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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: 555Nase am 11. Dezember 2019, 03:16:43
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Habe in einem Buch ("Resistente Obstsorten") etwas über die Reifebestimmung bei Äpfeln mit Lugolscher Lösung/Jod gelesen. Eine abschließende Beurteilung wurde nicht kund getan und im Internetz wird das zwar noch mit wissenschaftlichen Formeln und weiteren Komponenten untermauert aber bei welcher Indikation ich den Apfel ernten "soll", ist mir als Kleingärtner - bei rein spielerischer, informativer Anwendung des Jodtestes noch nicht nachvollziehbar. Nun meine Frage: Ist der Apfel pflückreif, wenn keine Stärke mehr nachweisbar ist oder sind Zwischenwerte optimaler, sodaß eine Nachreifung/Stärkeabbau angestrebt werden sollte. ???
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Also ich fand gute Aussagen in der Googlesuche über deine Frage :)
Der Apfel gilt als reif, wenn 1/3 der Schnittfläche hell ist, also 1/3 der Stärke in Zucker umgewandelt worden ist. Dann kann der Baum beerntet werden.
https://www.wetter.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/0/1EBB8734B9EBBC62C1256F38002F0C03?OpenDocument
https://www.gartenakademie.sachsen.de/download/5_2012_09_Gartentipp_Erntezeitpunkt.pdf
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Wobei man dazu sagen muss, das dieser Test für den Erwerbsanbau entwickelt wurde und dort die Äpfel manchmal eher ein paar Tage zu früh in Sicherheit gebracht werden. Erhöht die Lagerdauer, kostet aber oft auch ein bisschen Aroma.
Viele Hobbygärtner lassen die Früchte eher länger hängen, oft auch zu lange, was sich dann bei Lagersorten schnell rächen kann.
Klar ist auf jeden Fall, das die Kernfärbung kein Kriterium für die Reifebestimmung ist.
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Danke eurer Beschreibungen. Das ganze Goggel habe ich nicht durchgelesen. ;D
Die "1/3 Färbung" als Erntezeitpunkt fehlte im Buch.
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Das ganze Goggel habe ich nicht durchgelesen.
Ich auch nicht. Die zwei Links von mir waren die ersten zwei Ergebnisse aus der ersten Google-Seite ;D
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Ich pflücke die Äpfel meist dann, wenn die meisten wurmstichigen abgefallen sind und die ersten gesunden Äpfel anfangen zu fallen. M.E. haben sie dann mehr Aroma. Bei Frühäpfeln kann dieser Zeitpunkt etwas spät sein. Für die späteren Äpfel passt er nach meiner Meinung gut. Im Erwerbsobstbau wird nach meinem Geschmack zu früh gepflückt. Gerade die Eigenarten einer Sorte kommen dann wenig zur Geltung.
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...In Rib-isel's Goggelzitat :P wird es etwas anders formuliert. >>>
"Bezüglich der Lagerdauer gilt folgende Regel:
lange Lagerung = frühzeitige Ernte, d. h. noch reichlich Stärke vorhanden, fest, u. U. noch nicht ganz sortentypisch ausgefärbt
kurze Lagerung bzw. Direktverzehr = spätere Ernte, d. h. vollreif, gut ausgefärbt, hoher Zuckeranteil, ausgeprägtes Aroma, etwas weichere Frucht."
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...In Rib-isel's Goggelzitat :P wird es etwas anders formuliert. >>>
Bitte was meinst du? Welches Zitat?
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Nun, ein Zitat aus dem Text. >>>
https://www.wetter.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/0/1EBB8734B9EBBC62C1256F38002F0C03?OpenDocument
"Bezüglich der Lagerdauer gilt folgende Regel:
lange Lagerung = frühzeitige Ernte, d. h. noch reichlich Stärke vorhanden, fest, u. U. noch nicht ganz sortentypisch ausgefärbt
kurze Lagerung bzw. Direktverzehr = spätere Ernte, d. h. vollreif, gut ausgefärbt, hoher Zuckeranteil, ausgeprägtes Aroma, etwas weichere Frucht."
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Der eine Satz ähnelt in der Formulierung eines Satzes im PDF. Da ich hier aber nicht zitiert habe, und dies auch nicht wollte, ist alles okay. Eine Wiedergabe in eigenen Worten muss nicht als Zitat gekennzeichnet werden. Die Angabe der Quelle ist aber in akademischen Arbeiten schon angebracht. Da ich die Quelle angab, habe ich auch dies ausreichend gemacht. :)
(Abgesehen davon, dass der Inhalt, der meiner Formulierung ähnelt, jetzt keine eigene Leistung des Autors darstellt. Daher greift hier auch keine Freizitierungspflicht. Das wäre jetzt nur nötig, wenn dies eine vom Autor, vollkommen neue wissenschaftliche Erkenntniss wäre. Diese Erkenntnis ist allgemein geläufig)
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Hr. Norbert Bößer, von dem die Texte wohl stammen, wird dir vermutlich nicht den Kopf abreissen.
555Nase bringts auf den Punkt: es kommt drauf an, was man mit den Äpfeln machen will. Zum sofort essen kann man sie wirklich so lange hängen lassen, dass 90% schon von allein runtergefallen sind und verfaulen.
Ist vielleicht nicht immer das Optimum.
Also ausprobieren, jedes Jahr ist anders. Wenns heiß ist, haben sie keine Zeit Aroma zu bilden und werden eher alt als aromatisch-reif. Egal wie früh man sie pflückt und wie lange man sie lagert.