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Garten- und Umwelt => Naturpark => Thema gestartet von: bristlecone am 20. November 2009, 22:02:38
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Hier steht der Winter bevor, da kann eine Reise in den Süden doch nicht schaden. :D
Inzwischen habe ich aus der umfangreichen Fotoausbeute meiner letzten Reise, von der ich gerade eben zurück bin, ein paar ausgewählt, die ich euch gerne zeigen möchte.
Die meisten Bilder sind (noch) nicht bearbeitet (nur fürs Web komprimiert und verkleinert), vielleicht stelle ich einige davon später in den Fotobereich zur Diskussion.
Mitgeschleppt habe auf der Reise außer der Nikon D70s folgende Objektive:
Tokina 1/4,0 12 - 24 mm (IF) DX
Tokina 1/2,8 28 - 70 mm
Nikon 1/2,8 80 - 200 mm
Nikon 1/4,0 300 mm
Genug der Vorrede.
Landeanflug auf Buenos Aires, im Bild die Straße "19 de Julio" mit bis zu 24 Fahrspuren.
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Buenos Aires selbst wäre auch ein paar Bilder wert (vielleicht später).
Jetzt bleiben wir mal bei der Landschaft.
Also starten wir wieder per Flugzeug in Richtung Norden.
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Unter uns der Rio de la Plata, entstanden aus dem Zusammenfluss des Rio Uruguay und des Rio Paraná. Dieser kurze Zusammenfluss (eigentlich ein süßwassergefüllter Meeresarm) ist über 50 km breit, aber sehr sehr flach, da er enorme Schlammengen aus den Oberläufen seiner beiden großen Quellflüsse trägt, besonders um diese Jahreszeit, wo er Hochwasser führt. Im Fluss liegen zahlreiche Inseln.
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Etwas weiter hoch am Rio Paraná.
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Hier sieht man, wie das braune, schlammige Hochwasser des Rio Paraná in einen Nebenfluss mit klarerem Wasser hochsteigt und den Nebenfluss staut.
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Die Konsequenz: Weiträumige Überschwemmungen des Landes.
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Die "Rauchwolke" im Hintergrund - mitten im Wald - ist unser Ziel.
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Was beim Näherkommen zulande eben noch ein gemächlich dahinfließender kleiner Fluss mit wenig spektakulärer brauner Brühe zu sein scheint,
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die felder im foto von #5 auf der halbinsel links im bild: was könnte da angebaut worden sein?
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lässt erst aufhorchen, und dann steht man staunend davor:
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Die Wasserfälle von Iguacu, im Grenzgebiet zwischen dem nordöstlichen Argentinien und Sudbrasilien
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die felder im foto von #5 auf der halbinsel links im bild: was könnte da angebaut worden sein?
Im konkreten Fall muss ich passen. Prinzipiell sah man aus der Luft Plantagen mit Palmen, Nutzhölzern und Felder mit - vermutlich - Soja.
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Wir hatten Glück: Dank der ergiebigen Regenfälle am Oberlauf des Rio Iguacu hatte der Fluss zur Zeit unseres Besuchs das Fünffache der durchschnittlichen Wassermenge, somit stürzten dort gut 7000 m³ Wasser hinunter - pro Sekunde! :o
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Das Wasser stürzt in zahllosen kleineren und größeren Wasserfällen bis zu 80 m tief hinab. Ein paar Bilder:
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Ohne Kommentar
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Wie gesagt, nur eine kleine Auswahl. ;)
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Ein Blick von einer oberen Aussichtsplattform direkt nach unten.
In der Luft zwei Rußsegler. Dazu gleich mehr.
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Ich hoffe, solche Bilder vermitteln einen kleinen Eindruck von der Naturgewalt.
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Hier schaut man in die Tiefe auf eine der unteren Aussichtsplattformen.
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Ein wenig "Tierwelt": Auf den Inseln zwischen den Wasserfällen sieht man oft diese schneeweißen Reiher.
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Und in den Bäumen direkt über den Köpfen der Besucher diesen Vogel, ich vermute, eine Art Elster.
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Auch diese Hörnchen lassen sich von den Besuchern nicht stören.
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Plötzlich große Aufregung:
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Ein Nasenbär. Die Tiere werden - leider - von Touristen immer wieder gefüttert, haben das natürlich längst spitzgekriegt und sind überhaupt nicht scheu.
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An Pflanzen wurde nicht allzu viel Spektakuläres geboten, da die Blütezeit der meisten noch nicht begonnen hatte. Hier etwas Allbekanntes, eine Begonienart.
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Und einer von vielen verschiedenen Pilzen:
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Überall im Park um die Wasserfälle sieht man Schmetterlinge.
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Am häufigsten diese leuchtend gelben. Wenn sie doch bloß mal stillhalten würden!
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Na endlich!
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Das ist die Gelegenheit. Die Tiere landen gerne an kleinen Pfützen, je schlammiger, je besser.
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Noch ein Versuch.
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Zurück zu den Wasserfällen: Wie schon erwähnt, sieht man an den Wasserfällen immer wieder Vögel.
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Unter anderem Rußsegler, eine mit unseren heimischen Mauerseglern verwandte Art. Wenn man sie genauer beobachtet, sieht man, dass die Tiere mitten in die Wasserfälle hineinfliegen.
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Meist ist der Wasserfall so stark, dass man nicht hindurchsehen kann, aber an ganz wenigen Stellen kann man Glück haben:
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So wie hier. Hinter dem Regenbogen krallen sich die Vögel an der Felswand fest:
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Scheu sind sie nicht, mit dem 300-mm-Tele (das an der Nikon D70s ja einem Kleinbildtele von 450 mm entspricht) gelingen schöne Bilder:
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Dieser Vogel ist gerade eben gelandet.
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Noch ein Bild.
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Ein letztes aus einer ganzen Serie von Aufnahmen. Gern hätt ich dort noch viel mehr Zeit verbracht, aber abends muss man den Nationalpark verlassen, und es gab noch mehr zu sehen.
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Ein Blick auf eine weiter entfernte Aussichtsplattform, die beinahe im Wasserfall zu schweben scheint:
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Hier eine unbearbeitete Version eines Bildes
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Und hier eine Version, die mit Photoshop bearbeitet wurde.
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ein großes wunder, bristlecone.
noch ein größeres wunder, daß dort offenbar noch kein wasserkraftwerk gebaut wurde.
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Allerdings.
Und: Es gibt ein Wasserkraftwerk dort, weiter am Oberlauf in Brasilien. Der Nationalpark mit seinen Wasserfällen ist davon zum Glück kaum betroffen. Die Stadt Foz du Iguacu in Brasilien hat dank des Kraftwerks nun mehrere Hunderttausend Einwohner, die Stadt Iguacu in Argentinien ist mit wenigen Tausend ein beschaulicher Touristenort geblieben.
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An vielen dieser Aussichtsplattformen kommt man den Wasserfällen sehr sehr nahe. Das bleibt nicht ohne Folgen für Mensch und Material (beide haben's unbeschadet überstanden).
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Auf dem Weg zum größten Wasserfall ist der Rio Iguacu erstmal wieder ein gleichmäßig dahinströmender Fluss im dichten, subtropischen immergrünen Wald.
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Unser letztes Ziel an diesem Tag: Der Teufelsschlund (Gargantua del Diablo), der mit Abstand mächtigste Wasserfall.
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Man kommt ziemlich nahe ran.
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Ab in die Tiefe.
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Das Wasser ist fast überall.
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Manchmal sieht man fast nur noch Gischt.
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Da capo.
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Nochmal ein "Gesamtbild" vom Teufelsschlund.
Das soll für heute genügen.
Ich hoffe, es hat euch bis hierher gefallen (Fortsetzung folgt).
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schon mal herzlichen dank, bristlecone. es kommt nicht oft vor, daß mich exotische reiseziele ansprechen. dieses aber sehr.
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So wie hier. Hinter dem Regenbogen krallen sich die Vögel an der Felswand fest:
Über diese "Mauersegler" habe ich letztens noch einen Film gesehen. Absolut beeindruckend! :D
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Ich hoffe, es hat euch bis hierher gefallen (Fortsetzung folgt).
ich bin schon gespannt auf die fortsetzung :D
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Dein weißer Reiher ist vermutlich ein Silberreiher. Der Reiher mit der größten Verbreitung. Taucht in letzter Zeit auch in Deutschland auf. 8)
Bei deinen Wasserfallbildern zieht es einen förmlich in den Abgrund. :o
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wahnsinn!!!!!!
danke dir :D
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Die Wasserfallbilder sind ja wirklich grandios - muß ein Traum sein, diese tosenden Wassermassen live zu sehen! :o :D
Ich freu mich auch schon auf die Fortsetzung.
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Vielen Dank!
Es wird im Folgenden merklich trockener - wartet's ab!
Gute Nacht!
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..na, gegen bilder mit dieser art von einbeziehung des wasser-elementes stehen über solchen dingen, no? :D
..will sagen: wenn wasser so wunderbar sein kann, dann denkt doch keiner an begriffe und assoziationen wie "feuchtigkeit" oder "nässe" :D
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Südamerika steht auch auf meiner (langen) Liste der zu besuchenden Gegenden, allerdings primär die "andere Seite", und auch nicht an erster Stelle.
Über Argentinien hat mir ein (Ex-)Kollege von dort allerhand erzählt - jetzt spielt er dort Universitätsprofessor - , gut, mal mehr zu sehen.
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Dein weißer Reiher ist vermutlich ein Silberreiher. Der Reiher mit der größten Verbreitung. Taucht in letzter Zeit auch in Deutschland auf. 8)
Ja, seit einigen Jahren sind sie regelmäßig hier am Oberrhein.
P.S. Ich vermute, es handelt sich um das amerikanische Pendant dazu, um den hier
Bei deinen Wasserfallbildern zieht es einen förmlich in den Abgrund. :o
Halt :o - bleib hier! ;D
@Günther: Ich war schon ein paar Mal auf der anderen Andenseite, sowohl ganz im Norden wie auch im Seengebiet und im Süden, aber bisher nur einmal ganz kurz in Argentinien.
Wenn man dort die westlichen Landesteile bereist, bietet es sich aber im Grunde an, die Reiseroute so zu legen, dass man immer mal wieder die Grenze überquert.
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Oh mein Gott :D
wunderschöne bilder :D
total toll :) ich träum schon seit meiner kindergartenzeit (ungelogen) von einem urlaub in argentinien oder brasilien, leider sind meine eltern nicht so reisefreudig :'(
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Ich wollte auch schon seit meiner Jugend nach Patagonien. Hat auch erst geklappt, als ich fast 40 war.
Da hast du ja noch etwas Zeit, damit dein Traum in Erfüllung gehen kann! :)
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Von den Wasserfällen durch mehrere Inseln getrennt, unternehmen wir zum Abschluss noch eine idyllische Kahnpartie im ruhigen Teil des Flusses und nahe am Ufer.
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In den Bäumen über uns sitzen Webervögel.
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Bevor man ans Ufer geht, sollte man aber lieber mal genauer hinschauen:
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Das war ein Kaiman.
Mit Sicherheit harmlos sind diese urtümlichen aussehenden Echsen, die Tejus, die man auch in der Nähe der Rastplätze oft antrifft - sie holen sich dort Tomaten und Obst.
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Alle bisherigen Bilder von den Wasserfällen stammten von der argentinischen Seite des Parks, auf dem die meisten Wasserfälle liegen. Es gibt aber auch noch einen brasilianischen Teil - die Grenze verläuft mitten durch den Fluss. Weltnaturerbe sind beide Parks.
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Im brasilianischen Teil liegt dieses alte Kolonialhotel (Ja, ich weiß, man fotografiert nicht mittags um 12:00 bei wolkenlosem Himmel, schon gar nicht, wenn die Sonne fast senkrecht steht. Aber was soll man machen, wenn man nur einmal dort ist?).
Vor dem Hotel links eine Araukarie, und zwar Araucaria angustifolia. Sie ähnelt der bei uns bekannteren "Andentanne" Araucaria araucana, die viel weiter südlich vorkommt.
A. angustifolia ist die neben A. araucana die einzige in Südamerika heimische Araukarie. Sie hatte einst ein recht großes Verbreitungsgebiet in Südostbrasilien/Nordostargentinien, das bis fast an die Wasserfälle heranreichte. Heute sind 97 % des ursprünglichen Bestands gefällt, und die Art ist in ihrem Bestand ernsthaft bedroht. Näheres siehe z. B. hier.
In Europa ist die Art sehr selten und nicht mal in Cornwall winterhart, aber in Nordportugal wächst sie im Freiland.
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Bevor wir uns nochmal den Wasserfällen zuwenden, ein Blick auf die Fauna: Wie nah kommt man wohl ran?
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Allmählich pirsche ich mich heran, bis die Echse fast nicht mehr ins Bild passt.
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Besonders gestört scheint sie sich nicht zu fühlen.
Ich glaube, es handelt sich um eine Agamenart. Reptilienspezialisten vor!
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Zurück zu den Wasserfällen: Da die meisten wie erwähnt auf der argentinischen Seite liegen, hat man von Brasilien aus einen sehr schönen Panoramablick auf einen großen Teil der Fälle.
Am unteren Wasserfall ganz rechts stand ich übrigens am Vortag, als ich das Bild in Post Nr. 44 aufgenommen habe.
Über den Booten mit dem grünen Dach links im Bild liegt eine Insel, auf die man normalerweise mit einem Boot von rechts kommend übersetzen kann. Allerdings nicht, wenn wie jetzt gerade der Landesteg wegen Hochwasser überflutet ist.
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Mit dem Tele "herangeholt": Auf den Bäumen auf der Insel sitzen die Geier. Auf wen die wohl warten?
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Wegen des Hochwassers werden auch ufernahe Bäume überspült. Die müssen stabile Wurzeln haben.
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Ein paar Bilder, die an und von der Aussichtsplattform entstanden, die ihr in Post Nr. 39 - 41 schon gesehen habt.
Wir sind also quasi wieder mittendrin.
Die Rußsegler auch. :D
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Beeindruckende Fotos und sehr schöner Reisebericht, bristlecone! :D
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Stimmungsbilder
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Man könnte immer weiter dastehen, schauen, hören und fotografieren.
Zur Orientierung: Wir schauen senkrecht nach unten, nicht nach oben!
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Zugegeben: Die Bildauswahl ist mir schwergefallen.
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Herrlich die Bilder. Ich war vor ein paar Jahren auch in Iguazu. Die vielen Wasserfälle sind einfach toll und Garganta del Diablo ist wohl etwas vom eindrücklichsten, dass ich je gesehen habe.
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Mitten im reißenden Wasser wachsen auf Steinen zahlreiche Pflanzen. Ich nehme an, sie werden nur während der Hochwasserzeit so um- und überspült.
Die Pflanzen ähnelten im Wuchs Gräsern oder Seggen, aber ob es wirklich welche sind, kann ich nicht sagen.
Es gibt eine ganze Familie von Pflanzen, die Podostemonaceae, die ausschließlich an solchen Stromschnellen vorkommen, auch und gerade in Iguacu. Es könnten auch Vertreter dieser hochspezialisierten Pflanzengruppe sein.
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Auch auf der brasilianischen Seite komt man an den größten Wasserfall sehr nahe heran, man steht direkt links daneben.
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Zum Abschied ein letzter Blick zurück.
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Das war's von Iguacu, aber noch nicht alles aus Argentinien. Wir fliegen weiter
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in den Abendhimmel gen Westen.
Fortsetzung folgt.
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Grandiose Fotos besonders natürlich die von den Wasserfällen. Danke für den schönen Reisebericht.
Wie hat denn Deine Ausrüstung das Bad in der Gischt überstanden?
Ja, ich weiß, man fotografiert nicht mittags um 12:00 bei wolkenlosem Himmel, schon gar nicht, wenn die Sonne fast senkrecht steht.
An dem Foto gibt es doch gar nichts zu meckern, Du hast die schwierige Lichtsituation gut gemeistert und es ist für uns Nordeuropäer doch interessant den Schattenwurf bei fast senkrecht strahlender Sonne zu sehen.
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wunderschöne Bilder ,errinnert mich wieder an meine Reise Kanada und die Wasserfälle ,einfach traumhaft :D :D :D
Grisildis
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Ich freue mich schon auf die Fortsetzung! :)
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Habe mir eben die Zeit genommen, diesen Reisebericht ganz intensiv zu studieren. Großartig. Super Fotos, die Dynamik dieses gigantischen Wasserfalls und das Leben drumrum klasse eingefangen!
Vielen Dank, und bitte weitere Fotos posten!
Liebe Grüße
Thomas
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Ich glaube, es handelt sich um eine Agamenart. Reptilienspezialisten vor!
In Südamerika kommen keine Agamen vor. Die gibts in der alten Welt, Leguane sehen aber den Agamen zum verwechseln ähnlich ;D.
Bin zwar kein Leguanspezialist, aber ein Leguan ist es ziemlich sicher.
Sieht den Stachelleguanen ähnlich Sceloporus ssp.
Aber egal einfach fantastische Bilder man möchte einfach da dabeigewesen sein.
Übrigens kann es sein das das keine Webervögel (Sperlingsartige)sind die sind nämlich auch Altweltarten? 8) Tippe auf Stirnvögel (Stärlinge) die machen Beutelnester. Ich habe mal eine dieser Arten in Costa Rica gesehen. Oropendula oder so war sein Name hatte ziemlich exotische Balzgewohnheiten. Kann auch meilenweit daneben liegen ;D ;D ;D
chiao oder servus oder so.
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Die Echse dürfte ein Kielschwanzleguan sein (Tropidurus torquatus) sein.
Der Vogel aus Post Nr. 20 ist ein "Urraca comúm" (Cyanocorax chrysops) aus der Familie der Rabenartigen.
Und der vermeintliche Webervogel ein "Boyero cacique" (Cacicus haemorrhous), zu deutsch "Rotbürzelkassike" aus der Familie der Icteridae (Stärlinge).
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Leguanschwänze gelten allerorten als Delikatesse....
Oft fischeln sie schlechthin.
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wunderschöne Bilder einer mir völlig unbekannten Gegend - vielen dank :)
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Gern geschehen!
Wie gesagt, wir fliegen weiter in den äußersten Nordwesten des Landes.
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Äh, das ist argentinische Air Force No. 1, die haben wir nicht benutzen dürfen. ;)
Unser Zielflughafen war Salta, aber von dort ging es gleich weiter in den kleinen Ort Purmamarca in der "Quebrada (Schlucht) de Humahuaca".
Wir kamen spät an. In der Nacht war Vollmond.
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Die Landschaft zeigt sich da in einem eigenartigen Licht.
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Am nächsten Morgen ein Gang durch und um den Ort. Ein aus Europa vertrauter Anblick sind die allgegenwärtigen Pyramidenpappeln, die wir auch später immer wieder sehen werden.
Die Wassermassen von Iguacu haben wir nun mit einer trockenen Halbwüstenlandschaft getauscht.
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Die Gegend um den Ort
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präsentiert sich im Morgenlicht in unterschiedlichsten Rot- und Grautönen
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davor immer wieder frischgrüne, dornige, akazienähnliche Sträucher (Leguminosen der Gattung Prosopis).
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Auch hier.
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Öfter sah man auch diese gelb blühenden blattlosen Sträucher mit dicken grünen holzigen (nicht sukkulenten) Trieben.
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Und auf dem Rest unserer Reise werden uns Säulenkakteen (der Gattung Trichocereus) begleiten, nicht alle schon so löchrig wie dieser.
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Die Blütezeit hat gerade begonnen.
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Was mich hier und in anderen Orten in den Dörfern Südamerikas immer wieder fasziniert, sind die Friedhöfe.
Statt gepflegtem immergrünem Buchs und Koniferen in sorgfältig abgetrennten Grabfeldern bunte Plastikblumen und "Totenhäuschen".
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Ein Ausschnitt
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Wir verlassen den Ort in Richtung Westen, Richtung Berge.
Ganz oben am Hang stehen Säulenkakteen Spalier.
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Langsam schrauben wir uns die Passstraße hoch
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Ein Blick zurück, schon recht weit oben.
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Dann ist geschafft: Die Passhöhe auf 4170 m.
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Wir sind in der Puna, der trockenen Grassteppe der Hochanden.
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Die spärliche Vegetation besteht größtenteils aus horstbildenden, hart- und spitzblättrigen Gräsern der Gattung Stipa.
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Hier ist die Heimat der Vicunas, der kleinsten und seltensten Kamelart Amerikas.
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Die Art war in ihrem Bestand stark bedroht, inzwischen haben sich die Bestände dank strenger Schutzmaßnahmen und nachhaltiger Nutzung (die Tiere werden in manchen Gebieten zu bestimmten Zeiten zusammengetriben und geschoren, dann lässt man sie wieder laufen) aber deutlich erholt.
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Eine Mutter mit Jungtier.
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Teilen müssen sich die Vicunas ihren Lebensraum in Siedlungsnähe mit Maultieren, die in dem Gebiet bis heute das wichtigste Transportmittel der Bevölkerung für Lasten geblieben ist.
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Von der Passhöhe geht es wieder etwas hinunter in eine Ebene, immer noch auf über 2500 m Höhe.
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In dieser "Mine" wird kein Erz abgebaut, sondern Salz.
Wir haben die Salinas Grandes erreicht, einen großen flachen Salzsee ohne Abfluss, der außerhalb der Regenzeit (die im Dezember beginnt und nur knapp 4 Wochen dauert) oberflächlich völlig abtrocknet.
Das Salz wird in solchen von Hand ausgehobenen Senken gewonnen, in denen die Saline unter der gnadenlosen Sonne in der knochentrockenen Luft und dem dauernden Wind rasch eintrocknet und das Salz auskristallisiert.
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Abgefüllt wird es in wiederverwendete Säcke, in denen vorher Rohrzucker abgefüllt worden war!
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Und dann mit großen LKW abtransportiert, die über den Salar fahren.
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Auf dem Salar gedeihen keine Blütenpflanzen, doch sobald man die Hänge der Berge wieder erreicht, tauchen auch wieder unterschiedliche Säulenkakteen auf.
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Auch hier fing die Blütezeit gerade an.
P.S. Die hier, meine ich, gehören wohl zur Gattung Cleistocactus.
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An der weißen Färbung der ebenen Felder erkennt man, dass der Boden leicht versalzt.
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Zurück zu den Wasserfällen: Da die meisten wie erwähnt auf der argentinischen Seite liegen, hat man von Brasilien aus einen sehr schönen Panoramablick auf einen großen Teil der Fälle. ...
unwirklich wie eine science fiction-filmkulisse - wahnsinn! :D
begeisternd, deine reiseeinblicke - verrätst du auch, ob alles selbst geplant ist (wie, wo?) oder von kundiger hand vorbereitet wurde (wer, wie?) oder ganz anders? ;)
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Wir haben den Ort Susques erreicht, wo in der Schule
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gerade eine Aufführung des Schultheaters läuft.
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Die Darsteller sind mit großem Eifer dabei
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Und die Zuschauer lassen sich durch Fremde wie uns nur kurz ablenken.
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Auf dem Rückweg gehts wieder durch die Salinas (nein, das ist kein Sandstrand, sondern Salz).
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Durch die Puna,
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Hier ist die Heimat der Vicunas, der kleinsten und seltensten Kamelart Amerikas.
Atemberaubende Bilder! :) Ich stelle sie mir gerade als große Dia-Show vor auf großer Leinwand - muss ein Genuss sein.... :o :)
Eure Reise erinnert mich an meine Chile-Reise 1982. Im Norden Chiles sahen wir ebenfalls Vicunas und Guanakos.
LG :)
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In der Nähe der Passhöhe finden wir große Polster von Yareta (Azorella compacta). Eine verwandte Art (A. trifurcata) ist auch in Mitteleuropa winterhart und gelegentlich als Bodendecker in Gärten zu finden.
Diese Yareta sind so fest und hart, dass man drauftreten könnte. Sie enthalten ein aromatisch duftendes, klebriges Harz.
Die Polster dien(t)en in den Hochanden der Bevölkerung als Brennstoff zum Heizen und Kochen. Dadurch sind die Pflanzen in Siedlungsnähe selten geworden, zumal sie recht langsam wachsen. Das Polster hier dürfte einige Jahrzehnte alt sein.
(Fortsetzung folgt)
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Und die Zuschauer lassen sich durch Fremde wie uns nur kurz ablenken.
Werde nie im Leben dahinkommen. Meinte bei Beitrag #14, den Duft der Luft wahrnehmen zu können und die Temperatur zu spüren. Und gerne würde ich mich unauffällig zu den Zuschauern dazusetzen.
Dankeschön dafür, reisen zu können, wenn auch anders. :D
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Werde nie im Leben dahinkommen.
Das habe ich auch früher schon mehrmals gesagt, aber seit ich selbst so wo war...
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Die Welt ist groß genug, und das Leben kurz genug, um Plätze zu bieten, zu denen man nie im Leben hinkommen wird.
Trotzdem, immer wieder neue Orte aufsuchen......
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@bristlecone - vielen, vielen Dank für deinen Bericht und die atemberaubenden Photos!
Nächste Woche bin ich (ganz) grob gesehen auch dort in der Gegend (ein bisschen weiter westlich ;)) - deine Photos sind ein hervorragender Vorgeschmack um meine Vorfreude noch mehr zu schüren!
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Die Bilder ohne Menschen vermitteln eine unendliche Weite, wie wir sie in unserem kleinteiligen und dicht besiedelten Deutschland allenfalls am Meer im Winter gewahr werden.
Ist schon seltsam, dass man diese Weite in so kleinen Bildern einfangen kann.
Danke, bristlecone.
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Bevor wir weiterfahren, noch ein paar Bilder aus der Umgebung von Purmamarca.
Der Ort ist bekannt für die Farben der Felsformationen.
Am frühen Morgen ist das Licht am besten.
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Ein paar Ausschnitte: zum ersten,
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zum zweiten,
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zum dritten,
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und noch eins
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Und weil ich mich kaum losreißen konnte, ein letztes:
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Beim Fotografieren sollte man übrigens immer genau darauf achten, wo man hintritt :o
Hier wachsen überall dichte, stachelige Opuntienpolster und fast ebenso stachelige, harte Polster von bodenbewohnenden Bromelien (v.a. der Gattung Abromeitiella).
(Fortsetzung folgt).
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Dein Reisebericht überrascht mit immer neuen Impressionen und interessanten Informationen. Besonders diese Felsformationen finde ich sehr beeindruckend (und sehr gut fotografiert! ;) ), und natürlich auch die Flora. :D
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Spannend unwirklich und schön! :D
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Sehr schöne Landschaft und beeindruckende Bilder. Bitte mehr :D
Gruß Birgit
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Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung. Ich hoffe, bald gibts wieder neue Fotos.
Die Cereen finde ich beeindruckend. Und das Farbenspiel des Gesteins ist auch faszinierender Hingucker.
Menno, ist unsere Erde schön!! Nicht nur am Meer.
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... (Fortsetzung folgt).
das ist eine gute nachricht! und ein sehr inspirierender bericht - danke. :D
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Im Moment muss ich mich dringend um andere Dinge kümmern, und das wird mindestens bis Ende der Woche so gehen.
Danach werd ich ein paar Bilder mehr zeigen.
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Wir verlassen die Gegend um Purmamarca und fahren auf die Ostseite des Gebirges in den Nationalpark Calilegua.
Der Westhang des Gebirgszugs, der bis auf etwa 3000 m Höhe reicht, ist von Wald bedeckt, der hier im Nationalpark von der Abholzung verschont blieb.
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Leider - oder zum Glück, ganz wie man will, - waren wir noch vor Beginn der Regenzeit dort. Fast alles war ausgetrocknet und staubig, nicht alle Bäume waren so belaubt wie dieser, die meisten sogar völlig kahl, die Blütezeit hatte von Ausnahmen abgesehen noch noch nicht begonnen, aber es gab auch keine Mücken.
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In den Bäumen sieht man oft Epiphyten, meistens Bromeliaceae, aber auch Kakteen und Farne. Die warten sicherlich sehnlichst auf den Regen.
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Immerhin fingen einige an zu blühen (sorry, die Blüte ist nicht ganz scharf).
Vermutlich eine Art Tillandsia.
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Einige Bromeliengewächse wachsen nicht epiphytisch, sondern am Boden.
Vielleicht kann jemand von euch sagen, worum es sich hier handelt?
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Ein Stillleben vom Waldboden.
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Auch in solchen Trockenwäldern wachsen Kakteen, die sich oft ein wenig lianenartig an Bäume anlehnen.
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Etwas näher ran.
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Es raschelt im Unterholz.
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Ein Gürteltier. Es war zwar nicht sehr scheu, aber so richtig "in Pose" setzen wollte es sich auch nicht. Nach diesem Foto beschloss es, doch lieber mit der Nase weiter im Boden herumzustöbern und dort nach Leckereien zu suchen.
Fortsetzung in Kürze.
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Hallo bristlecone,
vielen Dank für die schönen Bilder mit den tollen Beschreibungen von dir dazu.
Für Südamerika habe ich schon lange eine Schwäche, und irgendwann werde ich es bestimmt auch selbst endecken ;D
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Vielen Dank, gern geschehen!
Ich hoffe, dass deine Schwäche eines Tages in einen akuten Anfall von Reisefieber mündet! ;D
Wir verlassen den Calilegua-Nationalpark und machen uns auf den Weg gen Cachi, südlich von Salta, wieder in Richtung der Berge nach Westen.
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An der Straße ein kurzer Blick auf die dortige Ruderalflora.
Dies dürfte ein Stachelmohn (Argemone) sein, die Gattung ist mit vielen Arten von Nord- bis Südamerika vertreten. Bei uns findet man Argemone mexicana gelegentlich als (sehr nässeempfindliche und allein schon deshalb kaum winterharte) Gartenpflanze.
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Daneben ein stacheliger Vertreter der Gattung Solanum.
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An etwas feuchteren Stellen findet man (heimisch und verwildert) oft diesen Strauch, eine Caesalpinia. Könnte durchaus C. gilliesii ("Paradiesvogelbusch") sein, die bei uns als Kübelpflanze gezogen wird.
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Auch hier sollte man immer sehr genau hinschauen, wo man hintritt! :o
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Die Straße schraubt sich langsam in die Höhe
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und erreicht auf etwa 2200 m Höhe eine Hochebene, wo sie schnurgerade weiterführt
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Die Straße schraubt sich langsam in die Höhe
Atemberaubend :D .
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Wir erreichen einen weiteren Nationalpark, den "Los Cardones", so genannt wegen der dort vorkommenden Säulenkakteen, diesmal Echinopsis (Trichocereus) atacamensis (der Name sagt es schon, die Art kommt auch auf der anderen Andenseite in der chilenischen Atacama vor).
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Ein Blick aus dem Autofenster während der Fahrt.
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Dies zu Susannes Frage aus einem anderen Thread, ob stammbildende Sukkulenten wohl Bäume seien. ;)
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So langsam nähern wir uns besiedelten Gebieten.
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Das Dorf Cachi mit seinen knapp 3000 Einwohnern hat sich zum Touristenzentrum entwickelt, ist aber sehr beschaulich und ruhig geblieben.
Hier der Platz vor der Dorfkirche.
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Die Kirche selbst
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und auf dem zentralen Platz daneben ein großer Eukalyptus, den man in das Pflaster "eingepasst" hat.
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Unsere Unterkunft.
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Im Innenhof standen diese Agave
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und ein riesiger Peruanischer Pfefferbaum (Schinus molle). An diesen beiden Pflanzen sieht man schon, dass es trotz der Höhe (2200 m) nicht sehr kalt werden kann. Tatsächlich fällt die Temperatur auch im Winter kaum unter -5 °C.
Die meiste Zeit des Jahres ist es übrigens knochentrocken, die Regenzeit während der Sommersonnenwende dauert gerade mal 2 Wochen.
Ansonsten 350 Sonnentage im Jahr, meist ohne eine Wolke am Himmel. Ich glaub, da würd ich Sehnsucht nach Nieselwetter kriegen.
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Was es mit diesem Gebäude auf sich hat, das von der Abendsonne beschienen wird?
=> Fortsetzung folgt.
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danke für den wunderschönen reisebericht!
könnte #157 eine sehr durstige Aloe sein?
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Eher unwahrscheinlich. Die Gattung Aloe ist palaeotropisch und kommt in Amerika, soweit ich weiß, nicht vor.
Eher glaube ich, dass es eine Art Dyckia (Bromeliaceae) ist.
Vielleicht finde ich hier beim Durchblättern noch die genaue Art.
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Hast nicht nur mir den Mund wässrig gemacht! Tja, Zeit, keine Firma.... :'( ;D
Aber ganz lieben Dank für die tollen Bilder!
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Ein traumhafter Bericht! :D Besonders gut gefallen hat mir das Rascheln im Unterholz und die menschenleeren Straßen und Aussichten.
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könnte #157 eine sehr durstige Aloe sein?
Oder vielleicht Puya chilensis ?
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ich kann mich nur tilia anschliessen, danke für diese art des reisens :-*. Muss nochmals alle fotos genau anschauen, jetzt hab ich mich vor lauter spannung schnell vorwärts'gezappt'.
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könnte #157 eine sehr durstige Aloe sein?
Oder vielleicht Puya chilensis ?
Die Gattung Puya ist in den Hochebenen der Anden verbreitet und auf der Westseite derselben in Chile. Aber der Calilegua-Nationalpark liegt ziemlich weit im Osten am Rande des Gebirges, das dort in die Tiefebene abfällt. Dort kommt Puya mein' ich nicht vor.
Nach dem, was ich bisher gefunden habe, kommt Dyckia velascana in NW-Argentinien vor. Das passt zumindest mal vom Verbreitungsgebiet.
P.S. Wer sich einen Überblick der dortigen Flora (und der anderswo in Südamerika) verschaffen möchte, kann sich mal "Biotopes / Ecosystems Nomenclature
Habitats of South America" (pdf) holen und als Suchbegriffe z. B. Calilegua, Salta, Jujuy oder auch die Namen der Pflanzengattungen eingeben.
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Danke bristlecone für deinen ausführlichen und so reich bebilderten Bericht. Die vielen Bilder sind ein Genuss! Hoffentlich gibts noch viele davon!
Oder vielleicht Puya chilensis ?
Das dachte ich auch, dass es sich entweder um eine Puya oder aber auch um eine Agave handeln könnte.
edit: Zitat gekürzt
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Am ersten Morgen in Cachi: Der Blick auf den untergehenden abnehmenden Mond über den Bergen im Westen.
(Merke: Auf der Südhalbkugel nimmt der Mond anders herum zu und ab als bei uns "Nordhalbkuglern".)
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Wir machen uns durch den Ort auf den Weg zu dem weißen Gebäude auf dem Hügel (#182).
Nein, das ist nicht unser Mietwagen. ;D
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In den Gärten auch mal etwas Vertrautes: Rosen.
Die Berge im Hintergrund gehören zum "Nevado del Cachi", dessen höchste Erhebung, El Libertador, 6380 m erreicht.
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Außerhalb vom Ort. Im Vordergrund die grüne Oase um Cachi - die schlanken Bäume sind übrigens Pyramidenpappeln.
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Das schöne weiße Gebäude von #182, das wir uns ansehen wollten -
Es ist gar keines.
Es ist - die Friedhofsmauer.
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Wir machen einen Spaziergang über den Friedhof. Schon früher in Purmamarca (siehe in diesem Bericht weiter vorn #107 und #108) und auf früheren Reisen nach Chile und Bolivien haben mich die Friedhöfe fasziniert.
Vielleicht kommt auf den folgenden Bildern zumindest ein klein wenig von der Stimmung rüber: Man steht inmitten einer ziemlich einsamen, wüstenähnlichen Hochebene, über die der Wind pfeift, umgeben von hohen Bergen, und die Sonne brennt nahezu senkrecht vom Himmel. Entsprechend hart sind die Kontraste, und das Licht ist so grell, dass es - gemeinsam mit dem Wind - in den Augen brennt.
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Ohne Worte.
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Allerheiligen werden die Gräber mit Blumen geschmückt, und zwar ausschließlich mit bunten Plastikblumen. Da wir nicht lange nach Allerheiligen dort waren, war der meiste Blumenschmuck noch nicht wieder vom Winde verweht.
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Vielleicht neige ich zu Sentimentalität, aber viele Gräber sind von so ergreifender Kargheit, dass es mir Tränen in die Augen treibt.
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Ein Grab in Form eines urchristlichen Symbols.
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Ohne Worte.
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Weiter auf dem Rundgang.
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Ihr seht wirklich nur einen kleinen Ausschnitt meiner Bilder, die ich dort gemacht habe. Aber die Auswahl ist mir schon schwergefallen.
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Ein Selbstbildnis. ;)
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Totenhaus
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Eine kleine Steinpyramide mit Kreuz.
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Ein weiterer Platz in der Grabstätte dieser Familie ist schon vorgemerkt.
Q.E.P.D. steht für "que en paz descanse" (die in Frieden ruhen).
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Unser Rundgang durch dieses Dorf der Toten neigt sich dem Ende entgegen.
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Ein letzter Blick zurück.
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Zum Ende dieses Teils ein Blick in die Kapelle des Friedhofs mit Maria und dem Jesuskind.
Durchaus passend zum bevorstehenden Fest.
Fortsetzung folgt in Kürze, aber an dieser Stelle nutze ich diese Gelegenheit und wünsche allen schon mal Frohe Weihnachten.
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Auf Friedhöfe gehe ich auch immer, so habe ich im März 2009 dieses verkehrte Grab gefunden.
Danke für den schönen Bericht und die tollen Bilder, ich will auch mal nach Argentinien.
Ich freue mich auf deine Fortsetzung
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Ich war vor einigen Jahren mal auf Fidels Eiland auf Urlaub. In Havanna gibt es auch einen berühmten und luxeriösen Friedhof. Ich hatte den Eindruck, dass die Toten dort wesentlich besser "leben" als die Lebenden.
Man kann bei vielen Straßen noch den früheren Glanz ahnen, aber nun sind fast alle Erdgeschosse mit den früheren Geschäften mit Brettern zugenagelt und in in den ruinenhaften oberen Etagen wohnten die Menschen. Solche Bilder schockieren ganz schön.
Nur ein kleiner Teil des alten Zentrums war damals mit UNESCO-Geldern saniert worden. Dort sind jetzt westliche Hotels, Botschaften, westliche Banken und ähnliches einquartiert.
Für meinen Geschmack sollten die Lebenden mindestens so gut wohnen wie die Toten.
Übrigens hat meine Frau ebenso wie Du die Negropolitis.
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Ich hatte den Eindruck, dass die Toten dort wesentlich besser "leben" als die Lebenden...
Für meinen Geschmack sollten die Lebenden mindestens so gut wohnen wie die Toten.
Auch wenn viele Menschen in der Gegend in Argentinien in sehr ärmlichen Verhältnissen leben: Deren Lebensverhältnisse dort sind definitiv besser als die der Toten.
Übrigens hat meine Frau ebenso wie Du die Negropolitis.
Kennen wir uns etwa? ;) 8) ;D
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Ich hatte von Fidels Eiland und nicht von Argentinien gesprochen.
Zur Negropolitis:
Wenn die Toten schon lange tot sind wie in Ägypten, macht es mir nichts aus, hinter meiner Frau nachzutraben. In Havanna gibt es auch kaum "Überlebende" der auf diesem Friedhof begrabenen. Die sonnen sich gerade in Florida.
Aber mir ist es irgendwie peinlich, als sensationslüsternder Tourist durch die Trauernden auf in Betrieb befindlichen Friedhofen zu schleichen und den Friedhof zu knipsen.
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Ich hatte von Fidels Eiland und nicht von Argentinien gesprochen.
Ich weiß, deswegen wird diese Debatte hier gerade OT.
Nochmal hierzu:
Oder vielleicht Puya chilensis ?
Ich hab nochmal etwas weiter gesucht: Puya kommt mit 2 oder 3 Arten tatsächlich so weit östlich vor, auch in dem betreffenden Nationalpark. Leider gibt's von den Arten keine Fotos, ich find jedenfalls keine.
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Unter anderem Rußsegler, eine mit unseren heimischen Mauerseglern verwandte Art. Wenn man sie genauer beobachtet, sieht man, dass die Tiere mitten in die Wasserfälle hineinfliegen.
(Beitrag ist allerdings schon länger her)
Hallo Bristlecone,
tolle Natur-Aufnahmen aus Argentinien. :)
Habe mal eine beeindruckende Tier-Doku von diesen Rußseglern am Iguacu-Wasserfall im Fernsehn gesehen.
http://tierdoku.com/index.php?title=Ru%C3%9Fsegler
VG
Swift_w
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Ich hätte geschworen das hat nichts mit negro zu tun sondern mit Necro, na ja wieder mal nicht recht gehabt. :P
Meine Frau hat mir diese Seite des menschlichen auch erschlossen. Ich finde es nicht morbide und in den meisten Ländern sind sie auch nicht so komisch wie bei uns. ;D
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Ich kann schon mal zwei Vogelnamen beisteuern - bin erst auf Seite 5 des Berichtes angekommen ( und jetzt schon neidisch ;) ) :
Der Vogel aus # 20 ist ein Kappenblaurabe , Cyanocorax chrysops ,wie dieser
der Vogel aus # 66 ist Cacicus haemorrhous affinis wie hier, ein bisschen scrollen
Bei Interesse versuche ich noch die Echse rauszukriegen
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:-[ , bei Seite 7 hat sich das erledigt . Sorry !
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Ein Blick aus dem Autofenster während der Fahrt.
wer hat die da alle so ordentlich gleichmäßig verteilt? ??? ;)
danke für die vielen eindrücke - der friedhof ist neben der wahnsinnsnatur wirklich besonders beeindruckend.
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Noch einmal...vielen Dank dafür, auf diese Art reisen zu dürfen!
Mich beeindrucken gerade die Fotos vom Friedhof. Auch dort geht das Leben weiter.
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Ich hätte geschworen das hat nichts mit negro zu tun sondern mit Necro, na ja wieder mal nicht recht gehabt. :P
Mir kam die Sache etwas spanisch vor...wieder mal recht gehabt.... ;) :o
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Sehr schöner Reisebericht, besonders gefallen mir die Bild der Straße und die Bilder vom Friedhof.
Gruß Birgit
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Der Reisebericht war wunderbar zu lesen und sehr informativ mit schönen Fotos! Vielen Dank, bristlecone! :D
#156 zeigt definitiv eine Tillandsie, aber auf Anhieb weiß ich auch nicht, welche Art genau - und zum Suchen werde ich erst später mal kommen. ;)
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Dankeschön für die virtuelle Reise! :D
Das Gürteltier wirkt wie aus einer anderen Welt, und bei #173 wäre ich beinahe virtuell aus dem Auto gehüpft und durch diese irre Landschaft mit den hingestreuten Kakteen durchgelaufen. ;) So eine schöne Reise- und Bildreportage!
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Es geht demnächst noch weiter! :)
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Wir hatten Glück: Dank der ergiebigen Regenfälle am Oberlauf des Rio Iguacu hatte der Fluss zur Zeit unseres Besuchs das Fünffache der durchschnittlichen Wassermenge, somit stürzten dort gut 7000 m³ Wasser hinunter - pro Sekunde! :o
Gestern Nacht gab es auf SW3 eine lange Nacht der Naturwunder. Unter anderem (Amazonas 2 Reportagen á 45min.) auch eine herrliche 45min.-Reportage über das Naturwunder Iguacu. Die gewaltigen Wassermassen, die sich beim Hochstand des Iguacu herabstürzen, waren überwältigend. Sehr schöne Aufnahmen über die Lebens- und Brutbegingungen der Russsegler waren auch sehr beeindruckend, bzw. haben mich sehr begeistert. Die Hubschrauber-Kamerafahrten über den Wasserfall waren atemberaubend. :o Ein traumhaftes Fleckchen Erde.... :D
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Schade - leider nicht gesehen.
Sicher ist der Blick vom Hubschrauber beeindruckend, aber die am Boden Verbliebenen möchten eigentlich das donnernde Rauschen der Wasserfälle genießen und nicht das dröhnende Klatschen der Rotorblätter.
Die Hubschrauber-Rundflüge sind auf der argentinischen Seite verboten, da man schwere Störungen bei Vögeln befürchtet, die in hohen Baumkronen brüten.
Auf der brasilianischen Seite startet leider alle 30 min ein Hubschrauber. Zum Glück sind die Wasserfälle so laut, dass man etwas weiter weg davon nichts mehr mitbekommt.
Auf den Film "Home" hatte ich schon hingewiesen (eine deutsche Fassung gibt es hier).
Die Wasserfälle, die dort ab 7 min 35 sec gezeigt werden, sind die von Iguacu.
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Es geht demnächst noch weiter! :)
:D :D
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Hallo,
ganz tolle Bilder!!!!
Wir waren jetzt nur mal ein paar Tage in Buenos Aires.
Die Bilder von dem Wasserfall am Foz do Iguazu sind wunderbar. War da mal vor zig Jahren und Deine Bilder haben mich daran erinnert. Finde die argentinische Seite viel schöner als die brasilianische. Kennst Du die beiden Wasserfälle namens Adam und Eva?
Damals wurde in Brasilien gerade der Staudamm bei Itaipu gebaut und die 7 Wasserfälle mit der malerischen Hängebrücke sollten deshalb demnächst überflutet werden.... Die Hängebrücke wollten wir unbedingt auch noch begehen, doch kurz vorher ist sie mit Menschen eingestürzt. So konnten wir nicht mehr rüber. Viele Menschen mußten umgesiedelt werden und es gab wenig Entschädigung.
Anbei ein Foto von der Weihnachtsbescherung im Zoo.
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Zum Ende dieses Teils ein Blick in die Kapelle des Friedhofs mit Maria und dem Jesuskind.
Wir verlassen den Friedhof und machen zum Abend noch einen kurzen Abstecher in die unmittelbare Umgebung von Cachi.
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Die vergleichsweise flache Gegend um Cachi ist dank der Wasserversorgung durch den Rio Cachi recht grün.
Zwischen den Dornsträuchern und selbst mitten auf den Feldern stehen Säulenkakteen.
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Manche verwenden sie als sicherlich undurchdringliche Hecke. :o
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Am Straßenrand wächst häufig Gelber Tabak (Nicotiana glauca), eine wohl überall auf der Welt in wärmeren Gegenden verwilderte Ruderalpflanze.
Im Hintergrund Pyramidenpappeln.
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Eine von Dornsträuchern und Kakteen befreiten Schotterfläche - der Fußballplatz. Es ist Sonntag, es spielt die Dorfmannschaft gegen die eines Nachbarorts.
Rechts mit roter Perücke der "Einpeitscher" und Anfeuerer (für beide Seiten).
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Hohe Flanke in den Strafraum...
(Da wir hier ja ein Gartenforum sind: Im Vordergrund Nicotiana glauca). ;)
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Der Ball senkt sich ...
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TOOOR!
Man muss aber schon genau hinschauen!
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Wenden wir uns wieder der Landschaft zu.
Bei dem gelbgrünen Gras im Vordergrund dürfte es sich um Sporobolus spec. handeln.
Daneben kultiviertes Grünland, in der Ebene vor den Bergen wachsen Säulenkakteen.
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Am Wegrand wächst dieser Kaktus: Das dürfte Oreocereus trollii sein.
Die Bäume im Hintergrund gehören zur Gattung Prosopis (Leguminosen).
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Ein Gehöft im Abendlicht.
(Fortsetzung folgt)
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Am nächsten Morgen starten wir zu einem Ausflug, der uns ein wenig weiter vom Ort fortführen wird.
Im Hintergrund die 6000er der "Nevada de Cachi".
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Schon kurz nach dem Start halten wir aber erstmal gleich wieder an, da aus dem Baum neben der Straße lautes Gezwitscher und Gekreische ertönt.
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Der ganze Baum ist voller Papageien, meist sitzen sie pärchenweise zusammen, manche auch allein.
Ergänzung:
Die Kreischteile aus #243 sind Felsensittiche , cyanoliseus patagonus .
Der hier scheint in den Mond zu schauen.
Leider reicht die Tiefenschärfe des Teleobjektivs nicht entfernt aus, um Papagei und Mond scharf aufs Bild zu bekommen.
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Vielleicht sollte man die Bilder zusammenmontieren?
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Apropos Mond - wie am Vortag verschwindet der gerade sehr fotogen hinter den Bergen.
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Wir fahren weiter. Es ist knochentrocken, doch nicht weit links neben der Straße befindet sich eine kleine Schlucht, in der der Rio Cachi verläuft.
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Wir gehen zum "Fluss", der sich vor Beginn der Regenzeit als besseres Rinnsal entpuppt.
Dafür erwartet uns ein wahrer Farbenrausch.
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Während und nach der Regenzeit füllt der Fluss das ganze Bett aus. Jetzt sind nur zwei "Ärmchen" übrig, auf der Sandbank dazwischen erkennt man weißliche Ablagerungen von Salz.
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Etwas oberhalb liegen ein paar Häuser, Felder und Wiesen,
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von wo aus die Bauern ihr Vieh zum Tränken ans Wasser führen.
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Wir fahren noch ein Stückchen weiter.
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Die Säulenkakteen sind zwar typisch für das Landschaftsbild,
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aber bei weitem nicht die einzigen Kakteen.
Hier eine Opuntienverwandte.
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Viele Kakteen sind gut "getarnt" und fallen erst auf den zweiten Blick auf.
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Ein paar Blicke auf die Bergkette jenseits der Straße.
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Ohne Worte.
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Jetzt am späteren Nachmittag, wenn die Sonne nicht mehr so hoch steht, sind die Farben einfach unglaublich intensiv.
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Ich kann mich mal wieder nicht für ein Bild entscheiden.
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Sandsteintürme.
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Die schlichten Adobe-Häuser der Bauernhöfe fügen sich farblich perfekt in die Landschaft.
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The animals went in two
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by two ;D
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Gegen Abend kehren wir zurück. Die Berge im Westen liegen jetzt - kurz vor Sonnenuntergang - im Schatten. Das ergibt eine interessante Gegenlichtstimmung, die fototechnisch aber nicht ganz leicht zu bewältigen ist.
An der Bearbeitung dieses Fotos werd' ich wohl noch öfter feilen.
Fortsetzung folgt.
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Tolle Bilder , danke für's " Mitnehmen " !
Die Kreischteile aus #243 sind Felsensittiche , cyanoliseus patagonus .
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Ich schau immer mal wieder in diesen Thread. Gibts keine Fortsetzung mehr?
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Doch Bea, die gibt es auf jeden Fall:
Wir werden uns noch ein wenig die Halbwüstengegend anschauen, dann vom Bus aus einen Abstecher in die Pampa unternehmen und zum Schluss in Buenos Aires ins Cafe gehen.
Hab aber bitte etwas Geduld, im Moment komm ich nicht dazu, weitere Bilder auszuwählen.
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OK, dann gedulde ich mich ;)
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Vielleicht interessiert es ja auch Andere:
Zufällig gerade gelesen: Jetzt aktuell um 20.15 Uhr kommt auf Phoenix ein Dokumentarfilm über die größten Wasserfälle der Erde: "Die Wasserfälle von Iguacu". Passt ja schön zu diesem Thread.
Muss ich gucken...
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Das war eine sehr schöne Doku. Die Wasserfälle waren beeindruckend und der Schwerpunkt lag beim gesamten Iguacu Nationalpark.
Neben der Flora hat man viel über die dort lebenden Tierarten erfahren. Die Rußsegler, die in den Wasserfällen fliegen, wurden bei der Brutaufzucht gefilmt, man konnte kleine Kaimane beim Schlüpfen aus dem Ei beobachten (alle zeitgleich) und Nasenbären und Klapperschlangen sehen.
Und ich hab erfahren, daß im dortigen Nationalpark allein 800! verschiedene Arten von Schmetterlingen leben. Was für eine Vielfalt.
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Ich schau immer mal wieder in diesen Thread. Gibts keine Fortsetzung mehr?
Es regnet in Strömen: der perfekte Tag, um mich endlich an den Rest des Reiseberichts zu machen.
Zur Erinnerung: Wir waren zuletzt in Cachi, einem kleinen Ort südlich von Salta in der Nordwestecke Argentiniens. Der Ort liegt über 2000 m hoch auf einer Hochebene in der Halbwüste an einem Fluss.
Wir verlassen den Ort in südliche Richtung und folgen dem Fluss:
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Auf dem Wasser wachsen Algenfarne (Azolla spec.)
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und am Ufer Pflanzen, die sehr an Kresse und ähnliche Kreuzblüter erinnern.
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An manchen Stellen ist auch eine Art Galeriewald vorhanden:
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Unterwegs passieren wir immer wieder kleine Orte, manchmal nur wenige Häuser, meistens mit einer Kirche:
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An den Häusern oft dieses aus indianischer Zeit stammende Motiv, das auch gerne in allen möglichen Variationen (Steintafeln, Postkarten, Pullover, T-Shirts) von Touristen - uns eingeschlossen - gekauft wird.
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Die Straße folgt nicht mehr unmittelbar dem Bachbett und führt durch die abseits davon wüstenähnliche Landschaft mit Dornsträuchern:
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Auch hier wieder: Genau hinschauen, wo man hintritt.
Die Dornen dieser Opuntie stachen übrigens mühelos durch die Sohle meines Turnschuhs hindurch! :o
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Einige der Dornsträucher blühten, hier eine Cercidium (eine Leguminose):
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Wir folgen der Straße nach Cafayate:
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Im Hintergrund die Berge im Licht der Abendsonne:
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Unser nächstes Ziel - südlich der Stadt Cafayate, in der wir übernachtet haben, waren die Ruinen von Quilmes:
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Einst wohnten hier mehrere Tausend Menschen. Sie gehörten einem Indiostamm an, der hier schon vor den Inkas siedelte und Landwirtschaft betrieb.
Dank ihrer strategisch günstigen Lage - an drei Seiten durch Bergflanken geschützt und mit eigener Quelle - konnte die Siedlung von den Inkas nicht erobert werden.
Auch die Spanier bissen sich zunächst die Zähne aus. Dann gingen sie einfach dazu über, die Siedlung zu belagern, und hinderten die Bewohner so daran, Ackerbau zu betreiben.
Mit anderen Worten, die Spanier hungerten die Bewohner aus, bis diese aufgaben. Die Überlebenden wurden gezwungen, zu Fuß quer durch den Kontinent über mehr als Tausend Kilometer bis nach Buenos Aires zu laufen, wo man ihnen ein Stück Land zuwies.
Allerdings - nicht verwunderlich - starb der Stamm dort in wenigen Jahren aus. Heute erinnert außer außer dem Namen des Stadteils an ihn nur noch - eine Biermarke, die im ganzen Land verbreitet ist.
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Hier die Aushöhlungen im Gestein, die damals zum Mahlen von Mais (und vielleicht auch Quinoa?) dienten.
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Zwischen den Mauerruinen wachsen überall Säulenkakteen:
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Die Kakteen sind um die 10 m hoch (ich habe mir erlaubt, die Person, die zwecks Größenvergleich daneben steht, aus dem Bild zu nehmen ;D)
Ein Detail des Kaktusstamms, das manche hier schon kennen:
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Viele der Säulenkakteen hatten zahlreiche Blüten:
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In dem Gebiet zwischen Quilmes und Cafayate wird Wein angebaut.
Etwas ungewöhnlich die Begleitflora:
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Für die Weintrinker: Angebaut werden in erster Linie Malbec und Torrentés. Da in der Gegend nur 80 mm Niederschlag im Jahr fallen, die Luftfeuchtigkeit sehr niedrig ist und von den umliegenden Berghöhen dauernd ein scharfer Wind weht, werden die Reben mittels Tropfschläuchen künstlich bewässert - was einem enormen Wasserverbrauch mit sich bringt.
Dafür kann man den Einsatz von Fungiziden sehr beschränken, da unter den Bedingungen Pilzkrankheiten kein großes Problem darstellen.
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Wir fahren weiter, in nördliche Richtung, zurück nach Salta.
Ein letzter Blick auf die Berge:
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Und auf die Dornsträucher am Straßenrand - der hier wirkt irgendwie bedrohlich - als ob er uns verfolgen wollte:
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Ja, das ist richtig tolle Landschaft!!
Ich habe diese und andere Regionen Argentiniens vor ca. 10 Jahren bereist und war auch total begeistert. Vor allem das Essen ( Lomo) und der Wein haben uns gut gefallen.
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Salta, mit Beinamen "La Linda" (die Schöne).
Das Zentrum ist in großen Teilen Fußgängerzone:
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Ob das Kind trinken sollte oder gewaschen wurde?
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Jedenfalls sieht man an den Bäumen auf der zentralen Plaza, dass das Klima recht warm und mild - mediterran - ist: Hier wachsen Kanarische Dattelpalmen, blau blühende Palisander (Jacaranda), und über uns wölbt sich eine gewaltige Araucaria angustifolia
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Die Kathedrale
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Wenn schon stürzende Linien, dann entweder kaum merklich oder aber richtig! ;D
Die heutige Technik erlaubt es übrigens, selbst solche Bilder einigermaßen zu entzerren, aber das Ergebnis finde ich nicht so überzeugend:
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Gehen wir hinein:
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Sehr interessant ist der Fußboden:
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;D
Der Boden ist vollkommen eben!
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Ganz bestimmt!
Übrigens: Es lohnt sich, das Bild mal eine Zeitlang mit entspannten Augen zu betrachten: Plötzlich fangen erst einzelne Teile an, sich "umzustülpen", dann klappt auf einmal das ganze Muster um!
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Wir fahren mit der Seilbahn
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(wer hat's erfunden? ;D )
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auf den Hausberg etwa 200 m oberhalb der Stadt
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und schauen auf die Kathedrale mit der zentralen Plaza.
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Oben befindet sich ein kleiner Park.
Praktischerweise sind die Bäume beschildert. So weiß ich jetzt endlich, was das hier für ein Baum ist, den ich früher schon mal in Portugal gesehen hatte:
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(Eine Leguminose, beheimatet u. A. in den Trockenwäldern des nicht weit entfernten Nationalparks Calilegua, in dem wir 2 Wochen vorher auf "Gürteltierjagd" waren).
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Außerdem wächst auch dort wieder mal Jacaranda
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Während Tipuana und Jacaranda bei uns nicht winterhart sind, hat dieser Strauch in mildesten Lagen mit viel Schutz auch bei uns eine Überlebenschance:
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Melianthus, vermutlich M. major.
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So, wir machen einen Riesensprung und reisen zurück nach Buenos Aires.
Der alte Hauptbahnhof der Stadt:
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Ganz in der Nähe liegt der alte Holzhafen, Puerto Madeira, der in den letzten Jahren zu einem schicken Viertel umgestaltet wurde, mit zahlreichen Hochhäusern und Bankgebäuden, und aus den alten Speichern wurden Lofts.
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Restauriert wurden auch die alten Kräne,
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die einst von weit her kamen:
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Der neue Maradonna?
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"Ob die mich wohl reinlassen?"
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Neben der Tangoakademie liegt das "Gran Café Tortoni", eines der ältesten Cafés der Stadt und ganz Südamerikas.
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Treten wir ein, bestellen einen Café und genießen das Ambiente dieses Cafés aus den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts - einer Zeit, in der Argentinien auf dem Weg war, eine der führenden Nationen der Welt zu werden - vorbei. Geblieben ist die Erinnerung.
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(Alle diese Fotos sind mit auf dem Tisch fest liegender Kamera ohne Blitz mit Langzeitbelichtung gemacht, Belichtungszeit etwa 15 Sekunden. Das führt dazu, dass Personen, die durch's Bild laufen, allenfalls schemenhaft zu erkennen sind. Besonders im ersten Bild erkennt man aber auch, wie ruhig die meisten Leute am Tisch saßen - nur der Kellner lief an ihnen vorbei!)
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Das Oberlicht in der Decke des Cafés:
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Die Türsteherin geleitet die Gäste hinaus:
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(und wehe, ein Stäubchen weht auf die Kleidung!)
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Nach so viel Kultur machen wir einen letzten Ausflug:
Es geht an den Strand im etwa 500 km südlich Buenos Aires gelegenen Mar de las Pampas.
Mich erinnern die Strände spontan an die der südwestfranzösischen Atlantikküste
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Gern wären wir da etwas länger geblieben, aber jede Reise geht einmal zu Ende.
Wir fahren mit dem Bus zurück nach Buenos Aires: eine Fahrt, die über 6 Stunden lang im wahrsten Sinne des Wortes durch die Pampa führt.
Zum Schluss - aus dem fahrenden Bus aufgenommen - ein paar Impressionen dieser flachen, eintönigen und doch auf seltsame Weise beeindruckenden und berührenden Landschaft:
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Ein letzter Blick in den Abendhimmel über der Pampa
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Das war's - ich hoffe, es hat euch gefallen.
Wer mehr sehen möchte, kommt vielleicht eines Tages selbst einmal nach Argentinien.
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Danke! War sehr spannend!
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Das war eine schöne Fortsetzung.
Am schönsten von Allem im gesamten Reisebericht fand ich die Kakteenfotos. :D Was für unglaubliche Überlebenskünstler. Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich jahrelang von einem Kakteenfimmel besessen war. 8) ;D
Und dann die verschiedenen beeindruckenden Farbenspiele des Erdbodens, der Landschaften und der Felsformationen. Schön!
Nochmal danke!
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gracias! :D
[size=-2]der fußboden der kathedrale - überhaupt die kathedrale! :o :) ;)[/size]
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Danke, für den tollen Reisebericht und die schönen Bilder. Ich frag mich nur , warum war ich noch nicht dort? ;D ;) LG Irisfool.
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Hatte heute erst Zeit und Muße, 'mitzureisen' ... sehr schöner Bericht, der Appetit macht. :D
Vielen Dank dafür
Thomas
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Wir hatten Glück: Dank der ergiebigen Regenfälle am Oberlauf des Rio Iguacu hatte der Fluss zur Zeit unseres Besuchs das Fünffache der durchschnittlichen Wassermenge, somit stürzten dort gut 7000 m³ Wasser hinunter - pro Sekunde! :o
Gestern hatte ich unerwartet die Gelegenheit, einen etwas ungwöhnlichen, aber sehr anschaulichen Vergleich ziehen zu können: Ein Bekannter, der einen Heißluftballon fährt, erzählte, dass so ein durchschnittlich großer Heißluftballon ein Luftvolumen von 7000 m³ hat.
Mit anderen Worten: Der wäre dann in einer Sekunde voll! :o
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Unter anderem Rußsegler, eine mit unseren heimischen Mauerseglern verwandte Art. Wenn man sie genauer beobachtet, sieht man, dass die Tiere mitten in die Wasserfälle hineinfliegen.
Gerade live in Terra X im ZDF!
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Wow, ich hatte mir das Land ganz anders vorgestellt. Schön, dass es Reiseberichte gibt :)
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(Falscher Thread)
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(Falscher Thread)
No Llores Por Mi Argentina. ;)