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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Sabine456 am 07. Oktober 2006, 22:38:40

Titel: Feigenbaum
Beitrag von: Sabine456 am 07. Oktober 2006, 22:38:40
Hallo,
ist vielleicht eine ganz dumme Frage, aber ich bin auch Anfängerin:
Habe einen großen Feigenbaum, der reichlich Früchte bringt und möchte gern davon ein weiteres Bäumchen ziehen. Wie geht das? :-[ :-[ :-[
Gruß
Sabine
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Re-Mark am 07. Oktober 2006, 23:14:22
Zweige abschneiden und in die Erde stecken. Ich weiß jetzt nicht, ob es um diese Jahreszeit auch geht, im Frühjahr und Sommer jedenfalls schon. Wenn es ein Busch ist, dann kann man auch Absenker machen. Sprosse, die an der Basis austreiben, kann man durch Anhäufeln ganz leicht Wurzeln bilden lassen. Alles in allem lassen sich Feigen extrem einfach vermehren.

Bye,
Robert
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Simon am 07. Oktober 2006, 23:16:38
Hi!

Oder einfach einen ~20-30cm langen Ast abschneiden und in ein
Wasserglas stellen. Hell aber nicht in der prallen Sonne.
Feigen bewurzeln sehr leicht ;)

Evtl noch ein kleines Stück Holzkohle mit ins Wasser, dann
stinkt das Wasser nicht so schnell und der Steckling vergammelt nicht so leicht ;)

Bye, Simon
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Shivas Little Helper am 08. Oktober 2006, 12:21:30
hallo,

kann mir bei einer bekannten eine feige ausbuddeln...

es soll mal ein recht stattlicher baum von ca 4-6m gewesen sein, eine "Blaue Bergfeige" (?!?)

diese wurde nun leider direkt überm boden abgeschnitten, sollte auch nicht mehr austreiben...

glücklicherweise hat sie nun dieses jahr 2 schöne triebe von ca 1,5m länge gebildet, da sie ja komplett weg sollte kann ich sie mir nun ausgraben...

meine frage : werden feigen auch veredelt ? habe ich am ende nur die unterlage und die "echte" feige wurde abgeschnitten und gehäckselt ?

also, ausgraben und einpflanzen werde ich auf jede fall, aber kann ich mit der "blauen bergfeige" (?!? ::) ) rechnen oder sollte ich mich auf eine evt. nicht so schmackhafte unterlage vorbereiten ?

gruß SLH
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Pablito am 08. Oktober 2006, 15:34:25
So einen großen Baum / Busch ausgraben? Wahnsinnsarbeit, lohnt sich nicht, da die Feige ein riesiges Wurzelwerk entwickelt und in Stammnähe wenig Feinwurzeln vorhanden sind, die den großen Baum ernähren könnten. Am Einfachsten einen kleinen Seitentrieb abhacken, der schon ein paar kleine Wurzeln hat. Veredeln weiß ich nicht....Die Feige ist enorm starkwüchsig und braucht sehr viel Platz.
Ich habe einen sehr großen Baum mit Durchmesser 10 m, der alles im Umkreis von 30 m unterdrückt, sehr agressives Wachstum, zumindest hier auf den Kanaren....

Wenn hier der Rat gegeben wird, "Äste" einzugraben, so sollte man das genauer beschreiben. Junge, einjährige und einigermaßen ausgereifte Triebe verwenden, so in Bleistiftstärke bis 1cm dick, also Steckhölzer. Alle Blätter abmachen bis auf die vordersten zwei. Tief in die Erde stecken, wenig herausschauen lassen. Aber nicht jetzt. Im grünen Zustand, idealerweise Juni bis Juli, in der Triebphase.


Vollzitat entfernt.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Sabine456 am 08. Oktober 2006, 20:26:04
Hallo,
vielen Dank für eure Antworten, werde es mit einem abgeschnittenen Ast im Wasserglas versuchen :D
Sabine
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: uschiii am 10. Oktober 2006, 00:12:33
Ohjemine!!!
Ich habe dieses Jahr ein kleines Feigenbäumchen gepflanzt, ca. 1,5 m hoch.
Mein Gärtchen ist nur winzig - so 10 x 10 m.
Pablito schreibt, dass er über 30 m alles unterdrückt ... Hilfe!!!
Soll ich ihn wieder ausgraben?
Oder wachsen die Feigen nur im Süden so aggressiv?
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Pablito am 10. Oktober 2006, 00:32:52
Hilfe!!!
Soll ich ihn wieder ausgraben?
Oder wachsen die Feigen nur im Süden so aggressiv?

Keine Panik! Auch hier wachsen die nur so doll, wenn sie genug Erde unter den Füßen haben. Meine Feigenbäume sind teilweise über 100 Jahre alt und haben bis vor wenigen Jahren keine Bewässerung gesehen. Da es hier ein halbes Jahr lang keinen Tropfen regnet, machen bestimmte Bäume ein riesiges Wurzelwerk, um sich zu versorgen. Wenn dann jemand kommt und installiert Bewässerung und pflanzt weitere Obstbäume, so kommt die alte Feige natürlich sofort an und wurzelt da hin, wo es was gibt und nimmt so den jungen Bäumen jede Chance. Selbst zwei uralte Orangenbäume sind abgestorben, die Feige ist jetzt doppelt so groß wie zuvor.
Wie es in Deutschland ist, wo ja nicht so das ideale Klima für Feigen ist, es sei denn, man wohnt im Breisgau, kann ich nicht sagen. Klar ist aber, daß Feigen sehr vitale Bäume sind. Beim großen Brand vor 5 Jahren ist einer komplett verbrannt, bis in 50 cm unter die Erde. Aus dem Loch ist sie dann wieder ausgetrieben!
Die wilden tropischen Verwandten sind dann noch um einiges wilder. Im Urwald gibt es die Würgefeige. Sie beginnt als Epiphyt hoch oben in einer Astgabel eines Urwaldriesen, senkt dann eine lange Wurzel bis in den Grund um dann enorm zu wachsen. Sie umhüllt den Wirtsbaum komplett und erdrosselt ihn. Dann nimmt sie seinen Platz ein.
Du kannst Dein Ungeheuer ja klein halten, dann bildet es kein solch umfangreiches Wurzelwerk. Rückschnitt ist überhaupt kein Problem. An den Astenden immer die nach unten weisenden Triebe wegschneiden, weil die Feige sonst sehr ausladend wird. Viel Spaß zusammen. ;D
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Sabine456 am 10. Oktober 2006, 09:54:41
Hallo,
mein Feigenbaum ist so ca 8-9 Jahre alt und lebt in einem großen Kübel, also notfalls ausbuddeln und in den Kübel. Im Winter stell ich ihn dann auf eine dicke Styrorporplatte und mach ein kleines Plastikmäntelchen um den Topf (das hält aber nie ;).
Liebe Grüße
Sabine
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: macrantha am 10. Oktober 2006, 10:19:11
Kein Panik - von 10m hohen Feigenbäumen kann man in Deutschland nur träumen.
Alles unter Klimazone 8 kann es an geschützten Stellen mit der Bayernfeige (eine härtere Auslese) probieren (so auch ich), darüber können Feigen an warmen Stellen mit Winterschutz kultiviert werden.
Von Monstersträuchern habe ich noch nie gehört.
Und ich würde es zumindest mal versuchen, den heruntergeschnittenen Feigenbaum auszugraben - sie wachsen in unserem Klima dann doch nicht sooo schnell - eine alte Pflanze könnte da durchaus von Vorteil sein - vor allem, da diese offensichtlich mit dem hießigen Klima zurecht kommt.

Da sich Feigen sehr leicht über Stecklinge vermehren lassen, glaube ich auch nicht, dass es sich um eine Veredlung handelt. Übrigens trägt längst nicht jede Feige (genießbare) Früchte ... dass hatten wir schon mal woanders.
LG
macrantha
(die sich - im Frühjahr- auch eine Bayern-Feige zulegen wird)
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: uschiii am 10. Oktober 2006, 23:02:27
Pablito,
danke für deine ergänzenden Hinweise. Ich werde mal versuchen, Leute zu finden, die die Feige bei uns schon einige Jahre im Garten kultivieren.

Macrantha,
ich wohne in Klimazone 7b, müsste also gehen. Wie lange hat du deine Feige schon? Wächst noch was anderes in ihrem Wurzelbereich?
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: max. am 10. Oktober 2006, 23:07:43
in meinem kl. weinberg bei heidelberg , also in einer der wärmsten gegend deutschlands, habe ich seit etwa 20 jahren einen aus italien mitgebrachten feigenbusch. er steht vor einer südwand. trotzdem ist er in zwei besonders kalten wintern bis auf den boden zurückgefroren,
hat aber immer wieder ausgetrieben. er idt ca. 5 meter hoch.
ob es an der sorte liegt? keine ahnung. vielleicht gibt es ja an unser klima angepaßtere sorten.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Shivas Little Helper am 11. Oktober 2006, 06:34:26
moin,

ausgebuddelt habe ich ihn, blieben aber nicht viele wurzeln über...

ein ca 30-40cm langer strunk mit einigen nebenwurzeln aber so gut wie keinen feinwurzeln...

erstmal stark gestutzt, alle abgeschnittenen triebe entweder direkt in die gartenerde oder in ein wasserglas...mal schauen welche angehen.


einen teil werde ich noch versuchen mit bewurzelungshormonen zum wachstum zu bringen...

so, und nun auf nächstes frühjahr warten...

wann verlieren die feigen denn ihre blätter ? bin am überlegen den steckhölzern alle blätter zu entfernen...

gruß SLH
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: SleipnirHH am 15. Oktober 2006, 17:39:16
Hab auch einen aus Samen gezogen.Angeblich sollen sie ungeniessbare Früchte tragen. :'(
Das isser.
(http://i19.photobucket.com/albums/b198/SleipnirHH/th_Ficus.jpg)
click
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Susanne am 15. Oktober 2006, 19:09:58
Zitat
Angeblich sollen sie ungeniessbare Früchte tragen.

Warte doch erst mal ab. Bevor man mit Züchtungen Kohle machen konnte, wurde neue Sorten fast ausschließlich über Samen erzeugt.

Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: sarastro am 15. Oktober 2006, 19:25:48
und die viel gerühmte Bayernfeige ist wahrscheinlich aus eine der winterharten Feigen in Niederösterreich entstanden und weitervermehrt worden. Diese haben die Türken mitgebracht, wie so vieles andere (Gefüllte Paprikaschoten, mmmh!).
Aber Türkenfeige lässt sich anscheinend nicht so gut verkaufen wie Bayernfeige.
Dabei ist doch Bayern eher ein "fundamentalistischer Gottesstaat". ;D :o
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: mensa am 15. Oktober 2006, 21:26:59
Der ausgegrabene Feigenbaumstrunk wird schon, wenn er Winterruhe bei 5 bis 0 Grad und wenig Wasser bekommt. Fest eingießen ist klar, gegen Fäulniss Holzkohlepulver ist auch klar.

Meine bisherigen Feigen Erfahrungen in 7a bis7b Wien :
  Vor 3 Jahre blaureifende Feige in Baumschule gekauft, dabei soll ja laut Usermeinungen nur die grünreifenden wirklich reifen. Stimmt auch, da meine blaue nicht reift, trotz Südwand und Winterwärme vom Keller.
  2005/2006 mit unzureichenden oberirdischen Winterschutz abgefrostet, 5 neue Triebe unten bei der Basis im Frühjahr welche auch jetzt unausgereifte Früchte wie im Vorjahr tragen. Also.: Feige ist kein VeredelungsProduckt.
  5 Kopfstecklinge im Sommer vor 1,5 bis 2 Monate (sehr spät) gesteckt. Oberstes Blattpaar viel ab, dafür haben alle Stecklinge jetzt grüne Knospen, werden also.
Feigen, aber auch Kiwi Ein Wunder der Natur.Wächst wie Unkraut.

Ich war gerade jetzt in Kroatien, Split, Brac, um mir das unter meinen neuen gärtnerischen Gesichtspunkten anzusehen. Konnte aber niemanden privaten ausfindig machen welcher was von Pflanzen versteht, haben aber alles wohlschmeckendes Süßes von A bis Z bis auf Bananen. ;) Die wässern grundsätzlich auch nicht mal trotz halbjährig anhaltender Trockenheit, da sie es anscheinend von den Oliven zwischen den Felsspalten so gewohnt sind. Aber auf OlivenölVerkauf sind sie scharf. 2 Liter 120.-Kuna,(umrechnungskurs7,30) sind stolze 16,438 Euro sind 226,20 ATS sind ca.32,3 DM

Gruß
mensa





Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: max. am 15. Oktober 2006, 21:34:52
Zitat
dabei soll ja laut Usermeinungen nur die grünreifenden wirklich reifen.
meine kleine, blaue aus italien reift jedes jahr ca. ende september.

Zitat
Aber auf OlivenölVerkauf sind sie scharf. 2 Liter 120.-Kuna,(umrechnungskurs7,30) sind stolze 16,438 Euro
sollen sie ihr öl verschenken?
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Luna am 15. Oktober 2006, 22:08:32
Aber auf OlivenölVerkauf sind sie scharf. 2 Liter 120.-Kuna,(umrechnungskurs7,30) sind stolze 16,438 Euro sind 226,20 ATS sind ca.32,3 DM

... hast du dich im Thread verirrt ::)

Olivenöl gehört in die Küche, der Preis ist auch nicht massgebend sondern die Qualität

Ende OT
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Shivas Little Helper am 18. Oktober 2006, 07:44:57
hallo,

jetzt, nach knapp einer woche, denke ich auch das der strunk noch was wird...

nicht das kleinste anzeichen von schwäche...die blätter immer noch aufrecht...

nur die steckis im wasserglas rühren sich nicht, verlieren langsam aber sicher alle blätter...

wie schnell wurzelt die feige in wasser ? werd heute noch welche mit bewurzelungshormonen einpinseln und mal in kokohum setzten...erfolgschancen ?

gruß SLH
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Susanne am 18. Oktober 2006, 08:01:42


Ich habe Feigenstecklinge immer gleich getopft und dann draußen stehen lassen, allerdings immer im Frühjahr.
Jetzt im Herbst machen sie sich zur Winterruhe auf, da kann die Bewurzelung auch im Haus länger dauern oder fehl schlagen. Ich würde zur Risikostreuung mal einige Topfen und im Haus mit Tütenhaube (gespannte Luft) zu bewurzeln versuchen.


Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Shivas Little Helper am 18. Oktober 2006, 17:34:29
ok, hälfte ist getopft, in kokohum, hoher schmaler topf...dazu ein wurzelhormon-präparat...

die andere hälfte bleibt erstmal im wasser stehen...drinnen, heller & warmer platz (küchenfenster, sehr hell, keine direkte sonne)...

achja, und ein paar habe ich direkt neben die umgepflanzte feige gesteckt...

mal schauen welche sich im frühjahr zu erst regen bzw. ob die am küchenfenster noch wurzeln...

gruß SLH
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: superdino2 am 26. Oktober 2006, 07:36:53
Hallo,

mein ausgepflanzter Feigenbaum setzt gerade die dritte Fruchtfolge an für heuer.

Rechts ober der Bank sieht man einen 4 mt. hohen Feigenbaum, solche gibt es einige bei uns:
(http://img80.imageshack.us/img80/1736/dsc0022di7.th.jpg)

Und das ist der aktuelle Reifestand der Khaki:

(http://img80.imageshack.us/img80/6649/dsc0027us5.th.jpg)

Gruß
Günther
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: brennnessel am 26. Oktober 2006, 07:40:59
So viele und so große Früchte hast schon dran, Günther 8) ?! Tragen die schon so jung ?
Ihr hattet doch schon so oft Nachtfrost - hat der den Feigenbäumen gar nicht geschadet? Oder sind die nur im Frühling so empfindlich?
LG und guten Morgen ins schöne Südtirol ;) ! Lisl
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: superdino2 am 26. Oktober 2006, 09:19:30
Hallo Lisl,

na -- das ist nicht meiner, meiner ist noch kleiner. Khakis wachsen sehr langsam - er hat heuer aber auch 6 dicke Früchte dran.

Wir hatten nur ganz minimale Nachtfröste Anfangs Oktober - der Feigenbaum hat jetzt langsam gelbe Blätter.

Gruß
Günther
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: M am 24. Januar 2007, 19:55:19
Hallo ihr Spezialisten

Ab welchen Alter sollte man einen Feigenbaum schneiden ?
Ich habe letztes Jahr eine gekauft und sie wächst nun eher in Buschform,
Es sollte doch ein Baum werden, oder ?
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: fars am 24. Januar 2007, 19:56:32
Feigen wachsen, soweit ich das bisher gesehen habe, stets in Buschform. Als Baum muss man sie sich erziehen.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: M am 24. Januar 2007, 19:57:51
Hat eine Form bzw. beide Vor-Nachteile ?
Mehr Früchte?
Besserer Geschmack ?
Ich kenn halt nur Äpfel, Birnen Nüsse,.....
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: fars am 24. Januar 2007, 20:00:02
Ich sage mal ganz unbefangen: Mehr Zweige = mehr Früchte. Ob das Auswirkungen auf den Geschmack hat, glaube ich nicht. Möglicherweise aber auf die Größe der Früchte.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: max. am 24. Januar 2007, 20:10:22
die feigenbäume, die ich aus (nord) italien kenne, sind auch meist mehrstämmig. mein eigener (legaler gartenfang aus italien) ebenso. alle jubeljahre frieren die oberirdischen teile in einem bes. kalten winter zurück und die pflanze schiebt dann noch mehr triebe nach, als sie eh schon hatte. ich schneide meinen garnicht außer zur ernte: da schneide ich von der leiter die obersten äste mit den süßesten früchtchen ab und löse diese dann am boden. eine rauhe, aber schnelle methode, die auch für hochgebaute süßkirschenbäume zu empfehlen ist.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Susanne am 24. Januar 2007, 20:16:36

Anfangs wachsen alle Feigen als Busch. Erst mit zunehmendem Alter, wenn die nachtreibenden Äste dicker und länger werden, bildet sich ein mehrstämmiger Großstrauch aus. Dann läßt auch die Zahl der neuen Triebe und die seitliche Astbildung nach.
Ganz alte Feigenbäume bilden herrliche Kuppeln aus, de facto Naturlauben, in denen man sehr schön im Sommer sitzen kann. Allerdings funktioniert das nur in geschützten Gegenden, wo nicht zurückgefroren wird.



Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: max. am 24. Januar 2007, 20:19:23
@susanne,
gibt es auch einstämmige, "richtige" feigenbäume?
wenn ja- evtl. weiter im süden?
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: tomir am 24. Januar 2007, 20:30:56
@susanne,
gibt es auch einstämmige, "richtige" feigenbäume?
wenn ja- evtl. weiter im süden?

hier sind nahezu alle Feigen einstaemmig - ausnahmen bilden die, die in den Enwaesserungsgraeben stehen und jaehrlich gemaeht werden. ;D
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Susanne am 24. Januar 2007, 20:40:53

In Deutschland kenne ich sie nur mehrstämmig. Allerdings haben unsere sardischen Kleingärtner einstämmige Bäumchen aus der Heimat mitgebracht. Leider habe ich bislang nicht drauf geachtet, ob diese Bäume ebenfalls aus der Basis nachtreiben.
Möglicherweise ist das auch eine Sortenfrage, oder es hängt mit Veredelung / Pfropfung zusammen.

Wenn du mit Ficus carica googelst, bekommst du eine Reihe ganz unterschiedlicher Feigenbaumsorten mit diversen Wuchsformen. Diesen hier aus Spanien fand ich sehr schön.

Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: tomir am 24. Januar 2007, 20:50:48
Leider habe ich bislang nicht drauf geachtet, ob diese Bäume ebenfalls aus der Basis nachtreiben.
Möglicherweise ist das auch eine Sortenfrage, oder es hängt mit Veredelung / Pfropfung zusammen.

@susanne - im Rheinland hab ich einen mehrtriebigen der mittlerweile so seine 4,5 - 5 m hat( bisher noch nie zurueckgefroren) - hier in Spanien sind sie in Regel einstaemmig und bilden anders als zB alte Olivnbaeume keine Jungtriebe an der Stammbasis - ich bin mir nicht einmal sicher, ob die ueberhaupt veredelt/ gepfropft werden - ich kann mich nur an steckhoelzer erinnern ::) ??? ::)
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: max. am 24. Januar 2007, 20:53:25
@susanne
ich auch.
@tomir
ist dein rheinischer ein südländisches mitbringsel oder eine an unser klima angepaßte sorte?
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: tomir am 24. Januar 2007, 21:07:43
@max - es ist einer, den ich vor vielen jahren in einer fuerchterlichen obstbaumschule, mit graesslich bunten hochglanzkatalog gefunden habe - so weit ich mich erinnere, waren die fruechte darin immer groesser als kinderkoepfe, ganz gleich, ob es sich um eine blaubeere oder einen Apfel handelte - hatte die Hoffnung meine Baum bekommt auch solche Fruechte (als ich ihn kaufte hatte er eine "kleine")- seit bestimmt 10 Jahre warte ich nun schon auf die zweite. :-\

missen moechte ich ihn trotzdem nicht - nehme aber an das es sich nicht um die sich selbstbefruchtende "Bayernfeige" handelt.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Querkopf am 26. Januar 2007, 23:44:06
Hallo, Max,

...
gibt es auch einstämmige, "richtige" feigenbäume? wenn ja- evtl. weiter im süden?

scheint auch bei uns möglich, wenn ich mir meine Pflanze so angucke ;)...

In der Erwartung, die Pflanze werde regelmäßig runterfrieren & so nicht allzu groß werden, habe ich im Frühjahr 2004 diese Feige gepflanzt (auf Nachfrage hörte ich, dass sie am norddeutschen Sitz der Baumschule tatsächlich meistens zurückfriert und dann im Nachtrieb buschig wächst). Aber denkste :D: Sie hat zunächst den verrückten Winter 2004/05 (anfangs mild, dann mehrere, überraschend einbrechende Phasen mit hartem Frost; Winter-Minimum von ca. minus 16°C spät, nämlich am 1. März; deutliche Minustemperaturen noch bis Ende März) völlig unbeschadet überstanden. Ebenso den nicht endenwollenden Winter 2005/06. Aus dem ging die inzwischen knapp 1,5 Meter hohe Pflanze ohne jeden Holzverlust und mit gut zwei Dutzend Blüten-/Fruchtansätzen hervor, die sämtlich zu leckeren Sommerfrüchten wurden; und im Herbst gab's dann auch noch ein halbes Dutzend Zweitgeneration-Feigen.

Tja, und jetzt muss ich mir was einfallen lassen dazu, wie ich ein richtiges Bäumchen - im Prinzip einstämmig, der zweite Trieb aus der Basis ist schwach geblieben - gescheit drankriege an das Hauswand-Spalier, das im Frühjahr gebaut wird ;). Kalkuliert war das Ding eigentlich für einen buschig wachsenden Rückfrier-Mini...

Die Pflanze hat sich bisher als sehr wüchsig erwiesen, obwohl sie nur wenig Erde zur Verfügung hat (schmale Magerbeton-Pflanzrinne, keine 30cm breit und tief). Sie hat allerdings einen sehr geschützten Platz, vor einer (Garagen-)Wand in einem dreiseitig umbauten Innenhof.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Susanne am 27. Januar 2007, 09:50:55

Schmale Magerbeton-Pflanzrinne... das ist genau das, worauf Feigen stehen! Bei meiner Freundin in Kreta wachsen die Feigen in den dunkelsten Gassen seitlich aus den Hauswänden heraus. Am liebsten die Füße zwischen Steinen eingepappt, da ist es immer feucht. Die Leute im Haus halten das für eine Art Symbiose, sie haben die Früchte und der Feigenbaum hält das Haus trocken. Im Sommer bekommt er ab und zu eine Ladung Spülwasser auf die Außenwand...

Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: uschiii am 01. Februar 2007, 00:29:56
Meine im letzten Juni gekaufte ficus carica hat einen Stamm, bzw. Stämmchen, knapp 1 Meter hoch. Im Topf bekam sie viele Früchte, die schnell wuchsen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich sie in den Garten gepflanzt. das war wohl nicht so schlau: Gleichzeitig Wurzeln bilden und Früchte reifen lassen ist bisschen viel verlangt. Immerhin haben wir eine sehr wohlschmeckende reife Feige verspeist. Die anderen fielen ab oder wurden nicht mehr reif.
Ich hoffe nächstes Jahr auf mehr!
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Sabine G. am 01. Februar 2007, 07:41:08
Auch "Mitbringsel" koennen uebrraschend winterhart sein. Meien kam als 30 cm Steckling aus Suedfrankreich und sitzt in einem mittlerweile riesigem Kuebel. Dieser steht Winters zwar im Kaltgewaechshaus - dort hatte es die letzten Winter aber auch schon mal minus 20 und darunter. Einer dieser Winter hielt die Kaelte schier ewig.
An dieser Feige ist noch nie der kleinste Zipfel angefroren. Satt dessen musste ich schon so manches mal zur Schere greifen - sie muss ja wieder rein ins Gewaechshaus und durch die Tuer passen ;)
Falls wir umziehen werde ich sie im neuen Garten "versenken". Die ist jetzt so gross... das schafft sie an geschuetztem Standort bestimmt.

Diesen Winter zog sie uebrigens erst vor 2 Wochen in ihr Haus - andernfalls haette sie mir bestimmt schon ausgetrieben :-X

LG
Sabine
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: cosma am 15. Februar 2007, 13:52:26
fein für alle tips, doch hab ich noch einige fragen, meine mum bekam ja letztes jahr so ein ca 60cm hohes feigenbäumchen geschenkt...es verbrachte den winter am warmen fenster und is wunderschön gewachsen...
nun meine frage, wohnen in oö, kann man dieses bäumchen da raussetzen? wenn ja, wie schützt man des im winter(bei uns kanns schon mal -15 grad haben, bis auf heuer...*g*)
oder is hier besser in einen großen topf zu setzen und im winter reinstellen?

danke danke

lg cosma
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: tshensun am 25. Februar 2007, 20:43:31
Habe mir auf der Gartenmesse vor 2 Wochen auch eine Feige gekauft.
4 Jahre alt mit kurzem Stamm und dann 2 oder 3 Seitentriebe.

Es ist eine schwarze Rauch-Feige. Der Züchter sagte mir, sie wäre winterhärter als die Bayernfeige. Er hatte beide zusammen stehen und die Bayernfeige ist ihm in einem Winter erfroren.
Nun gut, ich werde es ausprobieren.
Der kleine bekommt eine Südwand, leider nicht am Haus sodern nur ein Holzschuppen, wo ganz schön der Wind pfeift. (Aber Wand ist Wand) ;D
Das die Feige eingezwengte Wurzeln braucht, da sie sonst nur Wurzelwerk bildet,aber keine Früchte habe ich auch in einem Buch gelesen.
Aber was nimmt man dafür und welche Dimension sollte es haben, nach unten offen oder auch zu.
Möchte mit dem Feigenbaum, sozusagen das Bild eines Baumes an dieser Wand projezieren. Also Fächerspalier.
Für Tipp's und Ratschläge bin ich euch dankbar.

VLG
Linda
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: max. am 25. Februar 2007, 20:45:52
Zitat
Das die Feige eingezwengte Wurzeln braucht, da sie sonst nur Wurzelwerk bildet,aber keine Früchte habe ich auch in einem Buch gelesen.
das habe ich auch gelesen, glaube es aber nicht. die paar fruchtenden feigenbäume, die ich kenne, sind alle frei wurzelnd.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: tshensun am 25. Februar 2007, 20:50:46
Wäre aber vielleicht trotzdem ganz praktisch, damit man noch was im Garten pflanzen kann, ohne auf Feigenwurzeln zu stoßen. ;D

Oder überschätze ich den Knaben jetzt. ::)
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: max. am 25. Februar 2007, 21:01:32
die paar, die ich kenne, davon einer mir gehörend, machen keine ausläufer. warum nicht? weiß nicht.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Ralf am 25. Februar 2007, 21:25:13
Unsere Feige ist frei gepflanzt, macht keine Ausläufer und trägt hervorragend. Dass "Bayern"feige nicht ungewöhnlich hart ist liest man öfter. Ich empfehle Windschutz nach Norden und Osten, seit unser Nachbar eine hohe Hecke gepflanzt hat ;-)
VG Ralf
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Querkopf am 25. Februar 2007, 21:27:36
Hallo, Max,

Zitat
Dass die Feige eingezwängte Wurzeln braucht, da sie sonst nur Wurzelwerk bildet,aber keine Früchte habe ich auch in einem Buch gelesen.
das habe ich auch gelesen, glaube es aber nicht. die paar fruchtenden feigenbäume, die ich kenne, sind alle frei wurzelnd.

mein Bäumchen hat heftig eingezwängte Wurzeln, und es fruchtet - Details siehe #37. Wobei ich natürlich keine Ahnung habe, ob es nun wegen oder trotz der Wurzelklemme trägt :).

Wachsen tun Feigen im Süden aber wirklich oft und gern in kleinen Steinspalten. Susanne hat's für Siedlungen beschrieben - ich hab's auch schon in der freien Landschaft gesehen. Zum Beispiel im US-Südwesten: sonnige Gebirgsplateaus, auf denen sich Feigen aus schmalsten Felsritzen herausstreckten. Wie es dabei mit dem Fruchten steht, weiß ich freilich nicht mehr; das hab' ich mir vor lauter Verblüffung nicht gemerkt.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: max. am 25. Februar 2007, 21:38:50
daß feigenbäume im süden häufig an solchen extremstandorten wachsen, heißt ja nur, daß sie es dort besser aushalten als konkurrenzpflanzen.
im erwerbsanbau im mittelmeerraum werden aber feigen keineswegs extra in irgendwelche rinnen gepflanzt, sondern in ackerboden wie andere bäume auch.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Susanne am 26. Februar 2007, 11:58:57

Zitat
Das die Feige eingezwengte Wurzeln braucht, da sie sonst nur Wurzelwerk bildet,aber keine Früchte habe ich auch in einem Buch gelesen.

Zitat
Susanne hat's für Siedlungen beschrieben - ich hab's auch schon in der freien Landschaft gesehen. Zum Beispiel im US-Südwesten: sonnige Gebirgsplateaus, auf denen sich Feigen aus schmalsten Felsritzen herausstreckten.

Susanne hatte das geschrieben:
Zitat
Schmale Magerbeton-Pflanzrinne... das ist genau das, worauf Feigen stehen! Bei meiner Freundin in Kreta wachsen die Feigen in den dunkelsten Gassen seitlich aus den Hauswänden heraus. Am liebsten die Füße zwischen Steinen eingepappt, da ist es immer feucht. Die Leute im Haus halten das für eine Art Symbiose, sie haben die Früchte und der Feigenbaum hält das Haus trocken. Im Sommer bekommt er ab und zu eine Ladung Spülwasser auf die Außenwand...

Der Grund, warum Feigen im Süden gerne in klammen Situationen wurzeln, ist die sich dort haltende Feuchtigkeit. Das heißt aber nicht, daß Feigen nicht auch in normalem Boden wachsen würden, es heißt nur, daß sie auch in beengten Wurzelsituationen wachsen können.
Das gilt allerdings für fast alle Pflanzen, solange Wasser und Nahrung in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht. Die Wurzeln dienen lediglich der sicheren Verankerung im Erdreich und der Wasser- und Nahrungsaufnahme, siehe Hydrokultur.

Daß Feigen an normalen Standorten keine Früchte tragen, halte ich für ein Märchen.





Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: uschiii am 10. März 2007, 01:08:37
Wie geht es euren Feigen?
Ich habe meine auf den Rat einer Fernseh-Gartensendung im Januar ziemlich stark beschnitten und ein Vlies um die Krone gewickelt. Das habe ich vor 2-3 Wochen entfernt und lauere jetzt auf Austrieb - aber es ist nichts zu sehen. Wie sehen sie bei euch aus?
Gebt ihr den Feigen Dünger?
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Ralf am 11. März 2007, 10:08:53
Hallo Uschi,
der Fernsehbericht war wohl unqualifiziert. Mit dem ungezielten Winterschnitt hast du dir vermutlich die Sommerernte weggeschnitten, sowie die meisten Augen, die normalerweise jetzt treiben sollten. Deshalb dauert es jetzt ein wenig, bis der Baum wieder treibt.
Entscheidend beim Feigenbaumschnitt ist, dass man nicht alles junge bis letztjährige Holz wegschneidet, sonst gibt es nie eine Ernte.
Winterschutz ist in normalen Wintern nicht erforderlich, und in kalten Wintern friert die Feige trotzdem zurück.
VG Ralf
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: uschiii am 11. März 2007, 23:34:47
Oh je. oh Jammer!

Ich hab aber nur einen Teil der Äste weggeschnitten. Vielleicht reicht es ja doch noch für das ein oder andere Früchtchen.
Wie ist das mit dem Düngen? Kan mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie in ihrer südlichen Heimat gedüngt werden.

@ ralf
Meine Klimazone (7b) ist wohl rauher als deine. Also hoffe ich doch noch.
Aber: Danke für deineTipps!
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: philippus am 29. März 2007, 16:09:54
Oh je. oh Jammer!

Ich hab aber nur einen Teil der Äste weggeschnitten. Vielleicht reicht es ja doch noch für das ein oder andere Früchtchen.
Wie ist das mit dem Düngen? Kan mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie in ihrer südlichen Heimat gedüngt werden.
Hallo, der Rückschnitt deiner 1-ährigen Triebe (und somit die Beseitigung potentieller Sommerfeigen) war zwar ein "Fehler" - so es sich um eine Sorte mit Sommerfeigen handelt - ist aber nicht weiter tragisch. Die dicke Ernte (meist gut 2/3) kommt mit den Herbstfeigen ab August/September ;)
Zurückschneiden solltest du 2x tragende Sorten nur dann, wenn dir der Baum zu groß oder breit wird. Feigen haben keinen Rückschnitt zwecks besserer Ernte nötig, vertragen ihn aber gut.

Feigen sind sehr genügsam und wachsen sogar auf Felsen. In S-Frankreich habe ich mehrere an Hausmauern wachsende Exemplare gesehen.

Grüsse
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: uschiii am 30. März 2007, 23:36:55
Das ärgert mich jetzt aber ganz schön: In einer Gartensendung im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen empfahl ein <Experte>, die Äste der Feigen unbedingt im Januar bis zu zwei Drittel zurückzuschneiden, damit der Baum sich gut entwickelt. (Oder hat der einen Busch gemeint?)
Mein Feigenbäumchen habe ich erst vor gut einem halben Jahr eingepflanzt und war natürlich dankbar für den seriös scheinenden Tipp.
Die eine Feige, die mein Mann und ich uns letztes Jahr teilten, hat köstlich geschmeckt, und es macht Spaß, die Früchte wachsen zu sehen. Trotzdem ist die Ernte nicht sooooo wichtig, ich finde den Baum einfach wunderschön, er erinnert mich an seine Geschwister in Südfrankreich oder auf Korsika.

Philippus, danke für deinen Trost. Ich hoffe weiter, obwohl immer noch kein Austrieb an meinem ficus carica zu sehen ist.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Habakuk am 24. Juli 2007, 17:53:23
Die wilden tropischen Verwandten sind dann noch um einiges wilder. Im Urwald gibt es die Würgefeige. Sie beginnt als Epiphyt hoch oben in einer Astgabel eines Urwaldriesen, senkt dann eine lange Wurzel bis in den Grund um dann enorm zu wachsen. Sie umhüllt den Wirtsbaum komplett und erdrosselt ihn. Dann nimmt sie seinen Platz ein.

Einspruch! Der Wirtsbaum erdrosselt sich selber. Weil er einen zu kleinen Mantel aus Feige trägt... Im Endeffekt ist das aber eh wurscht...
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Manfred am 24. Juli 2007, 18:26:27
Meine kleine Bayernfeige (dieses Jahr gekauft) hat gerade mal wieder Ihre Blätter abgeworfen (wurden gelb und hatten Rostflecken), treibt aber wieder aus. Einige kleine Fruchtansätze haben die Aktion anscheinend unbeschadet überstanden.
Ein Laubgehölz, das mehrmls Jährlich die Blätter wechselt ist doch auch nicht schlecht ;D
(Nein, ich habe sie nicht bewußt gequält. Sie steht zusammen mit ein paar Sommerblumen in einem 60 l Kübel.)
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Knusperhäuschen am 03. Februar 2009, 15:46:40
Meine Schwägerin hat mir im Ende Oktober endlich ein paar Stecklinge von einem ihrer Feigenbäume aus der Alta Langhe im Piemont geschickt.

Eigentlich wohl eine ungünstigere Zeit für Stecklinge, aber es scheint zu klappen. Ich habe sie in 8er Töpfchen mit Blumenerde auf einem Backblech ans sonnige Gästezimmerfenster an die Heizung gestellt. Von 12 Steckhölzern scheinen 9 Wurzeln zu schlagen. Eine hat schon seit einigen Wochen ein großes Blatt, die anderen legen jetzt los, kleine Blätter und grüne, dicke Knospen. Einige haben auch kleine Feigen angesetzt, bei der ersten sind sie wieder abgefallen.

Sollte ich die Mini-Feigen besser entfernen, damit die Kraft in die Ausbildung der Blätter geht? Und wie kultiviere ich sie weiter? Einfach noch dort stehen lassen und warten, bis es draussen warm genug ist und langsam für die Sommersaison "auswildern"? Oder lieber kühl und hell? Und welches Substrat?
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Susanne am 03. Februar 2009, 17:44:27
Wenn die Feigenstecklinge sich dort wohlfühlen, würde ich sie dort stehen lassen, allerdings mit zunehmendem Austrieb die Temperatur drosseln (Heizung aus) und die Luftfeuchtigkeit erhöhen (sprühen).
Die kleinen Feigen würde ich dran lassen - wenn die Feige meint, daß sie damit nicht klar kommt, kann sie die selbst abwerfen.
Ab und zu würde ich mal unter die Töpfe gucken, ob sich da Wurzeln zeigen. Wenn ja, langsam etwas mehr gießen.
Das Substrat ist Feigen ziemlich egal, Drainage ist wichtiger. Ich würde die Blumenerde mit Gartenerde, Sand und etwas Kalk mischen.


Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Giaco85 am 03. Februar 2009, 17:54:40
Hallo Knusperhäuschen,
Ziehe an einem Steckling einmal ganz leicht, solltest Du ihn aus dem Substrat gezogen bekommen, hat er leider noch keine Wurzeln gebildet. Die Feigen treiben auch gerne, wenn sie in warmer Luft stehen ohne schon Wurzeln gebildet zu haben. Ich würde sie hell und kühl stellen. (Wenn möglich mit warmen Füßen, aber eben nur warmen Füßen) Als Substrat würde ein sandiger Humus mit ein paar Ziegelbrocken oder etwas Blähton gehen, normaler Sand macht es aber auch. (Edelvariante: Kübelpflanzenerde aus dem Gartencenter).
Bitte mit Drainage im Topf.
Die kleinen Feigen würde ich rigoros entfernen.
Sollte Dir der eine oder andere Steckling bis runter vertrocken - Geduld haben - es kann sein, das er aus der nun insgeheim gewachsenen Wurzel wieder austreibt.
Hier mehr zum Thema:
http://www.feigenland.de/vermehrung.shtml

Viele Grüße
Giaco

Susanne war schneller!! ;D
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Knusperhäuschen am 03. Februar 2009, 18:11:36
Lieben Dank euch beiden :D .
An den Stecklingen gezogen habe ich noch nicht, lieber morgen im Hellen, ich hoffe, sie können sich schon festklammern.

Zuviel Feuchtigkeit ist also nicht gut, ok, sie bekommen durchlässiges Substrat ohne nasse Füße.
Erstmal lasse ich sie noch eine Weile, wo sie sind, dann versuche ich, sie kühler, aber hell zu stellen. Und die drei runzligen Stiele lasse ich auch erstmal stehen. Die Feigen mache ich ab, scheint mir sinnvoller, obwohl mir das leid tut, die sehen einfach zu niedlich aus ;) ;D .
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Susanne am 03. Februar 2009, 18:42:50


Wenn du an den Stecklingen ziehst, reißt du möglicherweise junge Wurzeln ab. Geduld...

Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Knusperhäuschen am 03. Februar 2009, 20:26:22
rumreißen mag ich eigentlich auch nicht wirklich, vielleicht gaaaanz vorsichtig wackeln, oder aber einfach abwarten, ändern kann ich ja eh nix ::) .
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Giaco85 am 03. Februar 2009, 21:20:52
@Knusperhäuschen
Von rumreißen oder wackeln war nicht die Rede. Einfach anfassen und ganz leicht ziehen. Sind Stecklinge bewurzelt, kommen sie nicht, unbewurzelte sofort. Vorausgesetzt du hast lockeres Substrat reißt du keine Wurzeln ab. Das ist einfach nur ein Test, wenn Du wissen willst, ob deine treibenden Stecklinge schon bewurzelt sind oder eben nicht.

Laß es wachsen.
VG
Giaco
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Knusperhäuschen am 05. Februar 2009, 08:55:54
Ich brauche weder zupfen, ziehen, noch reißen ;) , gerade habe ich mal unter die Töpfchen geschaut, die Wurzeln wachsen dicht an dicht schon unten aus den Töpfchen heraus 8) ;D , ich muß wohl schnellstmöglich umtopfen :o . Und brauche noch mehr Platz im Haus, und das jetzt im Frühjahr ::) .
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Susanne am 05. Februar 2009, 11:16:42


Laß sie mal drin in den Töpfchen und stelle sie jetzt langsam kühler. Wenn sie sich an Temperaturen um die 10°C gewöhnt haben, kannst du sie in ein magereres Substrat umtopfen. Kleine Töpfe sind gut, Feigen mögen Felsspalten, allerdings auch, weil es dort ständig leicht feucht ist, bei optimaler Drainage.
Wenn sie schon so gute Wurzeln haben, würde ich nichts mehr abpflücken, sondern nur noch wachsen lassen.

Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: Moderliesel am 07. Februar 2009, 22:18:03
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man Feigenbäume zurückschneiden soll, sie würden so stärker fruchten. Wie sieht denn ein solcher Schnitt aus.

Feigen kann man ja nicht so aufbauen wie Äpfel oder Birnen, weil sie buschig wachsen. Welches Holz soll man wegnehmen?

Meine Feigen sind etwa 15 Jahre alt und ca 4 Meter hoch.
Titel: Re:Feigenbaum
Beitrag von: philippus am 10. Februar 2009, 22:38:55
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man Feigenbäume zurückschneiden soll, sie würden so stärker fruchten. Wie sieht denn ein solcher Schnitt aus.

Feigen kann man ja nicht so aufbauen wie Äpfel oder Birnen, weil sie buschig wachsen. Welches Holz soll man wegnehmen?
Stimmt nicht wirklich oder nur bedingt. Zwar haben Feigenbäume mit Rückschnitt kein Problem, jedoch wirst du bei den 2 mal tragenden Sorten (und das ist die Mehrheit) genau das Gegenteil eines stärkeren Fruchtens bewirken. Durch den Rückschnitt eliminierst du einjähriges Holz, auf dem sich die späteren Blütenfeigen (erste Ernte) befinden.
Aufbauen wie einen anderen Obstbaum ist kein Problem. Ich selbst habe ein solches Exemplar im Garten und Feigenplantagen im Süden sehen oft wie typische Obstbaumplantagen aus. Manche Sorten neigen zu buschigerem Wuchs als andere, durch Eliminieren der unteren Triebe lässt sich aber eine Obstbaumform erreichen.

Grüsse