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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Terra Preta  (Gelesen 245013 mal)

RosaRot

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Re:Terra Preta
« Antwort #405 am: 27. September 2011, 14:22:08 »

Ja ich war. Es gab eine Führung zu den Versuchsanlagen, die die Doktorandengruppe dort eingerichtet hat. Dort wurde ausführlich über die Herstellung der Versuchserde berichtet und an Hand der einzelnen Kammern der Versuchsanlage gezeigt, wie das Ergebnis aussieht. Es wurden sehr viele Zwischenfragen gestellt und so zog sich alles sehr in die Länge und ich konnte dann die Freiflächen nicht mehr besichtigen, aus Zeitmangel. Das Projekt geht aber noch weiter und sie werden auf jeden Fall nächstes Jahr wieder einen Stand haben und über ihre Ergebnisse (Ziel ist ja den im BoGa anfallenden Abfall, sowohl den pflanzlichen als auch den "menschlichen" in ein breit gestreut pflanzentaugliches Kultursubstrat umzuwandeln, um bestimmte kostentreibende Positionen des Etats wie Zukauf von Düngern und Erden bzw. Abfuhr von Schnittgut, zu minimieren - kurz gefasst.) berichten.
Die Gruppe von jungen Leuten geht sehr unbefangen an die Sache heran, das hat mir gut gefallen.
In der Diskussion ging es z.B. um die günstigste praktische Herstellung für den Hausgebrauch und die Frage wieviel Kohle zuzusetzen wäre, wie die Mischungen aufgebaut sind usw.
Anwesend waren auch einige Bauern bzw. Gemüsefreaks, die eigene Terra Preta Mischung bereits verwenden. ich habe mich lange mit einem Menschen aus Süd-Niedersachsen unterhalten, der auf einem Boden mit sehr geringer Bodenzahl anbaut und schon länger Versuche macht zur Optimierung seines Bodens.
Dieser berichtete, dass auf den Versuchsflächen, die er mit seiner Terra-Preta-Mischung verbessert hat sehr viel weniger zu gießen war als auf anderen, die Pflanzen brauchten offenbar weniger Wasser, wuchsen aber wie der Teufel (Tomaten und Zuchini, Kürbisse). Das fand ich als Trockengärtnerin sehr interessant. Meine diesjährigen Tomaten habe ich auch kaum gegossen, Erde kompostverbessert, sie sind wunderbar süß und schmackhaft, aber winzig und wenig... das geht natürlich nicht...
Kurz es war spannend und interessant, ich werde das Thema weiter verfolgen und in meinem Rahmen einer "faulen Gärtnerin" anwenden.
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Viele Grüße von
RosaRot

Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #406 am: 02. Oktober 2011, 13:59:34 »

Wenn ich wasserspeicherndes Material in den Boden einbringe, dann ist es ja zu erwarten, daß ich weniger gießen muß.
Die Pflanzen verbrauchen nicht weniger Wasser, es geht "nur" weniger verloren.
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #407 am: 02. Oktober 2011, 22:55:00 »

wieso jetzt aber Kohle mehr Wasser spreichern sollte als Humus, das ist auch wieder völlig unklar. Moderndes Holz hat unwahrscheinliches Speicherpotential. Kompost ist auch nicht schlecht in der Beziehung.

Im übrigen profitieren Pflanzen nicht von den Hydrathüllen um Bobenbestandteile und noch weniger von dem Wasser was immer so in den "Poren" drin sein soll. Sie nutzen ausschließlich das Kapillarwasser.

Wer das bezweifelt für den das Stichwort: Van der Waalsche Kräfte.

Daraus folgt: ein strukturreicher von Lebewesen durchpflügter Boden ist das beste.
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky

wandersfranz

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Re:Terra Preta
« Antwort #408 am: 02. Oktober 2011, 23:02:11 »

Daraus folgt: ein strukturreicher von Lebewesen durchpflügter Boden ist das beste.

Yau ;D ;D ;D
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #409 am: 03. Oktober 2011, 07:53:03 »

Natürlich kann Holzkohle Wasser speichern, und sie gibt es auch wieder ab - sonst würde nasse Kohle nie trocknen. Großteil allerdings über die Dampfphase. DER optimale Wasserspeicher ists nicht, halt ein verzweifelter Rettungsversuch der Kohlehypothese bei der Terra Preta. Andere Bodenbestandteile und -zusätze sind da wesentlich wirksamer, auch der vielgeschmähte Torf.....
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Staudo

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Re:Terra Preta
« Antwort #410 am: 03. Oktober 2011, 08:05:16 »

Daraus folgt: ein strukturreicher von Lebewesen durchpflügter Boden ist das beste.


Da ich mich auch zu den Lebewesen zähle, kann ich nur zustimmen.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

oile

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Re:Terra Preta
« Antwort #411 am: 03. Oktober 2011, 08:09:21 »

 ;D
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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Re:Terra Preta
« Antwort #412 am: 04. Oktober 2011, 12:05:02 »

Puh - 28 Seiten durchgearbeitet und viele Fragen, Irrtümer und Oberskeptiker gelesen.

Terra Preta ist kein Wundermittel und nichts esotherisches, sondern angewandte Biologie.
Ich habe in meinem privaten Blog einen Artikel veröffentlicht, der Terra Preta aus meiner Sicht beschreibt.

Es würde mich sehr freuen, wenn dadurch mehr Klarheit und damit Interesse am Thema entsteht!
https://schwarzerde.wordpress.com/worum-geht-es-bei-terra-preta/
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Staudo

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Re:Terra Preta
« Antwort #413 am: 04. Oktober 2011, 12:06:43 »

Ich halte von Mineraldünger mehr als von EM.
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Re:Terra Preta
« Antwort #414 am: 04. Oktober 2011, 12:13:30 »

Hallo Staudo,

mich interessiert doch sehr, warum Du von Kunst dünger mehr hältst, als von natürlichen Organismen?
Du arbeitest nicht zufällig für Bayer, o. ä.? ;-)
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Staudo

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Re:Terra Preta
« Antwort #415 am: 04. Oktober 2011, 13:07:15 »

Ammoniumion ist Ammoniumion. Woher das stammt ist der Pflanze so etwas von egal.
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Re:Terra Preta
« Antwort #416 am: 04. Oktober 2011, 13:41:24 »

Wenn ich Dich richtig verstehe, ist es Dir also völlig gleich, was Du da zu Dir nimmst?

Künstlich erzeugte Stoffe können immer nur "grober" sein, als das Vorbild aus der Natur.
Mal ganz abgesehen vom Herstellungsprozess, der viel Energie und Wasser verschlingt.

Dazu kommt dann bei mir auch die Frage auf, ob Deine ganze "Nährstoffwelt" nur aus Ammonium besteht...

Du bist ja bestimmt ein weltoffener Mensch.
Leg Dir doch einfach zwei Testbeete an, damit Du eine Gegenprobe hast. So habe ich es auch gemacht.

Ansonsten, jedem Tierchen sein Plaissierchen - wie man so sagt.
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #417 am: 04. Oktober 2011, 19:43:20 »


Künstlich erzeugte Stoffe können immer nur "grober" sein, als das Vorbild aus der Natur.


Ach.... ::)
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #418 am: 05. Oktober 2011, 00:45:33 »

Daraus folgt: ein strukturreicher von Lebewesen durchpflügter Boden ist das beste.


Da ich mich auch zu den Lebewesen zähle, kann ich nur zustimmen.

wie konntest du nur wissen, dass ich heute, gerade heute - nee gestern - genau diesen Gedanken beim Sieben - Pressen, Passieren - des Kompostes aus der Komposttonne mit Küchenabfällen - und so - am Haus hatte?

Das Durchwühlen bewirkt, dass die Dinge in andere und neue Zusammenhänge kommen. Den Gedanken fand ich klasse! ;D
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Werner987

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Re:Terra Preta
« Antwort #419 am: 05. Oktober 2011, 20:06:26 »

beim zerkleinern von holzkohle auf handelsübliche stückgröße fällt eine menge kohlenstaub an. die vermarktung dieses abfallproduktes ist eine geniale idee.

http://www.triaterra.de/epages/62153231.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62153231/Products/TT01

ich wage mir nicht vorzustellen was passieren würde wenn man den 10%igen volumenanteil der TriaTerra-streu (holzkohle und etwas steinmehl) an der herzustellenden Terra preta weglassen und durch normalen kompost ersetzen würde.
vermutlich wären die pflanzen sehr traurig. ;)

die immer wieder genannte aktivierung der holzkohle durch EM, Bokashi oder andere auserlesene mikroorganismen halte ich eher für eine passivierung bzw. neutralisierung der kohle. frische holzkohle ist lebensfeindlich.
schwermetalle werden von der kohle nur aufgenommen wenn sie in wäßriger lösung vorliegen. daß aber nur nährsalze aus der kohle entnommen und die schwermetalle dauerhaft weggesperrt werden bedarf schon eines festen glaubens.

sandige böden leiden schneller unter trockenheit. das einbringen von kompost, torf, mist, lehm/ton oder holzkohle verbessert das wasser- und nährstoffhaltevermögen. holzkohle, lehm und ton haben den vorteil, daß sie nicht verrotten. wegen des geringen gewichts der holzkohle sind m.e. bestimmte mindestkorngrößen empfehlenswert, die einem aufschwimmen an die oberfläche und damit einer windabdrift widerstehen.
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