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Garten- und Umwelt => Naturfotografie => Thema gestartet von: frida am 15. November 2010, 20:56:52

Titel: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 15. November 2010, 20:56:52
Unsere ausgiebige Diskussion über Kritik im Fotoforum hat den Wunsch nach einem HAH-Thread deutlich werden lassen. Dieser soll dazu dienen, Feedback zu einzelnen Bildern zu geben. Wer hier ein Foto einstellt, erbittet ehrliche und konstruktiv-durchdachte Kritik - keine Lobhudelein. Wer Bilder einstellt, kann und soll gerne auch Fragen dazu formulieren oder erklären, welche Absicht er mit dem Bild verfolgt hat. Wenn man sich unsicher darüber ist, welcher Bildaufbau/Schnitt o.ä. günstiger ist, können auch zwei oder mehrere Bilder desselben Motivs eingestellt werden. Es soll aber immer nur eine Arbeit zur Zeit diskutiert werden -zumindest versuchen wir das erst einmal. Das heißt, dass ein neues Foto erst eingestellt werden kann, wenn derjenige, der zuvor um Kritik gebeten hat, sein Bild als abgeschlossen erklärt. Ich stelle mir einen Zeitraum von etwa 1-2 Tagen vor, wenn dann nichts weiter passiert, ist der Weg ebenso frei. Ihr werdet da schon das richtige Gefühl entwickeln.

Viel Spaß dabei!!!!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 15. November 2010, 21:57:23
Schöner Thread, Frida ;)
Ich bin grad in Übung, "eins auf den Deckel zu kriegen", deshalb melde ich mich freiwillig vor, wenn ich darf. ;)
Hier ist mein letztes Dresdenbild, was ich jetzt gerne hier poste, vielleicht habt Ihr ja noch war dazu zusagen?!
Achso, "untenrum" fotogrfieren ging garnicht, da war die Zigarettenfabrik eine Baustelle, also mußte ich diesen Ausschnittsbereich wählen.
LG

Roland

(http://i942.photobucket.com/albums/ad269/FrancisDubreuil/th_ROL_2528a3.jpg?t=1289855448)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: partisanengärtner am 15. November 2010, 21:59:27
Wow völlig unkritisch aber ich freu mich das es diesen Thread gibt bin gespannt auf die Kommentare.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 15. November 2010, 22:03:29
Darf ich als Laie auch was sagen?
Das Bild wirkt auf mich perfekt. Was die Aufnahmetechnik betrifft. Aber es kommt nichts rüber. Was soll es, außer einer perfekten Nachtaufnahme aussagen?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 15. November 2010, 23:13:05
frida und alle, die das wollten, danke für den Thread!

Hallo Roland,

ja das ist direkt ein gutes Beispiel zum Diskutieren ... ;) , denn das ist kein einfaches Foto.

Leider wirken abgeschnittene Bauten oft unschön, so auch hier. Manchmal hilft noch strengeres Beschneiden (stärker nach oben gekippte Kamera mit Weitwinkel). Oder umgekehrt: Starkes Tele, vielleicht so, dass andere Bauwerke / Bäume / was immer unschöne Partien abdecken.

So ist leider richtig, was fars sagt: Perfekt belichtet, transportiert aber irgendwie nix ...

Da muss eine Bildidee her!

Wobei es ja ein tolles Bauwerk ist, und es einen in den Fingern juckt, es abzubilden. Ich war vor Jahren dort und hatte keine Kamera mit. Ich meine aber, es hätte von der Neustadt aus interessante Perspektiven gegeben.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 15. November 2010, 23:24:29
Auf mich wirkt das Bild durch die mittige Lage sehr dokumentarisch. Was es unspannend macht.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 16. November 2010, 08:43:15
Danke Roland für das Einstiegsfoto.

Die Belichtung ist sehr ausgewogen, überall ist noch Zeichnung, nichts ist abgesoffen, das ist gut gemacht. Die Bildkomposition ist schwierig, wenn man unansehnliche Dinge nicht mit drauf haben will wie in diesem Fall die Baustelle. Die Kamera dann einfach ein bisschen höher zu halten ist eine Notlösung. Ich hätte entweder versucht, einen ganz anderen Standort zu finden oder - wie Thomas auch schon sagt - einen Ausschnitt zu wählen, mich auf ein Detail zu konzentrieren.
Die Frage "was sagt mir das Bild?" wurde aufgeworfen. Richtiger würde ich die Frage finden "warum soll ich mir das angucken?" Die perfekte Belichtung reicht nicht aus, um den Blick zu fesseln, es ist nicht spannend, wie Birgit.s schreibt. Es zieht den Betrachter nicht hinein. Auch hier könnte eine Konzentration, ein Ausschnitt helfen. Im Idealfall würde dieser schon bei der Aufnahme vorgenommen, ich poste hier einfach mal einen Beschnitt, um zu zeigen, was ich meine. Er ist nicht ideal, es geht mir nur um die Idee der Verdichtung.



dresden.jpg



Das ist übrigens noch eine Frage, die wir klären sollten, dürfen wir in diesem Thread Bilder bearbeiten und wiedereinstellen? Ich finde, es macht Sinn und bringt weiter.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 16. November 2010, 08:44:20
Frida, danke :-* für das Eröffnen dieses Threads. Ich finde es super. Auch an Roland ein Bussi, dass er sich getraut hat und sein Foto für die Eröffnung zur Verfügung gestellt hat.
Ich habe die Kritikpunkte meine Vorposter nicht gelesen um möglichst objektiv zu bleiben. Wenn ich nun etwas schreibe, was schon gesagt wurde, dann bitt ich darüber hinwegzusehen. So will ich das in Zukunft für mich handhaben.
Also........mir gefällt das Foto wirklich total gut. Es ist sauber fotografiert. Roland beherrscht die Belichtung bei Nacht. Die wunderschöne Kuppel ist ein wahrer Eyecatcher, sie zieht meinen Blick magisch inmitten der Dunkelheit auf sich. Da ich nun weiß, dass Roland nicht nach unten ausweichen konnte, hätte ich wahrscheinlich versucht per Telezoom und höherem Standort , eine noch etwas gefälligere Komposition zu erreichen. Aber wo hinaufklettern, wenn keine Leiter vorhanden ist? Ich glaube, Roland, du hast das beste draus gemacht. Vielleicht hätte man aus einem nebenstehenden Gebäude fotografieren können, aber dazu muss man Dresden genau kennen. Ich finde das Foto von der Aussage sehr gelungen, die Belichtung ist sehr gut, nur es ist mir ein bißchen zu sehr von unten noch oben fotografiert. Ich glaube, es wäre perfekt, wenn du in Höhe der Kuppel gestanden hättest. Dennoch ein super Bild.

LG Evi

Liebe
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: EmmaCampanula am 16. November 2010, 16:14:55
Meine bescheidene Meinung:

Die Aufnahme / der Bildausschnitt soll gewollt wirken, deshalb würde ich mich auf die Bereiche konzentrieren, die wirklich gut gelungen und vollkommen sind. Das ist der zauberhafte Nachthimmel und die leuchtende Kuppel. Frida hat mit ihrem Bildauschnitt schon die richtige Richtung angedeutet, die Kuppelspitze und etwas mehr Nachthimmel sollten aber schon noch mit drauf.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 16. November 2010, 16:55:00
Hm, so etwa?
(Bitte achtet nur auf den Bildausschnitt, nicht auf Kontrast und Schärfe etc. Die werden ja beim Bearbeiten und Komprimieren nicht besser.)

Sieht ein bißchen aus wie ein gerade gelandetes, hell erleuchtetes Raumschiff. :-\

Ich bin mir auch noch nicht so recht schlüssig, es geht mir ähnlich wie fars.

Wichtig finde ich im ansonsten dunklen Nachthimmel den hell leuchtenden Himmelskörper (das dürfte Jupiter gewesen sein, ist aber ja hier völlig unwichtig). Durch diesen hellen Punkt fängt mein Auge an, ausgehend von der hellen Kuppel dorthin und dann weiter über das Bild zu wandern.
Das findet sich bestimmt bald als "Zitate aus den Fachthreads" im Keller wieder. ;)

Bei einem Bildausschnitt wie hier oder in fridas Vorschlag bleibt der Betrachter weniger an unwichtigen Details - vor allem den Bäumen rechts unten - hängen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 16. November 2010, 17:10:53
Jupiter als Gegenpunkt finde ich auch wichtig. Der könnte glatt ein bißchen größer sein.
Ich würde das Foto extrem beschneiden und aus dem, was ist, etwas machen: es gibt stark nach rechts stürzende Linien, dagegen ragt die Kuppel nach oben, verstärkt wird das Ragen durch die spitzen Türmchen. Schade das die Spitze der Jenidze nicht da ist (Hat sie nicht einen halbmond oben drauf?) Die Kuppel ist wunderbar, erinnert mich an diese Guckedinger, die man gegens Licht hält und dann bilden sich Muster, wie heißen die doch gleich? ::) Prisma?, fällt mir gerade nicht ein.

Ansonsten natürlich toll fotografiert, ohne Frage.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 16. November 2010, 17:15:32
"Guckedinger" - Kaleidoskop.

Im Hochformat und so eng beschnitten ist mir die Kuppel zu wuchtig, und es wird nicht mehr klar, dass sie zum selben Gebäude wie das Türmchen gehört. Sie könnte auch einfach dahinter stehen, dann allerdings störte das Türmchen eher.
Außerdem fällt jetzt die stürzende Linie links am Bildrand sehr auf.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 16. November 2010, 17:24:24
Ja richtig, Kaleidoskop, Danke.

Wuchtig ist die Kuppel, ja, - mir gefällt das Wuchtige im Gegensatz zum filigranen Türmchen, aber ich hätte gern etwas mehr Himmel ringsum und obendrüber und ich hätte den Himmel vielleicht gern auch ein ganz weniges blauer - meist ist der Himmel ja über der Stadt heller und wird in die Unendlichkeit dunkel....
Und klar wird so das Stürzen betont...ein richtiges Zickzack - links rein ins Bild, dann die Kuppel und Türmchen und rechts wieder raus...und das fände ich ganz persönlich noch besser wenn ringsum außer unten Himmel wär...es hat natürlich mit dem Ausgangsfoto dann wenig zu tun und ist auch nicht die Yenidze wie sie ist.
Und natürlich müßte das Stückchen Baum unten rechts dann auch noch weg...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 16. November 2010, 21:00:27
den bildausschnitt von wollémia finde ich besser gewählt. dort ist die kuppel nicht so eingezwängt.
versuchsweise habe ich die stürzenden linien etwas korrigiert und die mitteltöne leicht aufgehellt.
ich finde es spannend, wie unterschiedlich die herangehensweise der jeweiligen betrachter ist.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 16. November 2010, 22:23:46
Ei, ich wag' es jetzt auch mal:
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 16. November 2010, 22:51:44
fars, ich sage gerne was zu Deinem Bild, möchte aber noch abwarten, dass Roland die Diskussion als abgeschlossen erklärt. Wenn er das bis morgen abend nicht getan hat, würde ich mit Deinem Foto weiter machen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 16. November 2010, 23:34:06
Roland, ich habe mir gerade Bilder von den Örtlichkeiten angesehen. Gab es einen Grund warum Du das größte der Minarette nicht mit in den Bildaufbau einbezogen hast?

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 17. November 2010, 00:28:05
Liebe Birgit, ich habe diverse Bilder von der Fabrik gemacht, aber eben das obige für diesen Thread ausgesucht

Vielen Dank für die Mühe die Ihr Euch mit dem Beschneiden des Bildes gemacht habt, ich find die Ideen recht gut und probiere für mich selbst noch ein bischen rum. Leider hatte ich keinen besseren Standort gefunden in der Nacht, da alles abgesperrt war.Nächstes mal vielleicht.

So ich mache Platz für Fars interessantes Maskenbild

Danke und liebe Grüsse Roland
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 17. November 2010, 08:53:11
Lieber Roland,
ich würde dich bitten, noch die Exif-Dateien einzustellen und bitte auch dazuschreiben, mit welchem Objektiv du fotografiert hast. Mich würde das sehr interessieren.

Herzlichen Dank

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 17. November 2010, 09:12:47
@Evi
Kompaktkamera DC-XZ6

Das Bild scheint durch eine Schaufensterscheibe gemacht zu sein. Schärfe und Kontrast leiden dadurch meistens erheblich. Ich würde versuchen dieses duch EBV auszugleichen. Schlimmer sind allerdings die Spiegelungen, die mein Auge ablenken. Besonders die Spiegelung mit der Vase(?). Außerdem ist mir der Bildaufbau zu mittig angelegt.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 17. November 2010, 09:25:26
Mach ich Evi ;)

Birgit.s, weiß Du wie ich in Cnx2 die Exifdaten kopieren kann, ich kann sie nicht markieren ???

Danke Birgit,s :D ,

 ich füg das Exif schnell hier noch ein

Datei
Datei:   ROL_2528.NEF
Datum:   2010/10/17 22:31:23.1
Bildqualität:   RAW verlustfrei, komprimiert (12 Bit)
Bildgröße:   4288 x 2844
Kamera
Gerät:   Nikon D700
Brennweite:   70mm
Objektiv: Af-S 24-70 2,8
Fokussteuerung:   AF-S
Antiverwackelung:
Belichtung
Blende:   1:7,1
Belichtungszeit:   10s
Belichtungssteuer.:   Manuelle
Belichtungskorr.:   0LW
Belichtung:   Matrixmessung
Empfindlichkeit:   ISO 400
Blitzlicht
Blitzsynch.:   
Bildeinstellungen
Weißabgleich:   Kunstlicht, A5, 0
Langzeitbelichtung:   Aus
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 17. November 2010, 09:39:34
Ups, und ich dachte die Frage von Evi bezog sich auf Fars Bild ::) :P

@Roland
Die Exif Daten gekopiere ich aus ViewNX. Dort links in der Leiste die Metadaten aufklappen. Mit dem Mauszeiger auf Dateiinformationen, rechte Maustaste und "Alle Datei- und Kamerainformationen kopieren".

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 17. November 2010, 09:48:58
An dem foto stört mich etwas, für das fars' garnichts kann - nämlich die unterschiedliche Art der Masken, die nach meinem dafürhalten nicht zusammen passen.
 
Deshalb habe ich mich auf die drei chinesisch anmutenden Masken beschränkt und versucht die Spiegelung, die ja nun einfach dazu gehört zu einem Schaufensterbild, als Gestaltungselement mit einzubeziehen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 17. November 2010, 10:17:53
Das sehe ich anders, Marion. Ich finde das Zusammenkommen der unterschiedlichen Masken, die immerhin aus gleichem Material zu sein scheinen, gut und sehenswert. Es ist natürlich die Frage, was fars zeigen wollte, möglicherweise war die Vielfalt auch sein Thema.
Mich stört aber erheblich, dass die beiden unteren Masken angeschnitten sind. Entweder müsste das Bild massiv verdichtet werden, also noch weitere Bildbestandteile angeschnitten werden, oder aber gar keine.
Was die Spiegelungen angeht, so empfinde ich nur die schon von birgit.s angesprochene Vase wirklich störend. Mit einer DSLR hätte man mittels Polfilter die Spiegelungen reduzieren können, bei der Kompakten geht das leider nicht, da hätte fars vielleicht mit einem leicht veränderten Aufnahmestandort zumindest das zentrale runde Hauptmotiv von Spiegelungen frei halten können.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 17. November 2010, 11:29:40
Es ist natürlich die Frage, was fars zeigen wollte, möglicherweise war die Vielfalt auch sein Thema.


Das wäre sicher generell schön, wenn der Fotograf, der hier ein Bild zeigt, sagt, was ihm wichtig war oder ob's nur mal so ein Schnappschuss war, aus dem man etwas machen möchte.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 17. November 2010, 11:42:18
Gerne, aber soll ein Maler sein Bild erklären?

Bei meinem Venedigaufenthalt bin ich gerne abends und frühmorgens durch die Stadt gestreift auf der Suche nach Motiven. Muss/Kann man dennoch von "Schnappschuss" sprechen, wenn man einen Eindruck spontan einfängt?

Wie auch immer: Mich faszinierten gerade die unterschiedlichen Masken und dieses Spannungsfeld zwischen diesem stoischen Goldgesicht, der bizarr verzerrten "Dreiermaske" und den gleichgültig wirkenden Larven rechts und links. Auch fand ich die Spiegelung des Schaufensters recht reizvoll. Sonst wäre mir die Aufnahme zu "glatt" gewesen.

Da ich nur eine landläufige Digi habe, deren technische Fähigkeiten recht begrenzt sind und da ich natürlich nicht über das profunde Wissen und Können einiger Kritiker hier verfüge, sehe ich in der Unvollkommenheit der Aufnahme ihren zusätzlichen Charme.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 17. November 2010, 11:55:25
Der helle Teil in der Spiegelung mit der Vase und dieses trapezförmige weiße Ding links stören den Bildeindruck.
Außerdem ist der mittlere Bereich überblitzt(?) oder jedenfalls überbelichtet und dadurch zeichnungslos. Der Blitz(?) spiegelt sich auch noch oben links im Bild.
Falls der Blitz eingeschaltet war: Bei den meisten Kompaktkameras kann man den Blitz vermutlich abstellen, ob auch bei dieser, weiß ich nicht.
Dann hätte man allerdings möglicherweise ein Stativ gebraucht, die Empfindlichkeit erhöhen - mit der Gefahr des merklichen Bildrauschens - oder zumindest bei ganz offener Blende fotografieren müssen.

Nachdem Bildspeicher (anders als zu Zeiten der Analogfatografie) zumeist reichlich vorhanden ist, empfiehlt es sich, bei einem solchen Motiv (bei dem ich finde, dass es gut gesehen wurde, wie auch bei vielen anderen Bildern von fars) mehrere Bilder zu machen und dabei Belichtung und Aufnahmestandpunkt zu variieren.

Bieten zumindest manche Kompaktkameras wie bei DSLR die Möglichkeit, sich auf dem Display überbelichtete Bereiche anzreigen zu lassen? Dann sollte man das tun.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 17. November 2010, 11:58:57
Gerne, aber soll ein Maler sein Bild erklären?


Generell wohl nicht - aber in diesem Thread vielleicht schon...das hilft die Gedanken der potentiellen Kritiker zum Bild zielgerichteter schweifen zu lassen...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 17. November 2010, 12:11:29
Gerne, aber soll ein Maler sein Bild erklären?

Wenn Du beschreibst, was Dein Ziel war, kann man eher etwas dazu sagen, wie Du es hättest (besser) erreichen können.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 17. November 2010, 13:40:49
In einer Sequenz von Venedigbildern kann es durchaus seine Berechtigung finden, auch mit den Spiegelungen... und selbst das angeschnittene würde dann nicht in den Vordergrund treten.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 18. November 2010, 00:04:35
Ei, ich wag' es jetzt auch mal:

Das Motiv sehe ich sehr wohl, aber das Foto davon bringt es nicht auf den Punkt. Das geht mir mit meinen eigenen Fotos auch oft so.

Warum? Schwer zu sagen. Komposition? Zu viel drauf? Zu mittig? Ich weiß ja nicht, was vor Ort ging, aber ich hätte wohl versucht zu verdichten ... dann sind zwar nicht alle Masken drauf, aber weniger ist halt oft mehr.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 18. November 2010, 01:51:21
Mal ein Versuch:

1. Die helle Stuhllehne (?) links würde ich rausschneiden (hätte zugleich den Vorteil, dass das Hauptmotiv aus der Mitte rückt und so der Bildaufbau mehr Spannung bekäme). Sie stört mich, weil sie meinen Blick von den Masken ablenkt.
2. Die Vasen(?)-Spiegelung stört mich aus dem gleichen Grunde; ich würde sie per EBV eliminieren oder wenigstens abschwächen.
3. Als störend/ ablenkend empfinde ich auch den scharf konturierten Feuerlöscher (?) links oben, oberhalb der kreisförmigen Maskenbegrenzung. Die feinen Details der braunen Kiste (?) unten lenken ebenfalls ab, allerdings schwächer. Das Bild würde m. E. gewinnen, wenn diese Partien per EBV in ähnliche Farbflächen verwandelt würden, wie sie vor der Maske rechts oben und in der unteren rechten Bildecke eh schon da sind.
4. Ein Tick mehr Kontrast brächte die Farben stärker zum Leuchten, könnte so die Rätselhaftigkeit der Maskengesichter deutlicher machen. Zudem würden die Blitzreflexe (?) dann eher bildgestalterische Elemente, als sie es jetzt sind.

Im Anhang sind 1. und 4. versuchsweise umgesetzt. Für 2. und 3. fehlt mir leider das EBV-Knowhow :-\.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 18. November 2010, 15:39:34
Querkopf,

wenn du das Bild in deiner Form beschneidest, dann eliminierst du auch die koboldartige kleine Maske links oben. Für mich hatte dieser Blick in dieses Schaufenster etwas Irreales, E.T.A. Hoffmann-Ähnliches. Mir geben alle Masken das Gefühl, dass sie nächtens kommunizieren.

Ein Feuerlöscher ist nirgends zu sehen. Auch keine Stuhllehne. Was du dafür hältst, ist eine bemalte Holzsäule (?).
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 18. November 2010, 16:37:23
Versuchen wir doch einmal eine Zusammenfassung.

Fars sieht eine Komposition aller untereinander kommunizierenden Masken und durch die Spiegelungen ist auch der Faktor Schaufenster sichtbar und vertreten. Das verbietet also einen anderen Bildschnitt und das Entfernen der Spiegelungen.

Die Betrachter des Bildes, sehen aber die Masken nicht als Einheit. Fast jeder Änderungsvorschlag hätte mindestens eine Maske gekostet. Außerdem scheint es in dem Bild keinen Punkt zu geben der das Auge festhält oder leitet. Wozu sicher die Spiegelungen beitragen.

Die Maske links oben in der Ecke hatte ich beim Betrachten im Prinzip nicht wahrgenommen, erst als Fars sie in seinem Posting erwähnte habe ich den Kobold gefunden. Durch die Lage im Bild, ist mir diese Maske aber niemals als wichtig für den Bildaufbau vorgekommen.

Fars, hast Du denn selber am Bild was auszusetzen, oder gefällt es Dir so?

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 18. November 2010, 17:05:34
Nun, Birgit, wenn ich von meinem Bild nicht überzeugt gewesen wäre, hätte ich es hier nicht eingestellt. Dennoch bin ich für jegliche Kritik, zumal wenn sie so konstruktiv vorgebracht wird wie hier, sehr dankbar.

Ich glaube, jeder "liest" ein Bild auf seine Weise. Zentraler, und für mich faszinierender Punkt ist die Goldmaske. Dann aber fängt das Auge an zu wandern. Erfasst die anderen Masken, beginnt zu deuten und zu mutmaßen. Und erst nach genauerem Hinsehen entdeckt man den spottenden Kobold. Über wen spottet er? Über den Betrachter?

Für mich führen die Masken ein geheimnisvolles Leben zwischen Spott, Hochmut und Verschlossenheit und die Spiegelung machte die Szene noch irrealer.

Die handwerklichen Mängel akzeptiere ich vorbehaltlos und möchte auch gar nicht dagegenhalten.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 18. November 2010, 17:41:17
Ich interpretiere fars Post mal als Schlusswort.

Das Bild, das ich zur Diskussion stellen möchte, zeigt den Lübecker Schulgarten, der vor 90 Jahren von Harry Maasz angelegt wurde. Mit dem Foto möchte ich auf einen Besuch der Anlage neugierig machen.

Mir gefällt das Bild zwar vom Licht und von den Farben, aber ganz zufrieden bin ich dennoch nicht.

Aufnahmedaten sind F10, 1/10s, 19mm, Stativ, Grauverlaufsfilter



schulgarten.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 18. November 2010, 17:42:16
Du lebst natürlich auch von dem Eindruck, den Du vor Ort hattest und weswegen Du dieses Foto gemacht hast, während wir nur das Bild sehen.
Aus dem Bild komt dieses geheime Leben der Masken nicht so zum Vorschein, wie Du es in Natura erlebt hast.
Das liegt vermutlich daran, das auf einem Foto die Räumlichkeit, die Dreidimensionaltät einer Situation verloren geht. (Über dieses Phänomen habe ich mich selbst schon oft gewundert oder auch geärgert. ) Die Dinge erscheinen gleichwertig nebeneinander.
Auch die Farben stehen gleichwertig nebeneinander. Manchmal gefallen mir deshalb sw-Aufnahmen besser, weil sie mehr Raum lassen für die eigene Phantasie.

Ich hab mal alles in Sepia getaucht und stark verdunkelt, ohne Anspruch auf Perfektion, eher zur Illustration meiner Gedanken, so verschwinden einige Details, die etwas ablenken vom Eigentlichen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 18. November 2010, 17:43:41
Oh Frida, da komme ich die Quere jetzt mit meiner neuen Idee zu Fars Bild...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 18. November 2010, 19:54:49
 :D Frida, das Laub ist wundervoll und das kleine, verschwiegene Eckchen gefällt mir gut.

Aber der rechte Baum ist meinem Blick ein wenig im Wege, ich würde gerne weiter schauen.
Vielleicht lässt Du in der Mitte ein wenig mehr Lücke? Ich denke, wenn man nur ein klein wenig mehr von dem "dahinter" liegenden sehen könnte, wird das Bild spannender?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 18. November 2010, 20:07:27
Der rechte Baum ist mir oben etwas zu stark beschnitten, aber so richtig störend ist das nicht.

Im Gegensatz zum Himmel links oben, der ist einheitlich hellstgrau ohne Zeichnung.
Und im linken unteren Bildteil ist irgend etwas, das mein Auge immer zu einer Art durchscheinendem olivgrünem Quadrat machen möchte, bei dem ich aber nicht herausbekomme, was es tatsächlich sein könnte. Deshalb gehen mein Blick und meine Aufmerksamkeit immer wieder dorthin und werden vom "eigentlichen" Bild weggezogen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Eva am 18. November 2010, 20:07:53
Ich glaube ich meine das gleiche, würde es aber anders formulieren, der Baum in der Mitte setzt einen dunklen Akzent mittig oben zwischen die beiden interessanten hellen Stellen im Hintergrund. Dadurch wird das Licht ein bisschen verwirrend. Geheimnisvoll zwar aber auch ein bisschen ungeheuer.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 18. November 2010, 20:07:55
.... aber ganz zufrieden bin ich dennoch nicht.


schulgarten.jpg



Das Betrachterauge wird hin und her gerissen zwischen zwei ähnlichen Helligkeiten - links oben und rechts die Sonne.
Das menschliche Auge ist so "gestrickt", daß es Helligkeit zuerst wahrnimmt. Oft auch als "wichtig" weitergibt/interpretiert.
Da es bei diesem Bild zwei ähnliche Helligkeiten gibt, schwankt das Auge zw. links und rechts und man findet keine "Ruhe".... sozusagen und beginnt zu suchen ähnlich wie wollemia es beschreibt. Daher gehen die wunderbaren Farben/Lichter im Laub+Umgebung fast "verloren", ihnen kann die entsprechende Aufmerksamkeit kaum zukommen ( Irritation ). Eine solche Situation ist äußerst schwierig zu meistern.
Die Farben sind traumhaft !!! - eine Wiederholung würde mit Sicherheit lohnen, wenn z.B. die beiden "Lichter" näher aneinander wären ( ein Schritt nach links vorstellbar ), würde es mehr Ruhe bringen - das Licht würde als "eins" wahrgenommen und die wunderbaren Laubfarben kämen viel mehr zur Geltung, auch der "Durchblick" könnte viel eher hinweisen auf eine weitere Ebene.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Eva am 18. November 2010, 20:10:10
PS: es fehlt der "herzlich" Teil. Der Einblick ist sehr verlockend und die Farben einfach toll.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 18. November 2010, 22:20:09
Ach schade, ich hätte auch noch gerne etwas zu Fars Maskenfoto gesagt, aber ich war heute den ganzen Tag in der Buchhandlung und nu ist das Thema schon geschlossen. Ich war diesmal leider zu langsam. Nun habe ich eure Beiträge zu dem Maskenfoto gelesen und stimme weitgehend mit eurer Kritik überein. Für Fars hat das Foto mehr Mystik und Bedeutung, da er dem venezianischen Flair erlegen ist. Um dieses märchenhaft/mystische dem Betrachter des Fotos nahe zu bringen, bedarf es allerdings ein bisschen mehr. Vielleicht auch ein bißchen mehr ausgefeilte Technik, wie Polfilter usw. Durch eine Schaufensterscheibe hindurchzufotografieren ist ja wahrlich kein Kinderspiel. Kompositorisch haben mich weniger die kleineren angeschnittenen Masken im Vordergrund gestört, sondern die schiefe weiße Holzsäule mit den Verzierungen im Bild hinten links. Die scheint zu kippen und die würde ich am liebsten gerade rücken. Ich betrachte das mit den Augen einer Schreinerstochter.
Da ich Venedig auch liebe, mag ich Fars Fotos trotz aller Schwächen.

Zu Fridas Foto:
Es stören mich folgende Faktoren:
Die Farbe ist zu satt, das Rot des Ahorns wirkt nach meinem Farbempfinden leicht unnatürlich, etwas zu kräftig.
Der weiße, ausgebleichte Himmel gefällt mir nicht. Er hat keine Zeichnung. Mit Grauverlauffilter bekommt man die Situation allerdings auch nicht in den Griff, da dieser ja dann quer durch den Baum verliefe und zu Abschattung des Baumgipfels führen würde. Abhilfe schafft man nur durch einen höheren Standort, dann käme der Himmel nicht mit drauf und somit vermindert sich der Kontrastumfang, was eine ausgelichenere Belichtungssituation verspricht. Den Sonnenstrahl hätte ich mir einen Touch goldener gewüscht. Außerdem kommt es mir leicht überschärft vor. Frida, das war jetzt beinhart. Was Gartenfotografie anbelangt, bin ich oberkritisch. Sollte ich hier mal ein Foto einstellen, bitte genauso hart urteilen. Danke.

Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 18. November 2010, 23:14:12
Wenn man einen schnellen Blick aufs Bild macht, hat man das Gefühl das etwas nicht stimmt, aber man kann es schlecht fassen, was es ist.

Ein Punkt sind die Größenverhätnisse im Bild. Der Standpunkt war relativ niedrig oder ?
Die Steine wirken sehr dominant, der Weg, welcher eigentlich den Blick ins Bild zieht, wirkt mit seinem "Geländer" dazu, zu klein.
Das Quadrat in der linken Ecke aus zwei Steinen und dem Halm sehe ich auch. Eventuell den Halm wegstempeln?

Das Hauptproblem aber sehe ich in dem Dynamikumfang der für die Kamera zu groß war, der Himmel ist dadurch zum Einheitsgrau geworden. der Grauverlauffilter hat dabei nicht wirklich geholfen, im Gegenteil die Baumkrone ist oben abgeschattet und wirkt dadurch etwas unnatürlich.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 18. November 2010, 23:27:59
Für mich war auch die Diskussion zu fars' Foto noch nicht zu Ende.

Denn interessant war daran, dass fars es ganz anders sah als die meisten von uns. Meiner Meinung nach ist das eben der Unterschied zwischen einem Motiv, das jemand sieht und fotografiert, und einem bewussten Foto von einem Motiv, bei dem auch Betrachter, die nicht dabei waren, eine Chance haben es zu verstehen.

Ist vielleicht schwer verständlich ausgedrückt, aber m.E. ist das eines der grundlegenden Themen, wenn wir hier über ambitionierte Fotografie und gute Fotos reden.

Jedenfalls ist es ziemlich sicher verd*mmt schwer, dieses facettenreiche Motiv in einem Foto zu erfassen. Ich hätte wahrscheinlich zwei oder drei Fotos gemacht, die verschiedene Blickwinkel wiedergegeben und sich so ergänzt hätten. Alles in einem Foto geht halt meistens nicht.


frida, auch bei dir ist das Motiv sehr reizvoll, das Foto ist auch nicht schlecht, hat aber ein paar Schwächen. Erstens kompositorisch: rechter Ahorn zu dominierend, und generell zu viel drauf auf dem Foto. Zweitens fotografisch: Sonnenlichtfleck rechts wirkt leider störend, wenn auch anders gedacht.

Aber weder kann ich die Farben zu satt noch den Sonnenstrahl zu wenig golden finden, beides finde ich so in Ordnung wie es ist.

Und auch die Steine im Vordergrund gefallen mir. Nur ist es wahrscheinlich wirklich zu unentschieden, vielleicht hätten sie noch dominanter in den Vordergrund gehört.

Ich hätte von dem Motiv bestimmt etliche Varianten geschossen, wenn Zeit dazu war ... hast du wahrscheinlich auch?


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 18. November 2010, 23:58:38
Hallo frida

Ich sehe zwei Motive in dem Bild, die sich Konkurrenz machen:
Der rote Baum (mit Sonne)
und der felsgesäumte Weg, der in die Tiefe führt.
(der aber auch nicht im Schwerpunkt des Bildes liegt
falls man das Rot als Rahmen sieht).

Ein roter Baum ist zwar beeindruckend
wirkt im Detail aber auch leicht langweilig.
Das Hauptmotiv wäre für mich der Weg.
Aber selbst bei einer Konzentration auf dieses Motiv
(Hochformat, Bäume seitlich stark beschnitten),
schlägt das Rot das Motiv meines Erachtens noch tot.
Selbst ein abmildern der Farbe kann da meines Erachtens nicht helfen.

Eine Möglichkeit, beide Eycatcher zu einer Einheit zusammenzufassen,
wäre vielleicht ein breitgelagerter Ausschnitt (ohne Himmel).
Dann macht der Baum sich nicht so mausig,
und man bekommt den Eindruck, aus dem Wald (hier ein besonderer (rot)) herauszutreten.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 19. November 2010, 08:58:04

Denn interessant war daran, dass fars es ganz anders sah als die meisten von uns. Meiner Meinung nach ist das eben der Unterschied zwischen einem Motiv, das jemand sieht und fotografiert, und einem bewussten Foto von einem Motiv, bei dem auch Betrachter, die nicht dabei waren, eine Chance haben es zu verstehen.

Ist vielleicht schwer verständlich ausgedrückt, aber m.E. ist das eines der grundlegenden Themen, wenn wir hier über ambitionierte Fotografie und gute Fotos reden.


Thomas, du hast dich nicht schwer verständlich ausgedrückt, sondern es genau auf den Punkt gebracht. Genauso sehe ich das auch. Die besondere Kunst in der Fotografie besteht u.a. darin, das Bild, das man vom Aufnahmestandort im Kopf hat möglichst zu verbannen und sein eigenes Foto mit einem Fremdblick zu betrachten. Erst dann vermag man zu urteilen, ob beim Betrachter etwas rüberkommt.

LG Evi

Titel: Re:Sind Fotografen verhinderte Maler?
Beitrag von: fars am 19. November 2010, 10:31:46
Die besondere Kunst in der Fotografie besteht u.a. darin, das Bild, das man vom Aufnahmestandort im Kopf hat möglichst zu verbannen und sein eigenes Foto mit einem Fremdblick zu betrachten. Erst dann vermag man zu urteilen, ob beim Betrachter etwas rüberkommt.

Welcher Fremdblick, Evi?
Jeder Betrachter interpretiert ein Bild auf seine Weise und das Urteil kann von Verurteilung bis Begeisterung reichen, oftmals allein aus dem Gefühl heraus und nicht konkret begründet. Oder soll der Fotograf bei der Produktion des Bildes den "Mainstream" im Kopf haben? Ist es nicht ehrlicher, wenn er allein seinem Gefühl folgt, sich aber dann, so er das Bild veröffentlicht, dem Urteil des Publikums stellt?

Etwas anderes ist mir bei den Kritiken nicht nur zu meinem Bild aufgefallen. Wie authentisch will/soll/darf der Fotograf sein? Soll er die "Realität" abbilden, so wie er sie empfindet und in der Hoffnung, der Fremdbetrachter möge ihm folgen (klar, möglichst technisch perfekt), oder verändert er das, was die Kamera aufgenommen hat, durch Manipulationen mittels eines Bildbearbeitungsprogramms? Dann würde der Fotograf sich wie ein Maler verhalten, der durch Hinzufügen oder Weglassen die Objekte so abbilden kann, wie er sie sehen möchte, aber dem die handwerkliche Fähigkeit fehlt, zu malen.

Die Wirklichkeit ist eben nicht vollkommen, so dass sie dem kritischen Auge der hier Versammelten standhält. Ich finde fridas Gartenbild wunderschön und aus Laiensicht vollkommen. Soll der rechte Baum sich entschuldigen, dass er nicht bildgerecht gewachsen ist? Oder sollte frida womöglich ein anderes Gewächs hineinkopieren, damit den Betrachtern gefällt?

Anders formuliert: Will man hier das unperfekte Leben oder das perfekte Kunstprodukt (spitz ausgedrückt: das künstliche Produkt)?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: macrantha am 19. November 2010, 10:40:53
Ich denke es geht darum, dass der Photograf noch das ganze Drumherum im Kopf hat - wie war das Licht, die Umgebung, die eigene Stimmung. Und daran erinnert man sich beim anschauen des eigenen Bildes.
Aber der unbedarfte Betrachter weiß davon nichts.
Und wenn man richtig gute Fotos machen möchte, dann bedeutet das, dass sie eben viele Menschen in den Bann ziehen.
Und dann muss ich mein Photo aus deren Blickwinkel betrachten können und alle Hintergrundinfos beiseite schieben.
Kann schon sein, dass es in einem solchen Bild dann Details erst auf den zweiten Blick zu erfassen gibt. Nur muss das der Betrachter alleine schaffen - ohne Hinweis des Photografen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 19. November 2010, 12:08:58

Und wenn man richtig gute Fotos machen möchte, dann bedeutet das, dass sie eben viele Menschen in den Bann ziehen.
Und dann muss ich mein Photo aus deren Blickwinkel betrachten können

Das eben sind für mich zweifelhafte Argumente. Oder ist Beuys demnach gescheitert?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 19. November 2010, 12:12:18
Anders formuliert: Will man hier das unperfekte Leben oder das perfekte Kunstprodukt (spitz ausgedrückt: das künstliche Produkt)?

Das war mein Ansatz, als es um die Diskussion eines neuen threads ging oder eben nicht.

Vordergründig erscheint mir zunächst einmal die Freude am eigenen Bild ganz subjektiv gesehen. Ob dieses Bild von jemand anderem verstanden wird oder nicht, sei mal dahin gestellt.
Allerdings: wenn man ein Bild zeigt, möchte man einerseits etwas erzählen damit ( Zeit, Ort, Stimmung ect. - "schau mal, so schön war es", also Kommunikation mit Antworten ), andererseits - so wie in diesem thread - stellt man es zur Diskussion und möchte etwas erfahren, was man wie derart machen kann, daß das, was man selbst empfand, bei den Betrachtern ganz eindeutig ankommt. Das hat mit mainstream eher weniger zu tun sondern damit, ob jemand die "Bildmitteilung" verstehen kann... oder z.B. eben nicht, weil Komposition/Ausschnitt/Blickwinkel ect. nicht dazu angetan sind.

Oftmals lassen sich Dinge nicht verändern ( ich kann keine Bäume verrücken, aber Bildausschnitte beeinflussen ) - vielleicht aber bei einer ähnlichen anderen Situation berücksichtigen - wenn man es möchte. Oft ist ein Schritt nach links oder rechts ausreichend... Kleinigkeiten sehr oft.

Ein Bild ist immer ein "Kunstprodukt", völlig subjektiv ob perfektes oder unperfektes Leben. Mann kann einen warmen Ort fotografieren - und ein Betrachter friert beim Anblick des Bildes. Ist das Bild deshalb nicht richtig? Nein... die Erfahrungen des Betrachters spielen eben so eine Rolle wie die des Machers und die Gedanken, Empfindungen, die der Macher einem anderen mitteilen will.

OT: Hilfe - ist der thread umbenannt ??? ??? ???
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: macrantha am 19. November 2010, 12:22:04

Und wenn man richtig gute Fotos machen möchte, dann bedeutet das, dass sie eben viele Menschen in den Bann ziehen.
Und dann muss ich mein Photo aus deren Blickwinkel betrachten können

Das eben sind für mich zweifelhafte Argumente. Oder ist Beuys demnach gescheitert?

Wenn die Überwiegende Mehrheit nicht in den Bann (egal ob negativ oder positiv) von Beuys Kunst gezogen wird, wird sie wohl auch nicht aufgestellt. Wenn ein Bild beim Betrachter nichts auslöst, wird es nicht ausgestellt.
Wenn Dir Dein Photo gefällt und Du Dich daran erfreuen kannst, ist das schön. Wenn Du es aber zeigst und Du der Mehrheit dann keine Stimmung/Empfindung/Bildaussage vermitteln kannst, dann ist es eben auch nicht gut gemacht.
Nicht, dass ich es besser könnte - Gott bewahre.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 19. November 2010, 12:25:13
OT: an mod: warum steht bei meiner Antwort ein anderer Titel ???
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Marion am 19. November 2010, 12:33:40
OT zur Arbeitserleichterung des Mod, von Nicht-Mod:

OT: an mod: warum steht bei meiner Antwort ein anderer Titel ???

Weil fars in # 48 den Threadtitel geändert hat, du selbigen zitiertest und damit mitgenommen hast. / OT
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 19. November 2010, 12:52:19
OT zur Arbeitserleichterung des Mod, von Nicht-Mod:

OT: an mod: warum steht bei meiner Antwort ein anderer Titel ???

Weil fars in # 48 den Threadtitel geändert hat, du selbigen zitiertest und damit mitgenommen hast. / OT

OT:Danke, habe es geändert. Ich wollte nur den Satz zitieren, nicht die Überschrift.
Titel: Re:Sind Fotografen verhinderte Maler?
Beitrag von: RosaRot am 19. November 2010, 12:56:56
Die besondere Kunst in der Fotografie besteht u.a. darin, das Bild, das man vom Aufnahmestandort im Kopf hat möglichst zu verbannen und sein eigenes Foto mit einem Fremdblick zu betrachten. Erst dann vermag man zu urteilen, ob beim Betrachter etwas rüberkommt.


Anders formuliert: Will man hier das unperfekte Leben oder das perfekte Kunstprodukt (spitz ausgedrückt: das künstliche Produkt)?

Was "man" hier will, hängt sicher davon ab, wie "man" seine eigenen Bemühungen interpretiert. Will einer also dokumentarisch eine Situation abbilden oder will jemand eine Situation so überhöhen, dass das, was der Fotograf in einer bestimmten Situation beim Anblick empfunden hat, auch von anderen empfunden werden kann. Es hängt allein vom Fotografen ab, was er will mit seinen Bildern. (Er kann natürlich auch garnichts wollen...)
Auch das unperfekte Leben kann mit großer Kunst so interpretiert werden dass es eben genauso aussieht wie das unperfekte Leben- aber zur Herstellung eines solchen Bildes doch einiges an Können Vorraussetzung ist. (Fällt mir gerade Nan Goldin ein).
Wirkliche Kunst ist niemals künstlich, sie ist selbstverständlich und wird unter Umständen erst mal garnicht so als Kunst wahrgenommen...
(Der unbedarfte Betrachter pflegt dann zu sagen: ach, das können wir doch selber auch...)

Soll ein Fotograf ein Maler sein? Wenn er das will? Warum nicht?
Warum sollte Beuys gescheitert sein? Nur weil wie hier noch nicht alle Kriterien gefunden/festgelegt haben unter denen wir die Fotos der anderen betrachten wollen?

Vielleicht wäre es gut, wenn jeder, der sein Foto hier zeigt sagt wofür es sein soll: also z.B. - das ist für eine Publikation in einem Gartenkunsband gedacht oder dies ist ein Urlaubsfoto von einem mystischen Moment. Da es um kritische Betrachtung geht wäre es hilfreich zu wissen, ob der Fotograf mit seinem Foto einverstanden ist und es gut findet (dann brauchen wir eigentlich nicht zu diskutieren) oder ob er das Gefühl hat, das da etwas verändert werden sollte. Frida hat das formuliert für ihr Foto.

Der fremde Blick auf das eigene Werk ergibt sich aus der Übung (und Wissen). Mit diesem fremden Blick erst lässt sich eine eigen Hervorbringung weiter so verändern das sie aus dem Kontext der eigenen Gefühle herauswachsen kann in eine allgemeingültige Formel. (Um dies zu lernen wurden u.a. Kunsthochschulen erfunden).

Unser Kritikfaden hier kann also helfen, den eigenen Blick zu schärfen durch die Blicke der anderen - so man das will, selbstverständlich.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 19. November 2010, 13:07:01

Und wenn man richtig gute Fotos machen möchte, dann bedeutet das, dass sie eben viele Menschen in den Bann ziehen.
Und dann muss ich mein Photo aus deren Blickwinkel betrachten können

Das eben sind für mich zweifelhafte Argumente. Oder ist Beuys demnach gescheitert?

Ich möchte anmerken, dass es in diesem Thread darum geht, Fotos zur Kritik zu stellen. Das bedeutet, dass man sie durch andere ansehen und kommentieren lässt.

Insofern sind die vorgebrachten Argumente auf dem Punkt.

Und mit der Frage, ob Fotografie nun Kunst ist, hat das jedenfalls nichts zu tun. Denn wenn ein Foto nicht das transportiert, was der Fotograf darin sieht, woran liegt das dann? An den Betrachtern?

Eigentlich müsste diesen Fotografen interessieren zu hören, was die anderen sagen. Und dabei geht es weniger um technische Einzelheiten, sondern wesentlich um Bildkomposition.

Über Beuys (der immerhin Einiges erreichte und kommunizierte, auch wenn viele Menschen sich heute noch über ihn ärgern) können wir vielleicht eine interessante Diskussion führen, aber das ist hier nicht der richtige Ort dafür.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 19. November 2010, 13:16:06
Können wir diese Diskussion nicht in einem anderen Thread führen? Ich finde sie immerhin elementar. Hier ist sie aber OT.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 19. November 2010, 13:23:11
Birgit, ich finde diese Diskussion zu großen Teilen eigentlich gar nicht so fehl hier ...

Aber du hast natürlich insofern recht, weil sie, wenn sie nun mehr ins Theoretische drehen sollte, den Fortgang des Threads stört.

Falls also Interesse an einer eher theoretischen Diskussion über Fotografie besteht, würde ich auch für einen neuen Thread plädieren (BTW, das gab's auch schon mehrfach).

Was meint ihr?

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 19. November 2010, 13:33:04
Rankte sich nicht dieses Thema um Fars Foto bzw. aus diesem heraus und hat da doch etwas mit den Modalitäten in diesem Thread zu tun. Ich finds hier eher richtig.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 19. November 2010, 14:07:04
Ich finde, wir sollten mit der kritischen Bildbetrachtung weitermachen, sonst verzetteln wir uns hier noch in Endlos-Diskussionen. Dafür war der Thread primär eigentlich nicht gedacht, sondern dafür: Der Betrachter darf hier frei äußern, was ihm an einem Foto gefällt bzw. nicht gefällt. Und niemand soll beleidigt sein, wenn der Betrachter nicht so reagiert, wie sich das der Fotograf wünscht. Reagieren die Betrachter genauso, wie es sich der Fotograf wünscht, dann handelt es sich in meinen Augen um das Werk eines Fotografen, der sein Handwerk versteht. Machen wir weiter, wir können hier nur voneinander lernen. Ich finde es bisher sehr interessant und habe mir so einen Thread schon lange gewünscht.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 19. November 2010, 14:48:39
Reagieren die Betrachter genauso, wie es sich der Fotograf wünscht, dann handelt es sich in meinen Augen um das Werk eines Fotografen, der sein Handwerk versteht.

Das scheint mir eine gewagte These, vielleicht reagieren die Betrachter nur deshalb in der gewünschten Weise, weil der Fotograf sie zuvor auf seine Sichtweise eingestimmt hat. fars hat das nicht getan, er hat das Foto den Betrachtern wortlos präsentiert und so entwickelt sich natürlich eine Diskussion der verschiedene Betrachter und ihrer Sichtweisen.

Mir gefällt das Foto übrigens abgesehen vom abgeschnittenen Kinn der unteren Maske, den kleinen Kobold oben links habe ich allerdings auch erst gesehen nachdem fars daruf hingewiesen hat. Ich finde dieses Schaufenster sehr interessant, kann mich lange damit befassen, ohne es langweilig zu finden. Es ist vielleicht keine große Fotokunst, das muss aber auch nicht immer sein. In diesem Fall geht es fars vielleicht darum alles zu erfassen, was er gesehen hat und was ihn beeindruckt hat um die Erinnerung immer wieder hervorholen zu können.

Ich weiß nicht warum er es hier zur Diskussion gestellt hat, mit einem Foto, das mir sehr am Herzen liegt würde ich das nie und nimmer tun.
Titel: Re:Sind Fotografen verhinderte Maler?
Beitrag von: frida am 19. November 2010, 14:55:27
Anders formuliert: Will man hier das unperfekte Leben oder das perfekte Kunstprodukt (spitz ausgedrückt: das künstliche Produkt)?

Du hast vor allem eine Botschaft. Es gelingt Dir unter Umständen besser, sie zu vermitteln, wenn Du Reflexionen reduzierst, Kontraste erhöhst oder in SW umwandelst, weil Du damit die Konzentration auf Deine eigentlich Bildaussage verstärkst.

Ich würde gerne zur Besprechungder Fotos zurück kehren. Aus dieser Diskussion können wir mitnehmen, dass die Intention des/der FotografIn wichtig für die Bildbesprechung ist.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 19. November 2010, 15:30:20
Es tut mir Leid, wenn ich mit meinem Hinterfragen hier gestört haben sollte, was absolut nicht beabsichtigt war. Ich fände es deshalb absolut in Ordnung, wenn dazu ein gesonderter Thread eröffnet würde.

Auch möchte ich ausdrücklich anmerken, dass ich über die Kritik an meinem Bild keineswegs beleidigt bin. Ich fühle mich ausreichend gefestigt, mein Bild auch dann noch zu "lieben", wenn andere es stark verbesserungsbedürftig finden. Zudem empfand ich viele Hinweise als ausgesprochen hilfreich und beachtenswert. Ob ich mich allerdings als ein etwas unernster Fotograf daran halte werde, oder ob sie mir zu gegebener Zeit dann auch einfallen, muss sich noch erweisen.

Mir geht es allein um die hier angelegten Bewertungskriterien an unseren Kunstwerken. Ob große oder kleine Kunst: Sie sind Ausdruck unseres künstlerischen Empfindens und damit auch in ihrer Unvollkommenheit wertvoll.

Also: Wenn das Thema für diskutierenswert gehalten wird, mag man einen gesonderten Faden spinnen, oder diesen Teilaspekt begraben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 19. November 2010, 16:06:00
Ich denke, wir beenden die Diskussion über Bewertungskriterien in diesem Thread. Ich habe zu dem Thema einen neuen Thread eröffnet.

Hier werde ich gleich nochmal fridas Foto und die zugehörigen Posts nach oben holen.

Lieben Gruß
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 19. November 2010, 16:10:38
Neues Foto, das besprochen wird, von frida:

Ich interpretiere fars Post mal als Schlusswort.

Das Bild, das ich zur Diskussion stellen möchte, zeigt den Lübecker Schulgarten, der vor 90 Jahren von Harry Maasz angelegt wurde. Mit dem Foto möchte ich auf einen Besuch der Anlage neugierig machen.

Mir gefällt das Bild zwar vom Licht und von den Farben, aber ganz zufrieden bin ich dennoch nicht.

Aufnahmedaten sind F10, 1/10s, 19mm, Stativ, Grauverlaufsfilter



schulgarten.jpg



:D Frida, das Laub ist wundervoll und das kleine, verschwiegene Eckchen gefällt mir gut.

Aber der rechte Baum ist meinem Blick ein wenig im Wege, ich würde gerne weiter schauen.
Vielleicht lässt Du in der Mitte ein wenig mehr Lücke? Ich denke, wenn man nur ein klein wenig mehr von dem "dahinter" liegenden sehen könnte, wird das Bild spannender?


Der rechte Baum ist mir oben etwas zu stark beschnitten, aber so richtig störend ist das nicht.

Im Gegensatz zum Himmel links oben, der ist einheitlich hellstgrau ohne Zeichnung.
Und im linken unteren Bildteil ist irgend etwas, das mein Auge immer zu einer Art durchscheinendem olivgrünem Quadrat machen möchte, bei dem ich aber nicht herausbekomme, was es tatsächlich sein könnte. Deshalb gehen mein Blick und meine Aufmerksamkeit immer wieder dorthin und werden vom "eigentlichen" Bild weggezogen.


Ich glaube ich meine das gleiche, würde es aber anders formulieren, der Baum in der Mitte setzt einen dunklen Akzent mittig oben zwischen die beiden interessanten hellen Stellen im Hintergrund. Dadurch wird das Licht ein bisschen verwirrend. Geheimnisvoll zwar aber auch ein bisschen ungeheuer.

.... aber ganz zufrieden bin ich dennoch nicht.


schulgarten.jpg



Das Betrachterauge wird hin und her gerissen zwischen zwei ähnlichen Helligkeiten - links oben und rechts die Sonne.
Das menschliche Auge ist so "gestrickt", daß es Helligkeit zuerst wahrnimmt. Oft auch als "wichtig" weitergibt/interpretiert.
Da es bei diesem Bild zwei ähnliche Helligkeiten gibt, schwankt das Auge zw. links und rechts und man findet keine "Ruhe".... sozusagen und beginnt zu suchen ähnlich wie wollemia es beschreibt. Daher gehen die wunderbaren Farben/Lichter im Laub+Umgebung fast "verloren", ihnen kann die entsprechende Aufmerksamkeit kaum zukommen ( Irritation ). Eine solche Situation ist äußerst schwierig zu meistern.
Die Farben sind traumhaft !!! - eine Wiederholung würde mit Sicherheit lohnen, wenn z.B. die beiden "Lichter" näher aneinander wären ( ein Schritt nach links vorstellbar ), würde es mehr Ruhe bringen - das Licht würde als "eins" wahrgenommen und die wunderbaren Laubfarben kämen viel mehr zur Geltung, auch der "Durchblick" könnte viel eher hinweisen auf eine weitere Ebene.

PS: es fehlt der "herzlich" Teil. Der Einblick ist sehr verlockend und die Farben einfach toll.

...

Zu Fridas Foto:
Es stören mich folgende Faktoren:
Die Farbe ist zu satt, das Rot des Ahorns wirkt nach meinem Farbempfinden leicht unnatürlich, etwas zu kräftig.
Der weiße, ausgebleichte Himmel gefällt mir nicht. Er hat keine Zeichnung. Mit Grauverlauffilter bekommt man die Situation allerdings auch nicht in den Griff, da dieser ja dann quer durch den Baum verliefe und zu Abschattung des Baumgipfels führen würde. Abhilfe schafft man nur durch einen höheren Standort, dann käme der Himmel nicht mit drauf und somit vermindert sich der Kontrastumfang, was eine ausgelichenere Belichtungssituation verspricht. Den Sonnenstrahl hätte ich mir einen Touch goldener gewüscht. Außerdem kommt es mir leicht überschärft vor. Frida, das war jetzt beinhart. Was Gartenfotografie anbelangt, bin ich oberkritisch. Sollte ich hier mal ein Foto einstellen, bitte genauso hart urteilen. Danke.

Evi


Wenn man einen schnellen Blick aufs Bild macht, hat man das Gefühl das etwas nicht stimmt, aber man kann es schlecht fassen, was es ist.

Ein Punkt sind die Größenverhätnisse im Bild. Der Standpunkt war relativ niedrig oder ?
Die Steine wirken sehr dominant, der Weg, welcher eigentlich den Blick ins Bild zieht, wirkt mit seinem "Geländer" dazu, zu klein.
Das Quadrat in der linken Ecke aus zwei Steinen und dem Halm sehe ich auch. Eventuell den Halm wegstempeln?

Das Hauptproblem aber sehe ich in dem Dynamikumfang der für die Kamera zu groß war, der Himmel ist dadurch zum Einheitsgrau geworden. der Grauverlauffilter hat dabei nicht wirklich geholfen, im Gegenteil die Baumkrone ist oben abgeschattet und wirkt dadurch etwas unnatürlich.

Gruß Birgit

...

frida, auch bei dir ist das Motiv sehr reizvoll, das Foto ist auch nicht schlecht, hat aber ein paar Schwächen. Erstens kompositorisch: rechter Ahorn zu dominierend, und generell zu viel drauf auf dem Foto. Zweitens fotografisch: Sonnenlichtfleck rechts wirkt leider störend, wenn auch anders gedacht.

Aber weder kann ich die Farben zu satt noch den Sonnenstrahl zu wenig golden finden, beides finde ich so in Ordnung wie es ist.

Und auch die Steine im Vordergrund gefallen mir. Nur ist es wahrscheinlich wirklich zu unentschieden, vielleicht hätten sie noch dominanter in den Vordergrund gehört.

Ich hätte von dem Motiv bestimmt etliche Varianten geschossen, wenn Zeit dazu war ... hast du wahrscheinlich auch?


Liebe Grüße
Thomas

Hallo frida

Ich sehe zwei Motive in dem Bild, die sich Konkurrenz machen:
Der rote Baum (mit Sonne)
und der felsgesäumte Weg, der in die Tiefe führt.
(der aber auch nicht im Schwerpunkt des Bildes liegt
falls man das Rot als Rahmen sieht).

Ein roter Baum ist zwar beeindruckend
wirkt im Detail aber auch leicht langweilig.
Das Hauptmotiv wäre für mich der Weg.
Aber selbst bei einer Konzentration auf dieses Motiv
(Hochformat, Bäume seitlich stark beschnitten),
schlägt das Rot das Motiv meines Erachtens noch tot.
Selbst ein abmildern der Farbe kann da meines Erachtens nicht helfen.

Eine Möglichkeit, beide Eycatcher zu einer Einheit zusammenzufassen,
wäre vielleicht ein breitgelagerter Ausschnitt (ohne Himmel).
Dann macht der Baum sich nicht so mausig,
und man bekommt den Eindruck, aus dem Wald (hier ein besonderer (rot)) herauszutreten.

Gruß Henning


So, jetzt aber!

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rosana am 19. November 2010, 16:23:32
Als äusserst seltener Poster in Naturfotografie schreibe ich auch hier was rein! ;)
Prinzipiell gefällt mir das Bild: Vorne die schönen grossen Steine in dunklen Grautönen kontrastieren wunderbar mit dem leuchtroten Laub der Baum und dem abgefallen Laub.

Was mich stört, ist das man vom Weg zu wenig oder zu viel sieht. So irritiert die Wegeinfassung nur ohne das man den Weg richtig erkennt.
Das Licht, das rechts im Ahorn durchscheint, wirkt irgendwie diffus. Ich ahne zwar, wie die Stimmung war beim Fotografieren, glaube aber, das es nicht 100% im Bild herüberkomme.

Alles im allem ist das Meckern auf hohen Niveau! ;)

Ich habe gerade beschlossen, hier etwas mehr mitzumachen! ;D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 19. November 2010, 19:43:11
Zur Fototechnik kann und will ich überhaupt nichts sagen. Ich verstehe gar nichts davon.

Aber zum ‚Bild‘:

Ich schaue es gern an. Farbe und Form der kleinteiligen roten Ahornblätter im Gegenlicht, die insgesamt eine zusammenhängende dominante Farbfläche ergeben, kontrastieren wunderbar mit dem Grau der großflächigen glatten Steinbrocken. Baum und Stein wirken auf mich wie das zentrale Motiv (ist auch in der Literatur ein wiederkehrendes Motiv).
Dass die Bäume abgeschnitten sind, stört mich überhaupt nicht, im Gegenteil, von mir aus hätte der Schnitt viel tiefer liegen können, so dass weder das langweilige Himmelsstück links oben noch die sehr störende überhelle Sonne rechts oben zu sehen gewesen wären. Aber Fotos haben ja leider immer diese Normmaße bzw. Proportionen zwischen Höhe und Breite (aus meiner Sicht ein unangenehmes Handicap bei der Bildgestaltung).
Ich füge mal einen Schnitt an, wie ich ihn gut fände.

Als Intention gibt Frida an
Zitat
Das Bild, das ich zur Diskussion stellen möchte, zeigt den Lübecker Schulgarten, der vor 90 Jahren von Harry Maasz angelegt wurde. Mit dem Foto möchte ich auf einen Besuch der Anlage neugierig machen.
Damit kann ich nun offen gesagt nichts anfangen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es sich um einen Schulgarten handelt und um auf den Besuch neugierig zu werden, würde ich dann vielleicht doch lieber schauen, was hinter den Ahornen ist. Die paar Holzgeländer reichen mir da nicht.
In diesem Fall hilft bringt mir die Intention der Fotografin für die Bildbetrachtung nichts, sie behindert mich eher.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 19. November 2010, 20:08:07
Hallo Mookse

ein Tip

schneide bei deinem Bild den rechten Teil etwa bis zum Baumstamm weg.
Du bekommst dann ein besseres Flächenverhältnis (nicht so (zu) viel Rot
und der Weg rückt in den Schwerpunkt des Bildes.


Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 19. November 2010, 20:23:53
Dann würde aber der wunderbare Stein rechts außen wegfallen. Außerdem bin ich nicht so ein Freund von mittenbetonten Bildern.
Aber natürlich würde ein mehr In-die-Mitte-rücken des Weges zwischen den Steinen einen vielleicht eher dazu verleiten, in den Schulgarten einzutreten und somit Fridas Absicht näherkommen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 19. November 2010, 21:24:13
Nachdem ich Eure Anmerkungen gelesen habe, habe ich es noch einmal mit einem neuen Schnitt versucht, der den Himmel größtenteils weg nimmt und mehr auf den Weg fokussiert.



schulgarten2.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 19. November 2010, 21:28:02
Viel besser! Denn das ist im Kern ein gutes Foto.

Und jetzt schneide bitte noch die überstrahlende Sonne rechts weg ... :P ;) ... leider geht dann die Proportion verloren, denn oben und unten würde ich nichts mehr beschneiden.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 19. November 2010, 21:29:25
Nee, die Sonne bleibt. Ohne Sonne ist es ein anderes Bild. Vielleicht wäre das besser, aber es wäre nicht das Bild, das ich gesehen haben und machen wollte.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 19. November 2010, 21:29:58
;) ok ... 8)

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 20. November 2010, 10:15:38
Viel besser, Frida. Durch den Beschnitt wird der Blick weit mehr auf den dahinterliegenden Weg gelenkt und das macht neugierig. Man möchte den Weg beschreiten und gucken, was sich noch alles in diesem Schulgarten auftut.
Nun stört mich nur noch der beschnittene große Stein im Vordergrund. Ansonsten hat sich das Foto um einiges verbessert.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 20. November 2010, 12:41:31
So, nun möchte ich den Weg frei geben für weitere Fotos. Ich fand Eure Anregungen (Himmel links oben zu dominant, rechter Baum zu dominant, bitte mehr Durchblick, zuviel drauf, "Quadrat" links unten stört) hilfreich, weshalb ich auch den neuen Schnitt probiert habe. Mir gefällt es nun besser. Danke.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 20. November 2010, 15:42:26
Ich möchte euch ein Foto vorlegen, dass ich vor einigen Jahren an einem kalten Wintermorgen auf unserem "Hausberg" aufgenommen habe.
Man kommt sich ziemlich verloren und der Welt entrückt vor, wenn man da oben in der Kälte steht. Der Blick geht vom Schwarzwald über das im Nebel liegende Rheintal, in der Ferne die Vogesen. Von unten leuchtet das helle Licht einiger Orte bzw. Industrieanlagen durch das Nebeltuch.
Die Sonne war noch nicht aufgegangen (es war eine Stunde vor Sonnenaufgang), der noch ziemlich volle Mond stand aber noch recht hoch am Himmel (1 h vor Untergang) und spendete Licht.


Die technischen Daten: D70s, 58 mm (=> 87 mm), Blende 16 sec, 69 Sekunden Belichtung, ISO 200.




Morgen_2007_12_24a.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 20. November 2010, 17:15:03
Das ist auf jeden Fall ein sehr eindrucksvolles Foto, wollémia! Ganz toll das Leuchten der 'Zivilisation' unter der Nebeldecke.

Aber ein paar Dinge stören mich.

Vor allem ist das der helle Waldboden rechts unten - er past m.E. nicht zum Thema 'Rheintal im Morgennebel'. Und hast du die Bäume im Vordergrund aufgehellt, oder werden sie von irgendetwas angestrahlt (der Vollmond kann's nicht sein, denn wir blicken kurz vor Sonnenaufgang nach Westen)? Ich fände sie ganz dunkel besser.

Ich hätte, wenn möglich, versucht, die Kamera etwas weiter nach links zu schwenken, vor allem, da mir die dort links unten im Nebel versinkenden Bergzungen sehr gut gefallen.

Vielleicht wäre auch ein Ausschnitt / etwas mehr Teleperspektive interessant.

Aber wie gesagt, ein eindrucksvolles Foto!

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 20. November 2010, 17:50:02
Oh, ein Nebelstrom in dem seltsame Wesen schwimmen. Spannend!
Das war meine erste Assoziation zu diesem Foto und deshalb habe ich den Berg etwas beschnitten, damit er zur mehr zur "Küste" wird.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 20. November 2010, 17:55:38
Ich sage zu euren Eindrücken und Vorschlägen erst mal nichts, nur soviel:

Thomas, der Mond stand bei der Aufnahme ein Stück weiter rechts und etwas höher (etwa 12 ° überm Horizont) außerhalb vom Bild, also nordwestlich - was einfach daran liegt, dass der Vollmond im Winter einen großen Himmelsbogen beschreibt und erst im Nordwesten untergeht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 20. November 2010, 21:04:31
Was hat denn den Wald im Vordergrund erleuchtet?

Rosarot, den Ausschnitt finde ich gut ...

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 21. November 2010, 00:07:15
Was hat denn den Wald im Vordergrund erleuchtet?

Der Mond - wie man an dieser überbelichteten Aufnahme sieht, vom selben Standpunkt aus unmittelbar nach dem Foto oben aufgenommen.
Bzw. der vom Schnee beschienene Mond, der das Licht reflektiert.



Morgen_2007_12_24b.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 21. November 2010, 10:54:59
Ich habe mir das Bild immer wieder angesehen in der Hoffnung, nicht bei einem so harten Urteil bleiben zu müssen, wie es sich mir gleich beim ersten Betrachten aufgedrängt hat. Aber für mich hat sich leider nichts geändert: Die Bäume im Vordergrund zerstören die Bildstimmung. Zuviel dunkle Fläche, die absolut nichts sehenswertes bietet. Zudem ein so harter Kontrast zu dem leichten Dunst, der verzauberten Stimmung im übrigens Bild.

Vermutlich gab es keinen anderen Aufnahmestandort - zumindest nehme ich an, dass Du es von dort sonst auch probiert hättest. Oder gibt es Alternativen? Der Rest des Bildes wäre es wert.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 21. November 2010, 11:08:40
Nein, es gab keinen anderen Standort. Vielleicht wäre eine etwas längere Brennweite möglich gewesen, allerdings wäre dann der Bereich links mit Thomas' "Bergzungen" abgeschnitten worden. Auch nicht besser wäre ein Schwenk nach links, um diese ganz auf's Bild zu bekommen, dann wäre der helle Nebelbereich rechts angeschnitten worden.

Bleibt der Bildausschnitt, etwa so, wie rosarot das gemacht hat und der mir auch gut gefällt.

Ich wollte aber schon das ganze Bild zeigen, um eure Meinung dazu zu hören.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 21. November 2010, 13:13:29
Ich wollte aber schon das ganze Bild zeigen, um eure Meinung dazu zu hören.

Bitte Diskussion nicht schon wieder beenden, ich möchte gerne auch noch was dazu sagen.
Beim allerersten Betrachten störte mich unten rechts die Straße inklusive Leitplanke. Das zerstört die romantische Aussage des Bildes. Der Schnitt gefällt mich auch nicht besonders. Ich hätte versucht, daraus eine Weitwinkel -Aufnahme zu machen. Desweiteren hätte ich mit dem Weißabgleich etwas gespielt. Die Nebeldecke wirkt ohne den argen Blaustich viel eindrucksvoller. Ich habe mir das Foto runtergeladen und versucht, den Weißabgleich zu verändern. Geht aber nachträglich nicht mehr. Die Nebeldecke bekam ich gut hin, aber die Bäume bekamen dadurch eine komisch-unnatürliche Farbe. Ich denke, ich hätte gewartet, bis die ersten Sonnenstrahlen das Schauspiel erhellten. Dann stelle ich mir die Stimmung fantastisch vor.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 21. November 2010, 13:57:11
Vielen Dank.

Wir werden das hier ja nicht bis ins Detail weiter verfolgen, aber ich habe mal den Weißabgleich von der Software (Nikon Capture) neu "selbst" berechnen lassen, dann ändert sich die Farbtemperatur natürlich drastisch (auf 8000 K).

Allerdings muss man dann auch Kontrast und Helligkeit verändern.

Außerdem habe ich einen Ausschnitt genommen, auf dem der Bildteil rechts unten und ein Teil des Himmels nicht mehr mit drauf sind.

Nur um mal die Ideen aufzugreifen und anzudeuten, in welche Richtung das ginge. Im Detail müsste ich da jetzt lange dran rumfeilen.



Morgen_2007_12_24a1.jpg



Wobei mir die "blaue" Version in dem Ausschnitt wie in rosarots Vorschlag - vielleicht oben etwas beschnitten - besser gefällt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 21. November 2010, 14:40:12
Hallo, Wollémia,

den neuen Ausschnitt finde ich sehr gut (in Rosarots Vorschlag war unten für mein Empfinden etwas zu viel weg - jetzt sieht man wieder, dass die "Baumfront" vorn links eine Biegung macht, das macht den Bildaufbau spannungsvoller als die geradlinige Diagonale).

Ein Tickchen mehr Blau brächte die Stimmung tatsächlich besser rüber. Ein Mittelding zwischen deiner neuen Version und der ursprünglichen, das wär's vermutlich.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 21. November 2010, 16:05:00
Bei der neuen Version sieht man das ohnehin schon vorhanden Farbrauschen schon sehr stark. Die Überarbeitung von Weissabgleich, Kontrast und Helligkeit würde ich deshalb nochmals verändern. Gleichzeitig würde ich mal schauen ob das Objektiv nicht tonnenförmig verzeichnet.

Hast Du mal versucht die helle Stelle in der Ecke in den Lichtern abzudunkeln?

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 21. November 2010, 17:29:16
Vielen Dank für die weiteren und alle vorherigen Kommentare und Anregungen.
Dann weiß ich ja, womit ich lange Winterabende vorm Computer verbringen kann. ;)
Oder ich fahre bei entsprechender Wetterlage und Mondphase immer mal wieder auf unseren Hausberg.

Ich denke, das war's dann an Kommentaren, oder?

Der nächste bitte!


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 21. November 2010, 20:44:36
 :D OK, ich versuch´s auch mal

Ich habe Ausschnitte gemacht, da mir auf dem Original zuviel drauf ist. ich wollte eine möglichst natürliche Stimmung...wenn das in einem Tierpark überhaupt möglich ist

Aber ich bin nicht zufrieden...Vorschläge?

Original


spierei.1



Die beiden rechts sind nicht scharf, leider. Deshalb nochmal versucht:



spielerei



nun ist´s wohl aus dem Kontext gerissen?

Großartig bearbeitet habe ich sie noch nicht,nur die Ausschnitte gemacht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 21. November 2010, 22:02:03
 :-[ Hmmm - über dreißig clicks und keiner hat eine Meinung dazu??
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 21. November 2010, 22:17:27
Ich kann mit den Fotos ehrlich gesagt nicht soo viel anfangen. Was genau stört dich, bzw. was möchtest du besser machen?

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 21. November 2010, 22:31:57
das revierverhalten von isegrimm ist gut eingefangen. ich hätte mir etwas mehr platz nach rechts gewünscht, damit die schwanzspitze nicht abgeschnitten wird.
nachteilig ist, daß der fast farbgleiche hintergrund nur wenig kontrast zum hauptmotiv bildet.
ich würde etwas mehr sonnenlicht (mitteltöne anheben) dazumogeln und die konturen schärfen.
das dominante grün könnte man mehr auf die grasfläche beschränken.



spielerei_1_2.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rieke am 21. November 2010, 22:44:08
Hmm, ich sehe mir solche Bilder ja eher mit ´nem dokumentarischen Blick an, und da gehören für mich die drei Wölfe zusammen. Der linke Wolf scheint zu beobachten, was die beiden anderen Wölfe gerade tun - der Blick von ihm ist einfach klasse. Für mich ist die Situation zwischen den beiden anderen Wölfen unklar - streiten sie sich oder steht der hintere mehr zufällig da rum? Man sieht leider den Kopf von dem hinteren Wolf nicht. Genauso könnte es sich um eine Auseinandersetzung zwischen den beiden anderen Wölfen handeln - der rechte wirkt rangniedriger mit den angelegten Ohren und den nach hinten gezogen Lefzen, während der linke Wolf einen selbstbewußten Eindruck macht.

Ich fotografiere auch gerne Tiere, und da ist es so schwer, den richtigen Augenblick aus der richtigen Perspektive zu erwischen, und dann zappeln die Biester ja auch noch rum ::) . Den richtigen Moment hast Du getroffen :D .

Die leichte Unschärfe empfinde ich nicht als störend.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 21. November 2010, 22:47:02
Ich hab mit dem Bild ein paar Probleme:

Der Standort war etwas zu niedrig, die Proportionen der Wölfe wirken nicht richtig.

Die Tiere heben sich zu wenig vom Hintergrund ab.

Die Tiere stehen ungünstig zueinander, vom dritten Wolf fehlt das Gesicht.

Das Bild ist zu dunkel, vor allen Dingen sind zuwenig von den Augen der Tiere zu sehen.

Das Bild ist unscharf.

Der Zaun im Hintergrund ist schrecklich.

Das kannst Du mit einem anderen Beschnitt nicht ändern ::) ::) ::)

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 21. November 2010, 22:51:30
Als Tierfotos betrachtet mag man die Fotos ganz anders sehen als unter fotografischen Gesichtspunkten. Von ersterem verstehe ich nichts.

Fotografisch haben sie viele Mängel, s. z.B. birgit.s' Anmerkungen.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 21. November 2010, 23:05:55
 ;)
@ Rieke, Du hast die Situation der drei treffend dargestellt, das zeigt mir, das ich das wohl richtig eingefangen habe.Ich sah hier diese freundschaftliche Rangelei,die das Ranggefüge einer Woflsgruppe festigt.

Ich habe hier noch einen etwas größeren Ausschnitt, der Kopf ist jetzt da,Rute auch und auch das Umfeld ist noch mit ´drauf, damit Ihr sehen könnt, das der Platz etwas ungünstig war.
Hatte eine Serie gemacht...ein Standortwechsel war nicht mölgich, da ich auf einem Felsblock stand, damit die Steine im Vordergrund nicht das Bild stören.
 wenn das unscharfe Pärchen OK ist, bin ich froh,das es bleiben kann..

 @ werner

Mitteltöne jetzt heller, aber nur auf die Schnelle gemacht...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 21. November 2010, 23:17:29
 :D Birgit, habe Dich grad´erst gelesen...

OK, das was Du aufgezählt hast, sind die Punkte, an denen ich also noch heftig arbeiten muß.
Ich muß die Kamera besser handhaben lernen...Ich habe auch nicht damit gerechnet, mit der neuen gleich gute Ergebnisse zu erzielen.

Die Fehler, die Du siehst, lenken Dich von dem Eigentlichen, das das Bild zeigen soll zu sehr ab, habe ich das so richtig interpretiert?

PS
Der Zaun ist schrecklich, das stimmt, aber er ist numal da...vielleicht ein wenig Gauß´scher WZ?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 21. November 2010, 23:24:52
 :D Sorry, Bild in Post für Birgit vergessen... ???
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 21. November 2010, 23:39:32
Es gibt Bilder die verzeihen viele handwerkliche Fehler, dieses gehört leider für mich nicht dazu. Bei den meisten Tier- und auch Menschenbilder sind scharfe Augen das ein und alles. Bilder auf denen die Augen nicht scharf sind, werden aussortiert.

Das zweite Bild ist vom Bildaufbau und der Belichtung besser. Wenn Du in RAW fotografiert hast, mal die Belichtung eine Blende hochziehen und partiell Nachschärfen. Aber ob es den Aufwand lohnen würde die Wölfe freizustellen, damit man den Zaun herausoperieren kann, bezweifel ich.

Gruß Birgit

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 21. November 2010, 23:39:33
Darf man hier auch sagen, daß das Bild einfach nur gut ist?

Ich finde es gut:
Es zeigt die sehr feine Kommunikation zwischen den Tieren - die Tiere fühlen sich scheinbar unbeobachtet... und Wölfe sind nun mal im Gehege.

( OT:Sind sie es nicht... ist es auch nicht richtig ::). )
Also warum nicht Zaun im Hintergrund, der nun wirklich nicht sehr störend wirkt - zeigt er doch die Realität.
Die leichte Unschärfe der beiden agierenden wirkt für mich auch nicht störend - die Schärfe liegt doch auf dem Beobachtenden, das reicht mir aus.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 21. November 2010, 23:39:58
Doppelpost wegen Fehlermeldung :-\

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 21. November 2010, 23:55:47
 :D
@toto

Bildaussage ist vorhanden, schreibst Du, das freut mich.

@ birgit

Technik nicht so toll, daran kann man arbeiten...werd´ich machen, danke Dir :)

waren Aufnahmen mir Autofokus und anti-shake im Bewegtbildmodus(Sport/Vollautomatik).
Es wird der Kamera zu dunkel gewesen sein.Deshalb unscharf und auch blaustichig.

Ich denke, ich habe schon alles erfahren, was ich wissen wollte. Es war halt ein Versuch mit der Neuen...

Ich gebe dann Gerne ab, an den nächsten :) Vielen Dank, Euch...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 22. November 2010, 02:39:55
Hallo mLoni

meine Tips:

a wähle den Ausschnitt noch kleiner und schneide vor allem dem rechten Wolf dabei den Schwanz ab.
  Es kommt dann mehr Dramatik ins Bild.
b etwas mehr Kontaste und Helligkeit, ich meine dann bekommt man ein Bild,
  an dem man sich schon freuen kann
  (es muß ja nicht immer alles allerbeste Sahne sein).
c störend finde ich allerdings den Hintergrund:
  den mittigen Baumstamm und den hellen Fleck würde ich abdunkeln/neutralisieren.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 22. November 2010, 08:45:41
Kleiner Tipp auch noch von mir: Schalte den Motivmodus ab. Überlege Dir, welche Zeit Du mindestens brauchst, damit die Tiere keine Bewegungsunschärfe haben. Ich denke mal, 1/250s sollte es schon sein, besser 1/500s. Dann solltest Du nicht gerade mit Offenblende fotografieren, weil dann höchstens nur ein Tier mit dem Gesicht in der Schärfeebenen liegt. Also mindestens F5.6, besser noch F8. Nun einmal ausprobieren, welche ISO Du bei den Einstellungen brauchst, dabei die Belichtung auf dem Fell der Tiere oder einem ähnlich dunklen Farbton messen, und zwar am besten mit Spotmessung oder einfacher Mehrfeldmessung. Entsprechend nun die ISO wählen. Die Kx rauscht wenig, bis 1600 kannst Du sicher gehen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 22. November 2010, 10:16:20
Es kommt dann mehr Dramatik ins Bild.

Henning - warum mehr Dramatik ??? für eine Situation, die ganz undramatisch ist ???
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 22. November 2010, 11:26:45
Hallo Toto,

ersetze einfach Dramatik durch Spannung.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 22. November 2010, 11:46:54
Bei Tierstudien ist es schwierig - das gezeigte Bild ist ein Ausschnitt aus einer Abfolge von Handlungen, kaum sehr spannend, einfach soziale Kommunikation, die unentwegt passiert. Insofern kann ich auch mit "Spannung" nur wenig anfangen.

Manche Aufnahmen lassen sich nicht "überhöhen", und das ist auch völlig ok. Es ist eine gute Aufnahme einer kommunizierenden Dreier-Gruppe von Wölfen in einem Gehege. Was mehr ???

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 22. November 2010, 14:27:00
:D Sorry, Bild in Post für Birgit vergessen... ???

Das gefällt mir deshalb besser, weil man hier sieht, warum der Ausschnitt nicht anders ging. Ich würde davon nur rechts und unten etwas wegschneiden ...

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 22. November 2010, 14:29:04
Ich finde übrigens den Begriff 'Spannung' sehr wohl passend, geht es doch hier um Bildgestaltung.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 22. November 2010, 14:52:22
Bildgestaltung kann man m.E. nicht unabhängig vom Bildinhalt betrachten.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 22. November 2010, 16:28:36
Ich kann doch z.B. eine Blüte so im Bild platzieren, dass es langweilig oder eben spannend ist, oder nicht? Und das ganz unabhängig davon, dass das Sein der Blüte wahrscheinlich eher unspannend ist ;)

Und gerade Kommunikation zu beobachten kann spannend sein. Deshalb finde ich ja den Ausschnitt, auf dem man sieht, dass sozusagen aus der Deckung heraus beobachtet wurde, besser (weil das den Ausschnitt legitimiert) und auch spannender (weil man in die Rolle des Beobachters versetzt wird).

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 22. November 2010, 16:40:57
> Bildgestaltung kann man m.E. nicht unabhängig vom Bildinhalt betrachten. <

Na dann brauchen wir uns ja auch um den goldenen Schnitt nicht zu kümmern.

>das gezeigte Bild ist ein Ausschnitt aus einer Abfolge von Handlungen, kaum sehr spannend, einfach soziale Kommunikation, die unentwegt passiert.<

Und wenn der Rembrandt einen alten Mann malt: warum wird da so viel Aufheben drum gemacht :
Vor ihm wurden schon viele alte Männer gemalt, alte Männer sieht/sah man täglich.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 22. November 2010, 16:56:58
Thomas, wenn Du Dich auf das unverfälschte Bild ( ohne Ausschnitt ect. ) von #99 beziehst, kann ich folgen.

Ich hatte die Bezeichnung "Spannung/Dramatik" anders verstanden - bezogen auf einen Bildausschnitt, der etwas "überhöhen" sollte, was inhaltlich ( bezogen auf das Geschehen zw. den Tieren ) einfach nicht vorhanden ist - und eben nicht bezogen auf die angespannte oder spannende Beobachterposition/-rolle.

Wie man unschwer erkennen mag, schwanke ich sehr betr. letztendlichen Gesamtausdruck des Bildes zwischen: was sagt mir Erfahrung, Legenden, Meinungen, gehörtes und gesehenes/erlebtes oder willentlich hineingelegtes ( durch Überhöhung in Richtung Spannung/Dramatik bezogen auf das tatsächliche Geschehen ) usw. - im Gegensatz zu dem, was das Bild tatsächlich zeigt: nämlich eine äußerst soziale, sehr normale ( anthropomorph gesehen: sogar liebevolle ) Kommunikation.

Schlußendlich: das Bild berührt.
Bestimmt nicht jeden, aber mich sehr. Ich würde alles so lassen wie #99, einen Tick mehr Kontrast, aber nur vielleicht.

Henning: wenn ein Bild "leer" ist ( inhaltlich ), nicht "spricht"... kann man m.E. auch mit "Gestaltung" nicht allzu viel besser machen. Es mag vielleicht "schöner" rüber kommen... bleibt aber letztlich "nichtssagend" - das meinte ich mit: incl. Bildinhalt.

Was das nun mit Rembrandt und & zu tun hat... sorry....
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 22. November 2010, 17:13:28
... ich ahne es schon: jetzt gibts gleich wieder auf die Mütze ;)

Ich versuchs trotzdem:
einmal seitenverkehrt ( durchaus statthaft ), der Blick richtet sich ganz automatisch viel mehr auf das Geschehen, der Hintergrund ( jetzt links ), Steine ect. stören nun überhaupt nicht mehr... und sogar eine Art von "goldenem Schnitt" wird plötzlich sichtbar.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 22. November 2010, 17:30:51
Jaa, entspricht deutlich mehr unserer links-rechts Sehgewohnheit....ich find's tatsächlich auch besser so.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 22. November 2010, 17:46:30
Jaa, entspricht deutlich mehr unserer links-rechts Sehgewohnheit....ich find's tatsächlich auch besser so.

Das sehe ich auch so. Mehr kann ich nicht sagen, weil schon alle Punkte genannt worden sind. Ich denke, wenn das Foto einen anderen Hintergrund hätte, dann wäre schon viel gewonnen. Dann noch einen engeren Bildausschnitt mit dem Telezoom gewählt und schon ist´s besser. Der Gesichtsausdruck des Single-Wolfes im Eingangspost gefällt mir schon. Loni, geh nochmals hin. Das wird schon beim nächsten Mal!

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 22. November 2010, 17:53:07
Es ist Aufgabe der Gestaltung, das, was man auf einem Bild sieht, zu unterstreichen, auf den Punkt zu bringen. "Gut" gestaltete Bilder gefallen besser, weil sie mehr erzählen, weil die Bildaussage unterstrichen wird.

Ob ein Zaun als passend auf einem Bild empfunden wird oder nicht, hat mit der Bildbotschaft zu tun. Wenn ich die Unwürdigkeit eines Zwangsarbeiterdaseins zeigen will, tut der Zaun im Hintergrund gute Dienste. Wenn ich das Spiel der Wölfe zum Thema habe, lenkt der Zaun ziemlich ab, auch wenn er zur Realität eines Geheges gehört. Es wird besser, wenn ich aber die Gehegesituation noch stärker einbeziehe, indem ich auch noch die Holzbohlen zeige und damit die Botschaft ganz klar ist: Es handelt sich hier um Tiere, die in einer von Menschen geschaffenen Umgebung gehalten werden.

Ein "natürlicheres" Bild - ohne Zaun - würde aber als "schöner" empfunden.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 22. November 2010, 18:13:25
 :D
Thomas
Zitat
Ich kann doch z.B. eine Blüte so im Bild platzieren, dass es langweilig oder eben spannend ist, oder nicht? Und das ganz unabhängig davon, dass das Sein der Blüte wahrscheinlich eher unspannend ist


das war mein Hauptproblem bei diesem Bild - ich wollte diese blöde Holzhütte eigentlich nicht mit auf dem Bild haben und murkste hilflos und unzufrieden mit dem Ausschnitt herum...nix´hat mir gefallen...

Das die Bildqualität so mies ist, war eigentlich nebensächlich - da das Bild jederzeit wiederholbar ist. (Diese Spielerei findet dort nämlich täglich hinter der Hütte statt.)

toto
das ist ja ein Ding....jetzt passt es, die Hütte empfinde ich nicht mehr so störend und nix muß beschnitten werden.
Kopfklatsch-da wäre ich nun nienicht ´drauf gekommen, mal zu spiegeln...

 :D Danke, Leutz, das war sehr lehrreich für mich :D

Ich gebe gerne ab, damit der Nächste sein Bild einstellen kann...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 22. November 2010, 18:44:32
Wenn es Tiere, Stilleben, Landschaft z.B. betrifft als reine Stimmungsaufnahmen, Sonnenuntergänge, Nebel ect.... ist es völlig legitim zu spiegeln zugunsten eines besseren Bildes.
Das wäre auch der vorherigen Aufnahme sehr zugute gekommen ( Nebel/Mond/Wald ), da dann der Blick "frei" gegeben ist auf das weite Wolkenfeld.

Unsere Blickrichtung/Leserichtung ist einfach festgelegt ( bei anderen Völkern auch anders ), demzufolge sehen wir so... , eben auch Bilder.

PS:aber Vorsicht - klappt nicht immer, kann auch langweilig werden, Spannung nehmen... man kann es probieren als zusätzliche Option.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 22. November 2010, 19:02:30
Ein "natürlicheres" Bild - ohne Zaun - würde aber als "schöner" empfunden.

OT: Bei Jim Brandenburg schauen, nach Kanada gehen o. in Nationalparks ( oder in die Lausitz :D ) und Wölfe in der Natur...., wo es keine Zäune gibt.
In D sind sie z.Z. hinter Zäunen sicherer... also sollte man dann auch Bilder mit Zäunen akzeptieren und lernen, sie schön zu finden.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 22. November 2010, 19:48:09
Katrin, generell zu spiegeln ist sicher nicht sinnvoll. Aber hier dient es dazu, den Bildinhalt so zu präsentieren, wie es unseren Sehgewohnheiten entspricht, da sich das Foto selbst offenbar nicht 'optimaler' schießen ließ. Es wird ja dabei nichts verfälscht, es 'war ja genau so wie es das Bild zeigt'.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 22. November 2010, 22:10:52
Die allgemeinen Diskussionen über die Legitimität von Bildmanipulationen im Allgemeinen und Spiegeln habe ich hierher verschoben, bitte dort weiter führen:


Bildmanipulationen


In diesem Thread soll es vorrangig um die Besprechung von Fotos gehen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 22. November 2010, 22:48:15
Hallo, Frida,

danke, dass du die Grundsatzdiskussion (die ich übrigens wichtig finde) abgetrennt hast.

Ob - unabhängig davon - die Diskussion über Loniceras Wolfsfoto wirklich zu Ende ist? Ich fänd's gut, wenn sie in aller Ruhe abgeschlossen würde.

... Ich gebe gerne ab, damit der Nächste sein Bild einstellen kann...
Derweil nehme ich diese freundliche Einladung schon mal an, um ein eigenes Bild in die Warteschlange zu stellen ;).

Es stammt aus einer Sphäre, die mir eigentlich fern liegt: Ich hatte beim Rennbahnbesuch mal die Kamera dabei. Und spontan hat es mich da gejuckt, nicht nur, wie geplant, den Zuschauern zuzuschauen, sondern mich auch mal an der "Hauptsache" zu versuchen - war einfach eine Herausforderung.

Leider darf man als "Normalo" nicht auf die Innenseite der Bahn; dort, wo man richtig freie Sicht aufs Renngeschehen hat, sind nur die Profi-Sportfotografen zugelassen. Sei's drum, die entsprechende Paparazzo-Tüte hatte ich eh nicht dabei, nur ein betagtes kleines Telezoom (Sigma UC Apo 70-210mm 1:4-5,6).

Hier ist das Ergebnis:



Pferderennen - Finish



Was haltet ihr davon? (Was ich selbst davon halte, schreibe ich später ;); jetzt ist mir erstmal eure Reaktion wichtig.) Und was ließe sich - unter gegebenen, ergo eingrenzenden Umständen - besser machen?

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 22. November 2010, 22:51:13
Nachtrag:

Bilddaten:
Kamera: Nikon D200
Objektiv: Sigma UC Apo 70-210mm 1:4-5,6
Blendenzahl: F/6,3
ISO-Filmempfindlichkeit: ISO 800
Belichtungszeit: 1/500s
Lichtwert: 0 Schritte
Brennweite: 210 mm
Maximale Blende: 5
Messmodus: Mehrfeld
Blitzlichtmodus: ohne Blitzlicht
Kontrast: normal
Belichtungsprogramm: Blendenautomatik
Sättigung: normal
Schärfe: normal
Weißausgleich: automatisch

Bearbeitung (Irfan View) nur minimal:
- kleiner Beschnitt (unten)
- automatische Farbkorrektur
- Schärfen
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 22. November 2010, 23:07:58
Was haltet ihr davon?

Ehrlich gesagt, tu ich mich schwer. Auch nach längerer Betrachtung. Das Foto / der Bildausschnitt wirkt sehr beliebig / zufällig.

Was ist das Thema?

Ich nehme mal an: Dynamik des Rennens ...

Dafür ist der Ausschnit etwas zu eng (oder zu weit, wie du willst), außerdem müsste in Laufrichtung der Pferde etwas mehr Raum sein.

Es fehlt dem Foto die Spannung, die so ein Rennen hat.

Ich nehme an, dass man viel Erfahrung braucht (oder Glück), um solche Pferderennsituationen wirklich gut ins Bild zu setzen.

Tut mir leid, das ich nichts Qualifizierteres dazu sagen kann.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 22. November 2010, 23:30:23
 :D
Mir persönlich ist zu wenig von der schnelligkeit der Tiere zu erkennen,es wirkt sehr eingefroren... hast Du auch Bilder mit einer anderen Belichtungszeit?

bei meinen Hundebildern stelle ich den AF-Messpunkt gern auf "Spot",
halte dann auf den Kopf - dann ist nur der scharf, das suggeriert mir die Bewegung im Bild.Ich bin da aber noch am experimentieren :-[

Ist das ein Ausschnitt? Und wenn ja, wie sieht´s denn aus, wenn Du die Linke Seite mehr ins Bild nimmst?
(sorry, überlesen: es ist ja das ganze Bild)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 22. November 2010, 23:44:13
Hallo, Thomas,

... Was ist das Thema?
Ich nehme mal an: Dynamik des Rennens ...
ja. Fasziniert haben mich das Gedränge der Pferdeleiber im Finish, das unterm schweißnass glänzenden Fell sichtbare Spiel der Muskeln, die wehenden Schwänze. Dazu die Konzentration und Gespanntheit in der Körpersprache der Jockeys. (Im Live-Erlebnis kommt noch etwas hinzu, das Bilder nicht zeigen können: das fast bedrohliche Trommeln der im 50-Stundenkilometer-Tempo vorbeidonnernden Hufe auf dem Boden.)

Keine Frage, dass das Foto das so nicht wiedergibt. Der Ausschnitt war natürlich anders geplant: mit den Köpfen des führenden Tier-Mensch-Duos rechts drin, dafür ohne den angeschnittenen Kopf von Pferd Nr. 4 ganz links und ohne den Allerwertesten von Jockey Nr. 3 links - nur war die ganze Kavalkade zu schnell für diesen Plan, sie ist da einfach rausgaloppiert ;D...

Außerdem stören die beiden Zuschauerinnen-Hinterköpfe im Vordergrund. (Die waren vom Standort her leider nicht vermeidbar. Und pro Rennen werden nur zwei Runden gelaufen, man hat also kaum Wiederholungschancen.)

Last but not least fehlt mir Schärfe/ ein Spitzlicht im Auge des mittigen Pferdes.

Ist also kein Geniestreich zum stolzen Vorzeigen. Sondern ein Experiment, das mir "Was-lernt-uns-das" ;)-Fragen stellt.

... Ich nehme an, dass man viel Erfahrung braucht (oder Glück), um solche Pferderennsituationen wirklich gut ins Bild zu setzen. ...
"Glück" lassen wir mal raus, "Erfahrung" ist näher an Lernen, Handwerk, Technik: Wie fängt man solche Szenen am besten ein? Um dieser Frage willen habe ich das Foto hier eingestellt.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 22. November 2010, 23:55:42
Wenn man das Bild in der Höhe so beschneidet,
daß man die Rücken der drei Pferde gerade noch sieht (Zuschauer werden geköpft.
und in der Breite so, daß der Hintern des linken Reiters
gerade noch ins Bild kommt, dann hat das Foto durchaus etwas.

Das Foto gewinnt dann auch in der Verteilung der hellen und der dunklen Flächen.

Schade, daß die Helme angeschnitten sind.
Aber es ist ein Leichtes, den Hintergrund "hochzuziehen" und die Helme abzurunden.

Gruß Henning

Wenn man in solchen Situationen fotografiert, heißt es:
die Kamera draufhalten
(na ja, schon mit Überlegung und dem Versuch, Momente abzupassen)
und viele Bilder machen, um sie nachher auszuwerten und entsprechende Ausschnitte zu wählen.
So haben selbst berühmte Fotografen in der Zeit von AgfaKodak & Co. gearbeitet,
jetzt mit der Digi ist das überhaupt kein Kostenfaktor.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 23. November 2010, 00:19:20

"Glück" lassen wir mal raus, "Erfahrung" ist näher an Lernen ...

Ich finde, wir sollten bescheiden sein und zugeben, dass das Glück mitspielt, wenn mal vieles / alles stimmt. Wobei das kein Plädoayer gegen das Lernen ist ... nur gegen den Stolz ;).

LIebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 23. November 2010, 06:32:24
hier mal ein "Benchmark"-Foto in dem Geschwindigkeit, Dynamik und Spannung sichtbar werden

Pferderennen

Du hast Dir ausgerechnet ein sehr schwieriges, herausforderndes, aber auch ein relativ bekanntes Motiv (Deja vu) ausgesucht, was die Sache weiter erschwert. Denn ein prinzipell bekanntes Motiv gut abzulichten, erfordert in der Regel eine außergewöhnliche, neue Zutat oder einen neuen Aspekt. Der dürfte auch für einen Profi auf der Innenbahn sehr schwierig einzufangen sein. Dazu ist dieses Motiv schon zu oft in nahezu allen Facetten abgelichtet worden

Hier ein Beispiel für mich, wo dieses außergewöhnliche und neue Element enthalten ist, natürlich vor allem auch durch das eher seltene Rennen im Schnee, tolles Foto, finde ich.

Pferderennen im Schnee

und hier noch eine Perspektive zum Schmunzeln.

Rückseite

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 23. November 2010, 09:11:50
Was mich beim ersten Betrachten stört: Die angeschnittenen Helme oben und die die Zuschauer unten. Ich hätte entweder einen engeren Ausschnitt gewählt, hätte verdichtet, wie Frida so treffend zu sagen pflegt, oder alternativ einen größeren Bildausschnitt gewählt. Dann stört mit der Po auf der rechten Seite. Der wirkt hier so einsam verloren ohne den zugehörigen Rest des Reiters. Was mir gefällt: Die drei Pferderücken sind gut im Bild verteilt, gefällig schräg nebeneinander platziert. Diese Aufteilung finde ich ganz gut. Sportfotografie ist mit eins der schwierigsten Kapitel, ich habe darin bisher absolut keine Erfahrung. Bin schon immer ganz gefrustet, wenn mir meine Graugänse an der Donau davondüsen ::). Hier trägt eine spezielle Ausrüstung schon maßgeblich zum guten Gelingen bei. Mit einem lichtstarkes Telezoom und einer Kamera mit schneller Serienfrequenz/Highspeedmodus sind ambitionierte Sportfotografen klar im Vorteil.


LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rosana am 23. November 2010, 09:33:02
Keine Frage, dass das Foto das so nicht wiedergibt. Der Ausschnitt war natürlich anders geplant: mit den Köpfen des führenden Tier-Mensch-Duos rechts drin, dafür ohne den angeschnittenen Kopf von Pferd Nr. 4 ganz links und ohne den Allerwertesten von Jockey Nr. 3 links - nur war die ganze Kavalkade zu schnell für diesen Plan, sie ist da einfach rausgaloppiert ;D...
Unbedingt die Kamera mitziehen beim nächsten mal! Selbst bei kurzer Verschlusszeit wirkt das Bild nicht eingefrohren und man hat fast garantiert alles im Bild, was man will. Anfangs eher einen grösseren Bildauschnitt wählen, bis man die Technik drauf hat, dann nach und nach immer mehr den Bildauschnitt verkleinern.

Gut üben kann man das in einer Kurve mit dem Verkehr oder bei einem Motorradrennen! ;D

Das Bild zeigt mir leider auch zu sehr den falschen Auschnitt, aber die Kraft der der Pferde erkennt man gut am Spiel der Muskel und ist schön festgehalten.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 23. November 2010, 10:17:01
Das Bild lebt aus meiner Sicht nur von abgeschnittenen Köpfen, Beinen, Hinter- und Vorderteilen ;D - bitte nicht böse sein. Ich kann mit dem Bild nicht viel anfangen. Wenn es mehr Raum hätte rundherum, sähe die Sache anders aus.
In einer Auswahl käme es für mich - in diesem Beschnitt - zu dem Stapel "die schlechten ins Kröpfchen" ;D . Ich bin sicher, Du hast bessere dabei.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 23. November 2010, 12:54:07
(http://thumbs.picr.de/5701904.jpg)

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 23. November 2010, 13:08:40
Der Ausschnitt ist jedenfalls besser, Henning. Jetzt hat das Foto etwas Zupackendes, man ist mitten im Geschehen.


Rosana: Das mit dem Mitziehen ist ein wichtiger Tipp, aber es ist nicht so einfach.

Jo: Du hast Recht, bei dem Sujet liegt die Messlatte hoch ...


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 23. November 2010, 15:08:56
Ja, Henning, viiiiel besser. Stimme Thomas zu. Das kommt viel flotter und schneller daher. Der abgeschnittene Po ist bei deinem Beschnitt auch nicht mehr so ein gravierender Störfaktor. Das verdeutlicht, das Bildkomposition primär für eine gelungenes Foto verantwortlich ist. Man sollte sich viel mehr trauen, beherzt zu schneiden. Der amerikanische Fotograf John Fielder meinte, Fotografie bestünde zu 90 % aus Sehen und nur zu 10% aus Fotografieren. Deshalb ist das Betrachten guter Fotos genauso wichtig wie das Erlernen der Technik. Nur der geschulte Blick erkennt, ob ein Motiv Potenzial für ein gutes Foto hat.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 23. November 2010, 15:20:29
Das ist ein sehr guter Beschnitt - verdichtet halt ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 23. November 2010, 21:13:38
Danke für eure Kommentare :).

Sie bestätigen mein Empfinden. Eingangs hatte ich ja angedeutet, dass ich erstmal mit der eigenen Meinung hinterm Berg halten will. Jetzt aber die Karten auf den Tisch ;): Natürlich hatte ich vorm Einstellen des Bildes schon verschiedene Ausschnittvarianten durchgespielt.

Nr. 1 sieht der von Henning sehr ähnlich, der Schnitt ist noch ein Tickchen schärfer:



Pferderennen - Finish - flach



In Nr. 2 ist noch ein überflüssiges Zuschauerkopf-Restchen geblieben, aber so klein, dass man's per EBV rausnehmen könnte, also bitte wegdenken:



Pferderennen - Finish - Quadrat



Beide finde ich als Bilder deutlich besser als das Ausgangsfoto. Beide haben für mich jedoch verschiedene Haken. Der wichtigste: Beide haben ein ganz anderes Thema als beabsichtigt.

Nr. 1 zeigt für ein Pferderennen ziemlich wenig Pferd ;D. Bei Nr. 2 ist das etwas anders. Doch so oder so rücken die Reiter in den Mittelpunkt. In der flachen Version alle drei, einschließlich des "Kopflosen". In der (fast) quadratischen Version der Mittlere - so könnte man eine Story zum Thema "Der ewige Zweite" bebildern (wobei ich diesem konkreten Jockey nicht zu nahe treten möchte, ich habe keine Ahnung, ob er ein Fall für solche eine Geschichte wäre ;)).

Dass Beschnitt das Bildthema ändert, erscheint mir nicht unbedingt als Beinbruch - sofern das Ergebnis dann richtig gut ist. Das sehe ich hier aber nicht, vor allem wegen des flauen Pferdeauges (und auch wegen einiger Dinge im Bildaufbau, die sich bei der Aufnahme nicht beeinflussen ließen).

Bleibt die Frage, um deretwillen ich das Foto überhaupt eingestellt hatte: Wie kann man es schaffen, solche unwiederholbaren und zudem extrem tempokritischen Szenen einzufangen? Mitziehen ist schon mal ein entscheidender Hinweis. Serienbildfunktion natürlich auch (hatte ich im Eifer des Gefechts vergessen! :-X) - wobei hier das Zeitfenster so winzig ist, dass vermutlich nur eine Serie möglich wäre, im allergünstigsten Falle zwei.

Die Frage gehört aber wohl, ebenso wie die Grundsatzfrage nach legitimen oder verfälschenden Bildbearbeitungen, in einen anderen Faden als diesen. Den mach' ich demnächst gerne mal auf (falls nicht jemand anderes Lust hat dazu).

Ansonsten: Punkt, dankeschön :D - der Nächste bitte!

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 24. November 2010, 08:52:19
Bleibt die Frage, um deretwillen ich das Foto überhaupt eingestellt hatte: Wie kann man es schaffen, solche unwiederholbaren und zudem extrem tempokritischen Szenen einzufangen? Mitziehen ist schon mal ein entscheidender Hinweis. Serienbildfunktion natürlich auch (hatte ich im Eifer des Gefechts vergessen! :-X) - wobei hier das Zeitfenster so winzig ist, dass vermutlich nur eine Serie möglich wäre, im allergünstigsten Falle zwei.

Die Frage gehört aber wohl, ebenso wie die Grundsatzfrage nach legitimen oder verfälschenden Bildbearbeitungen, in einen anderen Faden als diesen. Den mach' ich demnächst gerne mal auf (falls nicht jemand anderes Lust hat dazu).
Schöne Grüße
Querkopf

Wie häufig bist Du auf der Rennbahn? Du solltest vielleicht öfter hingehen. Eines deiner Probleme war dein Aufnahmestandort. Die Zuschauer störten. Gibt es vielleicht einen besseren Standort?
Außerdem wie Du schon schreibst "im Eifer des Gefechtes" hast Du das und das vergessen. Vorher üben, was bei den Kameraeinstellungen sein muß und mitziehen üben. Je weniger Du über deine Kamera nachdenken mußt und je weniger Leute Dir ins Bild laufen können, desto mehr kannst Du dich aufs Motiv konzentrieren.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rieke am 24. November 2010, 19:07:59
Dann möchte ich jetzt mal um Eure Kommentare bitten:



Star.JPG



Das Foto habe ich zwar schon vor 2 Jahren gemacht, aber ich grübele immer noch hin und wieder darüber nach.

Einerseits mag ich es sehr (wahrscheinlich auch deshalb, weil ich Stare mag), andererseits stört mich auch einiges. Mir geht es bei meiner Frage sowohl darum, wie man das Bild optimieren könnte, als auch, was ich beim nächsten Mal (irgendwann nächstes Jahr werden sie ja hoffentlich wieder bei uns brüten) besser machen könnte.

Hier ist noch ein Ausschnitt:



Star klein.JPG



Fotografiert habe ich mit einer Panasonic DMC-FZ20 (d.h. keine Spiegelreflexkamara, aber ein recht solides Zeiss-Objektiv).
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 24. November 2010, 20:36:29
Rieke, das sind sehr schöne Schnappschüsse! Da gelten andere Regeln, und da ist es bereits super, was du hast im Bild einfangen können.

Aber da stößt man dann bald an Grenzen, wenn man mehr will.

Grundsätzlich betrachtet, glaube ich, das kannst du nur dann deutlich besser machen, wenn du eine Cam fest in optimaler Position installierst und per Fernauslöser bedienst, oder indem du in ein lichtstarkes, langes Tele investierst (da reden wir vom oberen vierstelligen Bereich).

Aber beides muss nicht sein, ich finde deine Fotos auch so interessant genug. :D


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 24. November 2010, 22:02:36
 :D Rike

Ich finde, hier würde es sich anbieten, das störende Ästchen einzukürzen, damit Du nächstes Jahr freie Sicht auf das Geschehen hast. Jetzt ist ja sowieso bald Zeit zum Beschnitt...
Und wenn Du die Möglichkeit hast, einen etwas höheren Standpunkt für die Kamera?

Aber, es ist so schon ein tolles Bild.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rieke am 24. November 2010, 22:36:20
Zitat
einen etwas höheren Standpunkt für die Kamera?

Da müßte ich mir was überlegen. Ich hatte mir das Auflauern dadurch bequem gemacht, daß ich den Liegestuhl in eine günstige Position gerückt habe. Fernauslöser habe ich bisher nicht, aber sowas kann ja nicht so teuer sein und leider auch nur ein recht kleines Stativ (aber da kann man im eigenen Garten ja evt. was improvisieren).

Den störenden Ast wegschneiden geht nicht, den benutzen die Stare beim Anflug gerne für eine kurze Zwischenlandung.

Was mich an dem Foto stört sind die hellen Reflexe auf den Blättern und ich finde das Grün auch zu grell. Gibt es da Abhilfe?


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 24. November 2010, 22:52:27
Was mich an dem Foto stört sind die hellen Reflexe auf den Blättern und ich finde das Grün auch zu grell. Gibt es da Abhilfe?

Nun, die Blätter sind da, und das Licht (verantwortlich für die Reflexe) ist eben so.

Du könntest die Blätter wegschneiden. Ich täte das aber nicht ...

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Katrin am 24. November 2010, 22:57:11
Gegen das helle Grün und die sonnenbeschienenen Blattteile gibt es nur die Möglichkeit, bei bedecktem Himmel zu fotografieren, wodurch sich aber in der Regel die Verschlusszeiten erhöhen und die Gefahr, einen verwischten Vogel zu bekommen, erheblich höher ist. Solche Fotos wie dieses sind ziemlich schwer, weil sie sowohl von der Technik her als auch vom richtigen Moment zusammenpassen müssen - ich finde dein Ergebnis ohnehin schon sehr beachtlich!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 24. November 2010, 23:19:54
Was mich an dem Foto stört sind die hellen Reflexe auf den Blättern und ich finde das Grün auch zu grell. Gibt es da Abhilfe?
z.B. ein Polarisationsfilter... damit kannst Du die Reflexe z.T. beseitigen bzw. steuern, wo Du sie haben möchtest und wo nicht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 24. November 2010, 23:43:34
 :D

Zitat
Den störenden Ast wegschneiden geht nicht, den benutzen die Stare beim Anflug gerne für eine kurze Zwischenlandung.

dann vielleicht einen etwas anderen Standpunkt suchen, oder den Ast ein wenig zur Seite binden, ausserhalb des Bildes. Am besten jetzt schon, damit die Tiere die Situation schon so vorfinden im Frühling.

Zitat
Was mich an dem Foto stört sind die hellen Reflexe auf den Blättern und ich finde das Grün auch zu grell. Gibt es da Abhilfe?

ich meine, das geht mit der Einstellung der Spitzlicht+Schattenkorrektur, wenn Deine Kamera so etwas hat...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 24. November 2010, 23:55:16
Mit nem Polfilter ist das total einfach. Was ist gegen ein Polfilter einzuwenden ???
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 25. November 2010, 00:30:51
 :-[

toto, dagegen ist nix´einzuwenden, es ist genauso eine Möglichkeit, wie meine aufgezeigte.

Ich bewerte das eine nicht schlechter oder besser als das andere...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rosana am 25. November 2010, 00:49:37
Ich habe etwas am Bild rumgespielt. Belichtung etwas runter, Lichtaufhellungen hoch, Farbton hoch (weg vom Grün). Nach meinem Geschmack ist das Grün immer noch zu dominant aber auf die schnelle nichts gefunden um es abzumildern.

Star-klein-pur.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 25. November 2010, 06:12:36
...bezüglich dokumentarischen und inhaltlichen Aspekten ein reizvolles, schönes Foto. Vom künstlerischen/fotografischen Standpunkt finde ich das Foto ausbaufähig: da fehlen mir einige gestalterische Aspekte...

Also: Ein lebendiges Reportage-Foto aus meiner Sicht, weniger ein "Foto-Gemälde".
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 25. November 2010, 10:18:20
Also: Ein lebendiges Reportage-Foto aus meiner Sicht, weniger ein "Foto-Gemälde".

Treasure Jo hat es auf den Punkt gebracht.
Aber als Trost: eine solche Situation überhaupt festzuhalten und dann auch noch Gestaltungsaspekte hineinzubringen/einzufangen (es sind ja auch Schnappschüsse) .......
also: Tierfotographen brauchen häufig Jahre, bis sie eines Ihrer großartigen Fotos im Kasten haben.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rieke am 25. November 2010, 10:49:36
Zitat
Ein lebendiges Reportage-Foto aus meiner Sicht, weniger ein "Foto-Gemälde".
Mit diesem Urteil kann ich gut leben :D - mein Ziel beim Fotografieren ist sowieso eher dokumentarisch als künstlerisch. Aber auch dabei ist Gestaltung natürlich wichtig und daher bin ich für jeden Hinweis in diese Richtung dankbar.

Ich habe die Stare auch aus einer anderen Richtung fotografiert:


Star3.JPG


diesmal im Anflug. Das ist jetzt schon ein Ausschnitt. Leider habe ich den anfliegenden Star unvollständig erwischt (und total unscharf ist er auch, Belichtung 1/200 ist zu langsam). Dafür ist bei diesem Bild das Grün nicht so dominant und der kleine Ast stört nicht. Gäbe diese Perspektive in Bezug auf Gestaltung mehr her?

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 25. November 2010, 10:57:18
Ich finde auch das zweite Bild dokumentarisch gelungen, aber keine besonders ästhetische Bildgestaltung. Mich stört vor allem der halb-unscharfe Hintergrund, der sehr viel Unruhe ins Bild bringt. Ich weiß nicht, wie weit Du noch hättest aufblenden können, um den Hintergrund noch mehr ins Unscharfe laufen zu lassen. Vielleicht wäre es gar nicht möglich.

Profis machen bevor sie sich an einem Aufnahmeort niederlassen und etwas im Vordergrund ablichten, erst einmal einen Bokehtest. D.h. sie überprüfen, wie der Hintergrund kommt, wenn sie auf die gewünschte Stelle im Vordergrund fokussieren. Wenn das nicht optimal ist, suchen sie einen anderen Standort.

Aber das sind auch Leute, die zum Fotografieren eines Vogels stundenlang in Tarnzelten ausharren etc. - Wildtierfotografie ist extem anspruchsvoll und gemessen daran finde ich Dein Bild absolut befriedigend.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 25. November 2010, 11:19:05
Ich finde das zweite Bild schon sehr gelungen.

Der Blick wird auf den (gut getroffenen, voll ausgeleuchteten (vor dunklem Hintergrund)) Jungvogel gelenkt,
der hungrig/gierig den geöffneten Schnabel (man meint sein "Geschrei" zu hören) dem anfliegenden Elterntier entgegenstreckt.
Das hätte man natürlich gern entsprechend dem ersten Bild festgehalten, aber die so dargestellte Dynamik hat auch schon etwas.

Hinzu kommt auch noch die sehr schöne Situation des Baumhöhlennestes.

Gruß Henning
Ich habe versucht am Bildausschnitt herumzufummeln, das ergab aber für mich keine bessere Fokussierung auf den Inhalt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 25. November 2010, 12:52:16
Mir gefällt das zweite Bild auch besser, weil es mehr Spannung hat: Die Star in großer Eile, um den hungrig aufgerissenen Schnabel zu stopfen!

Klar wäre es besser, wenn der anfliegende Star ganz drauf wäre, aber er müsste nicht scharf sein. Und klar wäre es auch schöner, wenn der Hintergrund ruhiger wäre. Aber es ist eben ein Schnappschuss, und den finde ich schon ziemlich gelungen.

Bei solchen Fotos muss man, wenn möglich, ganze Serien schießen, denn da spielt der Zufall schon gehörig mit.

Liebe Grüße
Thomas


Edit:
Amsel in Star korrigiert ::)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rieke am 25. November 2010, 13:29:04
Vielen Dank für Eure Kommentare und Anregungen, ich fand Eure Kritik ausgesprochen hilfreich und sehr nett formuliert :D. Ich habe mich dadurch nochmal intensiv mit den Starenbildern beschäftigt - ich habe damals (2009) recht viele gemacht, rund 50 davon aufgehoben. Die meisten zeigen nur die beiden oder einen der Jungvögel, ein Beispiel zeige ich als Ergänzung:


Star1.JPG



Dem Stichwort Bokeh werde ich dann mal nachgehen, wahrscheinlich in einen Polfilter und einen Fernauslöser investieren und hoffen, daß der Baum noch ein paar Jahre durchhält.

Zitat
Aber das sind auch Leute, die zum Fotografieren eines Vogels stundenlang in Tarnzelten ausharren etc.
Verglichen damit habe ich mit meinem Liegestuhl eine sehr luxuriöse Situation ;D.

Jetzt mache ich mal Platz für den/die Nächste(n).

Viele Grüße

Rieke
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 25. November 2010, 21:19:51
Ich habe heute unter extremen Bedingungen (Minusgrade auf dem Kirchturm) und ohne Stativ (konnte ich wegen eines Gitters nicht plazieren, musste Kamera auf Brüstung auflegen und mit Handschuhen stabilisieren) unsere Stadt im adventlichen Licht fotografiert.

Zur Diskussion stelle ich das erste Bild mit der angeschnittenen Kirche, stelle aber ein zweites dazu, das mehr Totale zeigt, weil das sicher für Eure Rückmeldungen sinnvoll ist.



petri_marien.jpg






petri_marien2.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: zwerggarten am 25. November 2010, 21:30:53
die farben auf dem angeschnittenen bild sind differenzierter, feiner, interessanter - ich finde dieses bild viel spannender als die totale. :)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 25. November 2010, 23:21:51
Das angeschnittene Bild ist von einer wunderschönen Farbigkeit und sehr spannungsvoll
in der Flächenverteilung, der Lichterverteilung und der Blickführung.
(wobei mein Blick erst einmal auf den (geheimnisvollen) Hafen
mit dem angeleuchteten Himmel gefallen ist und dann erst auf die Kirche)

Es gibt ein Stimmungsbild von einer nachtaktiven Stadt,
bei dem der moderne Hafen mit dem Mittelalter im Vordergrund korrespondieren.

Die vorherschenden Blau-Rotorangegelb Töne werden im Grunde noch durch das grüne Kirchendach gesteigert.

Ärgerlich finde ich die leere Fläche neben der Kirche.
Ich habe sie deshalb reduziert und das Bild auch in der Höhe etwas (unten) beschnitten.
Damit kommt der Hafen bei gleichem Bildformat größer heraus.
Das schien mir vorab ein Vorteil zu sein, ich finde es inzwischen allerdings nicht mehr so,
aber die Kirche sitzt jetzt (meines Erachtens) besser im Bild.

(http://thumbs.picr.de/5717332.jpg)

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 26. November 2010, 09:50:38
Beide Fotos sind sauber belichtet und transportieren eine sehr schöne Nachtstimmung.

Aber beim zweiten ist mir die Kirche zu sehr in der Mitte. Bei Schwenk nach rechts wäre mehr von dem Gebäude unten rechts (ist es das Museum?) vielleicht ein interessanter Kontrapunkt?

Beim ersten stört mich auch die ein wenig unentschlossene Platzierung der Kirche, da finde ich Hennings Ausschnitt reizvoller.

Liebe Grüße
Thomas


Edit: Bildreferenz korrigiert.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 27. November 2010, 10:07:35
Mir sagt Hennings Beschnitt auch zu - danke!

Ich mache den Platz frei.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 27. November 2010, 11:29:42
Ich traue mich dann auch mal, allerdings erstmal ohne Kommentar.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 27. November 2010, 17:06:52
Hallo mookse,

bonjour tristesse! Gut gesehen.

Zur Umsetzung hätte ich ein paar Anmerkungen, denn die Bildkomposition finde ich nicht ganz befriedigend.

Ich hätte wohl den Ausschnitt so gewählt, dass weder Himmel noch die Spiegelung des Himmels im Wasser auf dem Bild wären. Wahrscheinlich würde das das Bild noch mehr verdichten.

Oder mit einem stärkeren Weitwinkel das Motiv kleiner und damit 'einsamer' erscheinen lassen ...

Hättest du die Möglichkeit gehabt, ein Stück weiter zu gehen, sodass du direkt gegenüber des Tores hättest fotografieren können? Wäre vielleicht auch eine interessante Perspektive gewesen.

Auch ein paar Schritte nach der anderen Seite, um die Kaimauer etwas mehr in die Diagonale zu bringen, wären eine theoretisch mögliche Alternative.


Aber das Foto so, wie es ist, transportiert schon was.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 27. November 2010, 17:08:50
Ich traue mich dann auch mal, allerdings erstmal ohne Kommentar.

Ohne Kommentar ist es schwierig - ich wage es mal da sich scheinbar hier niemand anderes meldet.

Es ist alles freundlich :) gemeint, schicke ich mal vorweg.

Als erstes würde ich das Bild gerade richten. Wenns mit der waagerechten nicht funktioniert, dann mit dem Lot. Das klappt immer.
Du schreibst "Lebensraum", vermutlich wohnt dort jemand, Mensch oder Tier. Mit Lebensraum deutest Du einen sozialen Hintergedanken an - entweder "mitfühlend", "dokumentarisch" oder "kritisch".

Um das Bild zu retten, würde ich den Himmel abschneiden, ist eh ohne info und "franst" aus.

Wenn es ein Lebensraum ist, wäre ich ( ich für mich ) näher rangegangen, das Auto ist da auch irgendwie hingekommen, also gibt es einen Weg. Eine nähere Aufnahme hätte noch genug Raum.
Nach wie vor bleibt aber die unentschiedene Querlinie durch Flußbegrenzung/Wasserlauf vordergründig störend. Wenn solche "Linie" - dann entweder total parallel ( bewußt als Ausdrucksmittel z.B. wie Ruhe/Statik/eingefroren ect. ) oder wirklich bewußt diagonal in den "Raum" führend.

Wenn Du jedoch vordergründig das Wasser als Lebensraum meinst... sollte das ganze Bild anders aufgebaut sein.
So wie es jetzt ist, sind es zwei Bilder ;)

Schlußendlich: noch mal los, wenn Dich das Motiv reizt - und: mach was draus! :D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 27. November 2010, 18:06:29
(http://thumbs.picr.de/5728371.jpg)

Versuch einer Optimierung

Gruß Henning
manipulamor
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 27. November 2010, 18:07:52
Die Ausrichtung am Lot finde ich gut. Die Waagerechte wäre mir langweilig gewesen. Die Beschneidung, toto, leuchtet mir ein, obwohl ich zuerst die Himmelsreflexe im Wasser mochte. Aber die Dachlinie dieser Schuppen hatte mich schon gestört.

Auf die andere Seite des Kanals wäre ich nur ungern gegangen, auch wenn der 2CV mal da hin gekommen ist. Ich hätte diese Privatsphäre nicht stören wollen.
Das Wasser ist nicht der Lebensraum, aber es begrenzt (und schützt) ihn.

Es war übrigens ein schnelles Winterfoto im Vorübergehen. Ich war mit anderen unterwegs und wollte sie nicht warten lassen.
Aber diesen Winter werde ich mir mal die Zeit nehmen und nochmal dort vorbei gehen, allein. Mal sehen, wie es nach fast drei Jahren dort ausschaut. Und dann kann ich gegebenenfalls auch mal direkt gegenüber dem Tor fotografieren. Oder rückwärts.
Das Thema hatte mich fasziniert.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 27. November 2010, 18:10:27
Henning, das Wasser war mir absolut wichtig.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 27. November 2010, 18:30:03
Aber diesen Winter werde ich mir mal die Zeit nehmen und nochmal dort vorbei gehen, allein. Mal sehen, wie es nach fast drei Jahren dort ausschaut. Und dann kann ich gegebenenfalls auch mal direkt gegenüber dem Tor fotografieren. Oder rückwärts.
Das Thema hatte mich fasziniert.
Wenn es Dich fasziniert, ist es der richtige Ansatz. Dann machst du auch was draus. Vielleicht wirklich die Parallelen ganz bewußt einbeziehen.

Vielleicht auch das Auto ganz allein vor der Wand.
Ich sehr drei Dinge vordergründig ( den Fluss weggelassen ): das Tor, das Auto, den zusammengestellten Haufen - vielleicht alle drei "ins Bild bringen".

Letztlich würde das einsame Auto vor der tristen Wand aber auch Bände sprechen - es stünde dann für alles weitere und wäre ausdrucksstark.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 27. November 2010, 18:46:29
ich sehe eigentlich nur die unruhige mauer, sie wirkt wie ein band durchs bild, zieht immer wieder den blick auf sich + alles andere wird zum beiwerk

leider kann ich keine tipps abgeben wie es besser/anders gemacht werden könnte
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 27. November 2010, 18:52:40
Ich finde die Verdichtung, die toto durch den Beschnitt vorgenommen hat, ganz richtig. Und die Kontraste könnte man gerne noch etwas verstärken, etwas Sättigung rausnehmen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 27. November 2010, 18:53:21
Henning, das Wasser war mir absolut wichtig.

Hallo Mookse

Ich würde auch das Wasser mit (dem Rohr) als ein wichtiges Element empfinden,
aber:

Die Flächenverhältnisse der unterschiedlichen Strukturen sind (situationsbedingt) miserabel (dunkle Flächen Helle Flächen, Schwerpunkt (am Tor)

Ich fand auch, daß das Auto zu weit weg vom Geschehen war und habe es deshalb dichter an das Tor "heranmanipuliert".
Die Farben habe ich etwas zurückgenommen und den Kontrast erhöht.

Wenn mir das Bild wichtig wäre, würde ich vielleicht (Versuch macht kluch) noch etwas Wasser mit dem Rohr an den unteren Rand kopieren, es würde die hell-dunkel Verhältnisse nicht stören und wäre formal und inhaltlich eine Bereicherung.

Wenn Du kein Dokument haben willst, sondern eine Aussage (sarkastisch - Lebensraum) dann ist meines Erachrens noch einiges aus dem Bild herauszuholen,
und ein nicht Eingeweiter, der die Situation kennt, würde gar nicht einmal bemerken, daß das Bild nicht dem "Original" (wohl aber der Realität!) entspricht.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 27. November 2010, 18:59:04
Völlig OT-Frage an Mod: wie wärs mit einem thread - jemand stellt ein Bild vor und die Betrachter schreiben, was sie - ganz subjektiv - aus dem Bild "lesen" - so etwas kann auch helfen.
Bin schon wieder weg :-X
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 27. November 2010, 19:00:05
Wenn man nicht soweit gehen will, einzelne Bildelemente ganz neu anzuordnen, und das Wasser im Bild bleiben soll, komme ich auch zu einem ähnlichen Ausschnitt wie toto, um das Foto zu "verdichten".
 
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 27. November 2010, 19:22:51
@ Henning
Zitat
Wenn Du kein Dokument haben willst, sondern eine Aussage (sarkastisch - Lebensraum) dann ist meines Erachrens noch einiges aus dem Bild herauszuholen,
und ein nicht Eingeweiter, der die Situation kennt, würde gar nicht einmal bemerken, daß das Bild nicht dem "Original" (wohl aber der Realität!) entspricht.

Die reale Situation hat mich zu dem Foto veranlasst. Wenn ich jetzt von dem real Gesehenen abstrahiere und die Aussage über die Realität stelle und dann die Realität auf die Aussage zuschneide, dann geht mir die Manipulation in diesem Fall doch zu weit.
Was anderes wäre es, wenn ich mir zuerst ein Thema suchen würde und dann eine aussagekräftige Collage aus Realitätsausschnitten erstellen würde. Was ich für durchaus legitim halte, aber es war bei diesem Foto nicht meine Intention.

@wollémia
Der Ausschnitt von toto befriedigt mich mehr, weil er links noch die Fensterluke enthält sowie den wilden Rosenstrauch, der diesen Lebensraum im Sommer auch zur Idylle machen kann.
Es muss nicht nur Tristesse sein.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 27. November 2010, 19:27:07
Ich finde totos Beschnitt auch von der Bilddynamik her überzeugender.


Zu totos "OT-Vorschlag": Meiner Auffassung nach kann durchaus auch in diesem Thread gesagt werden, was man in einem Bild "sieht". Letztlich gehört es zur Kritik ja dazu zu überprüfen, ob die Absicht, die der Fotograf mit dem Bild verfolgt hat, auch "rüberkommt". Deshalb finde ich es auch sinnvoll, wenn diejenigen, die hier ein Bild einstellen, etwas dazu sagen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 27. November 2010, 19:31:24
Völlig OT-Frage an Mod: wie wärs mit einem thread - jemand stellt ein Bild vor und die Betrachter schreiben, was sie - ganz subjektiv - aus dem Bild "lesen" - so etwas kann auch helfen.
Bin schon wieder weg :-X

Bildinterpretation wäre sicher auch ein lohnendes Thema. In Fotobänden werden selten bei jedem Foto die Intentionen des Fotografen mit Worten ausgedrückt. Die Bilder sprechen ja aus sich. Natürlich besteht aber -wie bei allen Interpretationen- auch die Gefahr, dass der Betrachter sich in das Bild 'hineinspricht'.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 27. November 2010, 20:17:29
Die Bilder sprechen ja aus sich.
Das sollte so sein - nur jeder versteht was anderes aus einem Bild, nämlich seinen Erfahrungen entsprechend.

Insofern wäre es interessant zu sehen/lesen, wieviele Möglichkeiten des Verstehens ein Bild offen läßt... sowas könnte ja auch anhand von Zeitungsbildern... o.ä. ( ©Schutz vorausgesetzt )... passieren. Ich fände es schon interessant.
Dabei ginge es für mich weniger darum, was der Fotograf gewollt hat, sondern darum, was der Betrachter daraus liest - schlußendlich ist das das "entscheidende", finde ich.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 27. November 2010, 20:48:23
Ich habe auch mal versucht, das Kanalfoto ein wenig zu bearbeiten. Es ist insofern schwierig als die Kanalmauer so mittig durch das Bild läuft das sich kaum ein passender Ausschnitt finden läßt, wo dies nicht so ist.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 27. November 2010, 20:57:04

...jeder versteht was anderes aus einem Bild, nämlich seinen Erfahrungen entsprechend.

Insofern wäre es interessant zu sehen/lesen, wieviele Möglichkeiten des Verstehens ein Bild offen läßt... Ich fände es schon interessant.
Dabei ginge es für mich weniger darum, was der Fotograf gewollt hat, sondern darum, was der Betrachter daraus liest - schlußendlich ist das das "entscheidende", finde ich.

Ich denke, je mehr Interpretationsmöglichkeiten ein Foto/Bild zulässt (natürlich keine völlig abstrusen und durch nichts im Bild zu rechtfertigenden), desto besser/universeller ist es. Die Technik steht nochmal auf einem anderen Blatt
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 27. November 2010, 20:58:38
Ich habe auch mal versucht, das Kanalfoto ein wenig zu bearbeiten. Es ist insofern schwierig als die Kanalmauer so mittig durch das Bild läuft das sich kaum ein passender Ausschnitt finden läßt, wo dies nicht so ist.

Diese Mauer mit ihren Ausfärbungen und das Wasser sind ganz wichtige Bestandteile des Fotos für mich. Ohne sie hätte ich das Foto nicht gemacht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: EmmaCampanula am 27. November 2010, 21:26:11
Mookse, dieses Motiv ist genial - ich kann mich unendlich für solche Situationen begeistern. Kritisieren möchte ich nicht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 27. November 2010, 22:25:26
falls das auto entbehrlich ist ;) könnte man sich auf die vergänglichkeit der anderen objekte im bild konzentrieren.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: EmmaCampanula am 27. November 2010, 22:27:21
Die Ente ist absolut unentbehrlich!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 27. November 2010, 22:28:57
Hallo Werner,

ich finde den Ausschnitt sehr überzeugend, hatte gedacht es müßte bei der Situation Längsformat sein.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 27. November 2010, 22:34:22
Die Ente ist absolut unentbehrlich!

das habe ich fast befürchtet, die meisten von uns sind der nostalgiewelle erlegen... ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 27. November 2010, 22:43:31
Ich denke, je mehr Interpretationsmöglichkeiten ein Foto/Bild zulässt, desto besser/universeller ist es.

Schon da scheiden sich die Geister :D
Ich denke eher: ein Bild ist dann gelungen, wenn es viele verschiedene Betrachter schlußendlich zu gleichen Empfindungen veranlaßt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 27. November 2010, 23:56:29
Nach längerer Betrachtung dieses Fotos:

Für mich ist der 2CV nicht nur entbehrlich, er ist vielleicht sogar 'too much' in dem Bild. Er lässt es ja fast übertrieben und inszeniert wirken. Wenn's ein 'neutraleres' Auto wäre, wäre das vielleicht nicht so.

Aber jedenfalls: Weniger ist mehr. Sowohl vom Bildinhalt als auch von den Bedeutungsträgern her.


Liebe Grüße
Thomas

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 28. November 2010, 11:01:53
Den Bildausschnitt von Werner finde ich auch sehr überzeugend.
Da wäre ich vor Ort nicht darauf gekommen. Zugegeben, der 2CV hatte bei mir nostalgische Gefühle ausgelöst, da das vor Urzeiten mein allererstes eigenes Auto war und ich wunderbare Reiseerinnerungen in Frankreich daran habe.

Ich danke euch alle für eure förderlichen Gedanken und gebe den Raum frei für ein neues Foto.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 28. November 2010, 17:02:04
Mich würde eure Meinung zu diesem Schnappschuss eines "Dialogs" interessieren.



Cal-2005_0014_1_0034a.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 28. November 2010, 17:32:05
Wenn es um den "Dialog" geht würde ich das Bild oben beschneiden um den Dialog konsequenter in den Blickpunkt rücken zu können. So wird die Dreierguppe deutlicher.
Wenn es Dir aber um Taucher und Fische (auch ein stummer Dialog) geht, taugt dieser Beschnitt nicht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 28. November 2010, 17:36:56
Fast alle Fische scheinen, beinahe magisch angezogen, sternförmig auf den Taucher ausgerichtet.
Ja, das ist ein wesentlicher "Dialog". Wenn man das Bild so beschneidet, geht der verloren. Dadurch verliert das Bild für mich entscheidend an Wirkung.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 28. November 2010, 17:48:51
Dann würde ich dennoch oben etwas abschneiden um dieses Thema "Fischstern mit Taucher und menschlichen Gesprächspartnern" ein wenig dichter zu zeichnen. Mir ist oben einfach zu viel Leere.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 28. November 2010, 21:25:26
wenn man den dialog zwischen diesseits und jenseits der transparenten trennwand hervorheben möchte hilft nur ein kräftiger schnitt.
der mann mit dem mikrofon bildet einen krassen gegensatz zu der feuchten umgebung, weshalb man seine "andersartigkeit" mit etwas mehr farbe betonen könnte.
etwas weit ausgeholt - vlt. stellt er dem taucher gerade eine frage.
links oben im bild haben wir einige fische, die neugierig auf die antwort des tauchers warten. ;D

anmerkung:
mit einem anderen schnitt könnte man den betrachter leicht in ein abenteuer auf offener see versetzen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 28. November 2010, 21:58:11
etwas weit ausgeholt - vlt. stellt er dem taucher gerade eine frage.
links oben im bild haben wir einige fische, die neugierig auf die antwort des tauchers warten. ;D

 :D
Gut gesehen, Werner!
Der Mann im Trockenen stellt dem Taucher tatsächlich gerade eine Frage, und die Antwort des Tauchers wird darin bestehen, den Fischen Futter zu geben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 28. November 2010, 22:47:18
Da dieser Thread "hart aber herzlich" heißt - ich finde das Foto nicht gelungen. Der Mann mit dem Mikrofon und der zuschauende Junge gehen zu sehr in der Farbtönung auf, die innerhalb des Beckens herrscht. Man erkennt dadurch das Innen-Außen nicht gut - und gerade das ist ja Thema des Dialoges.

Wie man das technisch hätte besser lösen können, weiß ich nicht. Wäre "draußen" helleres Licht gewesen, gäbe es Reflexionen auf der Scheibe.

Ich möchte noch etwas los werden. Mir ist, als befänden wir uns hier eher im Nähkurs als im Fotothread: ein neues Schnittmuster jagt das nächste. Und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Beschneiderei teilweise im Trial-and-Error-Verfahren vorgenommen wird. Natürlich kann man viele Bilder durch einen guten Beschnitt mehr auf den Punkt bringen. Aber das ist nicht alles und ich würde mir wünschen, dass andere Aspekte auch wieder den Raum erhalten, der ihnen zusteht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 29. November 2010, 07:56:05
Ich möchte auch noch meine Meinung zu Wollemias Taucherfoto kundtun.
Beim ersten Betrachten habe ich mich schwer getan, das Geschehen zwischen den beiden Personen zu erkennen. Man muss zweimal hinschauen um festzustellen, dass der Herr mit dem Mikrofon draußen steht und dem Taucher Anweisungen gibt. Meine Augen ruderten ziemlich hin und her. Der Taucher sieht mir ziemlich ratlos aus, als ob er unschlüssig wäre. Zur Qualität des Fotos kann ich nicht viel sagen, da ich auf diesem Gebiet keine Erfahrung habe. Das Foto hat jetzt für mich keine besondere Ausstrahlung, ich würde sagen, es ist mehr Doku. Die Absicht des Fotografen erschließt sich mir nicht.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 29. November 2010, 08:10:12
Wollémia, hast Du auch ein Bild, wo die Person vor dem Aquarium ganz drauf ist?

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 29. November 2010, 08:17:04
Ganz nicht, aber etwas mehr.

Weitere Bilder gibt's leider nicht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 29. November 2010, 09:38:27
Für mich kommt der Dialog zwischen Taucher und dem Mann mit dem Mikrofon nicht richtig rüber, weil der Mann vor dem Aquarium zerschnitten in der Ecke steht. Er wirkt nicht bildwichtig. Bei dem zweiten Bild ist er zwar akzeptabel zerschnitten, aber der Blick auf das Aquarium stimmt nicht. Ansonsten würde ich versuchen, wenn das Bild in RAW fotografiert wäre, die Mischlichtsituation mit zwei verschiedenen Weissabgleichen, welche man in Photoshop partiell übereinanderlegt, aufzuarbeiten. Das würde durch die unterschiedliche Farbstimmungen den Eindruck das Unterhaltung von drinnen nach draußen verstärken.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 29. November 2010, 09:46:39
Danke, ich werde mal sehen, was dann daraus wird.

Ich muss gestehen, einige eurer Kommentare haben mich ziemlich überrascht.
Offenbar fällt es schwer, sich in so eine Situation hineinzuversetzen: Typischerweise ist es in einem Aquarium ja recht dunkel, damit die Fische die Besucher vor der Scheibe nicht sehen und beunruhigt werden. Auch dass man die Scheibe unter diesen Bedingungen kaum sieht, gehört dazu.
Dass der Blick erst einmal über's Bild wandert und erst nach und nach immer mehr Details entdeckt, geht mir natürlich auch so. Aber gerade das fand ich interessant: Je länger man hinschaut, umso mehr kann mir das Bild "erzählen". Siehe auch Werners Interpretation.
Insofern hatte ich gehofft, dass das Bild nach oder gerade wegen anfänglichem Befremden ("Was ist das denn?") dazu einlädt, sich näher mit Details zu beschäftigen. Das ist aber offenbar nicht der Fall.

Der nächste bitte!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 29. November 2010, 13:19:52
Ich bitte, mal kurz zu unterbrechen.

Denn ein wenig habe ich den Eindruck, dass hier zum Teil recht unterschiedliche Erwartungen aufeinander treffen.

Deshalb rege ich an, dass die an diesem Thread Interessierten mal formulieren, was sie erwarten, wenn sie ein Bild einstellen, und was sie für sinnvoll erachten, wenn sie kommentieren.

Z.B. weiß ich nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, ein Bild ohne näheren Kommentar zur Diskusssion zu stellen. Selbst wenn man wissen möchte, ob das Bild funktioniert. Dann kann man zumindest dazu schreiben:
Zitat
Bei diesem Foto hatte ich eine Absicht. Mich interessiert, ob ich sie transportieren konnte. Was sagt euch dieses Foto?
... oder ähnlich.

Was sagt ihr dazu?

Liebe Grüße
Thomas

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 29. November 2010, 13:24:00
Was sagt ihr dazu?
Liebe Grüße
Thomas
Das war mein Gedankengang in #174: Völlig OT-Frage an Mod: wie wärs mit einem thread - jemand stellt ein Bild vor und die Betrachter schreiben, was sie - ganz subjektiv - aus dem Bild "lesen" - so etwas kann auch helfen.

Daraus würde klar, wieviele verschiedene Ansichten es gibt und ob das Bild eindeutig zu verstehen ist oder alles offen läßt.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 29. November 2010, 13:34:06
der thread hat sehr vielversprechend angefangen
mit anregungen zb zur bildkomposition + auch klaren rückmeldungen + ich habe mir gedacht wie hilfreich das in dieser form ist

wenn es dann allerdings darum geht was jemand aus einem bild lesen könnte wird es mir zu esoterisch
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 29. November 2010, 13:36:09
Das fände ich auch hilfreich, wenn derjenige, der ein Foto einstellt formuliert warum er es einstellt und was ihn nicht befriedigt. Dann können Antworten einfach zielgerichteter gegeben werden und es wird hier nicht unbedingt zum "Schnittstudio", wie Frida anmerkte.

Totos Idee finde ich aber auch gut, in einem extra Thread. Die Interpretation eines Bildes hat nichts mit Esoterik zu tun, ist aber naturgemäß bei vielen Betrachtern unterschiedlich (was so veilleicht vom Fotografen gar nicht gewollt ist.)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 29. November 2010, 13:36:20
der thread hat sehr vielversprechend angefangen
mit anregungen zb zur bildkomposition + auch klaren rückmeldungen + ich habe mir gedacht wie hilfreich das in dieser form ist

wenn es dann allerdings darum geht was jemand aus einem bild lesen könnte wird es mir zu esoterisch

Klare Fragestellungen sind sicher einfacher. Aber es gab ja Bildeinstellungen gerade ohne dies ... da habe ich überlegt, wie man das handhaben könnte.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 29. November 2010, 13:36:34
wird es mir zu esoterisch

warum esotherisch ??? Was hat das mit Esotherik zu tun ???
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 29. November 2010, 13:46:43
beim durchlesen des fadens ist bei mir zeitenweise der eindruck entstanden
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 29. November 2010, 13:54:34
beim durchlesen des fadens ist bei mir zeitenweise der eindruck entstanden
....vielleicht weil man vorsichtig sein möchte und niemanden verletzen will ???
Es ist nicht so ganz leicht, wenn man ein Lieblingsbild einstellt und dann doch im Laufe der Diskussion merkt, daß man nicht das, was man wollte, meinte, möchte, ... "geschafft" hat.... die "Kritik" schweift dann leicht ab. Das ist ganz normal.... hat aber mit Esotherik nicht viel zu tun, denke ich. ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 29. November 2010, 14:04:12
ich würde gern dieses bild zur diskussion stellen
mich faszinieren strukturen + ich fotografiere sie auch gern nur bin ich in den alerseltensten fällen damit zufrieden, so wie hier auch
aufgenommeen habe ich die leicht angeschneiten waschbetonplatten vor dem haus, die struktur ergibt sich hauptsächlich durch den unkrautbewuchs
das bild ist schon älter aber wenn dann passt es jetzt, jahreszeitmässig


externe festplatte 301_bearbeitet-1.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 29. November 2010, 14:05:58
Zitat
....vielleicht weil man vorsichtig sein möchte und niemanden verletzen will
ok, das ist dann schon eine erklärung
es gab aber auch sehr klare + trotzdem respektvolle rückmeldungen
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 29. November 2010, 14:09:49
Dieser Thread sollte nicht der Ort fürs Lieblingsbild sein. Entweder man liebt es so, wie es ist - dann braucht man keine Kritik - oder es ist richtig gut, dann braucht man auch keine Kritik. Meiner Meinung nach gehören Lieblingsbilder in die anderen Threads.

Ich meine, dass der HAH-Thread ein Ort für Fotos ist, die mit einigen Überlegungen entstanden sind, wo sich die Fotografin aber nicht ganz schlüssig ist, ob die technische Umsetzung, der Bildausschnitt, die Gestaltung, die Perspektive etc. die Bildaussage unterstützen. Insofern ist es sinnvoll, wenn der Fotograf auch seine Intention benennt oder eine Frage, die er mit dem Bild verbindet.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 29. November 2010, 14:11:01
nur bin ich in den alerseltensten fällen damit zufrieden

Solche Aufnahmen sind m.E. sehr schwierig. Wenn es um Strukturen geht, würde ich versuchen die volle Tiefenschärfe/Schärfentiefe zu erreichen. Das ist nur schwer möglich, solange es eine "Flucht" gibt, außer vielleicht mit Weitwinkel ( bin kein Fan davon, gebe ich zu ).
Würde man diese Aufnahme von oben drauf mit einem schönen Seitenlicht - Licht und Schatten ( muß nicht! Schlagschatten sein )- ablichten, kämen die Strukturen viel besser zum Ausdruck.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 29. November 2010, 14:14:06
bitte toto, was ist eine "flucht"?
ich fotografiere zwar ganz gern habe aber von gewissen theorien keine ahnung
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 29. November 2010, 14:22:10
bitte toto, was ist eine "flucht"?
ich fotografiere zwar ganz gern habe aber von gewissen theorien keine ahnung

Mit "Flucht" meine ich "schräg nach hinten". Heißt: die Optik schafft es nicht immer, von 20 cm ( unterer Bildbereich ) bis unendlich ( oberer Bildbereich ) die gleiche Schärfe zu produzieren. Sicher gibt es Tricks... aber die hier ausführen, Hilfe ;)

Bleiben wir im normal möglichen Bereich bei normalen Optiken und dem Ansatz, Strukturen zu fotografieren. Ein schöner interessanter Bereich, allerdings nicht so einfach wie man es im ersten Moment vermutet ;)

Die Diagonale durchs Bild ist sehr schön gesehen. Unsere Augen allerdings sehen alles gleich scharf, das Objektiv eben nicht, daher schwierig mit solchen Sichten "in Flucht".
Besser von oben drauf und Lichtstimmung ( Licht/Schatten ) nutzen zur Schaffung von Räumlichkeit/Plastizität im Bild.
Erfolgreiche Wiederholung sollte möglich sein - es schneit, zumindest hier :D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Günther am 29. November 2010, 14:28:55
Mit "Flucht" meine ich "schräg nach hinten". Heißt: die Optik schafft es nicht immer, von 20 cm ( unterer Bildbereich ) bis unendlich ( oberer Bildbereich ) die gleiche Schärfe zu produzieren. Sicher gibt es Tricks... aber die hier ausführen, Hilfe ;)

Schafft jede Lochkamera ::)
Hat sogar die NASA verwendet....
(Die Spezialobjektive vergessen wir lieber)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 29. November 2010, 14:30:36
"Ich meine, dass der HAH-Thread ein Ort für Fotos ist, die mit einigen Überlegungen entstanden sind, wo sich die Fotografin aber nicht ganz schlüssig ist, ob die technische Umsetzung, der Bildausschnitt, die Gestaltung, die Perspektive etc. die Bildaussage unterstützen. Insofern ist es sinnvoll, wenn der Fotograf auch seine Intention benennt oder eine Frage, die er mit dem Bild verbindet. "


...sehe ich auch so!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 29. November 2010, 14:40:59
ich würde gern dieses bild zur diskussion stellen
mich faszinieren strukturen + ich fotografiere sie auch gern nur bin ich in den alerseltensten fällen damit zufrieden, so wie hier auch
aufgenommeen habe ich die leicht angeschneiten waschbetonplatten vor dem haus, die struktur ergibt sich hauptsächlich durch den unkrautbewuchs
das bild ist schon älter aber wenn dann passt es jetzt, jahreszeitmässig


externe festplatte 301_bearbeitet-1.jpg


Ich sags ganz offen: Ich tue mir schwer mit dem Bild. Der Reiz dieses Bildes kann sicher nicht im Motiv Schnee oder in irgendeiner Bildaussage oder Bildbotschaft liegen. Meines Erachtens kann der Reiz eines solchen Motivs nur in der (besonderen!) grafischen Gestaltung liegen, sprich: Linien, Lichtkontraste, Flächenverhältnisse...

Da sehe ich aber nicht genügend Potential, um zumindest bei mir ein Oh oder Ah auszulösen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 29. November 2010, 14:46:02
Agathe, ist die Fläche aus der Hand fotografiert oder hast Du einmal versucht mit einem Stativ und einer längeren Belichtungszeit und weitgehend geschlossener Blende (hohe Blendenzahl) zu arbeiten?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 29. November 2010, 14:52:04
Was mir als erstes bei Agathes Bild nicht gefällt ist das Licht, bei so einem Bild muß für mich der Schnee glitzern. Dann ist, wie schon geschrieben, die Schärfe zu gering, den Schärfeverlauf kann man fast nicht ausmachen, wozu sicher die Verkleinerung fürs Forum beiträg.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 29. November 2010, 16:41:29
m.e. sollte der betrachter eines bildes dieses interpretieren können, erahnen, welche aussage der fotograf transportieren möchte. ein gelungenes (nicht unbedingt schönes oder perfektes) bild spricht den besucher an, ohne daß er mit worten in die vom urheber gewünschte richtung gelenkt werden muß.
wenn das bild keine gefühle/assoziationen auslöst hat der fotograf sein ziel verfehlt.
die verwendung des begriffs esotherik kann ich in diesem zusammenhang beim besten willen nicht verstehen.

das bild von Agathe hat für mich einen leicht störenden warmton - falls mein monitor nicht korrekt eingestellt ist möge man mir verzeihen. ich habe den rotanteil etwas reduziert und die konturen geschärft.




Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 29. November 2010, 16:53:37
....ich kann mich auch nach der Tonwertkorrektur noch nicht für dieses Schneebild erwärmen.

@Agathe, mich würde interessieren, was Dich an dem Bild so begeistert hat!

Gruß

Jo
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 29. November 2010, 17:04:12
Jo, agathe hat es doch geschrieben: Sie ist fasziniert von Strukturen, aber mit ihren Fotos davon ist sie nicht zufrieden.

Der eine wichtige Punkt ist m.E. die Perspektive.
Ich würde die Bildkomposition strenger machen, d.h. entweder senkrecht von oben, oder parallel zu einer Plattenlinie nach hinten, oder eine Plattenlinie möglichst exakt in die Diagonale. Vielleicht ginge es auch, ein paar Platten mehr ins Bild zu nehmen? Ich weiß ja nicht, wieviel Platz dort ist.

Dann braucht das Foto mehr Kontrast, d.h. ich würde mit der Tonwertkorrektur experimentieren, um eine grafischere Bildwirkung zu erzielen (tieferes Schwarz, hellerer Schnee) ... aber nicht übertreiben.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 29. November 2010, 17:06:09
Nachtrag:

Mehr Tiefenschärfe wäre sicher nicht schlecht, erfordert nur ziemlich sicher ein Stativ..

Aber wenn das nicht geht, kann u.U. das Gegenteil zu interessanter Bildwirkung führen: Nämlich ganz geringe Tiefenschärfe. Die sollte dann aber auf einem interessanten Bilddetail liegen.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 29. November 2010, 17:19:37
also:
das foto sollte weder ah noch oh auslösen sondern meine probleme mit dem fotografieren von strukturen zeigen
+ ich denke schon dass übung wichtig ist + damit meine ich nicht nur ah- + oh motive, sondern auch + vor allem alltägliches

vielen dank, ich bin froh um die tipps die ich bekommen habe!

ich habe aus der hand fotografiert, stativ habe ich immer noch keins, ich weiss nicht, irgendwie komm ich nicht dran, mental meine ich

ich möchte auch weiterhin solche aufnahmen machen (+ dann hin + wieder eine zur diskussion stellen)
aber jetzt mache ich platz für jemand anders
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 29. November 2010, 17:35:08
 :D agahte, hast Du mal ausprobiert, die Kamera etwas tiefer zu halten?

Dann müßtest Du ein paar Platten mehr auf´s Bild bekommen, und das Licht- und Schattenspiel dürfte sich auch verändern.

Ich probiere bei solch schwierigen Motiven immer alle möglichen Kamerapositionen aus. meist habe ich dann auch mal einen Treffer dabei.

Als Staitv kann auch mal ein Karton und ein Bohnensäckchen herhalten...Habe mir zu diesem Zweck Mutti´s Körnerkissen ausgeborgt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 29. November 2010, 18:28:52
also:
das foto sollte weder ah noch oh auslösen sondern meine probleme mit dem fotografieren von strukturen zeigen
+ ich denke schon dass übung wichtig ist + damit meine ich nicht nur ah- + oh motive, sondern auch + vor allem alltägliches


Deine Erklärungen haben ein Ah und Oh ausgelöst! Danke :D :D :D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 29. November 2010, 21:13:02
Ein Stativ ist eine wirklich sinnvolle Investition, die die fotografischen Möglichen enorm erweitert. Für etwa 100 Euro bekommt man schon etwas, mit dem man lange zufrieden sein kann. Nach oben gibt es kaum Grenzen. Ich habe das verlinkte Stativ und finde, man kommt sehr weit damit.

Stativ

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 30. November 2010, 18:10:47
Will sonst niemand? Ich war heute bei Eiseskälte in Travemünde. Mich hat bei diesem Motiv der dramatische Himmel fasziniert, außerdem wollte ich die Passat (eine alte Viermastbark, die seit Jahrzehnten dort liegt) einmal anders fotografieren als schon 100x gesehen.
Passat

Bei diesem Bild interessieren mich weniger die Verbesserungsmöglichkeiten, als Eure knallharte Meinung: Gefällt (nicht) weil.....



passat.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 30. November 2010, 19:24:12
Ganz schnell und spontan: Motiv und vor allem Farben Klasse! Aber es ist zu viel Passat im Bild, die braucht vor dem Bug mehr 'Luft'. Oder vielleicht andersrum: noch mehr verdichten?

Das Foto wirkt etwas unentschlossen, was denn das Motiv sein soll.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 30. November 2010, 19:24:56
Erst mal ein gut fotografiert, Frida. Alles scharf und in allen Details erkennbar.

Aber: Mir persönlich ist dies zuviel. Es ist zuviel auf dem Foto bzw., das was zu sehen ist, ist alles (zu gleichwertig) scharf und schiebt sich dadurch alles in eine Bildebene und das Auge irrt hin und her. Dadurch vermindert sich die räumlicheTiefe des Bildes.

Für sich gesehen sind alle vorhandenen Motive interessant:
Schwerer Himmel und schwarze Bark. Schwarze Bark auf weiter Fläche.
Grafische Strukturen der Poller (sagt man so zu den Holzdingern?) im Wasser.
Schwarze Bark und rotes Feuerschiff(?).
Mole mit Menschen darauf und weißes Gezäun und Gebälk.

Vielleicht ist gerade diese Schärfe bis ins letzte Detail Dir wichtig.

Mich würde mehr Ruhe im Bild mehr ansprechen. Mir würde es mehr gefallen wenn der Blick sich in eine Erahnen in der Ferne verlieren könnte, das würde der Weite der Situation für meine Begriffe zugute kommen. Das könnte vielleicht geschehen durch mehr von dem dramatischen Himmel oder durch ein Verschwimmen der Konturen der Poller in der Ferne, des Feuerschiffes, der Mole. Ein wenig unentschlossen finde ich die Plazierung der Horizontlinie. Läge sie niedriger gewönne wohl die Bark mehr an Wucht und der Himmel würde größer.

Die Entscheidung, was wesentlich ist für eine Bildidee und was "weg kann", ist nicht leicht und für einen Fotografen schwieriger zu bewerkstelligen als für einen Maler: der läßt einfach weg was ihn stört, übermalt, läßt Konturen verschwimmen und verändert so sein Bild zu dem was seiner Vorstellung entspricht.

Wenn der Himmel fasziniert hat, ist also der Himmel das Wesentliche und dazu die Bark, dem müssten sich dann die anderen Bildbestandteile unterordnen.






Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rosana am 30. November 2010, 20:01:16
Mir gefallen der Kontrast des schwarzen Schiff Passat und den beiden feuerroten kleineren Schiffen hinten. Nur leider nimmt mir der Vordergrund zuviel Gewicht ein.

Ich hatte versucht die Schärfe auf die drei Schiffe zu konzentrieren, den Vordergrund unscharf gelassen und ev. dem Himmel etwas mehr Raum gelassen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 30. November 2010, 20:06:27
Schöne Farben, ohne Frage.

Zuerst würde ich das Bild ins Lot bringen wie anbei ( 1,2% gegen), sonst fährt es rechts raus ;) in die Tiefe ;).
Vielleicht eine mögliche Erklärung für unentschlossene Wirkung: .... die vielen parallelen im Vordergrund "versperren, stoppen" den Blick. Ein Schiff ohne Wasser ... "wirkt" nicht, ein Segelschiff ohne Segel... auch irgendwie komisch. Vielleicht von vorn den Bug mit Name/Verzierung dran, im Detail.
Ansonsten mit den parallelen im Bild wirkt es flächig, bremsend, gestoppt - ohne Weite, Tiefe...

Sorry ;) - das Wetter war jedenfalls ganz super zum Schiffe fotografieren.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 30. November 2010, 20:36:02
Liebe Frida,
zweifelsohne wieder eine technisch saubere Arbeit. Farben und Belichtung finde ich sehr gut. Auch gefällt mir das kleine rote Schiff als farblicher Blickfang. Das Rot wiederholt sich in der Flagge. Der dunkle Himmelt bildet einen schönen Kontrast dazu. Was die Komposition anbelangt, teile ich die Meinung meiner Vorposter: Es ist zuviel auf dem Bild. Das Auge wandert unruhig hin und her und kann die eigentliche Absicht des Fotografen nicht so recht erkennen. Auch ich finde, dass der Vordergrund zu überladen wirkt. Mitunter wirkt das aber in der Verkleinerung viel unruhiger als im Original. So erging es mir bei einigen Fotos aus dem Elbsandsteingebirge auch. Das Original ist oft wie ein Wimmelbild. Mal entdeckt man dort etwas und dann in der anderen Ecke eine weitere interessante Begebenheit. In der Verkleinerung leiden solch detailreichen Aufnahmen immer sehr. Inzwischen gilt für mich schon eine Faustregel: Hat das Foto mehr als 3 oder 4 MB, ist es nicht fürs Forum geeignet. Alles war drüber ist, wirkt überladen und kommt einfach mit 100 KB nicht rüber.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 30. November 2010, 21:23:43
liebe frida

für mich erst einmal ein beeindruckendes
aber dennoch mißlungenes Foto bzw. eine mißlungene Komposition.
Der Schwerpunkt ist für mich vom Bild her das Rote, aber das ist wiederum wegen des geringen Informatiosgehaltes nicht (man/ich ist enttäuscht), von der Darstellung her scheint es nur Zutat zu sein.
Wenn es allerdings wegfallen würde, dann würde etwas fehlen - tscha.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 30. November 2010, 21:39:04

Der Schwerpunkt ist für mich vom Bild her das Rote, aber das ist wiederum ist es wegen des geringen Informatiosgehaltes wiederum nicht (man/ich ist enttäuscht), von der Darstellung her scheint es nur Zutat zu sein.
Wenn es allerdings wegfallen würde, dann würde etwas fehlen - tscha.

Gruß Henning

Da sprichst du etwas Wesentliches aus: Die Farbe Rot drängt nach vorn, generell, (ist also eine Farbe, die Perspektive zerstört) Schwarz bildet schnell ein Loch, während Blau den Blick in die Ferne leitet.
Rot im Hintergund ist zweifellos sehr spannend, als Kontrast, als I-Tüpfelchen zu etwas anderem: dies gelingt, wenn es von der Größe der Farbfläche und seiner Farbkraft hinter die anderen Farben zurück tritt, insbesondere hinter Rots, die vielleicht im Vordergund eines Bildes zu finden sind.


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 30. November 2010, 22:07:21
Danke Euch. Ich glaube, ihr habt das Problem gut auf den Punkt gebracht. Das Bild ist im ersten Augenblick beeindruckend, aber viel zu unentschlossen. Das passt auch zur Entstehung: es war super tolles Licht heute und ich hatte ständig Angst, dass die Sonne weg geht, da es sehr windig war und sich die Verhältnisse am Himmel ständig änderten. So habe ich viele, viele Bilder geschossen und keines davon wirklich in Ruhe durchkomponiert. Zu Hause wollte ich es nicht wahr haben, weniger wäre mehr gewesen. Schade, denn so eine Lichtstimmung hat man nicht allzu oft.

Ich mache den Weg dann jetzt frei fürs nächste Foto.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 30. November 2010, 22:15:25
Hallo RosaRot

ich denke es ist nicht nur die Farbe allein, sondern auch die Blickführung.
Ich meine mit der Farbe Blau (leuchtend) wäre das Problem das Gleiche.
Für mich persönlich ist es etwas überraschend bei Frida, daß sie im Vordergrund ein auffallendes (eigentlich hervorragendes) Objekt hinstellt, während der Schwerpunkt dann woanders liegt. Bei der Petrikirche ist das nach meinem Dafürhalten gelungen.
Für mich selbst war das eine wichtige Erfahrung, von vornherein würde ich eine solche Komposition nicht andenken (bisher)

Antwort #161 am: 25.11.2010 - 23:21:51 Uhr »
http://forum.garten-pur.de/index.php?board=39;action=display;threadid=38785;start=150


Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 30. November 2010, 22:22:24
Henning, das Stichwort "Blickführung" ist gut. Genau das ist Komposition.

Es gab auch eine Variante ohne die roten Lotsen-Boote. Aber das hat überhaupt nicht gewirkt, denn bekommen die Poller noch mehr Gewicht. Aber mehr Zeit zum Komponieren hatte ich mir nicht gegeben und die Auswahl an geeigneten Aufnahmeanstandorten ist dort auch begrenzt (das Wasser....).

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 01. Dezember 2010, 13:13:45
Hallo Frida

Dein Bild hat mich nicht losgelassen
und dann hatte ich eine Idee
und hab sie umgesetzt/ausprobiert
und finde das Ergebnis ziemlich /interessant/überzeugend

Denn es sind nicht die Farben, sondern die Strukturen, die das Bild auszeichnen und das Lotsenboot ist plötzlich wichtig für das Bild

Gruß Henning

(http://thumbs.picr.de/5758059.jpg)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 01. Dezember 2010, 17:01:46
Ich finde, die genannten Probleme existieren fort. Wie sehen die anderen das?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 01. Dezember 2010, 17:29:39
In der schwarz-Weißfassung fällt besonders auf, dass der Horizont recht mittig liegt - das stört mich. Die Poller sind mir zuviel - es könnten weniger sein. Ihre Struktur ist ja sehr schön, nur dominieren sie ein wenig zu sehr bzw. man wünscht sich ein wenig mehr ruhiges Schwarz der Bark und/oder ein mehr an Himmel. Die beiden kleinen Boote verschwinden fast.

Mein Fazit: Die Farbfassung war schon sehr spannend gerade mit dem Rot der beiden Boote als Konterpunkt.
Auf jeden Fall würde ich an dem Thema bleiben und versuchen,
weitere Aufnahmen zu machen. Evtl. würde sich dazu ein etwas nebligerer Tag mit dunklem Himmel ganz gut eignen, weil sich dann die Farben verändern und die beiden Schiffe (liegen sie immer da?) anders wirken könnten. Ein Verschwimmen des Horizontes wäre wegen der Tiefe des Bildes vielleicht auch ganz schön.

Grundsätzlich gefällt es mir, das Schiff so aufzunehmen, das ist ein interessanter Blick.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 01. Dezember 2010, 17:45:37
Ich finde, die genannten Probleme existieren fort. Wie sehen die anderen das?

Stimmt. Und außerdem ist in s/w die wunderschöne Farbigkeit weg.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 01. Dezember 2010, 18:54:33
das farbbild wird wegen der informationsfülle dem titel Passat wenig gerecht.
wunderbare, natürliche farben ..... und dann diese roten fremdkörper in der bildmitte.
unwillkürlich wird der blick immer wieder auf die grellen lotsenboote gelenkt und erschwert die betrachtung der anderen sehenswerten details auf dem bild.

in der sw-variante von Henning fügen sich die lotsenboote harmonisch in die umgebung ein, der horizont wirkt dann etwas bedrückend (zu dunkel).
auf die sehr gelungenen naturtöne des farbbildes würde ich ungern verzichten - aber auf die lotsenboote schon.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 01. Dezember 2010, 19:29:31
roten fremdkörper in der bildmitte.

 ;D Die kann man auch als i-Tüpfelchen sehen, die eben nur etwas unglücklich platziert sind. Vielleicht wäre ein Foto nach ein paar Schritten nach rechts und mit etwas weniger Pamir schon viel besser ...

Aber es hilft nix, an dem Foto ist leider nix zu retten. Wenn es geht, nochmal schießen ... ;)

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 01. Dezember 2010, 20:30:47
Natürlich hat das original schöne farben auf die man ungern verzichtet, aber:

a Das Original ist farbig (sehr schön), aber wie hier schon diskutiert,
  mit dem roten Lotsenbot nicht befriedigend,
  also verabschieden wir (ich) uns von dem Bild, schweren Herzens.
b Aber: Die Strukturen des Bildes sind etwas "Aufregendes"
  (unabhängig davon,ob Ihnen bei der Aufnahme das Hauptaugenmerk gegolten hat)
  Also schaue ich einmal, ob mit denen aus dem Bild noch Gewinn zu schlagen ist
c Der Versuch in Schwarzweiß war für mich ziemlich überzeugend, auch überraschend,
  es kam etwas ganz Neues heraus
  (die Poller unten würde ich vielleicht etwas wegnehmen um zu besseren Gesamtproportionen zu kommen,
  aber darum geht es mir bei meinem Beitrag far nicht).
d Wir haben plötzlich ein anderes Bild, sicher, aber ich finde es hat Etwas
  und es spricht mich als Bild (irgendwie) mehr (anders ?) an als das Ursprüngliche.
  Bei dem sage ich, toll fotografiert, whow, die kann was.
  Hier schaue ich und frage mich, was spricht mich an dem Bild
  (ich nenne es magisch oder einfach auch faszinierend)
  eigentlich und warum so an,
  d. h.: es fordert mich eigentlich heraus.
  das muß bei anderen
  (aber doch nicht bei allen - oder bin ich so ausserhalb?)
  natürlich (!) nicht zutreffen, liegt aber vielleicht auch nur an einer Voreingenommenheit, vielleicht ;D
  Wenn ich nicht von vornherein mit meiner festen Vorstellung an die Dinge herangehe,
  wird die Welt doch viel reicher,
  und der Kandinsky hat die abstrakte Malerei "endeckt" (und danach entwickelt)
  als er ein Bild umgekehrt hängen sah.
  Von dieser Haltung fehlt mir etwas in den (anregenden/qualifizierten) Diskussionen hier.

Henning
Aussenseiter? 8)

Im Urlaub habe ich früher kleine Aquarelle gemalt
und fand sie alle mißlungen, weil sie nicht meiner Absicht entsprachen,
bzw. weil mein Talent/Können nicht ausreichte.
Meine Frau hat sie eines Tages hervorgeholt und aufgehängt,
und jetzt finde ich sie gar nicht mehr so mißlungen:
sie entsprechen meiner Erinnerung an das Original (die sich vielleicht jetzt auch dem Bild anpaßt)

 
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 01. Dezember 2010, 20:48:51
Von dieser Haltung fehlt mir etwas in den (anregenden/qualifizierten) Diskussionen hier.

Nun, das ist jetzt etwas hoch gehängt. Und was Kandinsky angeht - wo sind Malewitsch, Picasso etc.? Gehört aber hier eigentlich nicht hin ...

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 01. Dezember 2010, 20:52:19
Von dieser Haltung fehlt mir etwas in den (anregenden/qualifizierten) Diskussionen hier.

Nun, das ist jetzt etwas hoch gehängt.

Liebe Grüße
Thomas

Das weiß ich wohl, aber warum nicht pieksen?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Eva am 01. Dezember 2010, 20:55:08
Ich mag die Farben und den roten Akzent, Segelboote und Hafen mag ich sowieso auch. Aber dass die roten Boote genau in der Bildmitte sitzen stört mich.

Das Schwarzweiß nimmt die Lichtstimmung, es sieht eher nach "ist schon fast dunkel" aus.

Evtl. könnte man schneiden: den unteren Teil bis zum Geländer weg, vom Viermaster ein Stückchen weg (so dass die hintere Trosse weggeschnitten ist, das ist so eine ganz andere Richtung). Dann bliebe
großes Schiff mit schwungvollem Bug, kleine rote Gschaftlhuber-Schiffchen und nach rechts ein Ausklang mit Dingen und Menschen am Kai.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 01. Dezember 2010, 21:09:33
Eva, meinst Du so in etwa? Du kannst auch gerne Deine Beschnitt-Idee einstellen. Meine kürzliche Mahnung, nicht Schnittstudio zu spielen, hatte vor allem den Hintergrund, dass erst einmal mehr Austausch darüber stattfinden sollte, woran ein Bild krankt, bevor man zum Skalpell greift ;D




passat_beschnitten.jpg



Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Eva am 01. Dezember 2010, 22:00:59
Ich hätte den Ausschnitt noch etwas weiter nach rechts verschoben. (Dass ich nicht selbst schnipple liegt überwiegend daran, dass ich nicht wüsste, mit welchem Programm, Grafiken kann ich besser als Photos bearbeiten).
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 02. Dezember 2010, 16:55:45
Bahn frei!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 02. Dezember 2010, 21:33:37
Was mir als erstes bei Agathes Bild nicht gefällt ist das Licht, bei so einem Bild muß für mich der Schnee glitzern. Dann ist, wie schon geschrieben, die Schärfe zu gering, den Schärfeverlauf kann man fast nicht ausmachen, wozu sicher die Verkleinerung fürs Forum beiträg.

Gruß Birgit

dazu habe ich eine Frage: glitzert Schnee/Eis automatisch, wenn die Sonne scheint? Oder gibt es einen Trick dabei? Gegenlicht?

Viele Grüße
_felicia
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 02. Dezember 2010, 22:03:34
Er glitzert nicht automatisch. Gegen- oder Seitenlicht erhöht den Kontrast, der Glitzereffekt leidet eher darunter. Es sind immer nur einzelne Schneekörner, die glitzern, wo also der Einfallswinkel des Sonnenlichtes dafür ideal ist und es zurückreflektiert. Von daher ist Sonne im Rücken oder halb im Rücken günstiger. Eng geschlossene Blende kann dann noch zu so einem Sterncheneffekt führen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 03. Dezember 2010, 08:16:38
DANKE! Liebe Grüße _felicia
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 03. Dezember 2010, 08:42:24
Zu diesem Bild hätte ich gerne Verbesserungsvorschläge:
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 03. Dezember 2010, 08:50:41
spontan: ich persönlich würde den ersten Bogen gerne ganz sehen oder mehr abschneiden.
Sonst - für mich perfekt.
Liebe Grüße _felicia
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 03. Dezember 2010, 10:16:24
spontan: ich persönlich würde den ersten Bogen gerne ganz sehen oder mehr abschneiden.
Sonst - für mich perfekt.
Liebe Grüße _felicia

..sehe ich auch so. Den ersten Bogen würde ich ebenfalls gerne sehen. Ansonsten ein sehr schönes, stimmungsvolles Bild. :D :D :D

Die Person ist nach meinem Empfinden genau an der richtigen Stelle bzw. in der richtigen Entfernung, die den Betrachter ins Bild hineinzieht. Sicherlich auch ein sehr schönes s/w-Motiv.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 03. Dezember 2010, 10:26:47
Dito. Nun, wo oben was fehlt, würde ich auch an den Seiten ein kleines bisschen mehr wegnehmen, so dass der äußerste Bogen eher ein Rahmen ist, man also rechts nicht mehr an ihm vorbei gucken kann. Das Bild kippt minimal nach links, das würde ich bei der Gelegenheit richten.

Ansonsten sehr schön, vor allem auch, dass sowohl die hellsten wie die dunkelsten Bereich noch Zeichnung haben, das ist bei solchen Motiven oft schwer. Guten Moment erwischt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 03. Dezember 2010, 10:51:38
Ja, vom oberen Bereich des ersten Bogens mehr drauf wäre gut.

Allerdings hätte fars dazu
- vermutlich auf einen Stuhl steigen müssen (und da stand vermutlich gerade keiner)
- die Kamera weiter nach oben kippen. Letzeres hätte natürlich stärker stürzende Linien bedeutet, was dem Bild auch nicht zugute gekommen wäre,
- etwas weiter zurückgehen müssen, wenn das möglich war, oder
- mit einem Zoom eine etwas kleinere Brennweite wählen, wenn das Zoom nicht schon am Anschlag war.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: *Falk* am 03. Dezember 2010, 11:58:32
so, ich hab es einfach zum Vergleich beschnitten. Ich hoffe Fars ist nicht böse.
Ergebnis:
positiv: Bogen ist nicht angeschnitten
  dunkle Decke ist weg
negativ: Bild wirkt eingeengt = gerahmt
  Weite geht verloren
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 03. Dezember 2010, 12:40:05
Doch wieder schneidstudio, weil es sonst ja ein schönes Foto ist mit seiner Reihung und Weite, habe rechts einklein wenig weggenommen und oben. Ich finde etwas dunkel sollte oben schon noch sein. Begradigt habe ich nicht, kann man natürlich noch machen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 03. Dezember 2010, 13:06:41
bei den beiden alternativschnitten stechen mir die querhölzer oder was auch immer das ist im wahrsten sinn des wortes in die augen
bei fars aufnahme stören die bei weitem nicht so

es ist ein wirklich tolles bild
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 03. Dezember 2010, 13:10:15
Zitat
glitzert Schnee/Eis automatisch, wenn die Sonne scheint?
das kommt auch auf den schnee drauf an + auf die temperatur
also bei trockenem schnee + tiefen temperaturen sind die chancen höher
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 03. Dezember 2010, 13:16:20
foto vergessen (ausschliesslich als demonstationsmaterial)


obernberg 019_bearbeitet-1.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: tarokaja am 03. Dezember 2010, 13:33:13
Hallo fars

Darf ich auch mit schnippeln?

Mir gefällt dein Bild ausnehmend gut, das erstmal vorweg - einen sehr guten Moment hast du erwischt.

Ich würde das Foto bei allem Beschnitt (von RosaRot) aber im Kleinbildformat lassen und möglichst viel vom Boden vorn mit drauf nehmen. Die Weitewirkung geht ohnehin beim Beschneiden leider etwas verloren.

LG
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: *Falk* am 03. Dezember 2010, 13:36:09
Doch wieder schneidstudio, weil es sonst ja ein schönes Foto ist mit seiner Reihung und Weite, habe rechts einklein wenig weggenommen und oben. Ich finde etwas dunkel sollte oben schon noch sein. Begradigt habe ich nicht, kann man natürlich noch machen.

Deutlich besser RosaRot, wenn es beschnitten werden soll. ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 03. Dezember 2010, 14:18:11
Den Mangel mit der ersten Torbogen ist mir auch aufgefallen. Aber für längere Standortsuche blieb keine Zeit, da der Mufti oder Imam sonst entfleucht wäre. Es sind halt Schnappschüsse, die mit ihrer Unvollkommenheit leben müssen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 03. Dezember 2010, 14:22:12
Gerade das macht Schnappschüsse so charmant. Und dies ist ein wirklich schöner!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 03. Dezember 2010, 16:20:35
So, ich bin natürlich wieder spät dran mit meiner Rezension. Anscheinend habt ihr alle mehr Zeit als ich 8) ;)
Das geht ja hier so flugs, dass ich kaum mitkomme. Fars, ich finde dein Foto sehr gelungen. Es hat mir vom ersten Moment an gefallen und ich habe kaum Verbesserungsvorschläge. Die verschleierte Person ist unbedingt wichtig, es verleiht dem Foto Tiefe. Ganz besonders gefallen mir die Farben, da stört einfach rein gar nichts. Es sind Farben, wie sie auch in meinem Kleiderschrank hängen ::) Was die Bildgestaltung anbelangt, hätte ich vielleicht noch alternativ versucht, das Motiv schräg anzuvisieren. Vielleicht wär´s dadurch noch a kloans bisserl spannender geworden. Ist aber so auch ein schönes Fotos.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 03. Dezember 2010, 16:50:27
es ist eine sehr schöne momentaufnahme. meistens sind bewegliche objekte unkooperativ, auf den gewünschten zeitpunkt der inszenierung durch den fotografen zu warten. ;)
die lichteinwirkung lässt die konturen der angestrahlten flächen etwas verschwimmen.
ich habe die hellen töne zurückgenommen und leicht nachgeschärft - die pfastersteine kommen besser zu geltung.
außerdem bin ich probeweise auf einen virtuellen stuhl geklettert, denn bei einem ausschnitt würde die tiefenwirkung verloren gehen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 03. Dezember 2010, 18:43:37
Zu diesem Bild hätte ich gerne Verbesserungsvorschläge:

Ich finde den Schnappschuss super! Kompliment, gut gesehen, Maß genommen, abgedrückt ... und die Kamera hat richtig belichtet.

Aber ich würde das Foto gerade rücken.

Natürlich wäre es ideal, wenn der vorderste Bogen ganz mit auf dem Bild wäre. Deshalb würde ich einen Beschnitt auch akzeptieren, wenn jemand denn einen guten Ausschnitt fände. Ich fürchte nur, das haut nicht hin. Also würde ich's lassen.

Die Tonwertbearbeitung und Schärfung von Werner finde ich prinzipiell gut.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 03. Dezember 2010, 22:09:37
Das Foto ist nicht 100%ig gelungen, leider, klappte nicht auf die Schnelle.

Frage:

will ich jetzt ein gutes B i l d, dem aber oben etwas fehlt,
oder will ich ein sehr gutes B i l d, das oben, na ja, immerhin erkennbar, angeflickt ist:

technische Qualität, gestalterisch mit Macke
oder gestalterische Qualität, technisch mit Macke

Gruß Henning

Achtung, Suggestivfrage,
ich weiß, mit technischer Macke ist es für einige nie ein sehr gutes Bild, that´s life



Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 03. Dezember 2010, 23:30:29
mit dem anflicken wollte ich nur andeuten, wie ich mir den bildschnitt optimal vorstelle.
technische perfektion war nicht vorgesehen, ist in wenigen minuten auch nicht machbar.
wenn das ausgangsmaterial hochauflösend ist wäre es theoretisch möglich ein sehr wichtiges bild so zu erweitern, daß die manipulation nicht auffällig ist. in dem thread geht es allerdings um die gestaltung real vorhandener bilder und die nennung evt. nützlicher tipps. in diesem sinne bin ich leider etwas abgeschweift...
in der praxis ergeben sich oft schwierigkeiten (know how, hardware, zeitfaktor), ein ideales bild auf anhieb zu zaubern.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 05. Dezember 2010, 00:08:40
Danke, frida, ich kannte die Gebräuche noch nicht.
Die Bahn ist frei für neue Herausforderungen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: oile am 05. Dezember 2010, 09:08:49
Ich wage es einmal. Dieses Foto ist ein Schnappschuss (noch dazu mit einer neuen Reisekamera) und eines der ganz wenigen, auf dem ich in der vulkanischen Landschaft des Aso Nakadake Mensch und Natur fotografiert habe. Für stellt sich hier ganz stark auch die Frage, ob mit einem guten Schnitt mehr herauszuholen wäre.



Lavabombe.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 05. Dezember 2010, 10:29:01
Spontaner, persönlicher, unfachmännischer Kommentar:

Faszinierende, unwirkliche Landschaft, toll der kugelige Stein rechts. Stelle mir gerade vor, wie diese Kanonenkugel an diesen Ort "donnerte".

Du schreibst von "Landschaft und Mensch": Eine Beziehung oder eine Spannung von Landschaft und Mensch auf diesem Bild auszumachen fällt mir etwas schwer. Vielleicht liegt es an der mittigen Position der Person, vielleicht daran dass der Blick nach unten gesenkt ist, vielleicht daran, dass die Rückseite der Person zu sehen ist, vielleicht daran, dass die Person im Vordergrund sehr dominiert und von der großartigen Landschaft zu sehr ablenkt. Die Person weiter links im Hintergrund, den Blick nach rechts zum Stein, das wäre wohl spannender....

Leicht gesagt, schwierig zu machen bei einem Schnappschuss. Hast Du auch Bilder ohne Personen oder aus anderer Perspektive?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: oile am 05. Dezember 2010, 11:52:02
Danke für diese Rückmeldung. Ich habe selbst bei diesem Foto den Verdacht, dass ich viel mehr das sehe, was ich in Erinnerung habe, als das, was das Foto selbst vermittelt. Zwei Fotos habe ich noch, wobei ich das zweite nicht lange stehen lassen werde (leider beide arg verpixelt).


Lavabombe 2.jpg




Lavabombe 3.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 05. Dezember 2010, 11:59:42
. (vergessen das Bild anzuhängen. Bitte löschen.)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 05. Dezember 2010, 12:00:48
Ich wage es einmal. Dieses Foto ist ein Schnappschuss (noch dazu mit einer neuen Reisekamera) und eines der ganz wenigen, auf dem ich in der vulkanischen Landschaft des Aso Nakadake Mensch und Natur fotografiert habe. Für stellt sich hier ganz stark auch die Frage, ob mit einem guten Schnitt mehr herauszuholen wäre.



Lavabombe.jpg



Wenn es nur um die "Begegnung" der Frau mit der Lavabombe ginge, könnte man einen Ausschnitt wie diesen wählen. Aber dabei geht natürlich der Rest der Landschaft verloren.

Ein besserer Aufnahmestandpunkt wäre weiter rechts gewesen, um von dort mit Stein und Frau im Vordergrund die Landschaft drumherum zu haben, ohne dass der Zaun dabei mit ins Bild kommt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 05. Dezember 2010, 12:10:18
Oder ein Bildausschnitt wie dieser, wobei ich den Zaun mal aus dem Bild gestempelt habe.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 05. Dezember 2010, 12:12:27
Hi OIle,

auf Deinem 3. Bild sieht man, wie imposant der Kugelstein ist. Ein Motiv hätte sein können: großer Stein im Vordergrund, Landschaft im Hintergrund, evtl. mit oder ohne Person.

Eine andere Idee: Die Frau versucht den Stein wegzurollen oder hochzuheben....
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: tarokaja am 05. Dezember 2010, 12:17:30
so als Idee, um vom 1. Bild auszugehen - vermutlich lässt sich der Schnappschuss ja nicht wiederholen.
So bliebe etwas von der Landschaft erhalten und der Lavabrocken rückt etwas mehr ins Blickfeld.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 05. Dezember 2010, 13:35:46
Oder ein Bildausschnitt wie dieser, wobei ich den Zaun mal aus dem Bild gestempelt habe.

gute Idee!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 05. Dezember 2010, 14:29:25
Das Hochformat, das wollemia vorgeschlagen hat, kommt gut, finde ich. Versuche, die Frau den Brocken rollen, anheben oder sonstwie bewegen zu lassen, sehen vermutlich eher albern aus. Interessant wäre auch eine umgekehrte Perspektive gewesen, der Brocken im Vordergrund, vielleicht mit Weitwinkel noch größer erscheinend, und die Frau weiter hinten in der Landschaft fast verschwindend. Bei solchen Motiven macht es Sinn, länger nach dem idealen Aufnahmestandpunkt zu suchen, da man ja auch noch mit Licht und Schatten etc. zu tun hat.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: oile am 05. Dezember 2010, 14:57:27
Danke :) . Das Hochformat kommt gut, auf diese Weise gelingt es, noch etwas von der Weite und Leere der Landschaft rüberzubringen.

Ich geben jetzt gerne weiter.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 05. Dezember 2010, 15:34:32
(http://thumbs.picr.de/5788363.jpg)

Es handelt sich hierum einen Schnappschuß, den ich schon löschen wollte.
Dann habe ich mir in einem Ausschnitt den Hund noch einmal betrachtet und siehe da, ich fand es schön/interessant.

Die Körnigkeit des Bildes läßt Fell und Gras sich strukturell angleichen und auch ein Ausschnitt mit Laternenpfahls nebst Herbsstrauch und Mauerwerk (darum geht es mir) passen grundsätzlich zusammen.

Da es für mich hier einige (persönliche) Überraschungen bei den Bildausschnitten gegeben hat (Hochformat war ein Gewinn (wie gerade eben wieder), wo ich eigentlich (Vorurteil) fest gegelaubt hätte, dem Bild entspräche ein Querformat, habe ich große Erwartungen. :-*

Den Ausschnitt werde ich kräftig überarbeiten und die GrasFell Beziehung dabei betonen (Hund und Gras sollen eine Einheit werden, aber jeweils noch erkennbar).
Doch beim Bildausschnitt ergibt sich für mich eine gewisse Beliebigkeit in der Feinbeurteilung (etwas weiter rechts, hoch, etwas mehr/etwas weniger etc.
Ich bin sicher, daß ich Hilfe finde.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 05. Dezember 2010, 17:10:55
Henning, der Laternenpfahl ist viel zu mittig. Der zerteilt das Bild förmlich. Ich habe ihn mal ein wenig nach links geschoben. Ich musste zwar viel wegschneiden, aber so gefiele mir das Foto besser.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 05. Dezember 2010, 17:45:44
die farbe des mauerwerks wirkt etwas unnatürlich violett - leichte korrektur.
den holzbalken und die laterne habe ich der senkrechten angepasst.
nachteilig ist, daß bei einem ausschnitt wie z.b. meinem , der sich am hauptthema hund orientiert, die kompressionsartefakte stärker sichtbar werden.




Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 05. Dezember 2010, 19:18:41
(http://thumbs.picr.de/5791270.jpg) (http://thumbs.picr.de/5791273.jpg)

sorry, das von mir war offensichtlich mißverständlich-

Erläterung:

Den Hund allein hab ich jetzt herausgeschnitten, weil dann deutlich wird, was mich an dem Foto packt.
Den Ausschnitt daneben halte ich noch für zu groß, aber zum Beschneiden ist er sicherlich geeignet.

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 05. Dezember 2010, 22:08:30
Henning, so ganz verstehe ich Dein Anliegen nicht. Du willst das Bild noch kräftig bearbeiten, suchst aber vorher den passenden Ausschnitt? Überhaupt ist das Bild nicht gezielt so gestaltet, wie es ist, sondern es ist Dir erst bei der Betrachtung die letztendliche Bildidee gekommen? Und ist technisch schlechte Qualität der Ausschnittvergrößerung gewollt? Ein "gefälliges" Bild soll es nicht werden? Du merkst, ich rätsel. Vielleicht kann ich helfen, wenn ich Deine Intention besser verstehe.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 05. Dezember 2010, 22:51:37
als Aquarell durchaus vorstellbar 8) 8) 8)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 05. Dezember 2010, 23:06:18
Henning, so ganz verstehe ich Dein Anliegen nicht. Du willst das Bild noch kräftig bearbeiten, suchst aber vorher den passenden Ausschnitt?

Ja, denn ich will ja auch nur den Ausschnitt bearbeiten.

Überhaupt ist das Bild nicht gezielt so gestaltet, wie es ist, sondern es ist Dir erst bei der Betrachtung die letztendliche Bildidee gekommen?

Ja, ich mache Bilder, gute Fotos können andere viel besser als ich.

Und ist technisch schlechte Qualität der Ausschnittvergrößerung gewollt?

Sie hat mich erst auf die Idee gebracht, sie ist wichtig. Ich finde das zusammenspiel von Gras und Hund erst einmal, sagen wir auffällig/interessant.
Das Grun leuchtet sogar vom Hundefell zurück und wenn es ganz grün wäre, dann wäre es ein Grashund (neue Zucht- Patentschutz ;D .

Ein "gefälliges" Bild soll es nicht werden?

Nein, vielleicht ein witziges, ein komisches, vielleicht wird es nichts, aber ziemlich sicher wird es verfremdet sein.

Vielleicht kann ich helfen, wenn ich Deine Intention besser verstehe.

Bei aller Verfremdung, die ich vorhabe, sehe ich schon einen großen Reiz in dem Hund auf dem Gras - mit dem blauen Laternenfall - mit dem Herbstlaub ? - der rote Blumenkasten ist sicherlich zu viel (reine Ästhetik).

Wenn ich Hund, Laternenpfahl und Herbstlaub zusammenbringe, so finde ich (für mich) keinen befriedigenden Ausschnitt. Vielleicht meine ich zu sehr, der Hund zu müsse Schwerpunkt sein?
Ich meine, da müßte mehr drin sein, als ich es finde.

Zusammenfassend.
Der Ausschnitt müßte wie ein abstraktes farbiges Bild betrachtet werden, der dann allerdings "gefällig" (?) zu sein hätte (Schwerpunkt, goldener Schnitt etc - Grafikstudium 1. Semester - kleine Übungsaufgabe)

Zu abstrakt?
dann bitte löschen.

Henning


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 05. Dezember 2010, 23:08:50
als Aquarell durchaus vorstellbar 8) 8) 8)

Hallo Toto,

ganz dicht dran, aber noch möchte ich die Umgebung mit hineinbringen.
Dieser Ausschnitt ist das Minimum

Gruß Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 05. Dezember 2010, 23:21:23
Dann würde ich eine strenge miitige (auf den Kopf des Tieres bezogen) Anordnung wählen, die durch den Laternenpfahl links aufgebrochen wird. Die Verbindung dorthin hält die Leine. Bin gespannt auf Deine Bearbeitung.



grashund.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Dunkleborus am 05. Dezember 2010, 23:31:44
Die Struktur würde mir in grauweiss gut gefallen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 05. Dezember 2010, 23:36:49
whow, der Laternenpfahl hat ein Gesicht !
kleiner Max Ernst gefällig ?
Jetzt kann man auch noch mit Psychedelic rumspielen.

Ich fürchte nur, das wir uns jetzt uns vom Thema des threads entfernen,
diese Maßnahmen wollte ich alle untersuchen/ausprobieren, wenn der Ausschnitt feststeht.

Aber ihr geht alle schon anders/konsequenter an den Ausschnitt heran als ich, das hatte ich mir erhofft.

Henning
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 06. Dezember 2010, 20:04:45
Sind wir hier in einem Kurs über abstrakte Verfremdung per Photoshop oder was? ??? :o

Also.... mit ernsthafter Verbesserung eines Fotos hat das jetzt nimmer viel zu tun. Eher mit Spielerei. Dafür war der Thread aber nicht gedacht, finde ich.

Nix für ungut, aber muss halt sagen dürfen, was man denkt.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 06. Dezember 2010, 20:06:58
Du sprichst mir aus der Seele.... :D , Evi...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 06. Dezember 2010, 20:11:35
He he, bitte ein wenig freundlicher formulieren!

Auch wenn ich ebenfalls mit der Fragestellung nichts anfangen kann, weil sie in meinen Augen kaum noch etwas mit Fotografie zu tun hat. ::)

Henning, ich würde die Frage als beendet erklären.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 06. Dezember 2010, 20:27:12
He he, bitte ein wenig freundlicher formulieren!
Thomas, das war doch eh so höflich formuliert, oder nicht? Wollt´s nicht unfreundlich rüberbringen, sondern den Thread wieder in die richtige Bahn lenken. Wenn wir hier nämlich mit Photoshop-Verfremdungen anfangen, dann artet das sicher aus. Es gibt da nämlich tausend Möglichkeiten und im Grunde wollen wir ja ein Foto verbessern und nicht verfremden.
Ich hoffe, ich werde jetzt nicht vom Nikolaus in den Sack gesteckt.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 06. Dezember 2010, 20:30:08
Ich hätte da zwei Eis-Fotos zur kritischen Betrachtung. Darf ich oder muss ich erst noch den Nikolaus abwarten :)

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 06. Dezember 2010, 21:01:01
Du darfst - ich bitte sogar darum ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Frank am 06. Dezember 2010, 21:29:09
Du darfst - ich bitte sogar darum ;)

Oh schade, jetzt ist Evi offline - war der Nikolaus doch schneller...! ;) ;D :-X

Dafür habe ich zwei Bilder, bei denen ich nicht so sehr die Fotodaten begutachtet haben möchte, sondern die Motive.

Beim ersten gefielen mir die verschiedenen Grau-Blau-Töne und Strukturen, beim zweiten fand ich die Birke mit dem Eis faszinierend und "traurig" zugleich.

Letzteres Bild halte ich für überladen, ersteres ggf. vielleicht zu banal und auch verwirrend. Hatte ich mehr in den beiden Bildern gesehen als wirklich herüberkommt?!

[td](http://www.franksmueller.de/fotos/klein/Raeren 1 28-11-2010.jpg)[/td][td](http://www.franksmueller.de/fotos/klein/Raeren 2 28-11-2010.jpg)[/td][/table]

LG Frank
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: oile am 06. Dezember 2010, 21:39:07
Frank, das erste Foto gefällt mir sehr gut. Ich finde, gerade "banale" Dinge haben oft ihren ganz eigenen Reiz.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 06. Dezember 2010, 22:04:56
Lieber Frank,
das erste Foto gefällt mir sehr. Es hat wunderschöne Farben und das Motiv trägt deine Handschrift, es ist dein Stil. Es wirkt auf mich ganz und gar nicht überladen. Da ich schon immer ein Faible für schöne Zäune habe, kann ich mit dieses Bild hier sehr wohl etwas anfangen. Die Linienführung ist durch den Zaun ebenfalls gewährleistet. Einziger Kritikpunkt: Es wirkt nach unten etwas abgeschnitten. Ich hätte dort noch eine Idee mehr draufgebracht und dafür oben etwas weggenommen. Es ist ein romantisches, schönes Kalenderbild.
Mit dem zweiten Foto kann ich wenig anfangen. Die Komposition behagt mir nicht, da herrscht Disharmonie. Der Ufersaum oben durchbohrt den hängenden Ast. Der winzige Schneerand unten wirkt zu knapp, den hätte ich ganz weggeschnitten. Die Farben gefallen mir auch hier wieder sehr. Sie wirken kühl und Wintermotive finde ich mit einem Blaustich ganz in Ordnung. Ich habe aber keinerlei Verbesserungsvorschlag, was die Komposition anbelangt. Ich glaube, man hätte das Motiv vielleicht von einer ganz anderen Seite anpacken müssen. Vielleicht verdichten, indem man einzig den hängenden Ast im Wasser ohne Uferböschung abgelichtet hätte.

Lieben Gruß
Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 06. Dezember 2010, 22:43:48
Hmm ... ich finde das erste Foto etwas spannungslos. Auch wenn Farben etc. ganz ausgewogen sind.

Dagegen hat das zweite Dynamik, auch wenn es vielleicht nicht perfekt komponiert ist. Aber es spricht mich mehr an.

Liebe Grüße
Thomas

Nachtrag: Wahrscheinlich müsste nur 'untenrum' etwas mehr dran, damit der Schwung des Flussverlaufs präsenter wäre.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 06. Dezember 2010, 22:47:08
Lieber Frank, zwei interessante Fotos! (fürs nächste Mal, bitte nur ein Bild, es sei denn, es handelt es sich um ein Motiv in alternativen Bearbeitungen/Herangehensweisen).

Es geht mir ähnlich wie Evi. Ich finde das erste Bild weitaus überzeugender als das zweite. Es hat eine tolle grafische Struktur und die beinahe monochromen Farben bringen Ruhe hinein, so dass man sich ausführlich mit dem Spiel der Linien und Strukturen befassen kann. Und außerdem ist das Motiv an sich auch interessant und schön, jedenfalls wenn man Zäune und Tore mag. Ich würde es allerdings links und oben noch geringfügig beschneiden, etwa 5-10% und würde auch einmal probieren, ob es ihm gut tut, die Kontraste noch etwas anzuheben.

Das zweite Bild wirkt unstrukturiert, ich kann nicht erkennen, was eigentlich Dein Thema ist. Die Uferbefestigung links ist viel zu hart und flächig im Gegensatz zu den filigranen hängen Zweigen. Außerdem scheint mir das Bild etwas überschärft. Hier muss Du mehr auf den Punkt kommen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Henning am 06. Dezember 2010, 22:48:00
sorry, Stellungnahme war zu spät
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 07. Dezember 2010, 10:57:37
...das ist für mich wirklich das entscheidende:

"das erste Foto gefällt mir sehr. Es hat wunderschöne Farben und das Motiv trägt deine Handschrift".

Sicher kein spektakuläres Motiv, aber eine gelungene Foto-Grafik, mit sehr subtilen Farbnuancen und Strukturen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 07. Dezember 2010, 12:35:07
Ich habe mir mal Franks Foto runtergeladen und ein wenig mit dem Ausschnitt gespielt, auch den Kontrast angehoben. Die weißen Flächen und der Rand sollen zeigen, welcher Bildausschnitt nach meinem Empfinden gefälliger wäre. Es ist ein schönes Postkartenmotiv mit dem Flair des Südens, mehr in Richtung Provence. Gleich bekomme ich Fernweh.
LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 07. Dezember 2010, 13:41:44
...den letzten Ausschnitt finde ich besser, die Helligkeit auch, der Kontrast ist mir etwas zu stark
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 07. Dezember 2010, 15:03:49
Ich werde mit dem ersten Foto nicht recht warm ... vielleicht stören mich die Pfeiler?

Aber das zweite Foto zeigt ja ein Motiv, wenn auch in (wie ich finde) unglücklicher Komposition. Eine Möglichkeit wäre ein viel stärkerer Ausschnitt (so wie unten angehängt), um das Motiv der das Wasser / Eis streichelnden Zweige zu zeigen. - Besser wäre es natürlich, wenn hier ein Hauptzweig in der Diagonale läge, aber das lässt sich durch den nachträglichen Beschnitt nicht erreichen.

Telefotos bzw. Ausschnitte führen oft mit verhältnismäßig einfachen Mitteln zum Ziel. Interessanter fände ich deshalb den Versuch, die winterliche Bachbiegung doch irgendwie 'gut' ins Bild zu setzen. Aber da ich die Verhältnisse 'vor Ort' nicht kenne, kann ich leider nicht beurteilen, ob das möglich wäre.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 07. Dezember 2010, 15:38:20
Nur kurz: es ging und geht in der Fotografie darum, den Ausschnitt bereits bei der Aufnahme möglichst genau festzulegen. Gute Fotografen störte bereits der 1mm Verlust vom Sucher zum analogen Negativ. Darum gab es die F3, die verlustfreie Ausschnitte aus der Wirklichkeit ermöglichte. Die ganz guten wie Cartier-Bresson schafften es auch ohne F3 ;)

Dies soll keine Kritik sein, sondern nur die Möglichkeit des genaueren Hinsehens vor Schuss in Betracht ziehen. Dass dies nicht stets gelingen mag, ist normal. Aber wenigstens der Versuch...

Wenn man nach der Aufnahme im richtigen Bild die Hälfte wegschneiden muß, ist es einfach nur schade um die verschenkten Möglichkeiten der Auslastung des Formates... sicherlich kommt zuweilen ein besseres Bild für den Moment zustande... trotzdem sollte das "vorab-richtig-hinsehen" dabei nicht verloren gehen, indem man sich ständig damit tröstet: dies oder das kann ich später noch abschneiden.

@Frank+ @Thomas: das wäre der richtige Auschnitt gewesen für meine Empfindung... und mit Sicherheit wäre dieser auch vorm Schuss möglich gewesen... denke ich mal.
Sorry, wenn ich falsch liege.
Frank, Du wolltest die "traurigen Äste" zeigen, das genau hat Dich bewegt, dieses Foto zu machen. Dann sind alle anderen infos wie Wasserrand ect. unnötig. Ich meine das sehr freundlich :) als Hilfe.


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 07. Dezember 2010, 17:42:17
Ich stimme toto zu, im Idealfall sollte man bereits beim Fotografieren den richtigen Bildausschnitt gewählt haben. Das ist auch einer der Gründe, warum ich es nicht gut finde, wenn hier allzu viele Schnittvariationen versuchshalber präsentiert werden. Andererseits bringt ein guter Schnitt-Vorschlag auch für den Fotografen auf den Punkt, wie er das Motiv hätte besser angehen können. Gut wäre es deshalb für unseren Lerneffekt, wenn ein Beschnitt-Vorschlag auch immer begründet würde (z.B. rückt das Hauptmotiv in den Goldenen Schnitt, schafft eine spannende Diagonale, entfernt störende Bildelemente).

Hier im Thread merke ich sehr deutlich, wie erheblich der Einfluss der Bildgestaltung auf die Wirkung des Fotos ist - meist ist sie größer, als die technische Perfektion.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 07. Dezember 2010, 20:13:14
die farben beider bilder sind sehr harmonisch.
in bild 1 wirken die pfeiler und das mauerwerk sehr wuchtig, m.e. passt das nicht optimal zum eher zierlichen eisentor.
mit einem größeren (tieferen) bildausschnitt würden die pfeiler vlt. nicht mehr so massiv erscheinen, oder evt. ein anderes bildformat wählen.

in bild 2 sieht man 4 hauptelemente. eine reduzierung auf 2 - 3 "blickfänger" würde weniger vom eigentlichen motiv ablenken, eine ausreichend große "neutrale fläche" könnte die zweige hervorheben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Frank am 07. Dezember 2010, 23:54:32
Ich meine das sehr freundlich :) als Hilfe.

Nicht anders lautet der Titel des Threads ;) und ich finde Deine Anmerkungen gut. :D :D :D

Hier im Thread merke ich sehr deutlich, wie erheblich der Einfluss der Bildgestaltung auf die Wirkung des Fotos ist - meist ist sie größer, als die technische Perfektion.

Das gefällt mir gerade an diesem Thread, da es nicht nur um technische Details geht, sondern die Bildidee.

Es ist ein schönes Postkartenmotiv mit dem Flair des Südens, mehr in Richtung Provence. Gleich bekomme ich Fernweh.

Stimmt fast von den Farben (Der Blaustein ist bekannt für die Gegend in Belgisch Limburg, und der Holzanstrich passt sehr gut zum Stein), aber es ist im tiefsten November mit Schnee und schlechter Bildumgebung um dem Ganzen mehr Raum zu geben. Ähnlich verhält es sich beim zweiten Bild am gleichen Ort. Es handelt sich um den Burggraben in der Nähe der Raerener Burg, die auch als Töpfereimuseum dient und der Vordergrund ist teilweise mit Zaun und Strauchwerk verstellt. Die Trauer-Stimmung hatte ich beim Fotografieren gesehen, aber bei der Umsetzung daheim tat ich mich sehr schwer, zumal mir der an sich gute Versuch des Beschnittes der Birke doch zu "verkümmert" vorkommt. Für mich war es klar das schwächere meiner Bilder. Anbei nur zur Info ein Bild vom Setting im September..., ich habe aber schon etliche Leitungen/Kabel ::) wegradiert...! ::)

(http://www.franksmueller.de/fotos/klein/Raeren 1 13-09-2009.jpg)

Aber nochmals zum ersten Bild - wie Evi schreibt - ein Postkartenmotiv! Mir kommt der lieb gemeinte Kommentar schon fast wie ein Fluch vor - "Postkarten" in real wie in Fotos/Bildern scheinen nicht mehr "in" zu sein. Ist das Übersättigung oder was macht ein Bild zur Postkarte und dann ggf. "schwach". Könnte ggf. ein Threadthema sein...!

Lieben Dank für Eure Beiträge und Anregungen - "who's next?!

Frank
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 08. Dezember 2010, 06:53:52
Ich wage es mit einem Bild, das ich schon einmal eingestellt habe und dem ich selbst sehr kritisch gegenüberstehe (Kitsch?)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 08. Dezember 2010, 09:04:57
Ich finde es interessant.
Nur das mir die Kirche zu mittig ist, täte oben etwas weg nehmen (oder unten, tendiere aber mehr zu oben.)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 08. Dezember 2010, 09:12:00
kitschig nicht
morbide? auf jeden fall eine ganz eigene stimmung die berührt

@rosarot: es ist wirklich besser oben etwas wegzunehmen, ich hätte ganz automatisch unten beschnitten damit über der kirche noch genug himmel bleibt, wieder etwas dazugelernt
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 08. Dezember 2010, 09:18:50
Die Weg- oder Gehspur lässt sich bis zu den Kränzen noch erahnen, deshalb würde ich den Vordergrund ziemlich so lassen.
Was mich beim ausführlichen Betrachten mehr stört als etwas zuviel Himmel über der Kirche ist das Haus bzw. der Anbau links an der Kirche.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 08. Dezember 2010, 09:22:06
Zitat aus Kwerfeldein

"Was macht ein gutes Bild aus…?

1. wenn es Dich berührt
2. wenn es eine Geschichte erzählt
3. wenn es neu oder originell ist"

@Fars,
Ich finde alle 3 Kriterien treffen zumindest teilweise auf Dein Bild zu!
Technik und Bildaufbau können evtl. verbessert werden, aber:
Ich finde ein "gutes Bild".

Gruß

Jo
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 08. Dezember 2010, 09:27:43
Vielleicht so?
Allerdings ist die Weite und das etwas Verlorene des Originalbilds dann kaum noch zu spüren, da sich das Bild nun stark auf Grab und Kirche konzentriert.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 08. Dezember 2010, 09:37:49
Moin,

ich persönlich komme mit dem Hochformat nicht klar, da ist mir unten und links zuwenig drauf, eine markante Leere...

Unser örtlicher Bestatter, wird oft gebeten, die Gräber als Erinnerung für die Angehörigen zu fotografieren. Da ist dann aber auch das Grab das Hauptthema.
Der hätte es warscheinlich so gemacht:
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 08. Dezember 2010, 09:41:44
Mich berührt das Foto und zwar sehr. Da wir heuer im engsten Familienkreis einen Trauerfall hatten, habe ich wohl einen besonderen Bezug zu diesem Bild. Es geht mir unter die Haut. Mich überkommt bei dem Foto Traurigkeit, Einsamkeit, Kälte. Der Verstorbene liegt hier ganz allein, vergessen, vom Schnee bedeckt, erstarrt. Das Foto berührt mich zutiefst und deswegen ist es, obwohl von der Bildgestaltung und vom technischen Standpunkt her nicht überwältigend, für mich persönlich trotzdem ein gutes Foto. Hier überwiegt nach meiner Betrachtungsweise die Aussagekraft.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 08. Dezember 2010, 11:07:25
Ich würde das Foto nicht beschneiden. Im Gegenteil, ich hätte, wenn möglich, dem Grab und der Kirche gerne mehr leeren Raum drumherum geben. Das würde den Eindruck des Motivs verstärken (z.B. die von Evi genannte Einsamkeit und Kälte).

Vielleicht hätte ich auch versucht so zu fotografieren, dass das Grab nicht vor der Kirche liegt, sondern daneben. Auch Weitwinkel wäre eine interessante Option, um die Kirche weiter weg zu rücken.

Ideal wäre es natürlich, wenn die Belichtung optimal wäre - aber das Foto wirkt auch so.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 08. Dezember 2010, 11:08:25
Ich finde das Hochformat schon passend. Rechts und links im Bild sind einige dunkle Elemente, die stören - ich hätte sie weggestempelt. Ein wenig durch denSchnitt verdichten ist okay - wenn man zu dicht ran geht, passt die nebelbedingte Unschärfe beim Grab nicht mehr. Es wäre bei der Aufnahme besser gewesen, physisch dichter ranzugehen und mit einem Weitwinkel zu fotografieren, um den Eindruck der Verlorenheit zu erhalten. Wenn man näher rangegangen wäre, wäre die Grabstätte etwas klarer, der Nebel drumherum würde bleiben.

(habe mich teilweise mit Thomas überschnitten :-\ )
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 08. Dezember 2010, 11:55:57
@frida: Macht doch nichts!


Ich habe nochmal über deine Frage 'Kitsch?' nachgedacht, fars.

Klar hat das Foto Elemente, die man dem Kitsch zurechnen könnte: Das frische, einsame Grab im kalten Schnee vor der Kirche im Hintergrund machen es zu einem 'memento mori'. Aber das muss man ja nicht negativ finden.

Allerdings stelle ich mir die Frage, wie man das Motiv fotografieren könnte, dass es nicht kitschig wirkt. Dazu müsste wahrscheinlich diese 'Bedeutungsperspektive' mit dem deutlichen Bezug auf die Kirche weg, d.h. es müsste vielleicht 'mehr drauf'? Auch eine Überlegung, um mal mit dem Weitwinkel und anderen Perspektiven zu experimentieren. - Aber 'frisches Grab im Schnee' hat nun mal etwas, das man nicht wegkriegt.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 08. Dezember 2010, 12:16:38
.....komme mit dem Hochformat nicht klar.....

Der Mensch sieht im Querformat. Wahrnehmung ist zumeist querformatig... das liegt in den Genen und kommt vermutlich noch aus der Jäger- und Sammlerzeit ;D
Das erklärt auch, warum wir z.B. bei einem Bild, das unten heller ist als oben, den Eindruck haben - "es fliegt". Wir nehmen die normale Umgebung unten dunkler wahr als oben, wo immer Himmel ist=heller.

Hochformate wirken ganz von sich heraus ( unabhängig vom Thema ) als "Störfaktor".
Es gibt durchaus Hochformate wie fars Durchgang mit den Säulen z.B. , wo sie begründet sind, nötig und dem Bild ihren Sinn geben.

Das allgemeine Erleben ist jedoch querformatig ;)
Daher finde ich den querformatigen Ausschnitt von loni "richtig" ( vorab bei der Aufnahme )... da es nun mittlerweile so klein geworden ist, kann man kaum noch Kontraste ect. wahrnehmbar ändern - das ganze etwas heller und Autokontrast ( Schnee muß weiß bleiben ) und dann stimmts.
Von "Kitsch" sehe ich nichts....
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 08. Dezember 2010, 13:56:05
Ich finde das Hochformat gut und würde auch die Kirche nicht zu sehr einengen. Ein wenig Schnitt: oben, rechts ein paar angeschnittenen Grabsteine, links ein minimaler Streifen: um anzudeuten, wie eine Aufnahme vielleicht konsequenter komponiert werden könnte (beim Aufnehmen.) Gerade die Leere ist wichtig, das Haus links führt den Blick ins Bild, das stört mich nicht.
(Mich würden eher zu viele Grabsteine stören.)


Kitschig finde ich es nicht, aber es ist natürlich eindeutig bedeutungslastig.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 08. Dezember 2010, 18:13:19
Ja, so bedeutungslastig, dass es mir schon ein wenig penetrant erscheint. Ist aber abhängig von der Stimmungslage.


Widersprechen möchte ich totos Ausführungen: "Hochformate wirken ganz von sich heraus ( unabhängig vom Thema ) als "Störfaktor". "

Sie stören nicht, erfordern aber stärker unsere Aufmerksamkeit als das flächiger wirkende Querformat. Die meisten gemalten Bilder sind, wenn sie Szenen oder Portraits zeigen, im Hochformat. Landschaften hingegen quer.

Vielen Dank für eure Anregungen, die ich leider nur zum Teil befolgen kann bzw. könnte. Ich habe nun mal nur eine kleine Digi und von daher stellt sich mir nicht die Frage nach einem Objektivwechsel.

So, ich gebe weiter.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 08. Dezember 2010, 19:22:30
@fars: so pauschal kann man das nicht sagen.
Das Format sollte, übrigens wie jedes andere Bildgestaltungsmittel, "benutzt" werden, um einen Ausdruck zu verstärken.

Bei Porträts nutzt man es, um den Porträtierten zu erheben - alt hergebracht/überliefert/weiter angewendet - weil es funktioniert. Sicherlich auch bei einem hohen Berg=Landschaft oder bei einer Architektur mit Turm ect.
Weder ein Querformat noch ein Hochformat müssen "flächig" wirken - das liegt innerhalb des Bildaufbaus an anderen Komponenten wie: verschiedene Ebenen/Linienführungen/Diagonalen/Horizont ect.

Wenn Du den langen Weg zu Grab und Kirche betonen wolltest, kann das in dem Fall nützlich sein... nur sollte der Weg dann auch als Weg erkennbar werden.
Bei dem gezeigten Bild überwiegt jedoch die nebelige Stimmung/große Ruhe - ein Widerspruch zum Format... insofern hätte ich es als "Landschaft" eingestuft und ins Quer gesetzt, zudem nicht unbedingt Kirche und Grab wie "gestapelt" übereinander, sondern - um Tiefe herzustellen - versetzt. Ein Schritt nach links oder rechts hätte ausgereicht.

Querformat: Ruhe/Tiefe
Hochformat: Aktion/Dynamik

Letzteres würde eben zu dem gezeigten Motiv kaum passen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 08. Dezember 2010, 19:44:54
Ich nutze mal die Gelegenheit. Ein Satz dazu: Ich hatte nur die kleine Lumix mit, also war qualitativ nicht mehr herauszuholen.

(http://lh3.ggpht.com/_0EKxDGsZNzI/TP_Q-2YsyPI/AAAAAAAAFXQ/D__8I6qh4S0/s144/L00373ba.jpg)

Ich stelle es über Picasa ein, weil sonst durch die Kompression noch mehr Details verloren gehen.

Eine Frage wäre: Hätte ich mehr Kontrast erzeugen sollen? 'Richtiger' erscheint es mir so.

Und um mich fars anzuschließen: (Industrie-)Kitsch?


Liebe Grüße
Thomas

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 08. Dezember 2010, 19:58:29
Frage, wofür Du es benutzen möchtest bez. Kontrast.
Mehr Kontrast würde die Grundaussage des Bildes nicht unbedingt negativ verändern sondern eher noch Industrie betonen... Himmel wird heller ect.

Schornstein gerade gerückt um 1% (geg.Uhr... )+Autokontrast.

Gutes Bild dessen, was uns auch umgibt, wir aber nicht gern sehen würden ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 08. Dezember 2010, 20:06:30
Auch wenn es so weich "richtig" ist, sagt es mir so nicht zu. In der SW-Konvertierung erkennt man auch nicht so richtig, dass es dunstiges Wetter gewesen sein muss, es wirkt einfach nur kontrastarm. Wie sind denn die Farben im Original, ich kann mir vorstellen, dass es ohnehin fast monochrom ist, aber in Farbe das Wetter besser rüber kommt und deshalb bei einer Farbvariante keine Kontrastanhebung sein müsste. Magst Du es mal in Farbe zeigen?

Wieder einmal hättest Du ein Räumkommando mitnehmen müssen, die dunkle Vegetation am rechten Rand stört sehr. Unten hätte ich ein klitzekleines bisschen abgeschnitten, da ist in der Mitte links eine dunkle Welle, die stört auch. Und schließlich hätte ich das Schiff links entweder ganz raufgenommen oder gewartet, bis es aus dem Bild gefahren wäre.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 08. Dezember 2010, 20:32:34
@toto: Danke fürs Schornsteinrichten. Du hast offenbar einen eingebauten Winkelmesser ;) - mit der Himmelsaufhellung kämpfe ich noch.

@frida: Da fuhr immer irgendwo ein Schiff so in den / aus dem Blick, dass es störte ::) ... und dann wurde es mir zu kalt, um länger zu warten. Damit hast du aber recht, auch mit der Welle. - Den Uferbewuchs rechts wollte ich aber bewusst im Bild haben, weil es eben so überraschend ist, wenn man um die Biegung kommt und sieht, was sich dahinter verbirgt. Scheint aber nicht ganz zu funktionieren, dieser Teil der Bildidee.


Liebe Grüße
Thomas


Nachtrag:
Farbvariante muss ich später raussuchen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 08. Dezember 2010, 21:51:53
Du hast offenbar einen eingebauten Winkelmesser ;)

...ist Schicksal ;D.... nicht zu ändern. Ist kein meckern... nur, wenn ich es sehe, muß ;D ich es einfach tun ;)

Im Übrigens finde ich das Bild wirklich gut - weil: es hat viele klare Tonwertabstufungen. Gerade an der Seite die "schwarz"Töne als dunkelsten Ton... die haben gewiß noch Zeichnung. So auch die ganz hellen sind noch gezeichnet. Die Abstufungen sind klar. Es hat Tiefe und Nähe zugleich und ist gut gesehen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 09. Dezember 2010, 09:11:39
...noch eine leicht beschnittene Version mit evtl. etwas besserer Zeichnung der dunklen Partien:

(http://666kb.com/i/bp2wdg6i63uyrynay.jpg)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 09. Dezember 2010, 18:52:01
Danke für eure Kommentare. Die Kontrasterhöhungen sind sehr interessant, erzeugen aber ein anderes, dramatischeres Bild als ich es beabsichtigte.

Hier mal (nahezu) derselbe Ausschnitt farbig ohne weitere Bearbeitung:

(http://lh4.ggpht.com/_0EKxDGsZNzI/TQEUnX41YCI/AAAAAAAAFYA/TbQ0IOmhxfE/s144/L00373a.jpg)

Und hier mit etwas Kontrastverstärkung ... wieder ein anderer, mir zu dramatischer Bildeindruck.

(http://lh3.ggpht.com/_0EKxDGsZNzI/TQEUp-yiwMI/AAAAAAAAFYI/h56wGs6dbP8/s144/L00373ba_c.jpg)

Dahin zielte meine Frage, ob das jetzt 'Industrie-Kitsch' sei. Denn den wollte ich nicht.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 09. Dezember 2010, 19:01:00
Die zweite Variante hat etwas von "Weißen Nächten". Ziemlich romantisch.
Schwarz-Weiß ist es ein ganz anderer Eindruck.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 09. Dezember 2010, 19:09:09
Die zweite Variante hat etwas von "Weißen Nächten".

Stimmt, dabei war es 15:18 am letzten Montag - klarer Himmel, aber die Sonne stand schon sehr tief.

Zitat
Ziemlich romantisch.

Finde ich auch, aber wahrscheinlich sehen das nicht viele so ;)

Jedenfalls wollte ich ja gerade keine 'Industrieromantik', auch nicht im Tenor 'Ach wie schrecklich'.

Ich gebe auch bald ab, aber vielleicht kommen noch ein paar Kommentare zu meiner Frage.


Liebe Grüße
THomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 09. Dezember 2010, 19:25:08
Das Bild hat etwas Propagandistisches, aber nur, weil das Sujet entsprechend belegt ist.
Ich finde die Aufnahme, wenn man diese gefühlsmäßige Anmutung ausschalten kann, sehr ansprechend.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 09. Dezember 2010, 19:26:18
 :D

Zitat
Jedenfalls wollte ich ja gerade keine 'Industrieromantik'

dann würde der schöne Abendhimmel wirklich zu sehr von der gewollten Aussage des Bildes ablenken.

Da ist dann S/W wirkungsvoller, klarer. Es zeigt dem Betrachter das wesentliche.
Es hat was von alten Platten-Photographien, die im Museum für hamburgische Geschichte ausgestellt sind. Eine Dokumentation der Industrialisierung.

Genauso empfinde ich auch Dein Bild:als Dokumentation.
Die Betriebsamkeit wird gut durch den aufsteigenden Rauch dargestellt, der angrenzende Fluß als Erinnerung an den Mißbrauch der Natur ?


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 09. Dezember 2010, 19:42:24
Ich habe die Tiefen ganz leicht aufgehellt (1 % - weniger geht nicht mit PE), sonst gegenüber dem Ausgangs-SW-Bild keine Veränderung.

Ist dir das schon zu "dynamisch"?

Der Schriftzug "Bayer" gehört zwar einerseits mit dazu, andererseits stört er mich ein klein wenig, da mein Blick etwas zu sehr daran hängen bleibt, vermutlich, weil es die einzige Schrift im Bild ist.

Geht euch das auch so?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 09. Dezember 2010, 19:46:58
Zitat
(.....)
der angrenzende Fluß als Erinnerung an den Mißbrauch der Natur ?

Einspruch, Euer Ehren ! ;D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 09. Dezember 2010, 19:57:54
Für mich zeigt dieses Photo eine gigantische Maschine, auf den ersten Blick einer überdimensionalen Dampfmaschine nicht unähnlich. Man könnte unendlich vieles hineininterpretieren, angefangen vom Segen der Technik und/oder der Chemie (eine Aspirinmaschine gegen den Weltschmerz ;D ) oder im Gegenteil ein Symbol der herannahenden Apokalypse und Klimakatastrophe. Das bleibe jedem selbst überlassen. Mich interssiert das Foto rein grafisch, auf der einen Seite die dunklen, schweren Strukturen des starren, aus verschiedenen, geordneten, geometrischen Formen bestehenden Chemiewerkes und als Kontrast dazu die leichten, fließenden, zufälligen, dynamischen Konturen der Dampfschwaden....

@Thomas,

wie siehst Du Dein Motiv, was reizt Dich daran?

Jo
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 09. Dezember 2010, 20:23:34
Eigentlich gefällt mir die farbige Variante mehr, weil sie deutlich erkennen lässt, dass es ein zum Abend hin etwas dunstig wurde - auf dem SW-Bild sieht es eher so aus, als wäre weiches Fotopapier verwendet worden. Allerdings ist mir die warmtonige Variante (Weiße Nächte) auch zu romantisch. So habe ich die Tonung etwas verändert, den Blauanteil etwas angehoben, aber auch da Rot für die Tönung im Himmel. Die dunklen Büsche rechts stören mich weiterhin.



thomas.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 09. Dezember 2010, 20:34:53
"weil sie deutlich erkennen lässt, dass es ein zum Abend hin etwas dunstig wurde "

Ist das wichtig für die Bildaussage?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 09. Dezember 2010, 20:39:45
industrie und heile welt passt m.e. nicht besonders gut zusammen. dieser eindruck könnte beim betrachten der farbaufnahme aufkommen. ich würde den dominanten grünton zurücknehmen.
hier ein versuch mit reduzierter sättigung und leichter schärfung, vlt. ein gangbarer mittelweg zum s-w.

ps:   rein von der optik gefällt mir Fridas variante gut.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Krümel am 09. Dezember 2010, 20:56:30
Ich wage es, als Nicht-Expertin dazu meinen Eindruck zu schildern:
Fridas Variante gefällt mir gerade wegen der Gegensätzlichkeit sehr gut, dazu gehören auch die diffusen Büsche. Fabriken und wilde Natur (dazu gehört auch das Wasser) gehören zusammen auf diesem Bild.
Wenn alles s/w ist, dann dominiert der technische Aspekt, was m.E. die Dynamik (u.a. ersichtlich in den sich bewegenden Rauchwolken) abwürgt und sie in einer Momentaufnahme versteinert.
Farbig spricht mich das Bild an. S/w überhaupt nicht.
(Entschuldigt meine nicht-fototechnischen Begriffe, mit denen ich meine Eindrücke schildere.)


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 09. Dezember 2010, 21:33:16
Danke für eure engagierten und freundlichen Kommentare :) .

Mich reizte an diesem Foto der Versuch, das, was vielfach negativ besetzt ist (Fabrik, chemische Industrie, Aspirin-Hersteller Bayer ...) in seinem auch eindrucksvollen Dasein am ruhig dahinfließenden Fluss zu zeigen. Unpathetisch, nicht wertend.

Ich habe dann festgestellt, dass gerade der Versuch (meiner oder eure), ein solches Foto zu 'optimieren', die Bedeutungslastigkeit (und Wertung) eher noch fördert. Alleine das Foto 'zeigt' ja schon ...

Ich finde das sehr interessant und werde mich weiter damit befassen, möchte aber den Betrieb nicht aufhalten.

Die / der Nächste, bitte ;)


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 09. Dezember 2010, 21:37:49
Ich habe mir jetzt alle Varianten in Ruhe angeschaut. Diesmal gefällt mir die farbige Variante von Thomas´Industriebild nicht, obwohl ich schon gern Industriekitsch mag. Dieses Foto wirkt auf mich bedrohlich, düster, giftig, die Natur verpestend, abstoßend. Es zeigt eine Welt, in der ich keinen Tag leben möchte (nur mal eben zum Fotografieren vorbeikomme ;). All dieses Bedrohliche verliert dieses Foto durch die Farbigkeit und ich glaube, Thomas wollte hier gerade diese Dreckschleuder als Bedrohung der Natur rüberbringen. Es ist ihm gelungen. Die zackige Linie des Wassers finde ich kompositorisch gelungen, das kleine Boot links stört. Ich habe auch mal ein bißchen rumgebastelt und so sähe dann meine Version aus.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 09. Dezember 2010, 21:39:06
Tschuldigung Thomas, war zu spät dran.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rieke am 09. Dezember 2010, 21:42:21
Noch ein Nachtrag:

Zitat
Unpathetisch, nicht wertend.

Bei anderem Wetter fotografieren. Durch die Kälte wirken die Abgasschwaden viel heftiger - dabei dürfte es sich zum größten Teil um Wasserdampf handeln.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 09. Dezember 2010, 21:45:11
@Faulpelz: Macht ja nix. Danke für deinen Kommentar :D

Nur eines muss ich doch sagen: Ich wollte keine 'Dreckschleuder als Bedrohung der Natur' zeigen. Gerade das nicht. Diese Fabrik imponiert mir ja auch.

Ich wollte, soweit möglich, nur zeigen, nicht werten. Aber das ist offenbar sehr schwierig.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 09. Dezember 2010, 21:48:53
Bei anderem Wetter fotografieren.

Ja, so machen es die anderswo zitierten Bechers, und das macht wohl Sinn. Aber mich reizte am letzten Montag gerade dieses Motiv ...

Es gibt übrigens Gemälde einer rheinischen Malerschule kurz vor 1900, die die frühe Industrialisierung des Rheines optimistisch zeigten. Die haben z.T. in so Farbtönen gemalt.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 09. Dezember 2010, 22:03:52
So, vielleicht schaffe ich es diesmal, hier auch etwas einzustellen.
Ich möchte 2 Fotos gegenüberstellen. Eins minimalistisch, das andere detailreich. Nachdem ich in den letzten Jahren gelernt habe, mich auf das Wesentliche zu beschränken, sprich puristisch zu fotografieren, reizt mich jetzt plötzlich immer öfter, detailreiche Fotos zu machen, die aber trotzdem gut rüberkommen sollen ohne restlos überladen zu wirken. Ich finde, das ist sehr schwer. Ich bewundere zum Beispiel Landschaftsaufnahmen, bei denen man bei längerem Betrachten immer mehr und mehr entdeckt (ähnlich wie bei einem Wimmelbilderbuch).
Wie ergeht es euch bei diesen beiden Aufnahmen? Ist die minimalistische wirklich besser? Wirkt die zweite restlos überladen?

LG Evi

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Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: RosaRot am 09. Dezember 2010, 22:11:26
Die zweite erinnert an besonderen Schmuck oder seltsame Tiere. Hat mich sofort angesprochen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 09. Dezember 2010, 22:23:40
Das erste ist gut, aber langweilig. Das zweite ist deutlich besser, weil interessanter - selbst wenn man es vielleicht auch noch perfektionieren könnte. Aber das müsste dann jemand wie Ansel machen ;)

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: shantelada am 10. Dezember 2010, 08:28:15
Hallo Evi

Mir gefällt das erste Bild eindeutig besser! Sehr gut finde ich die Diagonalen, die sich durch das Bild ziehen und den Stein, der als "Augenmagnet" den Blick auf sich zieht. Evtl. hätte ich versucht ihn etwas mehr nach rechts unten in Richtung goldenen Schnitt zu versetzen. Ist nachträglich natürlich etwas schwierig, das mit dem vorhandenen Bild zu machen. Ist aber vielleicht als Verdeutlichung von dem, was ich meine, zu gebrauchen.

LG
Anne
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 10. Dezember 2010, 08:46:51
Das zweite Bild ist weitaus interessanter und ich denke ich nicht, dass gute Bilder zwangsläufig minimalistisch sein müssen. Man muss nur ein Auge darauf werfen, dass die Dinge im Bild nicht allzu unsortiert erscheinen und keine Störelemente hineinragen, die mit dem eigentlichen Motiv nichts zu tun haben. Aber das ist Dir sehr gut gelungen.

Mein einziger Einwand bezieht sich auf die Schärfe, für mich sieht es so aus, als wären die beiden Steine an im obersten Bereich nicht mehr ganz scharf - welche Blende hast Du denn verwendet? Flache Motive sollten m.E. immer durchgehend scharf sein.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 10. Dezember 2010, 14:57:41
Liebe Frida,
ich habe mit Blende 14 fotografiert. Mehr abblenden war fast nicht mehr drin, sonst gibt es Beugungsunschärfe.

Anne, vielen Dank für deinen Beschnitt. Es freut mich, dass du dich hier auch zu Wort gemeldet hast. Ja, du hast recht, ganz optimal ist das minimalistische Eisbild nicht, was die Komposition anbelangt.
Nun bin ich wieder unschlüssig, welches von den beiden das bessere ist. Ich meine, der Blick bleibt beim detailreichen Bild länger haften, fand jedoch, dass es oben und unten etwas zu knapp ist. Bin halt kein Adams, gell Thomas! ;) Ist der knappe Beschnitt hier keinem aufgefallen? Vielleicht bilde ich mir das aber auch ein. Ich stelle immer wieder fest, dass ich fremde Werke besser beurteilen kann als die eigenen.

LG Evi


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: shantelada am 10. Dezember 2010, 15:12:28
Hallo Evi

Ich glaube, das kennt jeder von uns. Bei den eigenen Bildern ist man manchmal betriebsblind ;) .

Gut , dass es die verschiedenen Geschmäcker gibt. Beim zweiten Bild fehlen mir die schönen Eisstrukturen des ersten. Gerade die Beschränkung auf diese Linien und den einen Stein finde ich (für mich) sehr gelungen.

LG
Anne
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 10. Dezember 2010, 15:45:07
ich habe mit Blende 14 fotografiert

Mit Stativ sollte 22 möglich sein.

Was ist "Beugungsunschärfe" ??? ;)

Beide Fotos sind schön in der Struktur... allerdings auf den ersten Blick ( aus meiner Sicht ) "Suchbilder"... es war für mich nicht sofort zu enträtseln, was es sein soll.
Es fehlen mir Kontraste - es ist alles im sogenannten Mittelton.

In einer Strandlandschaftsserie hätten sie sicherlich ihre Bedeutung, so ganz einzeln kann ich nicht viel damit anfangen.

Die Farben hingegen sind sehr schön :D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 10. Dezember 2010, 17:28:43
Ich habe die Beugungsunschärfe abgetrennt, damit wir uns wieder mehr Evis Bildern zuwenden können.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 11. Dezember 2010, 10:43:54
Liebe Fotografen,
vielen Dank für eure Anmerkungen :-*. Dann will ich mal die Bahn frei machen........ähm freischaufeln, wir versinken hier nämlich im Schnee..........für den Nächsten.

Liebe winterliche Grüße
Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 13. Dezember 2010, 15:35:54
Ich bin immer noch in meiner Wahlheimatstadt unterwegs und versuche, die dortigen Sehenwürdigkeiten möglichst interessant und ansprechend abzulichten - und zwar ohne dass es so aussieht, wie man es von den üblichen Ansichtskarten her kennt. Dieses Motiv hier sind die historischen Salzspeicher. Der Name verrät den Zweck, hier wurde Salz aus den Salinen in Lüneburg und anderswo, das über Binnenschifffahrtswege nach Lübeck gelangt war, eingelagert bzw. umgeschlagen zur weiteren Verschiffung über die Ostsee zu den Heringfanggründen. Die Fische wurden dann in Fässern eingesalzen zu Konservierungszwecken. Der Salz- und Heringshandel hat mit zum Reichtum der Hansestadt Lübeck beigetragen (leider ist die Stadt heute bettelarm). In die Salzspeicher ist ein Geschäft für Oberbekleidung eingezogen.

Ich wüsste von Euch gerne, ob Euch die Bearbeitung gefällt.



salzspeicher2.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 13. Dezember 2010, 15:41:04
Ich finde es Schade, dass das linke Gebäude "abgeschnitten" ist. Dadurch ergibt sich für mein Auge eine unharmonische Bildgestaltung.

Aber dennoch: Deine Lübeckbilder sind ein Genuss, frida.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 13. Dezember 2010, 15:45:04
Zwei eher technische Aspekte:

Auf meinem Bildschirm ist das Rot sehr kräftig, hast du da in der Bearbeitung die Sättigung erhöht?
Die Gebäude wirken ein wenig verzerrt. Wenn ich in die Bilddaten schaue, sehe ich, dass du ein starkes Weitwinkel verwendet hast, vermutlich liegt das daran.
Ob man das mit der Bildbearbeitung korrigieren kann?

Ansonsten schließe ich mich fars an.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 13. Dezember 2010, 16:26:37
Das Fallrohr wird lotrecht sein, ich habe es etwas korrigiert ;) - gleich sieht es nicht mehr so "schief" aus, besonders die Bäume ;)
Etwas dunkler - dann sieht man die Beleuchtung innen besser, auch farbiger.

Ansonsten ist es ein schönes Bild wie ich finde.
Hätte, wenn und aber... na klar hätte man etwas mehr Raum vielleicht fürs Wasser... aber ich vermute, Du standest bestimmt schon an der Kante ;) ???

Insgesamt ein schöner Eindruck der Backsteinarchitektur. Schön!!!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 13. Dezember 2010, 19:04:40
Ich kann mir gut vorstellen, dass die alten Salzspeicher alle etwas verzogen bzw. abgesackt und deshalb schief sind.

Die Stimmung mit den bereiften / beschneiten Bäumen vor dem Gemäuer ist traumhaft.

Auch mir erscheint das rot als ziemlich rot, aber vielleicht ist es ja so?

Und mit der Perspektive bin ich auch nicht ganz glücklich. Am meisten stört mich der schräge Kaiverlauf. Ginge der entweder gerade oder aber schräger? Dann würde m.E. auch das links abgeschnittene Haus nicht stören.

Ansonsten stimmt, was fars schreibt:
Zitat
... ein Genuss
.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 13. Dezember 2010, 19:59:04
Ja, Thomas Du hast recht, die Gebäude in Lübeck sind alle schief und krumm.

Was das Rot angeht, so habe ich da nachgesättigt, mir gefiel das als Kontrast zur sonst kühlen Winterstimmung. Nach Euren Reaktionen bin ich nun unsicher, ist Euch das nur aufgefallen oder ist es Euch zu viel?

Und was die Uferbefestigung angeht, so ist es nicht möglich, die Häuser frontal zu fotografieren, um die Linie gerade zu bekommen, da wären zu viele Verkehrsschilder u.ä. dazwischen oder man müsste so nah rangehen, dass man ein Fisheye braucht :P
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 13. Dezember 2010, 20:05:02
Der Raureif im unteren Teil der Krone des großen Baums sieht rosa rötlich aus, das finde ich etwas übertrieben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 14. Dezember 2010, 18:41:40
Ich gebe dann mal die Bahn frei.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: EmmaCampanula am 15. Dezember 2010, 21:40:42
Ein bisschen spät: Frida ein klasse Bild mit wunderschönem Motiv!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 17. Dezember 2010, 11:12:56
Eine Beurteilung eines Bildes bleibt nun mal subjektiv und richtet sich nach Erwartungen, Erfahrungen, Vorlieben des jeweiligen Betrachters.
...
Ein tatsächlich "gutes Bild" besteht auch unter einem großen Publikum und anderen Kriterien. Es steht für sich, spricht für sich, vermittelt ein Gefühl, hat eine Aussage, die es nicht nötig hat, "übersetzt" zu werden. Ein wichtiger Fakt z.B. - erinnert man sich an genau dieses "gute" Bild ??? Auch morgen, übermorgen oder nach einem Jahr ??? Bleibt es im Gedächtnis vieler Menschen hängen ???

Da würde mich interessieren, ob dieses Foto diese Kriterien erfüllt bzw. wie eure Kritik zu dem Bild ausfällt.

Es entstand an einem sehr nebligen und dementsprechend trüben Tag am Meer.



Cal_0288_10_0041b.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 17. Dezember 2010, 11:20:33
Wo isses denn? Gerade wars noch da!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 17. Dezember 2010, 11:25:44
So, da isses wieder!

Ich habe gerade festgestellt, dass das Bild beim "Speichern für Web" in PSE und durch die Kompression auf die 100 kB merklich dunkler wird als das Ausgangsbild. Schade, aber auf die Schnelle nicht zu ändern.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 17. Dezember 2010, 11:27:26
Hast du es sepia gefärbt?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 17. Dezember 2010, 11:28:18
Nein, an der Farbe ist nichts verändert.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 17. Dezember 2010, 11:30:17
Ein interessantes Bild. Schön mag ich es nicht nennen, da es in mir eine ungute Stimmung erzeugt. Kalt und feindlich.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 17. Dezember 2010, 12:05:48
Ein interessantes Bild. Schön mag ich es nicht nennen, da es in mir eine ungute Stimmung erzeugt. Kalt und feindlich.

So unterschiedlich kann es eben sein:
Für mich ist das etwas sozusagen alltägliches... da ichs oft sehe, weil ich hier einfach wohne. Es ist also für mich, ganz persönlich, sozusagen Alltag.
Jemand, der es nicht kennt, wird "Dramatik" spüren...

Für den Moment der Betrachtung ( für mich) : schön.
Erinnern würde ich es, gäbe es irgendein Geschehen im Vordergrund, eine Aktion... wie z.B. ein Hund, ein Pferd... oder ein Kind, ein Paar, ... oder sowas in der Art....
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lune5 am 17. Dezember 2010, 12:09:16
Ich bin hingerissen - nicht kalt und feindlich: geheimnisvoll, puristisch klar, wie im Traum - das erinnert mich an Bilder von Gerhard Richter.
LG lune
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rosana am 17. Dezember 2010, 13:27:58
Für mich ist dieses Bild eine wunderbar schöne Bühne aber eben leider eine Bühne ohne Akteure, sprich mir fehlt etwas als Kontrapunkt zu der weiten Leere von Strand, Meer und Himmel.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 17. Dezember 2010, 14:37:22
wollémia, das Foto gefällt mir sehr!

Außerdem finde ich es fotografisch gut: Spannende Komposition zwischen Sonne links und Dunkel rechts sowie in dem Himmel-Meer-Strand-Verhältnis, sehr interessante Farbigkeit, schöne Zeichnung auf dem Meer, das hier für mich die Hauptrolle spielt, obwohl es nur einen kleinen Teil des Bildes einnimmt. - Das Meer hat eine Plastizität wie auf romantischen Seestücken.

Man könnte das ganze Bild zu dunkel finden und z.B. im Strand Zeichnung vermissen, aber ich sehe es so wie es ist, als legitim an - denn so wird die eigentümliche Stimmung zwischen Traum und Bedrohung sehr gut transportiert.

Mir gefällt gerade die inhaltliche Reduktion. Wenn da jetzt noch Menschen wären, dann wäre es zu viel. Die Assoziation mit Richter finde ich treffend ... und wenn man daran denkt, dass Richters Seestücke auf Caspar David Friedrich Bezug nehmen, dann macht das noch mehr Sinn.

Nur bei einer Sache bin ich unsicher, nämlich ob nicht doch ein Ausschnitt mit etwas weniger Strand und Wolken besser wäre ... müsste man probieren.


Liebe Grüße
Thomas


Edit: Tippfehler.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Phalaina am 17. Dezember 2010, 15:24:06
Mir gefällt Dein Bild auch, wollémia, gerade wegen der düsteren, aber auch stillen Fremdartigkeit, die für mich fast schon etwas unirdisch wirkt. So ungefähr stelle ich mir vielleicht einen Blick vom Saturnmond Titan auf die Sonne vor. Kompositorisch ist das Bild ebenfalls in Ordnung, ich würde eigentlich nichts ändern wollen. ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 17. Dezember 2010, 17:08:14
Mir gefällt das Bild gut, ich kann mir richtig gut vorstellen wie die "dunstige" Stimmung in dem Moment gewesen sein muss. In riesig fände ich es schön als Foto über dem Sofa. Aber würde ich mich längerfristig daran erinnern? Also wenn ich es in "normaler Größe" irgendwo gesehen hätte? Eher nein. Dann müsste dort etwas sein was mich überrascht hätte.
LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 17. Dezember 2010, 17:55:24
Mich irritiert das Bild. Warum ist das Licht so gelblich?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 17. Dezember 2010, 19:29:14
Mich irritiert das Bild. Warum ist das Licht so gelblich?
tiefstehende Sonne(Winter ??? ), unkorrigiert ??? ??? ??? Gegenlicht.

Wenn man es korrigiert, wirkt es nicht mehr so "mysteriös".
Auch das ist subjektiv. Wenn es so empfunden wurde bei der Aufnahme, ist es "richtig".
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 17. Dezember 2010, 19:42:51
Die bisherigen Eindrücke: Das Bild ist

- interessant, aber nicht schön, da es eine ungute Stimmung erzeugt - kalt und feindlich,

- schön, aber alltäglich, und es fehlt Aktion,

- hinreißend, nicht kalt und feindlich, sondern geheimnisvoll, puristisch klar, wie im Traum,

- eine wunderschöne, aber leere Bühne, auf der ein Kontrapunkt zur weiten Leere fehlt,

- eine spannende Komposition, die die eigentümliche Stimmung zwischen Traum und Bedrohung sehr gut transportiert, in der die inhaltliche Reduktion gefällt und Menschen stören würden,

- von einer düsteren, stillen Fremdartigkeit, fast schon etwas unirdisch,

- schön und bringt die Stimmung rüber, birgt aber keine Überraschung, die dafür sorgt, dass man sich später an das Bild erinnern würde,

- irritierend, weil das Licht so gelblich ist,

- nicht mehr so "mysteriös", wenn man die Farbe korrigiert.


Offenbar löst das Bild bei den Betrachtern sehr uneinheitliche Eindrücke aus.
Interessant.



 
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mookse am 17. Dezember 2010, 20:06:49
Zitat
Offenbar löst das Bild bei den Betrachtern sehr uneinheitliche Eindrücke aus.
Interessant.

Das ließe sich mit der Rezeptionsästhetik , die vor 30-40 Jahren die Gemüter erhitzt hat, ganz einfach erklären. Sie wurde zunächst im Zusammenhang mit literarischen Texten entwickelt, lässt sich aber mühelos auf Bilder und Musik übertragen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 17. Dezember 2010, 20:23:22
Mich irritiert das Bild. Warum ist das Licht so gelblich?
tiefstehende Sonne(Winter ??? ), unkorrigiert ??? ??? ??? Gegenlicht.

Wenn man es korrigiert, wirkt es nicht mehr so "mysteriös".
Auch das ist subjektiv. Wenn es so empfunden wurde bei der Aufnahme, ist es "richtig".

So tief steht die Sonne nicht, dass dadurch die Gelbfärbung plausibel würde. Auch sehe ich kein extremes Unwetter, das manchmal zu solch ungewöhnlichen Himmelsfarben führt. Man kann natürlich einem Bild durch Filter oder auch nachträglich eine bestimmte Farbstimmung verleihen oder aber die Kameraautomatik tut das vielleicht ohne eigenes Zutun. Aber da ich nichts auf dem Bild sehe, was mir dieses Gelb erklärt, irritiert es mich.

Ich hänge mal zwei Beispiele ran - eingefärbt oder nicht?



gelb.jpg





nordsee.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 17. Dezember 2010, 21:40:42
...oder aber die Kameraautomatik tut das vielleicht ohne eigenes Zutun.

In der der raw-Version, aus der das JPG ohne Veränderung des Weißabgleichs gemacht wurde, steht der automatische Weißabgleich auf "bewölkt".
Der Nebel war schon eine sehr dicke Brühe, von daher ist das auch nicht verkehrt, aber da das zugleich eine Gegenlichtaufnahme ist, ist das vermutlich eine Herausforderung für die Kamera.
Wenn man den Weißabgleich verändert, wird das Bild "kälter".

 
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 17. Dezember 2010, 21:45:27
Ich hänge mal zwei Beispiele ran - eingefärbt oder nicht?

Als"sepiagetönte Monochromie"... ok, nett ;)
Eingefärbt oder nicht ist m.o.w. nebensächlich.
So oder so wirken die Bilder unnatürlich.
Ob man das beabsichtigte ??? ... und wenn ja, mit welcher Begründung ??? wird nicht wirklich klar, sorry.
Vordergründige Töne wie Sepia vermitteln mir etwas von "Austauschbarkeit". Es war mal ne zeitlang Mode.

Wasser(kühl)/Schnee(kühl)/Himmel(meist kühl) in warmen Sepiatönen - darüber könnte man diskutieren...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 17. Dezember 2010, 21:56:22
Zitat
Wenn man den Weißabgleich verändert, wird das Bild "kälter":
Etwa so (wobei das wiederum im Vergleich zur unkomprimierten Version merklich dunkler ausfällt)



Cal_0288_10_0041d.jpg


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 17. Dezember 2010, 22:07:37
@wollemia: muß ja nicht gleich so dunkel sein.
Man kanns auch mit auto... regeln... ;) ... wenn man möchte ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 17. Dezember 2010, 22:12:23
Das ist mir jetzt zu blau und zu hell, und die Bildstimmung ist damit auch völlig verändert. Jetzt wär's für mich ein "Alltagsbild".

Ich bin morgen erst nachmittags wieder am Computer. Wenn bis morgen Vormittag nicht noch weitere Anmerkungen kommen, ist ab dann die Bühne frei für den nächsten.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 17. Dezember 2010, 22:42:41
#396 - diese Variante überzeugt mich mehr.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 17. Dezember 2010, 23:20:39
Mich irritiert das Bild. Warum ist das Licht so gelblich?
tiefstehende Sonne(Winter ??? ), unkorrigiert ??? ??? ??? Gegenlicht.

Wenn man es korrigiert, wirkt es nicht mehr so "mysteriös".
Auch das ist subjektiv. Wenn es so empfunden wurde bei der Aufnahme, ist es "richtig".

So tief steht die Sonne nicht, dass dadurch die Gelbfärbung plausibel würde. Auch sehe ich kein extremes Unwetter, das manchmal zu solch ungewöhnlichen Himmelsfarben führt. Man kann natürlich einem Bild durch Filter oder auch nachträglich eine bestimmte Farbstimmung verleihen oder aber die Kameraautomatik tut das vielleicht ohne eigenes Zutun. Aber da ich nichts auf dem Bild sehe, was mir dieses Gelb erklärt, irritiert es mich.

Ich hänge mal zwei Beispiele ran - eingefärbt oder nicht?



Also wir haben diese Färbung des Himmels hier öfter, im Winter bei dichtem Dunst über dem Boden (Gegenlicht). Ich denke da wird dann viel kurzwelliges Licht rausgestreut. Genau weil das zu besprechende Bild diese Stimmung so gut einfängt finde ich es toll.

Also wenn ich wirklich raten darf, dann würde ich sagen beide sind eingefärbt. Das untere auf jeden Fall, das obere hat vielleicht genug Dunst aber die Farbe im Vordergrund ist mir dafür zu "unbunt"
LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 18. Dezember 2010, 00:48:08
Hallo, Wollémia,

... Ein tatsächlich "gutes Bild" besteht auch unter einem großen Publikum und anderen Kriterien. Es steht für sich, spricht für sich, vermittelt ein Gefühl, hat eine Aussage, die es nicht nötig hat, "übersetzt" zu werden. ...
das hier nehme ich mal als Ausgangspunkt. (Wobei ich eines ausdrücklich nicht unterschreibe, nämlich das mit dem "großen" Publikum; das geht mir zu sehr in Richtung Massengeschmack/ Mainstream.)

Davon ausgehend, finde ich dein Foto ausgesprochen gut.
... Es ... vermittelt ein Gefühl...
Diese Ebene ist offenbar stark, davon zeugen die sehr unterschiedlichen Reaktionen.

... hat eine Aussage, die es nicht nötig hat, "übersetzt" zu werden. ...
Auch das ist da. Ebenfalls ausgeprägt. Und ich setze noch eins drauf: Wenn ein Bild eine "Aussage" hat, dann lässt sich die auch nur so und nicht anders ausdrücken, dann man kann sie gar nicht "übersetzen". (Wozu auch, wenn Medium und Botschaft untrennbar eins sind?)

Auf der objektiven Ebene der Bildkritik schließe ich mich Thomas an. Die Komposition ist stimmig: Heller Himmel oben und dunkler Strand unten, helle Sonnenumgebung links und dunkle Wolken rechts sind vorzüglich balanciert. Die schmalen, flachen Wellenkämme - einzige Bildpartie, die voll in der Schärfe liegt und deutlich ausgeleuchtet ist - sind trotz kleinen Anteils an der Bildfläche klar das Hauptmotiv. Der tiefe Horizont gibt dem Bild die nötige Weite. Die ganz leichte Diagonale der Wasserlinie bringt einen Tick Spannung hinein, aber nicht zu viel (verliefe die Wasserlinie waagerecht, wär's todlangweilig - verliefe sie schräger, wäre die Wirkung wahrscheinlich gekünstelt). Die Farbigkeit ist spannend.

Auf der subjektiven Ebene erscheinen mir die bisherigen Kommentare problemlos vereinbar. Das Bild zeigt Natur pur in strenger Majestät, die Menschen nicht braucht und keine Rücksicht auf sie nimmt: "kalt und feindlich". Es zeigt diese Natur ohne große Dramatik, in ihrer Normalität: "keine Aktion", "Alltag". Es zeigt sie ohne Aktualität, ohne Zeittakt, quasi in ihrem Ewigkeitsaspekt: "puristisch klar, wie im Traum", "zwischen Traum und Bedrohung", "fremd", "wie eine Bühne".

Mich fasziniert gerade diese Fremdheit. Und der "Bühnen"-Charakter ohne Aktion. Als habe sich eben der Vorhang geöffnet - doch ich weiß nicht, was für ein Schauspiel stattfinden wird und wann, ich ahne nicht mal, ob überhaupt etwas geschehen wird; alles ist möglich oder nichts. Da ist Rätsel und zugleich Offenheit für eigene Imagination - das Bild versetzt mich in unbestimmte Erwartung, es lädt mich ein, die Fantasie schweifen zu lassen. Und es fordert mich heraus. Nämlich dazu, eine Welt jenseits jeglichen menschlichen Zeit- und Größenmaßes zur Kenntnis zu nehmen.

Ein Bild, das so wirkt, ist für mich ohne jeden Zweifel ein "gutes" Bild.

Möglich, dass man es noch verbessern kann. Kann sein, dass im Original das Licht einen Tick zu gelb ist. Die Version in #397 finde ich aber falsch, da kippt die Bildstimmung. Die Version in #396 ist auch nicht "das Gelbe“, denn sie bringt den nebligen Hof um die Sonne nicht gut rüber - vielleicht irgendwo zwischen #377 und #396 (und zwar näher an #377)? Möglich auch, dass leichter Beschnitt gut täte, etwas Strand unten und etwas Himmel oben weg (Extremformate haben oft stärkere Wirkung als die klassische 3:2-Proportion). Vielleicht könnte man auch die Wellenkämme, und nur die, zusätzlich schärfen. All das müsste man ausprobieren.

Sind aber letztlich nur Petitessen. Keine Substanzverbesserungen – die braucht das Foto nicht, es hat Substanz.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 18. Dezember 2010, 01:29:00
...
Sind aber letztlich nur Petitessen. Keine Substanzverbesserungen – die braucht das Foto nicht, es hat Substanz.

Ich zitiere nur diesen Satz. Denn deine Analyse davor ist zutreffend und erschöpfend.

Am wichtigsten ist vielleicht die Erkenntnis, dass hier ein analytisch betrachtet gutes Foto unterschiedliche Gefühle (subjektive Bewertungen?) erzeugt. Dass es das tut, ist eine Stärke des Fotos. Aber die sehr persönlich gefärbten Gefühle haben mit der Qualität des Fotos weniger zu tun, sondern eher mit dem persönlichen Rezeptionszusammenhang (Grüße an Herrn Iser).


Liebe späte Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 18. Dezember 2010, 10:03:59
ich empfinde die sonne als zu dominant, sie lenkt den blick von der wirklich schönen meer-strandstimmung zu sehr ab
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 18. Dezember 2010, 13:27:17
Ich hatte schon erwartet, dass dieses Bild sehr vielfältige Reaktionen hervorruft, das hat sich ja mehr als bestätigt.

Ich danke euch allen für eure Kommentare, "Stimmungsäußerungen", Analysen und Hinweise und Querkopf für die geradezu "literarische" Bildbesprechung.

Der nächste bitte!

P.S. ich hatte nicht gesehen, dass, während ich an der Antwort saß, noch Beiträge kamen.
Interessante Debatte, aber wie fars schon sagte: Wir entfernen uns da vom Thema. Vielleicht führen wir die Diskussion im Thread "Kritik im Fotoforum" weiter?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 18. Dezember 2010, 16:03:03
Wollemia hat recht und ich habe die Diskussionen über Bildmanipulationen abgetrennt und dorthin geschoben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 18. Dezember 2010, 18:15:10
Ich trau mich erneut mit einer jahreszeitlich angepassten Fotografie:
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 18. Dezember 2010, 20:20:39
 :D fars, ich liebe Nebelbilder.Gerade diese diffusen Lichtstimmungen.

Das Bild strahlt für mich Ruhe aus.Die Landschaft steht förmlich still.

Bei Deinem Bild,wie auch auf meinen eigenen, bemerke ich immer wieder, das Bäume im Hintergrund auf den Bildern nicht ganz so kontrastreich ´rüberkommen, wie es in Natura gewesen ist.

Dadurch fehlt meiner Meinung nach den Bildern immer etwas.
Mit Nicht-fachlichen Worten geschrieben: es wirkt dann auf mich ein wenig "flach" und gibt nicht die eigentlich vorhanden gewesene Situation wieder.

Der extrem helle, obere Bildteil ist sehr markant, er lenkt mich vom Motiv ab.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 18. Dezember 2010, 20:34:00
Der extrem helle, obere Bildteil ist sehr markant, er lenkt mich vom Motiv ab.

@Lonicera, der helle obere Teil hat einen noch helleren Gegenspieler, den Schnee. Ein guter Ausgleich, auch den Blick lenkend.
Das Bild finde ich sehr schön ausgewogen in den Kontrasten und Tonwerten. Es hat für mich - gerade wg. der guten Tonwert-Abstufungen - eine gute Tiefe/Weite. Gutes Spannungsverhältnis und den "goldenen Schnitt" ... der noch mehr Spannung schafft, weil er nicht ganz stimmt. Paßt aber alles. Super.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 18. Dezember 2010, 20:39:29
Der Strauch links stört mich, sonst finde ich das Bild auch ausgewogen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 18. Dezember 2010, 20:42:44
Der Strauch links stört mich, sonst finde ich das Bild auch ausgewogen.
Ja, der stört... aber andererseits stört er nicht so doll wie wenn er rechts wäre ;D ... links ist er fast zu vernachlässigen. Man nimmt ihn nicht "vordergründig" wahr... man "liest" nach rechts :D, auch unterstützt durch die Diagonale, die nicht zu übersehen ist und ins Bild führt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 18. Dezember 2010, 21:08:12
Ich muß mich entschuldigen, daß ich mich aus Zeitgründen hier noch nicht eingebracht habe, dabei ist der Thread sehr gut.
Frida, das zweite Sepiabild spricht mich sehr an, könnte ich mir an die Wand hängen, das erste wirkt etwas unnatürlich
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 19. Dezember 2010, 01:16:43
Fars, ich mag das Bild nicht. Ich finde es ist so nasskalt! Brrr! Ich denke sofort: da tapst man dann durch den angetauten Schnee und hat immer nasse Füsse und die Kälte kriecht einem auch die Ärmel hoch.
Gut, das an dem Tag die Nachbarin unbedingt den Hund ausführen will und ich nicht raus muss!

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Paulownia am 19. Dezember 2010, 08:41:12
Fars, ich mag das Bild nicht. Ich finde es ist so nasskalt! Brrr!

Dann gibt doch das Foto genau die Stimmung wieder, die wohl auch beasichtigt war.

Mir fällt beim Betrachten sofort das Gedicht 'Der Knabe im Moor' ein: "Oh schaurig ist's übers Moor zu gehen...."

Ich mag es.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 19. Dezember 2010, 13:38:04
Mir gefällt fars' Bild gut. Und die Bäume im Hintergrund sind wohl richtig wiedergegeben, denn vermutlich war es neblig-trüb. Gerade diese Stimmung finde ich gut eingefangen.

Der Busch vorne stört auch mich ein wenig ... aber wer weiß, ob eine andere Perspektive (1-2 Schritte zur Seite) möglich gewesen wäre.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 19. Dezember 2010, 15:17:38
Fars, ich mag das Bild nicht. Ich finde es ist so nasskalt! Brrr!

Dann gibt doch das Foto genau die Stimmung wieder, die wohl auch beasichtigt war.


genau! :) Vielleicht hätte ich schreiben sollen: ich mag das Motiv nicht.

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 19. Dezember 2010, 15:44:34
Das ist m.E. ein sehr wichtiger Punkt: Wir sollten immer zwischen dem Motiv und dem Foto unterscheiden. Ein Motiv kann nicht gefallen, trotzdem das Foto gut sein. Und umgekehrt gibt es Motive, die gefallen, während das Foto nicht besonders gut ist.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rosana am 19. Dezember 2010, 16:03:27
Mir gefällt das Foto sehr gut.

Das einzige was mich etwas stört ist der fast mittige 'Hauptbaum', der hätte ich gerne etwas mehr nach links gerückt gehabt, dadurch hätte der linke Strauch etwas weniger Gewicht in der Bildkomposition und der Blick entlang dem Bach in die verschleierte Ferne wäre ungestörter.

Die trübe, neblige und kalte Stimmung ist ansonsten wunderbar festgehalten.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 20. Dezember 2010, 08:21:17
Danke für eure Kommentare.
 
Die Aufnahme wurde vor mehreren Jahren gemacht, so dass ich mich an die näheren Umstände nur noch ebenso schemenhaft erinnere. Ich weiß aber, dass der sumpfige Boden nur wenige Auswahlmöglichkeiten für den Standort zuließ.

Den Busch vorne links hatte ich mit Absicht ins Bild genommen, um eine größere räumliche Tiefe zu gestalten. Wenn alles im Nebel verschwimmt, wirkt so eine Aufnahme sehr leicht allzu "flach".

Ich gebe weiter.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 20. Dezember 2010, 09:34:15
Als bekennender "Schnappknipser" möchte ich nun auch einmal ein Bild einstellen. Es ist nicht ohne Mängel (einige erkenne ich selbst) aber ich mag es trotzdem.

LG pi



2010-12-13 10h51m02s P1430776.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 20. Dezember 2010, 10:45:33
"Es ist nicht ohne Mängel (einige erkenne ich selbst)"

Was "erwartest" Du jetzt von uns? Kommentare zur Technik, zur Motivwahl, zur Bildgestaltung, oder einfach nur ein persönliches Feedback der Empfindungen?

Mein subjektiver, spontaner Eindruck: Hübsch finde ich den diagonalen Schattenverlauf des Zaunes durch die tiefstehende Sonne auf dem glitzernden Schnee. Ich vermute, das war - neben der positiven Stimmung, die ein schöner Schneespaziergang auslöst - der "Auslöser" bzw. die "Motivation" für diesen Schnappschuss. Den Hintergrund (der nun mal da war) empfinde ich eher als "störend" bzw. als unspektakulär. Insofern ein schöner netter Schnappschuss, nicht weniger, aber kaum mehr.

Wäre es möglich gewesen, ein Foto in etwas weiterer Entfernung des Zauns zu machen? Damit würden der weniger wichtige oder gar störende Hintergrund (vor allem die Häuser und die Baumreihe hinten) noch kleiner, und das eigentliche Hauptmotiv, der Zaun und der Schatten noch mehr in den Focus des Bildes gerückt. Evtl. hätte ich ein Foto aus "bodennaher" Perspektive versucht. Der Zaun hätte das Haus verdeckt und man hätte ein Stück Himmel auf das Foto bekommen.

Der folgende Ausschnitt ist für mich das Hauptmotiv:



SW Schatten

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 20. Dezember 2010, 11:21:32
so ist das bild gut, treasure,
aufs wesentliche konzentriert + das spiel mit sonne + schatten ist gerade auf schnee sehr schön
warum allerdings immer mehr "was lebendiges" mit aufs bild muss kann ich nicht nachvollziehen, ich hab es lieber ohne
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 20. Dezember 2010, 11:28:29
warum allerdings immer mehr "was lebendiges" mit aufs bild muss kann ich nicht nachvollziehen, ich hab es lieber ohne

Treasure Jos Umsetzung ist mir noch zu unentschlossen - soll nun die Geometrie von Zaun und Schatten das Motiv sein - dann stören der Hund und insbesondere sein Schatten - oder vielleicht doch der am Zaun vorbeistreunende Hund?

Ich finde, man muss sich entscheiden: die Strukturen des Zauns und dessen Schattenwurf im Schnee als Motiv, dann fände ich das besser ohne den Hund.

Da der Hund nun mal da ist: näher ran und den Hund deutlich mit zum Hauptmotiv machen.

Mir gefällt - wie Treasure Jo auch - SW hier klar besser als Farbe.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 20. Dezember 2010, 11:39:29
"soll nun die Geometrie von Zaun und Schatten das Motiv sein" Genau das war mein Ansinnen, ;D ...den Hund konnte (und wollte ;) ) ich nun mal nicht wegbeamen ! ;D

Der Hund ist nicht das maßgebliche Motiv meines Erachtens, Zaun ohne Hund, das wärs wohl für mich. Ansonsten zuviele Motive: Hintergrund, Zaun, Hund, das sind vermutlich zwei Motive zuviel.

Der Zaun und der Schattenwurf, das finde ich das spannenste an diesem Bild, darauf lag mein Focus, darauf war "mein" Ausschnitt fokusiert.

Dennoch: Auch ein Bild mit Hund hat einen gewissen Reiz aufgrund des schwarz-weißen Fells, welches auf das Schwarz-Weiss-Raster des Zaunschattens anspielen könnte. Dazu müßte der Hund besser ausgeleuchtet sein (Blitz?), alles leicht gesagt bei einem Schnappschuss....
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 20. Dezember 2010, 16:17:32
"Es ist nicht ohne Mängel (einige erkenne ich selbst)"

Was "erwartest" Du jetzt von uns? Kommentare zur Technik, zur Motivwahl, zur Bildgestaltung, oder einfach nur ein persönliches Feedback der Empfindungen?


Technik; naja, das Bild ist überbelichtet, soviel erkenne ich selbst. Bestimmt gibt es da noch mehr.
Den Hintergrund finde ich auch störend, vor allem rechts, auf die Idee mich "zu bücken" bin ich gar nicht gekommen.
Kommentare zu Bildgestaltung auch bei einem Schnappschuss finde ich daher sehr hilfreich.


Und Eure Antworten zeigen mir, das MEIN Motiv gar nicht wahrgenommen wird: der streunende Hund (auf dem Schatten balacierend) der gleich das unvermittelte Ende eines Zaun erreichen wird. Was lauert wohl dahinter?

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 20. Dezember 2010, 17:06:49
Du hast eingangs aber auch nicht gesagt, was Deine Absicht mit diesem Bild war. Das ist für die Kritik immer hilfreich, weil man dann sagen kann, ob die Absicht aufgegangen ist oder was Du hättest tun können, um sie zu erreichen.

In diesem Fall hat das grafische Muster des Schattens eine starke Ausstrahlung und konkurriert so sehr mit dem streunenden Hund, dass einige Betrachter es für das Thema gehalten haben.

Möglicherweise wärest Du mit so einem Schnitt Deinem Ziel näher gekommen: Im HG ist rechts noch Weite, so dass man sieht, der Hund ist von weiter her gekommen. Er hat nach links hin noch genügend Raum, um weiter zu streunen und sich das dort unsichtbare zu erschließen. Dadurch, dass ich ihn auf den goldenen Schnitt gesetzt habe, lenke ich das Auge auf ihn.

Es bleibt aber schwer, auf das Motiv zu kozentrieren, dafür ist zuviel drauf auf dem Bild.




hund.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 20. Dezember 2010, 18:00:05
...auch Fridas Ausschnitt gefällt mir, grafisch gesehen. Die Story mit dem Hund ist interessant, liegt aber für den Betrachter nicht nahe. Wie gesagt, der Hund läuft im Schatten und ist daher nur etwas "diffus" wahrnehmbar.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 20. Dezember 2010, 18:23:27
Du hast eingangs aber auch nicht gesagt, was Deine Absicht mit diesem Bild war. Das ist für die Kritik immer hilfreich, weil man dann sagen kann, ob die Absicht aufgegangen ist oder was Du hättest tun können, um sie zu erreichen.

In diesem Fall hat das grafische Muster des Schattens eine starke Ausstrahlung und konkurriert so sehr mit dem streunenden Hund, dass einige Betrachter es für das Thema gehalten haben.

Möglicherweise wärest Du mit so einem Schnitt Deinem Ziel näher gekommen: Im HG ist rechts noch Weite, so dass man sieht, der Hund ist von weiter her gekommen. Er hat nach links hin noch genügend Raum, um weiter zu streunen und sich das dort unsichtbare zu erschließen. Dadurch, dass ich ihn auf den goldenen Schnitt gesetzt habe, lenke ich das Auge auf ihn.

Es bleibt aber schwer, auf das Motiv zu kozentrieren, dafür ist zuviel drauf auf dem Bild.




hund.jpg



Ich hab extra nicht erwähnt was ich mir bei dem Bild denke, denn ich habe mir schon gedacht, das ich da möglicherweise zu sehr auf den rotbraunen Köter fixiert bin, der da häufig um die Ecke geschossen kommt.
Ich hatte aber gehofft, das die diagonalen Linien genau auf das plötzliche Ende des Zaunes hindeuten. Und dann, ja dann hatte ich gehofft, das man erst auf den zweiten Blick den sorglosen kleinen Hund da langspazieren sieht und denkt HHHHHHH!

Ich war doch sehr erstaunt, das zuerst niemand das ENDE für wichtig hielt.

Ja, und es war zuviel drauf auf dem Bild, aber ich hatte keine wirkliche Idee wie ich den Schnitt setzen sollte. Deine Wahl gefällt mir zu meinem "Thema" gut.


Euch allen vielen Dank.
Ich gebe ab.

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 20. Dezember 2010, 21:30:21
Ich nutze die Gelegenheit, denn ich habe ein technisches Problem:

Woher kommen die Tonwertabrisse? Ich habe nef fotografiert ...

Außerdem interessiert mich, ob das Foto euch was sagt.

(http://lh3.ggpht.com/_0EKxDGsZNzI/TQ-6tYLGPeI/AAAAAAAAFa0/DPLAGwYHPag/s144/N071871.jpg)

Bin schon enttäuscht, denn für das Foto bin ich erkältet bei minus 9 Grad durch Schnee und Nebel gestapft, Stativ aufgebaut etc.

Daten s.u., keine Bearbeitung, nur Picasa.

Liebe Grüße
Thomas

Dateiinformationen 1
Datei:   N071867.NEF
Erstelldatum:   20.12.2010 20:32:45
Geändert am:   20.12.2010 20:32:45
Dateigröße:   11,9 MB
Bildgröße:   L (4256 x 2832), FX
Dateiinformationen 2
Aufnahmedatum:   20.12.2010 20:32:45.33
Zeitzone/Datum:   UTC+1, Sommerzeit:Aus
Bildqualität:   RAW, verlustfrei komprimiert (14 Bit)
Fotograf:   
Inhaber des Urheberrechts:   
Bildkommentar:   
Kamerainformationen
Gerät:   Nikon D700
Objektiv:   24-70mm 1:2,8G
Brennweite:   24mm
Fokussteuerung:   AF-C
AF-Messfeldsteuerung:   Dynamisch, 9 Messfelder
VR:
AF-Feinabst.:   Aus
Belichtung
Blende:   1:8
Belichtungszeit:   1/5s
Belichtungssteuer.:   Zeitautomatik
Belichtungskorr.:   -1,0LW
Feinabst. der Bel.-Messung:
Bel.-messung:   Matrixmessung
ISO-Empfindlichkeit:   ISO 200
Blitzlicht
Blitzeinst.:   
Blitzsteuerung:   
Blitzbelicht.korr.:   
Farbfilter:
Bildeinstellungen
Weißabgleich:   Automatisch, 0, 0
Farbraum:   sRGB
Rauschred. bei ISO+:   Aus
Rauschred. bei Langzeitbel.:   Aus
Active D-Lighting:   Aus
Bild-Authentifik.:   Aus
Vignettierungskorr.:   Normal
Auto-Verzeichnungskorr.:
Picture Control
Picture Control:   [SD] Standard
Basiert auf:   [SD] Standard
Schnelleinstellung:   0
Scharfzeichnung:   3
Kontrast:   0
Helligkeit:   0
Farbsättigung:   0
Farbton:   0
Filtereffekte:
Tonen:
GPS
Breitengrad:
Längengrad:
Höhe:
GPS-Höhenreferenz:
Kompasspeilung:
UTC:
Kartendatum:



Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Frank am 20. Dezember 2010, 21:58:04
Außerdem interessiert mich, ob das Foto euch was sagt.

Thomas, mir sagt es deshalb etwas, denn ich bin heute (wenn Dein Bild von heute abend ist) bei Brühl durch diese Suppe in die Rureifel nach Hause gefahren... und habe immer wieder Glatteis vermutet! ::) ;)

Ansonsten fehlt aus meiner Sicht dem Bild eine konkretere Aussage - die Tonwertabrisse sind aber auch für mich ein Thema, bin gespannt auf die techn. Antworten.

LG Frank

PS: Gute Besserung
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 20. Dezember 2010, 21:58:27
Hast Du die Tonwertabrisse denn auch beim nicht verkleinerten Bild? Picasa gibt an: 1600×1063 Pixel – 84 KB , das könnte eine Erklärung sein.

Ich habe neulich auch mit Schniefnase in der Kälte gestanden, was tut man nicht alles für sein liebes Hobby.

Übers Bild an sich mache ich mir noch Gedanken...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 20. Dezember 2010, 22:19:05
Ich habe die Tonwertabrisse schon in der Vorschau von Nikon View. Ich dachte ja schon, es liegt am Rechner oder der Grafikkarte, aber auf anderen Rechnern gibt es sie ja auch.

Zum Foto selbst: Ich bin da heute gegen 18:50 vorbeigefahren, als erste wilde Nebelschwaden vor der Schranke aufzogen, das war viel dramatischer. Aber ich hatte nur die kleine Lumix mit, mit der geht so was nicht. Also nach Hause, D700 mit 24-70 mm, Stativ und Fernauslösung eingepackt, dorthin zurück gefahren: da war die Schranke weg, nur Suppe mit ca. 20 m Sichtweite. Auto stehen lassen, über einen vereisten Weg bzw. z.T. durch (für Rheinländer) Tiefschnee zur Schranke gestapft, Stativ aufgebaut, mehrere Fotos gemacht. Den plötzlichen Temperatursturz hier heute abend auf minus 9 hatte ich kleidungstechnisch definitiv unterschätzt.

Frank, fährst du ein Auto aus Schwedenstahl?

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Frank am 20. Dezember 2010, 22:33:19
Auto stehen lassen, über einen vereisten Weg bzw. z.T. durch (für Rheinländer) Tiefschnee zur Schranke gestapft, Stativ aufgebaut, mehrere Fotos gemacht. Den plötzlichen Temperatursturz hier heute abend auf minus 9 hatte ich kleidungstechnisch definitiv unterschätzt.

Frank, fährst du ein Auto aus Schwedenstahl?

OT: "Horch" Q5, der packt derzeit jeden Tiefschnee - auch in der Voreifel..! ;) ;D :D Und es war sogar fast -10 Grad bei Dir, bei uns auf 320 Metern fast tropische -6 Grad und sternenklar...! OT Ende...!

Kann mir die Stimmung an der Bahnschranke bildlich sehr gut vorstellen - für mich kommt sie im Foto allerdings nicht herüber - leider! :-\

LG Frank
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 20. Dezember 2010, 22:35:39
;) ;) :D

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Günther am 20. Dezember 2010, 22:41:49

Zum Foto selbst: Ich bin da heute gegen 18:50 vorbeigefahren, als erste wilde Nebelschwaden vor der Schranke aufzogen, das war viel dramatischer. Aber ich hatte nur die kleine Lumix mit, mit der geht so was nicht.
Liebe Grüße
Thomas

Halb OT: Die beste Kamera ist immer die, die dabei ist.
Wäre eine gute Vergleichsmöglichkeit gewesen und hätte kaum verzögert...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 20. Dezember 2010, 22:59:55
Jetzt, wo ich es ein paarmal angesehen habe: Es zeigt große Tristesse, fesselt mich aber nicht lange, denn es ist mir zu wenig drauf. Ein wartender Menschen (zur Not Thomas selbst, schnell an den rechten Rand der Schranke geeilt, wo ein anständiger Fußgänger zu warten hat, natürlich nur von hinten zu sehen) oder der Zug, der ja auch irgendwann kommen musste, so etwas hätte das Bild belebt. Ein Menschen am besten, weil der Zug ja den Blick in den HG durchschnitten hätte. Kein Auto, weil zusätzliches Lichter gestört hätten.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 20. Dezember 2010, 23:03:40
Zu den Tonwertabrissen, interessant wäre, ob dies durch die Kälte zu erklären ist. Ich habe nicht genügend Ahnung von der Technik, um mehr als diese Idee auszusprechen. Hintergrund ist eine Beobachtung von neulich, die mir wieder eingefallen ist. Ich war auch bis Temperaturen um die minus 10 unterwegs, und auf meinem Display waren massive Artefakte zu sehen. Die Fotos selbst allerdings waren okay - Pentax ist aber auch dafür bekannt, sehr robust gegenüber Kälte zu sein.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 21. Dezember 2010, 01:17:07
@ Thomas

wenn ich Dein Bild öffne, sind auf meinem 10 Zoll Bildschirm die Tonwertabrisse nicht zu sehen.

Habe aber schonmal so etwas selbst auf dem Kameradisplay und später auch auf dem Rechner zu sehen bekommen.Das waren auch Nachtbilder.

Damals meinte frida, es könnte bei mir an der internen Scharfstellung gelegen haben.

Die steht lt. Deinen Exif´s auf Stufe 3...könnte das ein Hinweis sein?
Bin neugierig
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 21. Dezember 2010, 10:21:11
@Thomas,

wie sieht das Bild denn in RAW Konvertern aus wenn das Bild aufmachst und die Schärfung raus nimmst?

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 21. Dezember 2010, 15:01:39
Danke für eure Kommentare!

@frida: Wenn da noch ein Mensch drauf wäre, wäre es mir zu viel. Trotzdem eine interessante Idee. - Übrigens sind auch die Nikon-dSLR dieser Klasse zeimlich kälteunempfindlich.

@loni und birgit: Ich denke, Picture Control-Einstellungen (zu denen das 'schärfen' gehört) werden nur auf ein NEF angewendet, wenn man es mit Nikon Raw Konvertern öffnet, und in anderen Raw-Konvertern ignoriert.

birgit: In Nikon View NX 2 sehe ich die Abrisse auch, ebenso in Capture NX 2. - In View NX 2 wird die Schärfung der Picture Control nicht angezeigt, in Capture schon - lässt sich da aber nicht rückgängig machen (habe aber wenig Erfahrung mit Capture).


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 21. Dezember 2010, 15:42:19
Zitat
In View NX 2 wird die Schärfung der Picture Control nicht angezeigt, in Capture schon - lässt sich da aber nicht rückgängig machen (habe aber wenig Erfahrung mit Capture).


Doch es lässt sich rückgängig machen, man muss das Häkchen bei "Kameraeinstellungen" entfernen, oder in dieses Menu gehen und Picture Control passend einstellen, wobei mir auch nicht klar ist warum man in diesem Menu nicht alles einstellen kann, was einstellbar ist.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 21. Dezember 2010, 15:56:24
Doch es lässt sich rückgängig machen, man muss das Häkchen bei "Kameraeinstellungen" entfernen, oder in dieses Menu gehen und Picture Control passend einstellen, wobei mir auch nicht klar ist warum man in diesem Menu nicht alles einstellen kann, was einstellbar ist.

 :P Ich weiß, warum ich damit nicht arbeite ... ::)

Danke für den Hinweis!

Habe jetzt 'Kameraeinstellungen' deaktiviert, aber es ist keine Veränderung der Abrisse festzustellen.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 21. Dezember 2010, 16:17:13
Das Arbeiten mit Capture NX2 ist zwar zum Abgewöhnen, ich würde gerne darauf verzichten, aber das Ergebnis ist meistens besser als ich es mit Photoshop erreichen kann, oft genug ohne dass ich irgendetwas an der Standardeinstellung verändern muss.

Ich habe allerdings immer noch nur eine Testversion und weiß nicht ob ich es kaufen sollte :P
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 21. Dezember 2010, 17:30:24
m.e. hat die kamera am bahnübergang mit den extremen lichtverhältnissen zu kämpfen.
die schwierigkeit könnte darin bestehen, daß "dank des nebels" ein sehr großer dynamikumfang zwischen hell und sehr dunkel fließend dargestellt werden soll.

auf motiven mit strahlender sonne ist die unmittelbare umgebung oft weiss überzeichnet (weisser als weiss geht nur mit ***sil ;)). schattenbereiche werden oft zu dunkel dargestellt. insgesamt gesehen sind die anforderungen für die kamera dann vlt. etwas geringer, weil sie nicht das gesamte spektrum der tonwerte abbilden muß. fließende übergänge zu schwarzen bildanteilen wird es dort kaum geben - i.d.r. werden es abrupte tonwertänderungen (kanten) sein.

das sind aber nur meine persönlichen, theoretischen gedankengänge zum thema tonwertabriss.
wenn ich damit falsch liege bitte ich um richtigstellung.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 21. Dezember 2010, 18:36:37
Werner, da magst du richtig liegen:
Zitat
sehr großer dynamikumfang zwischen hell und sehr dunkel fließend dargestellt werden soll
Bisher sind mir jedenfalls bei Nachtaufnahmen solche Tonwertabrisse nicht aufgefallen, aber vielleicht habe ich bisher einfach nur Glück gehabt oder nicht so genau hingeschaut.

Scheint nicht so einfach zu erklären zu sein, was da passiert ist. Mich hätten vor allem praktische Tipps interessiert, wie man mit solchen Belichtungssituationen umgeht, um die Abrisse zu verhindern / minimieren. Muss ich selbst mal genauer testen.

Ich halte hier aber nicht mehr den Betrieb auf ::) .

Gebe frei für das nächste Bild.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 21. Dezember 2010, 19:41:55
Thomas, ich habe bei www.wetter-foto.de folgende Erklärung gefunden:
Ich zitiere:
"Tonwertabrisse sind Stufen in einem Farbverlauf, der eigentlich kontinuierlich sein sollte. Diese treten insbesondere dann auf, wenn man mit einer geringen Farbtiefe (8 Bit) fotografiert und dann den Kontrast erhöht. Je nach Kamerasoftware und -einstellung kann auch die Kamera bei der internen Nachbearbeitung solche Abrisse produzieren."

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 21. Dezember 2010, 19:51:09
Evi, danke für die Info. Aber ich habe NEF mit 14 Bit fotografiert, wie auch in den EXIFs ersichtlich. Und den Kontrast habe ich auch nicht erhöht. D.h. geringe Farbtiefe kann nicht der Grund sein.

Am ehesten vermute ich einerseits den extremen vorhandenen Kontrast in kontinuierlichem Übergang von ganz hell zu ganz dunkel, dazu vielleicht ein wenig Temperatureffekt.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 21. Dezember 2010, 21:46:11
Gut, dann mache ich mal weiter mit zwei Fragen zum Bild. Zum einen wüsste ich gerne, wie störend es ist, wenn Straßenmöblierung oder wie in diesem Fall hier ein Gerüst mit im Bild sind. Ich müsste mir andere Herangehensweisen überlegen, wenn es zu störend empfunden wird. Und dann habe ich noch eine Frage zur Belichtung. Es gibt in der blauen Stunde nur einen kurzen Moment, wo verschiedene Lichtquellen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Schnell brennt das Kunstlicht aus, während der Rest des Bildes vielleicht zu dunkel ist wird. Was wirkt angenehmer, Bild 3 (Kunstlicht leicht überstrahlt, Gebäude hell ausgeleuchtet) oder Bild 4 (Kunstlicht ideal, der Rest aber schon recht dunkel).



burgtor3.jpg





burgtor4.jpg




Es handelt sich bei dem Gebäude übrigens um das Lübecker Burgtor, das einige neben dem Holstentor noch erhaltene Stadttor.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 21. Dezember 2010, 21:59:30
Vom Zeitpunkt / der Belichtung her bin ich eindeutig für Burgtor 4, finde ich 'stimmiger' als 3. Und Straßenmöblierung und Gerüst sind halt da. In deinem Beispiel stören sie mich nicht.

Gute Fotos, mal wieder!

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 21. Dezember 2010, 23:22:52
Was wirkt angenehmer, Bild 3 (Kunstlicht leicht überstrahlt, Gebäude hell ausgeleuchtet) oder Bild 4 (Kunstlicht ideal, der Rest aber schon recht dunkel).

Mir geht es wie Thomas, Bild 4 gefällt mir besser.
Bei Bild 4 erscheint mir das Licht der Sterne irgendwie "schärfer", das finde ich angenehm.
LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 21. Dezember 2010, 23:35:22
 :D Bild 4 ist auch mein Favorit, aber links das Einbahnstrassenschild ist mir etwas zu rot. Strahlt da eine rote Ampel ?

Zur Straßenmöblierung kann ich nur schreiben, das ich persönlich in so einem Fall ein gestörtes Verhältnis dazu habe. Ich habe die alten Gebäude lieber möglichst ohne solch "Beiwerk". Geschmackssache, zugegeben.


Von der Kanalstrasse aus, find´ich, sieht das Burgtor auch nicht schlecht aus...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 23. Dezember 2010, 16:28:56
Zitat
Von der Kanalstrasse aus, find´ich, sieht das Burgtor auch nicht schlecht aus...

Das stimmt, loni. Ich habe es im Sommer mal von Norden aus fotografiert. Das Bild gefällt mir auch sehr gut.



burgtor5.jpg



Aber ich wollte es eben auch von der Stadtseite aus "haben".




Nun aber danke Euch für die Rückmeldungen. Ich gebe die Bahn frei.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 23. Dezember 2010, 17:02:57
@ frida,

so finde ich es auch nicht schlecht, es ist nicht so überfüllt (die Bushaltestelle im ersten Bild war mir einfach zuviel)

Schöne Feiertage allen...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 23. Dezember 2010, 19:36:31
Noch schnell ein Kommentar, frida: Burgtor 4 finde ich besser. Wirkt durch das Drumrum auch authentischer.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 24. Dezember 2010, 10:49:56
Leider spät dran, berufsbedingt bin ich in den letzten Tagen mit der Kommentierung hier in Verzug.
Frida, mit gefällt auch Burgtor 4 am besten, obwohl mich der Schilderwald linker wie auch rechter Hand schon stört. Vielleicht wäre eine Option, noch mehr Dunkelheit abzuwarten und mit Selektivmessung nur den erleuchteten Turm zu zeigen und die störenden Elemente gänzlich in Schwärze absaufen zu lassen. Ingesamt hast du eine schöne weihnachtliche Lübecker Weihnachtsserie zusammengetragen, die sich wirklich sehen lassen kann. Habe mich unlängst an Deggendorf bei Nacht versucht, kannst du vergessen. Überall liegen gräßlich dreckige Schneehaufen rum, die zudem noch mit Absperrmaterial eingegrenzt sind. Auch hier müsste man nur die Weihnachtsbeleuchtung erstrahlen lassen und den Rest im dunklen Nirwana verstecken.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 25. Dezember 2010, 17:16:30
... Ich gebe die Bahn frei. ...

Dann traue ich mich mal:



schwarze Landschaft



Aufgenommen an einem windigen Spätherbsttag, frühabends, bei bereits knappem Licht. Den Aufnahmezeitpunkt konnte ich nicht beeinflussen, denn die Zäune und Schranken, die den Zugang zu diesem Ausblick versperren, sind nur ausnahmsweise offen.

Mir ging es um die eigenartige Atmosphäre, die von dieser Landschaft ausgeht. Kommt die so rüber?

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 26. Dezember 2010, 17:36:51
Hallo Querkopf, es wird wohl an den Feiertagen liegen, dass hier so wenig Resonanz kommt. Ich finde die Landschaft sehr interessant und auch fotografisch lohnenswert. Allerdings meine ich, dass man mehr daraus machen könnte. Der helle Himmel lässt die schwarze Erde nicht zur Geltung kommen. Halte ihn mal zu und achte auf die Stimmung, die dann entsteht. Ich würde auf einen Tag warten, an dem der Himmel entweder richtig dunkelblau ist, oder ich würde ohne Himmel fotografieren. Oder einen der seltenen Moment abpassen, wo die Sonne scheint und schon eine dunkle Wolkenwand im Anmarsch ist - ein solches dramatisches Licht würde sicher ideal sein.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 26. Dezember 2010, 17:55:17
 :D Moin,

ich stimme frida zu, vielleicht wirklich einen besseren Tag zum Fotografieren abwarten. Die Landschaft ist wirklich beeindruckend,das würde sich lohnen...

hier mal ein Beispiel, damit man sich das, was frida mit dem Himmel meinte, bildlich vorstellen kann:

Der Himmel bekam eine andere Tonwertkurve, die Helligkeit der Farben wurde herabgesetzt und der Kontrast ein wenig erhöht.
(Ist nur ein Schnellbearbeitungs-Beispiel)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 26. Dezember 2010, 19:38:40
eigenartige Atmosphäre ...

Hallo Querkopf,

die interessante, morbide Atmosphäre kann man schon gut ahnen. Aber kompositorisch hat das Foto Schwächen. Es ist zu viel drauf (unscharfe Gräser im Vordergrund, das eigentliche Motiv im Mittelgrund, das Wasser und die Hochspannungsmasten im Hintergrund (die Masten auch noch unglücklich positioniert).

Insofern finde ich auch fridas Idee gut, es mal ganz ohne Himmel zu versuchen (das 'verdichtet' Landschaftsfotos nicht selten), vielleicht mit einer leichten Telebrennweite. Jedenfalls solltest du das Foto mehr konzentrieren.

Was blauen oder im Gegenteil dramatischen Himmel angeht: Sicher auch Bildideen, aber das ist dann ganz was anderes. Mich fasziniert gerade die Stimmung dieses trüben Tages, und die wäre dann weg, was ich schade fände.

Kommt aber darauf an, was du mit dem Bild rüberbringen möchtest ...

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 26. Dezember 2010, 19:49:07
Hallo, Frida und Lonicera,

... ich stimme frida zu, vielleicht wirklich einen besseren Tag zum Fotografieren abwarten. ...
ist leider nicht möglich:
... die Zäune und Schranken, die den Zugang zu diesem Ausblick versperren, sind nur ausnahmsweise offen. ...

... Ich würde auf einen Tag warten, an dem der Himmel entweder richtig dunkelblau ist, oder ich würde ohne Himmel fotografieren. ...
Bei der Aufnahme bin ich schon in die Knie gegangen, um weniger Himmel/ mehr Erde abbilden zu können ;). Ohne Himmel geht m. E. nicht, denn dann wäre ein (inhaltlich) für mich wichtiges Detail weg: die beiden Strommasten. (Dann wäre auch einiges direkt unterm Himmel weg, was in der Verkleinerung/ Kompression freilich nicht klar erkennbar wird: Am Horizont beginnt die "Normalität", Dorf, Wäldchen etc.pp.

Dunkelblauer Himmel ergäbe einen anderen Charakter. Freundlicher - zu freundlich. Auch die Bearbeitung, die Lonicera in #457 vorschlägt, ist mir zu "hübsch" ;) (mal abgesehen davon, dass das Licht dann in sich nicht mehr stimmt) - die Landschaft als solche ist sperrig, abweisend, kalter Himmel passt m. E. gut...

Aber ich sollte wohl mal erklären, was man da sieht. Keine Natur. Sondern eine Industriebrache, einen Bergbau-Absinkweiher. Schon Jahrzehnte außer Betrieb, aber auf dem extrem mageren Staub-Kohle-Schlamm schreitet die Sukzession nur langsam voran. Die riesige Fläche (in unmittelbarer Siedlungsnachbarschaft, daher Häuschen etc. im Hintergrund) ist ungesichert, ergo fest abgesperrt; deshalb kann man sich Fototage nicht aussuchen.

Hier ein paar weitere Ansichten, zur Orientierung. Man sieht, es gab auch "Dramatisches" ;). Beim Bild in #455 ging es mir aber um den "kalten" Aspekt.


schwarze Landschaft-0067-klein.jpg





schwarze Landschaft-0084-klein.jpg



@Thomas:
Bei den unscharfen Gräsern im Vordergrund habe ich auch überlegt ;). Vielleicht besser so?


schwarze Landschaft-0100-klein.jpg



Merci & schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 26. Dezember 2010, 19:54:30
;). Vielleicht besser so?

Ja :D . Trotzdem ist noch zu viel drauf, finde ich. :-\

Wahrscheinlich wäre es besser, das ganze Ensemble mit mehreren ´konzentrierten Fotos abzubilden. So etwas in einem Bild hinzukriegen ist sehr, sehr schwer, vor allem, weil man ja keine Sprengladungen anwenden kann ...

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 26. Dezember 2010, 20:09:56
... Wahrscheinlich wäre es besser, das ganze Ensemble mit mehreren "konzentrierten" Fotos abzubilden. So etwas in einem Bild hinzukriegen ist sehr, sehr schwer...
Da ist viel dran - danke, werde ich beherzigen, wenn ich das nächste Mal hinkann (ich werde hoffentlich im neuen Jahr ein, zwei Möglichkeiten haben).

Schwierig bleibt's auch dann,
... weil man ja keine Sprengladungen anwenden kann...
...und weil nicht mal Roden geht (diese dämlichen Kiefernsämlinge allüberall am "Ufer"!) und weil strengste "Rotkäppchen, geh' nicht vom Wege ab!"-Vorschriften gelten ;D... Na, schaumermal.

Merci!

Die/ der Nächste, bitte.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 26. Dezember 2010, 20:18:03
 :D Querkopf, das zweite 0084 finde ich besser, da kommt die Stimmung, die Du beschrieben hast gut ´rüber.

Obwohl ich nicht so für Strommasten e.t.c. in der Landschaft bin, aber hier passen sie...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 26. Dezember 2010, 20:56:33
:D Querkopf, das zweite 0084 finde ich besser, da kommt die Stimmung, die Du beschrieben hast gut ´rüber.

Obwohl ich nicht so für Strommasten e.t.c. in der Landschaft bin, aber hier passen sie...

..sehe ich genauso, das interessanteste Fotos von allen, inhaltlich und foto-GRAFISCH; auch der Himmel trägt da zum Gesamteindruck bei :D

Gruß

Jo
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 27. Dezember 2010, 01:19:21
Hallo, Loni und Treasure-Jo,

danke für eure Kommentare.

Klar, Bild 0084 macht inhaltlich mehr deutlich (Fördergerüst etc.), das macht beim Gucken den Zugang leichter. Es zeigt aber zugleich einen anderen Aspekt der Landschaft: weicher, weniger spröde.

Mir ging's beim Eingangsbild um die Kahlschwarz-bis-zum-Horizont-Perspektiven (das Gelände hat insgesamt ca. 40 ha!), kalt, fremd, teilweise bedrohlich.

Das dritte Bild aus #459, nach Thomas' Rat ein Stückchen beschnitten, kommt dem näher, allerdings ist das Licht viel zu "warm":


schwarze Landschaft-0100-neu-klein.jpg



Bei einem neuen Besuch dort weiß ich jetzt, worauf ich achten werde. (Und hoffe, dann mehr Ruhe zu haben für die Standortwahl - ein geführter Rundgang, bei dem die Zeit nur grad so reicht für den Fußweg, bleibt fotografisch zwangsläufig unbefriedigend..).

Merci nochmals - und jetzt mache ich endgültig Platz :).

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 27. Dezember 2010, 09:35:03
Die letzte Variante kommt schon ganz gut, finde ich. Es lohnt bestimmt, nochmals dorthin zu gehen. Für den Himmel könnte auch ein Grauverlaufsfilter helfen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 30. Dezember 2010, 21:02:54
Wenn ichdarf, schiebe ich die Schleibrücke bei Lindauniss ein und würde mich üben vorteilhaften Beschnitt freuen. Ich selber habe auch schon einen Schnitt gemacht, zeigen den aber später


(http://i942.photobucket.com/albums/ad269/FrancisDubreuil/Winter%202010/th_ROL_3963a1.jpg?)


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 30. Dezember 2010, 22:49:56
 :D

das fiel mir dazu spontan ein, könnte ein schönes Pano abgeben:
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: troll13 am 30. Dezember 2010, 23:26:42
Nö, ich finde Rolands Bildausschnitt wesentlich spannender. Bei einem Panorama würde mich der Vordergrund eher stören.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 30. Dezember 2010, 23:56:11

Zitat
würde mich der Vordergrund eher stören.

ok; auch eine Meinung, ich sehe es eher als untere Rahmung.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 31. Dezember 2010, 02:11:45
Hallo, Roland,

wenn du schon nach Schnitt fragst: Die schiefe Straßenlaterne (?) rechts neben dem Turm finde ich ablenkend, die würde ich aus dem Bild nehmen.

Und ein Streifchen Himmel würde ich abschneiden, damit die Brücke nicht mehr in der Bildmitte sitzt. Dadurch sind für mich zudem Brücke und Gräser-Vordergrund besser balanciert.

@Lonicera: So sehr ich Extremformate mag, das hier scheint mir kein Fall dafür. Dazu hat Roland die Gräser vorne zu ausdrücklich mit ins Bild gesetzt.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 31. Dezember 2010, 08:56:22
Mir gefällt Rolands Foto genauso wie er es gezeigt hat. Der Schnitt finde ich gut und ausgewogen.
Das Foto hat nach meinem Empfinden kein Potenzial für ein Panorama. Der verdichtete Ausschnitt von Querkopf gefällt mir leider auch nicht. Dadurch bekommt die Brücke etwas Schweres, weil näher rangezoomt. Durch diesen Beschnitt verliert das Foto an filigraner Leichtigkeit. Ich würde es somit genauso gelassen wie es ist.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 31. Dezember 2010, 12:05:56
Ich schließe mich Evi an. Ich finde den Beschnitt des Bildes passend. Der Himmel bildet ein Gleichgewicht mit dem Schilf und in diesem Fall wirkt die mittige Brücke auch nicht langweilig auf mich.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 31. Dezember 2010, 12:28:24
Ich fand, dass ein bisschen zu viel drauf ist auf dem Foto, aber es stimmt, wenn man es beschneidet wird die Brücke sehr massiv und dominanter als es ihr zukommt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 31. Dezember 2010, 13:03:45
das foto lässt den blick des betrachters vom schilf zu den hauptobjekten gleiten. ich empfinde es keinesfall störend.
natur und bauwerke bilden eine harmonische einheit.

der schiefe mast hat seinen gegenspieler im schilf - wie in der natur muß nicht immer alles exakt ausgerichtet sein.
das foto ist für mich im original am überzeugendsten, die farben wirken authentisch. :D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 31. Dezember 2010, 15:57:11
Ich finde einen wirklich befriedigenden Beschnitt dieses Fotos recht schwierig. Deshalb hatte ich hier geschrieben:

Nur hätte ich vielleicht ... beim Brückenfoto etwas mehr Himmel ins Bild genommen, ...

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 03. Januar 2011, 19:48:35
Thomas, nun hatte ich mich beim fotografieren fürs Schilf entschieden und nicht für den grauen Himmel, zumindest habe ich nicht beiden gleich getont ;), wie ich das manchmal tue.

Ich finde den Euren Beschnitt, bis auf Lonis Panorama, (Danke trotzdem für die Mühe) nicht schlecht, wobei ich das unbeschnittene Bild lieber mag.
Hier mein Beispiel, ich habe mehr Himmel gelassen und das Schilf beschnitten, wie links und rechts

(http://i942.photobucket.com/albums/ad269/FrancisDubreuil/Winter%202010/th_ROL_3963a23.jpg)


Denke Euch, ich mache den Weg frei ;)

Sensorflecken nicht weggestempelt :'(
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 03. Januar 2011, 20:25:45
Ich muss jetzt doch noch meine Variante anbringen, an einen solchen Schnitt hatte ich gedacht, als ich es ursprünglich angeregt hatte. Das Schilf ist komplett drauf, nur oben und an den Seiten habe ich geschnitten.



roland.jpg



edit: Tippfehler eliminiert :P
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 03. Januar 2011, 20:32:41
...das wäre auch mein Favorit, wobei das Original nahezu gleichwertig ist. (Ein gutes Foto läßt sich nicht so leicht zernschippeln ;D )
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 03. Januar 2011, 20:45:35
Frida, das finde ich sehr gut, denn wenn man dort steht, nimmt man dieses Reetgras sehr stark wahr. Man mein fast die Brücke läge im Sumpf. Das kommt bei Deinem Schnitt gut rüber
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 03. Januar 2011, 21:13:30
Ja Frida, dein Beschnitt gefällt mir auch sehr gut.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 03. Januar 2011, 23:50:44
Fridas Schnittvorschlag in #477 und meinen in #470 habe ich grad mal nebeneinander auf den Bildschirm gestellt. Leichter Anschnitt links und rechts (wobei Frida den Hauch eines Ticks einer Spur mehr dran gelassen hat, speziell links), exakt gleiche Portion Himmel über der Brücke, vollständiges Schilf unten: Beide Versionen sind nahezu identisch.

Aber die Reaktionen sind sehr verschieden ;D :-X...

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 04. Januar 2011, 01:09:59
Fridas Schnittvorschlag in #477 und meinen in #470 habe ich grad mal nebeneinander auf den Bildschirm gestellt. Leichter Anschnitt links und rechts (wobei Frida den Hauch eines Ticks einer Spur mehr dran gelassen hat, speziell links), exakt gleiche Portion Himmel über der Brücke, vollständiges Schilf unten: Beide Versionen sind nahezu identisch.

Aber die Reaktionen sind sehr verschieden ;D :-X...

Schöne Grüße
Querkopf
Querkopf, vielleicht brauchte man zwei mal diesen fast gleichen Schnitt um zu erkennen wie gut er ist ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 04. Januar 2011, 10:38:56

Aber die Reaktionen sind sehr verschieden ;D :-X...

Querkopf, ich gebe dir recht. Wenn ich deine und Fridas Version nebeneinander betrachte, ist da wirklich nicht so viel Unterschied. Ich entschuldige mich und komme beim nochmaligen Ansehen zu dem Schluß, dass mir Rolands allererste Version am besten gefällt, weil sie mir am "leichtesten" erscheint.
Ich muss auch unbedingt lernen, in Photoshop mit Ebenen zu arbeiten, um zwei Versionen nebeneinander einzublenden. Ich beherrsche die Ebenenfunktion immer noch nicht :-[

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 05. Januar 2011, 01:12:34
Hallo, Evi,

kein Grund zur Entschuldigung ;).

Denn ich wollte nicht "Recht haben" oder so, sondern nur aufmerksam machen auf etwas, das mir aufgefallen ist, auch vorher schon mal (wo das war, suche ich jetzt aber nicht, bin zu faul - so wichtig ist's letztlich ja auch nicht).

Und ich wollte einladen zu ganz genauem Hinsehen.

Denn: Auch wenn die beiden Versionen vom Schnitt her fast identisch sind, so gibt es doch feine Unterschiede.

Weil Roland ausschließlich nach Schnitt gefragt hatte, war meine Variation in #470 ausschließlich geschnitten, ansonsten gegenüber dem Original unverändert. Fridas Version in #477 ist hingegen einen Tick "weicher" in Kontrast und Schärfe. Eben dadurch wirkt die Brücke weniger hart, weniger wuchtig, weniger "schwer", trotz gleichen Umfeldes.

Das ist für mich eine Art Spur: Roland, vielleicht lohnt es sich, wenn du ein bisschen - nicht viel! - an den Parametern Kontrast und Schärfe drehst? Vielleicht könnte das Foto durch weicheren Kontrast (oder eine flachere Gradationskurve) gewinnen? Und vielleicht muss das Schilf im Vordergrund, das mir fast überschärft vorkommt, gar nicht soo "knallhart" ins Bild? Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass solche Nuancen (Nuancen, mehr nicht!) - in Kombination mit leichtem Schnitt - dem "Zuviel drauf" abhelfen und zugleich einer zu massiven Wirkung der Brücke vorbeugen.

Aber ob's funktionieren würde, weiß ich nicht, hab's nicht ausprobiert...

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 05. Januar 2011, 09:32:10
Das ist eine interessante Beobachtung, Querkopf, auch wenn ich sie mir nicht erklären kann, denn ich habe außer dem Beschnitt nichts geändert. Also muss mein GIMP den Prozess des Laden, Schneidens und wieder Speicherns anders angegangen sein als die von Dir gewählte Bildbearbeitung. Womit hast du geschnitten?
Interessant ist es auch, weil ich Deinen Schnittvorschlag angesehen hatte, nachdem Du ihn gemacht hattest und dachte, ne, das entspricht zwar dem, was ich mir in etwa vorgestellt habe, aber die Brücke wirkt nun so hart und wuchtig, ist wohl doch keine gute Idee. Als ich dann am Ende doch noch selbst beschnitten habe, hatte ich diesen Eindruck nicht. Ich habe aber nie die Bilder nebeneinander verglichen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 05. Januar 2011, 10:46:28
Hallo Querkopf
Ich habe noch mal das Bild bearbeitungstechnisch zurück gesetzt und nur Lichter etwas erhöht und den Weißabgleich etwas wärmer gemacht, auch beim Verkleinern nun nicht nachgeschärft, sowie Deinen Bildschnitt probiert


(http://i942.photobucket.com/albums/ad269/FrancisDubreuil/Winter%202010/th_ROL_3963a3.jpg)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 05. Januar 2011, 16:30:30
Ich sag's nochmal: Für mich muss da mehr Himmel drauf ::) - aber nicht auf Kosten des Schilfs. Durch Beschnitt dieses Fotos kriegt man das nicht hin. Man müsste mit etwas stärkerem Weitwinkel fotografieren, meine ich.

Weniger schärfen finde ich gut, allerdings ist es mir jetzt ein wenig zu dunkel / zu flau.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Querkopf am 05. Januar 2011, 18:56:33
Hallo, Thomas,

Ich sag's nochmal: Für mich muss da mehr Himmel drauf ::) - aber nicht auf Kosten des Schilfs. ... Man müsste mit etwas stärkerem Weitwinkel fotografieren, meine ich. ...
mehr Himmel wäre wohl auch durch eine kleine Veränderung des Aufnahme-Standpunktes - im Wortsinn! - zu haben: nicht, wie hier, im Stehen fotografieren, sondern im Knien oder notfalls bäuchlings ;D und dann halt etwas nach oben.

@Frida: Ich bin mit Photoshop noch blutige Anfängerin, da übe ich bislang nur, ganz vorsichtig, im stillen Kämmerlein... Geschnitten habe ich mit Irfan View.

Schöne Grüße
Querkopf
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 05. Januar 2011, 21:18:49
Ich stelle mal ein Bild aus wärmeren Zeit zur Diskussion. Da ich mit dem Ort emotional viel verbinde, kann ich nicht beurteilen, ob es sehenswert ist - wenn nicht, was man noch hätte interessanter machen können. Es ist eines der wenigen Überbleibsel der Lübecker Stadtmauer.



halbturm.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 05. Januar 2011, 22:18:28
es ein sehr interessantes motiv - tolle balance zwischen gewundener straße und den typisch rechteckigen bauten. :D
den schnitt hätte ich breiter gewählt:
rechts - daß die granitborde der straße durchgängig sichtbar wären.
links - etwas mehr luft vom turm zum bildrand, damit der turm nicht so konisch wirkt.
die dunklen töne würde ich aufhellen, weil das schöne pflaster besser zur geltung kommt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 06. Januar 2011, 14:04:13
frida, das ist ein ziemlich stilles Foto, aber es hat schon durch den in die Tiefe führenden Schwung der Straße seinen Reiz. Hinzu kommt die interessante Mischlicht-Situation, die auf jeden Fall in der dunkleren Fassung besser ist - bitte nicht aufhellen!

Etwas unschlüssig bin ich, wie ich den großen / zu großen (?) Bildanteil mit dem Halbturm der Stadtmauer bewerten soll. Schneidet man mit dem Ziel einer optimaleren Bildaufteilung links etwas ab, verliert der Turm an Wirkung. Es geht ja um die Stadtmauer, und wie sich das Haus links in den Halbturm schmiegt, wird sich wahrscheinlich wegen der engen örtlichen Gegebenheiten kaum anders fotografieren lassen. Oder hättest du ein paar Schritte zurück gehen können?

Es hilft nichts, du musst da nochmal mit Leiter / Hubwagen und einem etwas stärkeren Weitwinkel bzw. einem Shiftobjektiv hin. ;)

Ich mag das Foto.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 06. Januar 2011, 14:08:03
Ich finde die Dominanz des Turmes völlig ok.
Ein Turm hat per se etwas Ab- und Bewehrendes. Und das kommt gut rüber.
Schade finde auch ich die unvollständige rechte Kurve.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 06. Januar 2011, 15:12:22

Es hilft nichts, du musst da nochmal mit Leiter / Hubwagen und einem etwas stärkeren Weitwinkel bzw. einem Shiftobjektiv hin. ;)


Es würde schon helfen, wenn ich die Autos abschleppen lassen würden, die immer dort stehen, wo ich mich mit meinem Stativ positionieren will.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 06. Januar 2011, 18:33:00
Ich bin mit dem Foto nicht ganz glücklich. Die Mauer wirkt auf mich sehr dominant und zerstört nach meinem Empfinden das Filigrane der restlichen Gasse. Außerdem hängt es nach links und der Beschnitt ist zu eng gewählt. Nicht nur die linke Kurve sondern auch die Laterne links ist zu eng beschnitten. Die bräuchte mehr Raum. Wenn ich das Foto betrachte, meine ich, es würde besser gelingen, wenn du mit mehr Weitwinkel fotografiert und 1 Meter höher gestanden hättest. Hattest du keine Staffelei dabei? ;) Ich würde es einen ganz kleinen Tick aufhellen. Das Pflaster im Licht dagegen gefällt mir sehr gut.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 06. Januar 2011, 21:36:45
Ich finde das Bild kippt für mich leicht und die stürzende Linien, zu sehen durch die Laterne am Rand, stören mich.

Ich hab das Bild etwas gedreht, entzerrt und das Plaster in den Tiefen abgewedelt.






Ich würde versuchen das Bild nochmal zu machen, aber mit einer kompletten Laterne.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 07. Januar 2011, 23:06:15
Danke Euch. Ich werde es bei passendem Wetter noch einmal probieren. Wie gesagt, die parkenden Autos sind ein Problem. Sowieso wären die meisten Stadtfotos so viel schöner ohne die Blechkisten...

Bahn frei!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 07. Januar 2011, 23:30:51
Dann schieb ich noch mal eins nach.
Mich hatte dieser Gegensazu zwischen der zarten Blume und dem strengen Renaissance-Gemäuer berührt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Katrin am 07. Januar 2011, 23:33:45
Von direkt davor wäre vermutlich der Kontrast Blume/Gemäuer/Fenster besser rausgekommen, denn so liegt die Blume im unteren, eher verlorenen Eck, weil es zumindest mich beim Betrachten nach Links oben wegzieht... daher ist die Blume, wenn auch gewollt nicht Hauptattraktion des Bildes, sehr im Hintertreffen. Frontal und die Blume mittig oder das gesamte Fenster in die linke oder rechte untere Bildhälfte hätte mir besser gefallen (aber vielleicht ging das ja nicht, ist ja oft so).
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 08. Januar 2011, 16:59:32
Wenn es vor allem darum geht:

Gegensazu zwischen der zarten Blume und dem strengen Renaissance-Gemäuer
, - und das ist ja auch ein interessantes Motiv - dann muss ja nicht das ganze Fenster mit drauf.

D.h. ich hätte mich so vor die Blume gestellt, dass die Kamera parallel zur Mauer und nicht nach oben oder unten gekippt ist, und dann den Bildausschnitt so gewählt, dass nur einige Mauersteine im Bild wären. Das Fenster trägt ja nicht unbedingt zur genannten Bildidee bei.

Wenn das Fenster 'mit drauf' soll, dann eben aus genannter paralleler Aufnahmeposition: oben Fenstersims im Bild, restliches Fenster nur im Anschnitt. Ggf. Weitwinkel erforderlich.

Andere Möglichkeit: Da der Blumentopf in der Achse des Fensters hängt, könnte ich mir auch eine steile Perspektive nach oben vorstellen. Dadurch würde der Blumentopf, weil im Vordergrund, betont erscheinen.

Jedenfalls keine in jeder Achse stürzenden Linien wie auf deinem Foto, sondern nur zu einem horizontalen oder vertikalen Fluchtpunkt stürzend; bei der Strenge des Mauerwerks wäre vielleicht auch ein diagonaler Fluchtpunkt interessant.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 10. Januar 2011, 09:32:38
Frontal und die Blume mittig oder das gesamte Fenster in die linke oder rechte untere Bildhälfte hätte mir besser gefallen (aber vielleicht ging das ja nicht, ist ja oft so).

Die schmale Gasse ließ es tatsächlich nicht zu.
Es war durchaus meine Absicht, die Mächtigkeit des Gemäuers/Fensters nicht zu beeinträchtigen. Deshalb hätte mir Thomas Lösung, das Fenster nur halb abzulichten nicht gefallen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 10. Januar 2011, 13:48:10
Wie wäre es denn mit meinem alternativen Vorschlag, von einem Standpunkt unter dem Fenster aus nach oben zu fotografieren?

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 10. Januar 2011, 14:40:37
Wäre möglicherweise möglich gewesen. Aber wäre dann die Blume nicht noch kleiner ausgefallen?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 10. Januar 2011, 15:19:32
Wie klein oder groß die Blume wird, hängt von der Perspektive ab. Die wird zum einen von der Brennweite (Weitwinkel, normal oder Tele) und zum andern vom Aufnahmeabstand bestimmt. Z.B. Weitwinkel, nah dran an die Blume, Kamera recht steil nach oben: Blume recht groß im Vordergrund, dahinter das nach oben perspektivisch zusammenlaufende Mauerwerk. Da ist dann die Blume der dominierende Bildpart. Kann ich mir spannend vorstellen.

Bei gleicher Perspektive etwas weiter weg (im konkreten Falle: tieferer Aufnahmestandpunkt), erscheint die Blume kleiner, und es ist mehr Mauerwerk im Bild. Vielleicht besser, wenn das Mächtige des Mauerwerks gegenüber der Kleinheit der Blume zum Ausdruck kommen soll.

Ist nicht einfach, das alleine mit Worten auszudrücken ...


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 10. Januar 2011, 15:41:04
Da ich nur eine Digi habe, stellen sich für mich eine Reihe von Alternativen nicht.
Aber rein theoretisch sind diese Möglichkeiten schon sehr wertvoll.

Ich gebe gerne weiter.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 10. Januar 2011, 15:43:14
In gewissen Grenzen müsste das auch mit einer kleinen Digi gehen, die ja auch ein wenig Weitwinkel bietet.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 10. Januar 2011, 15:49:10
Das war angesichts der engen Gasse bereits der weiteste.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 10. Januar 2011, 17:10:12
Ich weiß ja nicht, wie es mit der Perspektive gewesen wäre, aber ist es nicht vielleicht eine Option, sich auf den Boden zu legen und in Rückenlage mal durch die Kamera zu schauen??

Bei Kirchtürmen mache ich das immer wieder gerne, zum Erstaunen der Passanten...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 10. Januar 2011, 22:36:07
wie bereits angedeutet - es ist eine ungünstige perspektive.
ich habe mich mal vor das fenster gestellt, dabei gehen allerdings bildanteile verloren.
das enthaltene wasserzeichen will sagen, daß ich nur teste...



Colle_di_Val_dElsa__fars_2010_2.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 10. Januar 2011, 22:45:59
...ich vermisse das rechte Licht in diesem Bild. So wirkt das Motiv in jeglicher Position matt und etwas leblos.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Paulownia am 11. Januar 2011, 19:54:07
Ich hoffe ich habe fars richtig verstanden, dass die Bahn frei ist. :-\

Dieses Foto fand ich von der Komposition sehr schön. Fenster, kahle Mauer und der Kaktus.

Doch irgendwas passt nicht, ist zu viel oder zu wenig, zu schief oder zu gerade. Ich komme da einfach nicht drauf. Könnt Ihr mir da weiterhelfen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 11. Januar 2011, 21:27:28
Das gefällt mir gut, die Farbe des Fensters wiederholt sich im Katus.

Warum nur ist das Gebäude derart verzerrt? Hast Du mit Superweitwinkel fotografiert? stark von unten nach oben, aber so weit oben ist das Fenster doch gar nicht.

Ich habe versucht es zu entzerren, ganz gelungen ist das nicht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 11. Januar 2011, 22:48:58
die farbübereinstimmung der hauptmotive finde ich auch interessant. 8)
m.e ist das bild etwas blaustichig.
ich habe mich am farn orientiert, der sicherlich grün sein sollte.
der farbton der wand wirkt dann wärmer. vlt. habe ich den farbausgleich übertrieben, denn ich kenne das original nicht.
gespiegelt gefällt mir das bild noch etwas besser.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 11. Januar 2011, 23:30:27
Werner, ich finde Deine Variante recht gefällig.Paulownia , das ist ein sehr interessantes Bild :D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Paulownia am 12. Januar 2011, 07:56:52
Gartenlady,
das Fenster war tatsächlich in ca. 2,20m Höhe und ich musste von unten nach oben fotografieren. Durch Dein Korrekturbild fällt diese Verzerrung mir jetzt auch auf.

Werner,
es wurde mit einer Kompaktkamera fotografiert und das starke Licht dort, machte es etwas schwierig. Dadurch entstand wohl der starke Blaustich. Doch ganz so grün war es aber auch nicht.
Dein Gespiegeltes ist tatsächlich gefälliger.

Trotz alledem frage ich mich, ob das Foto nicht besser geworden wäre, wenn ich mich weiter rechts gestellt hätte damit Fenster und Kaktus mehr zusammenrücken.

Wie seht Ihr das.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 12. Januar 2011, 10:39:07
@Werner,

mein Eindruck, Du hast nahezu das Optimum aus diesem Bild herausgeholt.

Gruß

Jo
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 12. Januar 2011, 11:15:48
Ich finde Werners Bearbeitung auch sehr gut. Interessant mal wieder, der Effekt der Spiegelung!

Ich finde nur, dass es oben rum ein wenig eng ist. Wenn möglich, hätte ich dem Ganzen etwas mehr Raum gegönnt, d.h. von ein wenig weiter zurück oder mit stärkerem Weitwinkel fotografiert. Dann wären Kaktus und Fenster auch automatisch etwas näher zusammen.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 12. Januar 2011, 11:21:52
...ein Grund, warum man intuitiv die gespiegelte Variante bevorzugt, mag sein, dass die Bilddiagonale nun von links unten nach rechts oben verläuft.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 12. Januar 2011, 11:34:06
Mag sein, dass die gespiegelte Variante als gefälliger empfunden wird ( wir "lesen" von links nach rechts), aber ein solches Foto, das ja eine Situation eines Gebäudes dokumentiert und auch ein Urlaubserinnerungsfoto ist, würde ich niemals spiegeln.

Man spiegelt ja auch keine Landschaft oder einen Menschen, nur weil das gefälliger aussieht. Ich bin nicht puristisch eingestellt, was Fotos anbelangt, Pflanzenbilder spiegele ich auch schon mal, wenn es gefälliger aussieht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 12. Januar 2011, 11:58:00
...bei reinen Dokumentationsfotos sehe ich das auch so. Bei Fotos mit jeglichen künstlerischen, ästhetischen Aspekten finde ich das legitim oder gar angebracht, diese zu bearbeiten, im besten Sinne zu "manipulieren". Da hätte ich auch keine Skrupel, Landschaften oder Menschen zu "spiegeln", genau so wie ein Maler abstrahiert und verändert. Die künstlerische Realität ist nicht immer das, was man zu sehen glaubt.

Aber zu diesen Diskussionenen gibt es ja schon einen Thread:
Was ist legitime Bildbearbeitung, was Manipulation?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 12. Januar 2011, 12:16:16
Ich weiß, dass es diesen thread gibt, ich wollte trotzdem meine Meinung zu dieser speziellen Spiegelung äußern.

Es wäre ja blöd, wenn das nicht mehr erlaubt wäre wegen eines allgemeinen thread.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Paulownia am 12. Januar 2011, 12:26:03

Ich denke, die Hauptaspekte was mich am Foto stört sind:

Die starke Verzerrung, wie es mir Gartenlady so anschaulich zeigte.
Thomas Rat, weiter weg fotografieren, damit es oben nicht so gequetscht aussieht.

Das Foto in der Spiegelung von Werner und die Farbkorrektur finde ich gelungener wie mein eigenes Foto.

Ist aber für meine bescheidene Fotokenntisse zwar sehr lehrreich aber unerheblich, da ich mich in erster Linie darüber freue überhaupt ein ganz gutes Foto hinbekommen zu haben. ;)

Herzlich Dank, und ich gebe ab.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 12. Januar 2011, 12:27:09
@Gartenlady,

...ich hatte keinesfalls die Absicht, DICH davon abzuhalten, Deine Meinung hier zu äußern, ganz im Gegenteil, die ist mir sehr willkommen. Ich wollte lediglich meinen eigenen Kommentar damit schließen und vor allem auf die sehr interessanten und Kontroversen Diskussionen in dem anderen Thread hinweisen.

Gruß

Jo
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 16. Januar 2011, 18:58:15
Darf ich auch mal -

zunächst ganz ohne weitere Angaben zu Inhalt und Technik. Wenn dazu Angaben erwünscht sind kann ich mehr sagen.

Sagt ganz unerschrocken was ihr denkt, ich werde es vertragen.

Ingeborg
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 16. Januar 2011, 19:11:34
Hallo Ingeborg,

um dein sehr fein gegliedertes Bild beurteilen zu können, würde ich gern mehr davon sehen. Wenn Du kannst stell es doch etwas größer ein und nutze die 100 kb aus ;)

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 16. Januar 2011, 19:22:21
Darf ich auch mal -

zunächst ganz ohne weitere Angaben zu Inhalt und Technik. Wenn dazu Angaben erwünscht sind kann ich mehr sagen.

Sagt ganz unerschrocken was ihr denkt, ich werde es vertragen.

Ingeborg

...wie auch immer die Fotofreaks das Foto analysieren werden, der Garten macht in jedem Fall seeeehr neugierig!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 16. Januar 2011, 19:36:25
Jo,
kummscht halt mol e Schtick die (Reh)Bach nuff


Birgit,
das hatte ich befürchtet, besser so?



beet2.JPG



ich fürchte durch die extrem niedrige "Qualität" hat es etwas verloren
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 16. Januar 2011, 19:48:51
nochn Versuch
Bei so detailreichen Bildern wird das Grenzwertig und ich h**** Ph***sh**



beet5.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 16. Januar 2011, 20:18:01
Du hast eine zauberhafte Lichtstimmung eingefangen. Kein Wunder, dass Jo gerne mal kommen würde, das Bild macht Lust dazu, diesen Ort aufzusuchen.

Zugleich ist es etwas unbefriedigend, da man außer der Stimmung nichts "so richtig" sieht, es ist sehr viel drauf, aber es fehlt Gliederung, Ordnung. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit gewesen, eine Staude in den Vordergrund zu nehmen oder aber eine Linie - z.B. einen Weg oder Rand des Beetes zur Gliederung zu nutzen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 17. Januar 2011, 08:53:03
Ich stimme Frida zu, die Lichtstimmung ist wunderschön und das Staudenbeet toll. Was dem Bild fehlt ist ein Haltepunkt für die Augen. Das kann eine Rosenkugel, eine Schale, eine Figur, eine Staudenstütze usw. sein.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 17. Januar 2011, 10:05:30
@Ingeborg,

mich würde interessiern, was DICH an diesem Bild ganz besonders fasziniert? (z.B.: Lichtstimmung, Stimmung allgemein, Pflanzen, Pflanzenkombinationen, Strukturen, Farben, Bildgestaltung, Deine eigene Stimmung in diesem Moment.....)

Es kommt ja auch darauf an, was die Hauptintension eines Fotos ist:

Stimmungsbild, Dokumentation, Reportage, Fotokunst...

Man sollte sicher kein Bild nur in eine Schublade schieben, aber ganz sicher macht es auch Sinn, sich über die eigene Intensiion beim Fotografieren Gedanken zu machen. Eine bunte Mischung aus o. g. 4 Schubladen geht in der Regel schief.

Was war Deine Intension?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Rosana am 17. Januar 2011, 11:17:45
Mir gefällt das Bild sehr. Solche speziellen Lichtsituationen versuche ich immer wieder einzufangen - mit welchselden Erfolg!

In der oberen Hälfte in der Mitte hat es eine Waagrechte - ein Tisch? - mich irritiert diese Linie. Ich hätte ev. etwas darauf gestellt, z.B. Vase, Skulptur.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 17. Januar 2011, 20:52:40
... Was war Deine Intension?

ich möchte mehr Bilder von Gartensituationen machen die auch ästhetischen Ansprüchen genügen. Wenn ich gelungene Bilder habe waren dies überwiegend Nahaufnahmen einzelner Blüten. Der Rest ist reine Dokumentation und muss immer schnell gehen.

Das gezeigte Bild entstand, während am Feuerplatz der Berg mit Nicht-Häcksler-Tauglichem brennen sollte aber qualmte. Ich sah den wunderbaren Lichteffekt und habe schnell versucht unter Ausblenden der übelsten Details möglichst viel drauf zu kriegen. Das ist auch gelungen. die ganzen 5 x 12 qm der Versuchsfläche sind drauf.

Rosana,
das ist kein Tisch in der Mitte sondern das Dach vom "Teehaus". Da steht die alte Hollywoodschaukel.

Ich finde das Bild auch sehr stimmungsvoll und liebe es. Aber zu einem guten Bild fehlt noch was - da will ich an mir arbeiten. Daher sind mir Eure Hinweise interessant was man hätte besser machen können.

Nicht zuletzt bin auch stolz, wie toll sich die Ansammlung von "mit der Pflanze könnte ich es auch mal versuchen" in der Gesamtwirkung macht.

Meine Stimmung in dem Moment? "Hoffentlich geht mir das Feuer nicht wieder aus - ich muss schnell zurück."

Ingeborg
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Lilo am 17. Januar 2011, 22:30:54
Ach, der Dunst ist Rauch, toll sieht das aus.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 18. Januar 2011, 13:50:21
Hallo Ingeborg,

im ersten Moment ging es mir auch so: Huch, da ist viel drauf. Wo will ich hingucken, aber je länger ich draufschaute desto besser gefiel mir der (mein) "Blickweg": von linksunten diagonal über die Fetthennen mittigrechts zu den Astern, von da dem hellen Laub des Baumes nach oben zur Mitte und mit den Sonnenstrahlen über die Gräser wieder runter zur Iris. Ein richtiger Spaziergang und weil so schön war gleich nochmal.

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 18. Januar 2011, 14:19:39
"...die Lichtstimmung ist wunderschön und das Staudenbeet toll. Was dem Bild fehlt ist ein Haltepunkt für die Augen."

Das ist sind die wirklich positiven Dinge, aber auch der Knackpunkt des Bildes, meines Erachtens. Zuviel auf einem Bild finde ich und zuwenig Struktur, ich irrte tatsächlich etwas orientierungslos im Bild umher. Leider ist das komprimierte Bild auch sehr unscharf, da ist es schwierig schöne Details wirklich zu würdigen.

Mein Fazit: Weniger ist mehr. Haltepunkte, Strukturen, Linien "leiten" den Betrachter durch das Bild bzw. ziehen den Betrachter ins Bild.
 
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 18. Januar 2011, 14:47:56
Ingeborg, obwohl viel drauf ist und ein Haltepunkt fehlt, hat mir das Foto spontan gefallen. Ich kann mich lange damit beschäftigen, weil´s viel zu entdecken gibt. Wie auf einem Wimmelbild. Der Lichteinfall ist klasse eingefangen und ich denke, dass dein Foto in der Originalgröße oder als Poster viel besser rüberkommt. Naturgärten sind generell viel schwierigerabzulichten als Formschnittgärten mit viel Rasenfläche. Da ist der Fotograf weit mehr gefordert. Da bedarf es dann, wie meine Vorposter schon gesagt haben, eines ruhigen oder auch domianten Eyecatchers in Form eines Dekoobjekts, eines Gartenhäuschens etc. Das feht hier. Aber der Rest ist gelungen. Ich glaube, ich würde dieses Bild auch mögen. Es hat was Heiteres, Unbeschwertes.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 18. Januar 2011, 21:54:20
Danke für Eure Kommentare. Es freut mich, dass das Bild auch bei Euch gut ankommt und ich also nicht einfach nur in das eigene Ei verliebt bin.

Ich werde in 2011 an den Haltepunkten und Eyecatchern arbeiten. Das erfordert nicht nur fotografische sondern auch gärtnerische "Arbeit". Diese Dekos und Haltepunkte existieren eventuell nicht oder haben sich vor mir versteckt. Vielleicht bastle ich mir eine Fotodeko die ich jeweils ins Bild stelle - es gibt ja auch Fotografen die reisen mit einem roten Sofa durch die Welt.

Technisch, vor allem in der Detailschärfe ist das Original natürlich besser aber nicht perfekt. Für die Kamera mit der ich unterwegs bin ist es OK. Profiansprüchen kann es nicht genügen. (Einen kleinen Seufzer angehängt für die alte Voigtländer mit der wunderbaren Zeiss-Optik.)

pi,
hast sogar die Astern erkannt! Allerdings ist die Iris eine Yucca. Iris sind bei mirnum die Jahreszeit nicht sichtbar.

Ingeborg
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Katrin am 18. Januar 2011, 22:03:41
Hallo Ingeborg, ehe das nächste Bild kommt: Ich finde das Bild wunderschön und die Stimmung hervorragend eingefangen, aber ich stimme auch den Einwänden zu, es sei sehr viel drauf. Daher habe ich es mit Beschneiden probiert und das Diamantgras als "Hauptobjekt" behandelt. Ich weiß nicht, wie das Bild auf euch wirkt, für mich ist es eine Spur harmonischer und, hm, "räumlicher" geworden. Aber es kann auch sein, dass das nur auf mich so wirkt.

LG, Katrin
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 18. Januar 2011, 22:13:19
Hm Katrin,
da hast Du mich jetzt nochmal angespornt. Hier ein Versuch von mir den Bildausschnitt zu ändern:
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 18. Januar 2011, 22:34:06
die lichtstrahlen im dunst wirken sehr stimmig. :D
schneide doch einmal die linke bildhälfte des originals im hochformat (2:3) aus.(die bildbreite auf ca.100 mm einstellen)
und dann - wie bereits gesagt - hart an der 100 kb - grenze abspeichern!
so werden auch weniger kompressionsartefakte auftreten.
insgesamt gesehen findet das auge dadurch einzelne bezugspunkte, die die orientierung erleichtern.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 18. Januar 2011, 23:16:41
so?

das untere Drittel empfinde ich hier als überflüssig.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Katrin am 18. Januar 2011, 23:23:24
Hm, ich finde gerade die Yucca-Blätter, die den in den Rauch gemalten Sonnenstrahlen sehr ähneln, ziemlich spannend für das Bild, sie geben einen Rahmen. Aber dafür ist die Blütenfülle etwas reduziert, das hätte man durch eine etwas verschobene Perspektive aber durchaus noch ändern können.

Das Motiv hat jedenfalls Potential! Es scheint, als müsstest du noch öfter mal etwas Qualmendes verbrennen ;) .
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 19. Januar 2011, 20:25:20
mir gefällt diese variante besser.
die yucca-blätter? bilden einen ruhepunkt - von dem der blick auf die detailreichen blütenstände bis zu den "rauchgefärbten" sonnenstrahlen gleiten kann.
man muß nicht unbedingt den kompletten garten abbilden auch wenn er in deinem fall besonders sehenswert ist.
ein beschnitt ist für einen gartenfremden betrachter förderlich, vergleiche mit eigenen pflanzen/erinnerungen herstellen zu können.
das sind aber nur meine persönlichen gedanken, die nicht den vorstellungen anderer gartenfreunde entsprechen müssen.

ps:
der ausschnitt von beet7 ist 48 kb klein.
in der betrachtung mit vergrößerung zeigen sich leichte pixel (72 dpi).
mit einer höheren auflösung (bis 150 dpi) und knapp 100 kb dateigröße wären kleinere details noch deutlicher erkennbar.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 20. Januar 2011, 07:36:08
Katrin und Werner,
ich folge Euch mit der Yucca. Vielleicht war meine spontane Ablehnung des Ausschnitts auch in meiner generellen Vorliebe für das Querformat begründet.

Werner,
mit den Pixeln ist es ein Elend. Theoretisch weiß ich worauf Du raus willst und würde es sicher auch irgendwie schaffen. Aber nach einem ganzen Tag vor dem Bildschirm ist meine Motivation am Abend noch lange Pixel zu schubsen etwas reduziert. Vielleicht suche ich doch lieber endlich ein virtuelles Zwischenlager. Muss bei Gelegenheit mal nachvollziehen wie andere das machen - steht ja hier irgendwo.

Ingeborg
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 20. Januar 2011, 07:42:58
...man muß nicht unbedingt den kompletten garten abbilden ...

Hihi - das ist zwar nicht der ganze der Garten aber irgendwie hast Du recht. Bei dem Bild war ich irgendwie gefangen in meiner Dokumentationsbemühung.

Ingeborg
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 21. Januar 2011, 00:23:50
Entschuldigung wenn ich hier so lange den Laden blockiere. Ziehe mich hiermit zurück.

Bitte der Nächste der mag.

Ingeborg
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 21. Januar 2011, 19:56:27
...man muß nicht unbedingt den kompletten garten abbilden ...

Hihi - das ist zwar nicht der ganze der Garten aber irgendwie hast Du recht. Bei dem Bild war ich irgendwie gefangen in meiner Dokumentationsbemühung.

Ingeborg


...nur noch einen letzten Kommentar: Das meinte ich mit dem Festlegen auf eine Hauptintension: Stimmung, Dokumentation, Kunst.....

Das Foto habe ich mir nochmal auf Deiner Kalenderseite angesehen. Mit der besseren Schärfe wirkt Dein Foto ungleich besser! Sehr stimmungsvoll!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Eveline am 22. Januar 2011, 10:36:08
wo findet man denn ingeborgs kalenderseite?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 22. Januar 2011, 17:26:11
wo findet man denn ingeborgs kalenderseite?

Ingeborx Kalender

...in diesem Thread findet man auch andere schöne Kalender
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 22. Januar 2011, 20:48:28
Heute war wie schon seit Ewigkeiten tristes Wetter, da fiel mir das tapfere Leuchten des Mooses und der anderen kleinen Pflanzen ins Auge, die sich an der Schiene angesiedelt haben. Ich bin nicht entschieden, ob mir das Bild wirklich gefällt. Es ist viel drauf, so musste ich es auch auf 43% runterskalieren. Aber Offenblende macht bei dem Motiv auch nicht wirklich Sinn. Was meint Ihr, wie wäret Ihr das angegangen?



moos.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 22. Januar 2011, 21:04:16
Gut gesehen!

Mein erster Gedanke ist: Vielleicht hättest du dich auf das pyramidenförmige Teil links beschränken sollen, das in deinem Bild etwas angeschnitten ist.

Das ergäbe einen ruhigen, ggf. symmetrischen Bildaufbau, der dann durch das grüne Moos etwas aufgelöst wird.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 22. Januar 2011, 21:04:27
Dieses Bild gefällt mir sehr gut, es ist sehr knapp beschnitten und der Kontrast zwischen dem Moos und dem feuchten rostiges Metall ,mit dieser interessanten Formation , ist sehr gelungen.
Ich hätte es nicht weiter beschnitten, die rechte Schraube (Mutter) ist genau da wo sie hin soll
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: tarokaja am 23. Januar 2011, 09:14:04
frida, das Motiv finde ich gut gesehen.

UND es lohnt sich sicher, dran zu bleiben und weiter zu experimentieren ;)
Deine jetzige Variante finde ich als Anfang o.k. und doch überzeugt sie mich nicht wirklich - dich ja offensichtlich auch nicht.

Du fragst, wie wir das Motiv angegangen wären?
Wie ich das tue? Du kennst das doch, um ein Motiv 'herum zu tanzen'.
Varianten, die mir einfallen:
- weiter weggehen und die Schienen noch erkennbar einbeziehen
- das störende Gras ausrupfen oder eine Stelle suchen ohne Gras
- sehr viel weiter rangehen (Macro) und nur mit den rostigen abblätternden Strukturen und dem Moos spielen
- mit Schärfe und Unschärfe spielen, um die rostigen Elemente trotzdem nicht zu schwer erscheinen zu lassen
- an den Schienen forschen, ob es noch eine Stelle 'mit Clou' gibt
etc....

Dir fällt bestimmt noch mehr ein ;D

LG, Barbara


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 23. Januar 2011, 09:25:12
" das störende Gras ausrupfen oder eine Stelle suchen ohne Gras" ;D

...war ich doch nicht der einzige mit dieser "verrückten" Idee. ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 23. Januar 2011, 10:01:04
" das störende Gras ausrupfen oder eine Stelle suchen ohne Gras" ;D

...war ich doch nicht der einzige mit dieser "verrückten" Idee. ;)


Das ist keine verrückte Idee, eine Schere (Säge, Beil ....) sollte die Fotografin immer zur Hand haben ;)

Zumindest die vertrockneten Pflanzenteile würde ich entfernen, am Bild sonst nichts verändern. Wenn man zu nahe ran geht, kann man das Motiv nicht mehr erkennen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 23. Januar 2011, 11:30:38
Auf die Idee, mittels Ausrupfen ein bisschen aufzuräumen, war ich gar nicht gekommen. Aber das ist wirklich ein guter Hinweis.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 23. Januar 2011, 12:21:39
... aber zu viel würde ich auch nicht aufräumen - sieht dannn doch wieder gestellt aus.
Mir gefällt es gut bis auf den vertrockneten Grashalm, der quer durch das Bild läuft.
Das Foto strahlt für mich trotz ungewöhnlicher Sichtweise eine angenehme Selbverständlichkeit / Entspanntheit aus.
Viele Grüße _felicia
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 23. Januar 2011, 15:29:20
Falls ich noch einen Wunsch hätte wäre es, das Bild auch gerne mal weniger streng beschnitten gesehen, so, daß man die Schienen noch ein wenig mehr erkennt
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 24. Januar 2011, 07:53:26
Danke für Eure Tipps. Ich werde demnächst wenigstens ein Taschenmesser in der Fototasche haben ;) .

Bahn frei!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Lilo am 25. Januar 2011, 09:09:35
Hier ist ein Bild, das für mich das beste ist, das ich je gemacht habe.
Ich habe es noch mit der Ixus V3 aufgenommen
Es ist vom Dezember 2005. Ich habe nichts daran nachgearbeitet. Jetzt zum Vorstellen auf 40% verkleinert und dann noch auf 60% komprimiert, damit ich 100 KB erreiche.



Kassel_Eiche_20051223_01.jpg



Mir selbst gefällt an dem Bild die Plastizität der Rinde, und die Tiefe der Landschaft, durch den geschwungenen Graben.
Außerdem mag ich das Changieren der Farben welche die Flechten auf den Baumstamm zaubern und dass sich diese Farben im Hintergrund im Laub und in der Wiese wiederholen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Lilo am 25. Januar 2011, 18:33:05
Stimmt irgendwas nicht?

Könnt ihr mit dem Bild nichts anfangen oder habe ich was falsch gemacht?

soll ich's raus nehmen?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 25. Januar 2011, 18:52:18
Hallo Lilo,

Das ist ein typischer Fall von schönem Motiv, aber suboptimalem Foto. Nur ein paar Aspekte, die direkt ins Auge fallen:

Die Belichtung ist unschön, zu hell, es fehlen die Tiefen. Die Komposition ist unglücklich, mit dem schönen Borkenstamm etwas ausserhalb der Mitte. Es wirkt unentschlossen: Was ist das Hauptmotiv? Es dürfte schwer sein, sowohl der Rinde als auch der Landschaft in einem Foto gerecht zu werden. Denn das geht nur mit dem Auge, das die Landschaft nacheinander abtastet, und das Gehirn setzt es zusammen. In der Fotografie gilt meist: weniger ist mehr.

Problematisch in diesem Thread ist zudem, dass du schriebst, es sei dein schönstes Foto. Da traut man sich ja kaum, etwas zu sagen ...

Bitte nicht krummm nehmen.

Liebe Grüße
Thomas


Aber positiv ist, dass du das Motiv gesehen hast. Damit fängt Fotografieren an.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 25. Januar 2011, 19:04:36
Lilo ich sehe es erst jetzt - also keine absichtliches Totschweigen ;) .

Was die Einschätzung des Bildes angeht, stimme ich teilweise mit Thomas überein. Dass die dunklen Töne fehlen, ist ein Problem, das Du aber zumindest teilweise mit jedem Bildbearbeitungsprogramm angehen kannst.

Was die Komposition angeht, so gefallen mir die Wellenlinien, die nach schräg rechts hin laufen, sehr gut, sie machen den Reiz des Bildes aus. Vermutlich ist es auch das, was Du an dem Bild so schön findest?

Leider bremst der vordere Stamm - mächtig wie er ist - den Blick etwas aus, der herumschweifen möchte.

Halte doch einfach mal die linke Bildseite so weit zu, dass links vom Stamm nur noch ein wenig freier Raum ist - so würde der Stamm den Blick nicht ganz ausbremsen - aber leider verliert das Bild dann auch an Weite und wird quadratisch, ein ungewohntes Maß.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Lilo am 25. Januar 2011, 19:07:29
Nein ich nehme nicht krumm, sonst hätte ich das Foto nicht in diesem Thread posten dürfen.
Mich interessiert halt die Wahrnehmung der anderen.

Ja, es ging mir um das Individuum Baum als Teil einer Gruppe in der Landschaft.

Weil das Foto mir fast alles so zeigt wie auch ich sehe gefällt es mir.

ist es so besser?


Kassel_Eiche_20051223_02.jpg


zugeschnitten und 10% weniger Helligkeit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 25. Januar 2011, 19:35:28
Ein Vorschlag, um die fehlenden Tiefen Töne im Bild hervorzuholen:

Ich habe mir erlaubt, ein HDR von Deinem Bild zu erstellen.
Das Tonmapping ist ja immer Gechmackssache, das kann man ja ändern.(Ist ja auch mal eben auf die Schnelle gemacht :-\ )

Aber ich denke, das Bild zeigt so, was in ihm stecken kann.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 25. Januar 2011, 19:40:31
 ???
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ingeborg am 25. Januar 2011, 20:12:54
Lilo,
der Bildausschnitt (2.Bild) gefällt mir deutlich besser.
Laienhaft hätte ich auch gesagt, dass am Licht etwas noch besser sein könnte. Die HDR Variante finde ich nun aber zu bunt.

Das Motiv strahlt eine unglaubliche Ruhe und Würde aus.

Ingeborg
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 25. Januar 2011, 20:16:22
Ich fand den Bildausschnitt im Original besser, so rückt der dicke Stamm noch näher nach links , ich hätte es weniger stark beschnitten, da ich links den Bereich um die Wurzeln interessant finde.
Mir gefällt das Bild ansich sehr gut. Der dominante Stamm ist das Hauptmotiv und deswegen find ich ihn auch ganz gut plaziert.
Ich sehe einen minimal Rotstich im Bild und ich würde bei den Gradationskurven, einen Schwarzpunkt setzen und etwas die Mitteltöne verstärken.Minimal von Rot nach Grün verschieben

Ich habe das Bild so wie oben beschrieben leicht verändert, aber den Grundcharakter versucht zu lassen, auch ein keeines bischen links beschnitten
Woher dieser Smaragdgrüne Ton im Original kommt, weiß ich nicht, erst hatte ich den Weißabgleich in Verdacht

(http://i942.photobucket.com/albums/ad269/FrancisDubreuil/Januar%2011/th_Kassel_Eiche_20051223_01b.jpg)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: celli am 25. Januar 2011, 20:32:40
Das zweite Bild finde ich besser als das von @Roland, wahrscheinlich weil ich mehr der "Detailtyp" bin und die Bäume da mehr zur Geltung kommen. Die HDR-Variante hat auch was, obwohl ziemlich unnatürlich.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 25. Januar 2011, 20:41:55
Wie geschrieben: ein HDR auf die Schnelle, ich hätte sicher noch die Farbsättigung reduzieren können.

 Es ging ja auch nur um das addieren der Lichter und Tiefen des Bildes...jetzt sind halt mehr Informationen im Bild...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: celli am 25. Januar 2011, 20:51:44
Ich weis nicht, vielleicht wäre ich da sogar noch mehr in die Farbsättigung gegangen. ::) Hat dann was von surreal, obwohl ich darauf normalerweise nicht stehe und es vielleicht der "Natur"fotografie auch wiederspricht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Lilo am 25. Januar 2011, 21:00:05
ich hätte es weniger stark beschnitten, da ich links den Bereich um die Wurzeln interessant finde.

geht mir auch so

Zitat
Woher dieser Smaragdgrüne Ton im Original kommt, weiß ich nicht, erst hatte ich den Weißabgleich in Verdacht

Es war der 23. Dezember, diesiges Wetter, mit Sonne, es liegt Reif auf den Wiesen, das smaragdgrüne auf dem Stamm sind Flechten.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Roland am 25. Januar 2011, 21:03:29
Ach ja, wir ham ja Winter, Lilo ;)
Ich hätte es vielleicht garnicht beschnitten, sondern so gelassen..
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 25. Januar 2011, 21:27:01
Ich weis nicht, vielleicht wäre ich da sogar noch mehr in die Farbsättigung gegangen. ::) Hat dann was von surreal, obwohl ich darauf normalerweise nicht stehe und es vielleicht der "Natur"fotografie auch wiederspricht.

Ja, das ist dann Geschmackssache... :)

hier nochmal eine abgemilderte Version, leider nicht mehr so gut erkennbar
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Werner987 am 25. Januar 2011, 21:54:13
es ist schwierig eine nahaufnahme mit entfernten objekten zu kombinieren.
vlt. hättest du versuchen können, den baum weiter nach links ins bild zu setzen. (es wäre dann nicht so einfach, den baum scharf abzubilden - gegebenenfall 2 m zurücktreten und das bild passend schneiden.)
es könnte evt. vorteilhaft sein, den weiteren verlauf des grabens (zumindest das abgeschnittene bäumchen) ins bild zu bekommen.
ich konnte auch nicht widerstehen, an den farben zu basteln. ;)



Kassel_Eiche_20051223_01_w.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 26. Januar 2011, 08:29:53
Ich finde die Farben von Werners Vorschlag gut und der Beschnitt, so wie loni ihn vorgenommen hat, entspricht auch meinen Vorstellungen. Der Stamm ist so noch wichtiges Motiv, gibt aber den Blick auf die schönen Windungen des Grabens besser frei.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 26. Januar 2011, 08:40:42
Was mich interessieren würde, Lilo, warum hast Du dieses Bild eingestellt? Du schreibst es ist das Beste was Du gemacht hast, aber gefällt Dir daran was nicht? Hat es die Aussage die Du erreichen wolltest?

Das Bild wurde bei Rauhreif gemacht, das dämpft Farben. Es farbiger zu machen ist meiner Meinung nach nicht der Weg, eher diese Stimmung betonen und das Bild entsättigen und vielleicht den Stamm partiell nachschärfen, damit er den Blick durch Strukturen mehr fesselt.

Gruß Birgit

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 26. Januar 2011, 09:52:02


Das Bild wurde bei Rauhreif gemacht, das dämpft Farben. Es farbiger zu machen ist meiner Meinung nach nicht der Weg, eher diese Stimmung betonen und das Bild entsättigen und vielleicht den Stamm partiell nachschärfen, damit er den Blick durch Strukturen mehr fesselt.


Genau dasselbe habe ich auch gedacht. Hier stimme ich voll und ganz mit Birgit.s überein. Das Bild kontrastreicher zu machen, kräftigt zwar die Farben, es kommt auch schärfer daher, aber die Wirkung der schönen Raureifstimmung ist dadurch zerstört.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 26. Januar 2011, 09:55:27


Das Bild wurde bei Rauhreif gemacht, das dämpft Farben. Es farbiger zu machen ist meiner Meinung nach nicht der Weg, eher diese Stimmung betonen und das Bild entsättigen und vielleicht den Stamm partiell nachschärfen, damit er den Blick durch Strukturen mehr fesselt.


Genau dasselbe habe ich auch gedacht. Hier stimme ich voll und ganz mit Birgit.s überein. Das Bild kontrastreicher zu machen, kräftigt zwar die Farben, es kommt auch schärfer daher, aber die Wirkung der schönen Raureifstimmung ist dadurch zerstört.

LG Evi

Dem möchte ich mich auch anschließen.

Den Baum weiter nach links rücken kann leider keine Bildbearbeitung.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Lilo am 26. Januar 2011, 10:23:32
Was mich interessieren würde, Lilo, warum hast Du dieses Bild eingestellt? Du schreibst es ist das Beste was Du gemacht hast, aber gefällt Dir daran was nicht? Hat es die Aussage die Du erreichen wolltest?

Ich möchte gerne etwas von dem Blick der anderen kennenlernen.
Das Bild trifft ziemlich genau das, was ich beim Fotografieren sah und gerne abbilden wollte. Erst beim Betrachten der Aufnahmen auf dem Computer traf mich die Präsenz der Eiche auf dem Bild wie ein Hammer.
Ich habe noch andere Bilder mit dem Stamm als Hauptmotiv, aber die kommen, für mich, ganz banal rüber.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Lilo am 26. Januar 2011, 10:26:58
Den Baum weiter nach links rücken kann leider keine Bildbearbeitung.

Links ist der, für mich, spannende Wurzelbereich, die Basis der dominanten Eiche. Dieser Bereich zeigt auch teilweise die Geschichte des Wachstums.
Darum wollte ich den unbedingt dabei haben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 26. Januar 2011, 10:54:53
Was Gartenlady meint ist die Fußarbeit des Fotografen. Wenn Du etwas mehr um den Stamm herum gegangen wärst und den Baum aus der Bildmitte gerückt hättest, wäre der Bildaufbau besser und der Wurzelbereich trotzdem im Bild. In diesem Fall ist der Baum weder in der Mitte noch gezielt nach außen gesetzt. Leider kann man nicht alles hinterher per Beschnitt in der EBV regeln.
Die Fußarbeit der Fotografen wird heute leider immer weniger trainiert. Zoomobjektive, Beschneiden mit EBV usw. verführen dazu zu schnell den Auslöser zu drücken.

Ich hatte mal einen Dozenten (noch zu Analogzeiten) der kassierte bei dem Workshop Bildaufbau alle Objektive bis auf eine Festbrennweite (bevorzugt 50mm) ein. Einen ganzen Tag nur mit einer Brennweite fotografieren ist sehr lehrreich.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 26. Januar 2011, 11:56:46
"Fußarbeit des Fotografen"
Gruß Birgit

... ;)muß man sich merken ;)
Das von lonicera veränderte Bild paßt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Paulownia am 26. Januar 2011, 16:49:18
Ich möchte gerne etwas von dem Blick der anderen kennenlernen.

Lilo,
mein Blick ist da mehr laienhaft und ohne fototechnische Grundlage.

Der Baum mit seiner Wurzel und dem kleinen Graben gefällt mir vom Thema sehr gut.

Was mich als erstes gestört hat war der Strauch hinter dem Baum. Von daher hätte ich einen anderen Standort zum fotografieren gesucht.

Unsere Könner hier haben bei ihrer Kritik diesen Strauch jedoch nicht erwähnt und so denke ich, dass er wohl von den meisten nicht so störend empfunden wird, wie ich es empfinde.
Das finde ich interessant und sagt mir, wie verschieden jeder so ein Bild empfindet.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Lilo am 26. Januar 2011, 19:26:44
Ja, Standortwechsel und Fußarbeit sind leider manchmal nicht sinnvoll, wenn z.B. eine Straße nebenan verläuft.

Danke für eure Aufmerksamkeit und die Kommentare.

Ich gebe frei für das nächste Bild
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: thogoer am 28. Januar 2011, 17:44:44
23 Jan. 11 Uhr
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 29. Januar 2011, 09:38:59
Hallo,

welche Intension hattest Du bei diesem Foto? Was war Dein "innnerer Auslöser".

Ich selbst kann mit dem Foto ehrlich gesagt nicht allzuviel anfangen, es wirkt, wie ein Zufallsschnappschuss, kaum etwas hält mich an dem Bild fest.

Was ist Dein eigentliches Motiv? Das Haus?

...ratlos

Jo
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 29. Januar 2011, 09:40:34
Ich habe mir dieselbe Frage gestellt wie Jo.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: tarokaja am 29. Januar 2011, 14:01:26
Es ging mir ebenso :-\

Thomas, was ist denn dein Anliegen, wenn du dein Bild hier einstellst?

LG, Barbara
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: thogoer am 29. Januar 2011, 14:09:47
Da ich kaum etwas vom Fotografieren verstehe, ist mein Anliegen zu wissen wie ich z.B. den Cotoneaster aus der Entfernung, scharf auf nehmen kann.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 29. Januar 2011, 14:29:36
Ich hätte gedacht, dass er sogar scharf aufgenommen ist, dass aber die Verkleinerung des Bildes dazu führt, dass man das nicht erkennt, weil er pixelig wirkt.

Denn es ist ja das Haus scharf und das viel näher zum Betrachter hin gelegene Schild auch - warum sollte dann der dazwischen liegenden Cotoneaster unscharf sein, das fände ich unlogisch.

Grundsätzlich erreichst Du einen großen Schärfebereich, wenn die eine hohe Blendenzahl einstellst wie z.B. 8, 11 oder 16. Wenn es dann aber nicht sehr hell ist, könnte es passieren, dass die Belichtungszeit zu kurz wird und Du verwackelst. Du solltest nicht unter 1/100s belichten. Notfalls musst Du die ISO-Zahl erhöhen, dann aber möglichst auch nicht über 400 bei einer Kompaktkamera, sonst rauscht es zu stark. Zwischen diesen drei Parametern musst Du Dich zurechtfummeln.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: tarokaja am 29. Januar 2011, 14:30:38
Huch, da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen ;D

Was hindert dich am näher rangehen, wenn dein Hauptmotiv der Cotoneaster ist?
Vermutlich fotografierst du mit einer Kompaktkamera? Da sollte die Schärfe eigentlich kein Problem sein.

LG, Barbara
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 17. Februar 2011, 15:15:22
Ich brauche Euren Rat. Ich will ein Bild mit Topinambur machen, wo auch etwas Schnee mit drauf ist. Das soll die Aussage unterstützen, dass Topi ein Wintergemüse ist. Also habe ich mein Handmodell mit raus geschleppt - aber mit den Ergebnissen bin ich nicht so recht zufrieden. Bin ich betriebsblind? Oder was könnte ich besser machen? Hier mal zwei Beispiele.



topinambur1.jpg





topinambur2.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 17. Februar 2011, 15:22:18
....mehr Topi, weniger Hand, mehr Schnee... ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 17. Februar 2011, 15:23:26
Hättest du es nicht dazugeschrieben, wäre ich nicht drauf gekommen, dass das Weiße im Bild Schnee ist.

Das wäre vermutlich deutlich, wenn die Hände mit dem Topinambur nur knapp über der Schneefläche wären und mehr Schnee drauf wäre - also lass´das Handmodell vor dir in die Knie gehen. ;)

P.S. Toto war schneller.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 17. Februar 2011, 15:34:53
Liebe Frida,
schließe mich meinen Vorpostern an. Der Schnee ist nicht als Schnee zu erkennen, könnt auch eine weiße Tischdecke sein. Vielleicht wäre es lebendiger, wenn dein liebes Handmodell (er ist wirklich sehr geduldig, Kompliment) vielleicht mit so richtig dreckigen Fingernägeln in der leicht verschneiten Erde nach den Knollen wühlen würde. Kann ja schon eine danebenliegen, die erkennbar ist. Müsste aber etwas dreckig sein, sonst kommt die Szene nicht authentisch rüber.

LG Evi

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 17. Februar 2011, 16:02:31
Vielleicht wird es winterlicher wenn dein Modell Handschuhe trägt?

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 17. Februar 2011, 16:29:08
Handschuhe sind eine gute Idee! Ich hoffe, ich bekomme ihn dazu überredet, am Wochenende nochmal zu posieren.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Marion am 17. Februar 2011, 16:39:31
.... und die Knollen unbedingt mit etwas 'dreckiger' Erde, kalter, klammer, feuchter Erde.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 17. Februar 2011, 16:40:02
...Handschuhe?

Vielleicht findest Du ja ein gutes Handmodel. Muß ja kein Profi sein, aber eine besonders schöne Hand (nichts gegen Deine) oder Kinderhand könnte ich mir schon eher vorstellen.

Ich bin ehrlich gesagt von der Idee mit den Händen noch nicht ganz überzeugt. Vielleicht findet sich ja noch eine andere Präsentationsidee!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Marion am 17. Februar 2011, 16:45:11
Ich mag Hände auf Fotos sehr gerne, gerade in Verbindung mit Garten, besonders mit Gemüse. Aber eine Kinderhand könnte auch eine gute Idee sein, zumal sie kleiner sind und das Knollenbild nicht so dominieren.

Frida, bei einer Hand ohne Handschuhe würde ich ebenfalls, wie oben schon vorgeschlagen einen Ausschnitt probieren, ranzoomen, näher rangehen, du weißt das selbst viel besser. So jedenfalls, dass Finger und Fingernägel erkennbar sind.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 18. Februar 2011, 20:37:37
eine besonders schöne Hand (nichts gegen Deine)


ähem, Joe, das ist eine Männerhand ::) 8)


Vielen Dank für Eure Tipps, ich gebe die Bahn frei
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 18. Februar 2011, 22:09:42
eine besonders schöne Hand (nichts gegen Deine)


ähem, Joe, das ist eine Männerhand ::) 8)


Vielen Dank für Eure Tipps, ich gebe die Bahn frei

P.S.: Na das war mir schon klar, dass dies eine Männerhand war. Daher versuchte ich möglichst diplomatisch vorzuschlagen, doch eine eher Frauen- oder Kinderhand zu nehmen. ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 21. März 2011, 15:04:57
Hier ist ja gar nichts mehr los!

Ich möchte Euch um Rat bitten. Stück für Stück fotografiere ich meine Lieblingsstadt Lübeck und diesmal habe ich mir vorgenommen, die St. Aegidien Kirche zu fotografieren. Nun ist diese rundum zugebaut und es ist kaum möglich, sie aufs Bild zu bekommen. Ich kann mich nicht entscheiden zwischen dem eher konventionellen Bild, wo auch die Straße noch mit drauf ist oder der Ansicht, die oben und unten beschnitten ist. Was meint ihr dazu? Vielleicht findet ihr auch beide nicht gelungen, dann bitte auch sagen.



aegidien1.jpg





aegidien2.jpg



Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 21. März 2011, 15:20:32
Fototechnisch sind das beides sehr saubere Fotos, und beide vermitteln einen Eindruck von der engen Situation in dieser alten Stadt.

Aber bei beiden stört mich der Anschnitt. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich auf jeden Fall das erste mit der Straße bevorzugen.

Hochformat möchtest du nicht nehmen?

Oder kannst du von weiter weg fotografieren, ggf. mit Blick über die Dächer?

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 21. März 2011, 15:26:07
Nachtrag:

Interessant wäre vielleicht auch eine Lichtsituation, in der die Sonne exakt die Straße entlang scheint (wenn topografisch möglich): Dann läge die Kirche im vollen Sonnenlicht, und die beiden Häuserfronten erhielten nur Streiflicht.

Aber natürlich hat das eher diffuse Licht auf deinen Fotos auf jeden Fall seinen Reiz.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 21. März 2011, 15:48:24

Interessant wäre vielleicht auch eine Lichtsituation, in der die Sonne exakt die Straße entlang scheint

Genau diese Situation wollte ich heute morgen abpassen, als ich ohnehin in die Stadt musste. Aber es geht nicht auf, da die Straße nicht ganz gerade verläuft. Das Foto wurde gemacht, als die Sonne gerade erste Strahlen auf die rechte Seite geworfen hat.

Hochformat kann ich heute abend noch einstellen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 21. März 2011, 20:20:16
Vom Bildaufbau gefällt mir das Bild mit der Straße erheblich besser ( es stören nur die Mülltonnen :P ). allerdings ist es ein Bild der Straße, nicht der Kirche.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 26. März 2011, 21:04:01
Danke, ich gebe frei.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 01. April 2011, 12:46:20
Moin,

heute schien ein wenig die Sonne, das wollte ich ausnutzen und meine Neuzugänge ablichten.

Hier gefiel mir der Kontrast durch das Gegenlicht, aber der Hintergrund war mir noch zu "krisselig"



Pulsatilla1_2.jpg



Dann nochmal mit einem anderen Objektiv, und anderer Blende



Pulsatilla1.2



Welches sagt eher zu? Was könnte verbessert werden?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 01. April 2011, 12:59:34
Beide sind sehr stimmungsvoll!
Die Unschärfe im Vordergrund empfinde ich als störend, bei beiden.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 01. April 2011, 14:34:21
Vom Bildaufbau gefällt mir das erste mit dem größerem Freiraum links besser. Bei der Schärfe hätte ich mir bei Bildern mehr Tiefenschärfe auf die Hauptblüten gewünscht. Beim Ersten finde ich die Gegenlichtsituation halbherzig umgesetzt, dadurch wirkt das Bild stumpf. Beim Zweiten bin ich mit dem Weissabgleich unglücklich.

Gruß Birgit

Edit: Rechtschreibung
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 01. April 2011, 16:57:58
Schließe mich meinen beiden Vorposterinnen an, mit einer Ergänzung: Die Bildausschnitte finde ich suboptimal: Zu viel drauf, zu wenig klare Komposition.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 01. April 2011, 20:30:43
Zitat
Bei der Schärfe hätte ich mir bei Bildern mehr Tiefenschärfe auf die Hauptblüten gewünscht.

OK, mehr Tiefenschärfe.
Ich sah das als problematisch an, weil dann die Heide im HG auch deutlicher wird, die steht sehr dicht,aber, da lasse ich mir etwas einfallen. ;D

Zitat
Beim Ersten finde ich die Gegenlichtsituation halbherzig umgesetzt, dadurch wirkt das Bild stumpf.

Das "stumpfe" ist warscheinlich zuviel Licht , die Geli ist nicht ausreichend, die einzige, die ich habe. Ich habe immer erst so gegen 10°° Sonne im Garten, da wir von hohen Kiefern umgeben sind. Dann steht die Sonne wohl schon zu hoch?

Zitat
Zu viel drauf, zu wenig klare Komposition.

Die unscharfe Knospe im Vordergrund findest Du störend?
Mir fehlte da ein wenig "der Blick"-ich konzentriere mich immer derart auf das Scharfstellen, dass ich so etwas schonmal übersehe.

Birgit, der WB war auf Tageslicht eingestellt.
Bei beiden Bildern, die Objektive scheinen da zu differieren in der Wiedergabe der Farben.
Ich habe hier noch eine Variation, WB mal auf bewölkt geändert und die Knospe aus dem Vordergrund scharf.

Gut , nun weiß ich, worauf ich noch zu achten habe, Danke Euch, ich zeige morgen noch eine überarbeitete Version.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 01. April 2011, 20:43:34
Die neueste Version finde ich sehr gelungen!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 01. April 2011, 21:22:31
Schon deutlich besser :) . .. Aber das hier ist ein Thread, in dem man einzelne Bilder zur Diskussion stellen soll. Deshalb bitte hier keine weiteren Varianten.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 01. April 2011, 21:25:10
OK, Thomas, dann kann ich ja abgeben. Ich weiß ja nun, was ich morgen noch verbessern kann.
Vielen Dank an alle.

BAHN FREI... ;D

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 06. April 2011, 21:39:33
Loni, du kannst ja durchaus ein neues Foto dazu woanders einstellen und nachfragen ...

Ich möchte dieses Foto zur Diskussion stellen. Meine einzige Frage ist: Wie findet ihr es, und sagt es was?

(https://lh5.googleusercontent.com/_0EKxDGsZNzI/TZzAbLqwUZI/AAAAAAAAKXw/3HAUJLIbjGY/s144/P1000429.jpg)

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 07. April 2011, 07:54:30
Ich hab mir das Bild jetzt ein paar mal angeschaut, mein erster Gedanke ist jedes Mal, das Bild gibt nach links. Ich beschäftige mich also zuerst mit der Technik und nicht mit dem Bildinhalt.

Die Bildaussage kommt für also für mich nicht richtig rüber bei dem Bild. Der zentrale Punkt ist sicherlich das Grafitti, aber der Himmel lenkt durch seine Wolkenstruktur stark ab, der mittige Aufbau bringt auch nicht so viel Spannung ins Bild. Ich würde zwi Dinge versuchen, einmal das Bild oben und unten beschneiden oder in schwarz weiß umwandeln, eventuell sogar eine Vignette zufügen um den Blick zu konzentrieren.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 07. April 2011, 08:44:13
Ich finde das Bild sehr gut gestaltet. Die Einwände von Birgit teile ich nicht. Für mich transportiert es Trostlosigkeit, Häßlichkeit und Langeweile, in diesem Fall ganz unromantisch an einem Ort, wo die Natur versucht, sich ihren Platz zurück zu erobern. Weite Teile unsere Landes sehen so oder so ähnlich aus, könnte man eine tolle Serie draus machen. Nur will es niemand sehen.

Du verrätst uns am Ende Deine Absicht, ja?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Loony am 07. April 2011, 21:04:44
Für mich drückt es vor allem Eingesperrt sein in der Trostlosigkeit aus. Hinter der Wand scheint, durch den blauen Himmel, alles so viel schöner zu sein.
Mir gefällts sehr gut. :)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Paulownia am 08. April 2011, 06:56:21
Rein aus meinem Empfinden.

Ich mag das Thema dieses Bildes sehr und gerade diese Trostlosigkeit kommt für mich rüber.
Doch wird diese Stimmung für mich durch zuviel 'freundlichen' Himmel gedämpft.
Das finde ich schade, würde ich doch lieber intensiver in der Trostlosigkeit verweilen.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Lilo am 08. April 2011, 07:28:25
Für mich blickt der Göttervater über den Zaun, gerufen durch den Schriftzug eines Sprayers, den die morbide Trostlosigkeit des Zaunes wohl provozierte. Die Natur in Form der vorjährigen verwelkten Vegetation ruht noch, doch wacht sie auf, sobald sie die Sonne erreicht.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 08. April 2011, 11:12:35
Danke für eure Kommentare und Interpretationen ... besonders gefällt mir natürlich der 'Blick des Göttervaters'. ;)

Zunächst muss ich zugeben, dass das Bild etwas kippt. Es ist mit meiner einfachen Immer-dabei Point-and-Shoot geschossen, und bei der Nachbearbeitung habe ich das wohl leider übersehen.


Mich reizte an dem Motiv, dass der Zaun die Welt versperrt und sein Verfallszustand zur Trostlosigkeit beiträgt. Das Graffiti ist für mich nur ein Element, genau so wie die emporgewucherte, noch ruhende Vegetation.

Aber der Himmel ist mir wichtig, denn weil solche Motive oft bei trostlos grauem Himmel oder gar Regenwetter fotografiert werden, reizte mich gerade das Gegenteil, ein freundlicher weiß-blauer Himmel.

Das Foto ist übrigens Teil einer kleinen Serie ... ich habe dazu mal einen neuen Thread Serien angefangen.


Hier gebe ich frei für das nächste Foto.


Danke,
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 13. Mai 2011, 09:27:51
Hier ist ja länger nix mehr passiert. Ich möchte Euch gerne dieses Bild vorstellen. Wie wirkt es auf Euch? Gibt es etwas, was man aus Eurer Sicht hätte besser machen können?



schuppen9.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 13. Mai 2011, 10:22:04
Klasse Bildidee, prinzipiell gute Umsetzung.

Etwas störend ist, dass die obere linke Ecke des vordersten Tores so knapp abgeschnitten ist. Wenn möglich, entweder nicht abschneiden, oder vielleicht deutlicher - dabei könnte man mal probieren, wie es aussieht, wenn auch das angeschnittene Fenster oberhalb der vordersten Türe wegfällt.

Auch bin ich nicht ganz glücklich mit dem Fluchtpunkt. Wäre da vielleicht weniger mehr, d.h. Hafenbeckenanschnitt weglassen? Am besten durch leichtes Schwenken der Kamera nach links ... das würde m.E. die Strenge der Komposition noch verstärken.

Ansonsten technisch sauber, und die schöne Lichtstimmung ist sehr gut eingefangen.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 13. Mai 2011, 10:57:33
Ich finde die Bildidee und die Umsetzung auch gut. Als Verbessrung würde ich, wie Thomas, das Tor nicht anschneiden und versuchen die Kamera weiter herum zu schwenken um mehr spiegelnde Glasfläche zu bekommen.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: gartenfex999 am 13. Mai 2011, 16:38:41
Hallo

Ein Foto von einer Kaiserkrone (fritilaria imperialis)

Bitte um eine beurteilung

(http://i21.servimg.com/u/f21/16/21/61/85/th/dsc04018.jpg)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 13. Mai 2011, 19:57:21
Hallo gartenfex, bitte lies Dir doch mal die einführenden "Regeln" für den Hart-aber-herzlich-Thread durch. Es sollte erst ausreichend - 1 bis 2 Tage - Raum für Kommentare gegeben werden, bevor man ein neues Bild zur Besprechung einstellt. Vielleicht magst Du auch etwas zu meinen Foto sagen - und morgen oder übermorgen, wenn hier nichts mehr kommt, bist Du dann dran ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 13. Mai 2011, 19:58:32
Danke Thomas und Birgit, Ihr dürft auch gerne Schnittvorschläge zeigen - ich habe an meinem Rechner ein wenig geschnibbelt und war mit keiner Lösung wirklich zufrieden.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 13. Mai 2011, 20:22:52
hallo frida,

Ich schließe mich Thomas an, was Farbe und Licht betrifft, aber das mit dem Beschnitt empfinde ich anders.

Sehe ich mir das Bild längere Zeit an, habe ich das Gefühl von rechts "erdrückt" zu werden, da fehlt mir ein wenig Raum.

Alternativ zu Thomas´und birgit´s Vorschlag mal einen Schwenk ein wenig mehr nach rechts? Dann wäre für mich auch mehr Bezug zu der Spiegelung des Krans gegeben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 13. Mai 2011, 22:32:21
Hallo Frida,

ohne jetzt die anderen Kommentare zu lesen, hier mein Eindruck:

mir zieht es den Blick zuerst auf das Ende des Weges rechts, da ist aber weiter nix...
dann auf den Spiegelkran links, das finde ich interessant aber mein Blick wird wieder auf das Wegende gezogen. Da fühl ich mich ein bischen unwohl immer so weit im Bild hinundher zu hüpfen.

Was mir gut gefällt ist, dass sich die Farben des gespiegelten Himmels hinten am Wegende wiederfinden. Ich finde auch, das farblich das Gebäude die beiden Himmel schön verbindet.

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 13. Mai 2011, 22:41:59
frida, nur mit Bescheiden des vorhandenen Fotos ist das ziemlich suboptimal.

Aber etwa in dieser Richtung stelle ich mir das vor:



fridas schuppen in Variante



Der 'richtige' Ausschnitt lässt sich nur vor Ort bestimmen.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 14. Mai 2011, 20:27:09
Das finde ich gar nicht schlecht. Ich hatte es so verstanden, dass Du radikaler beschneiden wolltest, so kann ich mich damit anfreunden. Danke.

Sonst noch Meinungen?

Sonst gebe ich frei.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 15. Mai 2011, 09:41:57
Ich möcht auch noch was zu Fridas Bild sagen. Lichtstimmung super, schöne Farben, gefällt mir auf Anhieb. Thomas´Beschnitt gefällt mir sehr gut, denn ich teile hier seine Meinung, was den Hafenbeckenanschnitt anbelangt.
Was mir noch auffällt: Das ganze Bild kippt leicht nach hinten links. Oder bilde ich mir das nur ein? :-\

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ulrich am 23. Mai 2011, 20:09:48
Bei dieser "beregneten" Hosta würd ich gern Eure Meinung lesen. Ist zu dunkel ?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Paulownia am 23. Mai 2011, 21:07:43
Also ich finde das Bild total Klasse, gerade weil der Hintergrund so dunkel ist und stellenweise die Kontur vom Blatt darin untergeht.

Bin gespannt was die Anderen dazu schreiben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 23. Mai 2011, 21:11:39
Hallo, Ulrich,

wenn frida jetzt freigegeben hat, wüde ich sagen:

Jaaa, viel zu dunkel.
Im Gegensatz zu Paulowina finde ich, der untere Blattrand sollte sich noch ein wenig vom schwarzen HG abheben, so ist das Blatt unvollständig.

Die Kontraste finde ich zu stark.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 24. Mai 2011, 08:26:37
Auch mir sind die Kontraste in dem Bild einfach zu hart. Hast Du geblitzt oder ist es natürliches Licht?

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 24. Mai 2011, 15:10:20
Ich empfinde das auch so. Es hätte schon seinen Reiz, das Objekt rundum im Schwarz versinken zu lassen, dann dürfte es aber nicht am linken Rand unten fortgeführt werden, sondern wäre ein ganz anderes Bild.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ulrich am 24. Mai 2011, 19:41:59
Danke für die Kritik und Anregungen. Das Originalbild habe ich mal beigefügt. Fotografiert wurde im Low Key Modus. Geblitzt wurde nicht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 27. Mai 2011, 08:14:23
Hallo Ulrich - ist das Thema noch aktuell oder hast Du für ein neues Bild freigegeben?
Ich würde mich dann gerne anschließen.
Ich stell es mal ein, kann es aber gerne wieder löschen und warten.
Ich hätte mit diesem Bild gerne den Raum dargestellt, bin aber nicht glücklich. So richtig weiß ich nicht wie ich es besser machen kann.

(https://lh3.googleusercontent.com/-YsL928pgrHo/Td9BnmQdO5I/AAAAAAAADuA/azgHqoYo7LA/s640/VG_Mai.jpg)

Danke schon mal für Eure Kritik, Anregungen, Meinung und Mühe.
Liebe Grüße _felicia
P.S. evtl. muß ich die Sternwarte umstreichen? Lindgrün?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 27. Mai 2011, 09:01:22
Ich nehme an Du vermißt das Räumliche im Bild? Der Blick richtet sich zu wenig auf die Sitzgruppe.

Sagst Du mal was zum Objektiv und zur Blende?

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Lilo am 27. Mai 2011, 09:06:10
Hallo felicia,

mich stört an dem Bild spontan, die parallele Wiederholung der Dachform und der Form des Sonnenschirmes.

Wenn aus einer anderen Perspektive aufgenommen wäre, stünden die objekte diagonal zueinander das fände ich angenehmer. Vielleicht dazu noch etwas in das Bild reingehen, dass vom Sonnenschirm nur der untere Rand zu sehen wäre.

Sehr schön finde ich den zarten Fries blühender Pflanzen im Vordergrund, das ist wie ein Auftakt, dann kommt die spannende Pause der Fläche und im Hintergrund wirkt das Beet mit seinen kraftvollen Farben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 27. Mai 2011, 10:23:24
Ich würde die beiden Äste links und das Hochbeet nicht mit ins Bild nehmen. Der Schirm stört mich auch, aber ohne Schirm sieht man die Balkone vom Haus im HG - auch nicht gut. Vielleicht würde eine längere Brennweite helfen und einen kleinen Schritt zurückgehen, falls das geht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 27. Mai 2011, 13:39:30
@Birgit - hier die Kameradaten

Canon Zoom EF 17-40, Einstellung 39 mm
f/22, 2/5 s, -0,67 Belichtungsausgleich

ja - mir fehlt das Räumliche (ein altes Thema für mich)
Du meist, die Kamera etwas höher und nach unten schwenken? Den Schirm hinter die Sitzgruppe vielleicht?

@lilo - ja stimmt, die ähnliche Schirm- und Dachform stört, aber wie frida bemerkt hat, wollte ich damit die unruhigen Balkons vom Nachbarhaus abschirmen...
ich probiere Deinen Vorschlag mal aus und gehe näher ran - kann ja mit dem Weitwinkel noch spielen. Ein bisserl nach links kann ich auch nochmal versuchen

@frida - mit den Ästen habe ich versucht, den Raumeindruck festzuhalten. Vermutlich sollte dann eher auch der Stamm unten drauf sein.
Ich lasse Äste und Trog mal weg. Längere Brennweite kann ich austesten.

Bin sehr dankbar für Eure Tipps, der Garten läuft ja nicht davon, da kann ich viel ausprobieren (sobald es aufhört zu regenen...) Selber bin ich da manchmal betriebsblind.
Viele Grüße Renate
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 27. Mai 2011, 13:59:56
Blende 22 wäre mir viel zu viel! Du bist bereits jenseits der förderlichen Blende und durch den fehlenden Schärfeverlauf im Bild, hat man das Gefühl, alles liegt auf einer Ebene.
Stell einen schönen Blickfang auf den Tisch und fokussier darauf, und probiere zum Üben mal die Blenden durch, angefangen mit weit offener Blende und schau Dir dann das unterschiedliche räumliche Empfinden an. Danach nimm ein anderes Objektiv und probiere dasselbe.

Danach kann man dann den Schirm umplazieren.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 27. Mai 2011, 16:18:53
@Birgit - tolle Übungsanweisung! Danke!
Werde mich gleich morgen dran machen.
Viele Grüße Renate
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 27. Mai 2011, 23:32:59
Vielleicht auch interessant:

Brennweiten und Raumwirkung

Blende und Tiefenschärfe

... nur zwei Aspekte eines komplexen Zusammenhangs.

Aber das Wichtigste, wenn man 'Räume' oder jedenfalls Tiefenwirkung fotografieren möchte, sind Bildelemente in der Bildkomposition, die Vorder-, Mittel- und Hintergrund definieren - zumindest zwei von den Genannten.

Liebe Grüße
Thomas

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 28. Mai 2011, 14:51:25
Zwischenbericht
Bild 2 Canon EF 24-105, Ausschnitt aus 47 mm, f/5,6, 1/20s Polfilter
(https://lh4.googleusercontent.com/-Th_J9kLMl3s/TeEXow5X-bI/AAAAAAAADvI/oLZPutbkKUA/s640/VG_Mai_3_kl.jpg)
zum Vergleich Bild 1
(https://lh3.googleusercontent.com/-YsL928pgrHo/Td9BnmQdO5I/AAAAAAAADuA/azgHqoYo7LA/s640/VG_Mai.jpg)
VG _felicia
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 28. Mai 2011, 20:13:04
Die neue Variante ist besser. Das Bild wirkt aufgeräumter, der Blick kann fließen und wandert schließlich zu der Laube. Für meinen Geschmack könnte es Bild noch 1/3 Blende dunkler sein.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 29. Mai 2011, 00:23:13
@frida - ich habe eine Belichtungsreihe gemacht und mit Photoshop ist 1/3 kein Problem - das probiere ich noch gleich aus.

(https://lh6.googleusercontent.com/-nJaoxJIOlsI/Tedba1ozlmI/AAAAAAAADyk/3iAhOBPHCrU/s400/g_p_vorg.jpg)

(https://lh3.googleusercontent.com/-mKeEaQEmPZs/TeF1PFF9VMI/AAAAAAAADwk/xAZ2IqzxdAk/s400/VG_abends.jpg)

Ihr seht, ich habe noch lange geübt 8)
Mit dieser Variante der Gartensituation gebe ich den thread wieder frei für ein neues Thema.

Viele Grüße
_felicia

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 03. Juni 2011, 21:13:49
Mmh, das Weizenbier auf felicias Tisch sehe ich erst jetzt - am liebsten würde ich zugreifen...

Heute zeige ich Euch zwei Bilder - ganz zufrieden bin ich mit beiden nicht. Ist zuviel drauf? Und davon abgesehen - überzeugt die hellere oder nächtlichere Variante mehr? Welcher Standort ist vorteilhafter?




untertrave1.jpg





untertrave2.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 03. Juni 2011, 22:45:03
Die nächtliche Variante ist die bessere.

Aber, das mit dem zuviel ´drauf stimmt irgendwie-die beleuchtete Häuserzeile ist mir zu fern, da erkenne ich nichts.
Vielleicht etwas näher heranzoomen und dafür nur einen Teil des Anlegers?
Dann bleibt Tiefe im Bild.

Ich kenne das bei meinen Bildern, wenn ich alle Eindrücke einfangen will, die ich sehe, dann sind meine Bilder immer überladen. Vielleicht hilft bei Dir auch der richtige Beschnitt? den ich leider nur dilettantisch beherrsche...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 04. Juni 2011, 21:40:31
Jetzt sag ich doch auch mal was ganz laienhaft:
beim 2. Bild strahlt mich das weiße Boot vorne links zu sehr an. Das lenkt mich vom Rest des Bildes ab, der mir ja eigentlich spannender erscheint.
beim 1. Bild springt mich das Licht rechts hinten auf der Uferpromenade an - auch das irritiert mich ein wenig.
Bei beiden Bildern - ein etwas veränderter Standort ohne den Pfosten vorne, aber mit der Kirche hinten wäre evtl. einen Versuch wert.
VG _felicia
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 14. Juni 2011, 08:57:11
ich möchte die drei unbeschnittenen varianten des fotos "junibilder, #56" zur diskussion stellen

frieda hat angeregt das bild zu beschneiden + vielleicht wäre es auch besser aber ich kann mich einfach nicht entscheiden bzw sehe nicht wo es sein sollte

alle drei aufnahmen sind vom gleichen standpunkt aus gemacht, auch aus dem versuch heraus die wanderer am obersten bildrand wegzukriegen:



walweg1.jpg

[/tr][tr]

walweg2.jpg

[/tr][tr]

walweg3.jpg

[/tr][/table]
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 14. Juni 2011, 08:58:43
nachtrag:
ich mag das erste am liebsten, es erscheint mir als das situationsgetreueste + natürlichste
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 14. Juni 2011, 11:45:37
nachtrag:
ich mag das erste am liebsten, es erscheint mir als das situationsgetreueste + natürlichste

....das 3. hat die größte Tiefe :D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Paulownia am 14. Juni 2011, 13:57:50
Mir gefällt auch das 3. am Besten.

Beim 1.stören die Fussgänger, beim nächsten die Büsche etc. aber wie hätte man das beschneiden wollen.
Gerade weil die Aufnahmen ja leicht schräg verlaufen und dann habe ich mitunter am oberen Bildrand nur noch die Stämme und Pfähle, was mich dann auch stören würde. Oder die Mauern sind angeschnitten was ich mir auch nicht vorstellen kann.
Andere Positon wird die Ecke vorne rechts wieder sehr lastig, die ja auch kaum wegzubekommen ist.
Vielleicht ein höhere Position?

Bin mal gespannt wie ihr es bescneiden würdet.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 14. Juni 2011, 14:52:18
Ich bin da ja radikal und schneide bei solch grafischen Motiven gerne alles ab, was ablenkt (wie z.B. der dunkle Bereich hinten links bei Bild 3). Allerdings hätte ich dann auch schon bei der Aufnahme darauf geachtet, nicht zuviel im nachhinein schneiden zu müssen und einen Standort aufzusuchen, der eine gerade, strenge Linienführung ermöglicht. Jetzt kann ich nur andeuten, wie ich das meine, die Ergebnisse finde ich nur begrenzt gut.



walweg2schnitt.jpg





walweg3schnitt.jpg




Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 14. Juni 2011, 15:17:16
...das Motiv selbst bietet für mich wenig spannendes, Das Licht empfinde ich wenig attraktiv...

Dient dieses Foto zu Dokumenationszwecken?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 14. Juni 2011, 15:18:55
......die Ergebnisse finde ich nur begrenzt gut......
...einleuchtend, weil - ganz unbewußt - das Auge die Tiefe vermißt durch fehlendes hell/dunkel und entspr. Linienführung der Diagonalen...

Solch radikaler Beschnitt bei solchen Motiven macht zumeist flach und reduziert vordergründig auf Strukturen.

M.E. hat das O-Bild aber mehr zu bieten als Strukturen....
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 14. Juni 2011, 15:37:21

M.E. hat das O-Bild aber mehr zu bieten als Strukturen....

Was meinst Du denn damit?

Es zeigt doch fast nur die Strukturen, es gibt kein besonderes Licht, keine Blickführung, kein zentrales Motiv. Es erlaubt keinen tieferen Einblick, denn dafür ist es zu weit weg vom einzelnen Weinstock, es zeigt aber auch nicht den Weinberg in die Landschaft eingebunden, dafür ist der Ausschnitt zu klein.

Ich sehe nicht viel mehr als die Strukturen des Weinbergs und würde deshalb genau das herauskitzeln. Gerne mit einem anderen Aufnahmestandort.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 14. Juni 2011, 20:56:04
die bilder sind am nachmittag aufgenommen worden bei bedecktem himmel, der weg geht oberhalb des kleinen weinbergs, es ist ein blick zurück bevor es um die nächste biegung geht + mir hat es gefallen wie es ist:

grün, üppig, sorgfältig terrassiert + eben so in einem kleinen tal gelegen dass sonst nicht viel landschaft zu sehen war, irgendwie abgeschieden, rundum wald + steile hänge.

wenn es weder blickführung noch zentrales motiv gibt dann deswegen weil es eben so war; wie schon gesagt- mir hat gefallen was ich sah
+ was die fehlende "spannung" anbelangt, ich weiss ehrlich gesagt nicht was damit gemeint ist


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 14. Juni 2011, 22:43:11
Interessantes Motiv, schwierige Umsetzung.

Ich hätte gerne gesehen, wie sich der Weinberg in die umgebende Landschaft einbettet. Denn Weinbergstrukturen alleine kennt man ja schon ...

Aber vielleicht ist das ja nicht so einfach, weil dieses oder jenes stört.

Eben darum ist dann eine Bildidee super.

Anm.: Dies ist kein Verriss!


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 14. Juni 2011, 23:48:09
Denn Weinbergstrukturen alleine kennt man ja schon ...
Liebe Grüße
Thomas

Als Flachländer und Nichtweintrinker ;) kenne ich sie nur von Bildern. Insofern hat das Bild für mich - ganz subjektiv - etwas sehr besonderes....
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Frank am 15. Juni 2011, 00:03:08
die bilder sind am nachmittag aufgenommen worden bei bedecktem himmel, der weg geht oberhalb des kleinen weinbergs, es ist ein blick zurück bevor es um die nächste biegung geht + mir hat es gefallen wie es ist:

grün, üppig, sorgfältig terrassiert + eben so in einem kleinen tal gelegen dass sonst nicht viel landschaft zu sehen war, irgendwie abgeschieden, rundum wald + steile hänge.

wenn es weder blickführung noch zentrales motiv gibt dann deswegen weil es eben so war; wie schon gesagt- mir hat gefallen was ich sah
+ was die fehlende "spannung" anbelangt, ich weiss ehrlich gesagt nicht was damit gemeint ist

Ich kann Deine Motivation und das Gefühl beim Bild/beim Blick auf die Weinberge gut nachempfinden (glaube ich zumindest), aber den wirklichen Klick macht es bei vielen Betrachtern trotz der Assoziationen oder des Ungewöhnlichen für Nicht-Weinbergbesitzer nicht. Das könnte an dem (Sorry für den Ausdruck) "fehlendem Schmelz", der mittelmäßigen Brillianz der Bilder liegen. Wie Du schreibst, war an diesem Tag nicht mehr "herauszuholen". Mir gefällt bis auf die Jogger Bild 1 am besten.

LG Frank
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 15. Juni 2011, 08:19:03
Durch das gleichmäßige Licht des bewölten Tages, haben die Bilder trotz klarer Linien wenig Kontraste. Das Auge findet dadurch wenig an dem es sich festhalten kann und das trotz diagonaler Linienführung.
Die Jogger in Bild eins wären eine Chance gewesen, insbesondere die rote Jacke, die hätte ein Ankerpunkt werden können. Ich hätte versucht die Personen bewußt in den Bildaufbau miteinzubeziehen, da das Licht des Tages nicht sehr viel her gibt.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: wollemia am 15. Juni 2011, 08:37:00
Mir geht es wie Birgit: Die Personen rechts oben hätten zur Gänze mit auf das Bild kommen sollen, das hätte einen Kontrapunkt zur ziemlich gleichförmig grünen Weinbergszenerie geschaffen.

Das lässt sich aber ja nachträglich nicht mehr herbeizaubern.

Was geht, ist die recht flachen Kontraste stärker zu betonen und damit dem Bild mehr Spannung zu geben.

Hier agathes Bildversion 3:


walweg3.jpg



Und hier eine Version, in der erst der Mitteltonkontrast und dann der Kontrast insgesamt deutlich angehoben wurden (kann gut sein, dass das jetzt zu stark ausgefallen ist, aber man sieht, in welche Richtung der Bildeindruck verändert würde).

(https://lh6.googleusercontent.com/-YiFgyyAFH3s/TfhUlfRMRbI/AAAAAAAAAWw/FiLSHyMy8W0/s144/walweg3a.jpg)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 15. Juni 2011, 08:57:33
Zitate:

"zur ziemlich gleichförmig grünen Weinbergszenerie geschaffen. "

"da das Licht des Tages nicht sehr viel her gibt."

Beides führt zu dem, was ich als "wenig spannend" bezeichnet habe.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: gartenfex999 am 15. Juni 2011, 09:07:43
Hallo

Ich bin anfänger, aber ich finde bei Landschaftsaufnahmen eine
Licht-Schattenwirkung für wichtig.
Eine anhebung der Kontraste bringt da nach meiner Meinung nur wenig.

Ich hätte vielleicht versucht, etwas im Vordergrund zu platzieren. Das hätte
mehr Spannung bringen können.

  hg sepp
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 15. Juni 2011, 09:07:59
danke für die ausführlichen rückmeldungen + auch für die bearbeitungen der fotos-

mir ist jetzt aufgefallen dass ich mich noch nie bewusst mit dem licht in einer situation beschäftigt habe, da kommt einiges auf mich zu

wollemia, deine bearbeitung sagt mir am meisten zu, da kommt das was ich zeigen wollte am besten heraus
aber auch birgits anregung, den jogger besser ins bild zu bringen ist wichtig (abgesehen davon wo kriegt man sonst rein zufällig einen rotgekleideten menschen in so viel grün)

+ jetzt gebe ich die bühne frei

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 15. Juni 2011, 09:24:38


Eben darum ist dann eine Bildidee super.



Thomas bringt es auf den Punkt. Wenn man weiß, was genau man zeigen/sagen will, dann kann man überlegen, wie arbeite ich das am besten heraus. Wenn Dich die Strukturen faszinieren, dann macht es Sinn, alles andere zu eliminieren, was ablenkt. Wenn die grüne Farbe das Thema ist, ist ein roter Jogger ein super Kontrast, der das grün betont....

Es geht uns allen sicher viel zu oft so, dass wir ein Motiv "irgendwie ansprechend" finden und noch nicht genau ergründet haben, was es denn ist, was uns daran interessiert, bevor wir auf den Auslöser drücken. Damit verspielen wir die Chance, das Foto auf den Punkt zu bringen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: agathe am 15. Juni 2011, 20:49:53
frida
so ist es gut + hilfreich auf den punkt gebracht
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: _felicia am 15. Juni 2011, 22:36:50
 :D und für mich auch interessant, es nochmal so klar gesagt zu bekommen
Viele Grüße
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 01. November 2011, 09:42:22
Hier haben wir ja lange nichts mehr vorgestellt. Heute hätte ich gerne ein kritisches Feedback zu diesem Bild. Anders als die meisten meiner Gemüsefotos ist es auf dem Markt entstanden und nicht mit eigener Ernte. Deshalb stehe ich ihm ein wenig skeptisch gegenüber. Andererseits mag ich die Farben.

Die Bildwirkung sollte so sein, dass es Lust macht auf Wintergemüse. Tut es das? Oder was müsste anders sein?



wintergemuese.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 02. November 2011, 00:19:31
Ich kämpfe ein wenig mit dem Bildaufbau. Für mich sieht man zu wenig von dem Kürbis. Die Farben sind sehr herbstlich, gedämpft. passen also zum Gemüse.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 02. November 2011, 01:02:59
Starkes Motiv, vor allem wegen der Farben. Aber es ist mir ein klein wenig zu unruhig im oberen Bildbereich. Vielleicht oben etwas beschneiden?

Jedenfalls weckt das Foto mein Interesse.

Liebe Grüße
Thomas

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 03. November 2011, 18:35:39
Komisch, ich komme irgendwie mit dem unscharf gehaltenen Sellerie im Vordergrund nicht klar.

Der drängt sich meinem Auge so auf und lenkt mich vom Kürbis ab, der ja der Hauptteil des Bildes darstellt.

Die Farbkombi ist sehr schön, von allem herbstlichen etwas. Auch gefällt mir die Verteilung der Farben im Bild.

Deine Skepsis gegenüber "Fremdgemüse" ist nachvollziehbar. Man kann ja nicht daran herumputzen oder alles in die Handnehmen und neu arrangieren.
Der Unterschied zu Gartengemüse ist aber für mich deutlich erkennbar, das Gemüse ist schrundiger als das, was Du aus eigener Produktion schon gezeigt hast.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 03. November 2011, 22:51:31
Danke für Eure Feedbacks

schrundiger als das, was Du aus eigener Produktion schon gezeigt hast.

Das freut mich schon, dass man meinen Gemüsefotos offenbar ansieht, dass das Gemüse richtig frisch ist ohne dass ich zu den Tricks der Foodfotografen greife und z.B. mit Wasser besprühe (ich kann diese "taufrischen" Gemüse aus dem Supermarkt nicht leiden).

Herbst- und Wintergemüse, vor allem die gezeigten Arten, sind ja auch Lagergemüse und müssen von daher nicht soooo ganz frisch wirken. Es ist durchaus authentisch, wenn sie schon etwas gelegen haben.

Dass es "obenrum" unruhig wirkt, ist ein guter Hinweis. Ist es das, was Du, Birgit, mit dem Bildaufbau meinst? Oder noch was anderes? Oder stört Dich wie Loni der unscharfe Sellerie?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 04. November 2011, 00:27:25
Ja, mich stört wie Loni der Sellerie. Allerdings nicht die Unschärfe, sondern er ist durch seine Größe zu dominant und verdeckt mir zu viel vom Kürbis.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 04. November 2011, 00:28:50
Der Sellerie als solcher stört mich nicht. Nur ist am oberen Bildrand zu viel 'los'.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 07. November 2011, 18:46:59
Ahh, jetzt erst gesehen, hier tut sich ja was. Das ist ja nett. Da traue ich mich dann ja auch mal meine"ca. 2-3 Minuten" Eindrücke zu posten :)


Die Bildwirkung sollte so sein, dass es Lust macht auf Wintergemüse. Tut es das?



Ja, bei mir schon

Mir gefällt neben den rhythmisch verteilten Farben auch der Bildaufbau gut. Mich jedenfalls zieht es durchaus zum appetitlichen Kürbis hin. Und gerade der obere Bildrand vermittelt mir ein Gefühl wie: da ist noch viel mehr zu holen. Da will ich dann auch noch gucken, riechen und eventuell drücken...

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 12. Januar 2012, 13:10:15
Schade, dass unser kritischer Thread mehr oder weniger eingeschlafen ist. Ich brauche jedenfalls mal Rückmeldung. Mein Thema sind die dunklen Pfannen. Intention ist ein atmosphäres Foto, kein sachliches Bild. Ich weiß nicht ganz, ob es mir gefällt, ist halt recht dunkel.




pfanne.jpg





pfannen_1.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 12. Januar 2012, 13:32:47
Meine ganz spontane laienhafte Empfindung:

1. Foto, hmmm, damit kann ich nicht viel anfangen, etwas chaotisch.

2. Foto: Klasse, gute Idee, klar gestaltet, interessante Texturen und Kontraste, sehr guter Schärfeverlauf....
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Poison Ivy am 12. Januar 2012, 14:12:11
Beim ersten Bild stört mich der gerade nach vorn ragende, unscharf abgebildete Pfannenstiel.

Würde der seitlich nach links unten zeigen, würde mir das Bild vermutlich besser gefallen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 13. Januar 2012, 10:26:07
Wenn ich nur das zweite Foto sehen könnte und nicht das Thema kenne, müsste ich ganz schön raten.

Mir gefällt das erste, außer in Profiküchen sind Pfannen doch nie genau aufgeräumt sondern so gestapelt :)
und mir gefällt gerade der nach vorne aus der Schärfeebene herausragende Stiel.

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 13. Januar 2012, 10:30:34
Für ein "atmosphärisches Foto" passen im ersten der Untergrund (zu hell) und im zweiten der glänzende Pflannenstiel (zu hell) nicht.
Also weiterarbeiten an der Idee ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 13. Januar 2012, 11:02:17
nee, der helle Fleck ist gerade das i-Tüpfelchen bzw. die "Provokation"
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 13. Januar 2012, 11:03:22
nee, der helle Fleck ist gerade das i-Tüpfelchen bzw. die "Provokation"
..aber nicht im low key... ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 13. Januar 2012, 13:45:21
nee, der helle Fleck ist gerade das i-Tüpfelchen bzw. die "Provokation"
..aber nicht im low key... ;)

gerade da!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 13. Januar 2012, 13:52:21
Der silberne Pfannenstiel hat - aus meiner Sicht - keine oder zu wenig Zeichnung und ist "ausgefressen" - das zerstört gewünschte Atmosphäre.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 13. Januar 2012, 18:32:06
danke für Eure Anmerkungen.

Ich werde ein neues Arrangement machen, bei dem kein Stiel auf den Betrachter hin ragt und wo der Untergrund dunkler ist, totos Argumentation leuchtet mir da ein.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 13. Januar 2012, 18:40:04
Ein winziger Lichtpunkt ist ok - hast Du ja auch auf den schwarzen Pfannenstielen.
Es sollte alles durchgezeichnet sein, allerdings trotzdem noch "Raum" bieten und nix im schwarzen versinken lassen.
Ist schwer.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Treasure-Jo am 13. Januar 2012, 18:56:14
Der silberne Pfannenstiel hat - aus meiner Sicht - keine oder zu wenig Zeichnung und ist "ausgefressen" - das zerstört gewünschte Atmosphäre.

Überzeugt mich nicht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 13. Januar 2012, 19:01:58
Der silberne Pfannenstiel hat - aus meiner Sicht - keine oder zu wenig Zeichnung und ist "ausgefressen" - das zerstört gewünschte Atmosphäre.

Überzeugt mich nicht.

Muß ja auch nicht ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Karla am 21. April 2012, 19:26:05


IMG_4771.JPG

Hallo liebes Forum. Da ich neu hier bin, möchte ich mich kurz vorstellen.
Ich heiße Karla und interessiere mich sehr für die Naturfotografie bzw. Makrofotografie. Da ich leider keine große Auswahl an Objektiven habe, bin ich auf mein Tele 55-250mm auch im Bereich der Makrofotografie angewiesen. Um mich dennoch fotografisch weiter zu entwickeln, suche ich immer wieder nach Rat und konstruktiver Kritik.

Über jegliche Antwort würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße
Karla

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 22. April 2012, 11:11:28
Halo Karla,

herzlich Willkommen hier, hier kannst Du einiges lernen zum Thema Pflanzen und Garten und auch Fotografieren.

Zu Deinem Foto: Viele hier werden es wissen, ich habe eine Abbeeckenphobie ;) ;D und so frage ich mich auch bei Deinem Foto warum Du der Blüte so viele Ecken abgeschnitten hast. Und ich frage mich warum Du sie unter Verlusten an Blütensubstanz rechts an die Wand gedrückt hast während links viel leerer Raum ist.

Ich bin eigentlich überhaupt kein Fan von Teilblüten, aber wenn schon schneiden dann kräftig, nicht so zaghaft.

Dann frage ich mich noch warum Du die nette kleine Spinne nicht mehr in den Mittelpunkt des Bildes gerückt hast, sie wäre das Highlight dieses Fotos.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Karla am 23. April 2012, 08:41:30
Hallo Gartenlady,

vielen lieben Dank für Deine Hilfe, die mir echte Denkanstöße gegeben hat. Das mit den "Ecken" war mir nämlich gar nicht so bewusst, da ich beim Fotografieren eher darauf konzentriert war, das Motiv die rechten zwei Drittel ausfüllen zu lassen.
Man lernt nie aus. :)
Der Fokus auf die Spinne wollte nicht so recht klappen, weil diese Sekunden später schon weiter gekrabbelt war. Beim nachträglichen Beschneiden dieses Bildes, um die Spinne mehr zu akzentuieren, verliere ich Bildschärfe, da die Spinne nicht fokussiert war und ich dann die Teile des Bildes, die fokussiert waren, herausnehme. Schwierig, schwierig. :)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 23. April 2012, 09:00:00
beim Fotografieren eher darauf konzentriert war, das Motiv die rechten zwei Drittel ausfüllen zu lassen.

Ja, ja, die Regel: "das Motiv darf nicht in die Mitte" ;) ;D

Es sieht ja tatsächlich nicht schön aus, wenn ein verhältnismäßig kleines Hauptmotiv in der Mitte des Bildes platziert ist und links und rechts ist leerer Raum. Aber wenn ein Motiv das Bild fast ausfüllt, warum sollte es nicht in der Mitte sein? Schau Dir die Tulpen von Thomas im Aprilbilderthread an, sie füllen das Bild aus, natürlich ziemlich in der Mitte.

Regeln darf man nicht zu starr sehen.

Dass das Spinnchen nicht leicht zu fotografieren war, ist klar. Ein Makroobjektiv wäre natürlich hilfreich, hast Du schon mal darüber nachgedacht eins gebraucht zu kaufen? Marygold hat sich kürzlich das legendäre 150mm Makroobjektiv von Sigma gebraucht gekauft und zeigt seither märchenhaft schöne Bilder. Dieses Objektiv ist allerdings groß und schwer, ohne Stativ ist es schwierig damit zu fotografieren, aber ein lichtstarkes Telemakro ist auf jeden Fall am besten geeignet schöne Nahaufnahmen von Blüten zu machen, weil man diese damit gut vom Hintergrund freistellen kann.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 23. April 2012, 18:08:50
Hallo Karla,

willkommen bei uns Fotofreundinnen und -freunden.

Erstmal möchte ich was positives sagen, Du hast eine schöne und nicht ganz leichte Lichtsituation sehr gut gemeistert, es ist nämlich gar nicht so leicht mit dem lichtdurchfluteten Weiß.

Ein "richtiges" Makro ist eine schöne Sache, aber um ein gutes Gefühl für Bildgestaltung zu bekommen, ist Dein Objektiv zum Üben allemal gut genug, finde ich. Wichtig bei einem solchen Motiv wie Deiner Blüte ist es zu überlegen, was will ich zeigen, was ist mein Thema? Wenn es die Spinne ist, muss sie scharf werden, entsprechend brauchst Du Geduld. Wenn es die Blüte ist, stört die Spinne eher. Dann solltest Du die Blüte so richtig "in Szene" setzen. Dazu würde ich sie mutiger anschneiden und ihr nicht nur den halben Platz im Bild einräumen. Auch mittag kann gut sein, dass aber müssten die Blütenblätter sehr symetrisch im Foto angeordnet sein, damit das Ganze eine grafische Wirkung bekommt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 23. April 2012, 20:22:30
Auch mittig kann gut sein, dass aber müssten die Blütenblätter sehr symetrisch im Foto angeordnet sein, damit das Ganze eine grafische Wirkung bekommt.

Das verstehe ich nicht, die Blüte muss doch keine grafische Wirkung bekommen, wenn sie das Bild weitgehend ausfüllt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Karla am 24. April 2012, 13:06:42
Ja, ja, die Regel: "das Motiv darf nicht in die Mitte" ;) ;D

Regeln darf man nicht zu starr sehen.

Dabei hatte ich mich gerade erst an überhaupt eine Fotografie-Regel gewöhnt ;) , aber du hast völlig recht, warum eine schöne Pflanze in ein gedachtes Format drängen, welches ihr gar nicht zur Gute kommt. Eigentlich ist das ja auch falsch gedacht. Ich müsste wahrscheinlich vielmehr überlegen, wie ich die Schönheit der Pflanze überhaupt oder noch besser darstellen kann.

Vielleicht sind die publizierten Regeln der Fotografie wie z.B. "Goldener Schnitt" "Drittel-Regel" etc., die das Auge unterbewusst gezielt lenken und dabei angeblich von der Mehrheit der Menschen als "schön" empfunden werden, heute eher in der Werbe-Fotografie wirksam.

Ein Makroobjektiv wäre natürlich hilfreich, hast Du schon mal darüber nachgedacht eins gebraucht zu kaufen? Marygold hat sich kürzlich das legendäre 150mm Makroobjektiv von Sigma gebraucht gekauft und zeigt seither märchenhaft schöne Bilder. Dieses Objektiv ist allerdings groß und schwer, ohne Stativ ist es schwierig damit zu fotografieren, aber ein lichtstarkes Telemakro ist auf jeden Fall am besten geeignet schöne Nahaufnahmen von Blüten zu machen, weil man diese damit gut vom Hintergrund freistellen kann.
Ich beobachte schon länger gebrauchte Makroobjektive in den Brennweiten 60mm und 100mm bei ebay. Darf ich das Wort ebay hier benutzen? Aber in der Regel liegt der Preis nur knapp unter dem Neupreis, oder manchmal sogar über dem Neupreis, was ich gar nicht verstehen kann. Da ich auch Angst vor im Objektiv eingeschlossenen Staubkörnchen habe, würde ich bei den Preisen dann eher ein neues Objektiv kaufen. Ich bin also sehr dankbar, wenn ich von euren Erfahrungen im Bereich -gebrauchte Objektive kaufen- lernen könnte. Ab welcher Lichtstärke wird ein Objektiv zum "Musthave"? Von dem Sigma 150mm kann ich leider nur träumen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 24. April 2012, 13:47:58
Hallo Karla,

herzlich willkommen im Fotoforum auch von mir!

Da hast du schon eine Reihe guter Tipps bekommen. Hinzufügen möchte ich dies:

- Keine Regel ohne Ausnahme. Die Drittel- oder Goldene Schnitt-Regel ist geeignet, langweilige Bildkompositionen zu vermeiden, etwa bei Personenfotos, aber durchaus auch bei Blüten. Andererseits ist eine mittige Platzierung des Hauptmotivs oft eindrucksvoll, wobei ich fridas Hinweis, dass dann eine gewisse Strukturiertheit des Motivs wünschenswert wäre, nicht schlecht finde.

- Makroobjektiv: Für Nahaufnahmen wie die von dir gezeigte benötigst du kein Makro. Ich würde auch erstmal mit deinem Zoom üben - vor allem im Telebereich -, um ein Gefühl dafür zu bekommen und zu sehen, ob du deinen Objektivpark wirklich aufrüsten möchtest. Die wesentlichen Vorteile guter Makros gegenüber Telezooms (abgesehen vom Abbildungsmaßstab) sind vor allem die schönere Abbildung der unscharfen Bildbereiche (Gartenladies Fotos zeigen das oft schön) sowie die bessere Schärfe. Aber sie sind halt kostspielig.

Übrigens, mit welcher Kamera fotografierst du? Vollformat oder APS-C? - Danach richtet sich stark, welche Mekrobrennweite man dir empfehlen würde.

- Gebrauchte Objektive in der Bucht oder sonstwo kaufen - kann man machen, man sollte sich halt die Bewertungen des Verkäufers gut ansehen. Besser macht man das vielleicht beim Fotohändler, der einem ein Reklamationsrecht einräumen sollte.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 24. April 2012, 13:50:34
Nachtrag:

Ich habe hier mal Artikel zu Makroobjektiven eingestellt, kannst ja mal darin stöbern.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Karla am 24. April 2012, 15:54:59
Hallo frida und hallo Thomas,
vielen Dank für die herzliche Aufnahme hier im Forum.
Ich bin ganz fasziniert, wieviel Tipps und unterschiedliche Denkweisen mir vorgestellt werden.

@frida: Wenn ich das nächste Mal fotografiere, werde ich mich bestimmt daran erinnern, dass mein Bild ein Konzept braucht. Die Blüte sollte eigentlich das Hauptmotiv werden. Die Spinne war mehr schmückende Ergänzung, da sie farblich genau zum Grün des Hintergrundes passte. Gerne würde ich auch sofort Deinen Ratschlag umsetzen, eine Blüte grafisch zu inszenieren. Da denke ich gleich an eine "kühle" "schlichte" "simple" Eleganz. Allerdings denke ich, um auch nach Deiner und Gartenladys Vorstellung ein starkes Anschneiden der Blüte durchzuführen, bin ich mit 1,1 m Mindestabstand bei einer Macroaufnahme mit dem Tele zu weit weg vom Motiv. Mit einem Macroobjektiv könnte ich schön nah rangehen. Aber wie mache ich das mit einem Tele, wenn ich schon die volle Brennweite ausgeschöpft habe?

@Thomas: Deine Argumentation für ein Macroobjektiv hat mir gerade eine Antwort für meine Problematik zwecks der Schärfe geliefert. Lieben Dank dafür. :D Mit dieser Baustelle kämpfe ich nämlich auch. Bei 100%-Ansicht finde ich meine Bilder im Bereich der Fokussierung nämlich nicht so knackscharf wie ich sie gerne hätte. Zu Deiner Frage: APS-C. Canon EOS 550D SLR. Danke für den Artikel. :)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 24. April 2012, 16:13:57
Mit einem Macroobjektiv könnte ich schön nah rangehen. Aber wie mache ich das mit einem Tele, wenn ich schon die volle Brennweite ausgeschöpft habe?

Da musst Du dann Kompromisse machen - entweder eine Nahlinse verwenden oder eine Ausschnittsvergrößerung - beides geht auf Kosten der Qualität, aber wenn es zum Üben sein soll, ist das erstmal nicht so schlimm. Nach einiger Zeit weiß Du dann, ob sich die Anschaffung eines richtigen Makros für Dich lohnt. Bis dahin gehen eben keine postergroßen Vergrößerungen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: kathi am 06. November 2012, 13:36:10
Die Fotos und Ratschläge hier sind sehr gut, danke!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Wasserblume am 08. November 2012, 16:03:40
Habe hier auch mal ein Bild, vor kurzem im Wald aufgenommen.
Auf den ersten Blick eher hässlich, aber wenn man richtig guckt dann ist es mein absolutes Lieblingsbild.
Was sagt ihr dazu?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 09. November 2012, 11:14:23
Hallo Wasserblume,
willkommen im Forum!

Du bist hier im "hart-aber-herzlich-Thread" gleich in einem Bereich gelandet, wo es ganz offen zugeht. Deshalb bin ich auch ehrlich, mich überzeugt Dein Foto nicht.

Es ist interessant, weil es einen Moment dauert, sich zu orientieren und zu verstehen, dass die scharfen Bereiche die Spiegelungen von Geäst in der Pfütze sind. Dass die Pfütze selbst und das drumherum unscharf sind, finde ich konsequent für die Blickführung. Auch die herbstlichen Farben sind harmonisch. Soweit ist technisch nichts zu bemängeln.

Aber mir sagt das Bild nichts. Es wirkt auf mich sehr zufällig. Man könnte tausende von Motiven mit einem Spiel von Schärfe und Unschärfe etwas irritierend und damit zunächst interessant gestalten. Aber dann muss auch plausibel werden, warum ich mich mit dem Motiv auseinander setzen soll. Das verstehe ich bei Deinem Bild leider nicht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fagus11s am 09. November 2012, 12:29:24
Liebe Gemeinde,

ich habe soeben diese Seite entdeckt und möchte mal um eure geschätzte Meinung zu einem "Schnappschuss" bitten.
Das ist unser roter Kater auf einer hellen Decke im Sofa.

Kamera: EOS 500D, 18-55, Blende4, 1/60sec

Danke, Andreas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 09. November 2012, 22:41:17
@Andreas

Der Bildaufbau von dem Schnappschuß gefällt mir. Was mir nicht gefällt ist der Schärfe/Schärfeverlauf. Der Fokus liegt auf dem Ohr, er sollte aber auf dem Auge liegen.

Gruß Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 09. November 2012, 22:45:05
möchte mal um eure geschätzte Meinung zu einem "Schnappschuss" bitten.
Lieber Andreas,

ich finde dein Foto gar nicht übel. Die Schärfe ist in Ordnung und die Farben sind sehr sanft. Das mag ich. Mir hätte es noch besser gefallen, wenn der Kater in die Kamera geguckt und unten noch etwas mehr Raum hätte

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 09. November 2012, 22:48:08

Was sagt ihr dazu?

Die Farben in diesem Bild sind schön, auch die Spielelung rechts ist interessant, mich stören aber die unscharfen Blätter drumrum. Ich meine, dieses Foto wäre mit durchgehender Schärfe besser gewesen.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fagus11s am 10. November 2012, 00:42:08
Hallo Ihr,

die Schwierigkeit bestand darin, den Fokus von dem vorn liegenden Schwanz auf das Auge zu bringen, ist mir wohl nicht ganz gelungen. Und zu weiteren Versuchen hatte er leider keine Lust.
Ich fand es gerade spannender, dass er "nur aus dem Augenwinkel" in die Kamera schaut.

LG, Andreas

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Effi B. am 10. November 2012, 06:35:07
Das Foto ist schon ganz gut, eigentlich.

Zitat
Ich fand es gerade spannender, dass er "nur aus dem Augenwinkel" in die Kamera schaut.

Ja, das Auge der Katze, das denke ich auch, das ist das spannende auf dem Foto.

Das Auge als Hauptmotiv?!? Als Magnet tritt es mir zu sehr in den Hintergrund. Irgendwie "verschwindet das Auge im schönen und (zu?) vielen Fell". Auch tritt das Auge mit dem Ohr zu sehr in Konkurrenz, dieses Ohr nimmt mir zuviel Raum ein, es ist zu dominant. Die Kernaussage des Fotos, das eigentlich Spannende an ihm - eben dieses Auge - wird dadurch etwas verwässert.

die Schwierigkeit bestand darin, den Fokus von dem vorn liegenden Schwanz auf das Auge zu bringen, ist mir wohl nicht ganz gelungen.

Hattest du das dem Autofokus überlassen?
Da sollte man die Regie selbst in die Hand nehmen und manuell fokussieren. Und schnell und zielsicher sein. (Gelingt mir selbst nie. Nie! ;D ;) ;D)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Wasserblume am 12. November 2012, 13:48:16
Hallo, ich nochmal!
Ja, mir war klar, dass hier ehrlich geantwortet wird (und das wollte ich auch, bloß nicht dieses "ach, wie schön" und dann leider keine Verbesserungsvorschläge), also DANKE dafür, frida :)

Finde diesen Thead sehr interessant, weiter so!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 17. November 2012, 17:50:46
Bei diesem Foto bin ich nicht nur etwas unsicher, ob das Foto und die Bearbeitung in s/w was taugen, sondern auch, ob es nicht Kitsch ist:

(https://lh6.googleusercontent.com/-LsdA9NZmP00/UKe9dVbu1rI/AAAAAAAASco/w6dTSUaHikE/s1008/PB170011b_Efex.jpg)

... was meint ihr?

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Saattermin am 17. November 2012, 18:02:11
Also Kitsch ganz sicher nicht. Dagegen sprechen nämlich die Kamine, Industriesilhouetten im Hintergund. Witzig mit den Runkelrüben im Vordergrund, oder sind es eher Zuckerrüben, die nachher in die Fabrik im Hindergrund wandern. Mir gefällt das Bild in s/w. Vermittelt mir eher eine düstere, als eine romantische Stimmung.
L. G. Saattermin
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 17. November 2012, 18:07:08
... die Kamine, Industriesilhouetten im Hintergund ...

Ich dachte, man könnte möglicherweise gerade dies für Kitsch halten.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 17. November 2012, 18:28:21
Ich halte das auch keineswegs für Kitsch, sondern zwei allein nicht sehr spannende Motive werden zu einem interessanten Foto vereint. Man schaut es sich lange an und sinniert über Landschaftszerstörung oder aber das Überleben der Landwirtschaft trotzdem oder was auch immer.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 17. November 2012, 20:37:42
Das Fotos empfinde ich als sehr typisch für die Region, aus der es kommt. Das ist doch schon mal gut. Ich finde es in sw auch besser als in Farbe, weil es sich so mehr konzentriert. Soweit ich die ja nur unscharfen Fabrikanlagen im Hintergrund erkennen kann, handelt es sich aber nicht um Anlagen zur Weiterverarbeitung der Rüben. Dann wäre es für mich perfekt gewesen. So kann ich Thomas Sorge, dass wir es für "Industriekitsch" halten, schon verstehen, denn der Zusammenhang zwischen Rübe und Schornstein existiert ja nicht wirklich. Außer - und damit schließt sich der Kreis - darin, dass beides typisch ist für die Region. Insofern ist es für mich ein Bild, dass für sich alleine nicht ganz ehrlich ist, in einer Serie von Fotos aus der Gegend aber sehr gut wirken kann.

Übrigens hat mir das Bild auf Picasa, dass nur und ausschließlich die Rüben zeigt, noch besser gefallen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 20. November 2012, 20:03:45
Hier ein Bild, zu dem ich gleich ihn zwei Dingen unsicher bin: Die Lichtstimmung zu Beginn der Blauen Stunde ist weniger brilliant als wenn der Himmel so richtig knallblau ist. Aber irgendwie mag ich dieses sanftere Licht auch. Und Ihr?
Und wie kommt der Rahmen mit den Bäumen?



obertrave~0.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 20. November 2012, 22:49:28
Hallo frida,

das Foto ist sehr ausgewogen komponiert, der Baumrahmen ist gut.

Nur ist es mir für 'blaue Stunde' etwas zu hell - auch wenn das Licht insgesamt eine schöne Sanftheit, ja Samtigkeit hat.

Und mit dem Abschneiden von Kirchtürmen habe ich nach wie vor Probleme.

Jedenfalls ist es wieder mal ein schöner Blick auf deine schöne Stadt.

Liebe Grüße
Thomas

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 20. November 2012, 23:21:34
Oh, hier tut sich ja was :D

@Thomas,
ja, Frida hat Recht. Die beiden im Bild zu sehenden Motive (nennt man das so, oder hat das dann einen anderen Namen? ) sind extrem typisch für die Region. Mich hat das Bild sofort angesprochen, denn genau diese Zuckerrübenberge vor der Industriekulisse (ich nehme an Wessling) sind im Herbst absolut landschaftprägend für den noch ländlichen Teil der Kölner Bucht. (Früher lag der größte "Rübenbahnhof" rechtsrheinisch bei Porz-Wahn, heute ist es glaub ich "Eifeltor" und die Bauern von der "schäl Sick" ärgern sich, dass sie mit den Treckern über die Rheinbrücken müssen)
Spannend fand ich auch, dass man erst einen kurzen Moment brauch um das Foto wirklich zu begreifen - jedenfalls ging mir das so.

@Frida
da der rechte Baum die Spitzen so schneidet, finde ich ihn als Rahmen nicht wirklich schön. Und für mich wirkt er -gerade bei dem zarten Licht im Hintergrund - zu dominant.

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 21. November 2012, 09:23:07
Frida, wie immer ehrlich: Mir gefallen die Bäume im Vordergrund nicht, sie wirken so domiant und zerstören die zarte Stimmung des Hintergrunds. Die abgeschnittenen Kirchtürme finde ich auch nicht so gut. Ohne Bäume und abgeschnittene Türme würde mir das Foto sehr gut gefallen.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jayfox am 21. November 2012, 10:12:31
Mir geht's ähnlich wie Evi.
Für einen "beengten" Blick durch die Bäume auf die Gebäude ist mir außerdem zuviel Wasserfläche im Bild.
Und auf den zweiten Blick stören mich auch der Baukran links hinten und die Pflanzen links unten.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jayfox am 21. November 2012, 10:15:42
Mit verändertem Bildausschnitt würde es mir besser gefallen, etwa so in dieser Art (das ist jetzt unten evtl. etwas zu stark beschnitten):

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 22. November 2012, 20:38:25
Danke, ich gebe das Feld frei. Ein etwas konventionelleres Bild ohne einen harten Rahmen und mit kompletten Turmspitzen von einer etwas anderen Ansicht habe ich im Novemberspaziergang eingestellt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 29. Januar 2013, 20:38:13
Hallo,
ich möchte dieses Bild zu Diskussion stellen:

hier in besserer Qualität


http://honeysuckle-honeysuniversum.blogspot.de/2010/02/allerlei-furs-forum.html

Ich möchte gerne wissen, wie der erste Eindruck ist. Zur Bearbeitung schreibe ich erst später etwas.
Ich möchte nicht, das die BEA jetzt den Betrachter beeinflußt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 29. Januar 2013, 20:40:38
Superschön!!!
Tolle Farbe! Schön reduziert. Toll - Gratulation!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jayfox am 29. Januar 2013, 20:42:41
So ähnlich war auch mein erster spontaner Eindruck.
Ich muss mir das aber nochmal länger und mit etwas mehr Ruhe ansehen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 29. Januar 2013, 20:43:01
Toto, ist die Schärfe für Dich in ordnung? Oder ist zuwenig scharf?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 29. Januar 2013, 20:45:32
Die Schärfe ist für mich absolut ok. Nach hinten hin unscharf... es entsteht beinahe eine Landschaft... der Fantasie bleibt Raum, ich finde es sehr schön, wirklich.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 29. Januar 2013, 20:52:50
Ich frage deshalb, weil es mit Offenblende f2,8 aufgenommen ist.

Und es heißt so oft :
" Offenblende ist kein künstlerisches Gestaltungselement" ;D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 29. Januar 2013, 22:28:11
da würde ich aber dagegen halten - was ist den camera obscura?
Ist schon ein tolles Bild... und die extravagante Farbe kombiniert mit der Unschärfe hat etwas surrealistisches.. das ist schon mehr als ein "gutes Foto" ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 29. Januar 2013, 22:34:56
Danke, toto :)

Ich habe bewusst einige fotografische Regeln gebrochen, um das Bild so hinzubekommen:

"falscher" Weißabgleich
Offenblende 2,8
Unterbelichtung -2 EV

und noch etwas Bildbearbeitung
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 29. Januar 2013, 22:36:09
ich finde es wirklich gekonnt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: fars am 31. Januar 2013, 11:11:36
Eine kontemplative Szene aus Istanbul
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 01. Februar 2013, 08:31:21
Wenn keine Kommentare mehr kommen, gebe ich ab, an fars... :)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jayfox am 01. Februar 2013, 08:38:18
ich finde es wirklich gekonnt.

Ja!

Ich musste an ein fremdartiges Lebewesen aus der Tiefsee denken, dass aus der dauernden Schwärze in das Schweinwerferlicht geraten ist.

Vielleicht hätte man die Blende ein ganz klein wenig (eine Stufe maximal) weiter schließen können, um einen Tick mehr Tiefenschärfe zu bekommen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 01. Februar 2013, 10:37:27
Ich habe lange nachgedacht, was ich von dem Foto halte. Dass es Neugierde weckt und man darüber mutmaßt, was man dort wohl sieht, ist ein guter Effekt, man schaut es also länger an. Die Farbgebung finde ich sehr gelungen und sie trägt erheblich zur Verfremdung des Motivs bei. Die Tiefenschärfe finde ich so durchaus ein Ordnung, sie verstärkt den irrealen Effekt.

Nicht glücklich bin ich mit der Bildaufteilung im Raum. Ich hätte entweder mich ganz streng auf das Hauptmotiv konzentriert, dann eventl. auch einen quadratischen Beschnitt gewählt. Oder aber ich hätte einen Bezug zu dem links nur schemenhaft erkennbaren zweiten Objekt hergestellt, so wirkt es unentschlossen, es müsste dann schon deutlicher zu sehen sein.

Man kann sich durchaus fragen: Was soll das? Welche Absicht verfolgt die Fotografin dabei, ihr Objekt so zu verfremden? Dient es allein der Äthetisierung oder dem Wunsch, Sehgewohnheiten zu brechen? Dann wird der Effekt nicht lange halten.

Loni, bevor fars mit seinem Bild an der Reihe ist, würde ich ich freuen, Du sagst noch etwas zu Deiner Absicht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 01. Februar 2013, 10:50:51
Ich habe mir dieses Foto etliche Male angeschaut, aber, sorry, ich frage mich, was das soll.

Die Farben gefallen mir nicht, ein Farn sieht anders aus, es wirkt außerdem verrauscht und überschärft, die Textur des Farnblattes wird dadurch zerstört.

Die Komposition gefällt mir auch nicht, in der Weise wie Frida es geschrieben hat.

Die Tiefenschärfe finde ich aber sehr gelungen.

Mag sein, dass die Absicht war es wie ein Wesen aus der Unterwelt erscheinen zu lassen, aber warum soll ein Farnwedel wie ein Wesen aus der Unterwelt aussehen?

Ok, es ist ein Foto aus der Abteilung DigiArt, aber dann passt die Komposition nicht und hier ist eigentlich die Abteilung Naturfotografie, auch wenn wir das nicht so eng sehen.


Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 01. Februar 2013, 20:50:46
Hallo,

ich schreibe noch einmal etwas zu dem Bild:

Entstanden ist es durch Zufall.
Ich hatte versehentlich die Kamera mit -2EV benutzt. Das Ergebnis sah auf dem Display interessant aus, sodass ich dann vor Ort anfing, mit dem Motiv zu spielen.

Auf dem Rechner betrachtet, sah der Farn aus, als ob er aus dem Nichts herausschwebt. Der falsche Weißabgleich (zuerst stark blau) gab dem ganzen eine sehr kalte Stimmung, die für mich auch zu dem vereisten Motiv passte.
Ich habe die Farbe ein wenig ins grünliche verschoben (weil ein Farn ja nunmal nicht blau ist) und die unscharfen Bereiche des Bildes noch mit etwas Orton abgedunkelt und weicher gemacht. So wie es jetzt ist, fand ich es stimmig.

Eine totale Verfremdung habe ich ja nicht gemacht, das war auch nicht meine Absicht.

Ich habe mein Bild hier zur Dikussion gestellt, weil ich Eure Meinungen haben wollte, sozusagen als Kreuzprobe...
Das Bild wurde vor ein paar Tagen bei einem Wettbewerb eingereicht und ich bin gespannt, wie dort die Kommentare ausfallen.

Ich danke Euch für Eure Meinungen, hat mir sehr geholfen. :)

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 02. Februar 2013, 15:39:02
Also jetzt zu fars:

Das Motiv an sich ist schön. Der Mann, der zum Licht hin betet, die ornamentale Ausgestaltung des Raumes. Die Umsetzung finde ich nur suboptimal, vermutlich dem Umstand geschuldet, dass Du nicht stören wolltest, fars?

Denn sicher wäre es gut gewesen, für ein wenig Aufhelllicht zu sorgen. Also ganz leicht dazu blitzen, damit der Rücken des Mannes nicht total absäuft. Eine längere Belichtungszeit ohne Blitz hätte dazu geführt, dass das Fenster gar keine Zeichnung mehr gehabt hätte. Noch eine Alternative wäre ein HDR gewesen, aber Stativ aufbauen ist ja auch nicht ganz dezent.

Außerdem hätte ich einmal probiert, den Mann aus der Mitte zu rücken.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 05. Februar 2013, 14:47:10
Huch, ich bin spät dran. Darf ich trotzdem noch meinen "2 min" Kommentar abgeben?

@lonicera
Mir gefällt das Bild gut im Aufbau. Ich (emp)finde die Tiefenschärfe genau richtig. Und den zweiten Farn im Hintergrund halte ich für unverzichtbar. Auch der dunkle Hintergrund ist für mich OK. Aber die Farbe des Farns hätte mir in einem mehr hellgrünen Ton wahrscheinlich eher zugesagt. So ein dunkel/kaltes Bild würde ich mir auch als Kalenderblatt nicht über meinem Schreibtisch wünschen.

@fars
Mir gefällt das Bild gut, aber leider ist es auch auf meinem Bildschirm so, dass die Figur gar keine Zeichnung mehr hat.

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 20. August 2013, 22:58:58
Ich würde mich sehr über Eure Rückmeldungen zu diesem Bild freuen. Der Effekt war nicht geplant, sondern ist durch die Aufnahmesituation entstanden. Ich frage mich aber, ob ich das öfter mal versuchen soll zu reproduzieren, oder ob es zu surreal für ein Gemüsefoto ist. Mich interessiert nicht nur die Meinung von FotografInnen, sondern gerne lese ich auch, was andere "Gucker" sagen.



Tomaten (1 von 1).jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: hargrand am 20. August 2013, 23:36:12
hat durchaus Charme, aber ich finde es nicht sehr überzeugend :)

lieber so dass man plump gesagt alles sehen kann ;) :) :D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Frank am 20. August 2013, 23:39:55
Liebe frida,

spontan war ich sehr unentschlossen beim Anblick des Bildes. Warum?!

Zunächst dachte ich, dass die Tomaten etwas mehr "Knackigkeit vertragen könnten und intensiver in den Farben daher kommen. Dann habe ich mir eigene Tomaten nochmals angeschaut und auch die Pflanze/Blätter an sich - die Haut ist in den wenigsten Fällen wirklich blank sondern eher etwas matter. Das kommt in Deinem Bild sehr gut zum Ausdruck.

Dann habe ich das Bild dennoch mit etwas mehr Farbe und "Glanz" versehen und es gefällt mir persönlich so besser.

Für die ggf. beabsichtigte "Entrücktheit oder Poesie" Deines Bildes wiederum hätte ich mir ggf. nicht die mittige Anordnung ausgesucht.

Fazit: Das Bild gefällt mir schon sehr, aber irgendwie fehlt doch was. Ganz subjektiv und ein sehr "gefühlter Kommentar" von mir.

LG Frank
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 21. August 2013, 08:47:09
Solche Bilder finde ich immer wieder ganz besonders schön. Das Gefäß muss auch unbedingt in der Mitte stehen, ich hätte es vielleicht etwas tiefer gesetzt, den unteren Rand des Tisches geopfert und oben etwas mehr vom surrealen HG gezeigt.

Mir gefällt es außerordentlich gut, das könnte sehr gut bei mir in der Küche an der Wand hängen, blöderweie gibt es dort keinen Platz für Bilder ;)

Trotzdem muss ich sagen, dass mir Deine perfekt durchgehend scharfen Gemüsebilder auch immer wieder sehr gut gefallen, ich bin also etwas zwiespältig.

Das Bild sieht übrigens aus als hättest Du ein Trioplan Objektiv verwendet.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 21. August 2013, 09:03:00
Mir gefällt das Bild auch sehr gut. Allerdings sehe ich das Bild eher als einzelnen Hingucker (als Bild an der Wand), nicht durchgängig als Bilderlook für ein Buch oder ähnliches. Da greift sich der Effekt sehr schnell aber.

Liebe Grüße

Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 21. August 2013, 10:13:44
Ich sehe das ähnlich, wie Birgit.s. Das Foto hat was, es ist eine romantische Gemüseinterpretation. Aber einem Verlag oder Zeitschriftenverlag würde ich es nicht anbieten. Dort könnte es als unscharf interpretiert werden. Die haben nicht so viel künstlerisches Verständnis. Einem Kalender- oder Postkartenverlag schon eher.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 21. August 2013, 10:34:37
Die Gardens Illustrated habe ich auch wegen der schönen Fotos abonniert. In England gibt es nämlich einen anderen Geschmack in Sachen Pflanzenfotografie, dort sind solche Bilder durchaus gern gesehen.

Ich kenne aber auch eine (natürlich deutsche ;) ;D ) Abonnentin dieser Zeitschrift, die solche Bilder nicht gerne sieht. Sie sagt, die seien ihr zu verhuscht (was immer das sein mag).
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 21. August 2013, 11:03:33
Das Bild sieht übrigens aus als hättest Du ein Trioplan Objektiv verwendet.

Habe ich mal gleich nach gegoogelt, wieder was gelernt.

Der Effekt ist auf eine andere Weise zustande gekommen: Ich habe wegen des sehr starken Gegenlichts einen Diffusor über den Tisch und die Tomaten gehalten. Das Licht ist dann offenbar extrem gestreut angekommen. Außerdem habe ich Offenblende 1.7 bei 50mm verwendet.

Es gibt dasselbe Motiv auch in knackig scharf, und für Bücher etc. ist das sicher besser so.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 21. August 2013, 14:47:08
Ich bin ganz ehrlich: Ich mag so eine durchgängige Schwammigkeit gar nicht.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 21. August 2013, 15:00:29
Die farbliche Stimmung mag sinnlich sein. Passt das zu Tomaten?
Die Gestaltung gefällt mir nicht: zu symmetrisch, darum langweilig. Das Bild läßt sich in mehrere Bilder teilen, ohne daß tatsächlich etwas fehlen würde.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 21. August 2013, 21:34:10
Die farbliche Stimmung mag sinnlich sein. Passt das zu Tomaten?
Die Gestaltung gefällt mir nicht: zu symmetrisch, darum langweilig. Das Bild läßt sich in mehrere Bilder teilen, ohne daß tatsächlich etwas fehlen würde.
Jessas na, Toto, das ist aber ein hartes Urteil. Was meinst du mit "in mehrere Bilder teilen? Kapier ich nicht. Kannst du uns das mal näher erläutern?

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 21. August 2013, 21:55:20
Frida,

Für mich ist das Bild - vom künstlerischen her, sehr stimmig.

Vom Licht her ist es weich, auch nicht so aufdringlich. Das passt für mich, zusammen mit dem ebenfalls schön weichen Schärfeverlauf zu den gedämpften Farben der Tomaten.

So richtig Septemberstimmung: Erntezeit.
Für ein Buch vielleicht nicht gerade, aber für die Wand oder einen Kalender gaanz super.

Da stimme ich den anderen zu.

Leider ist ja heute bei dem Pixelhype die Schärfe so enorm wichtig beim Betrachter. Das mag ja für Magazine, Bücher etc. wichtig sein....

Das finde ich nicht so, dadurch verschenkt man oft Möglichkeiten, auch mit einem Bild eine Stimmung herüberzubringen.


:D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 21. August 2013, 22:03:32
So, jetzt hab ich seit gestern drüber nachgerübelt wie ich das Foto finde - das hat so lange gedauert weil ich mir einfach nicht sicher war was mich stört:

mich lenken die vielen "unruhigen" Punkte hinten einfach zu sehr vom Gemüse ab, ständig zieht es mich dahinten hin.
Mir gefällt das Motiv, ich mag die Farben und das Arragement ABER das Gemüse mit etwas mehr Tiefenschäfe oder vielleicht auch nur den Hintergrund etwas ruhiger und mir würde es vermutlich besser gefallen.

Generell sicher eine spannende Sache herauszufinden bei welchen Motiven diese Technik wirklich gut ankommt.

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 21. August 2013, 23:20:47
Die farbliche Stimmung mag sinnlich sein. Passt das zu Tomaten?
Die Gestaltung gefällt mir nicht: zu symmetrisch, darum langweilig. Das Bild läßt sich in mehrere Bilder teilen, ohne daß tatsächlich etwas fehlen würde.
Jessas na, Toto, das ist aber ein hartes Urteil. Was meinst du mit "in mehrere Bilder teilen? Kapier ich nicht. Kannst du uns das mal näher erläutern?

LG Evi

Also "hart" sollte das nicht sein wenngleich der thread so betitelt ist ;), und ein "Urteil" ist es schon gar nicht... nur meine Meinung, eine von 1000 ;)

pidiwidi hat es vielleicht "weicher" formuliert. Genauso möchte ich das "zerteilen" verstanden wissen. Das Auge findet keinen "Punkt", keine Spannung. Es wandert von hier nach dort, unentwegt hin und her. Dazu kommt die mittige Position der Schale, die parallelen Linien des Holzuntergrundes (?), der sehr auffallende Hintergrund, der die Tomaten (für mich ganz subjektiv) erschlägt bzw. mit ihnen fast gleichwertig konkurriert und natürlich die Unschärfe. Zudem "schwebt" alles etwas, da es kaum noch Schatten der Früchte/Schale gibt. Das Licht links und rechts der Schale ist in der Helligkeit fast gleichwertig mit den Lichtreflexen auf den Früchten/Schalenrand und lenkt dadurch zusätzlich ab.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Unschärfe oder "weiche" Bilder... nur sollten solche Effekte begründet sein.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 22. August 2013, 21:29:23
Vielen Dank Euch allen!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 01. September 2013, 14:18:38
Nicht gerade Natur, eher Stadtlandschaft...

Mich würde mal Eure Meinung dazu interessieren, ob das Bild so wirkt, wie ich mir es vorstelle.

Titel:

fließende Zeit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 01. September 2013, 15:18:12
Ich weiß ja nicht, was Du Dir vorstellst.... aber ganz ehrlich haut mich das nicht vom Hocker. Solche Montagen habe ich schon besser gesehen, ohne selbst zu wissen, wie man es besser macht. Einer der Gründe mag sein, dass die Szenerie an sich schon nicht viel Spannung hat. Sorry :-* , aber hier sind ja ehrliche Antworten gefragt .
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: toto am 01. September 2013, 15:24:04
Die Idee ist schön....
Allerdings, wenn man schon so fein montiert, dann könnte es auch gerade werden ;)
Habe mal die stürzenden Linien etwas "gerichtet" ;) , ohne anderes zu verändern. Stürzende Linien ohne gestalterischen Hintergrund/Grund stören mich immer etwas.

Die Farbgebung entspricht einem mainstream ??? Finde ich aber nicht schlecht.

(http://img30.imageshack.us/img30/7341/3cxh.jpg)

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 01. September 2013, 15:40:53
Danke für die Antworten...

Frida, das Bild soll die Veränderung der Wandsbeker Marktstrasse im Laufe der Zeit zeigen.

Also vom jetzt (Vordergrund) in der Zeit zurück bis in das Jahr 1800 (Hintergrund)

Entstanden aus drei Bildern von 1800,1957 und 2008.

Dokumentation, wie sich die Bausubstanz, der Verkehr und die Gegend allgemein mit der Zeit verändert hat.

Dieses Bild ist für meine Omi gedacht, sie wird vieles wiedererkennen. :)

Sicher, wenn man den Ort nicht kennt und nichts damit verbindet, mag das Bild spannungslos sein. Jedoch nicht für einen Wandsbeker. ;) ;D

Toto,
die Farbgebung habe ich nicht verändert. Das Bild aus den 50ern ist ja schon ein wenig vergilbt, daher der Farbstich.
Danke für´s geraderichten, da habe ich gar nicht dran gedacht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Eva am 01. September 2013, 16:00:38
 :) mich irritiert der Golf bei der Pferdekutsche, man braucht eh eine Weile, bis man die Zeiten sortiert kriegt und dann steht der im falschen Jahrhundert.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 01. September 2013, 16:18:13
:) mich irritiert der Golf bei der Pferdekutsche...

OK, da war ich mir auch nicht so sicher, ob es passt. Ich habe bestimmt noch eine Version ohne Golf im Ordner. Muß ich nochmal vergleichen. Danke für den Hinweis. :)

Meinen GG hatte ich direkt darauf angesprochen, der fand's OK-er hat aber leider keine Ahnung von Bildern... :-\
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 02. September 2013, 22:02:59
Ich hatte große Probleme mit dem Durcheinander bei der Pferdekutsche klarzukommen. Nach Evas Einwand sehe ich, dass dieses Auto, das zwischen Kutsche, Fußgänger und Radfahrer steht oder fährt, fehl am Platz ist.

Ich habe mal vor Ewigkeiten ein paar Monate in Wandsbek gewohnt, ich erkenne allerdings nichts wieder :-[ was natürlich an mir liegt ;D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 03. September 2013, 23:11:04
Gartenlady, das der Golf stört bei der Kutsche, das habe ich behoben. In der neuen Version taucht er nicht mehr auf. ;D

Die Aufnahmen zeigen dem Blick in Richtung Busbahnhof/Schloßstrasse.
Das K*****dt-Haus ist links zu sehen... ;) ;D

Meine Omi hat's gleich erkannt.(war ja ihr lieblings-Einkaufstempel)

Das Bild war für mich eine Übung für ein Projekt, daß ich gerade entwickle.
Ich finde es ziemlich schwierig, aus den verschiedenen Bildern das hervorzuheben, was für den Betrachter als wichtig und interessant gesehen wird.
Wo dann der AHA-Effekt kommt: Ach, soo hat das mal ausgesehen?

Ich bin gerade dabei, alte Fotoalben zu sichten um mir die passenden Bilder für eine Montage herauszusuchen.

Worauf sollte ich dabei achten? Interessante Perspektive? Markante Punkte? Was meint ihr?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 04. September 2013, 08:05:20
loni, natürlich ist ein solches Foto spannend für denjenigen, der einen Bezug zu der abgebildeten Gegend hat. Ich studiere auch sehr gerne alte Fotos von Lübeck und vergleiche sie mit der aktuellen Situation. Deshalb solltest Du bei Deinem Projekt von der Zielgruppe ausgehen. Wenn es Menschen sind, die einen Bezug haben, dann sollten die Ausgangsfotos die Möglichkeit bieten, markante Veränderungen zu zeigen.
Bei dem hier gezeigten Foto wäre ich -vorausgesetzt das vorliegende Materiel würde es erlauben - auch umgekehrt herangegangen und hätte die historische Situation im Vordergrund gezeigt wie sie langsam in die Gegenwart fließt. Die Gegenwart ist bekannt und damit weniger interessant und in der gezeigten Gegend auch weniger städtebaulich interessant.
Interessant kann ich mir auch vorstellen, den Verlust eines markanten Gebäudes herauszuarbeiten, indem es in einer Reihung von modernen Gebäuden auftaucht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jepa-Blick am 29. September 2013, 14:40:31
Möchte Euch ein Foto von einer "Hummelpension" auf dem Nockberg vorstellen. Eigentlich sollte dort stehen Bed & Breakfast".

Wie gefällt Euch das Foto?

  (http://up.picr.de/15829258ow.jpg)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jepa-Blick am 29. September 2013, 14:43:10
Gleich noch ein Foto von einer Hornisse.

  (http://up.picr.de/15985166fv.jpg)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 29. September 2013, 19:11:11
Wie gefällt Euch das Foto?

 

Jepa-Blick, dieser Thread soll ausdrücklich (sieht ersten Post) dazu dienen, durchdachtes Feedback zu einem Foto zu erhalten - also nicht nur "gefällt mir" oder "mag ich nicht". Entsprechend sollte man auch eine Frage dazu formulieren oder sagen, was man mit dem Foto erreichen wollte - die Antwort kann dann sein, ob das gelungen ist und warum ja oder eben auch nicht. In der Regel sollte auch nur ein Motiv eingestellt werden - erlaubt sind aber z.B. zwei unterschiedliche Herangehensweise an ein Motiv.

Davon unbenommen: Das obere Bild ist zwar vom Motiv her witzig, aber nicht überzeugend umgesetzt. Ich wüsste aber auch nicht, wie ich es praktisch besser machen könnte - vielleicht hat da jemand einen konstruktiven Vorschlag?

Das zweite Bild finde ich besser: Durch den knappen Schärfeverlauf zieht das "Gesicht" absolut den Blick auf sich und entfaltet einen bedrohliche Wirkung, diese wird noch verstärkt durch den auf den Betrachter zielenden Fühler. Das ist zwar eine vermenschlichende Interpretation, aber ich glaube, die läuft unbewusst bei jedem ab. Dass die Hornisse nicht mittig platziert ist, lässt eine unsichtbare Diagonale von links unten nach rechts oben entstehen, die die Dynamik und Spannung des Fotos steigert. Keine unwichtigen Details lenken ab. Evtl. würde ich geringfügig enger beschneiden.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jepa-Blick am 30. September 2013, 09:06:06
Danke Frida. Da bin ich dann wohl im falschen Thread.
Ich will meine Fotos eigentlich nur zeigen und evtl. nur kleine Tipps zur Veränderung. Direkte Fragen habe ich nicht, denn mir gefällt in der Regel mein Stil. Aber der ist ja auch Geschmacksache. ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: marygold am 14. November 2013, 18:55:41
Bitte seid hart und herzlich hierzu:

Gießkannenpalaver

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 14. November 2013, 20:12:58
Das Motiv finde ich lustig und das Arrangement gelungen. Ich hätte den Gießkannen ein wenig mehr Raum an den Füßen gegönnt und die gelben Blätter im hinteren Bereich des Rasens entfernt. Auch wirkt das Bild etwas zu kühl auf mich, ich würde die Farbtemperatur anheben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lonicera 66 am 14. November 2013, 20:58:04
Marygold,
bei mir am Lappy scheint dem Bild etwas Kontrast zu fehlen, farblich stimme ich Frida zu.


Die Idee ist nett, ich habe auch so ein buntes Sammelsorium. ;D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 14. November 2013, 21:02:05
Ja, ich würde auch die Farbtemperatur anheben. Am besten merkt man das am Grün. Es hat eine nicht realistische Farbe.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 14. November 2013, 21:17:49
Den Kontrast finde ich in Ordnung. Bei dem Grün geht's mir so wie Evi und den anderen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: marygold am 14. November 2013, 22:24:57
Hier die -hoffentlich- verbesserte Version:

Gießkannenpalaver (2)

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 15. November 2013, 15:43:34
Ganz offensichtlich besser. Das Grün finde ich jetzt viel natürlicher.

Ich habe hier das Glück, neben einem großen Glaselement, das auf der Nordseite unseres Hauses einen Blick in den Garten freigibt, meine Bildbearbeitung vorzunehmen zu können. So manches mal gucke ich, gerade was Rasenflächen anbelangt, bei der Bildbearbeitung zwischen Monitor und Garten hin und her. Denn auch meine beiden Kameras treffen das Grün nur bei guten Lichtverhältnissen. Bei wenig Licht macht die 50D alles blaugrün, die 5DMKII hat oftmals etwas zu warme Töne. Das korrigiere ich dann auch ein bisschen. Leider habe ich mich immer noch nicht an die Farbkorrektur im Kameramenü getraut. Da ich jedoch immer in RAW fotografiere, ist die nachträgliche Weißabgleich-Korrektur kein Problem. Bis auf die wenigen Fotos, bei denen der Weißabgleich total daneben liegt und die wir hier schon mal diskutiert haben. Da hilft nur eins: Ab in den Mülleimer.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: marygold am 15. November 2013, 20:05:27
Ich danke euch :D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 16. November 2013, 00:44:52
Ich finde besonders die grüne Kanne ist hervorragend plaziert, die hätte dir unter Umständen sonst das Bild massiv stören können.

So aus Neugier:
Könntest Du das Fotoshooting mit deinem Modells nochmal arrangieren?
Mich würde interessieren wie das Bild wirkt wenn es
a) unten am Rand ein bischen mehr Raum hat
b) die Perpektive ein bischen "vogeliger" wird - nicht viel..
c) die grüne Kanne einen anderen Platz einnimmt

LG pi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 12. Januar 2014, 22:30:37
So klares Licht

(https://lh6.googleusercontent.com/-3U0IPuKdIBY/UtMIdL9bZgI/AAAAAAAAX4A/JTqQ2zVNCts/w790-h592-no/P1120049_DxO1zu1.jpg)

*klick*

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 16. Januar 2014, 23:39:19
Ich mach mal 'n Seitwärtspost, bin ja bald länger ruhig:

Das Foto mit dem klaren Licht (das ich selbst richtig gut finde) fand woanders überdurchschnittlich viel positives Feedback, auch von richtig guten Fotografen. Hier gar nichts.

Ich frage jetzt mal ganz treu doof: Findet ihr das Foto so uninteressant?

Ich würde das gerne besser verstehen. Und BTW: Dies ist kein 'fishing for compliments', sondern die Bitte um ehrliche Aussagen.

LIebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: maculatum am 17. Januar 2014, 01:09:50
Ich schreibe hier ja eher wenig, und jetzt gleich zwei eher negative Kommentare zu deinen Bildern. Versteh mich also nicht falsch. Die meisten deiner Fotos bewundere ich wirklich sehr! Aber meist im Stillen. :)

Gern würde ich selbst auch mehr eigene Fotos zeigen, aber zur vernünftigen Bearbeitung gönne ich mir leider meist nicht die nötige Zeit.

Zum Thema: Ehrlich gesagt, verstehe ich den Titel "Klares Licht" nicht ganz. Auf zwei verschiedenen Monitoren sieht das Foto durch das weitgehende Fehlen von knackigem Schwarz für mich eher milchig-trüb aus. Ich denke an einen kühlen, taufeuchten, diesigen Morgen vor einem sonnigen Tag. Diese Stimmung ist gut dargestellt, aber das allein macht das Foto für mich noch nicht interessant.

Das Motiv hat bis auf die Schiffe keine prägnanten Fixpunkte. Der überwiegende Teil des Bildes wurde dem Himmel eingeräumt, der auf mich nicht besonders bemerkenswert wirkt. Auch die Wasserfläche weckt kaum Interesse.

Die Silhouette der Bäume vor dem Dunst vor den Bergen ist interessant aber so weit weg und sehr klein auf dem Bild.

Zusammengefasst: Ja, ich finde das Foto uninteressant. :-[

Jetzt bin ich aber ein offener, neugieriger Mensch, der die Welt gerne mal aus anderer Perspektive sieht und würde gerne wissen, was dir oder anderen Menschen an diesem Foto so sehr gefällt.
Auch wenn ich die Worte "Knackig", "Prägnant" und "Bearbeitung" genannt habe, ist mein Fehler in der Herangehensweise sicher nicht, dass ich plakative Effekte bevorzugen würde. Die Schönheit liegt oft im Stillen. Aber der Schlüssel zum Verständnis dieses Bildes scheint so subtil zu sein, dass ich ihn übersehen habe. Hilf mir!

...oder ich muss meine Bildschirme neu kalibrieren... ???
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 17. Januar 2014, 08:29:56
Mir geht es ähnlich, ich sehe keinen klaren Tag, sondern typisch dunstiges Winterwetter. Ich habe mir das Bild jetzt runtergeladen und das Histogramm angeschaut: Es zeigt leere Bereiche auf der rechten Seite, wenn man hier den Tonwert ein wenig spreizt, sieht es besser aus, etwas klarer.

Der Schärfepunkt liegt ganz vorne auf den Wellen, soll so das Fernweh gezeigt werden, die Ferne verschwimmt und ist so verlockend?

Ich finde dieses Foto auch nicht besonders interessant, aber es gibt andere Kriterien zur Beurteilung eines Fotos, wir sind vermutlich nicht kompetent.

Man denke nur an Gurskys berühmtes Rheinbild ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Martina777 am 17. Januar 2014, 08:45:49
Ich oute mich als meist stille Bewunderin - die Fotos hier finde ich absolut inspirierend ... meine "Ahs" und "Ohs" bitte dazudenken!

Zur fachlichen Beurteilung fehlt mir allerdings jegliche Kompetenz :)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 17. Januar 2014, 09:12:14
Maculatum, an deinem Bildschirm liegt es nicht.

Ich schließe mich maculatum und Gartenlady an. Rein technisch gesehen ist mir das Bild zu flau. Wenn man die leeren Bereiche rechts und links im Histogramm eliminiert und die Tonwertkurve ein ganz kleines bisschen S-förmig macht, wird es besser, aber "so klares Licht" kann ich nicht nachvollziehen.

Die Schärfe liegt vorne auf den Wellen, aber mir ist das Wasser im Vordergrund zu dominant. Wenn man das Bild da beschneidet, gewinnt es für mich, nicht zuletzt, weil dann mehr Himmel im Verhältnis zum Wasser drauf ist und mir der Himmel interessanter erscheint.
Außerdem "liegen" die Schiffe dann optisch besser im Wasser, finde ich, nicht so hoch.
Das Schiff rechts ist mir zu weit rechts am Rand, aber mit solchen Dingen muss man leben, wenn man draußen fotografiert.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 17. Januar 2014, 10:00:50
Wie ich das erste Mal das Bild gesehen habe, war mein Gedankengang: Halt ein Rheinbild ::) Da ich in Rheinnähe wohne, sehe ich den Rhein sehr häufig....

Aber das Bild hat für mich keine Höhepunkte, es ist "einheitlich". Vielleicht würde ein größeres Schiff im Vordergrund den Blick mehr halten?

Liebe Grüße

Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 17. Januar 2014, 11:52:19
Wenn mein Blick übers Bild streift, fällt er in erster Linie auf das Schiff links, den verwirbelten Kondensstreifen am Himmel und über die Kichturmspitze zum Schiff ganz rechts.

U.A. deswegen ist mir zuviel Wasser im Vordergrund, der eigentlich nicht so interessant ist.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 17. Januar 2014, 16:32:10
Danke für eure Kommentare, interessant, und so lernt man dazu. :D Auch wenn ich selbst das Bild genau so mag, wie es ist.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 17. Januar 2014, 16:40:34
Zu Thomas`Rheinfoto möchte ich auch noch ehrlich meine Meinung sagen.
Wie meine Vorposter schon sagten, hat es keinen Eyecatcher. Der Blick wandert durch den Fluss und findet keinen rechten Halt. Es ist nichts, was einen fesselt. Die Farbe ist mir auch zu einerlei graublau und die Kondensstreifen am Himmel stören mich sehr. Kondensstreifen sind geradlinig und stehen hier im Kontrast zu einem eher romantisch anmutendem Landschaftsbild. Hier kommt für mich das Gefühl von Disharmonie auf (habe aber selber auch schon Donaufotos mit winzigen Kondensstreifen gezeigt, die ich mit Photoshop nicht wegbekommen hab ::)). Das rechte Schiff klebt zu sehr am rechten Bildrand, die Baumreihe in der Mitte ist zu schwer und hat keine ansprechende Silhouette. Thomas, ich finde, du hast schon viel bessere Landschaftsaufnahmen gezeigt, wie zum Beispiel die abendlichen Stimmungen auf Kreta usw. Die rufen beim Betrachter eine Emotion hervor, dieses hier wirkt auf mich eher nicht so.
Kann es denn sein, dass du an diesem Tag vom Anblick des Rheins total begeistert warst und diese Location noch sehr gut und positiv in Erinnerung hattest? Mitunter kann man durch die "erlebte Location" dermaßen subjektiv beeinflusst sein, sodass einem eine objektive Betrachtung des eigenen Fotos nicht mehr gelingt. Ist mir auch schon passiert. In solchen Fällen hilft es oft, das Foto ein paar Wochen ruhen zu lassen und dann erneut zu betrachten. Der zeitliche Abstand bringt auch meist eine objektivere Sichtweise , man vermag ein Foto sozusagen mit einem Fremdblick zu beurteilen.

Lieben Gruß

Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Carola am 17. Januar 2014, 16:51:43
Ich senfe auch mal dazu ;)
Mir gefällt das Foto, bis auf den Titel, ich mag die Stimmung, so ruhig und behäbig, wie der Rhein an der Stelle und mir gefällt der "tanzende" Kondensstreifen links und auch links die Silhouette der Berge und rechts die der Kirche. Ein sehr stimmungsvolles Foto.
LG, Carola
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Frank am 17. Januar 2014, 19:17:52
Lieber Thomas,

der Titel hier im Forum und auch die Beschreibung beim Bildstandort sind für uns Betrachter und Nicht-Rheinanwohner aus meiner Sicht irreführend, da sie klare Farben und Strukturen suggerieren, die einfach nicht da sind. "Sonnige Januarstimmung am Rhein" wäre aus meiner Sicht vielleicht treffender.

Den technischen Anmerkungen meiner Vorposter und der Bildgliederung habe ich nichts weiter anzumerken, ich teile die Einschätzung.

Ebenso finde ich die die Kommentierung von Faulpelz sehr gut - die Empfindung beim Fotografieren für den Moment und die Stimmung bringen die Bilder trotz bestem Bemühen manchmal nicht herüber. Der zeitliche Abstand und die Betrachtung helfen und zuweilen muss man einfach den Moment unabgelichtet für sich abspeichern. Die "inneren Bilder" sind garantiert nicht die schlechtesten.

Mich würde die "andere" Kommentierung, von der Du schreibst, sehr interessieren. Der "Gurski-Kommentar" von Gartenlady kam mir nach Deiner Nachfrage auch gleich in den Sinn...!

Wir haben zwar hier keinen "Hart, aber herzlich"-Thread, aber ich wollte auch nur mit einem Dezemberspaziergangbild unterstreichen, dass die gefühlte Situation mit dem Bild bei dieser Szene im Appenzeller Land auch nicht übereinstimmt (und bei mir die Bearbeitung und das Herzeigen vieler Bilder so lange dauert...). Ich bin nicht glücklich über das Bild, obwohl es irre aussah wie die Gleise im Nichts verschwanden... . M.E. ist hier viel zu viel drauf abgebildet und die Konzentration auf ein Sujet fällt schwer. Dazu noch sehr "farbig".Habe derzeit kein weiteres Bild zur Hand, das besser widerspiegelt, was ich zum Gefühl des Momentes meine) .

"Abwärts zum Rheintal" (Szene bei Stoss )

(http://www.franksmueller.de/galerie/bild.php?galerie=XMAS_pontresina_2013&bild=stass_1_2013.jpg&format=klein)

LG Frank
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 17. Januar 2014, 19:32:23
Ich wollte nicht unbedingt darüber diskutieren ...

aber was Carola schreibt, geht in die Richtung dessen, was mir gefällt. Der breite ruhige Strom, darüber viel Himmel mit wunderschönen Kondensstreifen; aber vor allem die filigrane Landschaftskulisse und das Siebengebirge in der Ferne, an dessen Fuß heller Dunst über dem Wasser liegt. Das habe ich sehr bewusst wahrgenommen und versucht, realistisch umzusetzen; d.h. gerade nicht mit aufmerksamkeitsstarkem Blickfänger. Mir gefällt die relativ sachliche Art der Wiedergabe gut, und das war es auch, was von mir bekannten guten Landschaftsfotografen, die deutlich besser sind als ich, anerkannt wurde.

Aber die Geschmäcker sind eben sehr verschieden ...

Nochmals vielen Dank für die Kommentare.


Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 17. Januar 2014, 20:22:51
und das war es auch, was von mir bekannten guten Landschaftsfotografen, die deutlich besser sind als ich, anerkannt wurde.
Thomas, würdest du uns bitte einen Link zu dieser sehr positiven Besprechung jener guten Landschaftsfotografen geben?
Danke. Das möchte ich gerne nachlesen.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 17. Januar 2014, 21:47:08
Evi, das ist eine private Gruppe.

Liebe Grüße
Thomas

Edit - Nachtrag: Es wurde 'anerkannt'. Von einer 'sehr positiven' Besprechung habe ich nicht gesprochen. Wie gesagt, ich lese eure Meinungen sehr gerne, sehe aber wenig Sinn in beharrlichen Diskussionen.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 18. Januar 2014, 09:13:33
Guten Morgen, Frank
möchtest du dein Foto in Post 795 auch gerne kritisch und ehrlich besprochen haben? Wenn ja, sag Bescheid. Gerne nehmen wir uns Zeit dafür. Ich möchte vorher anfragen, da dein Foto ja erst seit gestern in diesen Thread verschoben worden ist.

Lieben Gruß

Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Frank am 18. Januar 2014, 09:58:11
Guten Morgen, Frank
möchtest du dein Foto in Post 795 auch gerne kritisch und ehrlich besprochen haben? Wenn ja, sag Bescheid. Gerne nehmen wir uns Zeit dafür. Ich möchte vorher anfragen, da dein Foto ja erst seit gestern in diesen Thread verschoben worden ist.

Nur her damit - ich kann ja nur lernen, erfahren und mit anderen Augen sehend wie Ihr - egal, ob ambitioniert, anerkannt oder interessiert - das Bild beurteilt. :D :D :D

LG Frank
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 18. Januar 2014, 14:27:49
Lieber Frank, dann will ich mal loslegen.
Das Bild gefällt mir von den Farben und auch von der Bildaufteilung, bis auf eine Ausnahme: Das orange Geländer/Absperrung zwischen den Schienen und dem Wanderweg stört. Erstens ist es diese auffällige Farbe, die den Blick immer wieder auf sich zieht und dann ist das Ding auch noch so mitten im Bild und behindert den Blick in die Ferne. Wie du schon per Mail geschrieben hast, wäre eine niedrige Aufnahmeposition, also in Hocke, noch beeindruckender gewesen und hätte wahrscheinlich den "Weg ins Nirgendwo", denn du zeigen wolltest, verstärkt. Vielleicht wäre auch noch eine Nebeldecke unten im Tal mit nebelfreien Gebirgsspitzen hilfreich gewesen um diese Stimmung, die du empfunden hast, zu transportieren. Die Stromleitungen rechts stören mich hier nicht, im Gegenteil, sie leiten den Blick nach vorne in die Tiefe

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 18. Januar 2014, 14:36:29
Ich schließe mich da an. Vielleicht bekommt man dieses orangefarbene Teil mit Photoshop aus dem Bild, zum Vergleich - mich würde der Bildeindruck interessieren, der sich dann ergäbe (nein, keine Diskussion, ob man das "darf", bitte!).
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Frank am 18. Januar 2014, 14:52:07
(nein, keine Diskussion, ob man das "darf", bitte!).
Bei mir darf man das - kein Thema! ;) :D 8)

Danke für die bisherige Kommentierung :-* :-* :-* - ich hätte noch mehr zu kritisieren (z.B. die abgeschnittenen Schilder erdseits).

Eine Unbearbeitung anbei in die andere Richtung etwas tiefer über's Rheintal - der Vordergrund zu dunkel und auch zu viel drauf (die Fichte müsste man "wegschneiden"..) - aber es war etwas Frühling im Dezember (und die Erwartung bald im Schnee zu sein... ;) ;D :D )

(http://www.franksmueller.de/galerie/bild.php?galerie=XMAS_pontresina_2013&bild=stoss_2_2013.jpg&format=klein)

LG Frank
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 18. Januar 2014, 15:08:14
(nein, keine Diskussion, ob man das "darf", bitte!).
Bei mir darf man das - kein Thema! ;) :D 8)

O.k: Hier mal sehr dilettantisch dieses orangefarbene Teil eliminiert und das Bild etwas beschnitten, damit die abgeschnittene Stange rechts nicht mehr mit im Bild ist:

(https://lh4.googleusercontent.com/-pbmKRQBDG30/UtqJOz5ebCI/AAAAAAAAD5E/9ZvOlV8QZbM/s144/bild_bearb1.jpg)

Google+ bzw. picasa sind inzwischen die Pest: Jedes Bild wird beim Hochladen automatisch "optimiert", man "darf" das dann nachträglich rückgängig machen. :P
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 18. Januar 2014, 18:08:49
An der Bearbeitung von brissel sieht man sehr deutlich, wie sehr das orangene Teil im Weg stand und störte. Die bessere Aufnahmeposition wäre die verbotene Position auf den Gleisen gewesen, dann hätten der Holzzaun und die orangene Absperrung den Blick genau nach unten gelenkt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 18. Januar 2014, 19:30:05
Die Bearbeitung ist zwar nicht perfekt, aber der rote Zaun hat das Bild nach meinem Empfinden ruiniert, ich hätte den Zaun auch versucht zu retuschieren oder das Bild in den Ordner Dokumentation verfrachtet ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 18. Januar 2014, 20:02:46
Jens, deine Bearbeitung gefällt mir auch viel besser. Es wirkt jetzt ganz anders, nämlich interessanter. Und du hattest auch vollkommen recht, die abgeschnittene Stange rechts musste auch weg.
Nun zu Franks nächstem Bild. Eigentlich hat das Bild Tiefe, es wirkt dreidimensional. Der Blick nach hinten ins Tal und zum Gebirge ist schön. Aber leider sind die Kontraste sehr, sehr hoch und man merkt auch, dass das die Kamera nicht bewältigen konnte. Die Bäume rechts im Vordergrund sind tiefschwarz und haben kaum Zeichnung, während der Himmel darüber überbelichtet ist. Da hätte ein Verlauffilter, schräg angesetzt, wahrscheinlich etwas geholfen. Das war eine schwierige Belichtungssituation. Den Bildausschnitt finde ich etwas zu eng gewählt. Ich hätte links und rechts noch etwas mehr Raum gelassen, also mehr Weitwinkel. Den Busch in der Mitte hätte man absägen müssen. Frank, nächstes mal nimmst die Kettensäge mit ;).

Lieben Gruß

Evi

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 18. Januar 2014, 20:45:48
@Evi, jetzt glaube ich auch, dass Dein Monitor nicht richtig eingestellt ist, die Bäume sind nicht tiefschwarz, übermäßige Kontraste sehe ich auch nicht, bei mir ist auch der Himmel nicht überbelichtet. Das Histogramm zeigt rechts noch etwas Reserve, wenn man den Tonwert dort ein wenig spreizt, bekommt das gesamte Bild einen Tick mehr Kontrast und es ist immer noch nichts überbelichtet.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 18. Januar 2014, 20:57:23
Bei mir ist der Himmel auch überbelichtet ::)

Liebe Grüße

Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 18. Januar 2014, 21:27:12
Ich hab das erste Bild von Frank auch mal bearbeitet.

[td](http://www.infrarotmomente.de/images/foren/franks_bildkl.jpg)[/td]
[/table]

Liebe Grüße

Birgit
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 18. Januar 2014, 21:49:16
Bei mir ist der Himmel auch überbelichtet ::)

Liebe Grüße

Birgit

Wo zeigt sich das? Das Histogramm zeigt jedenfalls nichts.

Deine Bearbeitung ist gut ohne heftigen Eingriff.

P.S. ich habe mir Deine Version runtergeladen, das ist nicht mehr Franks ursprüngliches Bild, Dein Histogramm sieht anders aus.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: birgit.s am 18. Januar 2014, 22:11:03
Reden wir bei der Überbelichtung über das selbe Bild?

[td](http://www.infrarotmomente.de/images/foren/bildschirmkl2.jpg)[/td]
[/table]
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 18. Januar 2014, 22:12:26
Birgit,Gartenlady nun habe ich mir Franks Fotos auch runtergeladen und das Histogramm in Photoshop betrachtet. Die Tiefen sind nicht abgesoffen, mein Auge hat die Bäume rechts nur so tief schwarz wahrgenommen. Aber die Lichter sind definitiv ausgefressen. Das Histogramm schlägt rechts bis ganz oben an.

LG Evi

PS. Birgit.s, gerade sehe ich dein Histogramm. Da bin ich ja beruhigt, meins sieht genauso aus.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Faulpelz am 18. Januar 2014, 22:13:00
Reden wir bei der Überbelichtung über das selbe Bild?
Ja, ich meinte dieses hier.

LG Evi
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 18. Januar 2014, 22:14:49
Zitat
Reden wir bei der Überbelichtung über das selbe Bild?

Nein, offenbar reden wir nicht über dasselbe Bild, ich habe mir immer nur das mit dem roten Zaun angeschaut :-[

Dieses Bild habe ich noch gar nicht wahrgenommen :-[ ::)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: maigrün am 20. Januar 2014, 12:09:26
als frank sein (erstes) bild zeigte, hatte ich auch spontan die schere angesetzt und traue mich jetzt doch mal, das ergebnis zu zeigen. (schaue nur, fotografiere nicht.)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 22. Januar 2014, 14:19:22
Auf Franks erstem Bild führt der Blick ins Bild die Gleise (und die Straße) entlang geradewegs in die Tiefe, leider abgelenkt durch diesen farbigen Zaun in der Bildmitte.

In deiner Bearbeitung ist dieser störende Zaun nun zwar weg, aber dafür divergieren jetzt Gleisführung und Hauptblickrichtung.

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Martina777 am 22. Januar 2014, 14:22:08
Ich bin erstaunt über die Berge am Rhein. pur bildet wirklich!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 23. Januar 2014, 18:29:59
Die Bearbeitung ist zwar nicht perfekt, aber der rote Zaun hat das Bild nach meinem Empfinden ruiniert, ich hätte den Zaun auch versucht zu retuschieren oder das Bild in den Ordner Dokumentation verfrachtet ;)

Komisch, irgendwie ist es oft das was mir besonders gefällt, was bei den meisten von Euch nicht gut ankommt. ??? Ich fand den roten Zaun das "Highlight".
LG pi

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 23. Januar 2014, 20:26:57
Er hätte ein Highlight sein können, wenn Frank ihn anders ins Bild gerückt hätte, quasi als Richtungsgeber für den Blick nach unten den Schienenstrang entlang. So fängt er immer wieder den Blick ein, aber führt ihn nicht.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 12. Juni 2014, 23:34:00
Dieser Thread war auf Seite 5 gerutscht!

Ich hole ihn mal wieder hoch. Bei diesem Foto kann ich einfach nicht entscheiden, ob ich es gut finden soll oder abscheulich. Das Motiv mag ich, aber die Umsetzung... hmh, weiß nicht.



Jakobi.jpg

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Eva am 12. Juni 2014, 23:49:03
Die Farben sind toll. Aber von der Bildaufteilung her ist der Mond irgendwie nicht an der richtigen Stelle. Der gibt zusammen mit der kleinen Turmspitze so einen Rückwärtsdrall, der die rechte Hälfte des Bildes irgendwie aus dem Spiel nimmt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: pidiwidi am 13. Juni 2014, 00:38:38
und ich dachte schon es kippt ein bisschen nach rechts...
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: moreno am 13. Juni 2014, 05:32:19
If the moon was skewered on the spit would have been a "street" photography ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 13. Juni 2014, 09:33:08
Bei diesem Foto kann ich einfach nicht entscheiden, ob ich es gut finden soll oder abscheulich. Das Motiv mag ich, aber die Umsetzung... hmh, weiß nicht.



Jakobi.jpg



Für mich ist das ein Bild, das eine ruhige, "friedliche" Abendstimmung ausstrahlt.
Bildaufbau, Schärfe in allen Bildelementen und vor allem Farben passen dazu.
Auch der Mond trägt ganz wesentlich zu dieser Stimmung bei, ohne den würde dem Bild etwas Entscheidendes fehlen, es wäre ein wenig zu ruhig.
Aber der Mond steht an der falschen Stelle. Ich hätte ihn gar nicht gerne auf der Turmspitze, sondern eher weiter links und etwas tiefer, als er jetzt steht: in gerader Linie nach oben an der Grenze zwischen dem gelben und dem grauen Haus, etwa ein Drittel der Strecke zwischen Dachrand und Bildoberkante.
Das ergäbe in meinen Augen eine ansprechendere Komposition, der Blick würde dann von links vom Mond über die Turmspitze zum rechten massiven Turm in einem aufsteigenden Bogen durchs Bild geführt und nicht immer wieder an dem gestrandeten Mond vor der Turmspitze hängenbleiben.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 13. Juni 2014, 09:41:22
frida, das ist ein merkwürdiges Foto.

Ich habe es gestern und heute wieder länger betrachtet. Das Motiv ist sehr interessant, vor allem die Farbigkeit; aber der Bildausschnitt ist irgendwie störend (was diesmal nicht am abgeschnittenen Kirchturm liegt). Vielleicht sind zu viele Häuser im Anschnitt?

Liebe Grüße
Thomas

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 13. Juni 2014, 09:48:06
Probier mal aus, das Bild unten abzudecken, sodass von den angeschnittenen Fenstern vom grauen Haus nur noch deren obere weiße Stuckkante zu sehen ist, und rechts das Bild ein klein wenig so abzudecken, dass unten rechts in der Ecke das kleine weiße Dreieck vom Haus verschwindet.
Ändert das deinen Eindruck zum Positiven?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 13. Juni 2014, 09:56:13
Genau das (unter anderem) hab' ich eben gemacht ;) ... dadurch ist es zwar etwas ruhiger, aber glücklich bin ich damit noch nicht.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 13. Juni 2014, 10:02:13
Na immerhin. ;)

Wenn mein Blick über das Bild schweift, geht er immer wieder zur Kirchturmuhr im großen Turm der Jacobikirche. Leider verharrt er dann nicht dort angekommen, weil der Mond irgendwie stört. Der ist, wie oben beschrieben, deplatziert.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 13. Juni 2014, 10:40:42
Ich hatte gerade etwas Zeit und habe mal rumprobiert. Wenn das Thema des Fotos die interessante Farbigkeit ist, dann würde ich stärker beschneiden, etwa so:

(https://lh6.googleusercontent.com/-KT2-kEOMiGY/U5q3w03ot1I/AAAAAAAAa88/jbfPxsOCUho/w411-h522-no/Jakobi_Th2.jpg)

So gefallen mir die Fassaden und der Kirchturm gut.Und jetzt stört mich auch der Mond nicht mehr so sehr, obwohl er aus Ausgewogenheitsgründen vielleicht weiter rechts stehen dürfte.

Ich habe dabei allerdings auch ein wenig an Helligkeit, Kontrast und Farbe 'gedreht'; das mag zu viel sein.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Eva am 13. Juni 2014, 10:41:47
Ich denke, das was irritiert ist der Farbverlauf bei den Häusern. So hat man das hellste Haus und den hellen Mond auf der gleichen Seite vom Bild.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: celli am 13. Juni 2014, 12:41:38
..Bei diesem Foto kann ich einfach nicht entscheiden, ob ich es gut finden soll oder abscheulich. Das Motiv mag ich, aber die Umsetzung... hmh, weiß nicht.



Jakobi.jpg



Ich hätte den Kirchturm an den Rand gesetzt und dafür etwas mehr von dem gelben Haus mitgenommen. Das von Thomas veränderte Foto gefällt mir aber auch, wobei der Mond auch nach meinem Geschmack auf der anderen Seite der Turmspitze hätte sein dürfen.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 13. Juni 2014, 13:37:58
Ich finde den Vorschlag von Thomas sehr gut, die Dächer bilden so eine Diagonale und der Mond scheint sich auf den Weg bergauf zu machen, der Diagonale folgend, und muss nun über die Spitze vom Dachreiter steigen. Ist eine kleine Geschichte.

Während der Aufnahme gab es wenig Möglichkeiten zu variieren, da ich den Standort quasi nicht wechseln konnte. Und der Mond ist verdammt schnell. Ich habe aber noch ein Foto ein, zwei Minuten eher gemacht, wo der Mond noch weiter links steht. Ist das besser?



Jakobi2.jpg




Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 13. Juni 2014, 13:41:40
Find' ich schon, allerdings eher wegen der unteren Bildbegrenzung. Der Mond steht mir immer noch nicht "richtig".

Thomas' Variante gefällt mir auch gut.
Man kann das noch auf die Spitze treiben und einen viel kleineren Ausschnitt eingrenzen. Ergibt aber nätürlich ein völlig anderes Bild: Wie fändest du diese Variante?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 13. Juni 2014, 13:59:08
frida, das Foto finde ich nicht besser, weil durch die Position des Mondes zwangsläufig mehr (störende) Häuser im Bild sind.

Bristle, dein starker Ausschnitt ist wirklich ein anderes Bild, da fehlen mir die farbigen Fassaden.

Jetzt nochmal zum Mond:
Ich würde ihn in meinem Ausschnitt sogar verschieben. Das wäre zwar eine Manipulation, aber da es bei dem Foto ja nicht um die exakte Position des Mondes zu dieser Zeit an diesem Ort geht, wäre dies m.E. legitim.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: celli am 13. Juni 2014, 14:15:41
Ich habe aber noch ein Foto ein, zwei Minuten eher gemacht, wo der Mond noch weiter links steht. Ist das besser?



Jakobi2.jpg



Find ich besser. Die drei vorderen Hausfassenden kommen besser zur Geltung, dafür ist das rechte dunkle Dach, das ich eher als störend empfunden habe, praktisch weg. Der Mond hätte ähnlich wie es Bristlecone meinte, noch tiefer und linker gekonnt.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 13. Juni 2014, 15:13:49
Ich würde ihn in meinem Ausschnitt sogar verschieben.

Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen, aber Du hast recht. Allerdings bekomme ich das gerade mit meiner Bildbearbeitung (Lightroom) nicht hin. Dort, wo ich den Mond wegnehme, kann ich nichts neues drüber legen, ich habe dort ein schwarzes Loch. Falls also jemand von Euch das besser kann und mir mal den Mond etwas mehr nach links unten legen würde, wäre das doch auch mal interessant. Wenn es sich lohnt, tüftel ich mich dann rein, dass ich es auch hinbekomme.


Und sagt mal, die Farben findet Ihr okay so? Ich empfinde es als etwas künstlich (das Bild ist ein kameraintern produziertes HDR), aber vielleicht bin ich zu streng?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 13. Juni 2014, 15:37:58
Das ganze Bild wirkt etwas künstlich, es gefällt mir aber so, es ist wie aus einem Märchenbuch.

Ich habe es noch etwas beschnitten, weil ich den Turm gerne rechts als Abschluss sehen würde. Die fehlende Kirchturmspitze stört mich hier nicht.



Jakobi2 frida

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 13. Juni 2014, 15:51:49
Turm als Abschluss rechts finde ich gut, allerdings stören mich Giebel und Baum in der unteren rechten Ecke - deshalb hatte ich ja rechts noch mehr weggenommen. Aber noch mehr stört mich die gelbe Fassade links.

Der Mond ist jetzt besser platziert.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 13. Juni 2014, 17:33:41
Ich finde den Mond auf Gartenladys Version gut platziert, so entsteht eine Diagonale im Bild, die Spannung bringt. Allerdings würde ich rechts neben dem Turm noch ein bisschen mehr Himmel lassen, so ist es mir zu eng.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 13. Juni 2014, 17:50:18
Du hast recht, es hatte mir so auch nicht recht gefallen, entweder noch ein Stück vom Turm weg, dann müsste man aber die Häuser unten beschneiden, was mir auch nicht gefällt. Also noch bisschen Himmel lassen. So etwa?



Jakobi2 frida

Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 13. Juni 2014, 17:58:00
Ja, so gefällt es mir besser, danke Dir!
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 13. Juni 2014, 20:44:52
Es war die Gelegenheit das inhaltsbasierte Verschieben zu lernen, zunächst ging es nicht, ich habe den Mond "konventionell" verschoben. Aber es hat mich geärgert und ich habe ein Tutorial gesucht und gefunden. Jetzt kann ich es auch richtig und man glaubt kaum wie groß der Hof ist, mit dem sich so ein Mond umgibt.

Ich habe mich dann sogleich an dem versucht, was Werbe- und Modefotografen ständig tun: Ich habe auf einem Foto, über das sich jemand beschwert hat, weil die Oberarme zu dick seien, diese verschlankt ;D ich wusste nicht wie einfach das ist ;D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: celli am 14. Juni 2014, 00:20:24
Das ganze Bild wirkt etwas künstlich, es gefällt mir aber so, es ist wie aus einem Märchenbuch.

Ich habe es noch etwas beschnitten, weil ich den Turm gerne rechts als Abschluss sehen würde. Die fehlende Kirchturmspitze stört mich hier nicht.



Jakobi2 frida


Das kommt meinem Ideal schon sehr nahe. :D Wobei die andere Version mit dem wenig Himmel rechts auch nicht schlecht ist. Der Mond passt so auch.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 14. Juni 2014, 22:46:31
Danke für Eure Kommentare und Änderungsvorschläge, ich glaube, jetzt ist alles gesagt, die Bahn ist frei für andere Bilder.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 04. Oktober 2014, 13:04:46
Kann man herbstliches Laub in seiner Farbenpracht auch so ablichten?

Wie ist eure Meinung?

(http://www.jayfox.de/Gartenbilder/_DSC0392.jpg)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 04. Oktober 2014, 21:39:20
Guck mal hier in post #112 habe ich ähnliche Fragen gestellt, interessant sind die Antworten

Damals - 2011 - gab es hier noch mehr aktive Fotografen als jetzt.

Mir gefällt das Unscharfe.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: sequoiafarm am 04. Oktober 2014, 22:40:16
Eine "exakte" Wiedergabe einer alltäglichen Situation, die wirkliche Naturliebhaber kennen – Tagtraum mit entspannter Defokussierung des Blicks oder einfach Glück.

Und den ultrascharfen "E"-Sensor mal eben massiv veräppelt, bravo ;) :D
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: zwerggarten am 05. Oktober 2014, 02:24:54
Kann man herbstliches Laub in seiner Farbenpracht auch so ablichten?

Wie ist eure Meinung? ...

ja, das geht wohl schon – nur wird ein größerer teil der betrachtenden ohne ein deutlicher werdendes hinweisschild (z.b.: herbstlaub! bewusst unscharf!!) doch mehr an emil nolde und sommerliche blumenrabattenpracht denken... ::) :-\ ;)
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 05. Oktober 2014, 08:03:14
Wär' das schlimm?
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Amur am 05. Oktober 2014, 08:42:37
Das kommt drauf an ob du damit explizit noch ein Herbstbild wolltest oder ob es dir egal ist was in die Farbkomposition reingedichtet wird.
M. e. für den ersten Fall zu unscharf. Es ist daraus nicht die Ausgangssituation wirklich zu erkennen. Für einen Betrachter ist es eben eine "Farbkomposition Garten".
Wobei nicht Gartenfreaks wohl nicht mal den Garten damit in Verbindung bringen müßten.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 05. Oktober 2014, 08:49:43
Das kommt drauf an ob du damit explizit noch ein Herbstbild wolltest oder ob es dir egal ist was in die Farbkomposition reingedichtet wird.
M. e. für den ersten Fall zu unscharf. Es ist daraus nicht die Ausgangssituation wirklich zu erkennen. Für einen Betrachter ist es eben eine "Farbkomposition Garten".
Wobei nicht Gartenfreaks wohl nicht mal den Garten damit in Verbindung bringen müßten.

Ja, um den Herbst oder überhaupt noch eine Gartensituation darin zu erkennen, ist das Bild zu abstrakt, weil zu unscharf. Es stört mich aber nicht, wenn jemand in die Farbigkeit was Anderes reindichtet, im Gegenteil.

Fotografen kennen nur zu gut die Situation, dass der Betrachter auf einem Foto etwas sieht, das er nicht kennt und einzuordnen weiß, und fragt: "Was ist das?"
Bei Gemälden kommt diese Frage nur selten.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: marygold am 05. Oktober 2014, 09:25:24
Die Farben und das Licht sind großartig, und ich kann mir das Foto sehr gut vergrößert oder in einem Kalender vorstellen.


Ich habe im Frühling etwas ähnliches gemacht. Zuerst die "scharfe" Situation und dann die "verfremdete".


[td]

Situation

[/td][td]

unscharf

[/td][/table]
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 05. Oktober 2014, 19:11:26
Bei Deinem Bild sieht man noch die Silhouette, das gefällt mir gut.

Ich habe damals Fokusreihen gemacht um zu probieren was mir am besten gefällt.

Mich wundert bei Brissels Bild allerdings die frühe Herbstfärbung, hier ist es noch nicht so weit. Ich gehe morgen zur Acersammlung im Boga gucken, vielleicht ist es dort weiter als hier bei mir im Schattengarten.
Titel: Re:Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enigma am 05. Oktober 2014, 22:06:16
Ich wollte ja eine Rückmeldung zu meiner Idee.
Danke, da kamen ja ein paar.

Der/die Nächste, bitte!
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 25. Juni 2017, 15:10:49
Da ich seit geraumer Zeit so viel Spaß am Fotografieren habe, mit Sicherheit aber noch ganz viel lernen muss, hab ich den Thread mal aktiviert.
Sollte diese Aktivierung nicht so gut ankommen, möge ein Mod. ihn verschieben. Ich könnte ggf. auch einen Neuen anfangen  ;)
Ich hab in der Zwischenzeit zumindest schon gelernt, Fotos sind auch Ansichtssache, oft fließen eigene Vorstellungen und Vorlieben ein. Mit Sicherheit kommt es auch auf Kamera und ganz besonderes auf das Objektiv an, ich bin aber der Meinung, auch mit nicht ganz so professioneller Ausrüstung kann man/frau tolle Bilder machen.
In der Hoffnung auf eine schöne Runde stelle ich heute mal ein paar Versuche ein und würde mich über rege Beteiligung freuen. Habt Ihr Lust?
(http://up.picr.de/29588504zc.jpg)

(http://up.picr.de/29588505fb.jpg)

(http://up.picr.de/29588521it.jpg)

(http://up.picr.de/29588506zy.jpg)

(http://up.picr.de/29588507hg.jpg)

(http://up.picr.de/29588510kt.jpg)

(http://up.picr.de/29588514vs.jpg)

Das ist natürlich manipuliert. Da ich aber zu dunklen Bildern neige, fand ich den Versuch gar nicht schlecht.
(http://up.picr.de/29588541ef.jpg)

Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enaira am 25. Juni 2017, 15:53:28
(http://up.picr.de/29588506zy.jpg)

Lehrer meckern ja gerne, deshalb fange ich mal an. ;)

Dieses Bild gefällt mir sehr gut, aber nach meinem Empfinden wäre etwas mehr Platz über den Samenständen schön. Und ich frage mich, wie es wirken würde, wenn die Spitze des nach obenzeigenden Blatts noch zu sehen wäre.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 25. Juni 2017, 15:59:36
Frau Lehrerin  ;):
Kritik ist ja durchaus erwünscht...Du magst recht haben, wenn ich die Spitze noch mit auf dem Bild gehabt hätte, würde es kompakter/ abgeschlossener wirken.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: enaira am 25. Juni 2017, 16:14:00

(http://up.picr.de/29588510kt.jpg)


Lehrer sollten ja auch loben, das nennt man dann positive Verstärkung... ;)

Dieses Bild mag ich persönlich besonders gerne.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: flicflac am 25. Juni 2017, 16:18:26
Ich finde das Foto schön. :D

Das Blatt im Hintergrund lenkt leider ein wenig von den sehr markanten Blütenständen ab.
Dadurch dass das Blatt in der Mitte ist, zieht es die Blicke auf sich.
In meinen Augen wäre es "schöner" wenn es "kleiner" und nicht in der Mitte wäre.

-------------------------------------------------------------------------------------

Nr. Fünf finde ich sehr schön, fast schon ein bisschen künstlerisch.  :D

--------------------------------------------------------------------------------------

Bei Numero Eins, Sechs und Sieben sehe sogar ich, dass sie "bearbeitet" wurden.

-------------------------------------------------------------------------------------

Das dunkle Farnbild finde ich gut, das hat was ...  :D


... nur eine laienhafte Einschätzung.  8)
 
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 25. Juni 2017, 16:27:56
Lehrer sollten ja auch loben, das nennt man dann positive Verstärkung... ;)
Ich schmeiß mich weg... ;)
flicflac:
Bei Numero Eins, Sechs und Sieben sehe sogar ich, dass sie "bearbeitet" wurden.
Was meinst Du, was ich mit ihnen gemacht habe, beschnitten hab ich sie sicherlich...
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: marygold am 25. Juni 2017, 16:34:16
Nr. 3 würde mir besser gefallen, wenn die Schärfe auf der oberen Blüte liegen würde.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 25. Juni 2017, 16:41:44
So was in der Art hatte ich auch fotografiert...

(http://up.picr.de/29590432uh.jpg)
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: blommorvan am 25. Juni 2017, 17:00:37
Da ich aber zu dunklen Bildern neige, .....
Legt hier jemand seine Seele offen? 8) 8)
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 25. Juni 2017, 19:01:32
Ich bitte um Verständnis, dass ich Posts von mehreren Bildern mit der Bitte um Beurteilung nicht beantworte. Aber ein Foto, vielleicht zwei im Vergleich, vor allem mit möglichst konkreter Fragestellung: Gerne.

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 25. Juni 2017, 20:10:55
Ich fände es hilfreich,  wenn Du Brennweite und Blende für die Bilder angeben könntest, dann könnte man evtl. Verbesserungsvorschläge durch Veränderung dieser Werte machen.

Die Bildgestaltung des letzten und des von marygold beurteilten Clematisfoto wirkt bei beiden etaws was willkürlich, man weiß nicht so recht worauf man sich konzentrieren soll. Beim letzen Foto ist die fokussierte Blüte angeschnitten, das macht sie unwichtig, obwohl sie doch das Hauptmotiv ist.

Ich weiß, dass Du düstere Fotos magst, es gibt sicher interessante Motive, für die Düsternis passend ist, aber für Blüten empfinde ich es als unnatürlich. Meins ist das nicht.

Am besten gefällt mir das erste Clematisfoto, es ist hell genug, die Bildgestaltung wirkt durchdacht. Bild 6 (was ist das?)  gefällt mir auch, aber das dunkle Knallgrün des Hintergrundes finde ich störend.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Ute am 25. Juni 2017, 21:18:11
Geht mir ebenso, das erste Clematisfoto ist mein Favorit. Sehr schön gefühlvoll aufs Bild gebracht. :D
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 26. Juni 2017, 06:46:59
Gartenlady:
Bild 6 zeigt die Blüten einer Hauswurz. Ich bin so nah wie nur möglich ran, am Hintergrund hab ich echt nicht manipuliert.
Brennweite und Blende...Ok, merke ich mir.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 26. Juni 2017, 08:48:37
Das glaube ich Dir, dass Du nichts manipuliert hast, auch wenn flicflac glaubt Bearbeitung bei Deinen Fotos erkannt zu haben. Dazu ist zu sagen: Jedes Bild ist bearbeitet, denn keine Kamera fotografiert im .jpg-Format. Die Kameras erzeugen ein internes RAW-Format, das dann (auf Wunsch)  intern in .jpg gewandelt wird, dabei werden Kameravoreinstellungen berücksichtigt, dazu gehören z.B. die Einstellungen der Motivprogramme und die Grundeinstellungen bzgl. Kontrast, Farbsättigung usw.

Ich lasse meine Kamera das RAW-Format erzeugen und erstelle das .jpg oder .tif-Format mit einem RAW-Konverter am PC. Kontrast, Sättigung ... sind an der Kamera auf unterste Ebene eingestellt, lieber zu wenig als zu viel, es lässt sich alles nachträglich verändern. Bei der RAW-Konversion kann ich das Bild bearbeiten und Belichtungen Farben etc. verändern. Kameras fotografieren nicht perfekt (ich jedenfalls hatte noch nie eine solche) Farben sind oft falsch, dann bearbeite ich die Farben (was nicht immer gelingt).
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 26. Juni 2017, 10:12:33
RAW hab ich bisher nur dann mitgewählt, wenn die Bilder für mich super-wichtig waren. Sonst steht die Kamera lediglich auf "L". Ich muss mal schauen, wie meine Einstellungen bei Kontrast, Sättigung... stehen, da hab ich ehrlich gesagt, noch nie nachgeschaut. Danke Dir für den Tipp  ;)
Als Bildbearbeitungsprogramm hab ich lediglich das von Windows 10. Damit beschneide ich aber normalerweise nur. 
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: frida am 26. Juni 2017, 21:15:09
In RAW zu fotografieren macht aber auch nur dann Sinn, wenn man ein Bildbearbeitungsprogramm hat, das RAW-Entwicklung erlaubt, das ist bei Deinem Windowsprogramm m.E. nicht der Fall.
Und erstmal kommt es ja mehr darauf an, eine gute Komposition zu finden und für sich selbst zu ergründen, was einem gefällt und was nicht.
Insofern hat Thomas recht, es macht mehr Sinn, über ein oder zwei Bilder mit konkreter Fragestellung zu sprechen, wenn Du wirklich was lernen möchtest. Und sich immer selbst auch befragen (bei eigenen und bei fremden Fotos): Was gefällt mir hier, warum spricht mich das an, was will ich damit ausdrücken, wie kann ich diese Idee noch verstärken, was lenkt davon ab etc.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 27. Juni 2017, 06:56:51
frida:
Danke schön.
Mir ist noch einfallen, Irfan hab ich ebenfalls auf den Rechner...und klar möchte ich lernen.
Mit einem muss ich ganz sicher anfangen: Kritik besser einzustecken :-[
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 27. Juni 2017, 09:52:18
Zu Canon-Kameras wird ein RAW-Konverter geliefert wie zu den Nikons auch. Hier gibt es Infos von Canon.

Fotografieren heißt Malen mit Licht. Das Licht ist ein ganz wesentliches Element und bei Deinem Hauswurzfoto fehlt es, besonders im Hintergrund.

@Jule, wenn Du Kritik nicht gut einstecken kannst (wer kann das schon), dann solltest Du nicht ausgerechnet in diesem thread posten  ;) ;D Hier in diesem thread soll es um die Sache gehen, hart aber konstruktiv. posts wie:  "Das Bild Nr. xx ist mein Favorit" sind hier eigentlich zu wenig.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 27. Juni 2017, 11:37:31
Gartenlady:
Danke Dir für Deine Geduld. Da schaue ich noch mal.
Kritik:
Da muss ich halt durch. Lehrjahre sind keine ....  ;D
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 27. Juni 2017, 15:49:27
Hätte ich gerne Eure Meinung.
1/125 5,6 Iso 100 45 mm
Die Blüten sind leider ganz oben am Gerüst, was würdet ihr ändern?
(http://up.picr.de/29611677eu.jpg)
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Thomas am 27. Juni 2017, 18:35:05
Hallo Jule,

falls du es noch nicht getan hast: Lies bitte den Eröffnungspost zu diesem Thread, und beachte, was dort gesagt wurde.

Das ist nicht böse gemeint, aber es macht wirklich Sinn so vorzugehen wie es frida damals vorgeschlagen hat. Dann haben alle, die mitmachen, etwas davon.

:D

Liebe Grüße
Thomas
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 28. Juni 2017, 06:18:49
Oh Mann, wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Hab es abgeändert  :-[
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 28. Juni 2017, 08:34:46
Gut, dass Du die Brennweite gepostet hast, das hatte ich schon vermutet, dass Du nicht das optimale Objektiv für Deine Fotos verwendet hast.

Steck Dein Telezoom drauf und fotografiere mit maximaler Brennweite und Du wirst sehen, Deine Blütenaufnahmen sehen besser aus. Hast Du eigentlich meinen post in Deinem Objektivthread gelesen?  Ich habe Dir ein Reisezoom empfohlen und eins mit 300mm max. Brennweite wäre für solche Fotos am besten.  Mit Deinem Telezoom hättest Du auch kein Problem mit den Blüten ganz oben.

Ich habe eben versuchsweise eine ähnliche Situation mit meinem 70-300 mm Telezoom versucht, ich habe sehr viele Aufnahmen gemacht und eine attraktive Ansicht gesucht, habe die Kamera dabei auch schräg in verschiedene Richtuingen gehalten. Ich habe das Motiv durch das Objektiv gesucht, so kann ich sehen was aufs Bild kommt und wie es wirkt.

Dein Clematisfoto zeigt kein attraktives Motiv, sorry, wenn das Motiv nicht attraktiv ist, kann die Kamera es nicht verbessern. Oben ist viel Platz, unten sind Blüten abgeschnitten, dazwischen verwelkte Blüten, die würde ich erst mal abschneiden.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 28. Juni 2017, 09:54:02
Ich habe mir das Clematis-Foto noch mal angeschaut, es ist eigentlich doch ein attraktives Motiv, aber es ist zu viel Durcheinander auf dem Bild, wobei ich allerdings nicht weiß wie man die offene Hauptblüte freistellen könnte. Blüten abschneiden, die noch nicht verwelkt sind ginge mir gegen den Strich.

Bei meinen Versuchen heute Morgen war das das Hauptproblem, ein Motiv zu bekommen, das nicht ein Durcheinander zeigt. Ich zeige hier mal eines der Bilder. Bei mir wachsen Clematis viticella ´Luxuriant Blue´ und C. flammula ´Rubra Marginata´ durcheinander. Auf diesem Foto hat die C. flammula allerdings nur Knospen.

Brennweite 200mm Blende 5.6
(http://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/10435/Clematis-Jun2817_018.jpg)
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lubuli am 28. Juni 2017, 20:30:52
jule69, von wegen welches objektiv und so kann ich nicht mitreden, ich hab nur das eine zoomobjektiv. aber mir ist bei den gezeigten bildern hier aufgefallen, dass du als erstes an deinem blickwinkel arbeiten solltest, entweder zuviel im bild oder das hauptmotiv ungünstig angeschnitten. da du erwähnt hast, dass du deine bilder beschneidest, vielleicht manchmal etwas mutiger? am besten wäre es natürlich, die aufnahme gleich so zu haben, aber das klappt nicht immer. und belaste dich im moment nicht mit zuviel technik (raw ect...), es bedeutet nämlich gleichzeitig nicht nur die kamera mit ihrem menü zu lernen, sondern auch bildbearbeitung.
zu diesem bild: es wirkt unruhig, zuviel drauf. ich habs mal beschnitten, ein wenig helligkeit rausgenommen in windows, in irfan view wieder auf grösse gesetzt, den gammawert (findet sich unter colour correction) um 10 punkte runtergesetzt und geschärft.
meinen malschülern geb ich zur bildgestaltung immer den rat, sich das ganze wie ein mobile vorzustellen, jedes gewicht braucht ein gegengewicht, wobei beide nicht gleich gross sein müssen, auch eine diagonale ist ein gewicht, darauf achten, wie und wo sie schneidet, das erhöht die spannung im bild.
und solange, wie du dich noch nicht so gut auskennst, bitte keine kameraeinstellungen, wie von gartenlady beschrieben, vornehmen. ich hab das anfangs leichtsinnigerweise mit der kelvineinstellung gemacht, alle bilder hatten darauf einen grünstich, und ich bin fast verzweifelt, das ganze wieder rückgängig zu kriegen. 
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 28. Juni 2017, 22:29:59
Ich habe Jule doch nicht empfohlen am Weißabgleich zu drehen, aber einige ihrer Bilder wirken auf mich zu knallig und das ist eine Grundeinstellung. Ich weiß nicht woher sie die Kamera hat, aber werksmäßig werden sie oft dem amerikanischen Geschmack entsprechend eingestellt, das muss nicht sein. Diese Einstellung braucht man nur einmal zu machen, mit dem Rest des Fotografierens hat das nichts zu tun.

Es ist auf jeden Fall nicht verkehrt sich mit dem Handbuch der Kamera zu beschäftigen.

Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lubuli am 28. Juni 2017, 22:54:52
gartenlady, ich wollte dir nicht unterstellen, dass du änderungen an den einstellungen empfiehlst! versteh mich da nicht falsch bitte.
aber ich habe den eindruck, das jule noch ziemlich wenig gefühl dafür hat. (siehe frage zu planwerks schwarzweiss foto, ob er da den weissabgleich verändert hat). wichtig ist doch erstmal das sehen lernen und bis dahin kann sie knallige farben per sättigungsverringerung mildern.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: bristlecone am 28. Juni 2017, 23:02:11
Im Handbuch müsste ziemlich einfach zu finden sein, wie man diese Voreinstellung an der Kamera ändern kann.
Dazu muss man nicht den Weißabgleich ändern, sondern in der Liste der Modi, die (fast) jede Kamera hat, nachschauen. Dort gibt es meist so Bezeichnungen wie
"natürlich"
"brillant"
"Landschaft"
"Portrait"
"neutral"
"kontraststark" u. Ä.

Dort mal ausprobieren, was einem am meisten zusagt.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 29. Juni 2017, 06:43:43
Genau, und der Vorteil der RAW-Fotografie ist, dass man diese Einstellungen und auch z.B. den Weißabgleich nachträglich vornehmen kann. Wobei die Bedienung eines RAW-Konverters wirklich einfach ist.

@lubuli, Du hast recht, Jule muss üben um ein Motiv sehen zu lernen. Irgendwann wird sie dann feststellen, dass nicht alles, was schön aussieht auch fotogen ist.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 29. Juni 2017, 06:54:55
Ich danke Euch allen für Eure Mühe.
Gestern habe ich einige Versuchsbilder mit dem Telezoom gemacht, aber noch nicht ausgewertet. Bei den Kameraeinstellungen hatte ich gestern schon geschaut, steht auf "natürlich".
lubuli:
Noch kurz was zur Frage an Planwerk...Wir hatten in unserem Kamerakurs u.a. eine Übung, in der wir mit unterschiedlichen Weißabgleichwerten Bilder machen sollten, u.a. entstand so ein Bild, welches wie eine schwarz-weiß Aufnahme wirkte, deshalb hatte ich gefragt.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mustermann am 29. Juni 2017, 09:12:48
jule69, von wegen welches objektiv und so kann ich nicht mitreden, ich hab nur das eine zoomobjektiv. aber mir ist bei den gezeigten bildern hier aufgefallen, dass du als erstes an deinem blickwinkel arbeiten solltest, entweder zuviel im bild oder das hauptmotiv ungünstig angeschnitten.

Blickwinkel ist eine Sache.
Aber oft ist im Beet einfach zu viel drauf (im Hintergrund) , und die lichtschwachen  Kit-Objektive können das Hauptmotiv nicht freistellen.
Freistellen heißt das Motiv scharf zu haben, und die ablenkenden Dinge in der Unschärfe verschwinden zu lassen.
Zudem hat ein Foto,  auf dem 'alles' scharf ist selten eine 'Spannung', und ist deshalb meist langweilig.

Eine große Anfangsblende (kleine Blendenzahl) macht dieses wohl wichtigste Gestaltungsmittel erst möglich, gerade bei Kameras mit kleinem Sensor. Ich würde deshalb unbedingt eine lichtstarke Festbrennweite empfehlen, gerne gebraucht. Ein 50/1,8 gibt es öfter erschwinglich, da viele auf das teurere 50/1,4 umsteigen.
Zusätzlich, zum Spiel mit der Schärfe, lernt man mit einer Festbrennweite auch viel gestalterisch. Einfach dadurch, dass man sich mehr bewegen muss, um mit  dem Abstand zum Motiv den gewünschten Bildausschnitt herzustellen. Das Fotografieren wird entschleunigt.

Aber ganz am Anfang rate ich jedem Anfänger dringend die Vollautomatik der Kamera abzustellen! Also am Wahltag von "Auto" auf 'P' drehen. Nun kann die Blende überhaupt erst frei gewählt werden, und die Kamera wählt die passende Belichtung dazu.
Als nächstes wird ein Fokuspunkt, oder -Feld, eingestellt. Es macht ja keinen Sinn,  wenn die Kamera bestimmt was im Bild scharf wird.
Mit diesen beiden Einstellungen hat man die Möglichkeit anzufangen ein Bild zu gestalten (Einfluss auf das Bild zu nehmen), wenn auch stark durch das lichtschwache Zoom eingeschränkt.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 29. Juni 2017, 09:20:36
mustermann:
Die Bilder sind alle manuell gemacht.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 29. Juni 2017, 09:27:22
Ein Objektiv mit kurzer Brennweite (z.B. 50mm) ist nicht gut geeignet um Motive vom Hintergrund freizustellen, dafür eignen sich Objektive mit langer Brennweite, es muss dann nicht unbedingt ein Makroobjektiv sein.

Ein 50mm 1,4 ist ziemlich teuer und wirklich nicht optimal für den Zweck, ich habe ein solches Objektiv und hier auch schon mal Vergleiche mit einem 105mm Makro gezeigt.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mustermann am 29. Juni 2017, 10:50:27
Menschenportraits werden mit einem Blickwinkel um 50mm gemacht. Und zwar,  dass das  vordere Auge scharf ist, das Augenmerk des Betrachters auf sich zieht, und Nasenspitze und Ohren schon außerhalb der Schärfeebene liegen und nicht ablenken.

Und Jule69, hat hier Fotos mit gleicher Aufgabenstellung zur Diskussion gestellt, halt keinen Menschen, sondern Pflanzenportraits.

Ich hab nie mit einem Schärfentieferechner gearbeitet, aber 50/1,4 sollte einen ähnlichen Schärfebereich wie 105/2,8 bieten,  nur halt auf die halbe Distanz,  und mit doppelt so großem Blickwinkel.

Ich hab auch ein 150/2,8 Macro, eine kurz Brennweite mit 0,95er Blende,  damit geht mehr, richtig. Aber das ist halt nicht die Preisklasse nach der Jule69 gefragt hat. Zum Freistellen braucht man eine große Blendenöffnung, dass da eine Relation zur Brennweite besteht ist natürlich richtig. Aber der Einstieg ist mit einem günstigen 50/1,8 meines Erachtens ein guter/großer Schritt.

Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: bristlecone am 29. Juni 2017, 11:11:37
Das wird jetzt kompliziert und (nicht nur) für einen Anfänger ziemlich verwirrend.

Hier nur soviel: Ich vermute, du meinst ein 50-mm-Objektiv an einer Kamera mit einem Sensor im DX-Format. Das entspricht dann in punkto Brennweite etwa einem 85-mm-Objektiv an einer Kamera mit Vollformatsensor, also Sensor in Größe des früheren Kleinbildformats.
Was etwa die untere Grenze dessen ist, was man als Brennweite für Porträtfotos von Personen verwendet.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mustermann am 29. Juni 2017, 11:54:47
Den crop-Faktor, also die Relation der Sensorgröße zu Kleinbildformat,  habe ich nicht ins Spiel bringen wollen.
Hier genannt sind die Zahlen, die auf Jule69s möglichen Objektiven stehen könnten.
Bei mir mit Olympus ist das wieder ein bißchen verschoben.

Aber eigentlich hoffe ich, dass klar war,  daß ich nicht von Kleinbildformat schrieb, sondern konkret.

Leider lassen sich Begriffe wie Blende, Schärfentiefe, Freistellung sehr schnell nicht umgehen.


Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: lubuli am 29. Juni 2017, 17:57:19
Hätte ich gerne Eure Meinung.
1/125 5,6 Iso 100 45 mm
Die Blüten sind leider ganz oben am Gerüst, was würdet ihr ändern?
(http://up.picr.de/29611677eu.jpg)
darf ich mal daran erinnern, es geht hier nicht um welches objektiv kaufen, sondern wie man so ein bild verbessern kann!
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: mustermann am 29. Juni 2017, 18:49:17
Jaja, und bloß keine Einstellungen an der Kamera ändern.  ;D

Zum Bildaufbau hast du doch schon schön was geschrieben, und das durch engeres Geschnippel veranschaulicht.
-"Goldener Schnit" wäre da noch ein ergänzendes Stichwort.

Bei dem Beispielbild wäre es wohl gut, wenn der Zweig rechts unten ins Bild tritt,  und sich irgendwo links weiter oben im Himmel verliert, anstatt quer durchs Bild zu verlaufen.
Und dabei dann halt die Schärfe Ebene auf 1-2 Blüten, die nicht im Zentrum des Bildes liegen.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: thuja thujon am 29. Juni 2017, 23:34:42
Durch die Linse hätte ichs mir so angeschaut:

(http://up.picr.de/29636210wy.jpg)

In dem Fall ists für mich wirklich unnützes was das Auge verwirrt am Rand weglassen, Goldene Schnitt beachten und auch die Belichtung als auch Tiefenschärfe beachten. Ich hätte die blende etwas geöffnet, damit nur die Stempel und die Blütenblätter der vorderen Blüte scharf sind.

Die Abblendtaste bei der Kamera darf man im dunkeln finden können, die darf auch benutzt werden. Das habe ich auch mal trainiert...
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 30. Juni 2017, 06:32:49
lubuli hatte das Bild schon mal beschnitten, genau wie Du  ::) :P

Ich finde aber, dass ein Beschnitt in diesem Fall nichts retten kann, denn gebau in der Mitte des Bildes rund um die Hauptblüte ist das Durcheinander.
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 30. Juni 2017, 17:44:26
So,
jetzt hab ich ganz viel gelesen, mir auch jede Menge Notizen gemacht. Ich danke allen für Eure Einschätzungen, Verbesserungsvorschläge und
gebe den Thread jetzt wieder frei für das nächste Bild  ;)
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Gartenlady am 01. Juli 2017, 08:26:36
Weil wir uns lange mit dem Bild befasst haben, habe ich es mir immer wieder angeschaut, deshalb möchte ich noch etwas dazu sagen:  Die Gestaltung mit der bogenförmigen Anordnung des Blütenzweiges finde ich gut und auch die mittige Anordnung der Schärfeebene ist in diesem Fall gut, man kann nich gebetsmühlenartig sagen, das Motiv dürfe nicht in der Mitte liegen.

Aber dieser Blütenzweig liegt zu tief im Bild. Oben ist Platz, unten wird abgeschnitten und das Durcheinander ruiniert die schöne Hauptblüte. Ich habe allerdings gesehen, dass man, wenn man um die Hauptblüte herum aufräumen würde, das Gerüst im Bild hätte. Das wäre auch nicht schön.

@Jule, in solchen Fällen befasse ich mich immer wieder, manchmal tagelang, mit einem Motiv. Jetzt z.B. bin ich seit 4 Tagen mit meiner Clematis bseschäftigt, gerade eben habe ich Regenfotos davon gemacht  ;D
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: JensUnger04 am 06. September 2017, 17:56:50
Respekt an alle erfahrenen Fotografen und eure Mühe euer wertvolles Wissen zu teilen! Wir brauchen mehr solch konstruktiver Menschen! :)
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: bristlecone am 02. März 2018, 13:55:42
Vor einigen Tagen habe ich diese Webseite entdeckt: Photographylife.

Wer sich mehr mit Fotografie beschäftigen möchte, für den lohnt es sich, dort mal herumzustöbern.

z. B. hier: What Makes a Good Photo?
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Piccolina am 02. März 2018, 14:56:31


Och nööö - bristlecone - musste das sein? Ich hatte am Wochenende etwas anderes geplant....    ;) ;D

Danke für die Links! :)

LG Piccolina
Titel: Re: Hart aber herzlich - der kritische Fotothread
Beitrag von: Jule69 am 03. März 2018, 12:37:59
Tolle Links, aber ich muss zugeben, beim Durchschauen bekommt man als Hobbyfotograf leichte Depressionen...also mir geht es zumindest so. Auf das Niveau werde ich in diesem Leben nicht mehr kommen...aber echt 'geile' Fotos, wenn ich das mal so sagen darf  ;)