Hallo, liebe Gartenfreunde,
schön, dass ich euch gefunden habe. Ich dachte schon, es gibt sonst keine "Mulcher" auf dieser Welt (außer denen, die ich dazu bekehrt habe)
Ich bin übrigens durch das Buch von Ruth Stout dazu gekommen. Da ich haupsächlich Nutzgarten habe, und Arbeit sparen will, kommt mir das Mulchen sehr entgegen.
Ich mulche ganzjährig und mit fast allem, was ich bekommen kann. Hauptsächlich mulche ich mit Wiesengras, Silage oder Heu, und zwar sehr dick. Nach einigen Jahren des Herumprobierens bin ich nun zu dem Ergebnis gekommen, dass das Mulchen eine ganz hervorragende Sache ist und kann es mitlerweile fast nicht glauben, dass das nur so wenige Gärtner machen.
Rasenschnitt nutze ich zwar auch, aber ich finde ihn nicht so ideal, da er immer überall kleben bleibt und ich ihn aus meinem Salat fischen muss und ihn unter den Schuhen mit ins Haus trage. Es gibt übrigens außer der Mutter (Ruth Stout) auch noch Väter des Mulchens: Kurt Kretschmann und Rudolf Behm. Die beiden haben auch ein Buch darüber verfasst: "Mulch total" Ist leider auch keine richtige Anleitung, aber es kann schon viele Fragen beantworten.
So hoffe ich, dass wir uns hier in diesem Forum reichlich über das Mulchen austauschen werden. Ich finde schon, dass es einiges darüber zu sagen gibt, jdenfalls mehr als eine DIN A4 Seite voll.
Vor allem finde ich interessant, damit zu experimentieren, welche Pflanzen mit welcher Art Mulch am besten gedeihen, auf welchem Boden man wie dick oder womit mulchen soll, wo man Mulchmaterial herbekommt, ob es tatsächlich Schnecken und Mäuse anlockt...Es ist schon ein breites Feld, wenn man sich wirklich dafür interessiert!
In meinen Augen hat das Mulchen folgende Vorteile:
-weniger oder kein Gießen mehr
-saubere Schuhe, wunderbares Gehen auf der weichen Mulchdecke
-der Garten ist bei jenem Wetter betretbar
-kein Umgraben oder Pflügen mehr
-der Boden wird nicht so stark verdichtet
-Der Boden wird vor Verschlämmung und Vertrocknung bewahrt
-Die Bodenlebewesen können ungestört und ununterbrochen organisches Material zu wertvollem Humus umsetzen, dadurch hat man ständig Nährstoffnachschub. Was die Bodenlebewesen dabei verbrauchen, ist nur ein Bruchteil von dem, was der Boden bekommt.
-kein zusätzliches Düngen erforderlich
-Umweltschonend und sehr naturnah
-Kaum noch Unkraut jäten
-Kaum noch Arbeit mit einem Komposthaufen (die meisten Abfälle bleiben an Ort und Stelle und werden mit einer Machete direkt am Boden ein wenig zerkleinert)
-Keine Probleme mehr, "Gartenabfälle" zu entsorgen
Ein paar Nachteile hat's auch:
-Mulchmaterial muss beschafft werden (nicht jeder hat den Bauern um die Ecke)
-Bei Direktsaaten muss eine Reihe entmulcht werden, was manchmal schwierig ist, da Amseln es gut meinen und diese Reihe nackter Erde gleich wieder zumulchen
-evtl. mehr Schnecken und Mäuse (was ich gerne genauer wüsste!)
-Die Düngemittelverkäufer verdienen nichts mehr
-Die Spaten- Motorhackenverkäufer gehen pleite
-für konservative, pinglige Leute sieht ein Mulchgarten (Muga) "unordentlich" aus. (Dabei richtet man in Wirklichkeit "Unordnung" an, wenn man den Boden umgräbt!
-Für Workoholiks gibt es zu wenig zu tun, so dass sie auf dumme Gedanken kommen könnten
herzliche Grüße
Moni