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Garten- und Umwelt => Naturpark => Thema gestartet von: troll13 am 12. Februar 2020, 17:28:05

Titel: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 12. Februar 2020, 17:28:05
Den Winter über habe ich mich mit dem Thema „Naturnahe Gartengestaltung und die Einbindung heimischer Pflanzenarten“ beschäftigt.

Ich lebe in einer Region Norddeutschlands mit eher leichten und sauren eiszeitlichen Geschiebeböden und in Wäldern sowie deren Randbereichen sind Pflanzengesellschaften vorherrschend, die an Blütenpflanzen, die für den Garten interessant sind, recht artenarm sind.

In diesem Zusammenhang haben sich bei mir vor allem zwei grundlegende Fragen aufgedrängt. Dies ist einmal die Grundfrage, wie man den Begriff „einheimisch“ überhaupt definieren sollte. Zum anderen stellt sich mir die Frage, was bei mir im Garten „funktioniert“ und ob man Pflanzengesellschaften aus der näheren Umgebung des eigenen Gartens oder aus anderen Regionen „kopieren“ kann.

Bei Experimenten mit Wildpflanzen, die ich als Sämlinge oder Teilpflanzen aus der Natur entnommen habe und gekauften Pflanzen, die hier auch in der näheren Umgebung vorkommen, musste ich ganz unterschiedliche Erfahrungen machen. Während Farnarten aus den heimischen Wäldern fast ausnahmslos gut wachsen, sind verschiedene Gräser wie z. B. Die Pillensegge oder die Drahtschmiele recht kurzlebig und haben sich auch nicht versamt. Wildentnahmen von Molinia caerulea oder Deschampsia cespitosa entwickeln sich hingenen recht dauerhaft. Buschwindröschen gedeihen hier zwar aber entwickeln nur recht zögerlich ansehnliche Bestände.

Dafür kann ich hier Stauden im Garten als „bestandsbildend“ bezeichnen, die eigentlich erst ab der Mittelgebirgsregion in Pflanzengesellschaften auf basenreicheren Böden vorkommen. Bestes Beispiel ist hier das Lungenkraut, der Blutstorchschnabel oder Stachys officinalis, die nicht nur dauerhafte Bestande bilden sondern sich auch im Garten durch Selbstaussaat weiterverbreiten.

Ich habe jedoch auch festgestellt, dass ich die natürlichen Pflanzengesellschaften, für die sie als Charakterart gelten, nicht 1 :1 in meinem Garten etablieren kann. So wollen die Bergaster oder Anemone sylvestris aus der Pflanzengesellschaft des artenreich Blutstorchschnabel-Saumes (Geranion sanguinei) partout nicht, während andere wie Clematis recta an passenden Stellen im Garten auch zur Selbstverbreitung neigt.

Mein Waldgarten scheint von den „Zeigerpflanzen“ her zunächst einem Waldmeister- und Orchideen-Buchenwald (Fagion sylvaticae) ähnlicher zu sein als den hier vorherrschenden bodensauren Eichen- und Buchenwäldern. Aber wenn auch Pulmonaria und Walmeister „funktionieren“ bin ich beispielsweise an der Etablierung von Haselwurz verzweifelt und auch Cardamine trifolia, eine Charakterart des Fagion sylvaticae wächst hier nur sehr zögerlich.

Hinzufügen muss ich hier, dass ich außer eigenem Kompost seit 30 Jahren keinen nennenswerten Fremddünger verwende, nicht kalke und versuche, den vermeintlichen Licht und Feuchtigkeitsansprüchen unterschiedlicher Arten durch gezielte Standortwahl gerecht zu werden. Ansonsten müssen Pflanzen mit den Standortbedingungen vor Ort ohne Hätschelei zurechtkommen oder eben nicht. Es zeigt sich dabei offenbar, dass mein Gartenstandort der früher einmal ein Selbstversorgergarten war, vom Boden her immer noch basenreicher und nährstoffhaltiger zu sein scheint als „Naturstandorte“ in der in der Umgebung aber eben doch nicht vergleichbar ist mit einem artenreichen Buchenwald oder Gehölzsaum in Süddeutschland.

Auch wenn das Thema vielleicht schon recht theoretisch ist und komplex sein mag, würde ich mich freuen, von Erfahrungen aus anderen Gärten bzw. Regionen weiter lernen zu können.

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 12. Februar 2020, 20:14:38
Vielleicht sollte ich mit einigen Fragen konkreter werden... :-\

Wie wichtig sind "einheimische Pflanzen" für euch im Garten aus ökologischen und vielleicht auch aus gestalterischen Gesichtspunkten?

Wie definiert ihr "einheimisch"?

Welche Erfahrungen habt ihr mit einheimischen Pflanzen? (Ich meine hier jetzt "gewollte" und nicht das was man gemeinhin als "Unkraut" bezeichnet?

Habt ihr schon versucht Pflanzungen bzw. Pflanzengemeinschaften "nach dem Vorbild der Natur" zu verwirklichen?

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 12. Februar 2020, 20:31:45
 :D Na das kann ja heiter werden! ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 12. Februar 2020, 20:33:15
Warum? ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 12. Februar 2020, 20:35:16
Interessantes aber streitbares Thema! :)
Ich definiere mal "einheimisch" so: Da nach der Eiszeit ja kein Bewuchs mehr vorhanden war - aber immerhin Menschen - die auch Saatgut südlich der Alpen und östlich des Ural anschleppten - ist mal alles als heimisch zu betrachten was sich danach so breitgemacht hat.
Die Grenze würde ich mit dem Beginn des Warenverkehrs mit Amerika ziehen. (Klumbumbus und seine Tante Maria)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: APO am 12. Februar 2020, 20:37:10
Ich möchte zur Einleitung erst einmal zeigen was der NABU zu einheimisch sagt. Das wäre eine Grundlage denke ich. Dann muss man unbedingt die Frage aufwerfen ob man aus der Natur Pflanzen entnehmen sollte den dafür gibt es Gesetzesgrundlagen.
https://www.nabu-rlp-sued.de/natur-im-garten/einheimische-pflanzen/
Das soll keine Besserwisserei sein sondern als Diskusionsgrundlage dienen. Bestimmt hat der ein oder andere der einen naturnahen Garten gestaltet auch schon mal in der Natur nachgeschaut ::)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Staudo am 12. Februar 2020, 20:38:12
1492 ist, glaube ich, auch der offizielle Zeitpunkt für einheimisch und nicht einheimisch. Ein Garten ausschließlich mit einheimischen Pflanzen wird für uns halt aussehen wie ein Stück Wildnis.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Ulla LiestGern am 12. Februar 2020, 20:43:59
Die Fragestellung finde ich außerordentlich interessant. Bisher habe ich zwar immer auf "einheimische" Pflanzen geachtet, aber damit eher die gemeint, die man schon lange Zeit in Bauerngärten findet.

Schon eine einheimische "Blumenwiese" zu gestalten ist nicht ganz einfach, weil in den meisten Gärten die Bedingungen nicht stimmen. Der Boden ist zu nährstoffreich, Mahd und Abräumen des Mähgutes erfolgen zum falschen Zeitpunkt und die Beweidung, die ihren Teil zum Artenreichtum beiträgt, fehlt auch. Die Weidetiere kürzen manche Pflanzen ein, lassen andere stehen, sorgen mit ihren Klauen für kleine Trittverletzungen in der Narbe, die manche Pflanzen zum keimen nutzen und regen andere zur Verzweigung an. Ihre Hinterlassenschaften düngen einzelne Bereiche, lassen andere aus. Sie ziehen eine Vielzahl von Insekten und Vögeln an.
Andere Wiesenarten vertragen gar keine Beweidung ...

Ich überlasse die "wilden Bereiche" sich selbst und schaue, was kommt. Hin und wieder versuche ich, die Sache in eine bestimmte Richtung zu entwickeln, aber die Natur lässt sich nicht gerne Vorschriften machen.


Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 12. Februar 2020, 20:48:28
Selbst die Wikinger haben mit Sicherheit schon ein paar Grassamen an der Fellkutte hängen gehabt als sie von Grönland zurückkehrten! ;)


 8)
was der NABU sagt
Wie schon gesagt - ein streitbares Thema! ;D das gibt viel Diskussionsstoff.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 12. Februar 2020, 20:50:16
Um eines vorweg klarzustellen...

Ich selbst finde es durchaus sinnvoll, einheimische Pflanzen im Garten zu verwenden aber ich verwende auch weiter Pflanzen aus anderen Florenregionen und finde es auch durchaus gerechtferitigt, "ökologisch nutzlose" Pflanzen wie gefüllt blühende Sorten zu verwenden, wenn das "Umfeld stimmt". Also, ich bin kein "Ökofundamentalist"!

Nur habe ich bis jetzt noch keine wirklich befriedigende Definition für "einheimisch" gefunden und ist "einheimisch" gleichzusetzen mit mit "standortgerecht"?

Andererseits möchte ich keinen "ostasiatischen Monsunwald" noch eine PrairieLandschaft kreieren sondern versuchen mich gestalterisch mehr und mehr an Landschaftsbildern zu orientieren, die man auch hierbei uns finden könnte..
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 12. Februar 2020, 20:52:48
Eben, darum ist es ja so interessant was hier eingebracht werden wird!
Ist die Sonnenblume heimisch? Nein.
Ein Garten oder Vogelfütterung ohne möglich? Ja, aber nicht sinnvoll. 8)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Ulla LiestGern am 12. Februar 2020, 20:58:58
Das hier sagt Wikipedia zu "einheimisch", wobei ich nach "gebietseigen" gesucht habe:

Zitat: Eine Pflanze ist aus naturschutzfachlicher Sicht gebietseigen, wenn sie aus Populationen einheimischer Sippen stammt, die sich in einem bestimmten Naturraum über einen langen Zeitraum in vielen Generationsfolgen vermehrt haben, und bei denen eine genetische Differenzierung gegenüber Populationen der gleichen Art in anderen Naturräumen anzunehmen ist.[1]
Für die Produktion und den Vertrieb von Saat- und Pflanzgut erfolgte aus pragmatischen Gründen eine Einteilung Deutschlands in eine bestimmte Anzahl an sogenannten Vorkommensgebieten (bei Saatgut auch Ursprungsgebiete genannt). Für gebietseigene Gehölze hat man sich auf 6 Vorkommensgebiete, für gebietseigenes Saatgut auf 22 Vorkommensgebiete geeinigt
Zitatende.


Ab 01.03.2020 darf man kein nicht-gebietseigenes Saatgut mehr in der freien Landschaft ausbringen.
Nicht zur "freien Landschaft" zählen Siedlungen incl. Gärten und landwirtschaftliche Nutzflächen.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 12. Februar 2020, 21:23:12
@ Ulla LiestGern

Ist diese Definition für Gärten anwendbar? Da hat Staudo schon recht. Wenn ich nur autochthones Pflanzenmaterial in den Garten bringen dürfte, würde er sich kaum von der Umgebung unterscheiden. Und ich frage mich, was  hier überhaupt "funktionieren" würde. Es würde vermutlich eine Ruderalgesellschaft werden, die tatsächlich kaum "beherrschbar" wäre.

Andererseits ist der Umwelt sicher auch geholfen, wenn ich Arten pflanze, die nicht "gebietseigen" sind, von denen ich jedoch weiß, dass sie hier gut wachsen und beliebte Nahrungspflanzen für Insekten und Co. sind.

Können das nicht auch Pflanzen sein, die vielleicht ihre natürliche Verbreitungsgrenze mehr als 100 km südlich von meinem Garten haben oder sogar aus anderen Florengebieten stammen.

Das Foto stammt aus meinem Waldgartenbereich. Pulmonaria, Waldsteinia und sogar Dicntra formosa "funktionieren" hier unter alten Birken. Sie versamen sich (bis auf die Waldsteinia) von selbst, werden also gerne von Hummeln und Wildbienen angenommen, bleiben im Garten jedoch "beherschbar".

Auf dem Foto sind auch noch andere Stauden zu erahnen, bei denen ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe. Thalictrum aquilegifolium (einheimisch?), Cimicifuga racemosa (ganz sicher nicht ;D).

Und haben die Nüsse der rotblättrigen Corylus-Hybride im Hintergrund einen geringeren ökologischen Wert als die einer gebietsautochthonen Haselnuss?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 12. Februar 2020, 21:29:34
Ab 01.03.2020 darf man kein nicht-gebietseigenes Saatgut mehr in der freien Landschaft ausbringen.

*geht schnell noch Roteiche im Wald auslegen*
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: cornishsnow am 12. Februar 2020, 21:33:58
Wenn ich daran denke, das schon die Römer und Kelten die Kulturlandschaft Europa, fleißig verändert und geprägt haben, bleiben nur wenige Landschaften und Gebiete die noch ursprünglich sind.

Nur dort würde ich von wirklich einheimischen Pflanzen sprechen, Moore und Hochgebirge, wenige Küstenlandschaften an Nord- und Ostsee, aber viel mehr gibt es dann vermutlich nicht.

Ich hab mich immer eher für alte europäische Kulturpflanzen und deren Formen interessiert und war bestrebt die in meinem Garten zu pflegen, soweit sie unter den Bedingungen gedeihen, die ich ihnen bieten kann.

Einen guten und interessanten Überblick, wenn auch nach Kolumbus, bietet zum Beispiel der Hortus Eystettensis, ein Buch das die Pflanzen eines Bischöflichen Gartens des frühen 16. Jahrhunderts in Deutschland prächtig illustriert.

Die meisten davon waren vermutlich schon länger bekannt, wenn man von den verschiedenen Spielarten einzelner Arten ausgeht, die dort abgebildet werden. 
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Starking007 am 12. Februar 2020, 21:36:00
Einheimisch - den Begriff ändert gerade die Natur.

Wir, unsere Autos, unsere Infrastruktur, unsere Umgebung: Nichts einheimisches.
Der Begriff ist was für Menschen, die mittels Bambusstrohhalmen ihren Smoothie saufen und Biogemüse aus Chile futtern.

Standortgerecht!!!!
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Starking007 am 12. Februar 2020, 21:38:19
Autochthones Pflanzenmaterial:

Das Zertifikat ist autochthon.

Aber es klingt gut, wenn man so ein Wort flüssig aussprechen kann.
Mannomann sind wir exakt weltfremd.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 12. Februar 2020, 21:45:04
Okay, ein Beispiel: Bei Bepflanzungen an Wegrändern, Wild- bzw. Grenzhecken achte ich darauf mindestens 90, besser mehr Prozent der Art nach heimische Gehölze zu verwenden. Ob die Sämlinge (Wildrose, Esche, Eiche, Holunder, Hartriegel, Ahorn, Hasel, Linde, Euonymus, diverse Prunusse…..und hunderte mehr) nun aber aus der direkten Region stammen ist dabei eher unerheblich.
Ein paar vereinzelte Fremdlinge sind aber auch immer dabei. (Roteiche, Maulbeere, Robinie) ;) Die Natur nutzt sie - oder verwirft sie.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: AndreasR am 12. Februar 2020, 21:46:04
Objektiv betrachtet ist ein Garten immer ein künstlich vom Menschen beeinflusster Ort in der Natur, den man natürlich mehr oder weniger "naturnah" gestalten kann. Aber ich möchte einmal behaupten, dass praktisch jeder hier aus dem Forum ein gewisses Interesse daran hat, dass der Garten eben auch ein Stück Natur bleiben soll, und nicht nur ein "Outdoor-Wohnzimmer", was man nach Belieben und ohne Rücksicht auf Verluste nach seinen Vorstellungen gestalten kann.

Ob die Pflanzen, die dort wachsen, nun "einheimisch" sind oder nicht, ist - wie weiter oben erwähnt - ja teilweise auch Definitionssache, und warum sollte die Kartoffel nun weniger "einheimisch" sein als die Walnuss, nur weil man sie eben erst zu Kolumbus' Zeiten entdeckt hat? Einer Honigbiene dürfte es auch herzlich egal sein, ob sie Nektar und Pollen nun von einem Wiesensalbei oder von einer Aster sammelt - Hauptsache, sie findet überhaupt irgendwelche Nahrungsquellen.

Und während wir bestimmte Pflanzen und Tiere als sehr wünschenswert im Garten betrachten, verdrängen wir andere sehr gezielt, obwohl beide einen mehr oder weniger großen ökologischen Wert haben können. Ich bin da also eher pragmatisch und sage "erlaubt ist, was gefällt", wenn man wenigstens ein bisschen an diese ökologischen Zusammenhänge denkt und - bewusst oder unbewusst - Lebensräume für andere Arten schafft, und nicht nur für sich selbst.

Gefüllte Blüten z. B. sagen mir persönlich meistens gar nicht zu, ich mag die schlichte Eleganz der einfachen Blüten, aber warum soll ich nicht auch eine Forsythie im Garten haben, deren leuchtendes Gelb geradezu ein Sinnbild des Frühlings darstellt? Es ist ja nicht so, als hätte ich ausschließlich "nutzlose" Pflanzen im Garten, vielmehr ist es die Mischung, welche diesen Teil der Natur (mehr oder weniger) wertvoll macht. Es gibt auch sehr viele wunderschöne Wildpflanzen, oder vielleicht nur leicht veränderte Auslesen, die aber genauso nutzbringend sind.

Man muss sich auch vor Augen halten, dass die Natur teilweise sehr lange braucht, um kahle, gerodete Flächen wieder so zu besiedeln, wie es den "natürlichen" Begebenheiten dieses Gebietes entspricht. Vor allem ist diese Sukzession immer auch ein fortwährender Prozess, wo spezialisierte Arten für einen gewissen Zeitraum einen für sie geeigneten Lebensbereich finden, nur um später wieder von anderen Arten verdrängt zu werden. Im Garten kann dieser Prozess sehr stark beschleunigt sein. Hier in Mitteleuropa waren - zumindest in den tieferen Lagen - über Jahrhunderte dichte Buchenwälder vorherrschend, während die Landschaft heutzutage sehr viel kleinteiliger ist (teils auch zu kleinteilig, aber das ist eine andere Geschichte).

Insofern darf man sich sicher fragen, ob man in seinem Garten nun die umgebende Landschaft mit "einheimischen" Arten nachbilden muss, oder ob man nicht vielleicht auch ein ganz eigenes Biotop erschaffen kann, welches vielen Arten einen Lebensraum geben kann. Muss ich ein Eckchen mit Brennnesseln am Kompost haben, wenn selbige nebenan auf der Brachfläche quadratmeterweise wuchern? Gibt es im Hinterhofgarten in der Großstadt überhaupt Igel oder Eidechsen, für die ich einen Unterschlupf anlegen muss? Schon allein das Kleinklima rund um ein Haus herum ist vielleicht derart beschaffen, dass die einheimischen Arten dort gar nicht so gut gedeihen wie in der Natur.

Es gibt also jede Menge Faktoren, welche dafür sorgen, dass unsere Gärten eben nicht unbedingt ein Abbild der Natur sein müssen. Jeder Garten ist anders, und die Hand des Gärtners bzw. der Gärtnerin wird ihn immer auf eine ganze persönliche Art und Weise prägen, mal mehr und mal weniger "einheimisch", aber auf seine Art ganz sicher wertvoll für Mensch und Natur. Genau diese Vielfalt trägt dazu bei, dass viele Arten eine Nische zum Überleben finden können, da muss man sich sicher nicht nur auf die einheimischen Pflanzen (und Tiere) beschränken.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 12. Februar 2020, 21:48:06
Mich treibt in diesem Zusammenhang auch noch eine andere Frage um.

Was gibt mein Gartenstandort her? Pflanzen sollen hier mit so wenigen Eingriffen (Bodenverbesserung, bzw. -abmagerung Düngung, zusätzliche Wässerung...) wie möglich funktionieren und trotzdem ""beherrschbar" bleiben. Das ist für mich eine Frage von Nachhaltigkeit, die in engem Zusammenhang mit naturnaher Gartengestaltung steht.

Deshalb pflanze ich weder einheimische Moorbeetpflanzen noch würde ich mir die Kalkalpen nach Norddeutschland holen, um aussterbende Pflanzenarten zu retten oder bedrohte Schmetterlingsarten anzulocken. Oder um es anders auszudrücken, für den Schutz von Magerrasenstandorten oder artenreichen Feuchtwiesen müssen andere zuständig sein.

Trotzdem fühle ich mich dafür schon verantwortlich, nach meinen Möglichkeiten Vielfalt an Nahrungsangeboten für die heimische Tierwelt zu schaffen.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: cornishsnow am 12. Februar 2020, 22:00:25
Mein Hinterhofgarten ist eine durch und durch künstliche Umgebung und wäre vermutlich ohne Zutun ein Ahornwald, ohne großen Unterbewuchs.

Mein Garten bietet das ganze Jahr über blühende Pflanzun und somit auch Nahrung für Insekten und Vögel.

Aktuell blühen seit zwei Monaten sehr ansehnlich und üppig eine  Kamelie (mein Namensvetter) und Mahonia japonica, beide nicht einheimisch aber in meinen Augen wertvoll und hier Standortgerecht.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 12. Februar 2020, 22:27:26
Es sind nicht nur theoretische Fragen, die mir um Kopf umherschwirren. Es gibt auch reale Projekte.

Inspiriert von den artenreichen eher sonnigen Gehölzrandsäumen der Blutstorchschnabel-Pflanzengesellschaft, die es in Süddeutschland habe ich unten einmal aufgelistet, welche Erfahrungen ich mit den Charakterarten dieser Pflanzengesellschaft im Garten gemacht habe. Einiges wächst hier problemlos, an anderen Arten bin ich verzweifelt.

Wenn die Bergaster hier jedoch nie mehr als zwei Jahre überlebt hat, weiß ich inzwischen, dass ich sie durch Aster pyrenaeus 'Lutetia' ersetzen kann.

Andere Gattungen wie Anthericum hatte ich nie wirklich beachtet. Hier versuche ich nun, A. liliago und A. ramosum auszutesten.

Die Stachys officinalis Sämlinge, die ich hier im Garten finde, würden sich sicher auch in eine solche Pflanzung einfügen, wie ein Veronica teucrium Sämling, den ich letztes Jahr entdeckt habe .

Vielleicht fallen jemandem noch weitere Arten ein, die man in einer konsequent "einheimischen" aber nicht "autochthonen" und sicher nicht langweiligen Gartensituation ausprobieren könnte.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: thuja thujon am 12. Februar 2020, 23:00:17
Wenn man den Anspruch hat, einen naturnahen Garten zu gestalten, bevorzugt mit einheimischen Pflanzen im Sinne von möglichst wenig Florenverfälschung, sollte man da nicht besonderen Augenmerk darauf legen durch die gute Pflege und Anordnung von einzelnen Pflanzen von der anderen Seite vom Zaun einen Gesamtanblick zu kredenzen, der die Natur außerhalb des Zaunes bei weitem übertrift?

Das es immer blühen muss, um schön auszusehen, ist meiner Meinung nach ein Relikt aus vergangenen, naturfernen Zeiten.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Nox am 12. Februar 2020, 23:29:57
Eine spannende Fragestellung !

Einige haben es ja schon gesagt: Unsere Gärten wären von Natur aus schlicht Wald. Viel spannender und artenreicher aber ist eine Magerwiese oder ein Staudenbeet oder ein Gehölzsaum. Der Gärtner gestaltet seine Umgebung nach seinen Vorstellungen - schön wenn Natur und Gärtner keine Gegener werden. Jeder Gärtner muss erkunden, was bei ihm gelingt - standortgerecht ist es, wenn es nicht allzuviel Arbeit erfordert.

So hat Beth Chatto ihren Kiesgarten entwickelt.

Ich integriere heimische Arten, ohne daraus eine Doktrin zu machen, einfach weil es mich freut - und sie unkompliziert sind:
Flockenblumen in der Magerwiese, wilde Erika auf trockenen "talus" (Knicks, Wällen), Strandnelken und Silene vulgaris neben Affodil. 

Ohne mein Zutun wäre das Gelände von Stechginster, Adlerfarn und Brombeeren überwuchert - so wie ich es vor 30 Jahren angetroffen habe.


Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: cornishsnow am 12. Februar 2020, 23:31:46
Mein Faible für winterblühende Pflanzen, schließt da eine eher schwierige Lücke und ermöglicht mir ganzjährige Gartenfreude, da bin ich ganz egoistisch.  ;D

Anthericum und Dianthus deltoides oder eine ähnliche Nelke, sind wunderbare Gartenpflanzen, die gedeihen bei Dir bestimmt auch gut. Ich würde die ästige  Graslilie empfehlen, robust und säen sich gut aus, wenn es ihnen gefällt.

Hätte ich auch gern, sind hier aber Schneckenfutter, daher kam ich auf Paradisea lusitanica... samt hier gut aus und die Schnecken interessieren sich nicht dafür.

Man muss halt kompromissbereit sein um das Bild zu erreichen, das man anstrebt... letztendlich ist es ja ein Garten.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: thuja thujon am 12. Februar 2020, 23:37:10
standortgerecht ist es, wenn es nicht allzuviel Arbeit erfordert.
Ist das nach der Erfahrung von 2 Trockenjahren in Folge, ich mag das Wort Klimawandel explizit nicht erwähnen, weil wir den derzeit nur beschreiben als zu gestalten, wirklich so noch Aussagefähig?

Das einzig stabile in der Natur ist der Wandel. Was helfen Ausreden für die Faulen der letzten Generation heute noch in der Gartenpflege und -gestaltung wenn die phänologischen Winter ausfallen und die Frostgare ein historisches Relikt ist?

Naturnah wäre es meiner Meinung nach, mit der Natur zu gehen und nicht krampfhaft an ideologischen Denkmustern festzuhalten.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 12. Februar 2020, 23:43:47
Bevor ich ins Bett falle...

Zitat von Thuja:

"Wenn man den Anspruch hat, einen naturnahen Garten zu gestalten, bevorzugt mit einheimischen Pflanzen im Sinne von möglichst wenig Florenverfälschung, sollte man da nicht besonderen Augenmerk darauf legen durch die gute Pflege und Anordnung von einzelnen Pflanzen von der anderen Seite vom Zaun einen Gesamtanblick zu kredenzen, der die Natur außerhalb des Zaunes bei weitem übertrift?

Das es immer blühen muss, um schön auszusehen, ist meiner Meinung nach ein Relikt aus vergangenen, naturfernen Zeiten"

Ist das nicht gerade ein Relikt aus "vergangenen naturfernen Zeiten"?


Es geht mir gar nicht um den "immerblühenden Garten" sondern um Pflanzungen, die mit möglichst wenigen gärtnerischen Eingriffen funktionieren, auch in gewissem Maße Spontanvegetation zulassen und auch die "Alterung" eines Gartens  (aka Sukzession) berücksichtigen.

Natürlich muss ein(e) Gärtner(in) Herr(in) seiner bzw. ihrer Pflanzungen bleiben aber sind "gute Pflege" und Anordnung" von Pflanzen wirklich das, was ich unter Nachhaltigkeit und "naturnah" verstehe. :-\

Dabei spielt die Frage, wie "einheimisch" eine Pflanze nun tatsächlich sein mag eher eine untergeordnete Rolle sondern was "funktioniert" und "beherrschbar" bleibt und einen Nutzen als Nahrungspflanze für die heimische Fauna hat. Dies können übrigens  auch Wildphloxe sein, die sicher nicht einheimisch sind aber die offenbar von Schwebfliegen geliebt werden.

Anders kann ich mir meine Sämlinge jedenfalls nicht erklären. ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Nox am 12. Februar 2020, 23:46:52
Die von mir genannten Arten wurden nie gegossen und haben alle heissen und trockenen Sommer klaglos weggesteckt. Affodil zieht im Sommer sogar ein und versamt sich bei mir.

Anthericum hab' ich als Samen hier liegen, wird Zeit, dass ich den mal in Töpfe bringe !
Mit Polsterpflanzen (Nelken) ist's bei mir nicht einfach, weil die Winter zu nass und zu mild sind, da werden sie leicht vom immerwachsenden Gras erdrückt. D. deltoides hab' ich schon probiert, vielleicht gefällt ihm meine saure, rohhumusreiche Erde nicht.

Gärtnern im Wandel der Zeiten und des Klimas könnte bedeuten, dass wir es mit einer Vielzahl von Pflanzen versuchen und schauen, was sich bewährt.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: oile am 12. Februar 2020, 23:51:59


Dabei spielt die Frage, wie "einheimisch" eine Pflanze nun tatsächlich sein mag eher eine untergeordnete Rolle sondern was "funktioniert" und "beherrschbar" bleibt und einen Nutzen als Nahrungspflanze für die heimische Fauna hat.

Das ist aber eine andere Fragestellung. "Standortgerecht" würde da besser passen.

 
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: thuja thujon am 12. Februar 2020, 23:55:54
Es geht mir gar nicht um den "immerblühenden Garten" sondern um Pflanzungen, die mit möglichst wenigen gärtnerischen Eingriffen funktionieren, auch in gewissem Maße Spontanvegetation zulassen und auch die "Alterung" eines Gartens  (aka Sukzession) berücksichtigen.
Zweifelsohne wird das sehr urig werden und dort würde ich mich gerne aufhalten wollen. Aber läuft man damit nicht Gefahr, das sich hauptsächlich das durchsetzt, was ein hohes Ausbreitungspotential bzw Verdrängungspotential hat?

Wo bleibt dann der Einfluss des Gärtners? Wieviel darf der noch mitspielen im naturnahen Garten?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: tomma am 13. Februar 2020, 00:10:52
Wenn in meinem Garten nur einheimische Pflanzen, insbesondere naturnah wachsen sollten, würde ich mir einen Liegestuhl in den Garten stellen und abwarten, was passiert.

Ich habe in dem Zusammenhang Probleme mit den Begriffen naturnah und ökologisch. Ich habe bisher noch niemanden kennen gelernt, der unter diesem Gesichtspunkt etwas angelegt hat, das dem Begriff Garten entsprach. Wenn man das hinbekäme, wäre das Ergebnis vermutlich unübertrefflich gelungen. Was ich allerdings unter diesem Aspekt bisher zu sehen bekam, waren ideologisch verbrämte, vernachlässigte Anpflanzungen,
die das Attribut ökologisch brauchten, um von der Vernachlässigung und botanischen Unkenntnis abzulenken.
Insofern finde ich die Fragestellung auch etwas unglücklich gewählt.
Vielleicht wäre es angebrachter zu ergründen, welche Pflanzen frei in der Umgebung wachsen und an jeweiligen Standorten dann auch ohne aufwendige Maßnahmen gut in Gärten eingebunden werden können.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 13. Februar 2020, 07:05:00
Der begriff "Einheimisch" ist in soweit kompliziert, da es sich meist auf Landesgrenzen bezieht. Der Speierling ist einheimisch aber man wird ihn kaum natürlich in Norddeutschland finden können.

https://de.wikipedia.org/wiki/Speierling#/media/Datei:Sorbus_domestica_range.svg

Dann ist das Unterfangen nur soweit erfolgreich, wie man bereit ist botanisch sich mit den Garten zu befassen bzw. in wie weit man das Ganze treiben will. Gäser, Moose, Farne stellen z.B. Ordnungen dar, die man einerseits schwer auseinander halten kann, zum anderen schwer zu kontrollieren sind. Das Thema wird sehr kleinteilg.

Wenn man aber auf ein natürlichen Artenreichtum aus ist, dann kommt man auf die Abmagerung des Bodens nicht herum, denn das ermöglicht, das die Standardgräser ihre Dominanz verlieren können

In Sachen Obst, würde vieles beim alten bleiben. Schwarze, Rote Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere (möglichst alte Sorten wählen, da neuere oft Hybriden mit fremden Arten sind). Gartenerdbeere ist zwar einheimisch, sie ist aber ursprünglich ein Hybride aus zwei südamerikanischen Erdbeerarten. Da stellt sich also wieder die Frage, wie weit will man gehen. Mit Walderdbeeren / Monatserdbeeren wäre man auf der konservativen Seite. Sanddorn, Ein- und Zweigriffeliger Weißdorn, Schwarzer Holunder, Schwarzdorn und Kornelkirsche für die Freunde des herberen Wildobsts. Bei Brombeeren kommen wir dann in einen Bereich, wo man eine eigene Wissenschaft daraus machen müsste (über 100 in Deutschland einheimische Arten, nebst eingeschleppten und eingebürgerten Arten). Bei Brombeeren verhält es sich also ähnlich wie mit Gräser oder Moosen, da kann man sich ein Leben lang mit beschäftigen. Unterm Strich fallen aber Gartensorten der Brombeere weg. die kommen alle aus dem Ausland.
Gartenheidelbeere fliegt auch weg, alles amerikanische Arten.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Staudo am 13. Februar 2020, 07:25:19
Wenn in meinem Garten nur einheimische Pflanzen, insbesondere naturnah wachsen sollten, würde ich mir einen Liegestuhl in den Garten stellen und abwarten, was passiert.

Ich habe in dem Zusammenhang Probleme mit den Begriffen naturnah und ökologisch. Ich habe bisher noch niemanden kennen gelernt, der unter diesem Gesichtspunkt etwas angelegt hat, das dem Begriff Garten entsprach. Wenn man das hinbekäme, wäre das Ergebnis vermutlich unübertrefflich gelungen. Was ich allerdings unter diesem Aspekt bisher zu sehen bekam, waren ideologisch verbrämte, vernachlässigte Anpflanzungen,
die das Attribut ökologisch brauchten, um von der Vernachlässigung und botanischen Unkenntnis abzulenken.

Das trifft es!  :D
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: neo am 13. Februar 2020, 07:35:13
Was gibt mein Gartenstandort her? Pflanzen sollen hier mit so wenigen Eingriffen (Bodenverbesserung, bzw. -abmagerung Düngung, zusätzliche Wässerung...) wie möglich funktionieren und trotzdem ""beherrschbar" bleiben. Das ist für mich eine Frage von Nachhaltigkeit, die in engem Zusammenhang mit naturnaher Gartengestaltung steht.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Im Sinn der standortgerechten Pflanzung und in dem Sinn, versuchen einzubeziehen, was der Garten von sich aus alles mit sich bringt, auch an Veränderungen über die Zeit.
naturnah: `Der Natur (des Gartens) entsprechend, ihre Bedingungen berücksichtigend`

Ich finde @tomma, es gibt sehr schöne Naturgärten. Allerdings kenne ich sie v.a. aus Büchern. ;) Und die Bepflanzung ist ja nur ein Teil eines gelungenen (Natur-) Gartenkonzepts.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Bristlecone am 13. Februar 2020, 07:48:25
@Rib-isel: Kornelkirsche fiele auch raus, jedenfalls für die allermeisten Gegenden in Deutschland.

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: paulw am 13. Februar 2020, 08:07:26
Wenn in meinem Garten nur einheimische Pflanzen, insbesondere naturnah wachsen sollten, würde ich mir einen Liegestuhl in den Garten stellen und abwarten, was passiert.

Ich habe in dem Zusammenhang Probleme mit den Begriffen naturnah und ökologisch. Ich habe bisher noch niemanden kennen gelernt, der unter diesem Gesichtspunkt etwas angelegt hat, das dem Begriff Garten entsprach. Wenn man das hinbekäme, wäre das Ergebnis vermutlich unübertrefflich gelungen. Was ich allerdings unter diesem Aspekt bisher zu sehen bekam, waren ideologisch verbrämte, vernachlässigte Anpflanzungen,
die das Attribut ökologisch brauchten, um von der Vernachlässigung und botanischen Unkenntnis abzulenken.
Insofern finde ich die Fragestellung auch etwas unglücklich gewählt.
Vielleicht wäre es angebrachter zu ergründen, welche Pflanzen frei in der Umgebung wachsen und an jeweiligen Standorten dann auch ohne aufwendige Maßnahmen gut in Gärten eingebunden werden können.


Ich habe das Glück einen "Garten" zu kennen wo eine Bepflanzung aus einheimischen Pflanzen wirklich funktioniert. Vorbild ist eine Steppe/Felssteppe am Ostrand der Alpen. Leider treten auf dem einzigen Bild das ich gefunden habe gerade die drei nicht heimischen Stauden welche verwendet wurden stark in den Vordergrund. Den Text bitte nicht zu genau nehmen, da hatte jemand vom Marketing einen Aussetzer. Es wäre aber sicher für das Gesamtbild kein Problem auf die Achillea und Perovskia zu verzichten und die Nasella durch Stipa oder ähnliches zu ersetzen. Der Garten beherbergt übrigens Österreichs grösste Population der Hügelnelke.
Wenig Arbeit ist es aber nicht, dieses Blackboxartige Wildpflanzenchaos zu managen. Kniekissen statt Liegestuhl.
https://www.diegartentulln.at/de/die-gaerten/diegaerten  den 3. Punkt anklicken- Garten im Klimawandel
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: paulw am 13. Februar 2020, 08:08:55
Ps: standortgerecht wäre eine Aufweise, Auwald oder sowas in der Art.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Bristlecone am 13. Februar 2020, 08:27:26
.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lord waldemoor am 13. Februar 2020, 08:50:51
ich hatte 20 jahre lang meinen garten nur mit einheimischen pflanzen
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Secret Garden am 13. Februar 2020, 09:45:57
Als wir unseren Garten bekamen, war er auch mit heimischen Pflanzen bewachsen: hauptsächlich Ahorn, Salweiden, Brombeeren, Gras und Brennnesseln.

Jetzt gibt es u.a. eine freiwachsende Hecke mit Gemeinem Schneeball, Pfaffenhütchen, Haselnuss, Ilex, Kornelkirsche usw. und einer Krautschicht aus Walderdbeere, Lungenkraut, Farn, Veilchen, Schlüsselblumen, Buschwindröschen und vielem mehr.

Vieles davon gilt als heimisch, aber ohne gärtnerischen Eingriff würde fast nichts davon hier wachsen.
(Daneben gibt es noch eine Menge nicht heimischer Pflanzen. ;) :D)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Felcofan am 13. Februar 2020, 10:05:35
was für eine großartige Debatte...


ich mach so Kram beruflich (Pflanzkram planen) und hab regelmäßig mit den un-informierten "Ökotaliban" zu tun, die in den Ämtern sitzen und sich das Wertvollste von allem wünschen: Trockenrasen.


ick sach mal, aua, meine Hinweise auf : Braunerde und reichlich nNiederschlag, ergo, Trockenrasen nicht standortgerecht..
wurden elegant übergangen, Lösung: SOndertopf für Ökomaßnahmen, damit wurde am Ende Bodenaustausch finanziert, ökologisch korrekt a la Innerschweiz. (und noch andiskutiert, ob ein Spielrasen -Wohnsiedlung- wirklich sooo wichtig ist, wie es denn mit ein bischen Glatthaferwiese wär...)

ich find etliche Punkte hier sehr wichtig, Tomma spricht mir aus dem Herzen:



[/quote]Was ich allerdings unter diesem Aspekt bisher zu sehen bekam, waren ideologisch verbrämte, vernachlässigte Anpflanzungen,
die das Attribut ökologisch brauchten, um von der Vernachlässigung und botanischen Unkenntnis abzulenken.

(ich weiß nich, ob das Zitieren geklappt hat)

Stichwort Ästhetik/Schönheit: viele der Wildpflanzen haben ja nu mal echt winzige Blütchen, olle Farben oder ein sehr unterwältigendes Kraut/Blüte-Verhältnis.

Bsp: Salvia glutinosa, (gelblicher Waldsalbei?)
der war in Berlin Notnagel für schwierige Ecken, hab ihn dann im WEinbauklima eingesetzt, auf so eine Art Baumsubstrat, mit dem Resultat, dass wir ihn nach ca. 3 Saison restlos entfernt haben, weil er gleich Djinges Khan die Fläche wild erobert hat und alles andere verdrückte.
und wen mir jemand DEN als "spätblühende" STaude anbietet, kann ich echt nur müde lächeln: what`s not to love: blassgelbe, winzige BLüten, samt aus wie Hulle, kippt mal um,

und wenn ich dann sag: "der ist zu lahm/unscheinbar", kommt was zurück wie "optische Vielfresserei, na, wer denn auch sowas braucht" ok, leicht übertrieben, aber definitiv diese "Verzichts-Ethik": ich weiß, dass es selten/einheimisch ist, also muss es schön sein.




anderes Stichwort: vertretbarer Aufwand/ mäßiger Ausbreitungsdrang: damit steht und fällt ja die Optik einer PFlanzung auf Dauer. Zu wenig Ellenbogen solls ja nicht sein, aber wenn die nach 3 JAhren bestandsbildend sind, wars keine gute Wahl. Auch da fallen viele EInheimische durch, weil sies entweder ganz mager brauchen, weil sie sonst überwachsen werden, oder durchdrehen wie Achillea millefolium im normalen Boden


ebenfalls Hinweis "Herkunft"/regionaltypisch". es gibt auch den Terminus "gebietsheimisch", und die regionalen Abgrenzungen sind meines Erachtens vor allem bei MAßnahmen in der LAndschaft wichtig, da sollten dann nicht Hochland/ Tiefland oder Nord- Süd gemischt werden.


zu Naturnähe:
ich find ein Zulassen der Pflanzendynamik wichtig.
Antithese zu dieser Haltung ist quasi UK gardening wie zB in Great Dixter: ein ausgeklügeltes Kunstwerk, ca. 4-Dimensional, alle Pflanzen definiert, viele wie Wechselflor: Hybrid-Lupinen, die nach Blüte ausgerissen werden, ersetzt mit Spätsommer-Highlights. Einher geht damit ein hoher Störungsgrad, fast alle Flächen werden regelmäßig durchgewühlt, da is nich viel mit Unterschlupf.


ein interessanter Ansatz kommt da von Torsten Matschiess (hatte Avant gardening in der Hand), der an Staudenkombinationen experimentiert, die ohne Pflege auskommen, viele K-Strategen, Miscanthus, Polygonum amplecicaule usw. Das ergibt vermutlich auch bestimmte Pflanzbilder, eher großflächig, aber definitv mit Struktur, Rhythmus und interessanten Farben.

so, und denn noch ein "nein Danke" zu so vielen "Naturgartenbroschüren", die im Prinziep eine Sukzession vorschlagen oder Hochstaudenfluren, wo man dann gelegentlich die Baumsämlinge rausziehen soll. und denn den Insektchen zuschauen und alles ganz gut finden...

gestalterisch fänd ich persönlich das zu armselig.

und darf ich nochmal das Wort Gartenwert oder Gartenwürdigkeit ins Spiel bringen. Geht vermutlich auf olle KArl Foerster und Zeitgenossen zurück. In dem Wort steckt viel: dass das Zeug was taugt, lange (länger als die bisherigen) blüht 
und/ oder schöneres Laub hat

und/ oder standfester ist usw.

meist sich eher moderat ausbreitet und zB NICHT versamt, was bei Staudengräsern eine wichtige Qualität sein kann

---

auch da schneiden viele Wildstauden einfach nicht gut ab


na, ich bin gespannt, schöne Grüße, F

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Ulla LiestGern am 13. Februar 2020, 10:12:13
Bei dem Bild mit dem Liegestuhl im Garten, um auf heimische Pflanzen zu "warten" musste ich dezent grinsen ...
Damit erreicht man eine bestimmte Vegetation, die sich jeder hier leicht vorstellen kann, aber sicher nicht das, worauf troll13 und viele andere hier hinauswollen.

Nicht nur unsere Gärten, auch die gesamte Landschaft darum herum ist doch seit Menschengedenken keine echte Wildnis, sondern eine Kulturlandschaft, die vielfältigen Eingriffen unterliegt und durch diese geprägt wird. Unsere Wälder wurden bis Anfang des vergangenen Jahrhunderts als Waldweide genutzt und bis vor wenigen Jahrzehnten ist regelmäßig überall Holz entnommen worden. Damit meine ich nicht mal die gezielte Abholzung, sondern das Aufsammeln von Fallholz als Brennmaterial.
Ich kann mich nicht erinnern, dass es in den Wäldern meiner Kindheit viel Totholz gab. Das ist alles im Ofen gelandet ...
Der Lebensraum ändert sich ständig. Entsprechend ziehen sich nicht einzelne heimische Arten zurück, während andere sich langsam ausbreiten.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lord waldemoor am 13. Februar 2020, 10:35:40
also hier wird zz mehr totholz aus dem wald entnommen als früher
durch die hackschnitzelheizungen, die sich viele machen ließen, werden setzt sogar die äste mitgesammelt die früher immer im wald liegenblieben
die wälder sind hier teilweise ,,nett aufgeräumt,, :-\
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Ulla LiestGern am 13. Februar 2020, 10:45:33
Interessant ...
Das scheint sich wirklich von Region zu Region zu unterscheiden.

Gerade in den letzten Jahren ist hier aus den Laubwäldern so gut wie gar nichts mehr entnommen worden, während die Fichtenwälder vor sich hin siechen oder prophylaktisch abgeholzt werden.

Um zurück zum Thema zu kommen: Da nur teilweise aufgeforstet wird, ist es sehr interessant zu sehen, welche Pflanzen sich in den Brachen ansiedeln. Dabei hat das eigentlich gar nicht einheimische Indische Springkraut die Nase oft weit vorne.

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 13. Februar 2020, 10:46:48
Inspiriert von den artenreichen eher sonnigen Gehölzrandsäumen der Blutstorchschnabel-Pflanzengesellschaft, die es in Süddeutschland habe ich unten einmal aufgelistet, welche Erfahrungen ich mit den Charakterarten dieser Pflanzengesellschaft im Garten gemacht habe. Einiges wächst hier problemlos, an anderen Arten bin ich verzweifelt.

Wenn die Bergaster hier jedoch nie mehr als zwei Jahre überlebt hat, weiß ich inzwischen, dass ich sie durch Aster pyrenaeus 'Lutetia' ersetzen kann.
...

Wenn dein Garten ein Garten bleiben soll, dann hast du ja schon als Gärtner gewirkt bzw. gestaltet. Natur im Garten nachzubilden und den Zustand auch durch gärtnern zu halten, ist wohl die Königsdisziplin unter den Gärtnern. Ist meiner Meinung nach nicht zu schaffen, da die Standortbedingungen in der Natur ganz bestimmte sein müssen, alles muss passen. Geranion sanguinei findet man deshalb auch nicht an jeder Ecke, sondern nur relativ selten in der Landschaft. Warum sollte gerade dein Garten genau diese Bedingungen bieten?  ;)

Ein guter Gärtner versteht Zusammenhänge und kann durch sein Pflanzenwissen geeignete Arten "aus aller Welt" zusammentragen, die ein ähnliches Habitat bilden können. Trockensäume gibt's überall auf der Welt in gemäßigten Zonen. Mit passenden Pflanzen, die ggf. weniger spezialisiert sind als unsere heimischen.

Dann eben Aster pyrenaeus anstatt Aster amellus. Wo ist das Problem? Es ist Garten, und Garten hat mit "einheimisch" eigentlich nichts zu tun  ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 13. Februar 2020, 11:04:19
...Ich finde @tomma, es gibt sehr schöne Naturgärten. Allerdings kenne ich sie v.a. aus Büchern. ;) Und die Bepflanzung ist ja nur ein Teil eines gelungenen (Natur-) Gartenkonzepts.

Diese sogenannten "Naturgärten" bestehen aber allermeistens NICHT aus "heimischen" Pflanzen  ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Bristlecone am 13. Februar 2020, 11:22:43
Wo ist das Problem? Es ist Garten, und Garten hat mit "einheimisch" eigentlich nichts zu tun  ;)

Ein wahres Wort. Leider wird zunehmend was Anderes gefordert, auch bei Parks.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Ulla LiestGern am 13. Februar 2020, 11:54:47
Es ist kein Problem, sondern eine Frage der Zielsetzung.

Wenn man z.B. Spaß daran hat, im Garten auch "wilde" Tiere zu beobachten, sind einheimische Pflanzen eine gute Idee.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 13. Februar 2020, 12:07:26
Es ist kein Problem, sondern eine Frage der Zielsetzung.

Wenn man z.B. Spaß daran hat, im Garten auch "wilde" Tiere zu beobachten, sind einheimische Pflanzen eine gute Idee.

Ist das wirklich so?
Wieso fressen dann etwa Meisen Sonnenblumenkerne?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: pearl am 13. Februar 2020, 12:15:50
 ;D :-*
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Februarmädchen am 13. Februar 2020, 12:17:30
1492 ist, glaube ich, auch der offizielle Zeitpunkt für einheimisch und nicht einheimisch. Ein Garten ausschließlich mit einheimischen Pflanzen wird für uns halt aussehen wie ein Stück Wildnis.

Das halte ich für übertrieben.

... wobei zugegebenermaßen meine Idealvorstellung eines Gartens tatsächlich aussieht wie ein Stück Wildnis.

Ein Stück reeeein zufällig sehr hübsche Wildnis.  :D

Sehr gefallen hat mir z.B. im Botanischen Garten mal eine Süntelbuche mit Schlüsselblumen, Veilchen und Blausternen darunter. Könnte man in der Natur so antreffen, aber nicht sehr wahrscheinlich vor der eigenen Haustür.

Für den Sommer würde ich in der Nähe noch Türkenbundlilie pflanzen. Ebenso einheimisch. Fingerhut und Eisenhut (sogar gelber!) wären auch noch erlaubt. Wenn man Moorboden oder wenigstens weiches Wasser zum Gießen hätte, wäre sogar ein Knabenkraut möglich. *träum*

Also, ich würde das schon hinkriegen, mit den nur einheimischen Arten, wenn ich zumindest deutschlandweit zusammensammeln dürfte. (Die Süntelbuche hätte sich auch selbstständig über ganz Deutschland ausbreiten können. Wenn man sie gelassen hätte.)


Prinzipiell sehe ich das ja nicht so eng, was den Privatgarten angeht. Wenn es nur so ein kleines Stückchen ist, das in der Stadt sowieso meilenweit entfernt vom nächsten Stück heimische Natur ist, und dank Aufheizung durch Asphalt ein ganz anderes Klima hat.

Bei großflächigen Begrünungsmaßnahmen halte ich es aber schon für sinnvoll, der einheimischen Wildnis ein bisschen Raum zu geben, das sie andernorts nicht mehr hat. Nachdem ja sogar die Wälder mehr so eine Art Acker mit genetisch fast identischen Bäumen drauf sind.  ::)


Wenn ich mal so darüber nachdenke, was im Garten meiner Kindheit so wuchs, war die riesige Forsythienhecke eigentlich die einzige nennenswerte uneinheimische Pflanze. Die Apfelbäume waren natürlich keine Holzäpfel, aber den Kulturapfel gibt es ja schon seit dem Mittelalter. Die Walderdbeeren auf der Wiese hatten sich möglicherweise mal mit Kulturerdbeeren gekreuzt, aber vielleicht auch nicht, jedenfalls waren sie angemessen winzig. Bemühungen meiner Mutter, die nicht heimische Tomate saisonweise anzusiedeln, scheiterten stets an den einheimischen Rehen.

Allerdings war das nach Ansicht vieler Foristen hier wahrscheinlich auch kein Garten sondern eine gelegentlich gemähte Wildnis.  ;D
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Felcofan am 13. Februar 2020, 12:18:08
ohh

darf ich da noch reinbuttern?



interessant ist sicher die Definition von "Wildtier"

wenn man genau hinschaut, hängen viele "Ökoratgeber" die Latte ganz hoch und schlagen Futterpflanzen für die komplizierten  hoch spezialisierten Tagfalter vor, oligophage Raupen, die eine bestimmte Gattung oder sogar Art benötigen, quasi die Quängelkinder unter den Raupen, am besten Bläuling, da gibts Ameinsenbläulinge, die neben bestimmenten Pflanzen noch die richtige Ameisenkolonie in der Nähe brauchen (Raupenfutter in Spätphase)


in manchen Landstrichen sind aber selbst Allerweltsarten wie Spatzen schon rar, da hilft fast jedes bischen mehr an Grün und Pflanzen.

Schlussfolgerung: ja, oligophage Arten brauchen  einheimische Arten (wobei es noch Übergänge geben könnt, wo amerikanische/asiatische Arten einer heimischen Gattung befressen werden?)

polyphage Arten fressen auch an Arten aus Amerika und Asien.

SChwalbenschanz hab ich schon auf Knollen-Fenchel und STaudenfenchel entdeckt, das wärn wohl beides Archäophyten...

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Februarmädchen am 13. Februar 2020, 12:26:52

interessant ist sicher die Definition von "Wildtier"

wenn man genau hinschaut, hängen viele "Ökoratgeber" die Latte ganz hoch und schlagen Futterpflanzen für die komplizierten  hoch spezialisierten Tagfalter vor, oligophage Raupen, die eine bestimmte Gattung oder sogar Art benötigen, quasi die Quängelkinder unter den Raupen, am besten Bläuling, da gibts Ameinsenbläulinge, die neben bestimmenten Pflanzen noch die richtige Ameisenkolonie in der Nähe brauchen (Raupenfutter in Spätphase)

Die hübschen Tagfalter liegen mir natürlich schon am Herzen.  :D  (Das Seltenste, worauf bei mir zu hoffen ist, ist allerdings der Schwalbenschwanz. Der mag die hochgezüchteten Kulturmöhrchen aber genauso gern wie Wildmöhren.)

Allerdings schadet es denen wahrscheinlich auch nicht, wenn man neben ihren Futterpflanzen noch ein paar Exoten im Garten stehen hat. Und Igel und Co dürften sich relativ unabhängig von der Herkunft des Bewuchses einstellen, solange es genug Futter und Unterschlupf gibt.

Ich sehe das alles nicht so eng.

Irgendeinem Tierchen bietet ja jeder Garten Unterschlupf, und wenn es nur Steinlaus und Buchsbaumzünsler sind.  :P
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 13. Februar 2020, 12:29:36
Wenn ich mal so darüber nachdenke, was im Garten meiner Kindheit so wuchs, war die riesige Forsythienhecke eigentlich die einzige nennenswerte uneinheimische Pflanze. Die Apfelbäume waren natürlich keine Holzäpfel, aber den Kulturapfel gibt es ja schon seit dem Mittelalter. Die Walderdbeeren auf der Wiese hatten sich möglicherweise mal mit Kulturerdbeeren gekreuzt, aber vielleicht auch nicht, jedenfalls waren sie angemessen winzig.
..

Im Garten deiner Kindheit standen keine Astern, Pfingstrosen, Tulpen, Krokusse, Phlox, Sonnenblumen, Lavendel, Löwenmäulchen, öfterblühende Rosen....?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: tomma am 13. Februar 2020, 12:37:47
Wollte man einen Garten naturnah anlegen und demzufolge mit möglichst vielen einheimischen Gewächsen besetzen, müßte man konsequenterweise die jeweiligen Standortbedingungen und Bodenverhältnisse akzeptieren, wie man sie vorfindet. Im Laufe der Evolution haben sich bestimmte Pflanzen an jeweilige Standorte angepasst, und in Kenntnis dessen, würden sich m.E. Bodenverbesserungen oder Abmagerungen ausschließen; auch Kompostwirtschaft wäre überflüssig. In diesem Zusammenhang gelungene Pflanzungen zu gestalten ist möglich, aber nicht einfach. Hansen / Stahl haben in ihren Veröffentlichungen auf die Lebensbereiche der Stauden hingewiesen.

Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass es dazu gesellten Pflanzen anderer Habitate schwer oder unmöglich ist, längere Zeit zu überleben. Möchte man vielfältiger pflanzen, braucht es entsprechende Eingriffe und Maßnahmen. Viele "Gärtner"machen sich das nicht klar, bzw. manche Mitmenschen verschwenden erst gar keine Gedanken auf das Woher oder Wohin. Wie sonst ist es zu erklären, dass immer wieder jedes Frühjahr Unsummen Geldes verpulvert werden für Pflanzen, die meist schon im Herbst das Zeitliche gesegnet haben (ich meine nicht die Annuellen).

Das war jetzt teilweise etwas OT. Sorry  :)
 
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 13. Februar 2020, 12:38:48
Die hochspezialisierten Arten wird man ganz schwer in den Garten bekommen. Die meisten Gärten sind wohl von der Fläche her auch viel zu klein, bzw. zu wenig vernetzt dafür.

Ansonsten ist meine Erfahrung, dass viele verschiedene Pflanzen das Nahrungsspektrum der Tierwelt perfekt ergänzen. Naturnahes Gärtnern vorausgesetzt. Nur Gärten bieten eine über die Natur hinausgehende Vielfalt und komischerweise ist die Artendichte in Gärten eher höher als in der freien Landschaft. Wenn man jetzt mal von einem Magerrasen oder Bilderbuchstreuobstwiesen absieht.

Gerade für Insekten ist die Blütezeit nicht heimischer Pflanzen oft wesentlich ausgedehnter als bei heimischen Arten. Es brummt und schwirrt gerade an mediterranen Lippenblütlern mit am allermeisten, ebenso bei den Doldenblütlern.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 13. Februar 2020, 12:44:47

SChwalbenschanz hab ich schon auf Knollen-Fenchel und STaudenfenchel entdeckt, das wärn wohl beides Archäophyten...

Hauptsache Doldenblütler. Und da gibt es so viele gartenwürdige (und nicht einheimische).

Wichtig ist doch der Zweck einer Pflanze. Finde ich keine passende Einheimische, dann ersetze ich sie einfach durch eine ähnliche Nicht-Einheimische. Das alles darf Garten  :D
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Asinella am 13. Februar 2020, 12:53:48
 
Zitat
Prinzipiell sehe ich das ja nicht so eng,

Das ist denke ich ein guter Ansatz. Vielleicht sollte man es wie beim Essen halten, von allem etwas und von nichts zuviel  :).

Viele Arten sind ja auch flexibel, wie der Mittlere Weinschwärmer, dessen Raupe sich auch für Fuchsien begeistern kann oder wenn man an den obligatorischen "Schmetterlingsflieder" denkt, dessen Anwesenheit ja alleine schon einen naturfreundlichen Garten garantiert  ;D.

Aber nichts desto trotz bietet jede einheimische Art, die sich ansiedeln kann in der Regel wieder einem Getier die Chance auf Nahrung, Vermehrung etc. Und das auch dann, wenn sich Fremdländisches drum rum tummelt.


Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Gartenplaner am 13. Februar 2020, 12:56:07
Mal ein Eigenzitat aus einem Blumenwiesenthread von vor kurzem:
...
Ich bin auch so ausführlich geworden, weil ich ja die Diskussionen aus dem Naturschutz um möglichst regionales Saatgut oder Pflanzen kenne.
Das ist bei der Restaurierung alten Grünlandes und Naturschutzgebieten absolut legitim und wichtig.

Aber bei Gärten sollte man da "milder" sein, finde ich.
Viele Gartenbesitzer wollen inzwischen ja "irgendwas für Insekten und Bienen machen", wollen aber oft andererseits keine "Ruderalfläche" im/als Garten!
Und, wenn man ehrlich ist, sieht eine einheimische Wildblumenwiese auch zwischendurch immer wieder ziemlich struppig aus.
Um solche Anflüge guten Willens nicht abzuwürgen, finde ich, sollte man bei an Wildblumenwiesen Interessierten nicht zu streng sein und nicht den kleinen Funken durch zu viele rigide Ansprüche ersticken.
Worauf ich hinaus will ist, dass viele Gartenbesitzer nicht unbedingt die Möglichkeit haben, regionales Saatgut zu bekommen.
Oder nicht die Lust oder den Willen, sich da so rein zu fuchsen.
Für die Insekten ist es egal, ob die Primula veris aus holländischer Vermehrung stammt, oder der Samen von hinter der nächsten Hügelkuppe wachsenden Pflanzen stammt.

Ich hab vor kurzem "No Nettles required - the reassuring Truth about wild gardening" von Ken Thompson gelesen.
Er ist Dozent für Pflanzenökologie an der Universität Sheffield, wo auch Nigel Dunnett und James Hitchmough forschen und lehren, über die ich auf sein Buch gestoßen bin.
Er hat 2000-2002 mit seinen Studenten das BUGS-Projekt gemacht - Biodiversity in urban gardens Sheffield, um überhaupt mal zu schauen, was an "wildlife" überhaupt in Gärten vorhanden ist und sein kann und was wie Fauna und Flora in "normalen" Gärten wie positiv oder negativ beeinflusst.

Das Buch bricht die ganzen Naturgarten-Anforderungen auf ein paar knackige Schlagsätze runter:

- der Garten sollte wenigstens einen Baum und ein wenig Sträucher haben, wo von der Größe möglich
- es sollte einen Flecken mit langem, ungemähtem Gras geben (besser natürlich ein Stück Wildblumenwiese)
- eine Wasserfläche, fast egal, wie klein, bringt nochmal sehr viel
- Kompostplätze und zum Vermodern aufgeschichtete Holzstücke bringen wertvolle und seltene Lebensräume!
- man sollte Pflanzen mit möglichst vielen Blüten, ungefüllt, Nektar und Pollen bietend, und möglichst langer Blütezeit pflanzen - ganz egal, ob einheimisch oder nicht.

Er führt aus, dass die Diskussion um einheimische Pflanzen in Gärten nicht wirklich sinnvoll ist, da diese oft nicht so lange blühen wie nicht-einheimische - und die Spezialisten, die auf ganz bestimmte einheimische Pflanzen als Futterpflanzen angewiesen sind, sind oftmals so selten, dass sie die potentiellen Futterquellen in Gärten nicht erreichen/finden, während nicht so extrem seltene, aber dennoch schon gefährdete Arten schon ausreichend durch den Flecken langes Gras gefördert werden - Wildblumenwiese ist natürlich noch besser.
Und viele einheimische Pflanzen sind einfach ästhetisch nicht so ansprechend wie Selektionen oder nicht-einheimische Arten - oder sogar ziemlich unbeherrschbare "Unkräuter".

Das bestärkt meinen Eindruck, dass man nicht die absolute Perfektion in Sachen naturgemäß gärtnern erreichen muss, um "der Natur" etwas Gutes zu tun.
...
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: tomma am 13. Februar 2020, 12:56:47
Das sehe ich auch so. Auf Aralia elata und Poliothyrsis sinensis tummeln sich im Spätsommer unzählige Insekten. Und wenn im es im Herbst im Plectranthus summt und brummt, ist im Nachbargarten schon längst 'tote Hose'.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 13. Februar 2020, 12:56:52
Oder wenn Einheimisches die Nahrung liefert, und Fremdländisches daneben den Unterschlupf. Die perfekte Ergänzung.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: MarkusG am 13. Februar 2020, 13:00:52
Wo ist das Problem? Es ist Garten, und Garten hat mit "einheimisch" eigentlich nichts zu tun  ;)

Ein wahres Wort. Leider wird zunehmend was Anderes gefordert, auch bei Parks.

In erster Linie muss sich ein Garten von seiner Umgebung abgrenzen, ansonsten wäre er nur ein Ausschnitt seiner Umgebung. Daher Mauern, Zäune, etc. und daher auch der Hang zu "exotischen" Pflanzen. In Zeiten verschwindender Natur gelingt die Abgrenzung aber auch mit einheimischen Pflanzen!

In einer Zeit, in der -ob nun objektiv oder nur so empfunden- die Natur auf dem Rückzug ist und immer mehr Menschen in Städten leben oder in ausgeräumten Landschaften, wird es möglich, sich mit der Anpflanzung von einheimischen Pflanzen von der Umgebung abzugrenzen. Um so ausgeräumter oder städtischer die Landschaft, um so eher empfinden wir selbst "wilde Brachen" als Garten. Ich habe das selbst mal in Berlin erlebt. In der Nähe des Alexanderplatzes war -zumindest vor 15 Jahren- ein verwildeter Friedhof, der -eingerahmt durch die Großstadt- einfach nur bezaubernd wirkte. Auf dem Land undenkbar! Dort würde der gleiche Friedhof -vorausgesetzt es gäbe noch genug Natur im Außenbereich- einfach nur unaufgeräumt und ungepflegt wirken!

Ein Garten und seine Pflanzen ist deshalb für mich nicht von seiner Umgebung abgekoppelt zu betrachten. Traurigerweise muss man sagen, dass "Natur-in-den-Garten-holen" heutzutage eine Abgrenzungsmöglichkeit zur Umgebung geworden ist.  :'(
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Gartenplaner am 13. Februar 2020, 13:01:51
Und noch ein Eigenzitat - mir ist bei "Naturgarten" wichtig, dass es trotzdem noch nach "Garten" aussieht und nicht nach Brachfläche:
...
Klar, unbestritten, je konsequenter man bei einem Naturgarten ist, umso mehr Tiere finden Nahrung, Heimat.

Andererseits finde ich es aber auch wichtig, eine Gradwanderung mit der Akzeptanz des Otto-Normalgärtners hinzukriegen.
Von den ganz hoffnungslosen Fällen, die Zucht, Ordnung und Schottergarten wollen, mal abgesehen, sind heutzutage doch viele Gartenbesitzer zumindest interessiert und willens, etwas für die Natur in ihrem Garten zu tun.
Und ich glaube, dass man diesen Menschen eine Brücke baut, wenn man ihnen Anregungen, Empfehlungen, Pläne an die Hand gibt, die auch einen Naturgarten noch nach Garten und nicht völlig nach Ruderalfläche aussehen lassen.
Meine Meinung ist, dass das am einfachsten mit Struktur geht.
Also Formschnitthecken, egal ob jetzt Buchs (den ich momentan eher nicht neu anpflanzen würde) oder Eibe.
Und solche Schnitthecken bieten wirklich nicht so viel für die Tierwelt wie die von dir angeführten Genista-Arten - aber sie definieren für viele "Garten".

Klar, Liguster könnte noch Blüten hervorbringen trotz Schnitt, aber ich ziele auf den ästhetischen Aspekt - wenn jemand einen ruhigen, starken Hintergrund für seine Blumenwiesenexplosion braucht, dann ist Eibe das Mittel der Wahl, meiner Meinung nach.
Und diese "ästhetische Beruhigung" (vielleicht auch gegenüber Nachbarn  ;D) sollte man (ängstlichen) Naturgarteninteressierten zugestehen, um sie nicht zu verschrecken.
ich würde hier noch ausweiten, dass alles, was in einem "klassischen" Garten Struktur und Ordnung gibt, auch einem "Naturgarten" gut tut, also nicht nur Formschnitthecken sondern auch Wege, Abgrenzungen usw.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Februarmädchen am 13. Februar 2020, 13:04:22
Wenn ich mal so darüber nachdenke, was im Garten meiner Kindheit so wuchs, war die riesige Forsythienhecke eigentlich die einzige nennenswerte uneinheimische Pflanze. Die Apfelbäume waren natürlich keine Holzäpfel, aber den Kulturapfel gibt es ja schon seit dem Mittelalter. Die Walderdbeeren auf der Wiese hatten sich möglicherweise mal mit Kulturerdbeeren gekreuzt, aber vielleicht auch nicht, jedenfalls waren sie angemessen winzig.
..

Im Garten deiner Kindheit standen keine Astern, Pfingstrosen, Tulpen, Krokusse, Phlox, Sonnenblumen, Lavendel, Löwenmäulchen, öfterblühende Rosen....?

Versuche meinerseits, öfterblühende Rosen anzusiedeln, fanden kurz vor dem Umzug statt, waren jedoch nicht von durchschlagendem Erfolg gekrönt. Löwenmäulchen gab es nicht, das weiß ich, die habe ich mal woanders gesehen und war ganz begeistert.
Einen Krokus haben wir erfolgreich auf dem frisch planierten Rasen angesiedelt, das stimmt. Hielt ich aber für eine zumindest so irgendwie einheimische Art. (Auch wenn es sich vermutlich um eine Zuchtform handelte)

Sonnenblumen gab es nicht, die wären wohl mit ziemlicher Sicherheit der heimischen Fauna zum Opfer gefallen.  ;D
Lavendel weiß ich tatsächlich nicht, Majoran gab es. Das war für mich jetzt aber nicht das optische Highlight ohne das ich nicht ausgekommen wäre.


Wie gesagt, ich bin da nicht puristisch, aber ich finde schon, dass ein Garten mit nur heimischen Pflanzen (jedenfalls wenn man bei Krokus und Schneeglöckchen kulant ist) auch was hermachen kann.
Jedenfalls in meiner stark verdichteten Kindheitserinnerung, in der blütenlose Herbst- und Wintertage gartentechnisch einfach nicht vorkommen.  ;D



Edit: Thema Brachfläche - da habe ich auf der BUGA in Heilbronn ein interessantes Minigärtchen gesehen, das hauptsächlich aus Schutt bestand, mit ein paar standorttypischen Wildpflanzen. Schutthaldenflora eben. Die Dekoration bestand, meine ich, aus wenigen Tonstatuen und bunten Glasscherben und derlei.

Sowas ist natürlich ein prima Habitat für Eidechsen und Schmetterlinge/Raupen. Und unterscheidet sich eigentlich gar nicht sooo stark von den so beliebten Schottergärten ... ;)

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lord waldemoor am 13. Februar 2020, 13:17:07

Im Garten deiner Kindheit standen keine Astern, Pfingstrosen, Tulpen, Krokusse, Phlox, Sonnenblumen, Lavendel, Löwenmäulchen, öfterblühende Rosen....?
IN OMAS  riesigen garten, wo ich sicher jeden tag war, schon von daher wusste wie geliebt wühlmäuse waren ;D
waren von deinen genannten nur löwenmäulchen, es  gab eine riesige rose, vlt super excelsa, jedenfalls so aussehend
gekauft am markt wurden immer trutzköpferl, portulak
und zinnien wurden gesät, am zaun viele viele duftwicken, das war vmtl nicht einheimisch, ein großer teil vom garten war aber essbares zeugs, für blumen waren nur 2 beete
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Bristlecone am 13. Februar 2020, 13:28:08
Wie gesagt, ich bin da nicht puristisch, aber ich finde schon, dass ein Garten mit nur heimischen Pflanzen (jedenfalls wenn man bei Krokus und Schneeglöckchen kulant ist) auch was hermachen kann.

Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären: Wann bzw. was wäre denn genügend "einheimisch"?

Wenn man bei Krokus und Schneeglöckchen kulant sein kann (weiter oben nennst du noch Löwenmäulchen, Lavendel und Majoran), erstreckt sich die Kulanz auch noch auf Narzissen, und wenn ja, auf welche?
Was ist mit in der Natur gefundenen und dann gärtnerisch verbreiteten Formen wie z. B. bei den zahlreichen Sorten des Farns Polystichum setiferum? Der Farn selbst ist in Teilen Deutschlands heimisch, die zahlreichen Formen stammen aber fast alle aus aus anderen Gegenden.
Oder den beliebten Sorten von Schneeglöckchen?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Nox am 13. Februar 2020, 13:34:03

Edit: Thema Brachfläche - da habe ich auf der BUGA in Heilbronn ein interessantes Minigärtchen gesehen, das hauptsächlich aus Schutt bestand, mit ein paar standorttypischen Wildpflanzen. Schutthaldenflora eben. Die Dekoration bestand, meine ich, aus wenigen Tonstatuen und bunten Glasscherben und derlei.

Sowas ist natürlich ein prima Habitat für Eidechsen und Schmetterlinge/Raupen. Und unterscheidet sich eigentlich gar nicht sooo stark von den so beliebten Schottergärten ... ;)

Die Eidechesen wollen aber auch etwas zu fressen, nicht nur in der Sonne liegen. So ein typischer Schottergarten soll ja gerade frei von standorttypischen Wildpflanzen bleiben .....
Bei mir gibt's Trockenmauern und Sandhaufen und drumherum ganz viel Wiese und Stauden. Eidechsen und Blindschleichen sehe ich regelmässig.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Katrin am 13. Februar 2020, 13:39:40
Es kommt nach meinem Empfinden darauf an, wo man wohnt. Aus den Pflanzen aus dem weiteren Umfeld meines Gartens (ca. 20km) ließen sich durchaus ganzjährig attraktive, auch als Prachtstaudenbeet gestaltete Anlagen zusammenstellen.

Ohne Sortierung, nur schnell nachgedacht: Lunaria rediviva, Hepatica nobilis, diverse Farne, Angelica sylvestris, Salvia officinalis, Geranium sylvaticum, Geranium pratense, Geranium sanguineum, Anthericum ramosum, Linum austriacum, diverse Verbascum, Betonica officinalis, Veronica austriaca, Eupatorium cannabinum, Lythrum salicaria, Aruncus dioicus, Filipendula ulmaria, Aconitum napellus, Senecio fuchsii, Euphorbia austriaca, Gentiana asclepiadea, Melittis melissophyllum, Centaurea montana, Achillea millefolium, Silene dioica, Iris sibirica, Iris pseudacorus, Lathyrus vernus, Helleborus niger, Astrantia major, Trollius europaeus, Narcissus poeticus, Leucojum vernum, Scilla bifolia, Anemone nemorosa, Ranunculus aconitifolius, Lysimachia vulgaris, diverse Campanula, Cichorium intybus, Origanum vulgare, Galium verum, Laserpitium siler, Digitalis lutea, Tanacetum officinale, Knautia arvensis, Valeriana officinalis, Thalictrum aquilegifolium, Polygonatum odoratum, Aquilegia atrata, Salvia verticillata, Dipsacus fullonum,...

Aber warum sollte man sich nur auf die beschränken? Lebensräume gibt es auf der Erde mehrfach; wenn man nicht grad invasive Arten fördert, wird der Garten nur erweitert!


Ein Garten ausschließlich mit einheimischen Pflanzen wird für uns halt aussehen wie ein Stück Wildnis.

Kann ich, so einfach pauschal hingeworfen, nicht unterstreichen und halte ich sogar für sehr kontrapoduktiv, da damit Unwissenden vermittelt wird, heimisches Gepflänz wär hässlicher Wildwuchs, mit winzigen Blüten und allenfalls ökologischem Wert.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Februarmädchen am 13. Februar 2020, 13:53:42
Wie gesagt, ich bin da nicht puristisch, aber ich finde schon, dass ein Garten mit nur heimischen Pflanzen (jedenfalls wenn man bei Krokus und Schneeglöckchen kulant ist) auch was hermachen kann.

Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären: Wann bzw. was wäre denn genügend "einheimisch"?

Wenn man bei Krokus und Schneeglöckchen kulant sein kann (weiter oben nennst du nocn Löwenmäulchen, Lavendel und Majoran), erstreckt sich die Kulanz auch noch auf Narzissen, und wenn ja, auf welche?
Was ist mit in der Natur gefundenen und dann gärtnerisch verbreiteten Formen wie z. B. bei den zahlreichen Sorten des Farns Polystichum setiferum? Der Farn selbst ist in Teilen Deutschlands heimisch, die zahlreichen Formen stammen aber fast alle aus aus anderen Gegenden.

Löwenmäulchen habe ich als in diesem Garten nicht existent erwähnt. (Heimisch ist das echte Leinkraut: https://de.wikipedia.org/wiki/Echtes_Leinkraut. Finde ich genauso hübsch.)
Und Lavendel und Majoran sind Kräuter, die ich für eine aparte Frühblüherwiese oder ähnliche Gartenidee für verzichtbar halte. Sie kamen in dem alten Garten damals halt vor, weil sie irgendwer für den Küchengarten gepflanzt hatte.

Der Hirschzungenfarn, den ich sehr apart finde, ist meines Wissens einheimisch. Und bei der weißen Türkenbundlilie, die mir leider die Wühlmaus weggefressen hat, handelt es sich zwar um eine züchterische Vermehrung eines in der Natur wohl eher seltenen genetischen Zufalls, aber das ist mir nun wirklich noch einheimisch genug.

Also "ohne importierte Pflanzen alles hässlich" halte ich für einen Trugschluss, bzw., das mag zutreffen, wenn man sehr auf großblütige Dauerblüher steht. Ich liebe aber die Frühblüher mit ihren kleinen Blütchen. Da gibt es auch bei den heimischen Pflanzen ein paar ganz hübsche. Für ein paar Wochen im Frühling kann man es da schon schön haben.

Auch Butterblumen und Wiesenschaumkraut hatte ich immer gern.

Da bin ich vielleicht einfach etwas anspruchsloser als andere. Und wie schon erwähnt, mein Idealgarten sieht vielleicht für andere aus wie Wildnis. Aber eine gezielt so angelegte Wildnis ist ja auch irgendwie wieder ein Garten.  ;D

Aber wie gesagt: Im Privatgarten sehe ich das gar nicht so kritisch. Mich stört bloß die Implikation, es gäbe keine hübschen heimischen Gewächse, bzw. nicht genug um damit einen Garten zu füllen.


Wenn eine Stadt irgendwo eine Ausgleichsfläche für die Zerstörung von Natur an anderer Stelle anlegen will, sollten es halt schon die Wildformen sein, da wären mir dann auch züchterisch vergrößerte (oder ganz schlimm, gefüllte) Blüten zu viel "Kultur".


@Nox: Das war auch mehr gewitzelt ... leider scheint dem Schottergärtner seine bewuchsfreie Schotterfläche das zu sein, was dem Rasenfreund sein beikrautfreier Grasrasen ist ... schön akkurat gepflegt und ordentlich. Aber der Rasen macht wenigstens noch Photosynthese, der Schotter macht nur Heizung. (Mit Staudenbeeten daneben könnten das Eidechsen immer noch toll finden, aber meist ist ja der Vorgarten ausschließlich Schotter.)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Bristlecone am 13. Februar 2020, 14:17:16
Wenn eine Stadt irgendwo eine Ausgleichsfläche für die Zerstörung von Natur an anderer Stelle anlegen will, sollten es halt schon die Wildformen sein, da wären mir dann auch züchterisch vergrößerte (oder ganz schlimm, gefüllte) Blüten zu viel "Kultur".

Kann man "Natur anlegen", wie man einen Garten anlegt?  :-\
Sollte man das überhaupt tun? Und was ist das Ergebnis: Natur oder eher eine Art Freilichtmuseum?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Nox am 13. Februar 2020, 14:31:36
Nix für ungut, Februarmädchen !
Ja, bei Ausgleichsflächen sollten die Einheimischen schon den Vorzug haben ! Wenn's denn ohne Bodenaustausch geht. (LkW-Ladungen - hilfe, die Öko-Bilanz). Katrin's Liste ist beeindruckend und bietet für jeden Standort etwas.

Trockenrasen an Stellen, wo sie von Natur aus nicht vorkommen, gehören besser in die Hand von botanischen Gärten (in Frankfurt gibt's da schöne Beispiele), die wissen sie dann auch zu pflegen. Sind sie gut gemacht, dann geht einem das Herz auf.

Es geht doch um das Ziel der Anlage. Schöne Spaziergänge und Anregung sind für den natursuchenden Stadtmenschen sehr wichtig, warum soll da nicht auf fremde Arten zurückgegriffen werden, um die ganze Saison über etwas zu bieten. Genau das gleiche gilt für den fortgeschrittenen Gärtner. Warum soll er sich nicht den Garten seiner Träume schaffen ?

Per Vorschriften zu versuchen, den Gärten und Naherholungs-Parks aufzubürden, die überall zurückgedrängte Natur zu retten ist doch eine scheinheilige Alibiübung. Energiepflanzen für die CO2-Bilanz auf dem Acker, und die Gärten der Städte sollen dann der Natur Asyl bieten ?

Eine milde Form von Enteignung scheint mir das. Und demnächst werden wir wohl in den Gärten Nahrungspflanzen anbauen müssen um die Weltbevölkerung zu ernähren.




Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Februarmädchen am 13. Februar 2020, 14:41:18

Kann man "Natur anlegen", wie man einen Garten anlegt?  :-\
Sollte man das überhaupt tun? Und was ist das Ergebnis: Natur oder eher eine Art Freilichtmuseum?

Nachdem wir die ursprüngliche Natur in Deutschland eigentlich überall kaputt gemacht haben ... was denn sonst? Brachliegen lassen und hoffen, dass sich Springkraut und Co nicht gegen die heimische Flora durchsetzen? (Inwieweit die Bevölkerung eine natürliche Sukzession akzeptiert wäre die andere Frage ... ich finde sowas ja ganz dekorativ, man hört aber, andere Leute sähen das nicht so.)

Oder einfach die selteneren heimischen Arten aussterben lassen, weil sie ja eh nicht mehr authentisch wären, wenn man sie künstlich ansiedelt?


Ich mag übrigens auch Freilichtmuseen. Die Gebäude da sind meistens auch hübscher als die moderne Betonwürfel-Architektur. Auch wenn die Betonklotze total viel authentischer sind.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lord waldemoor am 13. Februar 2020, 14:42:14
also ich mag schottergarten, ich habe ihn 1o minuten entfernt, sonst würde ich mir im garten einen machen
(https://up.picr.de/37863912hh.jpg)

(https://up.picr.de/37863914gc.jpg)

(https://up.picr.de/37863915ob.jpg)

(https://up.picr.de/37863921rb.jpg)

(https://up.picr.de/37863922ad.jpg)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Ulla LiestGern am 13. Februar 2020, 14:44:11
 ;D Sooo mag ich Schottergarten auch.
Und die Pflanzen scheinen sogar einheimisch zu sein.  ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Ulla LiestGern am 13. Februar 2020, 14:47:02
Es geht doch um das Ziel der Anlage. Schöne Spaziergänge und Anregung sind für den natursuchenden Stadtmenschen sehr wichtig, warum soll da nicht auf fremde Arten zurückgegriffen werden, um die ganze Saison über etwas zu bieten. Genau das gleiche gilt für den fortgeschrittenen Gärtner. Warum soll er sich nicht den Garten seiner Träume schaffen ?

Mein Reden! Der eine hat Spaß in seinem Garten Spaß an einer Sammlung möglichst exotischer Pflanzen, der andere freut sich, wenn er eine seltene Wildbiene anlocken konnte.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Bristlecone am 13. Februar 2020, 14:54:26
Wieso sollte das ein Gegensatz sein?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Ulla LiestGern am 13. Februar 2020, 14:56:36
Weil viele seltene Wildbienen Nahrungsspezialisten sind.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: tomma am 13. Februar 2020, 14:56:53
also ich mag schottergarten, ich habe ihn 1o minuten entfernt, sonst würde ich mir im garten einen machen
(https://up.picr.de/37863912hh.jpg)

Ich glaube, ich sollte Dich mal besuchen!  ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lord waldemoor am 13. Februar 2020, 14:57:17

Und die Pflanzen scheinen sogar einheimisch zu sein.  ;)
vlt sogar bissl endemisch

tomma da solltest du schwindelfrei sein, ich bin es nichtmehr, seit 2 jahren nach einem besuch im wiener prater, vergnügungspark
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 13. Februar 2020, 15:05:07
Es kommt nach meinem Empfinden darauf an, wo man wohnt. Aus den Pflanzen aus dem weiteren Umfeld meines Gartens (ca. 20km) ließen sich durchaus ganzjährig attraktive, auch als Prachtstaudenbeet gestaltete Anlagen zusammenstellen.

Ohne Sortierung, nur schnell nachgedacht: Lunaria rediviva, Hepatica nobilis, diverse Farne, Angelica sylvestris, Salvia officinalis, Geranium sylvaticum, Geranium pratense, Geranium sanguineum, Anthericum ramosum, Linum austriacum, diverse Verbascum, Betonica officinalis, Veronica austriaca, Eupatorium cannabinum, Lythrum salicaria, Aruncus dioicus, Filipendula ulmaria, Aconitum napellus, Senecio fuchsii, Euphorbia austriaca, Gentiana asclepiadea, Melittis melissophyllum, Centaurea montana, Achillea millefolium, Silene dioica, Iris sibirica, Iris pseudacorus, Lathyrus vernus, Helleborus niger, Astrantia major, Trollius europaeus, Narcissus poeticus, Leucojum vernum, Scilla bifolia, Anemone nemorosa, Ranunculus aconitifolius, Lysimachia vulgaris, diverse Campanula, Cichorium intybus, Origanum vulgare, Galium verum, Laserpitium siler, Digitalis lutea, Tanacetum officinale, Knautia arvensis, Valeriana officinalis, Thalictrum aquilegifolium, Polygonatum odoratum, Aquilegia atrata, Salvia verticillata, Dipsacus fullonum,...

Aber warum sollte man sich nur auf die beschränken? Lebensräume gibt es auf der Erde mehrfach; wenn man nicht grad invasive Arten fördert, wird der Garten nur erweitert!




Gerade das reizt mich eben... Einen Gartenteil nur mit als "einheimisch" geltenden Pflanzen zu gestalten, auch wenn sie nicht unbedingt in meiner näheren Umgebung "natürlich" vorkommen. Auszuprobieren, was von meinem Gartenstandort her "funktioniert" aber ohne ständige Eingriffe "beherrschbar" bleibt, dabei jedoch eine gewisse Eigenentwicklung und auch Spontanentwicklung mit kurzlebigen Pflanzen ermöglicht.

Dabei bieten sich in meinem Garten vor allem die Lebensräume Gehölz und Gehölzrand an, wobei ich Vegetationsbilder wie in der Krautschicht artenreicher Wälder oder eben der Blutstorchschnabel-Saumgesellschaft im Hinterkopf habe.

Das hat nicht mit Ökofundamentalismus oder gar Heimattümelei zu tun, sondern damit dass ich das Interesse an Exoten mit großen Blüten oder auffälligem Laub mehr und mehr verliere. Vielleicht könnte man dies gestalterisch eher "back to the roots" nennen. ;D

Und wenn dabei noch etwas für die heimische Fauna abfällt, umso besser...
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Waldschrat am 13. Februar 2020, 15:25:22
also ich mag schottergarten, ich habe ihn 1o minuten entfernt, sonst würde ich mir im garten einen machen

(https://up.picr.de/37863922ad.jpg)

So einen Schottergarten mag ich wohl auch. Vor allem mag ich dieses Holzteil  :D
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Februarmädchen am 13. Februar 2020, 15:33:48
Um mal noch etwas konstruktives beizutragen: Ich würde in meiner Wunschtraum-Pseudowildnis unter anderem versuchen, Gelbstern anzupflanzen. (Soll laut Forum recht schwer zu pflegen sein, aber man kann ja Glück haben).

Und Blaustern. Und Leberblümchen in allen Zuchtformen der heimischen Art.

Wilde Orchideen falls irgend möglich sowieso. :D

 (Das ist so meine Idealvorstellung, wenn ich einen ausreichend großen Garten hätte. Eine künstlich angelegte Waldlichtung, die aussieht wie rein zufällig perfekt gewachsen. So ungefähr wie lord waldemoors "schottergarten" mit Schlüsselblümchen, nur ein wenig abwechslungsreicher)

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Bristlecone am 13. Februar 2020, 15:42:47
Weil viele seltene Wildbienen Nahrungsspezialisten sind.

Ja und?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Gartenplaner am 13. Februar 2020, 15:48:15
Wird das jetzt wieder eine "Vorführung"?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 13. Februar 2020, 15:51:08
..Einen Gartenteil nur mit als "einheimisch" geltenden Pflanzen zu gestalten, auch wenn sie nicht unbedingt in meiner näheren Umgebung "natürlich" vorkommen. Auszuprobieren, was von meinem Gartenstandort her "funktioniert" aber ohne ständige Eingriffe "beherrschbar" bleibt, dabei jedoch eine gewisse Eigenentwicklung und auch Spontanentwicklung mit kurzlebigen Pflanzen ermöglicht.

Dabei bieten sich in meinem Garten vor allem die Lebensräume Gehölz und Gehölzrand an, wobei ich Vegetationsbilder wie in der Krautschicht artenreicher Wälder oder eben der Blutstorchschnabel-Saumgesellschaft im Hinterkopf habe.

Das hat nicht mit Ökofundamentalismus oder gar Heimattümelei zu tun, sondern damit dass ich das Interesse an Exoten mit großen Blüten oder auffälligem Laub mehr und mehr verliere.

Dumm nur, wenn das gewünschte heimische (innerdeutsche? norddeutsche? mitteleuropäische?) Vegetationsbild ganz andere Bodenverhältnisse hat. Z.B. Kalkboden. Katrin hat ja viel aufgezählt, vieles davon würde aber eher nicht so in deinem sauren Boden wachsen wollen.

Was spricht dann dagegen, statt Galanthus nivalis ggf. auf Galanthus elwesii zurückzugreifen. Verträgt mehr Trockenheit. Oder statt Hepatica nobilis, wenns eher mickert, ggf. ein anderes Hepatica (japonica?), welches vielleicht ohne Kalk besser wächst und sich versamt.
Helleborus niger kann man durch andere Helleboren ersetzen.
...und und und.

Es gibt überall auf der Welt in ähnlichen Habitaten Wildpflanzen, die heimische Arten ersetzen könnten, weil sie eben geringfügig/andere Ansprüche haben. Das hat dann nach meinem Empfinden nichts mit großblütigen Exoten zu tun.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Februarmädchen am 13. Februar 2020, 15:59:41
..Einen Gartenteil nur mit als "einheimisch" geltenden Pflanzen zu gestalten, auch wenn sie nicht unbedingt in meiner näheren Umgebung "natürlich" vorkommen. Auszuprobieren, was von meinem Gartenstandort her "funktioniert" aber ohne ständige Eingriffe "beherrschbar" bleibt, dabei jedoch eine gewisse Eigenentwicklung und auch Spontanentwicklung mit kurzlebigen Pflanzen ermöglicht.

Dabei bieten sich in meinem Garten vor allem die Lebensräume Gehölz und Gehölzrand an, wobei ich Vegetationsbilder wie in der Krautschicht artenreicher Wälder oder eben der Blutstorchschnabel-Saumgesellschaft im Hinterkopf habe.

Das hat nicht mit Ökofundamentalismus oder gar Heimattümelei zu tun, sondern damit dass ich das Interesse an Exoten mit großen Blüten oder auffälligem Laub mehr und mehr verliere.

Dumm nur, wenn das gewünschte heimische (innerdeutsche? norddeutsche? mitteleuropäische?) Vegetationsbild ganz andere Bodenverhältnisse hat. Z.B. Kalkboden. Katrin hat ja viel aufgezählt, vieles davon würde aber eher nicht so in deinem sauren Boden wachsen wollen.

Was spricht dann dagegen, statt Galanthus nivalis ggf. auf Galanthus elwesii zurückzugreifen. Verträgt mehr Trockenheit. Oder statt Hepatica nobilis, wenns eher mickert, ggf. ein anderes Hepatica (japonica?), welches vielleicht ohne Kalk besser wächst und sich versamt.
Helleborus niger kann man durch andere Helleboren ersetzen.
...und und und.

Hatte er nicht erwähnt, der Gartenboden sei eher weniger sauer als der außenrum? Weil eben ehemaliger Nutzgarten?

Da ist jetzt natürlich die Frage, ob man lieber den Boden verändern will, oder nicht einheimische Pflanzen reinpflanzen. Künstlich ist beides, den Boden ändern macht mehr Arbeit, ist danach aber nicht mehr sichtbar. (Außerdem wurde da eh schon rumgeändert.)


Für eine hübsche Pseudowildnis würde ich mir ein japanisches Leberblümchen schon angehen lassen, aber die Unterschiede im Aussehen zwischen Galanthus nivalis und Galanthus elwesii sind doch ganz enorm! Die Nivalis sind so niedlich und winzig, das kriegt man mit elwesii eher nicht hin. Außer vielleicht einer speziellen, kleingezüchteten Sorte?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 13. Februar 2020, 16:11:44
Das war ja nur ein Beispiel. Gibt in der Natur bestimmt auch kleine elwesii und große nivalis.
Wir sind ja Gärtner und können für den Garten aus einer Unmenge an Sorten und Arten wählen. Sorten, die z.B. schon einmal jemand aus der Natur entnommen und für besonders gartenwürdig empfunden hat. Viele "Zuchtformen" sind ja nichts anderes als Auslesen von Wildpflanzen.
Damit kann man dann naturnahe Pflanzengesellschaften im Garten nachbilden. Gärtnern nach Lebensbereichen eben. New German Style auf neudeutsch.
Exakt die Natur kopieren, das gelingt oft nur Botanischen Gärten mit viel Aufwand.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Floris am 13. Februar 2020, 16:14:44

Einen Gartenteil nur mit als "einheimisch" geltenden Pflanzen zu gestalten
So habe ich in meinem derzeitigen Garten angefangen. Da gab es zunächst nur große Bäume, Mahonien, Efeu und Schöllkraut.
Er sollte von der Struktur her nicht viel anders werden, nur ein paar mehr Pflanzenarten aufweisen. Deshalb fing ich an, Waldstauden in der Umgebung zu sammeln (ich hatte mich vorher bei der Naurschutzbehörde über die rechtliche Situation informiert).

Nach einigen Jahren hatte ich einen guten Querschnitt der Stauden die in unseren Wäldern hier vorkommen. Ich hatte ein paar kleine Beete angelegt und vor allem die Wegeränder bepflanzt (Waldmeister, Sauerklee, Aronstab, Buschwindröschen, Bärlauch, Veilchen, aber auch Scharbockskraut, Gundelrebe und Stinkstorchschnabel) . Das sah im Frühling auch sehr schön aus, den Rest des Jahres blüht es im Wald halt eher wenig. Deshalb kamen noch verschiedene Waldrandpflanzen dazu.

Die meisten Pflanzenarten haben sich etabliert, die Pflege bestand überwiegend darin, übermäßigen Entwicklungsdrang einiger Arten einzudämmen, also alles recht schlicht, aber auch unaufwendig (mal abgesehen vom z. B. Staudenholunder).

Ich fand die heimischen Arten alle recht hübsch, weshalb ich sie haben wollte. Dass sie im Laufe des Jahres auch Zeiten haben in denen sie nicht so gut aussehen, machte mir nichts aus. Das Staudensortiment der Gärtnereien hat mich nicht angesprochen bzw. ich kannte mich damit nicht aus.
"Heimisch" war zunächst für mich das Hauptauswahlkriterium, trotzdem musste der konkrete Standort wie bei den üblichen Gartenpflanzen auch individuell ausgewählt werden, und gärtnerische Pflege wurde ihnen auch zuteil (z .B. nichts mit Sense, sondern individueller Rückschnitt). Also wie ich meine, ein ganz normaler Garten.

Inzwischen sind viele Arten dazugekommen, die vom Standort passen aber bei uns nicht wachsen oder überhaupt aus anderen Weltgegenden stammen, vor allem, um das Farbspektrum etwas zu erweitern oder blüharme Zeiten anzureichern. Die heimischen Waldstauden stellen aber weiterhin die Grundausstattung der Pflanzung, vor allem stellen sie weitgehend die dauerhafte Bodenbedeckung sicher.
Interessanterweise bezeichneten bisher sowohl Gäste die mit Gärtnern wenig zu tun haben als auch Forumsmitglieder den Eindruck der Pflanzung als "natürlich", erstere durchaus in dem Gedanken, dass ich wohl wenig eingreife, letztere vermutlich schon im Bewusstsein, dass auch sowas nicht von selbst kommt.





Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Katrin am 13. Februar 2020, 16:22:37
Gerade das reizt mich eben... Einen Gartenteil nur mit als "einheimisch" geltenden Pflanzen zu gestalten, auch wenn sie nicht unbedingt in meiner näheren Umgebung "natürlich" vorkommen.

Kann ich sehr gut nachvollziehen. Klappt auch bestimmt! Nur was genau erhoffst du dir in diesem Thread? Eine Pflanzensammlung ja offensichtlich nicht, die kennst du ja außerdem selber alle. Dass nun Öko-Argumente kommen (die Wildbienen!), war vorhersehbar  ;), weil ein Garten mit einheimischen Pflanzen das Ziel vieler Naturgartenprojekte ist, die wiederum oft für bestimmte Tiere angelegt werden.

Falls es die Diskussion ist, was als einheimisch gilt: Hier in Österreich sind besonders die Imker recht streng, ich sollte mal einen Artikel zum Thema schreiben (Bienenpflanzen im öffentlichen Raum), wo Trockenheit ein Thema war und man warf alle Disteln des pannonischen Raums raus, weil die ja "bloß in Ungarn" vorkämen  8) ;D ::).
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Februarmädchen am 13. Februar 2020, 16:39:15
Falls es die Diskussion ist, was als einheimisch gilt: Hier in Österreich sind besonders die Imker recht streng, ich sollte mal einen Artikel zum Thema schreiben (Bienenpflanzen im öffentlichen Raum), wo Trockenheit ein Thema war und man warf alle Disteln des pannonischen Raums raus, weil die ja "bloß in Ungarn" vorkämen  8) ;D ::).

Die Imker?

Ja, imkern die dann auch mit der heimischen dunklen Biene?  ;)

Wundert mich allerdings, dass die Imker da so puristisch sind. Die Honigbiene ist ja nun nicht gerade für ihre Spezialisierung bekannt. Bei Wildbienen kann das anders aussehen ... wobei die meines Wissens auch vor Landesgrenzen nicht unbedingt Halt machen.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 13. Februar 2020, 16:45:34
Es geht nichts über guten einheimischen Rapshonig  8)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lord waldemoor am 13. Februar 2020, 17:08:21


 Vor allem mag ich dieses Holzteil  :D
das kannst du gerne haben

So ungefähr wie lord waldemoors "schottergarten" mit Schlüsselblümchen, nur ein wenig abwechslungsreicher)
mit schlüsselblümchen wäre er schon abwechslungsreicher :-\
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: paulw am 13. Februar 2020, 17:37:43
Gerade das reizt mich eben... Einen Gartenteil nur mit als "einheimisch" geltenden Pflanzen zu gestalten, auch wenn sie nicht unbedingt in meiner näheren Umgebung "natürlich" vorkommen. Auszuprobieren, was von meinem Gartenstandort her "funktioniert" aber ohne ständige Eingriffe "beherrschbar" bleibt, dabei jedoch eine gewisse Eigenentwicklung und auch Spontanentwicklung mit kurzlebigen Pflanzen ermöglicht.

Dabei bieten sich in meinem Garten vor allem die Lebensräume Gehölz und Gehölzrand an, wobei ich Vegetationsbilder wie in der Krautschicht artenreicher Wälder oder eben der Blutstorchschnabel-Saumgesellschaft im Hinterkopf habe.

Das hat nicht mit Ökofundamentalismus oder gar Heimattümelei zu tun, sondern damit dass ich das Interesse an Exoten mit großen Blüten oder auffälligem Laub mehr und mehr verliere. Vielleicht könnte man dies gestalterisch eher "back to the roots" nennen. ;D

Und wenn dabei noch etwas für die heimische Fauna abfällt, umso besser...

Ich bin ein wenig skeptisch ob der Versuch eine Pflanzengesellschaft aus der Natur zu kopieren mit geringen Eingriffen verbunden sein kann.
Daran ist schon Henk Gerritsen gescheitert und dann zu einer etwas entspannteren Sicht gekommen. Im natürlichen Umfeld entscheiden geringste Unterschiede ob eine Art sich durchsetzen kann oder nicht.
Wenn du allerdings bereit bist der Pflanzung etwas gärtnerische Pflege zukommen zu lassen geht sicher sehr viel. Und wenn Aster amellus nicht gedeiht würde ich mich mal fragen ob sie denn für die optische Wirkung so wesentlich ist, das sie ersetzt werden muss. Das genannte Vorbild beherbergt doch sicher auch noch genug andere Arten.

Für mich steht übrigens ausser Frage das es möglich ist einen Garten mit heimischem Zeug zu gestalten. Vieles davon ist schon so selten und unbekannt, das zwangsläufig ein Kontrast zur Umgebung entsteht. Ausser man hat das Glück mitten im Naturschutzgebiet zu wohnen.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lerchenzorn am 13. Februar 2020, 22:38:37
Wenn ich trolls wunderbare Schattenbeete sehe, glaube ich, dass er entspannt genug ist für sein Vorhaben.

Ob die Bücher von Reinhard Witt Dir noch neue Anregungen geben können?

Was den Artenreichtum und die Farbigkeit Deiner engeren Umgebung angeht, kannst Du davon ausgehen, dass erst in den letzten 200 Jahren viel verloren gegangen ist und die Landschaft  bis um 1800 um ein vielfaches bunter war. An Arten, die aus Deiner Region gut in einen sonnigen Saum passen könnten, fallen mir ein:
Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
Berg-Sandknöpfchen (Jasione montana)
Färber-Ginster (Genista tinctoria)
Haar-Ginster (Genista pilosa)
Rundblatt-Glockenblume (Campanula rotundifolia)
Borstgras (Nardus stricta)
Hunds-Veilchen (Viola canina)
Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
Heidekraut (Calluna vulgaris)
Tormentill (Potentilla erecta)
Englisches Fingerkraut (Potentilla anglica)
Nordisches Labkraut (Galium boreale)
Ausgerechnet die (ehemals) gewöhnlichsten davon, Heide-Nelke und Rundblatt-Glockenblume, halten hier im Garten nie lange durch und versamen sich auch nicht. Vielleicht gelingt es ihnen in einer wildhafteren Szenerie besser als im echten Staudenbeet.

Wenn der Standort etwas frischer ist, könnten auch Wiesen-Alant (Inula britannica) und Färber-Scharte (Serratula tinctoria) passen.
Die kommen auch besser mit einem basenreicheren Gartenboden klar, falls der den oben stehenden Arten doch zu reich ist.
Teufels-Abbiss (Succisa pratensis), Gewöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) und Mädesüß (Filipendula ulmaria). (Kommen alle drei auch im trockeneren Boden zurecht.)

Gewaltiger wird Lathyrus sylvestris, dennoch die zierlichere Schwester von Lathyrus latifolius. (Soll bei uns heimisch sein, was man ihr gar nicht ansieht.  :-X )

Von den gewöhnlicheren Arten können zeitweise schmuckvoll sein:
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris)
Echte Sternmiere (Stellaria holostea)
Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)

Was ist mit dem ganz gewöhnlichen Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys)?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 14. Februar 2020, 11:01:41
Danke, dass du mir Hoffnung machst. :D

Durch deine Liste muss ich mich erst einmal durcharbeiten aber zu einer Pflanzidee hast du mir schon verholfen.

Hier in der Umgebung gibt es vor allem um die Staatsforsten uralte Wälle, die jedoch extrem nährstoffarm zu sein scheinen.

Cytisus scoparius, Polypodium vulgare, Calluna vulgaris sind dort in halbschattiger Lage häufig. Ich habe hier eine ähnlich exponierte Stelle im Garten, die ich gerade vom Giersch befreit (?) habe.. Der Boden ist dort ein vergleichsweise humusarmer gelber Sand mit geringen Schluff- oder Lehmanteilen. Dort könnte man so etwas versuchen und der Heidenelke, Glockenblume und vielleicht mit einer Molinia von einem Heidestandort versuchen.

Ich brauch nur noch einen Strauch, der die Pflanzung leicht beschattet. Wäre ein Sommerflieder arge Florenverfälschung? ;D 
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Querkopf am 14. Februar 2020, 11:15:34
... Ich brauch nur noch einen Strauch, der die Pflanzung leicht beschattet. Wäre ein Sommerflieder arge Florenverfälschung? ;D
Buddleja ist doch längst eingebürgert  ;D.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Katrin am 14. Februar 2020, 11:36:33
Hasel passt immer - nach dem Rückgang des Eises und mit wärmeren Temperaturen waren sie die ersten, die in Mitteleuropa wuchsen. Weils permafrostig-gatschig war, gemeinsam mit Erlen.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: tomma am 14. Februar 2020, 12:05:39
Bei relativ sonnigem Standort und neutralen bis alkalischen Bodenverhältnissen vielleicht Sanddorn.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mufflon am 14. Februar 2020, 12:22:51
Viburnum lantana oder Cornus mas?

Ich hatte vor Jahren das Projekt Mittelaltergarten für mich gestartet, ist damals schlicht an der Pflanzenbeschaffung gescheitert.
Lungenkraut wächst immer noch aus dieser Zeit, Mädelsüß, Viburnum, der Rest ist weg.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Secret Garden am 14. Februar 2020, 13:29:24
Der Boden ist dort ein vergleichsweise humusarmer gelber Sand mit geringen Schluff- oder Lehmanteilen.
Ich brauch nur noch einen Strauch, der die Pflanzung leicht beschattet. Wäre ein Sommerflieder arge Florenverfälschung?
Wie wäre es mit Ginster?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 14. Februar 2020, 21:14:00
Der Boden ist dort ein vergleichsweise humusarmer gelber Sand mit geringen Schluff- oder Lehmanteilen. 

Ein solcher Standort sieht nach etwa 15 bis 20 Jahren so aus wenn er sich selbst überlassen bleibt:
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 14. Februar 2020, 21:15:13
Im von Dir beschriebenen Fall könnt ich mir Ginster (aber Genista tinctoria, nicht Cytisus) oder Zwergbirke gut vorstellen! Es wächst vereinzelt auch Cornus sanguinea.

Buddleja = Autsch! ;D
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Querkopf am 14. Februar 2020, 21:41:13
dmks, dein "Autsch" verstehe ich gut ;D - aber: Auf Standorten, die deinem Foto tendenziell ähnlich sehen (z. B. auf Industriebrachen) wächst Buddleja, als sei sie immer schon dagewesen ;D ;D ;D...
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 14. Februar 2020, 21:48:38
Hier nicht ;) Diese Sande sind fernab von Gärten oder Siedlungen und waren seit der Eiszeit tief unten. (teilweise gibt's auch dunkle Tertiärböden an der Oberfläche)
Wenn man sich ganz nah ran begibt ist die Vegetation aber bei Weitem nicht so artenarm wie es oberflächlich aussieht!!! :)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: thuja thujon am 14. Februar 2020, 21:50:15
Der Boden ist dort ein vergleichsweise humusarmer gelber Sand mit geringen Schluff- oder Lehmanteilen. 

Ein solcher Standort sieht nach etwa 15 bis 20 Jahren so aus wenn er sich selbst überlassen bleibt:
Ist schon irgenwie bezeichnend wenn es in 15 Jahren nichtmal 3-4 Bäume geschafft haben.
Hier regnet es etwas öfter, ist nur Trockengebiet, auf solchen Böden etabliert sich hier Eschenahorn und manchmal auch Robinie (kein Buddleja). Kryptogamenkrusten statt echter Pflanzen sind hier eher wenig verbreitet.

Die Natur ist also wohl ein Schritt weiter als der erzkonservative, konservierende Naturschutz. Nun steht die Frage im Raum, wieviel Arbeit und CO2 man nun reinstecken will und kann, um die Illusion des naturentfremdeten Naturschutzes aufrecht zu erhalten und solche Vorstöße der Vegetation/Sukzession zu bekämpfen. 
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 14. Februar 2020, 22:07:36
einmal um 180° umgedreht sieht es so aus:

(Der "Wald" im Hintergrund ist aufgeforstet... :-\ "naturnahe" Österreichische Schwarzkiefer...im Vordergrund und auf dem anderen Foto die heimische 'lausitzer' Pinus sylvestris)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: thuja thujon am 14. Februar 2020, 22:14:51
Spontanvegetation? um Brandenburg an der Havel.
Als Felsvegetationsfetischist liebe ich sowas.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Querkopf am 14. Februar 2020, 22:28:27
Bei den hiesigen Buddleja-Brachen stammt der Boden teilweise auch aus der Tiefe. Z. B. auf Bergehalden (=taubes Gestein aus dem Steinkohlebergbau, i.d.R. mit Kohleresten versetzt, das man irgendwo aufgeschüttet hat) wächst Buddleja prächtig. Eine andere Variante sind Industrieruinen, wo der Wind neben Samen auch etwas Krume in die Ritzen geweht hat. (Mögen Denkmalpfleger gar nicht, Stahlkonstruktionen rosten so schneller...)

Aber jetzt nochmal was Ernsthaftes  :) zum Thema, das troll13 begonnen hat: "einheimisch".
 
Vor Jahren hatte ich mal ein Experiment gestartet auf einer kleinen Fläche mit ausschließlich einheimischen Pflanzen. "Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe": Es ging um eine direkt an meinen  Garten angrenzende Böschung. Forst-Eigentum, vom Eigentümer aber nicht gepflegt; mein Interesse war/ ist, invasive Pflanzen zu reduzieren, die von der Böschung aus den Garten bedrängen, dabei zugleich für die Hang-Stabilität zu sorgen und das so zu tun, dass ein "naturnaher Waldrand" entsteht (den Begriff habe ich dann erst im Nachhinein gelernt ;) ). Hier hatte ich seinerzeit den Kontext beschrieben und um Rat bei der Pflanzenauswahl gebeten.

Gepflanzt habe ich ausschließlich Gehölziges. In der Hoffnung, eine vielfältige Krautschicht werde sich selbsttätig einstellen - das war aber nix, nach wie vor sind nicht allzu viele krautige Arten vertreten (und es sind eher "un"-krautige ;), kaum Ansehnliches dabei). Das hat vermutlich damit zu tun, dass der benachbarte Wald - wie die meisten Wälder rundum - zum Lebensraumtyp des Hainsimsen-Buchenwaldes gehört: sehr karge bis nicht vorhandene Strauchschicht, artenarme Krautschicht, da gibt's halt kein reichhaltiges Samenreservoir. Hinzu kommen Störungen, Wildschweine wühlen auf der Böschung immer mal wieder.
Meine Strauch-Pflanzungen funktionieren aber. Mit kleinen, extensiven Eingriffen, ein- bis zweimal im Jahr säbele ich Brombeer-Wildwuchs runter (der wird aber langsam weniger!) und rupfe kursorisch Giersch und Winden, damit diese Unerwünschten nicht durch den Zaun durch in meinen Garten wandern. Das Ergebnis hat nichts von "gärtnerischer" Schönheit und Gepflegtheit - doch das war ja auch nie der Plan. Als "naturnaher Waldrand" mit etwas Dornröschendickicht dabei macht sich das Ganze nicht schlecht.

Im Garten würde ich so etwas nur versuchen, wenn ich Riesenflächen zur Verfügung hätte und sehr großzügig mit Platz umgehen könnte.

Von daher finde ich deinen Versuch sehr spannend,@troll13, und ich hoffe, du berichtest, wie es damit weitergeht!
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lerchenzorn am 14. Februar 2020, 23:00:32
Im von Dir beschriebenen Fall könnt ich mir Ginster (aber Genista tinctoria, nicht Cytisus) oder Zwergbirke gut vorstellen! Es wächst vereinzelt auch Cornus sanguinea.
....

Genista tinctoria würde ich für trolls Vorhaben ganz sicher probieren, aber wie eine halbhohe Staude verwenden. Die norddeutsche Wildform wird selten höher als 50 cm.

Zum Beschatten braucht es dann wohl doch etwas anderes oder man müsste die höhere 'Elatior'-Form versuchen. Buddleja wirkt in einer wildhaften Szene mit heimischen Trockenrasenarten vermutlich fremd. Aus Prinzip vermeiden muss man ihn sicher nicht. Es bleibt ja ein Garten und soll keine Wiese werden.

Querkopf, Dein Beispiel zeigt gut, dass es eine gezielte Pflege brauchen wird. Egal ob Staudenpflanzung oder Wiese, ohne gelegentliche, steuernde Eingriffe bliebt oder wird es eben eine einförmig wirkende Gräser-Flur.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Querkopf am 17. Februar 2020, 00:23:50
... Querkopf, Dein Beispiel zeigt gut, dass es eine gezielte Pflege brauchen wird. Egal ob Staudenpflanzung oder Wiese, ohne gelegentliche, steuernde Eingriffe bliebt oder wird es eben eine einförmig wirkende Gräser-Flur.
"Gezielte Pflege" braucht es in der Tat. Von dem, was auf meiner Böschung anfangs mal war an Gestaltung, hat vor ein paar Jahren eine gut gemeinte, aber ganz und gar nicht nicht gute Motorsensenaktion (flächendeckend & bodeneben) der Stadtgärtner - die Nachbarböschung ist kommunales Eigentum - so gut wie nichts übriggelassen. Ich habe ein wenig Rekonstruktion versucht; aber die ist den jüngsten Wildschwein-Wühlereien zum Opfer gefallen. Immerhin, Wildrosen und Wildsträucher, zähe Gewächse, stehen noch, wenngleich struppig :-X... Ok, da muss ich in den nächsten Monaten wohl mal ran, seufz.

Hindernisse, die troll13 bei seinem Versuch sicherlich/ hoffentlich nicht haben wird :).

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Chica am 23. Februar 2020, 08:37:45
Ich will jetzt nicht wieder ausführlich "vortragen", dass Schmetterlingsflieder natürlich nichts mit einem naturfreundlichen Garten zu tun hat, es nichts mit Naturschutz zu hat, ob Honigbienen bestimmte Pflanzen im Garten vorfinden, dass so gut wie alle 182 Tagfalterarten Deutschlands zur Fortpflanzung ausschließlich auf einheimische Pflanzen angewiesen sind, dass naturnahe Pflanzungen viel harmonischer wirken können als englische Mixed Borders, weil sie ein bestimmtes Empfinden von Gleichklang mit den Tieren, die schon immer hierher gehörten ausstrahlen und dass Schönheit sowieso immer im Auge des Betrachters liegt und alles am Ende eine Frage der Einstellung zu dem, was mich umgeben soll ist. Ich will Dich lieber auf meinen Sonnigen Gehölzsaum verweisen. Wenn Du auch auf saurem Sandboden gärtnerst, das ist doch so?, dann kannst Du 1:1 meine Pflanzen übernehmen und auch gleich dazu etwas über ihren ökologischen Wert lesen und sie danach auswählen, wenn Du möchtest.

Übrigens gehört das alles ins Atelier würde ich denken  ;).
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Nox am 23. Februar 2020, 10:41:44
Danke für den Link auf Deinen Schmetterings-Thread, Chica !
Ich habe zwar Rhododendron, Kamelien und Magnolien in meinen Garten gepflanzt, aber auch Birken und Haselnüsse (die mit den grossen Nüssen).
Und es gibt noch sehr viel Platz für einheimische Schätzchen, Wundklee beispielsweise sät sich bei mir üppig aus. Es gibt auch Magerrasen, wo ich mit Erstaunen sehe, was dort alles wächst (Orchis laxiflora vermutlich, obwohl es an der Stelle im Sommer knochentrocken ist, aber meine ziehen ein). Und kleiner Klappertopf, Tausendgüldenkraut, irgendeine Teppichkamille, Habitskraut ist auch da. 

Ich werde mich von Deiner Liste inspirieren lassen, anscheinend ist mein Standort ähnlich.
Alles konnte ich heute morgen garnicht lesen.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: zwerggarten am 23. Februar 2020, 12:20:31
Wenn in meinem Garten nur einheimische Pflanzen, insbesondere naturnah wachsen sollten, würde ich mir einen Liegestuhl in den Garten stellen und abwarten, was passiert.

Ich habe in dem Zusammenhang Probleme mit den Begriffen naturnah und ökologisch. Ich habe bisher noch niemanden kennen gelernt, der unter diesem Gesichtspunkt etwas angelegt hat, das dem Begriff Garten entsprach. Wenn man das hinbekäme, wäre das Ergebnis vermutlich unübertrefflich gelungen. Was ich allerdings unter diesem Aspekt bisher zu sehen bekam, waren ideologisch verbrämte, vernachlässigte Anpflanzungen,
die das Attribut ökologisch brauchten, um von der Vernachlässigung und botanischen Unkenntnis abzulenken.

Das trifft es!  :D

wobei so ein urteil in anderen fällen extrem ungerecht und wiederum unkundig wäre: gerade chicas insektengarten ist für mich ein hervorragendes beispiel, wie es bewiesen insektenfreundlich (und, wie ich finde, undogmatisch, aber hingebungsvoll) wildhaft, artenreich und attraktiv aussehen kann – wenn mensch vielleicht nicht gerade in der überwinterungsstrukturenphase guckt. 8)

hier :)
hier :D
und hier. :-X ;D

bei dem ganzen gartenthema und naturnähe geht mir übrigens der aspekt futterpflanze für wildtiere etwas unter – wollen wir das, generell oder nur für ausgewählte gattungen/arten, welche? nur wildbienen und/oder auch schmetterlinge und/oder auch lurche und/oder säugetiere? gar nager?! wenn man das (bzw. was) will, muss eben genug futter gepflanzt (oder zugelassen) werden und dann natürlich gerade auch der fraß der zielarten. wurzeln weg, blätter löchrig, stengel angebohrt... der hinweis von felcofan auf die mediokre blütengröße von wildpflanzen bzw. das verhältnis von blattwerk zu (winzigen) blütchen mag daher rühren, dass manches blatt groß genug für einen raupenhunger sein muss, während so gierige saugrüssel auch in blüten ohne riesigen petalen nektar finden. ;)

steuerungsnotwendigkeit durch eingriffe bleiben für das gärtni auch hier mehr als genug, es wird nur nicht nach hochglanzgartenmagazinfoto aussehen und eine auszeichnung der dgg oder dggl wird es eher auch nicht geben. ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Nox am 23. Februar 2020, 13:45:40
Lasst uns das Thema doch mal mehr lustvoll als verbissen angehen !

Ich habe Platz genug für beides, Wildpflanzen im Magerrasen und am Gehölzrand, ebenso wie für prächtige Gartengewächse. Und beides gefällt mir. Mich freut es, wenn ich schöne Schmetterlinge sehe, Eidechsen und Salamander im Garten habe.

Aber bitte macht daraus keine Weltanschauung. Es ist doch klar, dass selbst an naturverbundenen Menschen wie mir die Sparte Insektenbestimmung mit dem Vergrösserungsglas (die x-te Wildbiene) vorbeigeht. Garten bleibt ein künstlich angelegtes Biotop, sonst müssten wir darin nichts tun, alles wäre schon perfekt.

Dass die Natur ausserhalb unserer Gärten soweit zurückgedrängt wird ist besorgniserregend. Aber das Warum und Wieso und ob wir darauf Einfluss haben, - das wäre eine andere kontroverse Diskussion.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Chica am 23. Februar 2020, 13:49:16
Oh, du machst mich ganz verlegen zwergo  :-[  :-*. Es ist ja klar, dass ein naturnaher Garten nicht der Großstadt-Vorgarten-Vorstellung der 70er Jahre mit Schurrasen, roten Edelrosen und Thujenhecke entspricht und diese Gartenform ist sicher nichts für jedermann aber wir leben ja inzwischen auch im Jahr 2020  ;). Was die botanische Unkenntnis betrifft, muss ich tomma auch ganz klar widersprechen, einem Naturgärtner sind nicht nur die (einheimischen) Pflanzen und deren stadortgerechte Ansprüche an Klima und Boden genauestens bekannt, er kennt auch noch die Zusammenhänge zwischen ihnen und den entsprechenden Tieren. Nur so ist es ihm möglich mit Pflanzen Tiere (zu) pflanzen. Auch der Pflegeaufwand ist in einem naturnahen Garten mindestens genauso hoch wie in einem konventionellen, Radikalaktionen mit großem Gerät erübrigen sich schon ganz von alleine, viel zu groß wären die Kollateralschäden, ihr wisst gar nicht wie das ist wenn man die Tiere erst genau kennt, die man da morden würde  :-\. So wie die Bauern sagen: "Alles was einen Namen hat wird nicht gegessen  :-X". Stattdessen wird auf allen Vieren auf dem Hang herumgekrochen und jedes einzelne gekeimte Pflänzchen vor dem händischen Ausrupfen genau beguckt, gehört es zu den ökologisch wichtigen oder eher nicht erwünschten Wildkräutern. Die Entscheidung folgt natürlich einem völlig anderen roten Faden als im Großstauden-Schau-Garten, nicht der optische Eindruck entscheidet allein, sondern die Anzahl der tierischen Nutznießer. Und dann noch die Gefahr, dass das Chaos überschwappt, die Wildnis siegt  :o. Natürlich gehört dazu ein Mensch dem die negative Beurteilung seines Gartens durch unkundige Betrachter völlig schnuppe ist. Die Schwester einer Freundin kriegte bei einem Besuch fast einen Herzkasper: "Die hat ja da das Gras hüfthoch stehen  :o ::)!" Sie hat wohl das Naturschutzschild übersehen  ;D. Mein Schmetterlingsmentor, Dr. der Chemie aus Königs Wusterhausen stand zum ersten mal auf meiner Terrasse und schaute zwei Etagen tief in die gezähmte Wildnis mit hüfthohem Gras: "Aaach, ist das hier schön bei Dir." Also weiter so, jeder so wie er es erträgt  ;).

So, noch ein paar Appetit-Fotos, mein Hahnenfuss-Scherenbienen-Habitat und Trifolium pratense für Cupido argiades, den Kurzschwänzigen Bläuling.

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Coronilla varia im Totholzrondel, Futter für 7 Tagfalter.

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Campanula patula für meine Glockenblumen-Scherenbienen, direkt am Haus.

(https://lh3.googleusercontent.com/O9WCnVHO-MJVvA70AyPxQO_ohr2_HRXHvimMlSFkWut6-1TL-rrNVS2UD5oWJq6aJURKWOqMCo5dZZ7OVZ6MEKTsFkope4TCXYFpa84cgTgdMuRXyfJarVMiDE4A6N0KhsyKWl9fFlfpx9m4nzEna5dU0aQQ3ghttl-k5sqCx8UQH9lIRkxLQ3-29R-EfbspzNXVa8kel4VpLW5KL76TbDpy3Lj5Ebj05J26BF0xzhLpBgzLK3YUIys17I7ijGap5JD6HiFsC9LVOxx3xekn091ogk8dlQHkdK9KvUwIjHAhSro6Py9e8RoDw4jR-ebszTDvYuPcoNlJ4D9STeZdjirYzx7Hc1s36u5bgWtTimsiZp2DIU5NVD2enwoRkF00Z8irl5l2qkAAk2eVzJTFjmWxhvc12g6XurZgQnLxgbtEzXqfd4gPO_paO-uW14Z2iezVhdd3ziEnFj2NADNzzLPJSr0R7q2WzSPp40A8E0lqJBEfVRv6S0Xkx3bo0bB0Q_qTNwPxvx5-FWeWR5Rtv48dmFYSfF85V9QNOwfj8tKmX438E_lZ388mtuu28vV0_dUaK1Jp--Wx_EJhkM2Z9NMv2aky9-GNPytzDkGsYjdXvzG5dNjkDe-W5T75K2FQ1dJDAELOKy5vegBWmEpHlSZBwXNTryMWKN6jtfIQnLQe3Y-FBKahpAjeLNwYSX6CdrspballwhX-hV3B_0qD46-YHGCQ8185GjpF-InDEjqJvxkI=w920-h690-no)

Das Hummel-Lamium-Frühlingsparadies.

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Das Bläulings-Habitat, Thymus sp. sowohl zum Nektar saugen als auch als Eiablage.

(https://lh3.googleusercontent.com/KuGy1v_P4ccvk1H-voewqrE8S2ertGu2w-OkyqRxEtN2eBjIYHUdtWnNaAQL_Pt08MST6Oc-9XNKXfWFZG3U0mVYCRnzfzEUICQPPPtHixIOZBkEIFvNhLSOKUCuFe0_MXJmc_mDknDwwMtDxavscP_GriOVggp7ygD4W-HcbR9IXT_sPAJSR1gh6Kvgw5X6YZ1IlzqXuNpctB2DfcHQQq63UsdRJ7ITYjb7s66zr10UeYsWdET9mFQRdOZdovlWBzweDFuBtaLlakM92WhVm72kemQ1k0nhBcqWdXeIEyh0rP2r3D6vT2gNpU5DBy3sBfYLxutgCkv6si9-XoQzYF_Tr6Nk-2YxXViU7ZwreM-_tOpsqruBEkNjzUlzY0ORTYRcg63VqksQYlDsLwRkwDpVSACCR8znksraCOQwG3Qw3D2IkIwoTKfnKcwe1rfL_9EeU6HZ1JU9vLVDch4TGQZN-PcyXVEXX-fI5nq4nznkvj-IDreV8pWGqR52xK-8tLQTHM90d9SLnP069bx9nBFuzHGaODRfkoxPQ5lOyBMsTrNBqU79BWgibbw1uwQImmi0ICFQjOsTk2qVD9O_4E9LwzZEcLGyKuStXhZlJHt4NgyhzAWyrK7jwYHSYZSgzemTgO-sfgP2qE5mWtYt8kn2vkuVupu3OeubxRSCxKjkc3YvMfvJJHJLIf-4stMcGNCFisTd7v_hgPBsgIrlHy6LqzYJGdzMdsrPuBZnuAYjxmA=w920-h690-no)

Zu den anderen Tieren außer Insekten zwergo: Wenn man die Grundstückseingrenzung mit ausgewählten Wildgehölzen gestaltet, für Gehölzfalter z. B., liefern diese Wildfrüchte aller Arten, die werden von Kleinsäugern und Vögeln genutzt, nur sind die einfach nicht mein Spezialgebiet. Natürlich sollte nicht an der Hecke herumgeschnippelt werden, das versteht sich von selbst. Über löchrige Blätter, riesige Gespinste im Euonymus europaeus und angebohrte Salixäste ist ein Naturgärtner glücklich, da geht noch 'was  :D! Karden und Distelfink, Rotkehlchen und Pfaffenhütchen, Dompfaff und Eberesche, Mönchsgrasmücke und Holunder, alles Kombinationen aus "Tiere pflanzen", pflanzen wir los  ;).








Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: zwerggarten am 23. Februar 2020, 14:16:42
also ich finde es herausragend schön und begeisterungswürdig, auch wenn weder mein kleingarten noch der waldgarten derart sind... noch nicht. 8)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lerchenzorn am 23. Februar 2020, 14:24:40
 :D Klasse Bilder, Chica, aus einem fantastischen Garten - den ich mir immer noch nicht angesehen habe.  :-[
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Sandkeks am 23. Februar 2020, 14:52:20
Wir könnten uns ja zu einem Überfall bei Chica verabreden, lerchenzorn. :D
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Chica am 23. Februar 2020, 15:52:31
An einer Einladung hat es nicht gemangelt meine Lieben. Irgendwie haben wir es nicht hinbekommen im letzten Jahr  :-\. Ihr seid auf's allerherzlichste willkommen  :-*.

Wollt Ihr noch ein wenig Augenfutter? Den wilden Hang hinab, ich werde jetzt straff Knautia arvensis vervielfältigen und dann mit ganz viel Geduld auf Andrena hattorfiana, die Knautien-Sandbiene warten, die steht fast nur in Brandenburg auf der Roten Liste  :-\.

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Das erste Initialbeet, auch da Knautien-Futter  8). Da steht auch Melanargia galathea, der Schachbrettfalter drauf und Halictus sexcinctus.

(https://lh3.googleusercontent.com/gZlnIC5S7Od2PABG91e7Lt_8RB5zJBVoh8c0oiQgx_47_sGODDhh5zo3ujyGXT23DOU4QisuMu6i2sT-WWwTifGEGMPsjqRxg6UGNbi37WL3TSg8ao7ad1sxr_HoZRLg799-rfy7RAOaQmDaA1N8sKlxF1ID-i1X2haWlFtERrDix3LNT7r5P0bHA8pBvXRPky8cztv7SjrrX1f0O74jvoAHN4VXH6J3UF2y-g-R-G3NPVOSt2Q6_hevjo9Omhyp-8yRsLyslbAcecugCqh-rWqWk4MYWobqgfYZQ-xCGIXTPs0XOpdx-gRGtflxX3viZSnnxC8HEUFvQNZFTYCB-2mI9K2wJkv3DicgKSRIEpbxwXSngRg-pzvUInbAQUiXeVaUcFoIXw9zFTkino3NjSxS_0-oonyyVCIx8qQq9WsHtCsznhy5oVVMbYpRL4_wDPdsUBoOFivONrrPT3y8LqumuDZFxGk8lqxIXLB9lE8CYqKukoh6zt19FJ3Y_QG9eXE0py8jWIZ6hKMeTeZOe3Fq5jdGOZMFRNljDyxO7yAr7JmHQRG6Il0AQgou-_uFbfSbKBSv8cOSi7r7QKKWmGIyqxxPmD3rHXzN_JB7oy68TTMEuH_-jjvCbgr5FGH9tSKzAbt9fDhgvE63Rgwpssc8UcqGyJJ9EedIv88czxhAowwb1KJoZsI=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/dmdhciDZ73ViiZNk_pMwcCLnrK3f9IOU5G6l4FT7FI-vRFgePhQZ3rQWCr5Cn962x3uJLpAtwsxA1P-r6WW8rEM06i0xnVmCGeR6BZu_FExTFGCXis3cqwwasntA6aF7fHCSs_4jrfZPWkKHP-E_MRysBI_LzcA-wEtRyOab8eazHE0MnBJqwyrQYogO9KHDrwIDbSs7DLXyk0sDl19e8fN1yDBqKg-GQXCWXaA02rx1iUTpjgZLAF2SzsJrPOG5MDo1tvI5cmxN17fL-0e34aF3a6lCVNdPf1WBJTSXaTf9CqktKcdwuUARrZzXfuGmbGf_N0VrWTcCkkQwPH2YKzsGN4hZR42L2rt6LMHefaYCjDkHiXIIC4-_A4PWGm7K0wULCVokDDszieiu8WSXJtVFeFqoZKe2uYbjKDZ4dfjjA_Q538Kr2edg_O1FUjli2HL0SLcBr-7kIZn5rhY059sFP5BiqCSgCzQSVFJFAKptD0wvc4Vh6OuhVpj8xQ6-6BuKPRdxem3GUi_Z_9qnawOEZIVPjuKgI5wZQGHNoltDUwwhISHW-9YUti21peLeAMlBn7sbgmXFc9xdx_g_bwp3lBeacQ1leknIFm46GdoTOFcWOi9XiJv094_IMG8LAAiL-_o1lHZ9pOQABrciPbjnCMuWPC7VWM7M39POkadVcZYDrz4M-YTcjtfryq9HCt5vhajMeR2Pv426AwFvs7Mvyy7h8xDA9Tlirac9Pjhps8IT=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/eMLwfE_GHs4zU6AyvNaaVKLC19Pi_6743yk1RFwYRGUvi684KCIZ4RyWubljmmkiLd_aryKpEBaIm1jze9Im6--nJrpOIrsk7MNOoEU8BTKxbDly9fvkheR51ubBJAyJmkkJLv4Ffx43df5zWk4_o2nbrEKFD0lPPJuo5vP1LJPTjF2L-u6hTYbFCTHhbk0lnc92uzjqAjD_WAGe2zuEMezEGbXWy-IPSS4MVZvHJ_AVS6Tq55ObuCdPh9ypqopwCJBu4V-KeOfiP2tFbXlJtY6OO3C3Vr-t-g5zxU6BHYd4xsZpEmfCMs2xlRY6Iz7xt2O-vlkKJkM-2FkxTwZ4nPNLFPcBaMMYCEV5MdDtEDCm1k09kb-20Ye3pDy4zcYMLcci-CP0GzGgGy7y4nfZIYmu1q8eXKVQvKavVbnJ3MHhMZGQIc-hHTmRriUE9eYZuKMbSnoKT12ay65ZvEtzYEkZNM-XeZhQ-jR4XIEQmpRlLAxs1PajDqxV8Kq3M_0utRdg04dfOSWots9Q9I_vS6EWhU4gNu-5P_kbDAHKP5pDwwMz7_X9_8BamJaqxn4e-cK0hPhDnIjfUrOHkYPe2N2R2AMqLkJ-ha8u2ZD_AL19yEP2NcxKZJ265OdNxiyboMWY1m6VMLjlWxQLvDH_dCy5PStVIaXe75iYLy1Q2knNZmAL3zJd90eTyOccSt5P6jOcagTjCrAGd6bOaNa57LvbfxPWQ66iegd57B0L7s0mgccp=w920-h690-no)

Kann sie das sein etwa Sandbiene  :o :o :o??

(https://lh3.googleusercontent.com/g-e9HIPAoJ9803K4iGoGmnyUAfF1g9W_cUTXzGcsB2Tkn_tB9aDPSNR8AYNgOo-eFvxCoTVhb-COZeIXSh1-S_fq2LsdPi-CjhPbG6QizmKV92ZMTf465RFx1ASYyFZfI5ogbxcGdIzWKrXnJWxOIlm4UOy4xZEQU99ErBKMfa0DNVK-x9tlMlUGU2PgZzykHaWHnD0Eofi8UQR-Fi6SC2ScMuw7ILREKzreKaDEZKuwE8SUm9PRoD8eGez7-htZUnJc_Jl4rfch3l-a0BrBEfelrBSOREUsHlgraopuH5bJdHF3ui70MwKPkBV2VGHXT0q5zk0-7D3UEhNXlA3Fim0tVgYP9a6Mpyrt-ty67SNj0t0rABEjb4nQva-t1PjPkKoXeq7vVMJxHwxyArmtsuZtLMMv7PIJaMWyllUSCTwqVv5tbnan_QDBJENAbCPsGEI-e1GZ2N_jfZMwLq2krMwySPVuMdaLOMxEjebfhKsAmjRLWwqo8m98Zyg5sELOaGCPJeyQas9qf7hMRmfILKDdaE2LbWFRaeFbG19CoDBaWYhBJszApO0XTXKoHMg981_Ms4k10az1OlEB68lun8OSYqZ_GHwdDisrfXyKdqBoba_6Vztg5gL8w4PHwVhiq_acJwnUAosWmMWzoh1ZVZGBxJv5amWzjgtdgk_v7gbprXpj_dWnmhc=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/sWJAoHecRAzK7UfX9_Xaxs0LNDiBck8n-pG489X0Q8WML01ofzgTjdqNVXbQdKZuLyGHeATPMDtVzrDBisD0MHVQ9ccR4ce3DBCbG_jRyGwU3qVPnS-xPJEVCZKKtdcef2APXuCec7Fk7DdTCTmbbI0iApgbBsUCpT7TJkmUfRiMCLpYz1V2D0MolYVcdN2_u2c2mVg8Mb3Eka99HVuWLcdX53ZPJ5NNQUiFOghN1mxARCkdQUeNHp9EolZ_m37hZtHzQ_ZRAYiJ3OBO2L-N-fTxHd7ZjUFY2nf4lkGIWLakAA-c2v2UqlpSE1jfO5b7-Jj97kQy5PbvJ4AmZPEzQ-eTNsS-NstOtnB_Th6sjJhWstaJXPXF63k5DDK5K84f5n-VW46fsfBrOuqc8oiR0Bo9kYEG-vPg_qC94PmdBceF14J7jlaspqxGd67eBpxIjB-y0WxWfv6pI5dJ28QFsGLJwruq8pifbSbDJx82j3rMbzfpJDHrWiCxCFzQBFr9QwoSZES1bXhZjgjxthkmySLMFt_Vc-hRv8LMtSfxFMeS1wy5dJTGTVq_b9kdNLIq-W2gJ87jdn1tT_3XsXUpS_NXI5bZtvZ6b5icBmZ8v-gk2k5XC6LrzUmuyvd7OoOIQZqFITEE8jJr7sC6l9Xcd75X8g9h2whdr9xSG36J-ppKk4DDmAI26Hg=w920-h690-no)

Den Hang hinauf, Futter für Carcharodus alceae, den Malven-Dickkopf und diese beeindruckenden Oenothera glacioviana mit 10 cm Blütendurchmesser ab 21:00 Uhr  8).

(https://lh3.googleusercontent.com/333-B0MJ5_fezBsQtwZBPKFKOGomL4EIUeq5opUSZ4Yy4LX0JK1JKLr2aZTInlhpAYjjrN0xWrwoH_2sKuoL_FpHhWlSPsYjiLCQYf2gpeKOuydW2ue-Ljfh8EtxMcy_b7YCNFj3b7EDS_3KiQ807uQ1LsEqMHrkbRs4cbjjmYfDPOx7EaE0n9DWSIRbDW_7tizc_ZOkHL55eY8iuabce5Mjd0HQPn3QC_F4x8fDDBqRAL-JRw8tDnMBmT7VfE3COneXow5ZaJJWbryZ2aRALJbG-LfuoRvwRwE2XgSE7DCtWW8PW4rGzD8jjRCI8Q4uE-SBr0LMqqpg3C021oelYiljrQYa38KCUlGDiXfDB8mSEYdPH82MitLBfMcCi-bruI5LzlF5uaHYQrKTEpLBu4C9A7sG-1Zr0q3Ec8q0Qw7H8Xb_HXV5eKr3kSv8h9ZfJOfDjDCoGfeSgx91z_2LPxpN89KlZyRjma7Jy3AsfQps5i6cTSzQtcLZz97Bh94-LUaOC_fQzK9ycepVS1dzeQEzEDlUWnuABFzemWxBwppHX6ZB0gsbYvBm1uUXv_1qveNgISxsxJKtQgISEeBxlnyKWTQl26cwV6kzlCL3EGLWXXNKOmY5zkeANSl-2K11HS279Ksp4X5lJ56YM1hDAqw6oAWbpbSb2DnbXA6Nk9CHnYC7p66VQwo=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/KCM8kA6QzHC90oZZOLzpOqO5WtTxsdR0H6N6wrVf_8bDcLuiXtHSjYbnL2W15bkHwfCD2HO7T8cYZ3i86eKKfy3sV18q61w7zOkr6lwQBU5dltEExFsY2dkfpSOlGxo6MfdBcS1EePKrYmAW0oBU_o_ECBZn45szM-mQKK_VDl6bWueyB5jpMIGD3A7M2FVRebk1mpC3kCTptDbOF_Gn16aWg9mKOwrHPlgcc5bX-t3z0lsp7jLNUqWrzBaJupUX-ppdfTbo2i5Mi5L1OdGKFVW2KYE2y8HaratDiizPtDG9pjW5QvlYtBEwEVvYltF67rG0Ht7EAY3igaaZjQGiSgjqFmc1VSzcWjQt2D9jnR2F98j2m9JLx51-PtArejZRDoU2nqyhjlGL6cv6THcmjgeK8jJB0j_AMx2Y_dGQaO71AX_hes1O_uebju4uPjZBunOC0RpDPfAsahRygDRRHKI-OKknmRQ9OaHQiS4KfcHWSwawQDkgUut9epUzZLfPA0qjj2jfmMVM-8RCYanXN-UbbobyPuiFDg0evd0sBWAJEIxeDLdyZPB7kNR9RtjAPbH6X_RUoVvkq7R1hxFLcSx_8U-AYVdSmfg_GlmwAslHj1hwzCfOVnzEa-yLMmcH-_jbm-8pVJI9ymzAP7MUmCnhSj2yoSdbPoB9rww_NZa1cduxE_6ixks=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/awA2aRDtM5qHo-4jsNt7VPxW9vn15GQ6ncCarQ_0P0cAIDXr2GVVUF-ZSLuSv19dBBhb_AbfH0CKPgFaOQN3xMP_ZGybT74UJxRlUZHsQF27EbVNHNjdqnZpFTfWCzCZxF9H4m1ohFu_3Rf1hbLq4PYB8hBhBXH2q1AgLuUzf5OKLyFJWswGQrdKYPNPUJEEx8i4gUNuy0wxA_OVbDpU71fpRatDf6_yIwcrv0JG-X56IcMOHTYsDKIRfpS9f9kBK2KPRR5moa2xSlLEw2NM_wDeEGb2lSuFgx2xM8RKWHEPaCjYl8IBN7eOqmWuSMfUh5CqYYt7fPIF88lQ27qlo7G7imMV-QWaI5qxrkJH8uUCn1JIKfbQ-X5EbmxZ6vE50P9lUIFxbjvl_1FwsJq6KYOqfAQmikrVVAjeMUII63-52tthUZCiKf-TIAAg9OFgq-igwFctUadlzcsCmV20aDVVyLHYJWARSwFY55Ba0OpmpfESyVgc0hJ4wIGsIourSrDawru9jDUGxTTrDmcorw1MZY1wzbSrk0SQKpvIzpeqKoEnUgxydP8CiXhtQYf-O93_zACyRzR3qoM93xVFe20z22ankWrQmyzX3oVDu3G0n95s38NhXsypYb3rm5lhOGQrBLW2-xYwIOIarTNzK_5CXQKfHsD5ZXTrf7WGhKcVaxLXQ_uZTT8=w920-h690-no)

Den Hang hinab, Futter, nein Babyfutter! für Osmia adunca, die Natternkopf- Mauerbiene und Gute-Laune Tee  :D.

(https://lh3.googleusercontent.com/jj56JVMWAODbjX2P8WSq896R2JF2akMZjREc31v_CfPYrX_wAHc2K1U6FQk5eA41qJkM0G4v9Efc-OR5lz5E6N5y7gAIIqu8Ae7SePUW3Afa_QwQz1XAu9E9IMTupXlCBCF-z9xOxrvNsXJujC8K3kgz1hohwYH0fYX5-yu3Pc9FHwFmGmUX5nrjQ4SyJzDYRLT-iJ6RL7TENZNxJqPskUUuyK_AcfVpqyslInE5pWhfaO1gXK3Vb7V_LZcLLeOJoLUMQDf_nU7tx7muCCqukYPqSnrq1w79M6YP-KMlTo0ROOOeAVeo7ggxsj7w2hDHnVZeRmSgl3IITW-JK1auyOTFFEYrNDjzCxF66JmYvT9TT4alUufcUKDWJck8MQ7tUhDNTjPLLniFH3kMSV2zA4sKuZm2YkvC93rSp2DTe-alAKdZXyzI54-spGCRfWHeGXFg8IOaK2vyBs8EJ08ZSmckzcNSdJCuMu-0cZtZqiXYmTehvt6N2tUHAFn6dB_8_6UBAytguHEqSRxp_CPkBOvU3kP6Lj-ROIlSePgmQrZJwdwZM_x94Zs-nvS-gE5ngwj9SFDA83FHsbD76m4uZJZV003xt4YZFw-TJRrNMWr4Z7I8tmlKHa4kwMVFD4IeFcNsEouPuASANWKYnLF3o7QSdWiWVHu5Zyhcw95VGBPu3PwNAVYbqMw=w662-h882-no) 

Und Stinke-Tee, den Xylocopa violacea sehr schätzt, wenn sie denn vorbeikommt.

(https://lh3.googleusercontent.com/ChW1eJ03De3RUPktroWcqAZ45SVIMdotwwkGmwOf4NHjXX6zHXkjPpa0GNNpJq1MdAIPHgV-Nm8JPkuWs5MjaYyMM_uWCtMclpwVCiREPosqu6nn7yom83dFj8P6Ryr3Z48tJNTEzGr1vfOQzbs16oHR_jV_9JGvPX7tubt_UTodKNoKE6vy33WWRTxK_QdwojKusot9n8TT-EmNMLr3BXiCVu1rAu7GCaXSFW7IIqfNeoeWcvakAbEe7CsH0QfpGOHUVwaTdJiRuphvS5qrM0pKZa7e5y0KRt8Kfg71D29fbQQECssvXXsenmp3pgTjvidSYpNHHDyODMnipH8NsvyuFWb-ElNMz8W-mQiyfMbToVrVW4ifxqcPx5p2m7KntHzlQas2ofxCywQARIBJkpRVP-tfYbNWTJrjuWShv3IBEzX_fMBFykJqRlxqSY-R8vfTAKXSuc9SVYzy9GepEiOOvHwYjP6Kc4bBKi-dKnBHI9CQq-LkhzyKgE-ZU35XWviRhqsbhUqujRNjCFqzU0r4CH63Kyw_bPbkK1rbmlCNEFC1j0prVJyzP-EM-yMaENRNEFSy9TXm9Xon3EisVYjYU-6RFnxnnF9R2gwovWUIkus_rNiLDoIgEnlRhiiEYZ-8IGTquvV6ac06HmXwQwq4eTPC2Xwt-pwVgCv1QHWTfbewH0F0OmDuzWawGhOrWpTKdSDUlwtTxUFE=w391-h293-no) 

Den Hang hinab und Blätter für meine Blattschneiderchen, die lieben Rosa canina, ihr dürft sie kahl schneiden  :D!

(https://lh3.googleusercontent.com/00xr-0XoUGfnF1ncj4wCkiL_dIaj8Zf8Gehe8pSG3Pl_sNV7vVHKjoZAhZfdJ40l_SNkLDDGFvX5wFFtKzZfn4P_pUbZtLAYScM6Q29KRVVupGiiK-Wx08HJlAlSQXCH7nKMBhuYqk6t8diUk_qjn9J41Bws7tzQsmDS6xwu-mlARtKaK1YFjl6kq5kQ5uF8o95CdZ5gUszYQgw0K_XMtKID70_kymOkpSQpFYsoKd7x2Mtqxd1s78UQJbnTtXKSlXw2bgdtAU1_qlsJK6EqWAzEUYjKU1kELG7tMqvKQZuAeQ6Rx5wm2pvmy31k5oOubKNuHPjW-2BvPrNh4whmVavX0V6mofVvLOrYgCn_mawavZs5N494sFSU-6gZW1jshbyGFHd9ct9R0lPJA3aNSh6YkjUwU7cBjWeeZIoIiAMkttkEwidNsseNJEKmKhDn31odd-1U8792F-Y8ivx-t0M8zhiZdWxau-opG_gm1UBrRcQW74LjRULg3fSF_eDZnwc99WDBPubW1NjzBq1P45iAHvNedxZJl0Ha5c-Pr9uBE0cpwJaNwYZEa9SLFvYN5PfDytr67HPEp4nCZfFPQkjqnUVfNsYGI-53R4TG0a4r2-2kfemSGC-7A7mb6J5q7Gr_yI2FC5inWEm8Pg1kPsbESvQ4TmMGxNf-N8Q-ErbMuQQCWM7OCtA=w920-h690-no)

Das entartete Gemüsebeet mit Allium ampeloprasum, ganz profanem Porree  ;D, nicht in der Küche gelandet sondern Bienennahrung für die Lauch-Maskenbiene, Hylaeus punctulatissimus und andere Liebhaber der feinen Küche  :D und Dipsacus fullonum für den Distelfink und eine sehr hohe Anzahl von Tagfaltern und Hummeln.

(https://lh3.googleusercontent.com/IkLkzN-3Ukt-MIpng0BnhemTtwH3cN4S53b3aSZweUip9l7O46TwEg5-CoUHcaOyEcNI9IXztnQlWRJsrsm7Q8TeQlBYc4Qa0blPWK21eCMzJR_TOW0Ew3DxzqwtDVaTUAIbSmSkA6BWfQ7libu5Sz8E9H7WjGbNuj7hLs0ssdGPnOjw58p55-9uH7_jQu3DTAk7jve6NT5fwSK0FVnt1R8mHOZxDwcqBp0pKuAm2Cx_8JZxXx8YOBlyUkAKG_8NcBrAMq3B-Hl7e_tL9BiOcQ-SYNdomTrjBCz0OxDaI2WL6aFmNTyO5Zd2dbiaPvtoRz0mOiZsAYoLY_gSyO93VN3Btu_ED7lYdaQEiJuG1nw4ZlhPywNBjUeLGPWdb9NfX5At38Q1nbroeh21ef3VtgS2TNjlEYFj3Qu8NCPiJw81bmbVjyVrKERm7U-U-Aoo7UxPUOB_L2TS3yMbq3tXVTLJHctimR5HpQFdufyxJr5RZweH1lm0uCg2UUAZpfbJZ5AbWPRAdiK487ExveiiL6A9HlbO7wzJhcrveTe1IheJtHnomdJY1QiDQrhF29OtwXj4ClVbmSDnF9R1AIwBwwORajioUQ_Ywoi3e_s8nJ6iGEdZJ1DI_GTACMQReKgaou2pGYaCGby0v2CxVrca-eeymLRGgVI9Bu87DAbbBA2w2vwhIUWK9tk=w662-h882-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/i56L4Mt9Fd2p9IiSuHDJI61QBKR376mzN90Xdf3g46mXORWBP0pToZzRQEMDvKMclO3IM5YudFVZS-Fsc7A7GH5QnAKVfUBqhj85qhODkLlr8Zc9-whIkXxRl8ehMPIwn2ggNTlhi32-n9XZhZ1l6mRPpMpJIOYMxmXoCVctM1KSP6tyFAiksgBIjWFdgzNUGCk6TKyHqPwXolL5omv60KmwkoaK6nVLqquxw55JTr0f-_hwpwfaXPLYtPgbSzrgOrr8Cmku_Cf3SgXjZJ1YGrJKHlPOidbso55Kbs4xIh5E6t3nOxFy6bU0R7wZ5UB0rXoHuxUrbw1YHsXslDIpxZLtYXh_f_MXSpzLA2YsHI5OyU2X00cfSmjCr8JF52XqLSEcsfjBSvVtJAwy03qpR9sC3U8Y4la4JeWzN46wEtGZbyXPJHjmcdhmVlJPRNDazBTX4i-WK4DmxpeYe7swBhZnpFu7cU8C6QkRUzFZbYlhcD_LoxF5vNm-JWu3g3BBR8_XPcWvkJk5I89VL9XTJaNFNzfhDaXgJBJ7zBqSLBTD13Fj5JRPOhkvqpvP1PV65Jlb_oy3shnczY-XVOLhqBEcMahEJeHJxw_433Oh_7KMexZ9bGdM05fWeHQqYMK2aV03L1PANEjqFwdFvEfCqbpql3sLWTNY9au_W1pdzESqn7inEvU5obE=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/CiF7CYV5pv9zBlEBvruJ6u6wSLCXhN5HZmpAgOsXljyXY6NCVDiGotZwfI6cBOsNUmxouti--Yp5py_pMHQuCkISVoy28N9hc6yqhl-bVc94EFmxIfzQ7-AJxSYolkkdAHWy3x_Hg3NXXTDZ69nxqavQl4NDhhXZG_CZWw6mkneJ6NJHxuHCqme2IYfw6QKX-RHg_HTYI_GAsBDocL7IaFoDqpmfeEkCoB-vnAlFduHjN-0B44ayJh1aGB-nVHN9pSowcFsYUU9QYOV8vTHjESkU_ZoAFGve0TrlYE3UKATJYDs4tRZdFvlE4g_XEPdB-w_rfq0hL5JcMxU4rMFxAcz5siBfpD8E8AQno42ddi_woIAMfTUMOBIqM6rUOWh-7pczj1RKccMIpvGvj4736ZEGFO2-mpvkFuOpkGI8eoOf4p8KRq_HCGqN64biRHkM8boAOIEGv1cABM2E_rfQ6k6bynwbBnA0Rj9KJEXPtNPZwzRdaJbLH8e0QVVr3U4mXcQToQZ57jLC5EAkIO_budYt6x8UeNXq4IAJ2C37M1qY-galkQLCgYU3NRUrxUgSJiinncVREYU87wIKoA0yARCnrhxu53bGhsht5F__MU2m8Byy_ZEKVqcm__zNHd6rM61Z9_Jjbsk54o9rHaKjiY-JtgahEHr5U-NUM2suGLUuAgc0nwXJvCLHRmYX7AFIzq4dLKe5FcE1_j4RLO_-TaKat0XK87R9vTsUpDMgUAFUCYyt=w920-h690-no)

Im Juni ist's am schönsten.

(https://lh3.googleusercontent.com/9fyCYfRMCP65mxvoJc0bIu2mjgZrRdHMu2RYYnS_AEJ11l5btUm6XS8n6t55qis0-rfy6oTYudsFVbvdTa-N02nldzoP4ils9-_U-uLeNstsNNX1WlgnouL2fQxnsdVoHo0pauXJdlrbDIP4XVbdnFSygI7gS4x0Gc3Sh04xM7_dC64e-0an3uQh8HH8s24HGx-bLvG1hsEd8DgyJB4vH-nAyvxDHmWoIc5Z--Nibk6VxicZqwRR2VTvwK1m6TNUdXI8rzsiTIY8IE60DaA7iG8TFLDmXSgcFes_LAWXCbOZp7tyyAscMvYlja8oEBYXnhc1WuukT23iDtCORiMk4oHrwnt19pyXXaMvxsGpBFicsT462a86_Z_q2ZrCBcS3uLJF7cGjKGNB8YF5koot55zcEtZ4zQvoMA9nSJVuC6zYVH5vqap7mgqsVCRFKbT6GbYGFXxCadUK5fOwBwi3Ft4I-fXfdLtH0nizAKanV7d3xS05mA8BN5-v7AKirk-2RQI2OB4ZsvyziywyRLa1KzVtuZdTTu_vKW0jFvL-oQqfZqRi4FgbaZC2hIObY0eTADukBVa8SRkKnkdSIKCeoJV_EDyw10h3MMYFTg-J-UhDQPi45ijK6-KvOL1KvvN12k1aaqMNfn2X2BV_O1mAvQaYMsGF2oaQsSb47xhJ61atY2v0jY65vkk=w920-h690-no)

Den Rest kommt Ihr Euch selber anschauen, OK? Natürlich habe ich nur die schönsten Ecken fotografiert und das Chaos ausgelassen  ;).

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 23. Februar 2020, 15:54:09
Ich will jetzt nicht wieder ausführlich "vortragen", dass Schmetterlingsflieder natürlich nichts mit einem naturfreundlichen Garten zu tun hat, es nichts mit Naturschutz zu hat, ob Honigbienen bestimmte Pflanzen im Garten vorfinden, dass so gut wie alle 182 Tagfalterarten Deutschlands zur Fortpflanzung ausschließlich auf einheimische Pflanzen angewiesen sind, dass naturnahe Pflanzungen viel harmonischer wirken können als englische Mixed Borders, weil sie ein bestimmtes Empfinden von Gleichklang mit den Tieren, die schon immer hierher gehörten ausstrahlen und dass Schönheit sowieso immer im Auge des Betrachters liegt und alles am Ende eine Frage der Einstellung zu dem, was mich umgeben soll ist. Ich will Dich lieber auf meinen Sonnigen Gehölzsaum verweisen. Wenn Du auch auf saurem Sandboden gärtnerst, das ist doch so?, dann kannst Du 1:1 meine Pflanzen übernehmen und auch gleich dazu etwas über ihren ökologischen Wert lesen und sie danach auswählen, wenn Du möchtest.

Übrigens gehört das alles ins Atelier würde ich denken  ;).

So sehr ich dein Engagement bewundere und auch deine Kenntnisse sowohl was die heimische Fauna und Flora betrifft...

An eine erfolgreiche 1:1 Übernahme deines Gartens auf andere Verhältnisse mag ich nicht so recht glauben. Nicht nur, dass die wenigsten Gartenbesitzer die Kenntnisse haben werden, mit Wildpflanzen umzugehen und jeder Gartenstandort ist anders. Wie ich oben schon am Beispiel meines Gartens ausgeführt habe, kann man sich auch nicht immer an der Vegetation orientieren, die man in seiner Umgebung entdecken kann oder wenigsten theoretisch finden sollte, wenn man sich an den Informationen orientiert, die beispielsweise Webseiten wie Floraweb liefern.

So habe ich auch erst nach vielen Jahren Gartenerfahrung und -experiment lernen müssen, dass mein Gartenstandort trotz eines eher sauren sandigen Ausgangsbodens als ehemaliger Selbstversorgergarten ein Standortprofil aufweist, das eher dem von Naturstandorten südlich der Mittelgebirgsschwelle entspricht. Nach den Pflanzen, die hier gut gedeihen, ist er offenbar auch nach mehr als 30 Jahren immer noch basen- und nährstoffreicher als extensiv genutzte  bzw. gepflegte Biotopstandorte hier in der nordwestdeutschen Geestlandschaft.

Und andersherum musste ich eben auch feststellen, dass ich Pflanzengesellschaften wie die artenreichen Blutstorchschnabelsäume nicht 1 :1 in meinen Garten übertragen kann. Es bleibt halt ein "Experiment", an dem man arbeiten muss, und das muss man den interessierten Gartenbesitzern auch sagen. In dieser Hinsicht sind mir dann auch Veröffenlichungen des NABU zu einfach gestrickt.

Von den Pflanzenempfehlungen für einen Waldgarten "funktioniert" bei mir vielleicht ein Drittel der aufgeführten Arten. An Helleborus niger, Astrantia major oder Lathyrus vernus ist ohne wenig nachhaltige und dauerhafte Eingriffe nicht zu denken. Andere Empfehlungen wie Galeobdolon luteum oder Hopfen halte ich für einen normalen Hausgarten einfach für nicht "beherrschbar".

Dazu kommt, warum soll ich Goldnessel aber auch Giersch, Brennnessel und Co im Garten tolerieren, wenn es sich um Pflanzenarten handelt, wenn sie in der näheren Umgebung nahezu in jedem Waldstück oder jeder zweiten Grabenböschung flächig vorkommen. Dort sollten spezialisierte Falter eigentlich genug Nahrung finden. In diesem Sinne habe ich dann auch kein schlechtes Gewissen, neben "einheimischen" Pflanzen (wo in Deutschland auch immer) Phlox, Dicentra oder Hortensien zu pflanzen, von denen ich aus eigener Anschaung weiß, dass sie von allerlei Hummeln, Wildbienen oder Schwebfliegen bestäubt werden, ergo auch als Nahrungspflanzen dienen müssen.

Lange Ausführung, kurzer Sinn...

Für mich ist eben nicht alles so einfach. Ich denke "schwarz/weiß Denken" und scheinbare Patentrezepte helfen hier nicht weiter. :-\
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: zwerggarten am 23. Februar 2020, 16:11:57
einfach ist nur die steinöde mit formschnittwacholdermurks und schwarz-weiß gibt es im garten ansonsten nur beim komplett zweikeimblättrigefreien rasen. :P

du wolltest offenbar ein patentrezept für deinen standort – das wird nichts werden, so, wie es überall nicht werden kann. aber neugierig ausprobieren und annähern anhand motivierender beispiele, das geht immer. :)

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Chica am 23. Februar 2020, 16:22:18

An eine erfolgreiche 1:1 Übernahme deines Gartens auf andere Verhältnisse mag ich nicht so recht glauben.


Das sollst Du ja auch nicht. Ich habe leider keine Ahnung von Pflanzengesellschaften in bestimmten Landschaften, ich bin ja nicht vom Fach. Für die Auswahl der Wildpflanzen orientiere ich mich z. B. am Naturparadies Grünhaus, alles was da funktioniert, geht auch hier. Später habe ich entdeckt, dass die vermehrten Arten beim Regio-Saatgut von Saaten-Zeller sich weitestgehend damit decken. Außerdem kenne ich die Pflanzen meiner Kindheit. Dein Garten liegt ja grundsätzlich in einem anderen Ursprungsgebiet, er hat aber zumindest keinen bindigen Fettboden. Der Rest ist Versuch und Irrtum, damit habe ich kein Problem. Nur ein geringer Teil der Pflanzen überlebt in unserem extremen Klima überhaupt und breitet sich willig aus, schon gleich nach den letzten zwei Trockensommern. Gärtnern ist hier schon immer mühevoll. Natürlich habe auch ich Phlox, Dicentra und auch Hortensien, warum auch nicht?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 23. Februar 2020, 17:41:40
Danke für den Link. Den Anbieter kannte ich noch nicht. Ich habe mir eben mal die Artenzusammensetzung der verschiedenen Saatgutmischungen für unterschiedliche Standorte in der Region Nordwestdeutsches Tiefland angeschaut.

Das passt schon zu dem, was man hier in der Umgebung vor allem an extensiv gepflegten Wegrändern findet, vor allem dort, wo nicht direkt eines der hier allgegenwärtigen Maisfelder angrenzt.

Auch in meinem in fast 30 Jahren offenbar abgemagerten "Rasen" findet sich etliches aus den Listen. Dünger und Kalk ist dort seit dieser Zeit jedenfalls nicht mehr eingebracht worden. Andererseits breiten sich dort vor allem in halbschattigeren Bereichen auch Duftveilchen als Stickstoffzeiger und Lungenkraut als Zeigerpflanze relativ basenreicher Standorte aus, die man in der Umgebung nicht in der freien Landschaft findet.

Aber auch dies bleibt letztlich "Theorie" und erspart sicherlich das Experiment nicht, was im eigenen Garten "funktioniert" und dabei "beherrschbar" bleibt. Es geht mir daher auch nicht um "Patentrezepte" sondern um die Annäherung an eine "ideale Pflanzengesellschaft" für meinen Garten, die mit möglichst geringen gärtnerischen Eingriffen auskommt. Und ansatzweise funktioniert das inzwischen auch.;)

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Nox am 23. Februar 2020, 17:55:47
Lungenkraut macht sich bei mir auf saurem Boden prächtig, vielleicht eher kalktolerant ?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 24. Februar 2020, 13:58:29
Ich will jetzt nicht wieder ausführlich "vortragen", dass Schmetterlingsflieder natürlich nichts mit einem naturfreundlichen Garten zu tun hat
....

Warum denn nicht?
Er erweitert das Nektarangebot in eine Zeit, die in Mitteleuropa eher blütenarm ist, nämlich im Hoch- und Spätsommer.
Er erzeugt viel Biomasse in kurzer Zeit, der Rückschnitt kann hervorragend für eine Reisighecke oder Komposthecke verwendet werden. Bietet somit vielen Tieren im Winter Unterschlupf und Deckung.

In Kombination mit heimischen Pflanzen und Pflanzen aus aller Welt, inclusive vieler vom Aussterben bedrohter Kulturpflanzen (Zier- und Nutzsorten) ist es doch gerade Aufgabe der Gärten, so zur Pflanzenvielfalt (Kulturpflanzenvielfalt) beizutragen. Und somit zum Artenreichtum einer in Mitteleuropa einzigartigen Kulturlandschaft.

Ich bewundere deinen Garten, wirklich wunderschön. So sollten die Wegränder und Wiesen in einer Kulturlandschaft ausschauen. Gärten dürfen meiner Meinung nach noch wesentlich "bunter" sein  ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: polluxverde am 24. Februar 2020, 20:22:27
Spannender  und aufschlußreicher Faden - habe gerade einmal alles gelesen. Ein Thema, was mich auch umtreibt  -- dies tatsächlich aber
nur in 2. Linie. Zunächst ist für mich Otto Normal Gärtner der Garten ein  Genußort / Refugium /  Erholungsfläche -- mit dem Anspruch und
der ganz individuellen und sehr subjektiven Herangehensweise, ihn nach meinem Gutdünken zu formen und zu gestalten.

Ich liebe alles was blüht ( außer vielleicht Kirschlorbeer, obwohl diese Pflanze ja auch irgendwo in der Welt einheimisch sein muß ), erfreue
mich an den Bienen, Hummeln, Schmetterlingen ( ---> klasse Wildblumenwiesen, chica!) und an allen was so im Garten kreucht und fleucht
( einschränkend :  Wühlmäuse mag ich wirklich nicht, obwohl die sind sicherlich supereinheimisch hier , Schnecken und Dickmaulrüssler
sehe ich auch mit großem Argwohn ), und ich sehe in unserem Garten ein Stück unversiegelte, PSM - freie und  zum Teil recht wilde (Brennnesseln, Wiesenschaumkraut, Totholz en masse, ca 1/4 nicht begehbares, weil mit Gehölzen dichtzugewachsenes Areal) Fläche,
mit der ich nicht die Welt retten, aber ( vielleicht nur für mein Gewissen ) einen Minibeitrag für Umwelt-, Natur-, Klimaschutz leisten kann.

Jeder von Euch wäre unehrlich wenn er behaupten würde, keinen eigenen, subjektiven und im weitesten Sinne künstlerischen und
ästhetischen Anspruch an  die Gartengestaltung hegen würde  --  alle malen  sich im Kopf ein Bild von ihrem Garten, haben Ideen, Pflanzpläne, Visionen  -- und präsentieren die Ergebnisse mehr oder weniger eitel und stolz ( ich nehme mich da nicht aus )  zB bei
Garten-pur.

Dabei ist bisher das Thema Nutzgarten  wenig bis gar nicht im Diskurs hier.  Ich müßte eigentlich all  die ( für den eigenen Verbrauch )
nutzlosen Blühpflanzen / Stauden /  Ziergehölze ´rausschmeißen, und den Garten wieder wie früher mit Mittelweg / Teppichstangen/
Gemüse- / Beeren- / Kartoffelbeeten  etc  ausstatten, und dabei noch auf alte einheimische Feldfrüchte ( Mairübchen , Pastinaken, Okra)
achten ( die Kartoffeln von Friedrich  müßte ich nach diesem Prinzip wohl auch  streichen )  -- Stichwort Selbstversorgergarten, spart
Verpackung, CO2, Autos, Verkehr .

Je mehr man sich in dieses Thema vertieft, um so mehr Fragen und Probleme  tauchen  auf, es bleibt eine Gratwanderung, wenn man´s
ernst nimmt.



Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 24. Februar 2020, 20:35:58
Um mal wieder dem alten Pückler zu huldigen... ;)
Er hatte ja reichlich Platz in seinen Parks, und die Idee entstammt dem klassischen englischen Parkstil. Ist dennoch vom Grundsatz auch auf kleine Refugien übertragbar:
Eine klare Unterscheidung zwischen dem 'Pleasureground' - also dem nahen Bereich um Wohnhaus/Zentrum - und dem sonstigen Gelände. Egal wie und wo man diese Grenze zieht ist sie doch entscheidend und für den Gestalter sehr hilfreich. Denn: innerhalb des einen Areals sind alle Exoten und Experimente und Zierbauten willkommen und erwünscht - außerhalb finden nur heimische und naturnahe Pflanzen und Gestaltungen Verwendung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pleasureground
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Chica am 24. Februar 2020, 20:57:05
Ich will jetzt nicht wieder ausführlich "vortragen", dass Schmetterlingsflieder natürlich nichts mit einem naturfreundlichen Garten zu tun hat
....

Warum denn nicht?


Weil Salix caprea 117 Schmetterlingen als Raupenfutter dient und Buddleja davidii 0  z. B..

Es soll doch jeder seinen Garten so gestalten, wie er möchte, troll13 offensichtlich einen Teil inzwischen etwas naturnaher. Ich möchte meinen Garten mit den Tieren teilen, die schon immer hierher gehörten, die schon vor uns hier waren, nur so ist das stimmig für mich, wie „bunt„ das wird ist dabei völlig unerheblich.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: AndreasR am 24. Februar 2020, 21:16:39
Man kann doch einfach Salix caprea und Buddleja davidii pflanzen, dann haben sowohl die Raupen als auch die Imagos etwas davon. :D
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Staudo am 24. Februar 2020, 21:22:08
Buddleja in Hausnähe, die Weiden weiter hinten?  ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 24. Februar 2020, 21:28:12
 ::) ja, okay, man kann es auch relativ kurz ausdrücken.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mufflon am 24. Februar 2020, 21:37:25
Weil Salix caprea 117 Schmetterlingen als Raupenfutter dient und Buddleja davidii 0  z. B..

Hier werden immerhin 3 Schmetterlingsarten genannt, die Buddleia als Futterpflanze nutzen.
http://www.floraweb.de/pflanzenarten/schmetterlinge.xsql?suchnr=926&sipnr=926&

Ich bin auch für 'sowohl als auch'.
Mein Garten ist zu klein und die Bedingungen sind suboptimal für heimische Pflanzen.
Ein paar schaffen es, die meisten eher nicht. Und ich habe wirklich intensiv gesucht und ausprobiert.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: dmks am 24. Februar 2020, 21:40:53
Mein Garten ist zu klein

Selbst ein Blumenkübel ist groß genug um ihn in eine Exoten- und eine Wiesenblumen-Hälfte zu teilen! ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Chica am 24. Februar 2020, 21:57:50
Buddleja in Hausnähe, die Weiden weiter hinten?  ;)

Ihr wisst dass es bei mir genau so ist, ihr kennt meine Schmetterlingsfotos  8).
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mufflon am 24. Februar 2020, 22:01:36
Selbst ein Blumenkübel ist groß genug um ihn in eine Exoten- und eine Wiesenblumen-Hälfte zu teilen! ;)
Wohl wahr, aber das zaubert noch keine Sonne in meinen Garten.
So einen Zitronenbaum mit Kornblumenunterpflanzung würde ich sehr hübsch finden.

Das bisschen Sonne ist für meine Feige und die Rosen reserviert.
Eine Ecke mit Brennnesseln und Disteln habe ich, Salomonsiegel auch, und alle werden abgefressen.
Die Bewohner sind also da.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lord waldemoor am 24. Februar 2020, 22:03:30
salomonsigel wurde bei mir noch nie abgefressen, ausser miniert
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: oile am 24. Februar 2020, 22:09:22
Bei mir schon, durch die Larven der Salomonsiegel-Blattwespe.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: lord waldemoor am 24. Februar 2020, 22:16:40
wenn die so langsam fliegen waren sie bei mir nur hühnerfutter
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mufflon am 24. Februar 2020, 22:18:00
Genau die sind hier.  :)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Mediterraneus am 25. Februar 2020, 12:10:52
Man kann doch einfach Salix caprea und Buddleja davidii pflanzen, dann haben sowohl die Raupen als auch die Imagos etwas davon. :D

Vielfalt eben.
Und wenn man nur ein paar Quadratmeter zur Verfügung hat, nützt es auch nix, wenn einem das Schmetterlingsfutter in ein paar Jahren zum Fenster rein wächst.
Ich halte einfach nichts von irgendwelchen Pauschal-Verteufelungen von Gartenpflanzen. Buddleja ist jetzt auch nicht mein Favorit, aber es gibt weitaus schlimmeres  ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Sandkeks am 27. Februar 2020, 21:26:43
Den wilden Hang hinab, ich werde jetzt straff Knautia arvensis vervielfältigen und dann mit ganz viel Geduld auf Andrena hattorfiana, die Knautien-Sandbiene warten, die steht fast nur in Brandenburg auf der Roten Liste  :-\.

Das erste Initialbeet, auch da Knautien-Futter  8). Da steht auch Melanargia galathea, der Schachbrettfalter drauf und Halictus sexcinctus.

Kann sie das sein etwa Sandbiene  :o :o :o??

Das Männchen sehe ich auch als H. sexcinctus. Das Weibchen ist auf jeden Fall auch eine Halictus-Art und keine Andrena hattorfiana.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Sandkeks am 27. Februar 2020, 21:35:05
Garten ist für mich etwas gestaltetes und keine Naturlandschaft, schlicht und einfach. Wie man es gestaltet, hängt von den Gegebenheiten und den eigenen Vorlieben ab.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Chica am 29. Februar 2020, 08:43:11
Danke Sandbienchen, ich vermerke es gleich im Album, vielleicht gelingt es mir mit noch mehr Knautia arvensis Andrena hattorfiana anzulocken.
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 01. März 2020, 18:55:03
Je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, umso interessanter wird es für mich. :D

Hier habe ich einen Beitrag zum Thema gefunden, der sich grundsätzlich mit meinen eigenen Ideen deckt, der mir jedoch zu radikal erscheint bzw. zu "unkrautig" für die meisten  Gärtnis sein wird. ;)
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: troll13 am 01. März 2020, 19:31:52
Daraufhin habe ich für mich selbst zwei Pflanzenkombinationen für unterschiedlich Standorte im Garten zusammengestellt, von denen ich weiß, dass sie hier bei mir funktionieren.

Zunächst eine relativ sonnige Ecke unter einem alten Ilex mit einem Boden, der so sandig und damit trocken ist, dass die Erde einem im Sommer durch die Finger rieselt:

Geranium sanguineum
Anthericum ramosum
Veronica teucrium
Clematis recta
Trifolium rubens
Stachys officinalis
Sedum telephium
Thalictrum minus
Aruncus dioicus
Polygonatum multiflorum
Polypodium vulgare
Molinia caerulea.

Am Teichrand auf fetterem Boden werde ich eine Pflanzenkombination versuchen, die sich aus folgenden Arten zusammensetzen wird:

Euphorbia palustris
Veronica longifolia
Lythrum salicaria
Filipendula ulmaria
Malva moschata
Geum rivale
Geranium palustre
Polygonatum bistorta
Deschampsia cespitosa.

In den meisten Fällen stehen diese Pflanzen schon über Jahre zusammen und versamen sich dort auch, ohne wirklich invasiv zu sein. Für mich ist das ein Hinweis darauf, dass es ihnen an dem jeweiligen Standort gefällt und dass sie auch als Insektennahrung dienen. Es werden jeweils relativ kleine Beetabschnitte mit max. 6 qm werden, die ich ab diesem Frühjahr als kleine Projekte für die nächsten Jahre andenke.

Ergänzungvorschläge nehme ich gerne entgegen.

Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Chica am 01. März 2020, 20:31:27

Hier habe ich einen Beitrag zum Thema gefunden, der sich grundsätzlich mit meinen eigenen Ideen deckt, der mir jedoch zu radikal erscheint bzw. zu "unkrautig" für die meisten  Gärtnis sein wird. ;)

Da bist Du ja ungewollt wieder beim Naturgartenverein gelandet  ;). Genau nach dem Gedanken ist mein Sonniger Saum entstanden, voll unkrautig ;D  :D.

Vielleicht willst Du noch ein paar Frühblüher ergänzen bei Deinen Pflanzenkombinationen?
Titel: Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
Beitrag von: Extremkompostierer am 29. Juni 2021, 18:18:56

Vielleicht fallen jemandem noch weitere Arten ein, die man in einer konsequent "einheimischen" aber nicht "autochthonen" und sicher nicht langweiligen Gartensituation ausprobieren könnte.

Ich finde den Blasenstrauch toll.
Hatte eigentlich seine Nordgrenze am Kaiserstuhl, wandert aber mit und ohne menschliche Hilfe nach Norden.
Ob der in Deinem Garten wächst kann ich natürlich nicht sagen. Der beste Experte für Deinen Garten bist eh Du selber :)