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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: cydorian am 23. August 2017, 21:47:00

Titel: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: cydorian am 23. August 2017, 21:47:00
In diesem Thread sollen eigene praxisnahe Sortenbeschreibungen von Rebsorten erscheinen, persönliche Anbauerfahrungen, die mit der jeweils beschriebenen Sorte gemacht wurden. Diskussionen und Fragen zu Sorten in http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,29993.html. Korrekturwünsche an den Moderator. Nachfolgend ein kopiergeeignetes Schema für die Beschreibung einer Rebsorte, das aber nur ein Vorschlag ist - jeder kann beschreiben was und wie er es für nützlich hält:

[b][u]Formales[/u][/b]
[b]Name der Sorte, alternative Namen: [/b]
[b]Woher bekommt man sie? [/b]

[b][u]Standort[/u][/b]
[b]Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: [/b]
[b]Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? [/b]
[b]Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: [/b]

[b][u]Wuchs und Gesundheit[/u][/b]
[b]Wuchsstärke: [/b]
[b]Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: [/b]
[b]Verrieselung der Blüte: [/b]
[b]Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: [/b]
[b]Befall mit echtem Mehltau, Oidium: [/b]
[b]Grauschimmel, Botrytis: [/b]
[b]Stiellähme: [/b]
[b]Platzanfälligkeit: [/b]
[b]Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: [/b]
[b]Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: [/b]
[b]Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken: [/b]

[b][u]Trauben und Beeren[/u][/b]
[b]Ertrag: [/b]
[b]Risiko für Ertragsüberlastung: [/b]
[b]Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: [/b]
[b]Haltbarkeit: [/b]
[b]Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: [/b]
[b]Farbe: [/b]
[b]Art der Haut Beeren: [/b]
[b]Kerne. Störend? [/b]
[b]Fruchtfleischstruktur: [/b]

[b][u]Geschmack[/u][/b]
[b]Süsse, Zuckergehalt: [/b]
[b]Säure: [/b]
[b]Aroma, freie Beschreibung: [/b]
[b]Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: [/b]
[b]Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? [/b]

[b][u]Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos[/u][/b]
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: cydorian am 23. August 2017, 21:47:26
Inhaltsverzeichnis:

Elegant sverhranny
Kodrianka
Arkadia
Muskat Blau
Muskat Blau kühles Klima
Frumoasa Alba
Liwia
Arkadia kühles Klima
Arkadia 2
Liwia
Sinilosi
Velez
Frumoasa Alba kühles Klima
Piesnia
Druschba
Ontario, blau
Suffolk Red
Straschinski
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: cydorian am 23. August 2017, 21:48:35
Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Elegant Sverhranny
Woher bekommt man sie? Rebschule H. Schmidt, Manfred Hahm-Hartmann

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: Weinbauklima, sommertrocken aber luftfeucht (Tallage).
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? Nur teilbesonnt, teilweise Nordecke an einer Garage
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Schwerer Lehm, nur 25cm tief, dann Ton und Kalkfels. Jungrebe erhält Stickstoffdüngung, ansonsten keine Düngergaben.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: Mittel bis stark, gutes Längenwachstum
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: Friert überdurchschnittlich zurück
Verrieselung der Blüte: Kaum.
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: Sehr robust, nur in sehr feuchten Jahren ein Problem.
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: Bisher nicht erlebt.
Grauschimmel, Botrytis: Mässig, bei Überreife der Beeren.
Stiellähme: Gar nicht. Robuste, zähe Stiele. Sehr positiv.
Platzanfälligkeit: Gar nicht. Trotz diesbezüglich sehr problematischem Boden und ebenso problematischen Wetterlagen, Starkregen bei Reife. Eine ihrer besten Eigenschaften.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: Unproblematisch durch Beerenfarbe, fester Haut, fest am Stiel sitzender Beeren.
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: Sehr gut.
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken: Allgemein gesunde Sorte, auch an schlechtem Standort.

Trauben und Beeren
Ertrag: Bislang mittel. Ideal.
Risiko für Ertragsüberlastung: Bislang nicht festzustellen.
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Mitte August, sehr früh, aber nicht die Erste. Etwa eine bis maximal zwei Wochen nach den allerfrühesten Sorten.
Haltbarkeit: Makellose Trauben halten sich eine Zeitlang am Stock, aber das ist die Ausnahme. Ende August frisst der Grauschimmel zunehmend die Beeren.
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben mittelgross, nicht zu kompakt, gut verteilte Beeren. Beerengrösse bis max. 3,5cm Länge, zugespitzt oval. Im Schnitt 5g schwer.
Farbe: Kräftiges grün. Sieht auch in Vollreife irgendwie unreif aus.
Art der Haut Beeren: Feste Haut. Knackig.
Kerne. Störend? Kerne vorhanden. Wenig störend. Sind zwar nicht weich, aber auch kein bitteres Gesplitter.
Fruchtfleischstruktur: Fruchtfleisch etwas breiig, keine gute Struktur. Wenn die Schale im Mund platzt, kommt ein Brei aus weicheren und härteren Fruchtfleischstücken, die sich schnell auflösen.

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: 70 Grad Öchsle. Vollsüss.
Säure: Kaum vorhanden.
Aroma, freie Beschreibung: Sehr wenig Aroma, nur ein Hauch Muskatbukett, das viele Leute gar nicht schmecken werden.
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: Für die Freunde des Zuckerwassers sicher eine angenehme Sorte, nicht für Freunde des Aromas und der Säurespiels. Man wird schnell satt davon.
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Nein. Gibt nur Süsswasser.

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
Trifft wohl den Stil der Zeit. Süss und simpel. Immerhin auch im Anbau.
Trauben, absolut ungeschönt. Man sieht auch die immer wieder vorhandenen kleinen partenokarpen Beeren ohne Kerne:
(https://c1.staticflickr.com/5/4368/36621362701_b79345c7f7_o_d.jpg)

Halbierte Beeren:
(https://c1.staticflickr.com/5/4355/36363929740_ce9095a3c8_o_d.jpg)

Blattwerk, Blattform:
(https://c1.staticflickr.com/5/4385/36621362521_ce1df64b33_o_d.jpg)
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: Micha74 am 26. August 2017, 21:34:09

KODRIANKA

(http://up.picr.de/30191612jb.jpg)

Foto vom 26.08 2017

(http://up.picr.de/30188516zl.jpg)

(http://up.picr.de/30191614ne.jpg)

Standort:Göppingen BAD-WÜRT

Kodrianka.steht frei an der Zaungrenze zum Nachbar,lehmhaltiger Boden.

Wuchs und Gesundheit:

Kräftigen wuchs,robust gesundheitlich.

Trauben und Beeren:

Große Trauben mit länglichen Beeren,bei vollreife fast schwarz

Geschmack:

Süss aber einfach

Kulturführung:

Hoher Spalier 2,7 m hoch,minikordonerziehung

Sonstiges:

die kodrianka wurde 2013 gepflanzt
aktuelle belastung 10 Trauben,bei verieselung viele jungfernbeeren.


Besonderheiten:um der verieselung entgegen zu wirken ,wurden die triebe bei blühbeginn entspitzt.

Durch späteren Austrieb nicht von spätfrost betroffen .
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: Micha74 am 26. August 2017, 21:39:47
 

ARKADIA

(http://up.picr.de/30191589kt.jpg)

(http://up.picr.de/30188658dw.jpg)

fotos vom 26.08 2017

Standort:Göppingen BAD-WÜRT

Gepflanzt 2013


Kodrianka.steht frei an der Zaungrenze zum Nachbar,lehmhaltiger Boden.

Wuchs und Gesundheit:

Kräftigen wuchs, gesundheitlich mittels

Trauben und Beeren:

Große Trauben mit ovalen Eierformigen Beeren

Geschmack:

Süss knackig,fruchtig bei vollreife saftig leicht muskat

Kulturführung:

Hoher Spalier 2,7 m hoch,minikordonerziehung

Sonstiges:

die arkadia wurde 2013 gepflanzt,verholzung ist in ordnung
Reife Beeren platzen bei nassen wetter.


.

« Letzte Änderung: Heute um 20:02:27 von Micha74 » 188.110.240.205

Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: cydorian am 26. August 2017, 22:08:54
Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Muskat Blau, Muskat Bleu.
Woher bekommt man sie? Überall. Wohl eine der am meisten angebotenen Tafeltrauben in Gartenmärkten und Rebschulen für private Endkunden. Verhältnismässig alt, gezüchtet in den 1930er Jahren in der Schweiz von einem privaten Züchter.

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: Hab die an mehreren Standorten zwischen 200und 500m Seehöhe Süddeutschlands.
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? Mehrere. Pergola Südseite Reihenhäuser mit voller Sonne, eine andere steht in luftfeuchter windarmer Lage, eine wächst an Südseite Hauswand.
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Alle Standorte haben eher arme und schwere Böden.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: Mittelmässig, auf schwachem Boden sogar nur schwach. Dann auch schnell Laubaufhellung wegen Stickstoffmangel. Braucht etwas besseren Boden oder Düngung.
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: In den beschriebenen Lagen keine Frostprobleme, dort ausgesprochen frostfest. Wenn die Blüten wegen Frühlingsfrost abfrieren, gibt es kleinere Ersatztriebe, so dass die Ernte wenigstens nicht ganz ausfällt.
Verrieselung der Blüte: Stark. Aber auch lageabhängig. Oder vielleicht auch Klonabhängig. Die Pergolarebe verrieselt kaum. Windarme Lage von Vorteil.
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: Bei starkem Befallsdruck werden die Blätter krank, die Beeren nur sehr selten.
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: Noch nie beobachtet. Eine insgesamt sehr krankheitsfeste Sorte. Gehört zur Spitzengruppe der kaum anfälligen Reben.
Grauschimmel, Botrytis: Schwach bis nichtexistent. Durch den lockeren Audbau der Traube greifen schimmelnde Beeren auch nicht auf die ganze Traube über.
Stiellähme: Kaum, aber gegen Reifeende steigend.
Platzanfälligkeit: Auch das ist selten, kommt aber vor.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: Wie alle blauen Sorten wird sie eifrigst von Vögeln gefressen, Wespen gehen lange nur an verletzte Beeren, bevor sie auch unverletzte Beeren aufreissen. Für die Kirschessigfliege gehört sie leider zu den Lieblingssorten. Sobald die Beeren Färbung bekommen, unbedingt mit Organza-Beuteln schützen.
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: Die Blätter sind nicht besonders gross, die Triebe nicht stark. Besser schnell festbinden, bricht leicht.
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken: Insgesamt eine gute Anfängersorte, weil sie in keinem Punkt grössere Probleme hat.

Trauben und Beeren
Ertrag: Untere Mitte.
Risiko für Ertragsüberlastung: Keines. Einfach wachsen lassen, kaum Aufwand mit Ausdünnen nötig. Zu kleine Blütenansätze trotzdem besser entfernen, dennwenn man sie mit Beuteln schützt wäre das zu viel Aufwand für die paar Beeren.
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Anfang September im Weinbauklima. Sie färbt schon recht früh um, ist aber noch nicht reif.
Haltbarkeit: Kann (geschützt) lange hängen, verliert aber dabei stark an Aroma. Sie wird neutral und rosinenartig.
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Sehr grosse Variabilität. An guten Plätzen bei voller Sonne bekommt sie je nach Jahr richtig grosse Trauben mit >1kg Gewicht und grossen Beeren um 8g. Die Beeren hängen dann dichter, aber kompakt wird die Traube niemals. An weniger guten Plätzen auf schlechtem Boden hat sie nur zottelige dünn besetzte Trauben mit wenigen mittelgrossen Beeren, die auch weniger Aroma haben. Die Sorte scheint ziemlich variabel zu sein, je nach dem wo sie wächst.
Farbe: Tiefblau. Beduftet. Schön.
Art der Haut Beeren: Mittel bis zart. Knackt wenig, wird bei Reife weicher.
Kerne. Störend? Viele Kerne, sehr störend. Gross und splitternd. Sind die Beeren auch noch klein, werden die Kerne zum totalen Spielverderber.
Fruchtfleischstruktur: Gleichmässig, weich aber nicht gelatinös.

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: Reif wird sie sehr süss.
Säure: Noch etwas vorhanden, unterstützt die Süsse schön.
Aroma, freie Beschreibung: Kräftiges Muskataroma, das im Verlauf der Reife ansteigt und bei Überreife wieder verschwindet, was etwa zwei Wochen nach Reifebeginn der Fall ist. Neben dem Muskataroma finden sich noch andere untergeordnete Aromen, traubig, nach Pfirsich, Orangeat. Wenig Gerbstoffton trotz der kräftigen Farbe. Auch Schale ist lecker. Kaut sich nicht sauer oder bitter, sondern bekommt einen deutlichen Mandarinenton. Herrlich.
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: Sehr lecker, deswegen trotz der überaus störenden Kerne (wenigstens sind Kerne gesund) nach wie vor eine beliebte Sorte, die nicht ohne Grund überall verkauft wird und auch für den kommerziellen Tafeltraubenanbau empfohlen ist. Aber nur, wenn die Beeren eine vernünftige Grösse erreichen. Bei kleinen Beeren bleibt neben den vielen Kernen zu wenig essbares übrig.
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Saft ist okay, aber weniger aromatisch wie der Beerengeschmack vermuten lässt. Wein nicht gut, nicht harmonisch.

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
In Lagen und bei Kulturführung, in denen sie kleinbeerig bleibt, ist sie entbehrlich. Ansonsten ist sie ein Aromahammer, der im richtigen Reifestadium bei Verkostungen immer noch ganz vorne mitspielt und auch noch mit wenig bis gar keinem Pflanzenschutz auskommt. Wenn nur die Kerne weniger übel wären. Nichts für Leute, die keine Kerne mögen, gut für Leute die keinen Pflanzenschutz betreiben wollen und auf dieses kräftige Aromafeuerwerk stehen. Günstig bei dieser Sorte ist guter Boden, gute Versorgung mit Nährstoffen, volle Sonne. Sie wächst zwar überall und auch unter schlechteren Bedingungen, bringt aber dann nicht die Qualität die sie interessant macht.

An gutem Standort, die aussenliegenden Trauben schon von Vögeln angegriffen:

(https://c1.staticflickr.com/3/2690/32160965483_f231fc5c56_o_d.jpg)
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: Dietmar am 27. August 2017, 09:07:10
Zu Muskat Blau:

Für schlechtere Lagen (Dresden, außerhalb des Elbtales 183 m ü. NN) ist MB weniger gut geeignet, da zu spät reifend. In manchen Jahren wird MB gar nicht vollreif. Die Frostfestigkeit ist nicht so gut wie angegeben. Auch verholzte Triebe frieren ganz schön zurück, aber die Reben sind deswegen nicht eingegangen.
Bei mir sind in 5 Ertragsjahren in 4 Jahren trotz geschütztem Standort MM total verrieselt. Im anderen Jahr waren es nur kleine Trauben (ca. 200 ... 250) g und kleine Beeren (ca. 2,5 ... 3 g). Die Beeren bestanden aus 4 sehr großen Kernen, einer zähen Beerenhaut und 2 Tropfen Saft, allerdings war der sehr wohlschmeckend.
Von Muskat Bleu gibt es mehrere Klone, darunter auch Muskat Garnier. Das sind Auslesen mit etwas geringerer Anfälligkeit gegen Verrieseln. Das Dumme ist nur, dass man beim Kauf nicht weiß, welchen Klon man vor sich hat.
Die Pilzfestigkeit ist sehr hoch, aber nicht so hoch, wie oft euphorisch beschrieben. Trotz geschützter Lage und 3-maligen Spritzen bekamen die Blätter gegen Herbst etwas Pero und etwas Oidium, allerdings waren die Trauben/Beeren befallsfrei, da die dicken zähen Beerenhäute ein Eindringen der Pilzsporen verhinderten. Die Pilzfestigkeit ist etwa wie bei Galachad und etwas geringer als bei Aladdin. Bemerkenswert ist die Pilzfestigkeit gegen Botrytis, was beim Einhüllen mit Organzabeuteln vorteilhaft ist.

Fazit: Der Geschmack ist sehr gut, wenngleich schwach etwas Foxton durchklingt. Die Pilzfestigkeit ist auch sehr gut. Alle anderen Eigenschaften sind schlecht bis sehr schlecht. Wer einen wenig zur Verrieselung  neigenden Klon erwischt hat und die negativen Eigenschaften toleriert, kann seine MB-Rebe ja behalten. Viele haben MB jedoch wieder gerodet. Eine Neuanpflanzung ist jedoch nicht empfehlenswert, da es bessere Sorten gibt. Für Nichtweinbaulagen ist MB weniger geeignet.
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: Micha74 am 27. August 2017, 19:36:40
Frumoasa Alba



(http://up.picr.de/30198971ns.jpg)


(http://up.picr.de/30198997my.jpg)

(http://up.picr.de/30199011wg.jpg)

gepflanzt 2014

Standort Göppingen


.Steht frei an der Zaungrenze zum Nachbar,lehmhaltiger Boden.

Wuchs und Gesundheit:

 wuchs Mittel, gesundheitlich mittel

Trauben und Beeren:

Große Trauben mit runden Beeren

Geschmack:

Süss sehr angenehm mit muskat

Kulturführung:

Hoher Spalier 2,7 m hoch,minikordonerziehung

Sonstiges:

Zur zeit noch nicht reif,bei der momentanen belastung mit 8 trauben reifung ende september



Durch späteren Austrieb nicht von spätfrost betroffen .
« Letzte Änderung: Heute um 20:02:27 von Micha74 » 188.110.240.205
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: Micha74 am 27. August 2017, 19:47:28
Liwia


(http://up.picr.de/30199126kl.jpg)

(http://up.picr.de/30199173xi.jpg)

(http://up.picr.de/30199165sd.jpg)

Gepflanzt 2015,momentan noch nicht ganz reif.



Livia steht frei an der Zaungrenze zum Nachbar,lehmhaltiger Boden.halbschatten

Wuchs und Gesundheit:

Kräftigen wuchs, gesundheitlich mittels wie arkadia

Trauben und Beeren:

Große Trauben mit länglichen ovalen rote Beeren

Geschmack:

Süss

Kulturführung:

Hoher Spalier 2,7 m hoch,minikordonerziehung

Sonstiges:
von spätfrost betroffen,hat aber erneut getrieben,augen aus hauptstamm hatten gescheine.
Braucht noch zwei wochen zur vollreife







Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: Dietmar am 27. August 2017, 20:32:18
Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Arkadia (Nastia, Juljane?)
Eltern: Mołdowa x Cardinal
Zucht: Ukraina, Odessa
Woher bekommt man sie? Rebschule H. Schmidt, inzwischen mehrere andere Rebschulen

mein Standort:
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: recht viele Ostwindwetterlagen, daher Winter lang und zeitweise unter -25°C, Frühsommer oft ohne Frühling gleich nach dem Winter heiß und trocken, ab ca. 8. August kühler und feuchter Spätsommer, Ab Mitte Oktober oft Winterbeginn.
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend,  Voll besonnt? Nur teilbesonnt, 4 h abgeschattet
Bodenart am Wuchsort, Bewässerung: Sandiger Schluff ca. 30 cm, darunter Lehm Stickstoffdüngung, Düngung nach Bodenanalyse: Kalk, Fe, Zn - der Rest ist sandigen Schluff und im Lehm genug vorhanden. Nur Bewässerung von Jungreben und im heißen Frühsommer.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: Mittel bis groß, aber kleiner als z.B. Tigin
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: Frostfestigkeit kleiner als -21 °C (in Realität eher wenige frostfest) , für Ostdeutschland und Bayern weniger geeignet, bei mir nach einigen Jahren alle Reben erfroren
Verrieselung der Blüte: Kaum.
Befall mit Peronosphora und Oidium: für eine Piwi nur mittlere Pilzfestigkeit, sollte pro Jahr wenigstens 5 mal gespritzt werden
Grauschimmel, Botrytis: 1 Mal spritzen ist gut, bevor die Wespen kommen mit Organzabeutels einhüllen
Stiellähme: nicht beobachtet
Platzanfälligkeit: Bei mir nicht beobachtet.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: Schutz mit Organzabeuteln 30x40 cm sinnvoll, aber nicht so anfällig wie kleinbeerige (Vögel), blaue (KEF) und süße (Wespen) Sorten, aber Wespenfraß fördert Botrytis.
Robustheit Blätter und Triebe: im Anbauzeitraum keine sehr starken Winde oder Hagel gehabt
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken: ...

Trauben und Beeren
Ertrag: hoch bis sehr hoch
Risiko für Ertragsüberlastung: Ertragsbegrenzung ca. 50 % sinnvoll
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: in Weinbauklima ca. 115 -120 Tage, bei mir nicht vollreif geworden, da Arkadia einen hohen SAT-Wert hat (verschiedene Literaturangaben, real: ca. 2500...2550)
Haltbarkeit: reife Beeren sollten nicht hängen bleiben, da nur mittlere Pilzfestigkeit
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben groß (500-700 g) bis sehr groß (bis 1 kg und mehr je nach Ertragsbegrenzung, Beerengrösse 6 - 8 g, bei Ertragsbegrenzung um die 8 g
Farbe: grün.
Art der Haut Beeren: Beerenhaut nicht störend.
Kerne.  Wenig störend. Oft weich.
Fruchtfleischstruktur: Fruchtfleisch knackig.

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: 15-16%, 5... 6 g/l - also nicht sehr süß (süße Tefeltraubensorten habe 20 % Zucker und mehr
Säure: im reifen Zustand angenehm fruchtig
Aroma, freie Beschreibung: Wenig Aroma, nur ein Hauch Muskatbukett, das viele Leute gar nicht schmecken werden.
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: Arkadia liefert in erster Linie bei Ertragsbegrenzung "Schautrauben", also was fürs Auge, weniger für den besonderen Geschmack
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? nicht versucht

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes,
Ich hatte Arkadia am Drahtspalier mit Bogrebenerziehung angebaut. Abstand zwischen den Reben: 1,15 m. Das war für eine osteuropäische Sorte viel zu eng. Ein Abstand von mindestens 1,75 m ist besser. Arkadia verträgt eine Bogrebenerziehung mit jeweils 6 bis 8 Augen pro Bogrebe. Da Arkadia sehr stark fruchtet, ist eine Ertragsbegrenzung um ca. 50 % sinnvoll.

Fazit: Arkadia ist wegen der niedrigen Frostfestigkeit weniger für Ostdeutschland und Bayern geeignet. Bei Ertragsbegrenzung liefert Arkadia "Schautrauben", also was fürs Auge. Wegen der nur mittleren Pilzfestigkeit sollte mindestens 5 mal im Jahr gespritzt werden - also nichts für Spritzmuffel.

Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: jakob am 28. August 2017, 08:13:57
Arkadia

Eltern: Kenne ich nicht
Farbe: Hell
Reife: immer zum ende August Reif
Geschmak: lecker, Süß
Trauben: Mittelgroß

Eine gute pilzfeste Sorte!.
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: jakob am 28. August 2017, 08:30:56
Liwia

Eltern: Kenne ich nicht
Farbe: rot
Reife: immer mitte August Reif
Geschmak: einfach, Süß
Trauben: groß
Beeren: Groß
Pilzfestigkeit Mittel
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: Urmele am 28. August 2017, 09:19:18
Formales
Name der Sorte, alternative Namen:
Sinilosi
Woher bekommt man sie?
BIG- Trauben

Standort
Bayern, nähe München
Klimazone:
 6b, 500m über NN 
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt?
Sinilosi steht bei mir ostseitig an der Hauswandunter dem Dachvorsprung. Regen kommt dort so gut wie keiner hin und die Rebe wird nur selten nass. Volle Sonne hat sie von morgens bis etwa 15 Uhr, dann verschwindet die Sonne ums Hauseck.
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung:
Aufgeschütteter, leichter, sandiger Boden. Tiefer unten vermutlich noch Reste von Bauschutt.
Gedüngt wird im April mit einem Volldünger und Kieserit.
Bei lang anhaltender Trockenheit wird gewässert.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke:
Mittlere Wuchsstärke,
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife:
Bei mir, an der Hauswand hat sich bisher kein Frostschaden gezeigt. Das Holz reift zuverlässig aus.
Verrieselung der Blüte:
Sinilosi tut sich manchmal schwer mit dem Abwerfen der Käppchen. Die blühenden Gescheine vorsichtig durch die Hand ziehen und abstreifen hilft.
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora:
Austriebsspritzung mit Polyram, dann bis zur Blüte 2x Phosfik, bisher kein Befall.
Befall mit echtem Mehltau, Oidium:
Wird ab Austrieb bis zur Blüte 3x mit Schwefel gespritzt, bisher kein Befall.
Grauschimmel, Botrytis:
Bisher kein Befall
Stiellähme:
Bisher nicht aufgetreten
Platzanfälligkeit:
Nicht anfällig
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege:
Wespen sind ganz wild auf die Trauben
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind:
An der Hauswand kein Problem

Trauben und Beeren

Risiko für Ertragsüberlastung:
Wegen der relativ kleinen Beeren und Trauben besteht kaum die Gefahr einer Überlastung.
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten:
Bei mir reift Sinilosi Anfang bis Mitte August als eine der Ersten.

Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren:
Die Beeren sind klein bis mittelgroß und rund. Traubengewicht etwa 200g.
Farbe:
Grün, bei Vollreife bekommen sie einen leichten Gelbstich
Art der Haut Beeren:
Die Haut ist dünn und kaum zu merken
Kerne. Störend?
2kleine Kerne, weich, stören nicht, nicht bitter.
Fruchtfleischstruktur:
weich

Geschmack

 bei Vollreife schöner Muskatton
Süsse, Zuckergehalt:
süß
Säure:
wenig Säure

Einschätzung Aroma, Leckerfaktor:
Eine sehr aromatische Traube, nicht penetrant, ich mag sie sehr.
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet?
Noch nicht versucht

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
Gepflanzt im Herbst 2013
Sinilosi ziehe ich als Minikordon mit vier Streckern und jeweils vier Fruchttrieben. Geschnitten wird die Rebe ein Mal im Spätwinter. Kein Sommerschnitt, kein Ausgeizen. Die Fruchttriebe bleiben ebenfalls ungeschnitten.
Je Fruchttrieb belasse ich 2 Trauben, da sie nicht groß sind verkraftet die Rebe das locker.
Sehr dankbare, problemlose Rebe mit leckeren, allerdings kleinen Trauben.

Die Bilder sind vom 24. August 2017

(http://www.bilder-upload.eu/thumb/080ed9-1503904350.jpg)  (http://www.bilder-upload.eu/thumb/e63f36-1503904390.jpg)  (http://www.bilder-upload.eu/thumb/c85208-1503904437.jpg)

(http://www.bilder-upload.eu/thumb/9b3a65-1503904527.jpg)  (http://www.bilder-upload.eu/thumb/30b41b-1503904567.jpg)  (http://www.bilder-upload.eu/thumb/3219e3-1503904621.jpg)
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: jakob am 28. August 2017, 10:09:43
Velez

Eltern:Sofia x K-sch Zapor
Farbe: rot
Reife:  mitte August
Geschmak: Muskat
Trauben: sehr groß
Beeren:  klein
Pilzfestigkeit Mittel
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: Dietmar am 28. August 2017, 15:58:36
Formales
Name der Sorte, alternative Namen:
Frumoasa Albe  (Frumoase Alba, XI-56-43)
Eltern: Guzal Kara x SV 20.473
Herkunft: Moldowa
Woher bekommt man sie? Rebschule H. Schmidt, einiga andere Rebschulen

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: kontinentaleres Klima, Ostdeutschland, außerhalb Weinbaugebiet
Kleinklima am Wuchsort: Freistehend, Drahtspalier Voll besonnt? Nur teilbesonnt, ca. 4 h beschattet
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: sandiger Schluff 30 cm tief, dann Lehm
Lt. Bodenanalyse Kalk, Fe und Zn gedüngt.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: stark (vegetativ und generativ)
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: hält -25 °C aus
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: mittlere Pilzfestigkeit, besser als Arkadia
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: mittlere Pilzfestigkeit, besser als Arkadia
Grauschimmel, Botrytis: mittlere Pilzfestigkeit, besser als Arkadia,
Stiellähme: Gar nicht.
Platzanfälligkeit: Gar nicht.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: Liebling der Wespen und Vögel, KEF auch, aber weniger als blaue Sorten, Organza-Beutel sinnvoll

Trauben und Beeren
Ertrag: sehr fruchtbar, unbedingt Ertragsbegrenzung um 50%
Risiko für Ertragsüberlastung: ja, der außerordentlich viele Trauben
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: in Weinbaugebiet 135 ... 145 Tage, bei mir Ende Oktober oder gar nicht, ca. 3 Wochen nach Arkadia
Haltbarkeit: reife Trauben sollten nicht längere Zeit am Stock bleiben, da nur mittlere Pilzfestigkeit
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben mittelgross,
Beerengrösse: 6...8 g, aber etwas kleiner als Arkadia bei gleichem Standort
Farbe: hellgrün mit etwas gelb
Art der Haut Beeren: nicht störend
Kerne. Störend? Kerne vorhanden: Wenig störend. z.T. weiche Kerne
Fruchtfleischstruktur: Fruchtfleisch knackig

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: 16...17 %, 6-6 g/l, deutlich süßer als Arkadia
Säure: angenehm fruchtig
Aroma, freie Beschreibung: wer Muskataroma liebt, ist bei Frumoase Albe genau richtig, sehr aromatisch

Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Wenn nicht ganz reif geworden, zu Saft verarbeitet. Schmeckt sehr aromatisch nach Muskat

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes:
Frumoase Albe ist eine der besten Sorten, die ich kenne. Ein durchgehend guter Eigenschaftenmix.
kleine Schwachpunkte: sehr lange Reifezeit, außerhalb der Weinbaugebiete in Ostdeutschland und Bayern problematisch. Standort sollte mehr als 2500 SAT haben, wenn vollsonniger Standort und mehr, wenn zeitweise beschattet. Für mich leider zu spät, deshalb schweren Herzens gerodet.
Da Frumoase Albe auch vegetativ sehr wuchskräftig, ist der Platzbedarf mindestens 1,75 m, Am Drahtspalier habe ich auf 2 Bogreben zu ca. 6...8 Augen erzogen. Wenn weniger Augen, dann großes Wachstum der Geiztriebe. möglichst nicht gipfeln, sondern auf obersten Draht weiterführen.
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: Schalli am 31. August 2017, 21:51:17
Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Piesnia (Züchtung aus Original x Wostorg)
Woher bekommt man sie?: Rebschule Schmidt

Standort: Hanglage
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: 6b
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt?: freistehend,Hanglage, ganztägig Sonne, immer leichter Luftstrom, schnell abtrocknent
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: karger Boden,steinig, trocken, wenig Humus, 50 Jahre als Weide genutzt, keine Bewässerung

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: mittel, gutes Längenwachstum
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: bisher bis - 18°C , wesentlich tiefere Fröste hier möglich - mal sehn was dann
Verrieselung der Blüte: kaum
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: nein
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: nein
Grauschimmel, Botrytis: nein
Stiellähme: nein
Platzanfälligkeit: bisher nicht
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege:
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: sehr robust , windige Lage
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken:noch keine bekannt

Trauben und Beeren
Ertrag: Erstertrag im 3 Standjahr je 4 Trauben
Risiko für Ertragsüberlastung: scheint gering
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: ab Mitte August
Haltbarkeit: trotz vollreife und Regen kein platzen
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren:Trauben groß lockerbeerig, Beeren bis 30mm
Farbe:  vollreif grün/leichter gelbstich
Art der Haut Beeren:knackig nicht störend , nicht ledrig
Kerne. Störend?:ja, nicht störend
Fruchtfleischstruktur: fest

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: in Vollreife süß
Säure:kaum 
Aroma, freie Beschreibung:fruchtig , bei Rebschule Schmidt steht Muskataroma - ich schmecke nichts
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: mir schmeckts, bin allerdings der süß-Liebhaber
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? k.A

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos


Piesnia










Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: cydorian am 04. September 2017, 12:03:20
Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Druschba
Woher bekommt man sie? Grüner Garten, Rebschule Schmidt, Manfred Hahm-Hartmann, weitere.

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: Weinbauklima, sommertrocken aber luftfeucht, Tallage.
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? freistehend, Spalier, volle Sonne.
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Armer, schwerer, flachgründiger Boden.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: Stark.
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: In der beschriebenen Lage keine Frostprobleme, dort gut frostfest. Wenn die Blüten wegen Frühlingsfrost abfrieren, gibt es bei dieser Sorte viele kleinere Ersatzgescheine, so dass die Ernte nicht ganz ausfällt.
Verrieselung der Blüte: Verrieselt nicht.
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: Bei starkem Befallsdruck werden die Blätter krank, die Beeren nur selten.
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: Noch nicht beobachtet. Zeigt sich insgesamt robust.
Grauschimmel, Botrytis: Botrytis kommt nach Vollreife gerne. Geht aber langsam genug, um in Ruhe alles zu ernten. Durch den lockeren Aufbau der Traube greifen verletzte, schimmelnde Beeren nicht auf die ganze Traube über.
Stiellähme: Kaum bis gar nicht.
Platzanfälligkeit: Wenig. Auf besserem Boden sicher kaum zu beobachten.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: Attraktiv für Wespen, bei Vollreife sehr attraktiv. Die Kirschessigfliege bevorzugt zwar blaue Beeren, aber auch Druschba wird etwas befallen. Organza-Beutel empfohlen.
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: Die Blätter sind nicht besonders gross, die Triebe nicht stark. Laub relativ hell. Zeigt mit roten Blattstielen und weiter aufgehelltem Laub schneller als diverse Nachbarsorten an, wenn Stickstoffversorgung zu gering. Benötigt viel Stickstoff, wächst dann leider noch stärker.
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken: Überdurchschnittlich gesunde Sorte.

Trauben und Beeren
Ertrag: Mittel bis hoch.
Risiko für Ertragsüberlastung: Vorhanden. Bei sehr grossen Traubenansätzen nur ein Geschein am Trieb lassen, ansonsten zwei.
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Vollreif Anfang September im Weinbauklima, essbar schon bis zu zwei Wochen vorher.
Haltbarkeit: Haltbar, sofern Botrytisbefall in Grenzen. Veratmet das Aroma. Etwa zwei Wochen wohlschmeckend.
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben anfangs mittelgross, ältere Reben haben grosse, geschulterte, gut besetzte  Trauben. Die Beeren bleiben mttelgross, variabel. Gewicht bis 7g.
Farbe: Reif ein schönes Gold, leicht braune Botrytisbäckchen, schönes Aussehen.
Art der Haut Beeren: Wirkt prall. Hinreichend knackig.
Kerne. Störend? Mässig viele Kerne, etwas störend. Nicht gross, wenig splitternd.
Fruchtfleischstruktur: Platzt im Mund leicht, mittelfest, homogen, zart, gut. Man kann sie abbeissen.

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: Schon unreif süss, vollreif schliesslich kräftig süss mit hohen Zuckergehalten. 70-90° OE gemessen, bei Überreife noch mehr.
Säure: Noch etwas vorhanden, unterstützt die Süsse schön. Die Schale hat mehr Säure.
Aroma, freie Beschreibung: Vollreif hat sie beherrschendes deutliches Muskataroma. Die Nebenaromen sind aber nicht so toll. Kaut man die Haut, kommt auch ein Gerbstoffton und mehr Säure dazu, kratzt im Hals. Harmoniert beim essen nicht mit einigen anderen Lebensmitteln, unangenehme Töne und Bitterkeit sind die Folge. Nicht ganz reif hat sie mehr Gerbstoffe, zitrusartig, auch stärker bitter. Überreif wird sie neutraler, so wie die meisten Sorten mit Muskataroma.
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: Lecker, wer auf Muskataroma steht. Davon hat sie viel. Macht aber schnell satt und kann penetrant wirken, wenn man mehr davon isst.
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Nicht probiert. Saft wird bei dem Zucker/Säureverhältnis sicherlich klebrig süss.

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
Einfach anzubauende Sorte, für Anfänger geeignet. Sichere Miete trotz Frost und Nässe. Benötigt aber Arbeit beim Schnitt aufgrund des starken Wuchses und beim Ausdünnen. Schmeckt fast jedem, Kinder sind wegen der Kerne skeptischer.

Traube, fast reif (und zwar absichtlich keine grosse Schautrauben):

(https://c1.staticflickr.com/5/4366/37019226885_c81f737f66_c_d.jpg)

Laub, zeigt Stickstoffmangel:

(https://c1.staticflickr.com/5/4427/36847965172_5fbf5baf79_o_d.jpg)
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: Dietmar am 05. September 2017, 19:05:21
Formales
Name der Sorte, alternative Namen:
Ontario
Achtung: Es gibt mindestens noch eine amerikanische Sorte diesen Namens mit grünen Beeren.
Eltern:
Herkunft: Nordamerika
Woher bekommt man sie? Rebschule H. Schmidt, einiga andere Rebschulen

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge:
kontinentaleres Klima, Ostdeutschland, außerhalb Weinbaugebiet
Kleinklima am Wuchsort: Freistehend, als Weinbäumchen erzogen, ca. 3 h beschattet
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: sandiger Schluff 30 cm tief, dann Lehm
Lt. Bodenanalyse Kalk, Fe und Zn gedüngt.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke:
sehr stark (vegetativ und generativ)
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: hält -25 °C aus
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: sehr hohe Pilzfestigkeit,
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: sehr hohe Pilzfestigkeit,
Grauschimmel, Botrytis: hohe Pilzfestigkeit,
Stiellähme: Gar nicht.
Platzanfälligkeit: Gar nicht.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: kein Liebling der Wespen und Vögel, aber Liebling der KEF, da blaue Farbe, recht beliebt bei Traubenwickler (als Einzigste aller meiner Sorten).

Trauben und Beeren
Ertrag:
sehr fruchtbar, unbedingt Ertragsbegrenzung um 50% bis 75 %
Risiko für Ertragsüberlastung: ja, der außerordentlich viele Trauben
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: in Weinbaugebiet 125 ... 135 Tage, bei mir Ende Oktober oder gar nicht,
Haltbarkeit: reife Trauben können längere Zeit am Stock bleiben, wenn mit XenTari gespritzt
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben mittelgroß bis groß, Beeren leicht oval, Trauben: 500 bis 700 g
Beerengrösse: 6...8 g, Trauben und Beerengröße hängt vom Umfang der Ertragsreduzierung ab.
Farbe: blau
Art der Haut Beeren: nicht störend
Kerne. Störend? Kerne vorhanden: Wenig störend. z.T. weiche Kerne
Fruchtfleischstruktur: geleeartig

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: bei mir sehr aromaarm und nicht sehr süß, wahrscheinlich nicht vollreif werdend
Säure: etwas fruchtig
Aroma, freie Beschreibung: leicht fruchtig, aromalos bis aromaarm, kaum Foxton

Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Da Geschmack nicht so toll, Verarbeitung zu Saft und Gelee. da wenig Zucker enthalten, ist Saft nicht so übersüßt.

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes:
Ontario hat recht große dunkelgrüne Blätter in der typisch amerikanischen Form. Für eine amerikanische Sorte hat Ontario sehr große Trauben mit großen Beeren und kaum Foxton.
Der Standort sollte mehr als 2500 SAT haben, wenn vollsonniger Standort und mehr, wenn zeitweise beschattet. Für mich leider zu spät, so dass Ontario bei mir nicht vollreif wird. Da Ontario abseits meiner Spaliere als Bäumchen steht, genießt die Sorte momentan einen Gnadenstatus.
Da Ontario auch vegetativ sehr wuchskräftig, ist der Platzbedarf mindestens 1,75 m, Am Drahtspalier sollte Ontario auf 2 Bogreben zu ca. 6...8 Augen erzogen. Wenn weniger Augen, dann großes Wachstum der Geiztriebe. möglichst nicht gipfeln, sondern auf obersten Draht weiterführen.
Organza-Beutel sinnvoll
2 bis 3 Mal Spritzen im Jahr sinnvoll, vor allem auch gegen Botrytis und gegen Traubenwickler
(XenTari). Durch minimales Spritzprogramm bisher immer absolut frei von Oidium und Pero.

An einem klimatisch günstigeren Standort schmeckt Ontario vollreif sicher etwas süßer.

Fazit: Ontario ist geschmacklich nicht der Brüller und hat noch weniger Aroma als Kodrianka, aber die Trauben sind optisch sehr ansprechend. Durch geleeartige Beeren ist die Verwendung für Saft und Gelee sinnvoll, aber weniger fürs Naschen.
Ontario ist eine sehr robuste und gesunde Sorte, aber mittelmäßig anfällig für die KEF (viel weniger als Kodrianka) und noch mehr für den Traubenwickler.
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: cydorian am 11. September 2017, 11:17:50
Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Suffolk Red. Älter. Aus dem Cornell-Zuchtprogramm, USA.
Woher bekommt man sie? Häufig zu haben in Rebschulen und Gartenmärkten. Sogar als Aktionsware in einem Discounter. Sehr verbreitet.

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: Weinbauklima, sommertrocken aber luftfeucht, Tallage.
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? An Nachbarschuppen, gut besonnt aber wenig Luftbewegung. Ein Trieb ragt in freies Gelände mit Wind, dort kein Unterschied bei Verrieselung oder Krankheitsanfälligkeit.
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Armer, schwerer, flachgründiger Boden.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: Stark.
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: In der beschriebenen etwas geschützten Lage keine Frostprobleme, dort gut frostfest. Soll aber nicht allzuviel aushalten, in den USA nicht fürs kontinentale Inland empfohlen.
Verrieselung der Blüte: Verrieselt, manchmal stark.
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: Mittel peronosphoraanfällig. Laub stark, Beeren mittel. Ohne Behandlung in zwei von drei Jahren Blätter im Spätsommer sehr, Beeren deutlich geschädigt.
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: Mittel anfällig, auch die Beeren. Pflanzenschutz sinnvoll.
Grauschimmel, Botrytis: Botrytis nicht zu sehen.
Stiellähme: Sehr häufig. Grosser Nachteil der Sorte.
Platzanfälligkeit: Mittel.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: Trotz der rosa Beerenfarbe keine starke Anfälligkeit für Vogelfrass, Kirschessigfliege. Für Wespen attraktiv, da dünnschalig.
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: Die Blätter werden gross, die Triebe stark und kräftig. Reissen aber leicht bei Wind im unverholzten Stadium.
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken: Traubengerüst bricht sehr leicht. Bei Überreife fallen sie beim pflücken regelrecht auseinander. Diese negative Eigenschaft hat sie aus dem kommerziellen Anbau in den USA verdrängt.

Trauben und Beeren
Ertrag: Nur mittel.
Risiko für Ertragsüberlastung: Keines. Die Trauben bleiben bei seltenem Überbehang eben kleiner. Reifeverzögerungen oder Geschmackseinbussen deshalb nicht beobachtet. Aufgrund Steillähme und Verrieselung reduziert sich der Ertrag von selbst.
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Vollreif Anfang bis Mitte September im Weinbauklima, essbar schon Ende August, bereits vor dem umfärben süss.
Haltbarkeit: Gut haltbar, sofern die Stiele nicht brechen oder lahm werden.
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben sehr variabel, auch mittelgross bis gross wenn sie wenig verrieselt, lockerbeerig. Beeren höchstens mittelgross, für eine kernlose Sorte aber nicht schlecht.
Farbe: Reif rosa, färbt spät um. Schlecht besonnte Trauben färben gar nicht um.
Art der Haut Beeren: Weich, dünn.
Kerne. Störend? Kernlos.
Fruchtfleischstruktur: Weich, aber nicht flüssig. Etwas lutschbar, angenehm.

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: Kann sehr hohe Zuckergehalte erreichen, da aber immer auch Säure vorhanden ist schmeckt sie nicht übersüsst. Hatte vollreif in einem guten Jahr 110° OE.
Säure: Immer vorhanden, nie störend, gute Säurestruktur, in guter Balance zum Zucker.
Aroma, freie Beschreibung: Eine aromatische Sorte, deren verschiedene Komponenten in sehr gutem Gleichgewicht miteinander stehen. Traubenaroma, nach Früchten, leichtes und angenehmes Erdbeeraroma kurz vor dem besten Reifezustand. Gut eingebundene Säure, präsent aber nie sauer wirkend. Selbst vor der Vollreife ist die Säure nicht unangenehm, sie schmeckt auch dann. Wer es weniger süss mag, isst sie einfach früher. Aroma wirkt insgesamt voll im Mund.
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: Enorm lecker, man kann davon viel essen Dank dem fruchtigen Stil mit vielen Aromakomponenten. Kräftig, aber nichts sticht hervor. Jeder mag sie.
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Erstklassige Sorte für Rosinenherstellung. Getrocknet ein Top-Genuss, weil Säure, Zucker und auch Aroma sich gut konzentrieren und die weiche Schale nicht stört. Trocknet leicht. Saft sehr gut ab 60° OE Dank guter Zucker-Säurebalance, hat aber zu geringe Ausbeute. Wein nicht probiert.

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
Eine Sorte mit recht gutem Aroma, das jeder mag, dafür muss man aber diverse gewichtige Nachteile in Kauf nehmen. Nichts für für Anfänger, zu anfällig, zu schlechtes Traubengerüst, benötigt Pflanzenschutz wenn man nicht nur alle zwei Jahre was ernten will. Auch keine Riesenerträge, dafür entfallen Ausdünnungsarbeiten. Kinder lieben sie besonders. Als frühe kernlose und längst lizenzfreie Sorte wird sie auch heute noch oft verkauft, aber ihre Nachteile werden kaum genannt.

Ein paar Trauben, typische Grösse:

(https://c1.staticflickr.com/5/4386/36990273572_ba1da1bd18_o_d.jpg)

Laub im August mit beginnendem falschen Mehltaubefall in einem feuchten Jahr trotz wiederholter Phosphonsäuregabe vor und nach Blüte. Anfang September vor der Reife schleisslich weitreichender Befall:

(https://c1.staticflickr.com/5/4390/36347829893_386d3710b8_o_d.jpg)
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: cydorian am 13. September 2017, 15:19:42
Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Straschinski. Aus Moldawien.
Woher bekommt man sie? Baumschule Nordmann, Manfred Hahm-Hartmann, Tafeltrauben Schmidt.

Standort
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: Weinbauklima, sommertrocken aber luftfeucht, Tallage.
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? Weisse Hauswand, Südseite, Regen kommt hin.
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Armer, schwerer, flachgründiger Boden. Trockene Stelle.

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: Sehr stark.
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: Insgesamt frostrobust, Holzreife aber mässig.
Verrieselung der Blüte: Verrieselt ein bisschen. Traube deshalb locker und lückig.
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: Schwach bis Mittel peronosphoraanfällig. Beeren bisher ohne Befall.
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: Kaum anfällig, an Beeren noch kein Befall beobachtet.
Grauschimmel, Botrytis: Botrytis nicht zu sehen.
Stiellähme: Selten. Robuste Stiele.
Platzanfälligkeit: Mittel bis hoch, wie bei grossbeerigen Sorten leider verstärkt.
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: Vögel hacken die blauen Beeren gern an. Kirschessigfliege sticht sie an, aber wenig Wespenfrass an gesunden Beeren. Grosse Organzabeutel zum Schutz verwenden.
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: Die Blätter werden gross, aber es sind häufig und früh im Jahr Verfärbungen zu sehen. Vielleicht auch nur ein Problem des speziellen Standorts.
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken: Kaum Ersatzgescheine in Geiztrieben nach Spätfrostschäden beobachtet. Abgefrorene Neutriebe abschnittsweise ohne Ersatzknospen und verkahlend, nur am Ende wachsend.

Trauben und Beeren
Ertrag: Hoch.
Risiko für Ertragsüberlastung: Hoch. Muss unbedingt ausgedünnt werden. Sonst wird sie nicht reif und schmeckt noch unattraktiver.
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Vollreif ab Mitte September im Weinbauklima. Färbt früh im August bereits um.
Haltbarkeit: Lange haltbar am Stock, wenn sie nicht durch herbstliche Regenfälle platzt.
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Trauben schwach geschultert, lockerbeerig und ausgesprochen lang. Insgesamt grosse Trauben. Beeren sehr gross, normal sind 10g, auch manchmal schwerer. Beeren fast rund.
Farbe: Ein samtiges Tiefblau. Im vor allem im unteren Bereich der Trauben färben einzelne Beeren lange nicht um, bleiben lange hell oder rot.
Art der Haut Beeren: Fest, knackig.
Kerne. Störend? Kerne. Störend. Viele und Bitter.
Fruchtfleischstruktur: Ungleich. Aussen an der Haut fest, nach innen hin weicher, an den Kernen fast flüssig. Nicht harmonisch.

Geschmack
Süsse, Zuckergehalt: Zuckergehalt mässig, auch vollreif. Hatte Mitte September noch unter 70° OE. Benötigt viel Sonne, um süsser zu werden, ansonsten bleibt sie wässrig.
Säure: Bleibt lange präsent, tritt erst kurz vor Vollreife zurück. Schale wird beim kauen säuerlicher, aber nicht bitter.
Aroma, freie Beschreibung: Einfach strukturierte Säure bei mässiger Süsse, kaum Aroma. Etwas apflig, leicht nach halbreifen Pflaumen. Wirkt hohl.
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: Gut essbar, kaum sättigend, schwache Aromatik. Die Sorte produziert bei guter Erziehung sehr schöne, grosse blaue Schautrauben, die sich optisch gut eignen um Nachbarn neidisch zu machen und um damit auf Obsttellern zu protzen, aber der Inhalt ist kein Höhepunkt. Wer auf neutralen Geschmack steht, grosse Beeren schätzt und sich nicht an den harten Kernen stört, wird sie trotzdem gerne essen. Nichts für Freunde des feinen Aromas und Liebhaber von Inhalt statt Optik.
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? Angesichts des Zuckergehalts für Wein völlig ungeeignet. Saft ist gut, wirkt aber etwas aromaarm.

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
Macht Arbeit beim Ausdünnen, wenig Arbeit beim Pflanzenschutz. Sollte guten Platz an der Sonne haben. Die Sonne ist bei dieser Sorte wichtiger wie warmes Klima. Besser kühl und vollsonnig wie mit Schattenstunden und warm.

Reife Trauben am Stock. Die Unterseite einiger Beeren ist aufgeplatzt:
 
(https://c1.staticflickr.com/5/4377/37205133885_711023e33d_o_d.jpg)

Halbierte Beeren. Die unterschiedliche Fruchtfleischstruktur mit dem festen Rand und dem halbflüssigen Inneren ist gut zu erkennen:

(https://c1.staticflickr.com/5/4431/37014684946_9a1cea40cc_o_d.jpg)

Das Laub im September:

(https://c1.staticflickr.com/5/4401/37032968432_4b0b7c42a3_o_d.jpg)
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: guggi am 21. September 2017, 22:13:46
Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Rumba
Woher bekommt man sie? big-trauben

StandortBW, PLZ 74
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge:
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? Freistehend, Vollsonnig ab ca 11 Uhr
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Garten / Muttererde, darunter Schiefer

Wuchs und GesundheitStark, Kerngesund,
Wuchsstärke: Stark
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: Sehr gut
Verrieselung der Blüte: keine
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: ohne
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: ohne
Grauschimmel, Botrytis: ohne
Stiellähme: ohne
Platzanfälligkeit: nichts geplatzt
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege: nein
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: Junge Triebe sehr empfindlich, brechen am Austrieb bei kleinster Berührung. Ab ca 1m Austriebslänge kein Problem mehr
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken:

Trauben und BeerenGroße Trauben, Beeren groß, länglich
Ertrag: hoch
Risiko für Ertragsüberlastung:
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Früh und spät, da die Geitfrüchte auch noch ausreifen
Haltbarkeit:
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren:
Farbe: siehe Bilder,
Art der Haut Beeren: Knackig, nicht störend
Kerne. Störend? nein
Fruchtfleischstruktur: Mittelfest

Geschmack  mmmmmh
Süsse, Zuckergehalt:
Säure:
Aroma, freie Beschreibung:   Für mich einfach Stimmig
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor:   bedingt durch die Optik sehr ansprechend, lecker fruchtig
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? nicht versucht

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: guggi am 21. September 2017, 22:15:32
Das Bild wollte ich noch dazu hängen, keine Ahnung wie
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: guggi am 21. September 2017, 22:28:30
Formales
Name der Sorte, alternative Namen: Talizman
Woher bekommt man sie?

StandortVollsonnig ab ca 10 Uhr, im Stammbereich ca 1m hohe Mauer
Klimazone, klimatische Eigenheiten, Niederschläge: BW  PLZ 74
Kleinklima am Wuchsort. Freistehend, überdacht, Gewächshaus, an einer Wand? Voll besonnt? Voll besonnt vor 1 m hoher Betonmauer
Bodenart am Wuchsort, Düngung, Bewässerung: Garten / Muttererde, darunter Schiefer  Bei starker Trockenheit wird gegossen

Wuchs und Gesundheit
Wuchsstärke: sehr stark
Erfahrungen zur Frostfestigkeit, Holzreife: seit 2013 keine Übermäßigen Fröste gehabt
Verrieselung der Blüte: keine
Befall mit falschem Mehltau, Peronosphora: anfällig
Befall mit echtem Mehltau, Oidium: nein vorbeugend gespritzt
Grauschimmel, Botrytis: nein vorbeugend gespritzt
Stiellähme: nein
Platzanfälligkeit: nein
Frass durch Wespen, Vögel, Kirschessigfliege:   Fraß verstärkt durch Vögel, vorrangig die großen Beeren
Robustheit Blätter und Triebe z.B. bei Hagel, Starkwind: keine Probleme erkannt
Andere Gesundheitsprobleme oder -stärken:

Trauben und Beeren
Ertrag: hoch
Risiko für Ertragsüberlastung: bisher habe ich nie reduziert, keine Überlastung zu erkennen
Reifezeit, auch relativ zu anderen Sorten: Mitte / Ende September
Haltbarkeit:   kam nie zu einem Test :-)
Grösse und Form der Trauben, Grösse und Form der Beeren: Traubenform groß bis klein, in länglicher Form. Beeren Rund, leichte Ovalform von sehr klein bis riesig alle Beerengrößen vorhanden
Farbe: Grüngelb
Art der Haut Beeren: knackig, nicht störend
Kerne. Störend? nein
Fruchtfleischstruktur: Fest, knackig

Geschmack würzig
Süsse, Zuckergehalt:
Säure:
Aroma, freie Beschreibung:
Einschätzung Aroma, Leckerfaktor: sehr lecker
Auch für Saft/Weinherstellung geeignet? unbekannt

Kulturführung, Sonstiges, Ergänzendes, Fazit, Fotos Dieses Jahr erstemal Kordon, davor Bogreben, Fazit kann ich keines geben da 2017 durch Spätfrost Ertrag zurückgefroren ist, so daß man mit den letzten Jahren nicht vergleichen kann
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: guggi am 21. September 2017, 22:29:02
Das soll noch zu Talizman
Titel: Re: Tafeltrauben (nur eigene Sortenbeschreibungen)
Beitrag von: guggi am 21. September 2017, 22:29:21
das auch bitte