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Garten- und Umwelt => Tiere im Garten => Thema gestartet von: nana am 19. Juli 2018, 17:02:23

Titel: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 19. Juli 2018, 17:02:23
Ich wollte erst in dem anderen Hornissenfaden posten, aber es passt nicht recht...

Wir haben schon vor Tagen einzelne Hornissen beobachtet, wie sie die Blumenesche bei uns im Hof inspiziert haben. Immer mal wieder sind sie auf Ästen gelandet und dann wieder weiter durch den Baum.

Seit vorgestern ca. sind es aber oft zehn Hornissen und mehr, die den Baum absuchen. Ich frage mich: nach was? Klar, es krabbeln ein paar Ameisen den Baum hoch- und runter, also werden irgendwo Läuse sein. Aber so ein paar Läuse für eine zweistellige Zahl an Hornissen? Und nach Hause werden sie die ja wohl nicht tragen.

Dann haben wir noch beobachtet, dass sich zwei Hornissen bekämpft haben. Sie sind zusammen auf den Boden gefallen, haben gerauft, dann ist erst die eine, dann die andere weggeflogen. Wirklich strange.

Seit heute interessieren sie sich noch dazu für den zusammengeklappten Sonnenschirm. Verstehe ich nicht. Nach was suchen die Hornissen? Futter klar. Aber wieso gerade an diesem Baum? Wieso im Sonnenschirm. Die anderen Bäume (unser Grundstück grenzt direkt an einen Waldstreifen) inspizieren sie nicht oder nur vereinzelt...
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Secret Garden am 19. Juli 2018, 17:11:16
Hier versuchen die Hornissen an blühenden Stauden und Gehölzen die Bienen und Schmetterlinge zu greifen. Dein Baum blüht aber zu Zeit nicht, oder? Am Flieder nagen (ringeln) sie die Rinde ab um an Pflanzensaft zu kommen, da kann man das Geknuspere deutlich hören. >:(
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Roeschen1 am 19. Juli 2018, 17:17:42
Hat der Baum eine Höhle?,
Hornissen lecken Baumsäfte, schmeckt die Esche?
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 19. Juli 2018, 17:25:18
Hornissen lieben Eschen, sie schälen die Rinde ab, um an die Baumsäfte zu gelangen. Läuse fressen die nicht, sie sind Vegetarier.  Alles was sie jagen, wird ins Nest gebracht, die Brut wird damit gefüttert.

Steht der Schirm schon länger zusammengeklappt? Schau mal vorsichtig nach, es könnte sein, dass sie dort ihr Nest haben oder auch eine Filiale gegründet haben.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Natternkopf am 19. Juli 2018, 17:28:08
An Nahrung oder Sondierungsflüge für Filiale.
Das kam mir auch in den Sinn.

🐝 🐝 🐝 🐝 🐝
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 19. Juli 2018, 17:29:45
Hornissen lieben Eschen, sie schälen die Rinde ab, um an die Baumsäfte zu gelangen.

 :-\

Da kann ich vermutlich auch nichts dagegen machen ?

Der Schirm ist noch nicht lange zusammengeklappt, aber ich schaue nachher mal vorsichtig rein...
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 19. Juli 2018, 17:33:23
Blühen tut er nicht mehr, der Baum und Höhlen sind auch keine. Allerdings kann ich auf den ersten Blick jetzt auch nicht erkennen, dass sie dran knabbern. Aber da muss ich wohl mal mit mehr Ruhe schauen. Sie sind ziemlich wuselig und quasi ständig in Bewegung. Fliegen weg und kehren dann aber doch wieder um.

Grenzt wohl an Droge.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Wühlmaus am 19. Juli 2018, 17:45:45
Hornissen lieben Eschen, sie schälen die Rinde ab, um an die Baumsäfte zu gelangen.

 :-\

Da kann ich vermutlich auch nichts dagegen machen ?


Doch! Du kannst z.B. an diesen Stellen mit Honig zu füttern  :)  Sie brauchen diese Zucker als Treibstoff/Flugbenzin für sich selbst.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 19. Juli 2018, 18:12:02
Ahhhh. Wusste ich doch, dass ihr was wisst  ;) :D

Danke! Wird heute noch ausprobiert!
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Natternkopf am 19. Juli 2018, 18:28:21
Hornissen mit Honig zu füttern.  ???

Honig als Zufütterung für Hornissen ist:
A) Verschwendung
B) Honig kann was enthalten (weiss nicht mehr was es ist, für Menschen jedoch völlig unbedenklich) das den Hornissen nicht bekommt. Das kann in extremis bis zum totalen Nestausfall führen.

Das wurde uns an dem 2-tägigen Qualifikationsseminar, durchgeführt von der Akademie für Natur- und Umweltschutz / BWvermittelt.

Hans Heinrich von Hagen führte dies auch als ziemliches Risiko an.
Hornissenfreak und jahrelang Präsident der Imkervereinigung im Raume Göttingen.

Zugegeben, oft geht es gut mit der Zufütterung durch Honig. Risiko bleibt.  :(
Trotzdem bleibt es eine Verschwendung. Zuckerwasser genügt völlig.

Grüsse Natternkopf


Nachtrag: 🐝 - Link
Hans Heinrich Hagen -> in Aktion


Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 19. Juli 2018, 19:24:24
OkOkOk. Ich stelle Zuckerwasser raus. Gibt es ungefähre Mengenangaben, wieviel Zucker auf wieviel Wasser?
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Natternkopf am 19. Juli 2018, 21:04:22
🌷 Sorry wenn das vorhin ein bisschen Sec daher kam.

Wie viel Zucker auflösen.
Ist nicht so von Bedeutung.
So lange es sich auflöst passt es.

Löse den Zucker meist im Wasserkocher auf.
Geht schneller und mehr Zucker in der Lösung  möglich.
Kalt geht eben so.

Fruchtzucker ist am verträglichsten.
Rübenzucker geht eben so, wird eben zuerst noch 1x im Tier umgewandelt bis er zur Verfügung steht. 🐝

Ist ein bisschen wir Unterernährt bei uns.
Mehrkornbrot wäre optimaler als Weissbrot.
Doch Hauptsache es gibt was, was schnell Verfügbar ist. 
In dem Falle ist auch Weissbrot eine grosse Hilfe bei uns.  ;D

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 19. Juli 2018, 21:16:53
Das mit dem Zucker habe ich verstanden. Danke.

Aber: Du fütterst Hornissen mit Brot?  :o

GG hält mich schon langsam für wunderlich. Ich versuche Amselbabys zu retten, jetzt auch noch Hornissen zu füttern (hoffentlich klappt das besser als mit den Amseln).

Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Quendula am 19. Juli 2018, 21:19:17
Aber: Du fütterst Hornissen mit Brot?  :o

 ;D  Das war nur ein Vergleich  ;).
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 19. Juli 2018, 21:20:27
Ah. Kapiert.  :-[  ;)

Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Natternkopf am 19. Juli 2018, 21:22:12
1:0 für Dich.

Aber: Du fütterst Hornissen mit Brot?  :o Nein
Das war ein Beispiel / Vergleich mit uns Menschen. :-)

GG hält mich schon langsam für wunderlich. Keine Bange. Das legt sich.
Ich versuche Amselbabys zu retten, jetzt auch noch Hornissen zu füttern (hoffentlich klappt das besser als mit den Amseln). Ich denke schon. 🐝

Danke Quendula  :-*
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 19. Juli 2018, 21:23:22
O.K. meine Hornissen dürfen Chips mit Cola. Solange sie dafür meine Blumenesche nicht anfressen.  ;) :D
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Natternkopf am 19. Juli 2018, 21:28:52
 ;D

Solange sie dafür meine Blumenesche nicht anfressen.  ;) :D

Schau mal bei Titel: Ringeln am Flieder -> Hier.

Bei euch "Oben" ist es ja Trocken, wie man bei Pur 2018 lesen kann.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 19. Juli 2018, 21:36:12
Bei uns ist es gar nicht so ungewöhnlich trocken. Mehr so ganz gewöhnlich trocken wie jedes Jahr um diese Zeit eben.

Trotzdem, die letzten Tage haben sich die Dinge verändert. Siehe die Amseleltern, die ihre Babys aufgegeben haben und jetzt die Hornissen, die zum ersten Mal an die Esche gehen.

Aber ich habe den Bericht mit dem Flieder gelesen und bin guter Dinge. Allerdings weiß ich nicht, wo das Hornissennest dieses Jahr ist. Davor stellen kann ich also leider nichts.

Ich habe eine Zuckerwasserschale in der Nähe des Baums aufgestellt. Bisher wurde die Schale ignoriert. Aber schauen wir mal, wie es morgen weiter geht.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 19. Juli 2018, 21:40:14
Was ist so schlimm, wenn die Hornis die Esche anknappern? Die stirbt doch nicht davon.

Bei uns bekommen die Hornissen Bienenfutter: Puderzucker mit Wasser zu einem festen Brei verrührt ;)
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 20. Juli 2018, 08:07:33
Also bis jetzt interessieren sich die Hornissen nicht die Bohne für meine Kredenz.

Sie fliegen unvermindert die Blumenesche an.

Mir scheint, sie werden von dem Baum regelrecht angelockt, von meiner Schale nicht. Kann ich da noch was reinmachen, was sie auch über ein paar Meter hinweg bemerken würden?
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Quendula am 20. Juli 2018, 08:45:49
Direkt in die Esche hängen? Hornissen einfangen und mit der Nase draufstubsen?

*hat leider 0 Ahnung ind kann nicht wirklich helfen  :-\*
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: hymenocallis am 20. Juli 2018, 08:52:26
Gibt es bei Euch in der Region zahlreiche Blumeneschen oder ist Dein Baum eine Seltenheit?
Wir hatten viele Jahre im alten Garten ein schon recht großes Exemplar - bei uns zeigten die zahlreichen Hornissen kein spezielles Interesse, die haben lieber die Flieder fast totgefressen.
Gibt es bei Deiner Blumenesche schon Früchte? Eventuell sind die die Ursache für die Anziehungskraft - wo halten sich die Hornissen denn im Baum auf?

Ich lese mit Interesse mit und halte die Daumen, daß sich das Rätsel löst.

Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Wühlmaus am 20. Juli 2018, 10:40:29
Hornissen mit Honig zu füttern.  ???

Honig als Zufütterung für Hornissen ist:
A) Verschwendung
B) Honig kann was enthalten (weiss nicht mehr was es ist, für Menschen jedoch völlig unbedenklich) das den Hornissen nicht bekommt. Das kann in extremis bis zum totalen Nestausfall führen.

Ich hatte das ganz spontan vor etlichen Jahren (2006) im Spätsommer gemacht, als Hornissen hier Flieder geringelt hatten. An diesen Stellen wurde auf den Ästen in der Summe vielleicht ein Teelöffel (soviel zur Verschwendung) voll Honig aufgetragen und es waren eindrucksvolle Beobachtungen möglich. Hornissen, Wespen und Fliegen saßen in friedlichster Eintracht nebeneinander und fraßen. Dass Honig schädlich sein könnte, auf diese Idee wäre ich nie gekommen.
In besagtem Sommer hatte ich zum ersten Mal näheren Kontakt zu Hornissen und gerade während der Zeit der Honigfütterung konnte ich ein großes Vertrauen zu diesen eindrucksvollen Tieren aufbauen. Schlussendlich hielt ich in der einen Hand ein keines Eishölzchen mit etwas Honig und Hornisse und zeitgleich in der anderen Hand eine IXUS. So entstanden sehr schöne Bilder. Aggression gab es nie, höchstens Momente der erhöhten Wachsamkeit!
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 20. Juli 2018, 11:02:32
Also bis jetzt interessieren sich die Hornissen nicht die Bohne für meine Kredenz.

Sie fliegen unvermindert die Blumenesche an.

Mir scheint, sie werden von dem Baum regelrecht angelockt, von meiner Schale nicht. Kann ich da noch was reinmachen, was sie auch über ein paar Meter hinweg bemerken würden?
Rühre eine Paste an und schmiere sie in den Baum, einen Versuch ist es wert.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 21. Juli 2018, 10:32:42
Liebe purler, erst mal vielen Dank für eure vielen Tipps. Ich habe jetzt so ziemlich alle mal durchprobiert. Hilft nix. Nur den Baum einschmieren habe ich mich nicht getraut, weil ich befürchte, dass er dann für noch mehr Hornissen attraktiv ist.

Gestern konnte ich von zu Hause aus arbeiten und habe versucht, immer mal wieder zu beobachten, was die Hornissen da so treiben. Leider nicht zu sagen. Fakt ist, Früchte sind keine dran. Ich sehe zumindest keine. Die Hornissen schwirren in der kompletten Baumkrone herum, bleiben immer mal wieder _kurz_ auf Ästen sitzen. Ich vermute zu kurz, als dass sie mehr als in die Rinde reinbeißen könnten, also eher keine ganzen Ringe abknabbern.

Vielleicht hat unsere Katze den Run auf den Baum losgetreten: Sie ist vor einiger Zeit hinaufgeklettert und hat am Stamm Kratzer hinterlassen. Die Rinde von Blumeneschen ist wohl sehr empfindlich, jedenfalls sind die Spuren deutlich zu sehen. Vielleicht ist da Baumsaft ausgetreten und hat die Hornissen initial angelockt.

Ich fürchte, mir bleibt nichts, als das auszusitzen und zu hoffen, dass dem Baum, der ohnehin durch Blausiebbefall vor Jahren und dem Spätfrost von letztem Jahr etwas geschwächt ist, keinen allzugroßer Schaden entsteht. Wenn doch, wäre ich ziemlich angefressen... es ist unser Hofbaum, der uns seit ein, zwei Jahren endlich etwas Schatten spendet. Einen neuen setzen zu müssen, würde uns in der Beziehung viele Jahre zurück werfen.

Ach ja, was ich noch machen wollte: Hier in der Gegend gibt es meines Wissens nach nur noch eine weitere Blumenesche. Die steht Luftlinie vielleicht 500 Meter weg und ist sehr viel älter als unsere. Da wollte ich noch mal schauen, ob da auch Hornissen sind.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. Juli 2018, 11:53:26
Nun ist doch klar. Die Hornissen nagen die Esche an. Vorwiegend an den Astgabeln. Man kann das Nagen inzwischen hören.

Sch...
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 22. Juli 2018, 12:04:45
Versuch es doch mit ganz dicker Paste aus Puderzucker und etwas Wasser und schmier das in die Astgabeln.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. Juli 2018, 12:19:17
Fehlanzeige.

Siehst du Zuckerpappe?

Siehst du Hornisse, die Esche abnagt?
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Henki am 22. Juli 2018, 12:39:26
Ist das nicht eher Materialgewinnung für den Wabenbau? Da dürfte Zucker keine wirkliche Alternative sein.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Wühlmaus am 22. Juli 2018, 12:41:07
Nun habe ich im Netz ein wenig zur angeblichen Schädlichkeit von Honig für Hornissen gesucht. Gefunden habe ich nichts, dafür aber dieses Rezept.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. Juli 2018, 12:43:18
Hausgeist: Ich denke, das kann man ausschließen: sie gehen an _keinen_ der anderen Bäume ran und nagen auch nicht wie die Wespen die Armlehnen unserer Stühle an. Für Nestmaterial gäbe es hier am Waldrand sehr viele Alternativen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Wühlmaus am 22. Juli 2018, 12:43:59
Ist das nicht eher Materialgewinnung für den Wabenbau? Da dürfte Zucker keine wirkliche Alternative sein.
Eher nicht. Für den Bau wird trockenes Holz abgeraspelt.
Beim Ringeln geht es eirklich um die Kohlehydrate.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. Juli 2018, 12:50:11
Nun habe ich im Netz ein wenig zur angeblichen Schädlichkeit von Honig für Hornissen gesucht. Gefunden habe ich nichts, dafür aber dieses Rezept.

Also letztlich eine Mischung aus Honig und Puderzucker... hmmm, vielleicht doch noch ein Versuch? Ich bräuchte irgendetwas (Duftstoff?), was ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht: an den Zuckergaben fliegen sie mit wenigen Zentimetern Abstand vorbei und ignorieren sie dabei völlig. Nur um 10 cm weiter einen Ast abzuschälen.

Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Wühlmaus am 22. Juli 2018, 12:57:38
Hast du es denn mit Honig versucht?
Ich hatte den wirklich direkt auf die offenen Stellen aufgetragen.
Honig "duftet".
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: partisanengärtner am 22. Juli 2018, 12:59:55
Ich bin mir da nicht so ganz sicher ob sie nicht auch Rinde für den Nestbau verwenden. Hornissennester fallen ja durch interessante Farbgestaltung beim Nestbau auf.

Das Honig schädlich ist kann ich mir nicht vorstellen. Immer wieder versuchen sie Honig aus nicht so starken Bienenvölkern zu räubern.
Gelegentlich endet das aber auch mal tödlich für den Räuber, wie ich die letzten Jahre bei diversen Bienenstöcken erleben musste.
Meist sind das hungrige junge Königinnen oder dann die Sippe im Herbst.

Sie jagen Bienen gerne vor dem Flugloch wenn die jungen Bienen sich einfliegen oder großes Gedränge herrscht.
Dann schweben kleine Hornissen-Arbeiterinnen vor dem Stock und pflücken sich eine Biene aus der Wolke. Sie stürzen damit zu Boden und  stechen sie dort ab. Manchmal trinken sie auch noch etwas Nektar von der sterbenden Biene bevor sie mit der ganzen Biene das Weite suchen. Zumindest habe ich mehrmals gesehen wie sie eine ganze Biene abschleppten.
Sonst kenn ich, dass sie Flügel Kopf und Hinterleib der Beute abbeissen und sie dann mitnehmen. Vermutlich haben Bienen noch viel Flugbenzin zu bieten.

Wenn ich das bemerke gebe ich so einer Jägerin manchmal einen leicht Klapps mit einem Pflanzenstengel und sie fliegt dann erst mal weg. Zu leicht soll sie es auch nicht haben. 8)
Meist lass ich sie jagen. Der Stock ist so stark das die schon ein oder zwei Hornissenvölker mit Nahrung versorgen können.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. Juli 2018, 13:05:19
Hast du es denn mit Honig versucht?
Ich hatte den wirklich direkt auf die offenen Stellen aufgetragen.
Honig "duftet".

Die allermeisten Stellen sind zu hoch, alsdass ich drankommen könnte. Ja, mit Honig habe ich es schon versucht, allerdings verdünnt und nicht im Baum selbst. Der hat allerdings nicht interessiert.

Bis heute morgen hatte ich mich gescheut, irgendetwas direkt an den Baum zu schmieren, weil ich sie nicht noch weiter "konditionieren" wollte.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 22. Juli 2018, 13:08:23
Die Rinde nehmen sie nur wegen der Baumsäfte. Die sind anscheinend so vorzüglich, dass sie alles andere angebotene verschmähen. Zum Nestbau mögen Hornissen am liebsten morsches Holz, aber auch altes Holz, wie die Bretter an meiner alten Hütte, die sie regelmäßig anknappern.

Warum machst du dir so viele Sorgen um den Baum? Mein alter Flieder hier wird seit Jahren als Futterquelle von den Hornissen benützt, er steht noch immer und ist kerngesund. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tiere deinem Baum Schaden zufügen, müsste schon eine Esche weitaus empfindlicher sein.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Cryptomeria am 22. Juli 2018, 13:14:37
Ich wäre auch viel gelassener und würde die Hornissen ihr Werk machen lassen. Der Baum ist groß, es wird ihm nichts ausmachen.
VG Wolfgang
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. Juli 2018, 13:19:54
Ich würde euch wirklich nur zu gerne glauben. Aber es sind halt eben nicht nur zwei, drei Hornissen. Es sind viele... und der Baum ist eher erst dabei, groß zu werden.  :-\
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. Juli 2018, 13:21:38
Warum machst du dir so viele Sorgen um den Baum?

Habe ich glaube ich oben geschrieben. Weil es mich echt anfressen würde, wenn er nach Blausieb, Spätfrost und Co. jetzt noch den Rest bekäme.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: partisanengärtner am 22. Juli 2018, 13:35:39
Das ist ein Argument. Die Rinde mit ein wenig Gerbsäure o.ä. einpinseln?
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. Juli 2018, 13:52:40
Ich nehme an, wenn du das vorschlägst, dass das dem Baum nicht schaden würde?

Ich habe zwar keine hier, könnte aber morgen besorgen. Da ich an die oberen Bereiche des Baumes nicht drankomme, könnte ich es auch nur unten machen. Aber vielleicht ließen sich die Hornissen dadurch abschrecken?

Also nicht falsch verstehen. Wenn ich die Hornissen nicht daran hindern kann, meinen Baum zu schälen, dann muss ich eben damit leben und hoffen, dass es ihm nicht zu viel schadet. Aber wenn ich was dagegen tun kann, werde ich es versuchen. So einfach.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: partisanengärtner am 22. Juli 2018, 13:59:26
Verdünne sie stark, das dient nur der Geschmacksverschlechterung, Mengen davon sind bestimmt auch schädlich für die Wurzeln, auch wenn das die Pflanzen selbst erzeugen. Wermuttee oder Rainfarn sollte auch ein gutes Repellent sein.

Muß man ausprobieren. Ich lass an gesunden Pflanzen meine Hornissen ihr Ding tun. Aber bei was krankem wäre ich geneigt sie zu vergrämen.
Lehmwickel mit Sackleinen? An den dicken Ästen, dann gehen sie wohl eher nicht mehr dran, wenn es was mit weniger Arbeit gibt.


Titel: Re: @Purler in der Umgebung Berlin / Hornissen
Beitrag von: Natternkopf am 24. Juli 2018, 15:37:54
@Purler in der Umgebung Berlin

Guten Tag

Da dies zur Zeit der aktuellste Thread mit Hornissen stelle ich da mal hier rein.

Hornissen-Asyl gesucht / NABU Berlin sucht Stellplätze für Hornissenvölker

Falls jemand sich das vorstellen kann und noch ein Plätzchen hat.

Grüsse Natternkopf 🐝
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Sandkeks am 24. Juli 2018, 17:57:57
Hornissen lieben den Baumsaft von Eschen. Wenn der Baum noch so klein ist, kannst Du ihn vielleicht in eine feinmaschige Gardine oder ähnliches einhüllen. Es würde ja reichen, den Stamm und die Zweige irgendwomit vorsichtig zu bedecken ...

Ich habe vor vielen Jahren Hornissen an der Gemeinen Esche in luftiger Höhe beobachten können, die voller Freude Zweige entrindeten. Das war beeindruckend. :D  Leider sind die Bilder anscheinend nicht auf diesem Rechner.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: hymenocallis am 24. Juli 2018, 18:14:58
Die Rinde nehmen sie nur wegen der Baumsäfte. Die sind anscheinend so vorzüglich, dass sie alles andere angebotene verschmähen. Zum Nestbau mögen Hornissen am liebsten morsches Holz, aber auch altes Holz, wie die Bretter an meiner alten Hütte, die sie regelmäßig anknappern.

Warum machst du dir so viele Sorgen um den Baum? Mein alter Flieder hier wird seit Jahren als Futterquelle von den Hornissen benützt, er steht noch immer und ist kerngesund. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tiere deinem Baum Schaden zufügen, müsste schon eine Esche weitaus empfindlicher sein.

Hier hat der Hornissenbefall zwei Edelflieder fast umgebracht - die Rindenschäden waren so massiv, daß einige Äste abgestorben sind. Die Fehlstellen haben sich bis heute nicht ausgewachsen.

Die letzten beiden Jahre war Ruhe mit den Hornissen - heute hab ich wieder die ersten beim Ringeln erwischt und die Wespenfallen ausgehängt. Gefüllt mit Apfelsaft und einem Spritzer Essig wirken sie wesentlich attraktiver als die Flieder selbst. Inzwischen sind schon zahlreiche Wespen und eben einige Hornissen in die Falle gegangen. Wenn man gleich zur Tat schreitet, spricht es sich nicht so rum - ich hoffe, daß es in ein paar Tagen wieder vorbei ist.

Hornissen extra zu füttern würde hier niemandem in den Sinn kommen - in unserer Region sind sie nicht selten sondern manchmal eine nervige Plage. Wir können z. B. keine Nistkästen aufhängen, weil sie sofort von Hornissen bezogen werden. Im Garten hier sind sie Dauergäste und jagen Bienen und Wildbienen - für Wespen interessieren sie sich nicht wirklich. Möglicherweise ist die Hornisse in irgendeinem Szenario ein Nützling - hier bisher nicht wirklich, auch wenn sie eindrucksvolle Tiere sind, gegen die ich keine grundsätzliche Abneigung hege.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: hymenocallis am 24. Juli 2018, 18:16:38
Ich wäre auch viel gelassener und würde die Hornissen ihr Werk machen lassen. Der Baum ist groß, es wird ihm nichts ausmachen.
VG Wolfgang

Ich wäre nicht gelassen - der Baum ist nicht groß genug und es wird ihm was ausmachen. Nach unserer traurigen Erfahrung mit den Fliedern (ich hänge an beiden aus historischen Gründen - deshalb päpple ich sie seit der Attacke wieder hoch) bin ich diesbezüglich nicht mehr so naiv.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: hymenocallis am 24. Juli 2018, 18:18:46
Hornissen lieben den Baumsaft von Eschen. Wenn der Baum noch so klein ist, kannst Du ihn vielleicht in eine feinmaschige Gardine oder ähnliches einhüllen. Es würde ja reichen, den Stamm und die Zweige irgendwomit vorsichtig zu bedecken ...

Ich habe vor vielen Jahren Hornissen an der Gemeinen Esche in luftiger Höhe beobachten können, die voller Freude Zweige entrindeten. Das war beeindruckend. :D  Leider sind die Bilder anscheinend nicht auf diesem Rechner.

Die Hornissen werden sich vor Lachen kaum auf den Zweigen halten können - eine Gardine wird in nullkommanix durchgebissen - Wespenschutznetze übrigens auch. Haben wir vor Jahren versucht und auch noch Vergrämungsmittel wie sie Jäger in Hochsitzen ausbringen, damit dort keine Nester gebaut werden. Im Flieder hat das Zeug zwar gestunken, aber nicht geholfen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 24. Juli 2018, 18:55:22
Also zu den Hornissen in Berlin sage ich jetzt mal nix...

Fakt ist, ich habe partisanengärtners Rat befolgt und den Baum gestern mit Wermuttee eingenebelt. Die zugänglichen Schäden (ist leider die Minderzahl) habe ich mit Zitronensäure behandelt (Gerbsäure hatte der Raiffeisen leider nicht).

Zunächst hatte ich die untere Hälfte des Baums besprüht. Danach konnte ich beobachten, dass die Hornissen tatsächlich sehr viel mehr oben im Baum angeflogen sind. Als GG dann nach Hause kam, hat er auch den oberen Teil noch eingenebelt und siehe da: Die Hornissen sind immer häufiger sehr schnell weiter geflogen. Wermut mögen sie definitiv überhaupt nicht. Umso erstaunlicher, dass sie nicht einmal wenn man sie direkt eingenebelt hat, aggressiv wurden.

Allerdings hat es tatsächlich Stunden gedauert, bis immer weniger Hornissen angeflogen kamen. Ich vermute mal, es waren ja immer so 10 bis 20 Hornissen im Baum und das eben immer abwechselnd. Bis es dann alle wirklich kapiert hatten, dass der Baum gerade ihbäh ist, müssen mehrere Schichten von Hornissen angeflogen gekommen sein.

Die spanndene Frage nun: Wie lange hält der Effekt? Nun, heute morgen waren wieder Hornissen im Baum, wesentlich weniger als gestern jedoch. Und: Es waren einige Hornissen tatsächlich an der Zuckerschale, die noch im Baum hing, gestern aber komplett ignoriert wurde.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 24. Juli 2018, 18:56:57
Da dachte ich mir ganz schlau: ich hänge eine Schale an die Regenrinne (knapp einen Meter vom Baum), noch eine Schale etwas weiter und dann immer weiter bis ich die Hornissen vor dem Haus in den Hainbuchen füttern kann.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 24. Juli 2018, 18:57:32
Die beiden Schalen haben die Hornissen bis eben noch nicht angeflogen... trotz Honigzusatz als Geruchslockmittel.

Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: hymenocallis am 24. Juli 2018, 18:58:37
Gib Essig oder Apfelsaft rein - der Geruch lockt sie zuverlässig an. Er ist so verführerisch, daß dafür sogar Bäume in Ruhe gelassen werden.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: partisanengärtner am 24. Juli 2018, 19:02:52
Hast Du eine Vogeltränke im Garten?
Womöglich haben die nur Durst.
Ich hoffe Du hast die Zitronensäure gut verdünnt. Wenn nicht würde ich da mal Wasser dran bringen. Bei Gerbsäure hätte ich mehr auf die vergällende Wirkung als auf die saure gesetzt.

Zumindest ist Essigsäure definitiv nicht gesund für Pflanzen. Auf der Rinde wird es aber eher weniger Schäden geben, da Du die meisten sowieso nicht erreicht hast wird es wohl egal sein. Die Pilzsporen werden dadurch auch nicht begünstigt. Also vermutlich kein Schaden.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 24. Juli 2018, 19:03:34
Was die Schäden betrifft: Bei Berichten wie diesen, Zitat

"Beim so genannten „Ringeln“ knabbern die Insekten an jungen Zweigen im Flieder die Rinde ab und lecken den dabei austretenden, kohlehydrathaltigen Pflanzensaft auf: Flugbenzin! An einigen Zweigen entstehen zwar größere Wunden, die später jedoch wieder überwallen. Das Gehölz nimmt also keinen Schaden"

frage ich mich inzwischen wirklich, ob die Autoren Geld dafür bekommen, soetwas zu schreiben. Ich meine, so was kann man doch nicht ernsthaft annehmen, oder?

Mir für meinen Teil ist inzwischen klar, wie Hornissen an ihren Ruf als Forstschädiger kamen.

Ganz ganz großer Dank an Partisanengärtner jedenfalls  :-* Der Tipp mit dem Wermuttee scheint die Sache vielleicht etwas zu mildern.

Allerdings weiß ich nicht, ob ich jetzt jeden Tag auf die Leiter muss zwei Liter Tee versprühen und ich weiß auch nicht, ob ich der Baum nicht doch Wuchsstörungen bekommt.

Nächstes Jahr jedenfalls wird er vom Südstamm den ersten Blattaustrieb abrasiert bekommen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 24. Juli 2018, 19:04:05
Hast Du eine Vogeltränke im Garten?
Womöglich haben die nur Durst.

Doch natürlich habe ich eine Vogeltränke  ;) :D

Unsere Posts haben sich übrigens überschnitten.

edit: Noch näher ist allerdings der Katzentrinknapf. Der war bis zum Auftauchen der Hornissen von französischen Feldwespen dauerbelegt.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 24. Juli 2018, 19:09:44
Ich hoffe Du hast die Zitronensäure gut verdünnt. Wenn nicht würde ich da mal Wasser dran bringen.

Ja, habe ich. Ich hätte es locker getrunken.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: partisanengärtner am 24. Juli 2018, 19:14:19
Du kannst ja mal mit Rainfarn abwechseln. Das Flugbenzin schmeckt dann auf jeden Fall ecklig.
Die Bitterstoffe halten recht lange am Baum wenn es nicht regnet. Nur an den nässenden Wunden können sie wohl schneller abgeschwemmt werden.

Ich habe die hiesigen Hornissen schon oft Wespen jagen sehen wo diese an den Biotonnen Schmeißfliegen jagen. An meinem Bienenvolk sieht man höchstens mal eine die gerade davor schwebt. Der Stock mit seinen Wolken davor ist aber auch gar zu verlockend. ;)
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: partisanengärtner am 24. Juli 2018, 19:16:45
Mit Wermut habe ich schon öfter mal rumgemacht. Wie oft man das machen kann bevor die Pflanzen negativ reagieren kann ich aber nicht sagen.

Ist mir noch nicht aufgefallen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 24. Juli 2018, 19:26:28
Der Apotheker hat jedenfalls nicht schlecht gestaunt, als ich drei Packen von dem Tee gekauft habe (in Drogerien gab's nix und bei mir gibt es nur andere Arten Artemisia). Ich habe ihm erklärt, ich wolle es nicht alles selbst trinken  ;D :D

Im Nachhinein aber vielleicht unnötig viel. Das Zeug ist recht ergiebig und schmeckt auch in empfohlener Zubereitung (für Menschen) wirklich extrem bitter. Ich war echt überrascht. Für den Baumnebel habe ich es noch mal um die Hälfte verdünnt.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 24. Juli 2018, 20:18:28
hemerocallis: Kein Naturliebhaber verwendet Wespenfallen, alle Insekten, nicht nur Wespen, die da reingehen, verrecken elendig!  Aber bei dir wundert mich eh nix!

nana: warum bist du erstaunt, dass die Hornissen  trotz einnebeln im Baum nicht aggressiv werden?  Ich hab jeden Tag meinen Kopf und meine Kamera im Nistkasten, jedes Jahr, und wurde noch niemals gestochen.
Kann es sein, dass es dir vielleicht um die Anwesenheit der Tiere geht und nicht um den Baum, weil du ein solches Gewese machst wegen ein paar Hornissen?
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 24. Juli 2018, 20:22:14
Es geht mir um den Baum. Um sonst nichts.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: hymenocallis am 24. Juli 2018, 20:29:09
hemerocallis: Kein Naturliebhaber verwendet Wespenfallen, alle Insekten, nicht nur Wespen, die da reingehen, verrecken elendig!  Aber bei dir wundert mich eh nix!
Geht's noch?
Wenn Schädlinge Gartenpflanzen vernichten, ist die Verwendung eines biologisch unbedenklichen Mittels verwerflich?

Ich habe ein recht realistisches Naturverständnis und setze mich aktiv für Arten- und Naturschutz ein - trotzdem schütze ich auch die Lebewesen, die ich in meinen Garten gepflanzt habe (sie konnten sich das nicht aussuchen) davor, zerstört zu werden. Nach Möglichkeit mit umweltschonenden Mitteln - die Wespenfallen waren leider die einzige Methode, die hier gewirkt hat - zuvor hatten wir uns Wochen mit allen möglichen Tipps herumgeplagt, einiges an Geld für Schutznetze, Vergrämungsmittel etc. ausgegeben und dabei große Teile der beiden Sträucher verloren. 
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: hymenocallis am 24. Juli 2018, 20:31:33
Es geht mir um den Baum. Um sonst nichts.

Dann wirst Du auf Wespenfütterung umstellen müssen - den Aufwand, bei etwas älteren Blumeneschen alle paar Tage Vergrämungsnebel anzuwenden, wirst Du auf Dauer nicht treiben können.

Gib zum angebotenen Zucker Apfelsaft/Apfelessig dazu - das schadet nicht und lockt sie zuverlässig an. Du wirst bald sehr viele Hornissen und Wespen in Deinem Garten sehen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Natternkopf am 24. Juli 2018, 22:09:38
Hallo nana

Bei euch im Garten scheint es aktuell speziell zu sein.


Was die Schäden betrifft: Bei Berichten wie diesen, Zitat

"Beim so genannten „Ringeln“ knabbern die Insekten an jungen Zweigen im Flieder die Rinde ab und lecken den dabei austretenden, kohlehydrathaltigen Pflanzensaft auf: Flugbenzin! An einigen Zweigen entstehen zwar größere Wunden, die später jedoch wieder überwallen. Das Gehölz nimmt also keinen Schaden"
Also dem Zeitungsbericht kannst du nicht zu stimmen.

frage ich mich inzwischen wirklich, ob die Autoren Geld dafür bekommen, soetwas zu schreiben. Wer soll diese bezahlen?
Ich meine, so was kann man doch nicht ernsthaft annehmen, oder?
Doch eigentlich schon siehe -> Hier.

Habe noch eine Frage dazu:

Mir für meinen Teil ist inzwischen klar, wie Hornissen an ihren Ruf als Forstschädiger kamen.
Wo ist die wissenschaftliche Grundlage (oder zumindest Zeitungsberichte evtl. sogar Forstberichte) wo das nachgelesen werden kann?


Verstehe zwar im Ansatz die Ängstlichkeit um die Blumenesche, doch die Verallgemeinerung ist noch nicht nachvollziehbar.

Gartuliere und Hut ab was ich da alles ausprobiert mit der Futterschale, Leiter inkl. zum Dachkänel hoch etc.

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 24. Juli 2018, 22:13:03
Natternkopf, ich liebe deine Sachlichkeit  :D

Inzwischen bin ich müde, ich antworte morgen  ;) :D
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Natternkopf am 24. Juli 2018, 22:20:27
Habe bei unserem Amelanchier arborea 'Robin Hill' wegen Sonnenbrand Schutz


ganzen Stamm umwickelt.




Wäre das eine Alternative?
-> Juteband natur 10 cm x 25m

Grüsse und gute Nacht nana
Natternkopf
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: partisanengärtner am 24. Juli 2018, 22:29:22
Nana ich finde Deinen Umgang mit den Hornissen und auch mit manchen Usern hier Beispielhaft. :-* :-*

Veruche mal morgen nur mal an den Stellen wo du mit dem Strahl hinkommst und sie schon geringelt haben mit Deinem Tee zu arbeiten.  Wenn es nicht regnet ist der Wermut nicht sehr flüchtig.
An den Rindenstellen kannst Du das sicher unverdünnt anwenden.
Diese Bitterstoffe sind selbst mit Wasser und Seife nicht so schnell weg. Ich habe das oft gemerkt wenn ich die Pflanze mal angefasst habe. Ich wasch mir bei meiner Arbeit ja dauernd ide Hände und trotzdem hat mehr als einmal die Handvoll Beeren die ich zum Nachtisch naschte widerlich bitter geschmeckt. Ich vertrage extrem viel Bitterstoff, aber da habe ich nach der ersten Handvoll aufgegeben.

Beobachte mal wie die  drauf reagieren.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gartenplaner am 24. Juli 2018, 23:12:23
...
Habe noch eine Frage dazu:

Mir für meinen Teil ist inzwischen klar, wie Hornissen an ihren Ruf als Forstschädiger kamen.
Wo ist die wissenschaftliche Grundlage (oder zumindest Zeitungsberichte evtl. sogar Forstberichte) wo das nachgelesen werden kann?


Verstehe zwar im Ansatz die Ängstlichkeit um die Blumenesche, doch die Verallgemeinerung ist noch nicht nachvollziehbar.
...

Z.B. hier, ein Artikel aus dem Jahre 1982:
"...2.2.1 Forstschäden? In der älteren Forstliteratur (z. B.BUSSE 1929, MÜLLER 1919, RATZEBURG 1868) wird die Hornisse nahezu uneingeschränkt als Schädling dargestellt, der vernichtet werden muß. Die forstliche „Schadwirkung" beruht darauf, daß Hornissen durch Aufbeißen bzw. Abschälen der dünnen Rinde an jungen Sprossen bzw. Zweigen der Esche, Birke, Ahorn,u. a. den Saftstrom anzapfen und den aussickernden Zuckersaft auflecken.Die u. U. geringelten Sproßteile („Hornissenschäle" nach SCHWERDTFEGER 1970) u. a. sterben ab, wodurch vor allem jüngere Bäume auch verkrüppeln können. Diese Schäden erscheinen jedoch im Vergleich zu den Wildschäden oder gar Bringungsschäden usw. im Forst verschwindend gering und sollten nicht überbewertet werden.
..."
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 25. Juli 2018, 12:00:56
Hallo nana

Bei euch im Garten scheint es aktuell speziell zu sein.


Was die Schäden betrifft: Bei Berichten wie diesen, Zitat

"Beim so genannten „Ringeln“ knabbern die Insekten an jungen Zweigen im Flieder die Rinde ab und lecken den dabei austretenden, kohlehydrathaltigen Pflanzensaft auf: Flugbenzin! An einigen Zweigen entstehen zwar größere Wunden, die später jedoch wieder überwallen. Das Gehölz nimmt also keinen Schaden"
Also dem Zeitungsbericht kannst du nicht zu stimmen.

frage ich mich inzwischen wirklich, ob die Autoren Geld dafür bekommen, soetwas zu schreiben. Wer soll diese bezahlen?
Ich meine, so was kann man doch nicht ernsthaft annehmen, oder?
Doch eigentlich schon siehe -> Hier.

Habe noch eine Frage dazu:

Mir für meinen Teil ist inzwischen klar, wie Hornissen an ihren Ruf als Forstschädiger kamen.
Wo ist die wissenschaftliche Grundlage (oder zumindest Zeitungsberichte evtl. sogar Forstberichte) wo das nachgelesen werden kann?


Verstehe zwar im Ansatz die Ängstlichkeit um die Blumenesche, doch die Verallgemeinerung ist noch nicht nachvollziehbar.

Gartuliere und Hut ab was ich da alles ausprobiert mit der Futterschale, Leiter inkl. zum Dachkänel hoch etc.

Grüsse Natternkopf

Ja, ich stimme dem Artikel nicht zu. Auf keinen Fall in der dargestellten Absolutheit. Dem Autor ist das vielleicht gar nicht klar, aber dem Menschen vom NaBu muss das doch klar sein, dass das in dieser Absolutheit nicht stimmt. Also unterstelle ich zumindest mal bewusste Vereinfachung des Sachverhalts. Wer dafür bezahlen sollte? Keine Ahnung. Letztlich zahlen die Redaktionen, die ihre Autoren vergüten. Erstere leben von ihren Lesern und vor allem den Inserenten. Ob die implizit inhaltliche Richtungen vorgeben, weiß natürlich keiner. Im Nachhinein denke ich, es wäre von mir besser gewesen, diesen Satz nicht in den Ring zu werfen. Zu provokant, zu viel Stoff um den Faden im Keller verschwinden zu lassen. Wäre schade.  ;) :D

Zu den Forstschädigern. Ich habe dazu gar keine wissenschaftliche Grundlage. Aber ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, in dem seit jeher sehr viel Gemüse- und Obstbau betrieben wird. Dort galten die Hornissen - genau wie die Wespen - zunächst einmal als fruchtschädigend. Das war mir einleuchtend, denn das konnte ich selbst beobachten.

Dass sie außerdem noch als baumschädigend galten, konnte ich mir nicht recht erklären. Seit ich nun in eindrucksvoller Nähe beobachten konnte, mit welcher Kraft und Ausdauer und Menge und Zielstrebigkeit Hornissen Rinde abknabbern, weiß ich, wie diese Einschätzung zustande kam. Zu den Schäden selbst fand ich auch diesen Faden lesenswert.

Dazu kommt, dass sich die Tiere irgendwie auf einzelne Exemplare einschießen und lange immer wieder darauf zurück kommen, auch wenn sie plötzlich nicht mehr schmecken. War ja bei dem Flieder bei euren Nachbarn auch so, dass sie nur an den einen Flieder gegangen sind (bis sie euer Futter angenommen hatten). Hier ist es ebenso. Die Flieder des Nachbarn sind frei von Hornissen (sie wurden nicht gegossen, aber es hat hier diesen Monat nicht wenig geregnet) und - was mich ja echt killt - ist, dass die Futterschale im Baum angenommen wird, die direkt daneben nicht (@hemerocallis, Essig hat es leider auch nicht gerichtet, aber danke für die neue Idee). Hornissen sind was einmal gefundene Futterquellen angeht scheinbar sehr fixiert und dann nicht leicht "umzulenken". Oder aber die Karlsruher Hornissen sind halt geruchsmäßig einfach unterentwickelt. Kann natürlich auch sein  ;) :D Vielleicht ist aber auch das Konzept "Futter an der Regenrinne" bei Hornissen nicht bekannt und wird von vorneherein bei der Futtersuche ausgeschlossen. Vielleicht ist das Konzept aber auch: lieber ein Exemplar stark schädigen, die anderen unversehrt lassen, statt alle in Frage kommenden Futterquellen geringfügig zu schädigen? O.K. ich denke nur laut nach.

Die Gratulation nehme ich natürlich gerne an, halte aber das, was ich die letzten Tage beobachtet und getan habe für keinen besonderen Aufwand, zumal ich gerade die Zeit dazu habe. Wenn ich lese, wie im "Dürregejammer" berichtet wird, wie die geliebten Pflanzen stundenlang gegossen werden, Gießränder gegraben, dann doch mitgefiebert wird, ob sie es trotz leergelaufener Regentonne noch schaffen, wenn ich lese wie hier im Forum berichtet wird, wie Pflanzen gesät, pikiert, gezogen, gehätschelt und getauscht werden, wenn ich lese, wie manch einer mit großer Leidenschaft darüber beichtet, wie er Kompost erzeugt, dann finde ich einen Teeüberzug und  Futterschalen für meinen Baum nicht sooo aufwändig  :D :D :D


Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 25. Juli 2018, 12:15:40
Habe bei unserem Amelanchier arborea 'Robin Hill' wegen Sonnenbrand Schutz


ganzen Stamm umwickelt.




Wäre das eine Alternative?
-> Juteband natur 10 cm x 25m

Grüsse und gute Nacht nana
Natternkopf

Die Hornissen gehen wirklich vorzugsweise (genau wie macrantha in dem oben verlinkten Post schrieb) an das zwei- und dreijährige Holz. Besser gesagt an die entsprechenden Astgabeln. Ich konnte aus nächster Nähe inzwischen mehrfach beobachten, wie die Hornissen versucht haben, die Risse von den Krallen meiner Katze direkt am Stamm aufzubeißen. Bisher ohne Erfolg. Ich nehme nun stark an, dass das ältere Holz eine selbst für Hornissen zu starke Rinde hat und die solche Stellen nur dann annagen, wenn bereits eine ausreichend große Wunde in der Rinde ist. Insofern wird es mit dem Einwickeln schwierig...  :-\
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 25. Juli 2018, 12:21:12
Nana ich finde Deinen Umgang mit den Hornissen und auch mit manchen Usern hier Beispielhaft. :-* :-*

Veruche mal morgen nur mal an den Stellen wo du mit dem Strahl hinkommst und sie schon geringelt haben mit Deinem Tee zu arbeiten.  Wenn es nicht regnet ist der Wermut nicht sehr flüchtig.
An den Rindenstellen kannst Du das sicher unverdünnt anwenden.
Diese Bitterstoffe sind selbst mit Wasser und Seife nicht so schnell weg. Ich habe das oft gemerkt wenn ich die Pflanze mal angefasst habe. Ich wasch mir bei meiner Arbeit ja dauernd ide Hände und trotzdem hat mehr als einmal die Handvoll Beeren die ich zum Nachtisch naschte widerlich bitter geschmeckt. Ich vertrage extrem viel Bitterstoff, aber da habe ich nach der ersten Handvoll aufgegeben.

Beobachte mal wie die  drauf reagieren.

Ich vermute inzwischen, es ist so wie du es oben schon mal schriebst: An der unbeschädigten Rinde haftet der Bitterstoff wirklich gut, an den bereits angenagten Stellen ist er flüchtiger, die werden relativ schnell doch wieder besucht. Aber ich kann dort tatsächlich mal die Dosis erhöhen.

Alles in allem glaube ich fast, dass dein Vorschlag unter bestimmten Umständen wirklich geeignet ist, Hornissen insb. von jungen und kleinen Gehölzen fernzuhalten. Ich denke da an Gärtner mit kleinem Flieder auf dem Balkon oder so. Wenn der Tee rechtzeitig - bevor größere Wunden entstanden sind und erst wenige Hornissen am Gehölz waren - verabreicht wird, könnte das gut funktionieren. Das wollte ich jetzt noch mal so festhalten.  :D
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 25. Juli 2018, 12:31:53
Noch eine Sache vielleicht: Ich habe an vielen Stellen im Netz gelesen, dass Hornissen Wasser nicht mögen und man sie mit Wasser anspritzen soll, wenn man sie loswerden möchte.

Ich halte das inzwischen für ein absolutes Ammenmärchen. Was das Nest angeht, ist das wahrscheinlich sogar richtig, klar ist ja aus Pappe sozusagen, aber in freier Bahn reagieren Hornissen auf Wasser fast gar nicht. So zumindest meine Beobachtung.

Erstens haben sie ja auf meine Teesprüherei wie oben schon geschrieben kaum reagiert. Da ich soviel gelesen hatte, dass Hornissen kein Wasser mögen, war ich auf Abwehr eingestellt, aber nichts. Dass sie dann doch weggeflogen sind, lag vermutlich mehr an den Bitterstoffen als am Wasser.

Viel interessanter fand ich aber noch, als es letztes Wochenende geregnet hat. Als der Regen eingesetzt hat, wollte ich wissen, in welche Richtung sie fliegen, um vielleicht rauszufinden, wo das Nest ist. Doch zunächst einmal flogen sie zu meiner Überraschung gar nicht weg. Sie blieben sitzen, verrichteten ihr Genage weiterhin. Erst als es wirklich anfing zu schütten, sind sie abgeflogen. In alle Himmelsrichtungen übrigens. Nix also mit Nest finden und so.

Der Regen war auch noch nicht richtig um, es hat noch genieselt, da waren sie schon wieder zurück. Mit der nassen Rinde ging es dann wahrscheinlich noch leichter.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Natternkopf am 25. Juli 2018, 21:52:54
Darf mich 2x bedanken.

a) Gartenplaner für den Link zur Zeitungsausgabe von 1982 zu den Hornissen.
Dazu verfasst von Hans Heinrich v. Hagen und Manfred Waldschmidt (besser geht es wohl kaum)
b) nana für die ausführliche Rückmeldung und die exakten Beschreibungen.

Merci 🌹 🌹

Grüsse aus der Schweiz
Natternkopf
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: hymenocallis am 25. Juli 2018, 22:03:39
Viel interessanter fand ich aber noch, als es letztes Wochenende geregnet hat. Als der Regen eingesetzt hat, wollte ich wissen, in welche Richtung sie fliegen, um vielleicht rauszufinden, wo das Nest ist. Doch zunächst einmal flogen sie zu meiner Überraschung gar nicht weg. Sie blieben sitzen, verrichteten ihr Genage weiterhin. Erst als es wirklich anfing zu schütten, sind sie abgeflogen. In alle Himmelsrichtungen übrigens. Nix also mit Nest finden und so.

Der Regen war auch noch nicht richtig um, es hat noch genieselt, da waren sie schon wieder zurück. Mit der nassen Rinde ging es dann wahrscheinlich noch leichter.

Hier saßen sie wochenlang Tag und Nacht in den Fliedern - weder Hagel noch Wolkenbruch hat sie vertreiben können - selbst nachts wurde geknabbert.

Wenn der Essig alleine nicht gewirkt hat, hier meine Mischung auf die sie wirklich fliegen:
Bio-Apfelsaft (ein Trinkglas) und Bio-Apfelessig (drei Spritzer) - riecht nach vergorenem Obst, das sie wirklich lieben. Essig alleine riecht vielleicht zu streng?

Wir waren zu Beginn ähnlich motiviert wie Du - nach ein paar Wochen und fortschreitenden Schäden denkt man anders darüber. Ich wünsche trotzdem viel Erfolg - bitte berichte weiter, vor allem wie lange der Baum dann in Summe besucht wird (ich denke, das geht bis in den Herbst, aber so lange hat unsere Geduld nicht gereicht).
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: partisanengärtner am 26. Juli 2018, 08:11:40
Bei Bienen funktioniert es gut wenn man sie mit Wasser einnebelt. Selbst wenn sie richtig angepisst sind und mit hohem Angriffston anfliegen, kühlt das ihr Mütchen sehr erfolgreich ab.
Ich vermute das der feine Nebel ihre Flugtauglichkeit herabsetzt und ihre Atmung behindert. So können sie dann den Angriffsmodus nicht durchhalten.

Allerdings habe ich nicht den Eindruck das sie panisch flüchten. Eher ein geordneter langsamer Rückzug.

In direkter Stockumgebung ist das wenn sie schon sauer sind mässig erfolgreich. Da brauchts Nerven und Geduld.

Am Besten man wählt einen anderen Tag.

Vor ein paar Nächten wollten wir die Beute gerade stellen. Da waren noch welche vor dem Loch.
Ein wenig nebeln und ein paar Minuten später war keine mehr zu sehen.

Vielleicht hilfts also doch wenn sie gut eingenebelt sind. Bei Hornissen wird das sicher mehr brauchen. Weniger Haare und eben deutlich kräftiger.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Helene Z. am 26. Juli 2018, 22:10:41
Ganz unbeeindruckt von Wasser sind sie aber nicht: Hier konnte ich mal die Ansiedlung eines Hornissen-Nestes an einer neuralgischen Ecke verhindern, indem ich den Wasserregner abends immer den Einflugweg zum Bauplatz kreuzen ließ.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 29. Juli 2018, 16:17:11
Zunächst einmal ganz großes Dankeschön an hemerocallis: Die Apfelsaft / Essigbrühe funktioniert tatsächlich!!!

Ich habe zwar keinen Bio bekommen (gab's im kleinen Laden ums Eck nicht) und statt Apfelessig verwende ich einen weißen Balsamico (so kommt der auch endlich mal weg).

Nach dem ersten geglückten Versuch im Baum habe ich dann auch nach und nach die Schalen an der Regenrinne mit Apfelsaft ausgerüstet und damit die Tierchen auch richtig schön satt werden auch noch mit Zucker eingedickt.

Nach und nach habe ich die Schalen dann vom Baum weg, immer weiter Richtung Straße. Kein leichtes Unterfangen, Hornissen beharren ziemlich hartnäckig auf der Futterstelle, an der sie zuletzt genascht haben. Dass da einen Meter weiter auch was hängt, naja, da kommen vermutlich nur spezialausgebildetete Späherhornissen drauf  ;) :D

Aber wenn man langsam in kleinen Schritten verrutscht, dann kapieren sie es doch.

Der Baum wird nur noch wenig angeflogen. Zur Sicherheit bekommt er heute abend noch eine Auffrischung Wermuttee. Gebrüht ist der schon. Die Fraßstellen erst mal unverdünnt und dann noch eine verdünnte Kompletteinnebelung.

Soweit so gut, allerdings gibt es noch in einigen Punkten Verbesserungsbedarf: Erstens, die Schalen, die ich aufgehängt habe, scheinen von den Tieren nur schwer anzufliegen zu sein. Ich hatte dann abgeflachte Steine hineingelegt, damit sie darauf landen können. Im Ergebnis sind allerdings einige Hornissen ersoffen. Also nicht so die pralle Idee. Nach geeigneten Gefäßen suche ich also noch.

Zweitens: die Hornissen haben angefangen sich zu schlägern, wann immer sich welche an den Futterstellen treffen. Dann plumpsen sie gemeinsam auf die Erde, manchmal dauert der Kampf mehrere Minuten und am Ende fliegen beide wieder weg  ??? Ob ich noch mehr Schalen aufhängen muss, oder ist es doch die Hitze? Wobei gestern war es eigentlich gar nicht so heiß.

Drittens: Lästig ist es schon, wenn man durch den Hof läuft und ein Hornissenpaar plumpst einem direkt vor die Füße, knapp am eigenen Kopf vorbei. Die Vorfahrtsregeln werden auch nicht beachtet, also es wird einem die Vorfahrt genommen, wenn man durch den Hof läuft. Ich bin dabei nicht selten erschrocken. Nächste Woche bekommen wir Besuch und ich denke, die Gäste sind vielleicht nicht alle so leicht davon zu überzeugen, bei den vielen Hornissen die Ruhe zu bewahren. Irgendwie muss ich sie doch aus dem Hof locken (Meter für Meter) und dann hoffen, dass die Futterstelle nicht zu weit vom Baum ist, dass die den dann als Zweitstelle betrachten und wieder anfliegen.

GG und ich haben überlegt, überhaupt auf der anderen Seite des Hauses an den Rand unserers Grundstücks eine Hornissenfutterstelle einzurichten. Wenn die angenommen würde, könnte ich die im Hof vielleicht langsam zurückfahren... das hätte auch den Vorteil, dass sie von den Trauben im Hof weg wären und von den Äpfeln am Baum hinten im Garten, weil die bekommen sie definitiv nicht!!!




Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: partisanengärtner am 29. Juli 2018, 19:12:29
Ein Styroporring ausgeschnitten könnte die Lösung sein, mehrere Stücke davon gehen auch
Bei der Bienen Einfütterung nimmt man auch eine handvoll Stroh auf die Oberfläche.  Sieht nicht ordentlich aus funktioniert aber.

Wenn einem so ein Hornisse auf Haupt plumpst oder gar in den Kragen gibts sicher was ab. So gut hat kaum einer sein Reflexe unter Kontrolle. Sobald sie gedrückt wird gibts einen Stich.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Wühlmaus am 30. Juli 2018, 11:36:27
@nana
Danke für diese Beschreibungen und Achtung vor deiner Geduld  :D
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 31. Juli 2018, 11:42:21
Nachdem meine Hornissen im Kasten recht arg unter der Hitze leiden, hab ich ihnen heute so eine Zucker-Essiglösung gleich neben dem Nest auf einem flachen Bonsai-Untersetzer angeboten. Ein paar kommen zum Trinken, aber es bedienen sich geschätzte 20 - 30 Bienen an der Tränke, sodass die Hornissen auch gleich das Futter für die Larven vorfinden. Aber die Bienen sind weit in der Überzahl, also nicht so einfach für die Hornissen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 31. Juli 2018, 13:19:01
Hier gibt es in diesem Jahr zeitiger und auch deutlich mehr Hornissen als ich je bemerkt habe. Sie knabbern wie immer im Fliederbusch - wenn der Schaden nimmt, stört mich das wenig. Der müsste eigentlich von dieser Stelle weg....

Über das Thema "vergrämen mit Wasser" hatten wir gerade heute früh einen kleinen Disput.... Ich bin der Meinung, dass man Hornissen auf diese Weise nicht vergrämen kann, wenn sie schon ein Nest mit großer Tierzahl gebaut haben. Sprühe ich dann in der Nähe mit Wasser herum, werden sie es womöglich doch noch als Angriff werten. Anfang August geben die doch ein Nest nicht mehr auf. Zumal wir nicht genau wissen, wo es genau ist..... Hornissen mal so mit Wasser vollsprühen, um sie zu vergrämen - das finde ich einfach absurd. Außerdem stören sie überhaupt nicht...

Heute früh gab es auch o.g. Prügelei... beide Hornissen stürzten ab... und der Flieder ist leider direkt am Sitzplatz. Insofern ist die Stelle als Futterstelle schon recht ungünstig. Die ballern direkt über unseren Köpfen herum.... nun fressen die immer dort.... sie umzugewöhnen scheint mir ein sinnloses Unterfangen....
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 31. Juli 2018, 13:28:43
..... Hornissen mal so mit Wasser vollsprühen, um sie zu vergrämen - das finde ich einfach absurd. Außerdem stören sie überhaupt nicht...


Das glaube ich könnte böse ins Auge gehen. Sind sie auch noch so friedlich, sie würden das als Angriff auf ihr Nest sehen und ausschwärmen, da möchte ich nicht dabei sein. Zur Aufgabe des Nestes zwingen lassen sie sich in dem Stadium längst nicht mehr.
Die Prügeleien finden bei mir auch statt, ich denke, dass die Kontrahentinnen aus verschiedenen Nestern stammen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 31. Juli 2018, 14:21:51
.... sie umzugewöhnen scheint mir ein sinnloses Unterfangen....

Ich wäre inzwischen geneigt, dem zu widersprechen. Mindestens deutlich reduzieren lässt sich das schon. Und unsere Hornissen finden inzwischen schon mehrere Meter vom Baum entfernt die Zuckersaftschalen ;D :D

In zwei Wochen habe ich die am anderen Ende des Grundstücks. So mein Plan.

Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 31. Juli 2018, 14:22:39
Die Prügeleien finden bei mir auch statt, ich denke, dass die Kontrahentinnen aus verschiedenen Nestern stammen.

Das denke ich auch. Anders erklären kann man es sich ja auch fast nicht.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 31. Juli 2018, 14:31:25
Hier sind so viele Hornissen, dass ich auch vermute, dass es hier in der Nähe mehrere Nester gibt. Einerseits ist es gut, aber der ganze Garten ist irgendwie voll mit denen. Ständig sieht man eine. Ich frage mich, was das wird, wenn die Birnen reif werden und wann sie die Pflaumen entdecken.....Der Birnbaum trägt das erste Mal... so viele Tiere müssen Hunger haben. Vielleicht fange ich doch an mit Füttern.

Also flache Schalen, Stein rein und ne Zuckerwasserlösung mit einem Spritzer Essig und Apfelsaft??
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 31. Juli 2018, 14:37:36
Stein rein ist doof. Da sind zu viele Tiere ertrunken. Ich versuche gerade ob die Variante Douglasienzapfen besser ist. Oder einfach nicht so voll füllen. Dann muss man aber so oft nachfüllen und zu Hoch-zeiten (morgens und ab ca. 17:00 Uhr) kommt man nicht gut dran. Zu viel los...

Ich löse den Zucker in reinem Apfelsaft auf (viel hilft viel, also viel Zucker meine ich) und gebe dann den Spritzer Essig dazu. Inzwischen habe ich eine fertig angerührte Lösung im Kühlschrank. Geht dann ratzfatz mit dem Füttern...

Ach und noch was: mehrere Schalen auf einmal! Dann gibt es weniger Konflikte zwischen den Tieren und du kannst die letzte, wenn sie leer ist, als erste aufstellen oder -hängen und kannst sie damit wovon auch immer weglotsen. Wie weit das von der Leckerquelle (Fliedre) funktioniert, weiß ich freilich nicht.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 31. Juli 2018, 16:07:52
Bei mir sind jetzt nur noch Bienen am Trinken. Die flache Schale ist gut, da kann niemand untergehen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 02. August 2018, 15:52:38
So. Keine Futterstelle mehr im Hof. Alles nach vorne vor's Haus gezogen. Und bis jetzt auch keine nennenswerten Flugbewegungen mehr in der Esche. *klopft auf Holz*

Den Hornissen habe ich zwei Ampelhalter je 3,99 spendiert, damit bin ich jetzt positionsvariabler  :D

Den einen Ampelhalter könnte ich beim Geschirrspülen (was ich nie mache, sondern GG, aber egal) aus dem Küchenfenster heraus beobachen.  ;) :D

Inzwischen schmeiße ich Schilfhäcksel in die Schalen, da ertrinken die Hornissen nicht mehr. Douglasienzapfen waren zu hoch und blieben nicht stabil liegen.

Ansonsten: Hornissen sind ja echt nicht so die Flugkünstler. Die Wepsen hatten das mit dem Häcksel als Landefläche sofort kapiert. Angeflogen, draufgesetzt, Kopf zwischen die Stängel und losgefuttert. Die Hornissen tun sich schon mit dem Anflug noch wesentlich schwerer. GG hat sich an den Albatros aus Bernhard und Bianca erinnert gefühlt.

Neue Futterstellen werden erst frühestens nach einem halben Tag angeflogen. Das erklärt mir jetzt, warum Hornissen sich nicht für den Zwetschgenkuchen und sonstiges menschliches Essen interessieren: Bis der Kuchen als Futterquelle identifiziert ist, ist er längstens aufgegessen.  :D
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Wühlmaus am 02. August 2018, 22:30:06
Gratulation zu diesem Umzug :D
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 03. August 2018, 07:34:52
Danke. Hoffen wir, dass der Umzug von Dauer ist. Noch ist die Saison nicht um.

Aber was anderes: Ohne die Unterstützung der purler, die hier mitgeschrieben haben, hätte ich das nie geschafft. Als ich den Faden vor zwei Wochen eröffnet habe, wusste ich ja noch nicht mal, was die Hornissen in der Esche eigentlich machen, von Ringeln hatte ich noch nie was gehört.  :-[ Geschweige denn hätte ich gewusst, wie ich sie einerseits vergrämen kann und womit andererseits ich sie weglocken kann.

Ein Hoch auf pur an dieser Stelle!
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: hymenocallis am 03. August 2018, 07:54:33
Ich freue mich, daß Dir der Tipp mit dem Essig weitergeholfen hat - ich hab ihn selbst vor Jahren von einem Fachmann bekommen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: partisanengärtner am 03. August 2018, 14:08:45
Du könntest auch mal einen Schluck Bier reintun, bevorzugt eins mit lebender Hefe. Seit ich mal eine Königin aus einer Bierfalle retten musste sind meine Schnecken ohne Narkose in die ewigen Jagdgründe gegangen.

Sie haben augenscheinlich ein Vorliebe für angegorenes. Da ist doch bei mehreren Tränken ein Versuch zur Optimierung leicht möglich.

Wenn man so flache Schalen anbietet ist ein möglichst großes Einmach/Marmeladenglas als Vorratsbehälter angesagt.
Glas mit süßer Mischung füllen, einen Grashalm/Stroh etc. über den Rand legen. Danach den leeren Teller verkehrt herum drauflegen. Mit Schwung umdrehen und an Ort und Stelle hintellen. So ist da immer eine seichte Zuckerlösung solange noch was im Glas ist. Bei zwei Futterstellen kann man immer eine leergetrunkene so auffüllen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. August 2018, 09:44:04
Um noch einmal ein vorläufiges Resümee zu ziehen: Also grundsätzlich hat es geklappt. Die Hornissen blieben dem Hof fern, futterten vor dem Haus brav aus ihren Schalen.

Wir konnten mit unseren Freunden und deren Kindern grillen, ohne dass jemand in Panik verfallen wäre...

Bis, ja bis zwei Wochen später. Bis die Trauben im Hof reif wurden, bis die Wirkung des Wermuttees nachgelassen hat oder bis es an den Futterstellen so viele Wespen wurden, dass die Hornissen nicht mehr in Ruhe fressen konnten. Ich weiß es nicht, aber sie haben den Baum plötzlich wieder angeflogen.

Wir haben inzwischen an starken Ästen Fraßstellen fast einmal rum gefunden und die sofort mit Klebeband verschlossen (Kreppband wie für Malerarbeiten). Ich hoffe, wir bekommen das wieder ab, ohne den Rest der Rinde mit abzulösen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. August 2018, 09:49:28
Wir haben daraufhin den Baum noch mal gespritzt und gleichzeitig versucht, die Zahl der Wespen zu reduzieren, sodass die Hornissen wieder an den Schalen zum Fressen kamen.

Das funktioniert auch einigermaßen, aber immer nur wirklich so lange die Schalen gefüllt sind.

Die Trauben werden übrigens nur wenig angeflogen, was mir persönlich egal wäre, weil es gibt genug...

Also etwa drei Mal täglich _fünf_ Schalen auffüllen (weniger geht nicht, weil sich die Hornissen gegenseitig verjagen). Sobald sie leer sind, geht's an den Baum.

Mittlerweile haben sie auch den Euonymus grandiflorus 'Red Wine' entdeckt und den längsten Ast etwa hälftig abgenagt. Wir haben auch wieder getaped.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. August 2018, 09:51:09
Natürlich am längsten Ast.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. August 2018, 09:59:53
Was schließe ich jetzt daraus?

Ich habe es echt versucht mich und meine Familie mit den Hornissen zu arrangieren, aber ich glaube nicht, dass ich diesen Aufwand nächstes Jahr wieder betreiben werde.

Dann kam mir zwischenzeitlich noch in den Sinn, dass man vielleicht darüber nachdenken sollte (so insbesondere die NABU-Leute vielleicht), ob es Sinn macht, Hornissennester unter fast allen erdenklichen Umständen zu schützen, wenn andererseits das Nahrungsangebot für die Hornissen in Gegenden wie unserer nicht ausreicht bzw. das sehr beschränkte Nahrungsangebot die Hornissen fast dazu zwingt, die wenigen Bäume, die ihren Ansprüchen genügen, dann doch deutlich zu schädigen, was wiederum dem Ruf der Tiere schadet.

Konsequenter Weise müsste man Leuten, die ein Hornissennest auf dem Grundstück haben, das nicht entfernt werden darf auch sagen, dass die Hornissen nicht nur geduldet sondern auch gefüttert werden müssen. Wenn ich mir die Fütterung der Hornissen von anderen Usern in Nestnähe so anschaue, scheint das um ein Vielfaches einfacher zu sein, als die Fernfütterung die ich hier betreibe.

Ich hoffe jetzt, dass der Wahnsinn mit sinkenden Temperaturen dann doch nachlässt - ich muss ab Ende nächster Woche wieder arbeiten und habe dann wohl keine Zeit mehr, jeden Tag einen Liter Apfelsaft zu verfüttern  ;) :D
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: lonicera 66 am 22. August 2018, 10:26:16
Moin, nana, du hast Dir wirklich alle erdenkliche Mühe gegeben, Hut ab.
ich stimme Dir zu, daß das Ansiedeln von Hornissen auch ausreichend Futter voraussetzt. Es ist nicht einfach.

Bei uns (Harz) habe ich ein seltsames Verhalten beobachtet:

Jedes Jahr im August/September kommen nachts die Hornissen durch den Fensterspalt in die Wohnung geflogen.
Immer nur im Wohnzimmer, nie an den anderen Fenstern, sicher, weil im Wohnzimmer am längsten Licht an ist.

Ich wußte nicht, daß Hornissen in der Nacht fliegen, ebenso würde ich gerne wissen, was sie denn eigentlich drinnen wollen?
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 22. August 2018, 10:31:05
Die fliegen einfach nur ins Licht - das ist immer Wärme.

Hier tun sie das von dem Moment an, wenn ich Außenlicht anmache. Und das muss ich recht zeitig, damit sie eben nicht bei offenen Türen sofort im Wohnbereich sind. Ein-zwei Tiere fliegen jeden Abend trotzdem rein - erstaunlicher Weise scheinen sie zu sterben, wenn sie nicht wieder raus finden in der Nacht. Je später das Jahr ist, desto deutlicher suchen sie die Wärme. Und oben gelesen habe ich, dass Hornissen generell tag- und nachtaktiv sind.

Hier gibt es auch extrem viele Hornissen in diesem Jahr. Ich vermute mindest zwei Völker, weil sie sich tw. gegenseitig attackieren. Sie äsen im Fliederbusch an der Terasse und umkreisen sehr aktiv auch schon meine Conference-Birne, die in diesem Jahr das erste Mal nennenswert trägt... Auch die Beerensträucher scheinen noch interessant zu sein, ein Sommerapfel ebenfalls. Ich habe keine Futterstellen eingerichtet, weil ich es irgendwie noch nicht ganz kapiert habe, wie es geht. Außerdem sind es wirklich extrem viele Hornissen in diesem Jahr - das "geringe" Nahrungsangebot dezimiert vielleicht von allein.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: lonicera 66 am 22. August 2018, 10:33:08
OK, danke Gänsel.

Wärme - draußen sind in der Nacht bei und teilw. noch 15°...das ist schon zu kalt?

Bleibt ja nur noch, Fliegengitter kaufen...
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 22. August 2018, 10:35:53
Hornissen haben ab Mitte August die größten Völker und genau ab da wird es immer kälter und kälter. So lange bis die Völker sterben und die Königin sich einen Platz zum Überwintern sucht. So lange die Völker noch nicht die volle Zahl Tiere erreicht haben, fallen sie einfach auch nicht so sehr auf.... In diesem Jahr waren sie - so wie alles draußen - drei Wochen früher schon so aktiv wie eben erst Ende August sonst....

Wiki ist spannend - es überwintern auch weibliche junge geschlechtsreife Tiere ...der Hornisse überwintern ausschließlich weibliche Geschlechtstiere, ........die künftigen Königinnen. .................Neben begatteten Königinnen, die im darauf folgenden Jahr ein neues Nest begründen können, ............überwintert auch ein gewisser Prozentsatz unbegatteter Geschlechtstiere. ..........................Diesen gelingt aber niemals eine erfolgreiche ...............Nestgründung. Überwinterungsorsind meist Spalten oderselbst ausgenagte Hohlräume in totem Holz, ...............wenige Tiere überwintern in unterirdischen Hohlräumen. Hornissen überwinterneinzeln, selten kommt es zu Ansammlungen wenigerTiere im selben Holzstück. DieDauer der Überwinterungsperiode ..................erreicht je nach Lokalklima und .....................Wetter sechs bis acht Monate.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. August 2018, 10:39:55
Hornissen sind nachtaktiv. Ich habe gelesen - die Quelle finde ich gerade nicht mehr - dass Hornissen im Nest etwa 20 Mal pro Nacht gemeinsam für etwa 30 Sekunden in totale Starre verfallen und dann sofort wieder weiter machen. Ob es stimmt?

Ich bin nicht sicher, aber wir haben dieses Jahr extrem viele Fledermäuse. Die fressen gesichert Maikäfer in der Dämmerung (nächstes Jahr fliegen die bei uns wieder) und ich habe den Eindruck auch Hornissen.

@Gänselieschen: Auch ich dachte, die Kämpfe der Hornissen untereinander hätten mit unterschiedlichen Stämmen zu tun. Aber Katrin L. hat solche Kämpfe auch direkt am Nest, also innerhalb eines Stammes beobachtet. Ich habe eher den Eindruck, dass es mit der Solidarität der Arbeiterinnen untereinander außerhalb des Nests nicht so dolle ist.  ;) :D

Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 22. August 2018, 10:51:07
Also ich habe just gelesen, dass es eigentlich unterschiedliche Völker sind, aber manchmal auch im eigenen Volk....

Eben nochmal Wiki durch - sie kommen trotz tw. riesiger Nester bis zu 60 cm Länge nur auf ca. 200 Tiere pro Nest, weil die Arbeiterinnen nur 20-40 Tage leben. Und ein Volk zieht im Laufe der Saison ca. 200 potenzielle künftige Königinnen heran - das leuchtet mir jedoch jetzt von den Zahlen nicht ein...die werden alle noch bis Oktober von den Drohnen begattet ????

Egal - ich wüsste wirklich gern, wo sie in diesem Jahr hausen, aber ich habe wirklich keine Idee. Vielleicht sind sie ja doch irgendwo oben in einer Baumhöhle der Baumriesen, die hier stehen: Ulmen, Erle, Buche und alles in Urwaldgröße.... im letzten Jahr waren sie im Haus, hinter der Wand. Dieses nagende Geräusch hat mich ganz schön genervt - weil ich  es zuerst nicht wusste, hatte ich sogar einen Schädlingsbekämpfer da.... den Einflug hatten wir gefunden...und wie es häufig ist, ich hatte ihn nicht dichtgemacht. Aber in diesem Jahr habe ich dort noch nichts gehört oder gesehen. Wie es hinter der Wand aussieht, will ich garnicht wissen. :-X
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Malvegil am 22. August 2018, 11:08:08
ein Volk zieht im Laufe der Saison ca. 200 potenzielle künftige Königinnen heran - das leuchtet mir jedoch jetzt von den Zahlen nicht ein...die werden alle noch bis Oktober von den Drohnen begattet ????

Doch, das stimmt schon. Mam muß ja bedenken, daß davon viele den Winter nicht überleben, viele sich im nächsten Frühjahr gegenseitig totstechen bei der Suche nach einem Nistplatz, usw. Das ist survival of the fittest, und diese enorme Überschußproduktion gehört bei Insekten zum Programm. Und: das eigentliche Ziel eines Wespen-, Hummel- oder Hornissennestes ist es, im Hochsommer und Frühherbst möglichst viele junge Königinnen (und Drohnen) zu produzieren. Alles andere (die Arbeiterinnen) sind nur Mittel zum Zweck.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 22. August 2018, 11:12:58
Leuchtet ein. Dieses im Volksmund übliche - "nur die Königin überwintert" ist dann eher die platte Sparvariante der Erklärung. Die Königin stirbt, das Nest löst sich auf, die geschlechtsreifen Tiere versuchen zu überwintern. Wieder was dazu gelernt.  :D
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 22. August 2018, 11:18:55
So sieht es jeden Abend an meinen Außenlampen aus....
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 22. August 2018, 11:20:16
.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 22. August 2018, 11:26:00
Hornissen fliegen in einem Radius von 2 - 3 km, manchmal auch noch weiter. Nahrungsknappheit besteht definitiv nicht, jetzt gibt es genügend reifes Obst, Birnen, Trauben usw. Auch genügens Insekten für die Larven. Sie nehmen das für sie Beste, so einfach ist das.
Die Wärme suchen sie auch nicht in der Nacht, Hornissen fliegen noch bei viel kälteren Temperaturen als 15 Grad. Sie fliegen zum Licht, meistens sind es die frisch geschlüpften. Wenn sie in der Wohnung sind, möchten sie nichts wie raus, am nächsten morgen sind sie tot vor Erschöpfung. Licht aus und Fenster auf und draußen sind sie.

Die Wissenschaft geht davon aus, dass von 100 begatteten Jungköniginnen es eine schafft, im Frühjahr ein neues Nest zu gründen und wieder Nachkommen zu züchten. Alle anderen erfrieren im Winter, werden von Mäusen gefressen, landen im Ofen mit Holzscheiten, verhungern im Frühjahr bei Spätfrost. Die Jungköniginnen werden nicht im Laufe der Saison sondern am Ende der Saison produziert.
In meinem Nest fallen gerade die Arbeiterinnen-Larven raus, weil sie nicht mehr gefüttert werden, sondern nur noch die Geschlechtstiere. Das kann man gut an den hoch verdeckelten Waben erkennen. D.h. in absehbarer Zeit gibt es Drohnen und Jungköniginnen, die das Hornissenjahr beschließen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 22. August 2018, 11:51:40
Sehr aufschlussreich - tausend Dank!!!!

Licht aus und Fenster auf, das machen wir ja sowieso. Aber so richtig clever sind die Biester einfach nicht....

Wiki ist eben auch sehr abgespeckt..... weil so viel noch dazu vermittelt werden soll.

Während einige am Licht sitzen, fliegen andere auch immer weiter noch im Fliederbusch herum und suchen Nahrung.... es fliegen ja wirklich nicht alle zum Licht....
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Karin L. am 22. August 2018, 11:55:52

Während einige am Licht sitzen, fliegen andere auch immer weiter noch im Fliederbusch herum und suchen Nahrung.... es fliegen ja wirklich nicht alle zum Licht....

Wie immer die Jungspunde ;)
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 22. August 2018, 12:13:19
Nahrungsknappheit besteht definitiv nicht, jetzt gibt es genügend reifes Obst, Birnen, Trauben usw. Auch genügens Insekten für die Larven. Sie nehmen das für sie Beste, so einfach ist das.

Wir sind hier in einem reinen Wohngebiet am Stadtrand im Übergang zu vorwiegend Kiefernwald. Mein Apfelbaum und der des Nachbarn dürften sehr weit und breit die einzigen Obstbäume sein. Fallobst gibt es hier nicht. Die Gärten sind überwiegend Rasen mit Nadelgehölzen und Thujahecken drumrum. Was sollten sie fressen?

Wespen um die Larven zu füttern gibt es sicher genug.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 27. August 2018, 16:52:58
Links die Hornissen, rechts die Wespen.

Wobei: Wenn kein Holz in der Schale liegt, kommen nur noch die Wespen.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 27. August 2018, 17:40:05
Erstaunlich - irgendwas von friedlicher Koexistenz fällt mir dazu ein.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 27. August 2018, 17:51:54
Nicht wahr jedenfalls ist: Wer Hornissen hat, hat keine Wespen  ;) :D

Wenn jetzt eine Hornisse an die "Wespen-Schale" angeflogen kommt, trollen sich die Wespen allerdings ganz schnell. Sie schwirren dann in unmittelbarer Nähe der Schale herum und die Hornissen sind dadurch gestört und werden gereizt.

Das mit dem Holzstück in der Schale war übigens der ultimative Bringer. Ich hatte ja vorher schon mit einem Stein experimentiert, aber das hat nicht geklappt. Da sind zu viele Hornissen ertrunken.

Wenn die Schale leer ist, fangen die Hornissen manchmal an, am Holz zu nagen. Als wollten sie die Rinde wegbeißen um doch wieder an den Saft zu kommen. Manchmal wandern sie auch auf den Metallstäben auf und ab und suchen dort nach Stellen, die sie für Nachschub anknabbern können.  ::)

Meistens jedoch suchen sie im Fall leerer Schalen allerdings sofort wieder die umliegenden Gehölze auf und fressen die weiter an.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: Gänselieschen am 27. August 2018, 18:15:01
Ich muss das unbedingt mal probieren, also Apfelsaft mit einem Schuss Essig und ein Stückchen Holz reinlegen. Gehen dafür auch Metallnäpfe?? Oder muss es Plaste oder Glas sein??
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 27. August 2018, 18:18:54
Ich glaube nicht, dass es Plastik sein muss. Wir hatten diese IKEA-Dinger allerdings noch in größeren Mengen im Keller rumfliegen. Aus Sohnemanns Kindheitstagen.

Wichtiger ist wahrscheinlich die Neigung der Schale am Rand. Allerdings relativiert sich das mit dem Holzstückchen, da kommen die Hornissen ja auch so dran.

Ich mache noch Zucker in den Apfelsaft, damit sich die Mahlzeit auch lohnt. Und ja, einen Schuss Essig. Ich habe herausgefunden: ziemlich egal welcher. Ich habe bald alle angesammelten Überreste los  ;) :D
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: lonicera 66 am 27. August 2018, 18:24:20
Einige Metalle werden von Essig angegriffen, würde ich nicht riskieren, gelöste Stoffe könnten schädlich für insekten sein.
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 10. September 2018, 17:40:38
 :P :P :P
Titel: Re: Hornissen suchen WAS?
Beitrag von: nana am 10. September 2018, 17:42:09
Um zwei Jahre Austrieb eingekürzt.

Also merke: Füttern hilft, aber bitte, bitte niemals aufhören, solange nicht die ersten Oktobernächte das Volk um die Ecke gebracht haben. Inzwischen hocken tagsüber wieder permanent 20-30 Hornissen im Baum.