Ich hab auch Roundup und verwende es bei ganz schlimmen Wurzelunkräutern, die ich sonst nicht loskriege. Z.B. hat sich ein furchtbar ausläufernder Ziest (Waldziest?) in meine Rose de Resht verwachsen. Aus dem Rosenstock lassen sich die Ausläufer nicht entfernen. Die hab ich jetzt mal mit Roundup behandelt. Mit schlechtem Gewissen.
Diese Zurückhaltung finde ich richtig und angemessen, das schlechte Gewissen nicht unbedingt nötig.
Ich würde diese Zurückhaltung auch ohne Lobbyarbeit in die eine oder die andere Richtung üben. Genauso wie ich auch nicht bei jedem Zipperlein Medikamente einwerfe oder für jeden Flecken ein eigenes Putzmittel benutze.
Volle Zustimmung!
Natürlich werden PSM im Haus- und Nutzgarten ebenso wie bei Putzmitteln inkl. Biozide für den Haushalt, Körperpflegeprodukte und vieles andere mehr von der Industrie beworben.
Das kann und sollte man generell kritisch sehen.
Allerdings ändert das nichts an der gesundheitlichen und ökologischen Bewertung von Glyphosat.
Ein grundsätzliches Verbot von PSM in Hausgärten ist weder sinnvoll noch machbar.
Würde speziell Glyphosat verboten, würden vermehrt Ersatzstoffe eingesetzt.
Noch etwas zur praktisch fehlenden Reaktion der Industrie, die Glyphosat herstellt und verkauft: Ein Verbot dieses Wirkstoffs in Haus- und Kleingärten, wie inzwischen von den Bundesländern gefordert, geht der Industrie nicht bloß restlos am Allerwertesten vorbei - die 40 Tonnen, die da in Deutschland im Jahr verkauft werden, sind betriebswirtschaftlich völlig irrelevant -, es käme ihr vermutlich sogar noch gelegen.
Dann könnten stattdessen u.U. neuere PSM auf den Markt gebracht werden, die teurer sind, da sie noch unter Patentschutz fallen. Und es ist überhaupt nicht klar, ob die "besser" sind.