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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Huppat am 17. September 2018, 10:00:03

Titel: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 17. September 2018, 10:00:03
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem Apfelbaum. Dieser sollte vorrangig für den Verzehr als Tafelobst, aber auch zur Saftproduktion (im Idealfall auch Apfelwein) dienen.

Außerdem wäre eine gewisse Lagerfähigkeit gut. Ich sage mal so 2-3 Monate sollten drin sein.

Geschmacklich bevorzugen wir einen süß säuerlichen Geschmack mit gutem Apfelaroma und einer gewissen Würze. Das Fruchtfleisch sollte fest sein, auf keinen Fall mürbe. Nach einiger Zeit auf dem Lager könnten wir eine geringe Mürbigkeit aber verschmerzen.

Sehr wichtig wäre das der Baum Gesund ist, wenig bis nicht anfällig für Krebs usw.

Gepflanzt werden soll der Baum als Halbstamm, Kronendurchmesser sollte max 5m werden

Wir leben in Trier. Viel Weinbau und mittlere Jahrestemperatur bei 10,09 Grad und 765,9mm Niederschlag.

Der Boden ist eher lehmig, Hanglage und eigentlich immer etwas feucht. Allerdings keine Staunässe.


Sollte es solch einen Baum nicht geben, wäre es auch möglich einen zweiten zu Pflanzen. Sprich einen Tafelapfel und einen Mostapfel welche man dann für den Saft verschneiden würde.

Hier wird viel angebaut der Rote Trierer Weinapfel, Porzenapfel usw für die Weinbereitung. Das würde mich auch sehr reizen. Dann müsste aber zwingend ein Tafelapfel dazu.

Ich weiß eben auch nicht ob der Rote Trierer als alleinige Sorte im Saft/Wein schmeckt, oder ob es in der Regel Verschnitte sind mit anderen Äpfeln und welche das dann sind.
Dann müsste der zweite Baum ein entsprechender sein der dafür geeignet ist. Und eben dann auch als Tafelapfel gut schmeckt...
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Sternrenette am 17. September 2018, 12:47:56
Mosten kann man alle. Vielleicht wäre ein Boskoop gut? Der ist recht vielseitig verwendbar. Allerdings wächst er stark.

Relativ klein ist mein Jonathan, und der Winterglockenapfel ergibt einen guten Saft. Der kann auch auf schwächeren Unterlagen wachsen. Beide lagere ich bis ca März.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 17. September 2018, 13:42:58
Der Boskoop scheidet für mich leider aus da der zu breit wird. Habe nur 5m Abstand zu einer Burlat auf Gisela5. Glaube das wird beim Boskoop auch auf mittelstarker Unterlage zu knapp
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Tara2 am 17. September 2018, 15:42:29
Wie wäre es mit dem Schweizer Glockenapfel?
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Isatis blau am 17. September 2018, 16:23:29
Mir schmeckt der Saft vom Boskoop nicht, deshalb habe ich noch keinen Most draus gemacht. Lecker fand ich einen Most aus Gewürzluike, klein bleiben tut die aber auch nicht. Die Gewürzluike kann man gut essen.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 17. September 2018, 19:08:29
Also wie es der Zufall so will habe ich eben bei uns im Gartenmarkt eine Alkmene auf 10€ reduziert bekommen. Musste ihn einfach mitnehmen da der Wuchs echt ideal war und der Preis natürlich auch

Also kommt jetzt nur noch ein anderer Baum in Frage. Dieser sollte dann natürlich lagerbar sein, süß säuerlich, auch für Saft geeignet, max 5m Krone
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Tara2 am 17. September 2018, 19:15:03
Da würde nach meiner Meinung der Schweizer Glockenapfel schon passen!
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: cydorian am 17. September 2018, 19:42:31
Ich finde den Glockenapfel ziemlich schwierig im Wuchs und zu schneiden. Aus warmem Klima sind die Äpfel auch nicht haltbar.


Bei der guten Wasserversorgung im Boden würde ich eine der späteren Renetten nehmen die deinen Präferenzen entsprechen, die sind auch relativ pflegeleicht - Karmeliter Renette, Osnabrücker Renette (gibt sehr guten Saft, dichtes Fruchtfleisch), Zuccalmaglios Renette (bleibt klein, man muss ihn aber verjüngen).
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 17. September 2018, 20:04:40
Hab mir die Renetten mal angeguckt. Die Osnabrücker Renetten klingt für mich sehr gut. Allerdings wird mir da meine Frau aufs Dach steigen. Der Apfel ist ihr definitiv zu "hässlich" :D
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Hyla am 17. September 2018, 20:32:14
Hallo!

Hast du gesehen, dass es eine ähnliche Diskussion gerade erst gab?
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,63822.0.html
Vielleicht hilft dir das auch bei der Entscheidung.  :)
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 17. September 2018, 20:49:14
Danke, hatte ich schon gesehen. Aber da ging es eher um süße Äpfel und die Lagerfähigkeit war auch zweitrangig
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: dmks am 17. September 2018, 20:53:04
Ich werfe mal den "Gubener Warraschke" in die Runde. Eine sehr gesunde alte Sorte, wurde früher speziell für Saft- und Weinproduktion angebaut. Der Durchschnitt ist 33 Liter (sehr süßer und dunkelgelber) Saft je Zentner(50Kg) Er st zwar klein und gut zu schütteln - aber durchaus frisch verzehrbar und "ins Heu kekippt" - wie Oma immer sagte - relativ lange haltbar. Zum essen oder als Karnickelfutter. Sehr spät blühend und dadurch kaum frostgefährdet.
Wird auch in Österreich angebaut.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: cydorian am 17. September 2018, 20:54:28
Im Mund ist der Apfel nicht hässlich. Und wenn sie ihn zum Mund führt, kann sie ja die Augen schliessen, ausserem werden im Bioladen gute Preise für "hässlich" bezahlt :-)

Berostete Äpfel sehen auf Bildern vielleicht nicht so knackig aus, aber in echt sind es Früchte mit schöner, goldsamtiger Schale. Die obere Schalenstruktur macht es ausserdem Spätschorf etwas schwieriger, die Frucht zu befallen.

Lasst euch lieber vom Geschmack leiten statt von optischem Supermarktstil. Jetzt gibts bald wieder Probierpakete von einigen Anbauern mit alten Sorten. "Apfel Probierpaket" in der Suchmaschine gibt dir Adressen.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 17. September 2018, 21:07:20
OK, ich versuche mal welche zum probieren zu bekommen. So von der Beschreibung gefällt er mir ja gut.

Was ich noch gefunden habe ist Prinz Albrecht von Preussen. Geht der auch in diese Richtung?
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: cydorian am 17. September 2018, 21:12:55
Der Albrechtapfel hat weiches, mürbes Fruchtfleisch und ist auch kaum haltbar, deshalb hatte ich den gar nicht erst vorgeschlagen. Der ist für kühle Höhenlagen.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: thuja thujon am 17. September 2018, 21:20:35
Hätte ich 5m in Trier Platz würde ich nen Gewürzluiken pflanzen. Trotz dem dichten Wuchs.

Alternativ Heimeldinger, trotz der kleinen Früchte.

5m Breite ist was für nen Buschbaum auf mittlerer Unterlage als Halbstamm aufgeastet. Zumindest wenn man ihn nicht als Rakete erziehen will.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 17. September 2018, 21:26:37
Ach so okay. Ja, dann ist der  Albrecht auch definitiv raus
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: thuja thujon am 17. September 2018, 21:41:27
Bei mir war er anfangs recht fest. Aber nur von Jungbäumen und er wurde nie älter als 2-3 Wochen. Also von mir keine Aussage dazu.

Alkmene ist da eher das Mürbemonster. Ich war froh als wir ihn heuer Anfang-Mitte August fertig gepresst hatten. Zusammen mit unreifen Äpfeln, das wenigstens etwas Säure und Saft drin ist.
Alkmene verliert in den nächsten Jahren auch in Trier. Klimawandelopfer wie Riesling.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: BernerRosenapfel am 17. September 2018, 22:58:53
Es ist mir zwar unbegreiflich, wie man erst in einem Obstforum nach qualitätsvollen Apfelsorten fragen kann, um dann einen mürben Allerweltsapfel wie Alkmene zu kaufen, nur weil er so schön billig war, aber sei's drum. Chacun son plaisir.

Wenn Dich wirklich etwas nicht alltäglich-mürbes wie die Alkemene interessieren sollte, schau Dir mal die Französische Goldrenette an. Man muss sie pfleglich behandeln, aber dann ist sie außergewöhnlich.

Guß
BR
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 17. September 2018, 23:12:39
Mmh, also ich habe den Alkmene schon mehrmals gegessen, aber mürbe war der eigentlich nicht!? Wird auch überall eigentlich als festfruchtig beschrieben?

Oder wird der einfach nur beim Lagern schnell mürbe?

Naja, sei es drum...

Der zweite Baum soll dann zumindest fest, knackig, süß säuerlich und lagerbar sein ;)
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 18. September 2018, 00:14:01
Gewürzluiken klingt sich nicht schlecht. Allerdings weiß ich nicht ob der was für mein Klima bzw den Boden ist (meist feucht)

Der Gewürzluiken wird in verschiedenen Beschreibungen als Schorf und Krebsanfällig beschrieben!? Ein bisschen Schorf wäre für mich zur Not verschmerzbar aber Krebs sollte er jetzt nicht unbedingt bekommen

Was wäre denn mit der Sternrenette? Käme die evtl auch in Frage?

Was bei uns auch viel angebaut wird, allerdings eher alte Streuobst Bestände auf Sämling, ist der Eifeler Rambur, der Rheinische Winterrambur und die Luxemburger Renette. Die wären auch alle hier zu bekommen.

Kennt jemand diese Sorten? Wäre da was dabei?  Funktionieren die auch auf mittleren Unterlagen?
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Tara2 am 18. September 2018, 07:06:58
Nicht zu vergessen den Luxemburger Triumph, die geschmacklich wohl beste dieser Lokalsorten!
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. September 2018, 10:20:40
5m Breite ist was für nen Buschbaum auf mittlerer Unterlage als Halbstamm aufgeastet. Zumindest wenn man ihn nicht als Rakete erziehen will.

sorry, was willst du damit sagen? man soll einen, auf 60cm aufgeasteten Baum nehmen und ihn auf 120cm aufasten. wieso? :) ;D

Alkmene kenne ich auch nicht als mürbe.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Roeschen1 am 18. September 2018, 12:22:36
Ich schlage die
Zabergäurenette,
welche hier sehr viel angebaut wird, ein knackiger, süßsäuerlicher Apfel.
und als Zweites die
Rote Sternrenette vor.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 18. September 2018, 12:26:44
Wie sieht es bei der Sternrenette aus mit dem Ertrag? Habe gelesen wäre sehr dürftig? Stimmt das? Weil ansonsten klingt der für mich sehr gut!

Kennt jemand den roten Bellefleur? Die Beschreibungen dazu klingen ebenfalls sehr gut! Soll wohl sehr robust und anspruchslos sein und geschmacklich wohl auch recht gut!? Kann da jemand was zu sagen?
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Amur am 18. September 2018, 12:43:24
Rote Sternrenette trägt schlecht. Meine  habe ich zum größten Teil umgepfropft weil es sich absolut nicht lohnt. Jedes Jahr ein paar Äpfelchen dran und dafür ein riesen Baum (bei mir ein Hochstamm im Aussenbereich). Optisch ist das Äpfelchen (sind meist sehr klein) sehr schön.
Sie hat auch einen etwas eigenen Geschmack und gibt nicht viel Saft aus.
Über Geschmack kann man nicht streiten, aber als Most- bzw. Saftapfel würde ich die nicht in Betracht ziehen.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Roeschen1 am 18. September 2018, 12:48:49
Die Sternrenette neigt zu partieller Alternanz und braucht ausreichend feuchte Böden.
https://www.arche-noah.at/files/rote_sternrenette_foto_und_beschreibung_1.pdf
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Amur am 18. September 2018, 13:01:48
Vielleicht geht sie bei euch, ich kenne hier nochmal Bäume - alles das gleiche. Meist ein paar kümmerliche Äpfelchen drauf, nicht lohnend deswegen mit der Leiter runter zu fahren. Dieses Jahr waren es ein paar mehr. Vielleicht 30kg aber von einem Baum in einer Größe von dem man mehrere Zentner erwarten kann in so einem Jahr wie diesem.
Wenn man eh genug Bäume hat - OK. Aber wenn man eh ned viel Platz hat - Nein.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: cydorian am 18. September 2018, 13:09:17
Zabergäu ist triploid, starkwachsend.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: thuja thujon am 18. September 2018, 13:18:30
wieso?
In den Gärten Gartencenteraffiner Mitmenschen wächst selten ein Buschbaum auf M9, dort gibts fast nur Bäume auf stärkerwüchsigen Unterlagen. Die kann man ohne Probleme aufasten, passiert oft auch ungewollt durch verpassten Pflanzschnitt oder schlechte Verzweigung schon in der Baumschule.
Jedenfalls sollte man Buschbaum nicht mit M9er Knipbäumen verwechseln. Mein Jamba69 hat als Busch gepflanzt mittlerweile 10m Durchmesser. Der Buschbaum auf M9 daneben 1,5m.

Eigentlich müsste die Frage heißen: welche Sorte soll ich auf welcher Unterlage pflanzen?
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Amur am 18. September 2018, 13:20:30
Der oben stehende Nutzername Berner Rose steht für einen Apfel der ein bisschen was von dem gesuchten zusammen bringt.
Vielleicht keine 3 Monate haltbar, dafür schwach wachsend, reich tragend.
Für einen Apfelwein wird die Säure fehlen, aber als Süssmost sind sie gut.
Optisch gut aussehend.
 
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Crambe am 18. September 2018, 13:30:53
Wir lagern unsre Berner Rosenäpfel regengeschützt relativ kalt ( vorm/am Haus unter einer Decke)und sie bleiben bis in den Februar knackig.
Mein Großvater hat den (Rheinischen) Bohnapfel als Haupt-Mostapfel gepflanzt. Der trägt nun auch nach über 70 Jahren überreich. Als Essapfel schmeckt er mir erst ab Januar. Auch er ist kalt lagerbar.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Roeschen1 am 18. September 2018, 13:46:06
Vielleicht geht sie bei euch, ich kenne hier nochmal Bäume - alles das gleiche. Meist ein paar kümmerliche Äpfelchen drauf, nicht lohnend deswegen mit der Leiter runter zu fahren. Dieses Jahr waren es ein paar mehr. Vielleicht 30kg aber von einem Baum in einer Größe von dem man mehrere Zentner erwarten kann in so einem Jahr wie diesem.
Wenn man eh genug Bäume hat - OK. Aber wenn man eh ned viel Platz hat - Nein.
Auf welchen Böden stehen die Bäume, die du kennst?
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Roeschen1 am 18. September 2018, 13:49:14
Mein Großvater hat den (Rheinischen) Bohnapfel als Haupt-Mostapfel gepflanzt. Der trägt nun auch nach über 70 Jahren überreich. Als Essapfel schmeckt er mir erst ab Januar. Auch er ist kalt lagerbar.
Wit hatten den Öhringer Blutstreifling, Trier und Bohnapfel zu Saft verarbeitet. Einzig den Öhringer habe ich auch gegessen.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 18. September 2018, 15:53:16
Also ich muss sagen von den Beschreibungen her tendiere ich momentan ganz stark zum roten Bellefleur.

Der steht auch auf der Homepage einer ortsansässigen Baumschule. Diese öffnet allerdings erst im August. Aber normalerweise sollte ich den dann auch vor Ort bekommen denke ich.

Also wenn keiner etwas negatives darüber zu berichten weiß denke ich daß es der wird.

Eventuell könnte man da ja sogar auf einen Leitrieb den roten Trierer drauf veredeln? Könnte das klappen bzw Sinn machen?
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: BernerRosenapfel am 18. September 2018, 18:59:50
Der oben stehende Nutzername Berner Rose steht für einen Apfel der ein bisschen was von dem gesuchten zusammen bringt.
Vielleicht keine 3 Monate haltbar, dafür schwach wachsend, reich tragend.
Für einen Apfelwein wird die Säure fehlen, aber als Süssmost sind sie gut.
Optisch gut aussehend.

Ja, er sieht in der Tat sehr gut aus.  ::)
Als Süssmost ist der Berner Rosenapfel prächtig geeignet; das ist wohl heute seine verbreitetste Verwendung. Aber wir essen ihn auch sehr gerne.
Interessanterweise ist er in meiner Familie, die über mehrere Generationen Apfelwein gekeltert hat (und nicht nur für den Hausgebrauch), die früheste Sorte gewesen, die seinerzeit gekeltert wurde. Allerdings hat man damals nicht sortenrein gekeltert - ich will es versuchen,sobald der Baum ausreichend trägt.
Früher wurde er zudem auf die Streuobstwiesen gestellt, weil der Berner Rosenapfel als ein übedurchschnittlich guter Befruchter galt.
Sein Problem ist die geringe Lagerfähigkeit. Auch im Naturkeller fing er rasch an, mehlig zu werden.
Heute wird auch oft eine schlechte Baumgesundheit beklagt. Bei uns war sie nie ein Problem.

Gruß
BR
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Amur am 18. September 2018, 20:03:47
Also ich muss sagen von den Beschreibungen her tendiere ich momentan ganz stark zum roten Bellefleur.
....

Ich hab keinen. Die alten Bücher sprechen von schlechtem Wachstum. Furchtbar verbreitet war er auch früher nicht was eher auf diverse Probleme hindeutet.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Amur am 18. September 2018, 20:14:19
Vielleicht geht sie bei euch, ich kenne hier nochmal Bäume - alles das gleiche. Meist ein paar kümmerliche Äpfelchen drauf, nicht lohnend deswegen mit der Leiter runter zu fahren. Dieses Jahr waren es ein paar mehr. Vielleicht 30kg aber von einem Baum in einer Größe von dem man mehrere Zentner erwarten kann in so einem Jahr wie diesem.
Wenn man eh genug Bäume hat - OK. Aber wenn man eh ned viel Platz hat - Nein.
Auf welchen Böden stehen die Bäume, die du kennst?

Meiner steht eher auf sandigem Lehm. Der BAum von dem das Reis stammt dagagen auf einer lehmigen eher feuchten Wiese.
Der Besitzer, ein Schulkamerad, hat damals schon gesagt dass es nie wirklich viel davon geben werden. Aber dafür auch in schlechten Jahren zumindest ein paar.

Hast du schon einen Baum von der Roten Sternrenette gehabt?
Morgen kann ich mal Bilder von den Äpfeln machen.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: cydorian am 18. September 2018, 20:59:12
Der Rote Bellefleur ist ein schöner und gesunder Apfel, der erstklassig lagerfähig ist. Ich mag ihn sehr, aber das sehen andere Leute ganz anders. Er hat eine Zeitlang auch etwas Gerbstoff und ist von diesem weinigen Typ, der Manchem zu spitz ist. Wenn du ihn probieren kannst, wäre es von Vorteil und um seine Vorteile wirklich zu nutzen solltest du eine Lagermöglichkeit haben.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Roeschen1 am 18. September 2018, 21:07:05
Die rote Sternrenette ist ja eine Sorte vom Niederrhein und daher im Süden eher nicht vertreten.
Aber sie steht (noch) ganz oben auf der Wunschliste, deshalb meine Frage.
Meine Erfahrungen beziehen sich alle auf Hochstammbäume, Bäume der Streuobstwiese.
Welche Sorte ich gut kenne, ist die Zabergäurenette. Die kann ich empfehlen.
Gewürzluiken(die Wurmigen kamen heute ins Apfelkompott, schmecken noch nicht) wurden hier im Weinbauklima viel angepflanzt.
Ein Foto vom Sternrenettenbaum mit überschaubarem Behang, links daneben ein Massenträger.
Sieht deiner auch so aus, Amur?
https://www.kv-gartenbauvereine-bamberg.de/de/obstparadies/apfelsorten/rote_sternrenette.php
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: cydorian am 18. September 2018, 21:17:33
Wie gesagt, Zabergäu eher zu starkwachsend. Gelingt auch auf schwächeren Unterlagen nicht so gut, wie es bei triploiden, grossfrüchtigen Sorten etwas häufiger vorkommt.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 18. September 2018, 22:24:23
Super! Dann wird es der Rote Bellefleur, sollte er nicht durch den Geschmackstest fallen. Wobei ich da echt sehr flexibel bin. Mir schmeckt eigentlich fast alles ;)

Würdet ihr mir eine spezielle Unterlage empfehlen für meinen Boden? Weiß jetzt natürlich nicht was die Baumschule bei uns hat...
M7, MM106? Oder auch MM111?  Oder ist die nix für meinen Boden? Soll eher für leichte Böden sein glaube ich!?

Falls meine Baumschule wider Erwarten den Baum doch nicht vorrätig hat, habt ihr evtl eine seriöse Adresse bei der man auch sicher sein kann das zu bekommen was man möchte?
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: 555Nase am 19. September 2018, 04:10:23
Das letzte Mal hatte ich 1980 Obstwein gemacht, am besten hat mir Pflaumenwein geschmeckt.
Nun meine Frage: Was für Hefe nimmt man heutzutage ? - Welche wäre empfehlenswert ? >>>

https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p3984.m570.l1313.TR6.TRC2.A0.H0.XWeinhefe.TRS0&_nkw=Weinhefe&_sacat=0
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 19. September 2018, 10:22:03
Backhefe! ;D
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: cydorian am 19. September 2018, 10:35:06
https://fruchtweinkeller.de/Wine/hefe.html
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 19. September 2018, 11:34:58
Also ich würde denke ich Steinberg oder Assmannshausen als Hefe nehmen.

Kann noch jemand etwas zur Unterlage sagen?


Und dann hätte ich noch eine kurze Frage zum Schnitt bei der Alkmene.
Am Mitteltrieb den ich einkurzen müsste sind auf passender  Höhe nirgends Knospen, sondern nur 2-3cm Lange (Fruchtspieße) Triebe die absolut waagerecht abstehen.

Kann man einfach über solch einen Fruchtspieß in passender Höhe anschneiden? Entwickelt sich daraus wieder ein anständiger Mitteltrieb? Oder krieg ich so einen großen Versatz im neuen Trieb?

Es gibt ansonsten nur ein paar Knospen die aber viel zu tief an der Mitte sitzen. Dann müsste ich den Mitteltrieb auf ca 30cm einkürzen (aktuell ab oberem Leitast sicher 1,50m)
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: 555Nase am 20. September 2018, 03:27:36
Backhefe! ;D

Rumkuchen wollte ich nicht ansetzen.  ;D
Da ist der Fruchtweinkeller schon informativer.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 20. September 2018, 09:54:40
Die Backhefe würde ich nicht unterschätzen. Gut, der Kenner könnte vielleicht mit dem Aroma Probleme haben, KA, aber bei Met soll es seine Sache nicht schlecht machen. Auf seine 12-15 % Kommt er auch.

Wer experimentierfreudig o. schwach im schmecken ist, kann's probieren. Man kann es ja mit gekaufren Äpfelsaft beginnen.

(Nein, ich sage nicht, dass sie gut ist o. dass man es machen sollte)
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: 555Nase am 21. September 2018, 04:16:56
...So gesehen und wenn du mit der Backhefe Erfahrung gemacht hast, okeh. Selbst mit Reinzuchthefen ist einem Hobbylaienselbstobstweinwinzer kein gleiches reproduzierbares Feingeschmackserlebnis möglich und man möchte seine selbst geerntete, mühseelig gequetschte Maische nicht mit fragwürdigen Experimenten aufs Spiel setzen ?  ;)
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 21. September 2018, 14:35:19
Ich glaube, das private Vermosten mit Reinzuchthefen, ist mehr so ein relativ modernes Ding. Man hat eher das Vertrauen an den, ich sag mal, einfacheren Hefen, durch Marketing und der populäreren Rebweinkultur, verloren. Da ist Backhefe zehn mal besser, als wenn man auf Naturvergärung setzt. Letztlich macht die auch nichts anderes. Bei der Naturvergärung können auch gute Moste entstehen, keine Frage, da kann aber auch noch viel daneben gehen. KA.

Vorteil bei Reinzuchthefen ist aber ganz klar, die Berechenbarkeit. Man kann gut abschätzen, wie viel man nachsüßen kann/muss, um ein bestimmtes Ergebnis zu bekommen. Bei anderen Altrnativen muss man vorher experimentieren.
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 13. Oktober 2018, 15:55:23
Hallo zusammen. Ich war heute bei der Baumschule. Diese hat den roten Bellefleur allerdings nur als Hochstamm auf Sämlingsunterlage.

Dieser wird mir allerdings zu groß. Oder ist es möglich diesen Baum im Alter bei ca 5m Breite auf Sämlingsunterlage zu halten?

Alternativ hätte ich Zugang zum roten Bellefleur auf MM106 oder auf M4

Da weiß ich allerdings nicht ob diese für meinen Boden geeignet sind?

Wie gesagt, wir leben in Trier. Viel Weinbau und mittlere Jahrestemperatur bei 10,09 Grad und 765,9mm Niederschlag.

Der Boden ist eher lehmig, Hanglage und eigentlich immer etwas feucht. Allerdings keine Staunässe.

Glaube da ist MM106 eher raus wegen Kragenfäule? Auch die M4 soll nicht ganz ideal sein was ich so lese?

Kann da jemand was zu sagen? Oder hat jemand alternativen, oder eventuell sogar Bezugsquellen?
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: hunsbuckler am 15. Oktober 2018, 20:53:33
Hallo zusammen. Ich war heute bei der Baumschule. Diese hat den roten Bellefleur allerdings nur als Hochstamm auf Sämlingsunterlage.

Dieser wird mir allerdings zu groß. Oder ist es möglich diesen Baum im Alter bei ca 5m Breite auf Sämlingsunterlage zu halten?

Alternativ hätte ich Zugang zum roten Bellefleur auf MM106 oder auf M4

Da weiß ich allerdings nicht ob diese für meinen Boden geeignet sind?

Wie gesagt, wir leben in Trier. Viel Weinbau und mittlere Jahrestemperatur bei 10,09 Grad und 765,9mm Niederschlag.

Der Boden ist eher lehmig, Hanglage und eigentlich immer etwas feucht. Allerdings keine Staunässe.

Glaube da ist MM106 eher raus wegen Kragenfäule? Auch die M4 soll nicht ganz ideal sein was ich so lese?

Kann da jemand was zu sagen? Oder hat jemand alternativen, oder eventuell sogar Bezugsquellen?
Ich war schon ein paar Mal auf der Homepage der Baumschule Seez in Hetzerath (sofern dies nicht deine Baumschule ist,die du meinst)...die haben diverse Sorten auch als Halbstamm und Buschbaum auch den Roten Bellefleur.Einfach mal nachgoogeln....
Titel: Re: Apfel f. Most und Tafelobst
Beitrag von: Huppat am 16. Oktober 2018, 18:35:14
Danke, aber genau den meinte ich ;) Seez in Hetzerath. Hat auch einige gute Bäume da.

Den Bellefleur allerdings leider nur als Hochstamm auf Sämlingsunterlage