schon sehr kompostig an sich und und ich könnte das schon mal nutzen. Hat jemand eine Buch- oder Blogempfehlung "Kompost für Dummies" oder so?
Wieviele Bereiche brauche ich denn z. B. zum Umschichten? Dann könnte ich zumindest schon mal im Kopf den Platz durchdenken. 

Vielen Dank!

LG
Eva



Titel: Re: Eigentlich keine Wissenschaft
Beitrag von: oile am 14. Oktober 2019, 16:15:26
Hallo und herzlich willkommen
Hast Du die Threads zum Kompost hier schon durchgelesen? Das Wichtigste ist: zerkleinern, mischen (holzig mit Krautigem, Gras mit Holzigem und Krautigem, Gröbetes mit Feinerem) , dafür sorgen, dass der Kompost feucht bleibt ( nicht nass), umsetzen, warten.

Den Bestand würde ich durchsieben.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: laubentraum am 14. Oktober 2019, 16:19:29
Zitat von: oile link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3374331#msg3374331 date=1571062526]
Hallo und herzlich willkommen
Hast Du die Threads zum Kompost hier schon durchgelesen? Das Wichtigste ist: zerkleinern, mischen (holzig mit Krautigem, Gras mit Holzigem und Krautigem, Gröbetes mit Feinerem) , dafür sorgen, dass der Kompost feucht bleibt ( nicht nass), umsetzen, warten.

Ja, ich hab schon einiges gelesen - aber mir geht es vor allem (auch) um den zuküftigen Platzbedarf, Standort und Bauweise. Ich will jetzt nicht was auf den alten Kompost schmeißen und danach alles wieder umziehen müssen oder etwas bauen müssen. Lieber gleich ordentlich. Aber hier gibt es ja die unterschiedlichsten Konstruktionen – mit Brettern, ohne usw. Bin einfach etwas überfordert....
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: oile am 14. Oktober 2019, 16:26:14
Bei so einem großen Grundstück würde ich mehrere Haufen an strategischen Stellen anlegen. Den alten, vorjährigen Kompost kannst Du zum Impfen etwas beimischen.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Brezel am 14. Oktober 2019, 16:30:11
Hm.
Also, meine Brezelwiese hat knapp 2500 qm, und die Kompostanlage dafür ist so groß wie bei anderen der ganze Garten.  ;)

Spaß beiseite.
Zuallererst: Überforderungsgefühl abgewöhnen.
So aus der Ferne und ohne Fotos ist die Einschätzung nicht leicht. Aber ich denke, wenn ich an Deiner Stelle wäre:
Ich würde die "fertige" Komposterde zusammenkratzen und verteilen, dabei so viel Vogelmiere wie möglich rauszupfen.
Und auf diese frei werdende Stelle, die möglichst nicht austrocknen sollte, die jetzt anfallende Biomasse aufbringen.
Mit Grasschnitt und Laub kann man ganz freie Haufen aufschichten, vergammelte Äpfel kullern allerdings weg, dafür wäre ein Behälter praktischer.

Wenn Dich Plastik- oder sonstige Teile stören, dann nimm gelegentlich eine Tüte oder einen Sack, in dem Du das, was Du zu fassen kriegst, sammelst.
Ich würde das jetzt nicht unbedingt zur Hauptaufgabe machen, denn sonst ist evtl. der Winter da, bevor Du mit kompostieren anfangen kannst... :-\
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Brezel am 14. Oktober 2019, 16:44:48
Ja, ich hab schon einiges gelesen - aber mir geht es vor allem (auch) um den zuküftigen Platzbedarf, Standort und Bauweise. Ich will jetzt nicht was auf den alten Kompost schmeißen und danach alles wieder umziehen müssen oder etwas bauen müssen. Lieber gleich ordentlich. Aber hier gibt es ja die unterschiedlichsten Konstruktionen – mit Brettern, ohne usw. Bin einfach etwas überfordert....


Wie ordentlich muss es denn sein... geht es um Dein eigenes ästhetisches Empfinden, oder gucken die Nachbarn drauf... ???
Ich habe über viele Jahre experimentiert, bis meine Anlage die jetzige Form hatte.
Was stört Dich daran, evtl. erst nächstes Jahr mehrere Kompostbehälter zusammenzubauen...?
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: laubentraum am 14. Oktober 2019, 16:50:24
Ja, ich hab schon einiges gelesen - aber mir geht es vor allem (auch) um den zuküftigen Platzbedarf, Standort und Bauweise. Ich will jetzt nicht was auf den alten Kompost schmeißen und danach alles wieder umziehen müssen oder etwas bauen müssen. Lieber gleich ordentlich. Aber hier gibt es ja die unterschiedlichsten Konstruktionen – mit Brettern, ohne usw. Bin einfach etwas überfordert....


Wie ordentlich muss es denn sein... geht es um Dein eigenes ästhetisches Empfinden, oder gucken die Nachbarn drauf... ???
Ich habe über viele Jahre experimentiert, bis meine Anlage die jetzige Form hatte.
Was stört Dich daran, evtl. erst nächstes Jahr mehrere Kompostbehälter zusammenzubauen...?

Nein, nicht ordentlich im Sinne von "akurat" oder 'schön" - ichmöchte nur vermeiden, eine Notlösung entstehen zu lassen, bzw. auch keinen "Fehler" machen, wie zum Beispiel die vorhandene Erde falsch / Nicht / oder zu nutzen. Die Stelle ist jetzt mindestens 6 Jahre nicht als Kompost verwendet worden.

Nachbarn gibts in dem Sinn nicht und mein ästetisches Empfinden hält sich in Sachen Kompost auch in Grenzen...
Wahrscheinlich steht mir mein "es gibt eine richtige und eine falsche Art des Kompostierens" im Weg?

Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: laubentraum am 14. Oktober 2019, 16:51:57
Hm.
Also, meine Brezelwiese hat knapp 2500 qm, und die Kompostanlage dafür ist so groß wie bei anderen der ganze Garten.  ;)

Spaß beiseite.
Zuallererst: Überforderungsgefühl abgewöhnen.
So aus der Ferne und ohne Fotos ist die Einschätzung nicht leicht. Aber ich denke, wenn ich an Deiner Stelle wäre:
Ich würde die "fertige" Komposterde zusammenkratzen und verteilen, dabei so viel Vogelmiere wie möglich rauszupfen.
Und auf diese frei werdende Stelle, die möglichst nicht austrocknen sollte, die jetzt anfallende Biomasse aufbringen.
Mit Grasschnitt und Laub kann man ganz freie Haufen aufschichten, vergammelte Äpfel kullern allerdings weg, dafür wäre ein Behälter praktischer.

Wenn Dich Plastik- oder sonstige Teile stören, dann nimm gelegentlich eine Tüte oder einen Sack, in dem Du das, was Du zu fassen kriegst, sammelst.
Ich würde das jetzt nicht unbedingt zur Hauptaufgabe machen, denn sonst ist evtl. der Winter da, bevor Du mit kompostieren anfangen kannst... :-\

vielen Dank! Das hilft mir sehr weiter. Kann ich die fertige Erde auch irgendwo aufheben? Also, woanders einen weiteren Haufen machen zb. oder auch in Säcken?
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: laubentraum am 14. Oktober 2019, 16:53:01
Bei so einem großen Grundstück würde ich mehrere Haufen an strategischen Stellen anlegen. Den alten, vorjährigen Kompost kannst Du zum Impfen etwas beimischen.

Ja, das ist auch eine gute Idee. Ich hab schon mit einigen Totholzhecken angefangen, evtl. mach ich dann das gleiche mit den Komposthäufen.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Kasbek am 14. Oktober 2019, 17:05:33
mein Vorbesitzer hatte einen Kompost.
Auf diesem wächt sehr viel Vogelmiere und nebendran ein Fleck(evtl auch mal ein Komposthaufen).

Unbedingt jäten, bevor Du was mit diesem Komposthaufen anstellst – ansonsten verteilst Du die Samen mit dem Kompost im Garten und potenzierst das Problem. (Eine große Pflanze kann eine fünfstellige Anzahl an Samen erzeugen  ::)) Analoges gilt für den Brennesselstandort, wobei dort die Wurzeln ein ähnliches Problem abgäben wie die Samen. Kann man zwar alles mit entsprechender Thermik im Komposthaufen zu neutralisieren versuchen, aber das ist dann in der Tat eine Wissenschaft für sich, und es ist daher besser oder zumindest einfacher, wenn man bestimmte Probleme vorher löst  ;) Brennesseln könntest Du im nächsten Jahr allerdings auch noch verjauchen.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Brezel am 14. Oktober 2019, 18:01:46
Nein, nicht ordentlich im Sinne von "akurat" oder 'schön" - ichmöchte nur vermeiden, eine Notlösung entstehen zu lassen, bzw. auch keinen "Fehler" machen, wie zum Beispiel die vorhandene Erde falsch / Nicht / oder zu nutzen. Die Stelle ist jetzt mindestens 6 Jahre nicht als Kompost verwendet worden.


Ach so, dieser "fertige" Haufen liegt dort seit 6 Jahren unbearbeitet? Dann sind wohl nicht mehr viele Nährstoffe drin.
Dann würde ich das doch eher zum Untermischen mit frischem Grasschnitt nutzen. Der Grasschnitt könnte für höhere Temperaturen sorgen, wodurch evtl. die Vogelmieresamen abgetötet werden.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: laubentraum am 14. Oktober 2019, 20:49:20
Nein, nicht ordentlich im Sinne von "akurat" oder 'schön" - ichmöchte nur vermeiden, eine Notlösung entstehen zu lassen, bzw. auch keinen "Fehler" machen, wie zum Beispiel die vorhandene Erde falsch / Nicht / oder zu nutzen. Die Stelle ist jetzt mindestens 6 Jahre nicht als Kompost verwendet worden.


Ach so, dieser "fertige" Haufen liegt dort seit 6 Jahren unbearbeitet? Dann sind wohl nicht mehr viele Nährstoffe drin.
Dann würde ich das doch eher zum Untermischen mit frischem Grasschnitt nutzen. Der Grasschnitt könnte für höhere Temperaturen sorgen, wodurch evtl. die Vogelmieresamen abgetötet werden.

Ja, wenn nicht noch länger. Der Vorbesitzer ist mit 89 gestorben - und ich denke nicht, dass er noch oft die 60 Meter zum Kompostplatz gelaufen ist. Dann werde ich die Erde einfach untermischen und dort einfach einen neuen Platz aufsetzen. Danke dir!

 
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Natternkopf am 14. Oktober 2019, 21:07:08
Salü Eva

Was soll ich sagen als leidenschaftlicher Kompostierer.
Ganz einfach.

#1 von oile
#8. von laubentraum

Nicht versäumen -> Zudecken
Weniger Sämereien Eintrag durch Wind und Vögel.

Kompost Beiträge auf Pur durchsehen.
Beispiel

Lg Natternkopf


Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Quendula am 14. Oktober 2019, 21:42:29
... vergammelten Äpfeln (v. letztem Jahr).

Diese würde ich nicht kompostieren. Gammelobst (was schon madig, braun oder aus anderen Gründen von den Bäumen fällt) würde ich an geeigneter Stelle (zB aktuell ungenutzte Gemüsebeetfläche) vergraben. Md einen halben Meter tief. Damit haben die meisten vorhanden Maden/Bakterien/Pilze wenig Chancen zu überleben und im Frühjahr die Obstgehölze anzustecken.

Wünsche viel Erfolg bei der Kompostiererei :)!
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Ephe am 15. Oktober 2019, 09:37:43
Zitat
Der Grasschnitt könnte für höhere Temperaturen sorgen, wodurch evtl. die Vogelmieresamen abgetötet werden.

Hab mal gelesen, dass Vogelmieresamen 500°C überleben.

Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: laubentraum am 15. Oktober 2019, 10:18:57
Zitat
Der Grasschnitt könnte für höhere Temperaturen sorgen, wodurch evtl. die Vogelmieresamen abgetötet werden.

Hab mal gelesen, dass Vogelmieresamen 500°C überleben.

Bei der Größe des Grundstücks versuche ich, mich über Dinge wie die Vogelmiere nicht "aufzuregen". Sie hat sich zwar in Teilen des Gartens ausgebreitet, aber immerhin kann man sie essen. Es sind auch ca. 1500 qm Wald dabei, schön am Hang, da müssen erst mal einige Käferbäume raus. Und ich hab heut Nacht geträumt, dass der Hallimasch alle Bäume auffrisst. Aber einen Kompost hätte ich trotzdem gerne, Vogelmiere hin oder her.  ;D
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Weidenkatz am 15. Oktober 2019, 10:35:11
Der Platz der Kompostiererei sollte schattig sein.

Was bei uns (1000qm, aber sehr, sehr hohe Baumdichte ;D und nebenan ein Quasi-Miniwald) zusätzlich zu den normalen Kompostern
gut klappt, sind extra Laub - Komposter.
Ganz einfach selbstgemacht mit einer Rolle Kaninchendraht: ca 2 Meter Länge Abschneiden, eine Röhre bilden (evtl. mit Draht zusammen" nähen" ) und von oben ein rundes Stück Boden reindrücken.
Im Schatten aufstellen, mit Laub (wir haben fast nur Obstbäume) befüllen, feucht halten. Nach spätestens einem Jahr gibt's so auch ohne jeden Zusatz Kompost.
Und ich finde, so mit frischem gelben Herbstlaub sind die Dinger sogar recht attraktiv. Vielleicht wäre das für Dich eine "erstmal" - Idee fürs Laub.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Rieke am 15. Oktober 2019, 11:24:53
Zitat
Der Grasschnitt könnte für höhere Temperaturen sorgen, wodurch evtl. die Vogelmieresamen abgetötet werden.

Hab mal gelesen, dass Vogelmieresamen 500°C überleben.

Da war einfach eine 0 zuviel. Bei 500°C verkohlt alles.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: thuja thujon am 15. Oktober 2019, 21:55:51
mein Vorbesitzer hatte einen Kompost.
Auf diesem wächt sehr viel Vogelmiere und nebendran ein Fleck(evtl auch mal ein Komposthaufen).

Unbedingt jäten, bevor Du was mit diesem Komposthaufen anstellst – ansonsten verteilst Du die Samen mit dem Kompost im Garten und potenzierst das Problem. (Eine große Pflanze kann eine fünfstellige Anzahl an Samen erzeugen  ::)) Analoges gilt für den Brennesselstandort, wobei dort die Wurzeln ein ähnliches Problem abgäben wie die Samen.
Ich kenne hier auch viele Leute die sich davor scheuen, einen Samendurchsetzten Kompost zu verteilen. Bei genauerem betrachten haben die aber oft auch das problem das sie etwas nach der Kompostausbringung pflanzen und dann nicht richtig am Ball bleiben.

Diejenigen, die Samendurchsetzten Kompost ohne murren verteilen gehen nach dem pflanzen oder säen öfter mit der Hacke durch. Muss man eh, sagen sie, ob nun die eine Vogelmiere im Beet von sich keimt oder noch 200 andere, macht beim hacken keinen Mehraufwand, es liefert eher mehr Narung fürs Bodenleben. Wenn man eine Kultur Unkrautfrei halten will in der Jugendphase, dann muss man eh 2-3 mal ran bis Reihenschluss oder nicht mehr Ertrags- bzw Hygienerelevant. Man stellt sich ja nicht hin und zupft die Unkräuter mit der Hand.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: lord waldemoor am 16. Oktober 2019, 08:37:40
ich zupfe alles mit der hand :-\
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: thuja thujon am 16. Oktober 2019, 09:01:37
Wenn du fertig wirst ohne Rückenschmerzen zu bekommen...
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: lord waldemoor am 16. Oktober 2019, 09:09:06
fertig werd ich so und so nie ;)
aber die miere ist das lieblingskraut meines federviehs
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: thuja thujon am 16. Oktober 2019, 09:16:28
Stimmt. Eine gute Währung wenn man Eier möchte und selbst keine Hühner hat.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Alva am 16. Oktober 2019, 09:35:31
ich zupfe alles mit der hand :-\

Ich auch. Und ich habe es geschafft, die Vogelmiere fast auszurotten. Blöderweise lässt die Nachbarin ihre blühen.  :P
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Amur am 16. Oktober 2019, 09:38:33
Ich nehme mal an du weist noch nicht mal ganz konkret wie der Garten nachher aussieht, wo du mähst (und damit Mähgut anfällt), mulchst oder was auch immer.
Mach dir um den Kompost nicht zu viel Gedanken. Viel zu viel Denke und Vorausplanung willst du da machen um etwas das du noch nicht mal abschätzen kannst und sich noch ändern wird die nächste Zeit.
Ich würde mal einfach an einer geeigneten, schattigen Stelle eine offene Miete anfangen und da alles unterbringen. Gar keine Einfassung oder sonst was. Nur drum rum den Bewuchs kurz halten. Nicht unter oder in deinen Wald. Die Waldbäume würden den Kompost sofort komplett durchwurzeln! Besser im Schatten eines Obstbaumes ein Stück weg vom Stamm.
Das eine ganze Zeit lang machen. Einmal im Jahr evtl. umsetzen.
Dann bekommst du auch mal eine Einschätzung welche Menge bei der Gartengröße anfällt.
Da kannst du nicht viel falsch machen, die Miete wächst von alleine mit. Wenn sie zu lang wird, kann man seitlich anbauen etc.

Und wenn dann mal alles engespielt ist, mach dir Gedanken drum wie man da was machen kann (oder lassen).

Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Gänselieschen am 16. Oktober 2019, 10:21:33
Bei so einem großen Grundstück würde ich mehrere Haufen an strategischen Stellen anlegen. Den alten, vorjährigen Kompost kannst Du zum Impfen etwas beimischen.

Ich habe nur 2000 m² und es genau so gemacht. An vier Stellen gibt es Ablagemöglichkeiten, eigentlich sogar an 5. Bei 8000 ²  fällt schon einiges an, da würde ich schon ne Begrenzung machen um den Kompost, damit er höher werden kann und es übersichtlicher bleibt als auf so einem losen Haufen....
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Brezel am 16. Oktober 2019, 12:25:34
Da es ja auch darum geht, Fehler zu vermeiden:

Der am häufigsten vorkommende Fehler ist meiner Meinung nach, dass die Leute Äste, Zweige, Staudenrückschnitt unzerkleinert auf einen Haufen werfen, das Ganze mischen und/oder abdecken mit Laub, Grasschnitt, Erde - und sich ein Jahr später drüber ärgern, dass unter der Oberfläche kaum was verrottet ist.

Bei einem großen Garten schafft man es natürlich nicht, alles sofort zu zerkleinern, und muss das Grobe irgendwo zwischenlagern. Das sind dann aber reine Ablageplätze. Auf den eigentlichen Kompost sollten - als grobe Richtschnur - nur Teile, die kleiner als 10 cm sind.

Dann sollte man Platz für die "Kompostmiete" einplanen, wenn man umsetzen möchte. Dieses Umsetzen beschleunigt die Rotte, und man kann hier auch korrigierend eingreifen (wässern, falls zu trocken, oder Schnellkomposter-Granulat einstreuen, falls sich gar nichts getan hat, oder Material mischen).
Diese "Miete" fällt wahrscheinlich auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Höhe zusammen, wenn sie fertig ist.

Ob man das Endprodukt dann nochmal kurz umsetzt und dann durchsiebt, ob man überhaupt siebt oder alles gleich verteilt und flach einarbeitet... ich denke, darüber gibt es hier 1000 verschiedene Ansichten.  ;D
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Wühlmaus am 16. Oktober 2019, 12:59:33
Ein wenig System in der Sache finde ich ebenso wie Brezel recht hilfreich 8)

Hier gibt es dreierlei verschiedene Komposte :P
1. Für Küchenabfälle und alles, was so gut wie frei von Samen, Wucherwurzeln und stärkeren Ästen ist. => z.B. für das Gemüsebeet.
2. Für all das, was samendes/knospiges "Unkraut" ist oder ungutes Wurzelwerk hat. => Wird als Kübelerde für Tomaten und Paprika verwendet.
3. Geschreddertes, holziges Material. => Wird das absolut unkrautfreie Mulch- und Kompostmaterial für die Staudenbeete.

Dieses System bewährt sich in unserem Garten recht gut. Die mehr oder weniger intensiv bewirtschaftete Fläche beträgt ca. 1500m².
Welche Behälter man als Komposter "benötigt", sei dem eigenen Geschmack überlassen. Als sinnvoll sehe ich das nur für den K. mit den Küchenabfällen an, da sich diese dann besser abdecken lassen als in einer freien Miete.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: partisanengärtner am 16. Oktober 2019, 13:23:35
Als ich anfing lernte ich daß Vogelmiere eins der Kennzeichen für einen guten garen Gartenboden ist. 8) Wenn die mal da ist kann ich mir nicht vorstellen daß die Samenbank im Boden in einem Menschenalter entleert werden kann. Schon gar nicht wenn man irgendwann mal in Urlaub fahren will. Vielleicht wenn man den Boden versaut.

Benjeshecken mit den Ästen und großen Teilen anlegen ist sicher keine schlechte Idee, dann hat man nicht so große Teile im Kompost. Ich hatte große Totholzhaufen die dann der biologischen Verbrennung über viele Jahre anheimfielen. Kann man auch langsam wandern lassen und dort nach und nach Waldpflanzen ansiedeln. Nur Brennesseln, Brombeeren  und Winden und ähnliche zähe hohe Dauerunkräuter sollten dort nicht schon sein.

Wenn man viele Grasflächen hat die man irgendwann einmal als Stauden oder Gemüsebeet haben möchte, sollte man dort durch häufiges Mähen die Fläche "unkrautarm" machen und die jeweils neuen Pflanzflächen  mit diesem Schnitt die Mulchschicht auf mindestens 20 cm (besser mehr) ein Jahr lang halten.
Im darauf folgenden Jahr kann man den Rest Mulch abräumen auf das nächste künftige Beet. Die Grassoden sind dann restlos verdaut. Lowenzahn kann man aus dem aufgangenen lockeren Boden leicht tief ausstechen (manchmal sogar restlos rausziehen) soweit er das überlebt hat.
Ich schau mir das heute an welche Dauerunkräuter dort sind.
Dort ist es ja deutlich feuchter als bei mir.

Es empfeihlt sich sowieso die ersten Pflanzflächen klein zu halten daß man diese intensiv betreuen kann. Mein Freund Charly hat mit so begrenzten Erweiterungen nach und nach mehrere Hektar gärtnerisch gestaltet. Da muss man in Jahrzehnten denken. ;)

Durch sehr dichte Bepflanzung der jeweiligen Flächen hält sich der Pflegeaufwand in Grenzen, so kann man geradezu riesige Flächen unter Kontrolle halten.
Mähaufwand ist ohne Beete deutlich leichter als viele verunkrautete Beete vor dem Überwuchern zu bewahren.
Ein Balkenmäher wäre vermutlich keine schlechte Idee.

Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: Wühlmaus am 16. Oktober 2019, 13:29:17
Als ich anfing lernte ich daß Vogelmiere eins der Kennzeichen für einen guten garen Gartenboden ist. 8) Wenn die mal da ist kann ich mir nicht vorstellen daß die Samenbank im Boden in einem Menschenalter entleert werden kann.
...

 8)
Aber man kann ihr doch ein wenig (!) Einhalt gebieten :)
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: thuja thujon am 16. Oktober 2019, 13:36:40
Man kann Gemüsebeete so bepflanzen, das man mit unter 1h Arbeit übers Jahr 50m² frei von Samentragenden Vogelmierepflanzen halten kann.
Ausrotten ist das aber nicht. Nur zurückdrängen. 
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: partisanengärtner am 16. Oktober 2019, 13:36:48
Machte ich ja auch, aber wo ich jetzt gärtnere ist der Boden nahezu mierefrei und weil ich dauernd mit allem möglichen mulche und sowieso kaum Licht auf den Boden fällt, kommt die wohl nicht mehr zum Zug. Wenn jemand für seinen Kanarienvogel oder Sittich was sucht dauert die Suche trotz Winzgarten ziemlich lang.

Gemüsebeete sind da ein anderes Ding, da tut man sein bestes. :-X Irgendwann ist dann das Gemüse so hoch das es nichts mehr ausmacht. Bei Großgemüse kann man ganz gut mit der Ziehhacke, aber sonst ist das ja bei mir immer Handarbeit.

Weil ich das nicht als Arbeit sehe kann ich zum Zeitaufwand nichts sagen. Das ist halt schauen staunen irgenwas rauszupfen etc. irgendwann gibt sogar Giersch auf.
Titel: Re: Wissenschaft für sich: wie anfangen, was mit Bestandskompost tun?
Beitrag von: partisanengärtner am 16. Oktober 2019, 13:42:08
Sowas wie Miere Quecken etc. kommt bei mir in die dichte Hecke. Wurzelunkräuter ins Geäst ohne Bodenkontakt. So bekommt die auch ein wenig Nährstoffe. Dort haben diese keine Chance. Nachdem die verdorrt sind, zerbröseln sie langsam.