Die Diskussion über relativ späte Sorten gab es ja schon öfter. Natürlich ist 2013 kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen, aber das Argument mit der Erntezeitverlängerung für zu erhoffende günstige Jahre halte ich für die meisten Gärten für wenig überzeugend. Nichts ist in den meisten Gärten - der Backofen von Silesier mag anderen Regeln folgen - einfacher als eine frühe Sorte an einen etwas ungünstigeren teils schattigen Platz zu pflanzen. Es gibt zudem einige Sorten, die lange hängen können, was ich für die bessere Alternative als eine eher zu späte Sorte halte. Eine späte Sorte führt dazu, dass sie an den besten sonnigsten Platz gepflanzt werden muss, an den eigentlich eine ultra-frühreifende Sorte gehört, damit man die Erntezeit nach vorne verlegt. Ich pflanze auch meine späten Kirschen nicht am sonnigsten Standort und die frühen Kirschen am schattigsten Standort, damit sie dann alle zum selben Zeitpunkt reif werden.
Wenn man unbedingt an die Grenze des klimatisch Möglichen gehen möchte, muss die Rebe bis zuletzt Zucker produzieren und hat dann schon für das nächste Jahr und auch für den Winter ein Handikap, was alles in Ordnung wäre, wenn späte Sorten deutlich besser schmecken würden als frühe Sorten, dass ist aber bei Tafel-Trauben anders als bei manchen anderen Obstarten ja nicht der Fall. Gerade die frühesten Sorten reifen ja in den sonnenreichsten Monaten Juli und August durch.