wann ist der beste Zeitpunkt für Nitrophoska Perfekt, Mitte Mai?
Wie ich schon schrieb, fördert der Stickstoff in Blaukorn das Blattwachstum, verzögert jedoch die Reife des Holzes und der Trauben. Die Beeren schmecken dann wässrig.
Das klingt mir zu extrem, ich habe Standorte, wo ich mit Stickstoff dünge, etwa wenn die Reben auf reinem Sand stehen (aufgeschüttete Terrasse) oder dort, wo 80 Jahre lang eine Fichte stand, oder wo kubikmeterweise Nadelholzschreddergut liegt, an anderen Ecken ist der Boden so nährstoffreich, dass ich gar nicht dünge. Im Regelfall sieht man ja auch, ob eine Pflanze ausreichend mit Stickstoff versorgt ist oder nicht, wenn man großflächig in einem Weinberg gärtnert, ist es ja noch einfacher, man füllt lediglich das nach, was man so im Schnitt übers Jahr wohl dem Boden entzieht.
Für einen wässrigen Geschmack müsste man glaube ich schon einiges an Stickstoff nehmen und dann natürlich auch ordentlich wässern. Wie man Trauben so richtig wässrig bekommt, wissen ja die Produzenten für unsere Supermärkte. Blaukorn alleine reicht da nicht.
Reben wachsen in kargen Böden, man muss nur verhältnissmäßig sparsam düngen, lieber zu wenig, als zu viel. Und das gilt insbesondere für Stickstoff, je größer und weicher die Blätter sind, desto leichter haben es Pilzkrankheiten.
Um Jungpflanzen im nächsten Jahr schon zum fruchten zu bringen, habe ich letztes Jahr einmalig etwas stärker gedüngt, negative Auswirkungen konnte ich bislang nicht feststellen. Eine Prozratschni, die auf viereinhalb Meter Höhe ging, hatte relativ starken Pero Befall, aus dem relativ dicken Trieb war bis auf eine Höhe von etwas über zwei Meter das Leben raus, der Rest treibt gut mit Gescheinen aus.
Aber hier im Norden sind die Wintertemperaturen traditionell nicht besonders tief, das Problem Holzreife stellt sich dann etwas anders.