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Pflanzenwelt => Pflanzenvermehrung => Thema gestartet von: knorbs am 10. Januar 2008, 21:08:25

Titel: Aussaaterfahrungen mit Delphinium semibarbatum
Beitrag von: knorbs am 10. Januar 2008, 21:08:25
hatte diesen gelbblühenden rittersporn schon mal versucht gehabt mit saatgut von einem händler + bin damit kläglich gescheitert. von einem lieben forumsmitglied bekam ich dann frisches saatgut + siehe da...geht doch...und wie das geht 8):



Delphinium semibarbatum - Sämlinge


was mich überraschte war, das der samen bei sehr niedrigen temperaturen keimte. ausgesät am 15.11.2007, erste keimung beobachtet um den 10.12.2007 herum. zu der zeit war es ziemlich kalt im gewächshaus, teilweise sogar leichter frost. zumindest war die oberfläche fast aller töpfe gefroren. auch im weiteren wachstum ließen sich die keimlinge nicht von den sehr kalten temperaturen mit meist unter 5°C abhalten. bei sonnenschein erreichten die spitzenwerte tagsüber aber auch mal die 10°C. dieser delphinium nimmt den begriff "kaltkeimer" sehr wörtlich ;D . das keimverhalten deckt sich mit dieser aussage:

Self sown seedlings germinated in the soil around one of the plants during the winter (quelle)
Titel: Re:Aussaaterfahrungen mit Delphinium semibarbatum
Beitrag von: Sarracenie am 11. Januar 2008, 11:23:28
Hi Knorbs,

ich hatte vorletzten Winter auch mal Delphinium semibarbatum gesät. Aber Ende Januar auf der Fensterbank. Bei ca. 24 Grad keimte rund 3/4 des Saatgutes innerhalb von 5 Tagen. Nachdem er im Sommer einzog und Ende Oktober wieder austrieb verbrachten meine Pflänzchen den Winter regengeschützt auf der äußeren Festerbank. (blieben selbst beim Frost grün :P). Im warmen April hatte ich sie im Steingarten ausgepflanzt, wo sie dann im Mai beim Blütebeginn im Dauerregen verfaulten >:(
Titel: Re:Aussaaterfahrungen mit Delphinium semibarbatum
Beitrag von: knorbs am 11. Januar 2008, 13:32:50
interessant sarracenie...wenn die samen dieses delphinium in einem derart weiten temperaturspektrum keimen können spricht vieles für ein "unkrautartiges" verhalten. die herkunft iran + afghanistan spricht ja für ein arides klima. in so einer umgebung muss mann als pflanze offenbar jede gelegenheit zum keimen nutzen ;D.

gab's probleme nach dem pikieren? ich hab gelesen, dass man diesen ritterspron einjährig zieht, weil er offenbar mit unserem nassen klima (sommer + winter) nicht zurechtkommt. scheinbar macht er aber einen knolligen wurzelstock. spricht für einen geophyten. wenn man ihn ausgräbt + trocken überwintert könnte auch eine mehrjährige kultur funktionieren. hat das schon jemand mal probiert?
Titel: Re:Aussaaterfahrungen mit Delphinium semibarbatum
Beitrag von: Sarracenie am 13. Januar 2008, 14:26:03
Hi Knorbs,

Delphinium semibarbatum scheint wohl eher zweijährig zu sein. Ich hatte ein paar von meinen Sämlingen an einen Kumpel weitergegeben und bei ihm kamen sie auch zum blühen da er sie in einen geschützt stehen Kübel gepflanzt hatte. Im Herbst haben sie bei ihm aber nicht wieder ausgetrieben und laut seiner Aussage war von den Knollen (bei meinen waren sie beim auspflanzen etwa walnußgroß) außer ein paar abgestorbener Reste nichts mehr übrig geblieben.
Das pikieren und wachsen lassen hat jedenfalls keine Probleme bereitet. Ich hatte meine Plänzchen aber die ganze Zeit unter einem Dachüberstand (südwestseitig) bei meinen Opuntien stehen, sodas sie keine natürlichen Niederschläge abbekamen. Dort haben sie dann auch grün überwintert. (der letzte Winter fiel ja fast aus, ich weiß nicht ob sie auch überlebt hätten wenn es längere Zeit bitterkalt geworden wäre ???)