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|23|3| Merke: Nicht jeder mit 'nem dicken Hintern hat auch Arsch in der Hose! (anonymes Zitat bei den Gartenmenschen)

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Autor Thema: Pflege eine Obsthanges  (Gelesen 9650 mal)

Brocken

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Pflege eine Obsthanges
« am: 12. Oktober 2009, 23:16:09 »

Hallo in die Runde,

wir haben die schöne Aufgabe, einen Obsthang zu pflegen. Nach einigem Gerangel haben wir ein Grundstück kaufen können auf dem sich auch ein Hang mit alten Obstbäumen befindet. Um die Obstbäume hat sich min. 30 Jahre keiner mehr gekümmert und es sind schon viele Lücken vorhanden. Wir wollen die alten Bäume möglichst lange erhalten und kurzfristig neue Hochstämme pflanzen. Leichter gesagt als getan. Wir haben schon noch einige- eher viele Fragen und würden uns über Tips/ Hinweise/ Empfehlungen freuen:

Kann jemand ein Buch empfehlen, in dem insbesondere der Erhaltungsschnitt alter Obstbäume großzügig behandelt wird?

Kann jemand eine gute (spezialisierte) Baumschule im Großraum Hannover empfehlen?

Sind folgende Pflanzabstände eurer Meinung nach okay:
Pflaumen, Sauerkirschen: 8 m
Äpfel, Birnen, Süßkirschen: 10 m
Walnuss: 12 m?

Wo kauft man am Besten die Pfähle etc.?

Manche tun in das Pflanzloch einen bestimmten Pilz. Wie heißt der noch mal?

Sorten:
Auf dem Hang stehen derzeit noch 10 Apfelbäume, 9 Zwetschgenbäume, 1 Birnbaum und ein Süßkirschbaum. Bei einem Abstand von ringsherum durchschnittlich 10 m ist am Hang derzeit Platz für gut 20 weitere Bäume. Da wir von Ende August-November genug Obst zum Essen haben, wollen wir möglichst Lagersorten und frühe Sorten nachpflanzen. Wir haben uns schon einige Gedanken gemacht. Aber es ist nicht so leicht, sich einen Überblick zu verschaffen und Sorten auszuwählen. Das Gründstück liegt ca. 60 km südlich von Hannover (Klimazone 7a), Lehmboden, Südhang, außerhalb vom Dorf/ freies Feld

Angedacht sind:
4 x Lageräpfel: Topaz, Boiken, Brettacher, Pilot
1-2 x Früher Apfel: Roter Astrachon oder Piros oder welcher frühe Apfel ist zu empfehlen?

1 x Lagerbirne: Oliver de Serre
1 x Frühe Birne : Sommermuskatbirne oder ?

1 x Pflaume : The Czar… eigentlich suchen wir eine möglichst frühe
1 x Mirabelle : von Nancy oder ?
1 x Reneklode: Grosse Grüne oder ?

1 x Süßkirsche: Burlat, gibt es noch eine andere Süßkirsche zu empfehlen, die ähnlich früh ist?
1- 2 x Sauerkirsche: Ungarische Traubige, Safir
 
1 x Feige: Ronde de Bordeaux, ist die selbstfruchtend?

2- 3 x Walnuss: wird später gepflanzt
1-2 Maronen: wird später gepflanzt

Lohnt es sich seltenere Bäume zu pflanzen?
Baumhasel, weißer bzw. schwarzer Maulbeerbaum, essbare Eberesche?

Jetzt ist es leider ziemlich lang geworden. Wir freuen uns über jeden Hinweis.

Grüße Brocken

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mutabilis

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #1 am: 13. Oktober 2009, 00:15:02 »

Nur eine kleine Anmerkung zur Baumhasel: ich kenne den Baum nur als Strassenbaum - die Nüsse lassen sich schwer ernten (aus dem ? was ist das? "Gebinde" herauspulen), sie sind klein und schmecken nicht so toll. Ich würde da lieber eine normale Haselnuss pflanzen.
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Querkopf

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #2 am: 13. Oktober 2009, 00:24:30 »

Hallo, Brocken,

wirklich helfen kann ich dir mangels Sachkunde nicht, nur ein paar Gedankenblitze ;) zu einigen deiner Fragen notieren:

... Kann jemand ein Buch empfehlen, in dem insbesondere der Erhaltungsschnitt alter Obstbäume großzügig behandelt wird? ...
mir persönlich sagt da Helmut Palmers "Der Notenschlüssel der Natur" zu - auf den ersten Blick etwas wirr, aber wenn man sich mal eingelesen hat, ist es anschaulicher, plastischer als die meisten sonstigen Publikationen zum Thema. Ist leider nicht mehr im Buchhandel. Zu haben entweder antiquarisch oder - mit Glück - über Palmers Witwe, die vor zwei (?) Jahren noch einen Rest der Auflage besaß. Sie lebt in Remshalden und ist dort unter "Helmut Palmer Obstzentrale" im Telefonbuch zu finden.

...Kann jemand eine gute (spezialisierte) Baumschule im Großraum Hannover empfehlen?...
Leider nur weiter südlich, Kasseler Raum: Pflanzlust. Oder weiter nördlich: Boysen, Hammerschmidt...

Aber bei der Baumschulsuche sollte dir eigentlich der Pomologenverein helfen können. Bei der Sortenwahl ebenfalls, die Vereinsspezialisten sind topfit in Sachen Regionalsorten, die besonders gut zum lokalen Klima & lokalen Boden passen.

...Feige: Ronde de Bordeaux, ist die selbstfruchtend? ...
Sind Sorten-Feigen alle. Die Sorte deiner Wahl ist nach Aussage des internationalen Feigenpapstes ;) sehr wohlschmeckend, sehr winterhart und für den Anbau in (fast) ganz F geeignet - bestimmt einen Versuch wert.

Schöne Grüße
Querkopf

P.S. Der köstlichste Frühapfel, den ich kenne, ist 'James Grieve'. Leider ein wenig divenhaft in puncto Bodenanspruch - frag doch mal die Leutchen vom Pomologenverband, ob der bei euch gedeiht...
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"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)

artmax

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #3 am: 13. Oktober 2009, 06:49:17 »

Ich kann Dir diese Seite empfehlen: http://www.nabu.de/themen/streuobst/service/.
Die Pflanzabstände sind soweit o.k., wobei Du immer den jeweils maximalen Abstand gewählt hast. Je nach Wuchststärke der jeweiligen Sorten werden allgemein empfohlen:
Äpfel 8-10
Birnen 8-10
Süßkirschen 8-10
Sauerkirschen 5-8
Pflaumen 6-8
Walnüsse 8-12

Da die Bäume 30 Jahre nicht gepflegt sind, kann ich Dir nur empfehlen, über Nabu oder den Pomologenverein einen Fachmann zur Rate zu ziehen, da bei solch alten Bäumen jeder Fall anders liegt, ein Buch kann da nur Anhaltspunkte geben. Es kann zum Beispiel sein, das bei dem ein oder anderen Baum ein stärkerer Eingriff notwendig ist. Als Laie wirst Du erfahrungsgemäß zu vorsichtig sein, auch mit Buch. Oder Bäume sind bereits im Abgangsstadium und es wäre besser, den Baum zu roden und einen neuen zu pflanzen etc.

LG
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uliginosa

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #4 am: 13. Oktober 2009, 08:06:33 »

Manche tun in das Pflanzloch einen bestimmten Pilz. Wie heißt der noch mal?

Er, bzw. sie, denn es handelt sich um verschiedene Arten, heißen Mykorrhiza.

Das sind Pilze, die eine Symbiose mit (Gehölz-)Wurzeln eingehen, zum beiderseitigen Wurzeln. Pflanzen profitieren besonders an schwierigen Standorten davon, z.B. Orchideen auf Halbtrockenrasen und Waldbäume.

Gxxgle ergibt einiges, z.B.

http://www.gartentechnik.de/News/2007/11/21/mykorrhiza_symbiose_zwischen_pflanze_und_pilz/

Ansonsten viel Spaß und Erfolg, Obstsüdhangwiesen sind etwas sehr schönes ::) :D ::)

Ein gut ausgereifter, gelagerter Brettacher ist einer meiner Lieblingsäpfel - habe keinen mehr gegessen, seit ich nicht mehr in Württemberg lebe ... Aus irgendeinem Grund haben wir dann doch keinen gepflanzt, womöglich einfach nur Verfügbarkeit?? ???

Warum keine Essbare Eberesche, wenn ihr so viel Platz habt?!
Da ist auch ide Quelle wichtig, meine erwies sich nach 5 Jahren als gewöhnliche Vogelbeere! :-\
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Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli

Groundhog

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #5 am: 13. Oktober 2009, 08:41:30 »

Hi,

wir haben einige Streuobstwiesen in Arbeit (z.T. eigen, z.T. Pflege) und ich kann artmax nur beipflichten: hol die einen Profi ! Wobei "Profi" nicht unbedingt ein professioneller Baumpflegedienst sein muß (Begriff ist nicht geschützt, das kann jeder machen, der eine Motorsäge halten kann >:( ). Die Spezis vom Nabu sind nach unserer Erfahrung zwar alle absolut ehrenwert, haben aber gelegentlich andere Interessen ... ::) Am meisten hat uns der Pomologenclub geholfen ( ="Streuobstwiesenverein"), die haben auch die Baumschnittkurse gemacht ("Renovierung, Erhaltung, Neuanpflanzung, ...).
Wenn du schon in Richtung Eberesche schielst, guck doch auch mal in Richtung Speierling ;D
Gruß aus Hessen !
Groundhog
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Allgemein: es steht doch schlimm um Anstand, Werte und Benimm !

Zuccalmaglio

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #6 am: 13. Oktober 2009, 10:15:38 »

@brocken,

schöne Aufgabe.

- Lehm. Bei dem Altbestand vermutlich nicht stauend/nass, oder?
  Das müsste sich am Zustand des Altbestandes unabhängig vom
  Alter ablesen lassen. Insbesondere der Krebs bei Apfel ist ein
  starkes Indiz.
  Ein solcher Boden würde die Arten- und Sortenwahl massiv ein-
  schränken

- Rat des Pomologenvereins oder ähnlich fachlichem zu allem und
  jedem ist vorteilhaft, insbesondere zur Bodeneinschätzung und
  zum Altbestand (sanierungsfähig/Schnitt).
  Den NABU und sein Engagement in Sachen Streuobst in allen Ehren:
  Aber die Obstkenntnisse sind oft nicht optimal, selbst die auf der
  in einem vorigen Post verlinkten Seite abgegebenen Sortenempf-
  ehlungen sind mit größerer Vorsicht zu genießen. In meinen Augen
  zu manchen Sorten regelrecht fahrlässig.
  Das gilt mehr oder weniger auch für die Regionalempfehlungen, die
  ich aber als gut struktierte Datei ansehe

- Baumschule: In der Hannover -Gegend kenne ich nichts. Gutes gehört habe ich
  von Leinweber in 36148 Niederkalbach. Zumindest haben die eine
  große Auswahl an nichtalltäglichen Sorten

- Bei wüchsigem Lehmboden würde ich bei Süßkirschen sowie Wal-
  nuß und Maronen auf 12 m gehen.
  Bei Äpfel und Birnen sehr unterschiedlich, je nach Wüchsigkeit und
  Kronenform, jedoch keinesfalls unter 8, besser 10 und bei starkwüch-
  sigen Sorten bis 12 m. 10m ist ein guter Mittelwert.
  Pflaumen gehen i.d.R. mit 8 m.
  Bei Neupflanzungen Stein- und Kernobst mischen und auf gerodetes
  Kernobst z.B. neu nur Steinobst
  Bei Maronen und Walnuß mindestens zwei versch. Sorten pflanzen,
  ggfls. vergleichsweise früh reifende Sorten bevorzugen

- Pfähle bekommt man z.B. im Landhandel, z.B. Reiffeisenmarkt

- Topaz finde ich auf leichteren Böden gut, kenne ihn aber nur auf
  schwachen Unterlagen. Da schmeckt er sehr gut und ist robust
  genug. Auf der Wiese mit starker Unterlage ein Experiment.
  Ich würde auf durchlässigem Boden den Versuch wagen.
  Boiken bei mir ohne Krebs und nur marginalem Blattschorf. Noch
  keine Früchte. Würde ich auch riskieren
  Brettacher kenne ich keinen Baum und die einzig gegessene Frucht
  war ausdruckslos wässrig sauer. Reicht aber zur Beurteilung kaum
  aus. Pilot kenne ich als Baum nicht. Die Früchte kommen mir vom
  ausgeglichenen Geschmack entgegen. Vor allem das sehr feste
  (harte) Fruchtfleisch finde ich gut.
  Hinsichtlich Feuerbrand könnten Topaz und Pilot und Speierling
  problematisch sein. Boiken und Brettacher weiß ich nicht.
  Aber wenn man den Feuerbrand einbezieht, stellen fast alle Sorten
  ein potentielles Risiko dar. Soll man es aber deshalb lassen?

- Nancy ist bei mir gesund und schmeckt. G-grüne Renclaude ebenfalls
  bis auf den Nachteil mit viel Pflaumenwickler/Pflaumensägewespe.
  Aber wenn die Hälfte unbefallen sind, reicht mir das auch.
  Beide sind aber nicht sehr früh. Die neue "Topfirst" ist wohl sehr früh.
  Soll gut Scharkaresistent sein. Habe aber keine Erfahrungen damit.
  Gugel mal.

- Teickners schwarze Herzkirsche (etwas später als Burlat und mit
  der befruchtungsbiologisch kompatibel) würde ich mir holen, wenn
  ich den Boden dafür hätte

- Sauerkirsche: Ungarische kenne ich nicht. Safir hat bei mir in
  mehreren Jahren erst zwei mal je einen Zweig Monilia gehabt. Das ist
  fast nichts und insoweit empfehlenswert. Die Früchte sind nicht sehr
  sauer. Mit einem Schuß Süße.
  Für die Sauerkirsche bräuchtest du in der Wiese eine stärkere Unter-
  lage. Bin überfragt, welche da in Frage käme.

- Bei frühen Birnen fand ich Clapps immer sehr ansprechend. Gedeihte
  überrraschenderweise auch im stauenden Lehm auf Sämling noch gut.
  Aber bei Birnen wäre ich wegen Birnengitterrost sowieso sehr skeptisch, zumindest hier bei mir in der Gegend. Und Hochstämme lassen sich wegend er Größe auch nicht richtig spritzen (sofern man das wollte).

- Auf der Seite des Pomlolgenvereins ist eine gute Broschüre von
  H.J. Bannier zur Streuobstpflege und Anlage incl. Sorten angegeben:
  "Alte und neue Obstsorten für Westfalen-Lippe" oder so ähnlich.
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Tschöh mit ö

FEIGling

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #7 am: 13. Oktober 2009, 18:33:38 »

Wenn du schon in Richtung Eberesche schielst, guck doch auch mal in Richtung Speierling ;D
... wennst schon Richtung Speierling schaust dann nimm gleich die Elsbeere ... ;D

Ciao !
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paulche

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #8 am: 13. Oktober 2009, 23:43:39 »

Hallo Brocken,
warum willst du denn unbedingt Hochstämme nachpflanzen?
Du könntest ja auch die Chance nutzen ein paar ungewöhnliche Obstbäume("Exoten") und Mehrsortenbäume und überhaupt weitere Obstarten nachzupflanzen.
Die in Deutschland gängigen weiblichen Feigenbäumchen brauchen keine Befruchtung um Früchte zu bekommen. Sie können hier auch mangels männlicher Feigen u. mangels Feigenwespen nicht befruchtet werden und werden über Stecklinge vermehrt. Ich würde aber trotzdem mehrere Sorten unter dem Gesichtspunkt Winterhärte pflanzen.
In ein paar Jahren könnte natürlich die Situation eintreten, das die Feigenwespe die heutige Klimazone 7 z.B. das Rheintal erobert und geschlechtliche Vermehrung u. Züchtung auch in Deutschland möglich sein wird.
Feigen gehören sicherlich zu den Obstarten, die jetzt neben Kakis, Kiwis, Indianer Bananen Mitteleuropa erobern werden. Es gibt ja genügend frostharte Sorten.
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2009, 22:15:57 von paulche »
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viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b

FEIGling

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #9 am: 14. Oktober 2009, 15:19:35 »

... wennst was anderes als Äpfel pflanzen willst gebe es natürlich noch mehr ... :
Aprikose
Pfirsich
Mandel
Haselnuß
Kaki ... etc ...

Ciao !
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2009, 15:20:34 von Feigling »
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Brocken

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #10 am: 15. Oktober 2009, 08:47:32 »

Vielen Dank für die vielen Hinweise!

Wir haben gleich mal Kontakt mit einem lokalen Ansprechpartner vom Promologenverein aufgenommen und schon eine freundliche Antwort bekommen.
U.a. sind wir bei http://www.ag-streuobst.de/obstbaum.php gelandet. Die sitzen hier bei uns in der Nähe und machen zu Mitte November eine Sammelbestellung (ist das nicht ein wenig spät), bei der wir uns anschließen können und wahrscheinlich werden. Das kommt gerade richtig! Die bestellen bei Cordes-apfel.de. Cordes hat ein großes Sortiment (download der bestandliste auf der Seite der ag-streuobst).
Es wurde uns auch angeboten, die Sorten von den vorhandenen zu bestimmen (2,- €/ St.) und evtl. kommt jemand vorbei. :)

Vielen Dank an Zuccalmaglio, dass er das Thema Krankheiten angesprochen hat. Staunässe habe wir am Hang nicht, aber insb. mit Feuerbrand habe ich mich noch nicht ausreichend beschäftigt. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich hier lokal keine Probleme mitbekommen habe, aber in anderen Teilen Deutschlands/ Europas wütig der Feuerbrand ja. Dabei verstehe ich aber nicht, wieso Norddeutschland eher glimpflich wegkommt, obwohl der erreger doch von Dänemark aus eingewandert sein soll.

Verwundert bin ich über die unterschiedlichen Angaben im Netz!?!
Hier
http://www.aufhausen-ndb.de/Vereinslebn/Gartenbauverein/Feuerbrand/feuerbrand.html
und auf anderen Seiten wird der Pilot als befallsfrei oder wenig anfällig für Feuerbrand beschrieben.
Hier

Dagegen sieht man deutlich, dass der Pilot anfällig ist

http://www.jki.bund.de/cln_045/nn_813794/DE/veroeff/popwiss/pdfs/feuerbrand,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/feuerbrand.pdf

http://www.gartenakademie.rlp.de/Internet/global/startpage.nsf/start/Home_Ga
rtenakademie?OpenDocument&ext_location=http://www.gartenakademie.rlp.de/Inte
rnet/global/themen.nsf/0/8cad6338d9fefc28c1256f660038da5a?OpenDocument

Die letzte Seite finde ich interessant, weil dort der Hintergrund von PI- und Re- Sorten erläutert wird.

Wir werden unsere Wunschliste bei den Äpfel wohl noch einmal überarbeiten. Den Pilot und Brettacher werden wir wohl nicht nehmen, der Feuerbrand wird vielleicht auch bei uns einkehren....
Ich weiß aber auch nicht, ob man auf neuere derzeit resistente Sorten setzen sollte. Wie ich gelesen habe, wurde die Resistenz lokal auch schon wieder durchbrochen, dann vielleicht lieber auf altbewährte Sorten setzen!?

Auf Eure Hinweise hin, wollen wir doch mehr „Exoten" pflanzen:
Aprokosen, Pfirsiche nicht auf Grund der Kräuselkrankheit, wir wollen auf dem Hang nicht spritzen. Für Mandeln ist es bei uns zu kalt. Pekans sind schon ins Auge gefasst.
Speierlich und Elsbeere haben ich in den Wald gepflanzt, oder gibt es auch schon Sorten mit Früchten zum Verzehr?

Aber Kaki und Indianer Bananen ist interessant. Könnt ihr bitte mal 1 oder 2 Sorten empfehlen, die ausreichend frosthart und widerstandsfähig sind und gute Früchte bringen?
Werden das richtige Bäume (bei euch)?

Grüße

Brocken

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Zuccalmaglio

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #11 am: 15. Oktober 2009, 10:08:40 »

Die unterschiedlichen und manchmal auch gleich falschen Angaben zu Feuerbrand (und zu manch anderem) verwundern einen nicht, wenn man sich etwas in die Materie einarbeitet.
Oft schreibt einer beim anderen einfach nur falsch ab. Oder aus einer einzigen Beobachtung wird gleich eine pseudowissenschaftliche allgemeingültige Regel etc. ohne z.B. die differenzierten Standortverhältnisse in Betracht zu ziehen.
Die Beobachtungen zu Feuerbrand im Streuobst scheinen mir wie das Streuobst eben selbst auch recht vielfältig. Bin selber zum Glück nicht betroffen, aber die Berichte reichen von "Totalausfall" bis vergleichsweise geringem Befall (im Gegensatz zu den Erwerbsplantagen). Vermutlich spielen auch die Vitalität/Zustand des einezelnen Bestandes, die Sorten und Unterlagen und auch der Erregerstamm eine Rolle. Oft scheinen die Infektionen von Altbäumen auch im Verlauf besser gestoppt werden zu können als von Jungen.
Auf Dauer halte ich das -Erwärmung vorausgesetzt- Feuerbrandproblem im Streuobst für ein sehr großes, weil die Behandlung der Symptome (Beobachten, Ausschneiden, Spritzen) sehr schwierig bis unmöglich und aufwendig ist.
Für Neupflanzungen kommt hinzu, dass es zu vielen selteneren oder älteren Sorten kaum verlässliche Angaben zur Fb-Empfindlichkeit gibt. Ich denke, neben fehlenden oder nicht dokumentierten Freilandbeobachtungen fehlen auch einfach Untersuchungen dazu im Labor. Für solche "Liebhabersorten" gibt es kein wirtschaftliches Interesse und wer bezahlt dann solche Untersuchungen?
Das gilt auch für die Unterlagen. Für die Hochstämme fast nur immer Sämlinge von "Bittenfelder" und gelegentlich einer anderen Sorte.
Mal abgesehen davon, das die Sämlinge nach den Erfahrungen sonst ziemlich o.k. sind, auf Fb hat die bestimmt noch keiner untersucht inm großen Maßstab untersucht.
Dürften ja auch je nach Vatersorte in Bezug auf Fb heterogen ausfallen.
Selbst Informationen über die Vatersorten sind so gut wie nicht zu bekommen. Was wäre z.B., wenn man einen Bittenfelder Mutterbaum in der Unterlagenbaumschule mit einem Fb-resistenten Malus robusta 5 bestäuben lässt? Wie empfänglich sind die Nachkommen für Fb im Vergleich zu den gängigen Sämlingen? (Abgesehen von anderen Eigenschaften). Das alles interessiert anscheinend keinen, weil für starkwüchsigen Unterlagen kein größeres wirtschaftliches Interesse besteht.
Was bleibt? Risiko. Und weiter wie bisher.
Kleine Spindeln auf Typenunterlagen, die im zweiten Jahr wieder in Ertrag kommen sind ruckzuck ersetzt, bei einem 30 jährigen Obstriesen von Apfel oder Birne können einem schon mal die Tränen kommen.........

Die von euch gefundene Streuobsinitiative ist recht nett und ehrenwert und gegen die Baumschuel Cordes ist auch nichts einzuwenden.
Nur die von der Inintiative zur Auswahl eingestellte eigene Sortenliste ist, was die "Streuobstfähigkeit" angeht, weitgehend daneben.
Ein großer Teil der dort genannten Sorten ist gar nicht oder nur eingeschränkt geeignet (J.Grieve, Cox, Goldparmäne, Ontario u.a.)
(Hinsichtlich der Eignung für den Hausgarten sind dies teilweise anders aus).

Bei den Pi- und Re-Sorten weiß man offensichtlich durch den Pillnitzer Hintergrund über Fb einigermaßen Bescheid. Bei den Pi-Sorten fällt mir jetzt keine ein, die gegenüber bewährten Streuobstsorten zu bevorzugen wäre. Bei den Re-Sorten wegen ihrer mehr oder weniger guten Fb-Resistenz sieht das vielleicht anders aus. Es fehlen aber langjährige Erfahrungen zur sonstigen Streuobsteignung. Auf einer staatlichen bayrischen Seite (keine Erinnerung mehr welche) gibt es ein paar Ergebnisse.
Wäre also ein Versuch. Wichtig hier vor allem genügende Starkwüchsigkeit und Robustheit gegenüber Krebs. Zumindest zum Krebs gibt es aber auch kaum Angaben.

Kaki und PawPaw? Sind die starkwüchsig genug, um in der Wiese mithalten zu können? Reifen die in der Gegend um Hannover sicher aus?

Wenn jemand vom P-Verein käme und sich die Sache vor Ort (Boden und Zustand der bestehenden Sorten) ansehen würde, wäre das ein klarere Vorteil.
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bristlecone

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #12 am: 15. Oktober 2009, 11:48:42 »

Kaki und Papau in der Gegend um Hannover, noch dazu nicht in warmer Stadtlage, sondern auf einem Streuobsthang, halte ich für völlig ungeeignet: Im besten Fall erfrieren die Kakibäume nicht, mit hinreichend ausgereiften Früchten wird man aber weder bei Kaki noch bei Papau rechnen können. Wenn es überhaupt zu einem nennenswerten Fruchtansatz kommt.
Das gleiche gilt für Feigen.
Weißer Maulbeerbaum würde von der Frosthärte her gehen, aber die Früchte schmecken recht fade. Schwarze Maulbeere ist deutlich frostempfindlicher, könnte aber gedeihen.
Was Pfirsiche betrifft, so sind die sogenannten Weinbergpfirsiche relativ unanfällig gegenüber Kräuselkrankheit, man muss sie nicht Spritzen. Die Früchte sind relativ klein, geben aber zumindest sehr gute Marmeladen. Ob sie in der Gegend südlich von Hannover reif werden, müsste man ausprobieren.
« Letzte Änderung: 15. Oktober 2009, 11:58:49 von bristlecone »
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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #13 am: 15. Oktober 2009, 14:23:03 »

Zitat
Was bleibt? Risiko. Und weiter wie bisher.
Scheint ja eine allgemeine Tendenz zu sein... :-\

Zitat
Auf einer staatlichen bayrischen Seite (keine Erinnerung mehr welche) gibt es ein paar Ergebnisse.


Ja, wir Bayern habens halt drauf: ;D


http://www.lwg.bayern.de/landespflege/landschaftspflege/35889/apfelsorten_in.pdf
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FEIGling

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Re:Pflege eine Obsthanges
« Antwort #14 am: 15. Oktober 2009, 14:45:06 »

Auf Eure Hinweise hin, wollen wir doch mehr „Exoten" pflanzen:
Aprokosen, Pfirsiche nicht auf Grund der Kräuselkrankheit, wir wollen auf dem Hang nicht spritzen. Für Mandeln ist es bei uns zu kalt. Pekans sind schon ins Auge gefasst.
Aber Kaki und Indianer Bananen ist interessant. Könnt ihr bitte mal 1 oder 2 Sorten empfehlen, die ausreichend frosthart und widerstandsfähig sind und gute Früchte bringen?
Werden das richtige Bäume (bei euch)?

Hallo Brocken !

Weingartenpfirsiche sind zwar nicht kräuselkrankheitsresisten( die Blätter kräuseln sich ) aber es macht Ihnen nichts aus ( wie ein ca 200 Jahre alter Pfirsichbaum beweist ).
Äußerstenfalls fallen alle Blätter ab, werden aber sofort durch Neuaustrieb ersetzt und tragen verschwenderisch viele Früchte.

Für Mandel ist es sicher nicht zu kalt !
Meine mandeln vertragen bis - 26 ° C und tragen reichlich jedes Jahr !

Pecans gehen sicher auch ... bloß weiß ich nicht wo man vetredelte Bäume bekommt. Ich habe Saatgut aber noch keine praktische Erfahrung, weiß aber daß das Verbreitungsgebiet an der amerikanischen Antlantikküste bis weit nach Kanada reicht ...

Kaki und Pawpaw werden Riesenbäume wenn man sie läßt, aber da hab ich auch keine Erfahrungen weil mir beide Früchte nicht schmecken.

Ciao !


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