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Garten- und Umwelt => Atelier => Thema gestartet von: Staudo am 04. Januar 2012, 10:48:45

Titel: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 04. Januar 2012, 10:48:45
Hallo,

ich habe in den letzten Tagen einen Garten unmittelbar neben unserem Schlösschen beräumen dürfen, welchen die Besitzerin nicht mehr pflegen kann und will. Die Fläche ist rund 500 m² groß, liegt im Norden des Gebäudes und eines riesigen Silberahorns und fällt außerdem Richtung Norden leicht ab. Der Boden ist humos-sandig, kalkarm und teilweise mit Gras bewachsen. Ich möchte dort eine mehr oder weniger heimische Blumenwiese etablieren, die attraktiv blüht und vor allem extrem wenig Pflege benötigt. Eine Mahd im Winter ist kein Problem und schon wegen der reichlich erscheinenden Ahornsämlinge notwendig. Eine Mahd im Sommer wird lediglich angestrebt.
Ich habe in diesem Garten freie Hand.
Ja, und ein buntes Kudddelmuddel will ich auch nicht, eher flächige Blütenaspekte.
Was fällt Euch dazu ein?


Viele Grüße

Peter
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Poison Ivy am 04. Januar 2012, 11:05:37
Schau doch mal hier, ob was Passendes dabei ist z. B. der angebotene "Schattsaum".

Oder ist so etwas zu bunt?

Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: SouthernBelle am 04. Januar 2012, 11:13:05
Was waechst denn ja jetzt im vermutlich doch schuetteren Gras? Oder hat der Besitzer vorher rasenerhaltend dort gearbeitet?
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Katrin am 04. Januar 2012, 11:16:30
Ich würde dort nicht säen, sondern pflanzen und dann auf weitere Verbreitung hoffen. Der Standort ist etwas ungünstig, aber nicht völlig. Denkst du an eine richtige Wiese? Das wird schwer. Corydalis cava wächst dort sicher, auch Cardamines, Pulmonaria und dann später Anthericum, eventuell Astrantia, Centaurea, Teufelskrallen (lat. Name fällt mir grad nicht ein), Feuerlilien, Geranium sylvaticum und phaeum, Aruncus dioicus, Farne, Thalictrum aquilegifolium, Lunaria rediviva,...
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 04. Januar 2012, 11:16:59
Die Besitzerin hat nichts mehr gemacht. Irgendwann waren dort Hühner, zum Schluss nur noch Schneebeeren und Ahörner.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 04. Januar 2012, 11:19:59
Aruncus dioicus, Farne

Ich habe das mal kurz rausgegriffen. Die beiden vertragen eine sommerliche Mahd mit dem Mulchmäher eher nicht. ;)
Für den Jahresbeginn könnte ich mir gelbe und weiße Buschwindröschen, Märzenbecher, Pulmonaria, Primula vulgaris und so etwas vortstellen. Aber ich möchte es eben nicht zu durcheinander.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Poison Ivy am 04. Januar 2012, 11:24:57
Habe gerade mal im gedruckten Katalog nachgeschaut: Besagter "Schattsaum" (bzw. die Samenmischung) besteht zu 60 % aus Gräsern:

Anthoxanthum odoratum, Brachypodium pinnatum, Bromus ramosus, Carex sylvatica, Festuca gigantea, Milium effusum, Poa nemoralis


und zu 40 % aus Kräutern:

Achillea millefolium, Ajuga reptans, Alliaria petiolata, Arum maculatum, Campanula trachelium, Centaurea nigra und scabiosa, Chaerophyllum aureum, Chelidonium majus, Clinopodium vulgare, Daucus carota, Fragaria vesca, Galium sylvaticum, Geranium robertianum, Hesperis matronalis, Hieracium umbellatum, Knautia dipsacifolia, Lathyrus silvestris und vernus, Primula elatior, Prunella vulgaris, Ranunculus lanuginosus, Scrophularia nodosa, Senecio ovatus, Silene dioica, Stacgys sylvatica, Stellaria holostea, Torilis japonica, Valeriana officinalis, Veronica officinalis.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Katrin am 04. Januar 2012, 11:29:44
Aruncus dioicus, Farne

Ich hätte schon gedacht, dass du den Mulchmäher soweit beherrscht, dass du ein paar Pflanzen umfahren (also rundherum ;) ) kannst. Hier gibt es gepflegte Wiesen mit Gentiana asclepiadea. Die Balkenmäher-Lenker sind da sehr gefordert ;D
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: gartenfreak † am 04. Januar 2012, 11:41:54
In meiner Blumenwiese, die zur Hälfte im Schatten liegt, gedeihen gut Centaurea und Scabiosa, Geranium pratense und im Schatten G. sylvaticum, Thalictrum aquilegiofolium, Wiesenknöterich, Sanguisorba officinalis und ganz besonders gut Filipendula ulmaria. Die Wiese wird einmal Ende Juli/Anfag August gemäht und dann noch einmal im Oktober, und alle genannten Pflanzen vertragen das Mähen gut.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Wald-Traut am 04. Januar 2012, 13:05:06
Ich habe jetzt zwar (noch) keinen Vorschlag, was man pflanzen könnte, aber eine negative Erfahrung zu bieten:

Ich hatte auch mal versucht, auf einer eher schattigen Fläche (Ausrichtung Süden, aber beschattet von Eichen und Kiefern, Boden sandig-humos, teilweise sehr trocken, teilweise eher frisch) eine für Halbschatten geeignete Wiese bzw. Kräuterrasen anzulegen (Anbieter wie oben). Die Grasfläche war auch nach 3 Jahren eher lückig, einige hohe Gräser (keine Ahnung, welche und ob die in der Mischung enthalten waren) setzten sich nach und nach durch, sah aber von der Optik her sehr unruhig aus. An Kräutern bzw. Stauden haben sich lediglich Ajuga, Prunella, Ranunculus, Silene und Geranium sylvaticum gezeigt, aber man musste schon genau hinsehen. Ich hatte nicht sehr viel Geduld und habe die Fläche im vierten Jahr wieder gerodet. Die eher trockene Fläche war nur im ersten Jahr grün, danach nur ein paar Binsenbüschel und Prunella, aber selbst die eher mickrig.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: sonnenschein am 04. Januar 2012, 13:10:11
ich habe das auch mal versucht (Blumenwiese contra Vorzeigerasen - die Metamorphose als Synthese (55 Bilder) , habe mich dann allerdings für eine "Frühlingsblumenwiese" entschieden. Eine schattige Wiese hatte für mich dann im Sommer nicht genug zu bieten, schließlich ist es aber mein G a r t e n, nicht eine zusätzliche Wiese... ;)
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 04. Januar 2012, 13:11:42
Vielen Dank.

Für diese Fläche gibt es nicht allzu viele Alternativen. Eine ist, sie wieder verbuschen zu lassen, eine sie mit minimalem Pflegeaufwand kurz zu halten und dabei auf ein paar Blühaspekte zu hoffen.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 04. Januar 2012, 13:15:12
ich habe das auch mal versucht

Klasse! Genau so etwas schwebt mir vor. Bärlauch ist auf alle Fälle dabei. Den gibt es im Park nämlich nicht.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Poison Ivy am 04. Januar 2012, 13:18:22
Bärlauch ist auf alle Fälle dabei. Den gibt es im Park nämlich nicht.

Soll ich dir ein paar Hundert Zwiebeln schicken?

An einer Stelle im ehemaligen Parkgelände wächst fast nichts Anderes. :P
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 04. Januar 2012, 13:22:41
Soll ich dir ein paar Hundert Zwiebeln schicken?

Das würde wohl einen Einsatz des Staatschutzes bei der Post nach sich ziehen. ;D
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Poison Ivy am 04. Januar 2012, 13:26:06
Oder die Sendung würde von einem Restaurant abgefangen, dass Bärlauch verarbeitet.

Im Ernst: Dieser Lauch hat einen derartigen Ausbreitungsdrang, dass du damit rechnen musst, ihn nach wenigen Jahren auch dort zu haben, wo er überhaupt nicht wachsen soll.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 04. Januar 2012, 13:29:44
Versuche ihn an einer anderen Stelle anzusiedeln sind gescheitert. Auch in Saxdorf, wo er schon Jahrzehnte steht, ist er zahm. Vermutlich ist es ihm bei uns zu trocken. Da könnte man einen Versuch an so einer isolierten Stelle wagen.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: ManuimGarten am 04. Januar 2012, 15:37:12
ich habe das auch mal versucht (Blumenwiese contra Vorzeigerasen - die Metamorphose als Synthese (55 Bilder) , habe mich dann allerdings für eine "Frühlingsblumenwiese" entschieden. Eine schattige Wiese hatte für mich dann im Sommer nicht genug zu bieten, schließlich ist es aber mein G a r t e n, nicht eine zusätzliche Wiese... ;)

Das ist aber eine tolle Idee! Sieht traumhaft aus, da fällt mir auch gleich ein Teil des Gartens dafür ein - danke! ;)
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: freiburgbalkon † am 04. Januar 2012, 18:05:37
ich werfe mal vorsichtig in die Runde, ob's realistisch ist, weiss ich leider nicht, ginge denn, gaaanz viel Gänseblümchen auszusäen? Also ein richtiger Gänseblümchenteppich? Vor allem die dunlen gefallen mir gut (Bellis = Gänseblumen??) Auf die Idee gekommen bin ich wegen des Bildes bei Sonnenschein.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Quendula am 04. Januar 2012, 19:45:31
Bärlauch wächst bei mir (Schatten, Sand, Kiefern) auch nur spärlich - ich hoffe jedes Frühjahr, dass er sich wieder raus traut.
Dagegen wachsen sehr gut und freiwillig Vergißmeinnicht und langstielige Primeln/ Himmelsschlüsselchen. Die habe ich im Netz ganz grob als Primula veris identifiziert - obs stimmt, weiß ich jetzt nicht genau. Im Herbst kommen dann die Herbstzeitlosen raus. Phlox wächst auch, aber sparsam.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: oile am 04. Januar 2012, 23:03:05
Für Bärlauch ist es zu trocken. Für den Frühjahrsaspekt gibt es bestimmt viele Ideen. Ich könnte mir z.B. eine Wiese mit viel Gagea vorstellen, der müsste es doch gut dort gefallen. Cyclamen könnte es auch gut gefallen. Was aber im Sommer und im Herbst?
Wie wild darf es werden?
Völlig unproblematisch und fast dauerblühend sind Vogelwicke und Silene - beides heimisch. Drüber mähen kannst Du da gut.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Landpomeranze † am 05. Januar 2012, 00:19:55
Hier wachsen im schattigen Teil der Wiese ua (allerdings Lehmboden, PH-Wert dank jahrzehntelanger Fichtenmonokultur neutral bis leicht sauer):
Walderdbeeren, Walderdbeeren, Walderdbeeren ;)
Dazu Waldsanikel (Sanicula europaea)
Cyclamen, Arum
Diverse Zahnwurz wie neunblättrige und quirlblättrige - heißen die jetzt Cardamine oder Dentata?
Ährige Teufelskrallen (Phyteuma spicatum)
Geranium pratense
Frauenmantel, eine kleinblättrige Art
Primeln, diverse Zwiebelblüher
Helleboren

Dazu gepflanzt wurden überzählige Akeleien, Thalictrum- und Astrantiasämlinge. Bärlauch habe ich versucht, aus fünf Pflanzen wurden in 10 Jahren vielleicht sieben oder acht.

Alles wird Anfang bis Ende Juli mit dem Balkenmäher oder der Sense abgesäbelt, wenn der Bauer gut gelaunt ist, lässt er die gerade blühenden Pflanzen stehen, wenn nicht, werden auch sie abgemäht. Gegossen wird nicht, der Boden ist im Sommer teilweise staubtrocken und rissig.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: pearl am 05. Januar 2012, 02:28:17
Bärlauch ist auf alle Fälle dabei. Den gibt es im Park nämlich nicht.

Soll ich dir ein paar Hundert Zwiebeln schicken?

An einer Stelle im ehemaligen Parkgelände wächst fast nichts Anderes. :P

eben. Wenn die Wahl auf Bärlauch fällt, dann muss man sich über weitere Gesellschaft keinerlei Gedanken machen.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 05. Januar 2012, 07:27:29
Ich werde es probieren. Die Ecke ist ein wenig feuchter, vielleicht überlebt er dort. Lathyrus vernus, Fragaria vesca, Primula vulgaris und Viola odorata sind auch in der engeren Auswahl.
Was blüht anschließend und verträgt eine Mahd im Juli? Narzissen will ich nicht nehmen, die sind zu anstrengend für meine Nerven. Eine Stelle, die ich während der Blüte nahezu ganztägig beobachten muss, reicht.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: partisanengärtner am 05. Januar 2012, 08:21:55
Luzula nivea, die Schneemarbel macht sehr schöne flächige Effekte, ob sie Mahd mag weiß ich nicht.
Tulipa tarda ist auch nicht so von den Pflückern gefährdet. Die Scilla und Chionodoxa hast Du sicher ausreichend als Samenquelle.
Die flächigen Symphytum (grandiflorum zum Beispiel) sind sicher mahdverträglich da kommt allerdings wenig Gras auf.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Amur am 05. Januar 2012, 09:13:33
WEnn der Bärlauch geht, könnte man es auch mit Herbstzeitlosen probieren.
Denen ist die Mahd im Juli egal, da steht eh nix mehr überirdisch.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Zwiebeltom am 05. Januar 2012, 09:16:09
WEnn der Bärlauch geht, könnte man es auch mit Herbstzeitlosen probieren.

Beides zusammen erhöht allerdings das Risiko von "Unfällen" bei botanisch unbewanderten Bärlauchsammlern und -konsumenten. ;)
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Amur am 05. Januar 2012, 09:26:02
Ok, in unseren Auwäldern ist das halt auch fast durcheinander. An unerfahrene Gelegenheitssammler hatte ich nicht gedacht.
Aber andere Zwiebelblüher haben auch nicht immer ganz einfach von Bärlauch zu unterscheidende Blätter.
Grad im besonders gesuchten ganz jungen Stadium muß man sehr gut hinsehen. Ob sich da jetzt ein rechtliches Problem auftut, wenn man so was in öffentlichen Räumen künstlich anpflanzt?
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 05. Januar 2012, 09:47:41
Das ist ein eingezäunter Privatgarten. Wer dort klaut und sich eine Magenverstimmung holt (mehr wird es wohl nicht werden), ist selber Schuld. Colchicum halte ich übrigens für weniger geeignet. Die Blüten sind im Sommer nur zu sehen, wenn die Fläche kurz gehalten wird.
Für den Sommer sind Sanguisorba officinalis in der Wildform und Filipendula ulmaria in der engeren Auswahl.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Zwiebeltom am 05. Januar 2012, 09:50:54
Außer den schon genannten Geophyten könnten Gagea und Ornithogalum (nutans) einen Versuch wert sein. Die sind auch nicht so auffällig, dass man auf die Idee kommen könnte, ein Sträußchen zu pflücken.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: partisanengärtner am 05. Januar 2012, 11:37:57
Einige Colchicumblätter sind schon tödlich, ein Erwachsener braucht ca 60 Gramm. Das ist schon eine Menge. Das Gift ist auch erbgutschädigend. Cancerogen soll es sein. Hervorragend geeignet zur Zucht.
Knautien und Scabiosen in den sehr schattigen Bereichen das schon erwähnte Sanikel Angelica sylvatica die Kukukslichtnelke Lychnis flos-cuculi (Da kannte ich eine Wiese hier die war im Sommer ganz rosa, leider jetzt ein Acker) und die rote Lichtnelke Silene dioica kommen mit Schatten gut zurecht, wenn es nicht zu trocken ist. Samen sich reichlich aus. Glockenblumen werden wohl auch einige Wiesenarten passen. Sind aber dann eher pflückgefährdet. Margeriten auch.
Allerdings alle Mahdverträglich.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Poison Ivy am 05. Januar 2012, 11:59:42
Die Gefahr, sich mit Herbstzeitlose zu vergiften, ist gering.
Wenn sich jemand vergiftet, ist dass allerdings eine ernste Angelegenheit, die übel ausgehen kann.
Dasselbe gilt für Maiglöckchen.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Eva am 05. Januar 2012, 12:09:19
Die diversen Lysimachias halten Schatten gut aus und blühen trotzdem (bei mir im Garten: Lysimachia nummularia und vulgaris), außerdem Mädesüß (das hält auch eine Mahd nach der Blüte aus).
Lerchensporn ist bei uns im Frühling auch schon fast eine Plage.

An den etwas helleren Stellen könnte man ausbreitungsfreudige Herbstastern probieren?
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Katrin am 05. Januar 2012, 12:21:46
Blutweiderich (Lythrum) wäre auch eine Möglichkeit, der braucht nicht so viel Wasser, wie man vermuten möchte. Und er blüht auch im Schatten. Eingefallen ist mir außerdem Epilobium angustifolium (falls es sehr trocken ist bei dir, würde es weniger wuchern) und Digitalis purpurea. Bei den Doldenblütlern weiß ich nicht, wie trockenheitsresistent sie sind, ein paar würden schon gehen, vielleicht Laserkraut?
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: oile am 05. Januar 2012, 17:51:55
Wegwarte nimmt eine Mahd auch nicht übel.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: pearl am 05. Januar 2012, 18:13:01

Für den Sommer sind Sanguisorba officinalis in der Wildform und Filipendula ulmaria in der engeren Auswahl.

wenn du in die Richtung denkst, dann ist die Knotige Braunwurz noch sehr zu empfehlen. Pachyphragma macrophyllum ist eine sehr adrette Erscheinung nach den Schneeglöckchen.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 05. Januar 2012, 19:08:29
Die habe ich leider nicht.

@Oile, Wegwarte braucht meiner Meniung nach Sonne.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: uliginosa am 05. Januar 2012, 19:14:37
Bärlauch wächst bei mir (Schatten, Sand, Kiefern) auch nur spärlich - ich hoffe jedes Frühjahr, dass er sich wieder raus traut.
Dagegen wachsen sehr gut und freiwillig Vergißmeinnicht und langstielige Primeln/ Himmelsschlüsselchen. Die habe ich im Netz ganz grob als Primula veris identifiziert - obs stimmt, weiß ich jetzt nicht genau. Im Herbst kommen dann die Herbstzeitlosen raus. Phlox wächst auch, aber sparsam.


das sieht nach P. veris aus, stimmt. Für den Halbschatten wäre die blassgelbe Hohe Schlüsselblume (P. elatior) besser geeignet - die versuche ich gerade auch hier anzusiedeln. Bei uns ist der Bärlauch auch brav, breitet sich höchstens langsam etwas aus.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: oile am 05. Januar 2012, 19:18:45

@Oile, Wegwarte braucht meiner Meniung nach Sonne.

Stimmt, ich habe im Moment vergessen, dass das Grundstück ja schattig ist.
Außer Schneemarbel wäre auch noch Waldmarbel denkbar. Die sind ziemlich bestandsbildend. 8)
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 05. Januar 2012, 19:19:11
... aber nicht mahdverträglich. ;)
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: oile am 05. Januar 2012, 19:27:20
Ginge Geranium, z.B. G. phaeum? Das kann man ja gut runtersäbeln, müsste also eine Mahd vertragen. Campanula patula fällt mir auch noch ein.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Gartensummse am 05. Januar 2012, 19:28:06
Ich würde die nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium) ins Gespräch bringen.
Tolle Glockenblume die sich auch gut ausbreitet und die ein oder andere Mahd aushält.

Evtl auch Salomonsiegel für Stellen mit weniger Gras.
Veilchen wären auch eine Option, z.B Duftveilchen die schöne Teppiche bilden.

Summse
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 05. Januar 2012, 19:30:12
Ginge Geranium, z.B. G. phaeum?

Ja. ;)
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Cim am 05. Januar 2012, 19:32:50
Ob das wirklich als heimisch für eine Wildblumenwiese gilt weiß ich nicht, kommt aber sicher mit den Bedingungen zurecht...

Teucrium scorodonia-Salbeigamander
und ob Polygonatum odoratum (Salomonssiegel) eine Mahd ab kann ???

Neben C. trachelium ist auch Campanula latifolia eine gute Variante.

Und bei den Sylvatica Pflanzen habe ich diese noch gefunden....
Myosotis sylvatica-Waldvergissmeinnicht, Waldziest-Stachys sylvatica, Vicia sylvatica, Pedicularis sylvatica, Melampyrum sylvaticum, Cerastium sylvaticum, Geum sylvaticum,...

**uups, jetzt waren aber etliche schneller und ich habe doppelt aufgezählt :-X***
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Pewe am 05. Januar 2012, 19:36:12
Schau doch mal hier, ob was Passendes dabei ist z. B. der angebotene "Schattsaum".

Oder ist so etwas zu bunt?



Interessanter Link. Wo hast Du denn die genauen Inhalte der jeweiligen Mischungen her? Ich kann da leider nix finden. :-\
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Scabiosa am 05. Januar 2012, 19:38:04
Aquilegia vulgaris würde auch schön filigran wirken.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Cim am 05. Januar 2012, 19:38:05
Und was ist mit Digitalis und Aconitum? Ich weiß - giftig ::)

und Oxalis acetosella
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 05. Januar 2012, 19:42:30
Aquilegia vulgaris würde auch schön filigran wirken.


Die mag ich und sie kommen mit der hiesigen Trockenheit klar - so lange sie offenen Boden zum keimen finden.

Aconitum ist zu teuer und verträgt keine Mahd, Digitalis – weiß noch nicht.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Cim am 05. Januar 2012, 19:43:40
 Hier ist eine Waldsaummischung aufgelistet.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Zirbe am 05. Januar 2012, 19:59:17
Sehr interessant eure Beiträge, als Gartenneuling suhle ich mich in diesem Thread. :D
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: troll13 am 05. Januar 2012, 20:32:05
Hier ist eine Waldsaummischung aufgelistet.

Der Hersteller dieser Saatgutmischung gibt für diese Zusammensetzung allerdings durchschnittlich recht hohe Lichtansprüche an. Ich würde sie eher in einem Lebensbereich "sonniger bis halbschattiger Gehölzrand" einsetzen.

Gibt es überhaupt schatten- und mahdverträgliche Wiesenmischungen?
Die Produzenten von sogenannten Schattenrasenmischungen tun sich hier doch schon auch seit langer Zeit schwer, eine wirklich dauerhafte Artenzusammensetzung für extreme Schattensituationen anzubieten.

Ich würde an an einem solchen Standort nicht auf "heimische" Arten sondern auf Bewährtes wie Waldsteinia geoides, robuste Epimediumsorten, Schneeglöckchen sowie eingestreute Strukturbildner wie Farne und Co. setzen.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: pearl am 06. Januar 2012, 00:08:04
Die habe ich leider nicht.


wenn dein Bedauern echt ist, dann kann man an diesem Zustand schnell was ändern. ;)
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 06. Januar 2012, 07:23:15
Es wäre einfach schade, so etwas irgendwo in die halbwilde Wildnis zu setzen und sich dann nicht mehr darum zu kümmern. ;)
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Gartensummse am 06. Januar 2012, 08:18:27
Wiesenscabiose und Wiesenflockenblume fällt mir auch noch ein.
Wird es etwas sonniger kommen noch Wiesenbocksbart, verschiedene Kleesorten,Esparsette usw hinzu.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: pearl am 07. Januar 2012, 01:03:21
Es wäre einfach schade, so etwas irgendwo in die halbwilde Wildnis zu setzen und sich dann nicht mehr darum zu kümmern. ;)

das wäre das Ziel einer nachhaltigen Gartenkultur. ;)
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Poison Ivy am 07. Januar 2012, 08:31:37
Es ist lustig zu sehen, wie hier nach und nach immer mehr Arten genannt werden, die Bestandteil der "Schattsaummischung" sind, die ich am Anfang des Threads zitiert hatte.

Demnach kann die doch entweder nicht so daneben sein oder, falls das doch der Fall ist - wofür sonnenscheins Erfahrungen mit einer solchen Mischung sprächen -, dass es eben doch nicht so recht vorsehbar ist, welche Arten sich auf Dauer an "schattigen" Standorten halten. Möglicherweise, weil außer dem einenden Charakteristikum Schatten doch zu viele andere Faktoren zu unterschiedlich sind.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 07. Januar 2012, 08:39:31
weil außer dem einenden Charakteristikum Schatten doch zu viele andere Faktoren zu unterschiedlich sind.

In meinem Fall ist z.B. von ganz erheblicher Bedeutuung, welche Pflanzen ich in der Gärtnerei einfach einpacken kann. ;)

@Pearl: Auf Grundstücken mit minimaler Pflege setzt sich über kurz oder lang Gras durch. Interessant bleibt für mich, welche Blütenstauden dagegen ankommen.
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: pearl am 08. Januar 2012, 01:48:53
na eben! ;D
Titel: Re:heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Quendula am 08. Januar 2012, 11:01:38
Untersuchungen zu Aussaaten über mehrere Jahre hinweg gibt es an der Brandenburger Schichtholzhecke (ich durfte auch daran mitwirken :D ). Allerdings liegt dort nichts im Schatten; damals jedenfalls nicht, jetzt ist es teilweise schon schön verbuscht. Genaue Ergebnisse finde ich jetzt nicht so schnell.Hier gibt es eine kurze Beschreibung.
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Kenobi † am 07. Mai 2017, 12:05:37
Das Thema der Abmagerung hat mich hierhergeführt. Hab den ganzen Faden interessiert durchgelesen. Was ist denn mit der Fläche zwischenzeitlich geschehen?
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 12. Mai 2017, 13:16:05
Als man plötzlich vom Schloss aus über die Fläche gucken konnte, weckte das Begehrlichkeiten. Jetzt ist sie Stadteigentum, wurde aufgefüllt und modelliert und ein wichtiger Parkweg wurde so gelegt, dass er über die Fläche geht. Als Füllboden wurde unmittelbar nebenan gewonnener Oberboden verwendet. Jetzt machen sich dort langsam aber sehr sicher Buschwindröschen breit, was mich sehr freut.  ;)
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: neo am 12. Mai 2017, 13:34:22
Buschwindröschen

Womit wir dann wieder bei den weissen Wiesen wären. ;)
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 12. Mai 2017, 16:30:40
Ich werde wohl noch ein paar Corydalis cava  und solida dazu pflanzen müssen.
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: neo am 14. Mai 2017, 10:53:30
Ich finde, die Farbe weiss ist einfach unschlagbar im Schatten.(Schneeglöckchen?)
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 14. Mai 2017, 11:01:49
 ;D

Auf der Fläche wachsen schon ein paar, richtig zupflastern wollte ich sie nicht, da sie etwas abseits der Rundwege liegt. Dahinter war eine ebenfalls total verwilderte ehemalige Wiese, die der Stadt gehörte. Ich riss dann schon mal einen aus früherer Nutzung stammenden Zaun ab und räumte ein bisschen auf. Eines Tages erhielt ich einen Anruf, ich solle doch mal hinkommen. Ein Vertreter des Sanierungsträgers der Stadt und ein hier nicht unbekannter Schneeglöckchensammler und Landschaftsarchitekt begutachteten alles und meinten, die Stadt bekäme Fördermittel zur Aufwertung dieses Bereiches. Und so kam es. Der von mir beräumte Garten wurde in dem Zuge gekauft und einbezogen. Übrigens habe ich dort gestern Corydalis cava und solida gepflanzt, vermutlich aber zu wenig.  :-\
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Kenobi † am 14. Mai 2017, 12:23:37
Waldmeister ginge vielleicht auch. Der steht bei mir zum Teil staubtrocken.
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: oile am 14. Mai 2017, 12:31:54
Staudo, sollen wir Dich jetzt mit Corydalissamen zuschmeißen?
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Kenobi † am 14. Mai 2017, 12:40:32
Ich finds übrigens toll, dass du so viel Arbeit in das Parkgelände reinsteckst. Hoffentlich schaff ichs mal zur Schneeglöckchenblüte rauf.
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Nova Liz † am 14. Mai 2017, 12:48:09
Wenn du nicht bis in letzter Konsequenz an einheimischen Pflanzen festhälst,hätte ich auch noch einen Vorschlag zu machen.
Ich habe im Herbst ein Beet mit Anemone canadiensis gerodet,weil es sich sehr schnell im ganzem Beet ausgebreitet hatte.
Die Rhizome habe ich probeweise einfach in einen schattigen Wiesenbereich mit überwiegend ausläufertreibenden Gräsern wie Quecke
eingegraben indem ich ein paar Grassoden grob entfernt hatte.
Siehe da ,sie kommen alle munter und scheinen äußerst durchsetzungsfähig zu sein.
Ich schätze an dieser Anemone die sehr lange Blütezeit und den mattenartigen Charakter in ca 25-30cm Höhe.Auch das Laub ist ewig lange schön.
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: Staudo am 14. Mai 2017, 13:47:24
Staudo, sollen wir Dich jetzt mit Corydalissamen zuschmeißen?

Lasse mal, ich habe genug im Garten. Bei allen Wiesenpflanzungen muss ich auf den 1. Mai als Stichtag der ersten Mahd achten. Hasenglöckchen z.B. halten sich, blühen aber nie. Die Blüten werden alle Jahre abgemäht. Der Bauhof will seine Arbeit schaffen und irgendwann ist dann der Park dran. Ich versuche schon, auf Mitte Mai zu orientieren, konnte das aber noch nicht durchsetzen. Wird das Gras zu hoch, ist es für die Stadtarbeiter eine unheimliche Plackerei mit den Mähtraktoren durchzufahren.
Titel: Re: heimische Blumenwiese für Schatten
Beitrag von: neo am 17. Mai 2017, 19:57:29
Der von mir beräumte Garten wurde in dem Zuge gekauft und einbezogen.

Manche Dinge kommen ja manchmal fast wie von selbst auf einen guten Weg. ;)
(C. solida werde ich dir vielleicht nachmachen, damit hast du mich auf eine Idee gebracht.)