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Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: Adji am 01. April 2007, 22:02:32

Titel: Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Adji am 01. April 2007, 22:02:32
... und ich krieg sie nicht weg.

Die scheint sich ausgesprochen wohl zu fühlen in meinem Gemüsegarten, im Frühjahr und Herbst habe ich tief gegraben um die Wurzeln möglichst ganz zu entfernen, aber ich komme nicht ganz ran, anscheindend wurzeln die durch bis Australien oder so. Und aus jeder rausgerissenen Wurzel entwickeln sich 1 Mio neue Ableger, ich kämpfe also den Kampf des Don Quichotte.

Ich habe auch schon probeweise ein Beet abgedeckt für ein Jahr in der Hoffnung das mangelnde Sonnenlicht macht ihr den Garaus - siehe da, was begrüsst mich ausser ner Menge Käfer und Ameisen - Sprösslinge der Ackerwinde, gesund und krräftig unter 4 cm Zeitungspapier und ebensoviel Rindenmulch hervorschauend, bereit für eine neue Saison meinen Garten zu verwüsten.

Die chemische Keule mag ich nicht einsetzen, schliesslich will ich den Kram, der daneben wächst auch noch essen, aber langsam geht mir das Zeug auf die Nerven.

Habt ihr einen Tipp wie ich das loswerde? Ohne die Erde bis auf 2 Meter Tiefe abtragen zu lassen?

gruss
Adji
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Anne Rosmarin am 01. April 2007, 22:31:50
ich schließe mich mal an.

habe meinen (erst mit Freude unterm Unkraut vorgefundenen)Bauerngarten wegen unbeherrschbarer Ackerwinde(und noch was anderem) erst mal aufgegeben. War zu frustrierend.


Anfangs(als ich neu zugezogen war) hab ich mich noch gewundert, wer um Himmels willen, Plasteschnüre(alte Wäscheleinen oder so)im Garten verbuddelt hat :P :o....ich ahnungslose.

Auf 2qm habe ich an einer Stelle 3 Eimer voll Wurzeln rausgeholt :'(

Zum Glück hab ich genug Land ;)

Liebe Grüße,

Anne
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: max. am 02. April 2007, 00:33:13
@adji,
tiefes umgraben hilft gegen winden wenig. langes abdecken schon - aber du willst ja die beete nutzen statt abdecken.
am einfachsten bekämpft man die winden, wenn man in der wachstumszeit regelmäßig die beete durchhackt. dadurch werden sie zwar nicht vernichtet, aber sie können sich nicht ausbreiten.
das gelegentliche hacken der gemüsebeete ist ohnehin sehr nützlich: nicht nur dämmt es mehrjährige unkräuter ein, sondern vernichjtet auch die einjährigen. außerdem sorgt es dafür, daß man weniger gießen muß.
es ist auch eine gute meditative übung.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Anne Rosmarin am 02. April 2007, 06:41:39
Meine Erfahrung dazu:

Beim Hacken aufpassen:

 hackt man auch nur 1cm unter die Oberfläche, stellt man schon das Potantial für eine neue Pflanze her, da aus jedem kleinen Wurzelschnipsel neue Pflanzen wachsen.So genau kann ich nicht hacken. Oder man müßte dann die Stückchen ablesen.

Die Nachbarin hält ihre halbwegs in Schach, indem sie mit der Grabegabel, jede erscheinene Pflanze tief ausgräbt. Das tut sie seit über 30 Jahren...und hat gut zu tun bei ihren ca 100qm.

Laut ihrer Aussage ist Hacken sinnlos, wenn es viel Ackerwinde ist. Bei schwachem Bewuchs mag es helfen.

Ich vermute mal, daß da nur eine mehrjährige Abdeckung hilft.

Es hat wohl auch was mit der Staunässe zu tun, die bei mir vorhanden ist.

 Seit nebenan ein neuer großer Teich angelegt wurde(Im Lehmboden), der Dorfteich, wurde es erst so richtig schlimm. Das Wasser steht 30cm unter Oberfläche.

Vermutlich müßte man den Garten auch höher legen.

Meditatives Hacken mag ich auch sehr :)

Liebe Grüße,

Anne



Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: max. am 02. April 2007, 18:57:19
bei mir funktioniert die entfernung von winden durch hacken prima. das regelmäßige hacken war auch standardmethode der unkrautbekämpfung in der landwirtschaft, bevor es herbizide gab.
zum ausgraben mit der grabegabel habe ich in meinem großen garten keine zeit, wüßte auch nicht, wie man das etwa in einem spinat- oder möhrenbeet bewerkstelligen könnte, ohne das halbe beet zu zerstören.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Adji am 02. April 2007, 20:41:04
Also das Hacken hat bei mir eher zu noch mehr Ackerwinde geführt, aus jedem Schnipsel den ich kaputt gemacht habe, wurden 3 mehr. Zwar finde ich Hacken auch sehr meditativ - ich hocke da mit der Handhacke, fühl die Erde, sehe bewusst was da grad wächst, rieche alles intensiv um mich herum und kann die Regenwürmer persönlich begrüssen.

Bloss der Ackerwinde komme ich so nicht bei. Ich vermute mal, das die von Anne angesprochene Nässe stimmt - der Gemüsebereich liegt ca 30 cm tiefer als das angrenzende Nachbargrundstück, auf dem nichts versickern kann (zubetoniert). Aussderdem haben wir regelmässig Hochwasser hier, wenn im Frühjahr die Talsperren im Harz ihre Schleusen öffen, dh sehr hoher Grundwasserspiegel.

Was an sich nicht schlecht ist, giessen muss ich kaum.

Ausgraben ist wirklich nur im Frühjahr/Herbst praktikabel, ansonsten macht man alles kaputt. Und wenn die Winde mitten im Mangold hochkommt, dann ist auch mit Hacken nix mehr.

Ich glaub ich werd mal mich mal über chemische Keulen - so ein Zeug, das man auf die Blätter streicht - informieren, das soll den Boden ja angeblich nicht belasten und das Beet für Beet machen. Das Beet dann sicherheitshalber noch ein Jahr mit Ringelblumen oder Tagetes oder sonstiger Gründüngung nutzen.

Hoffe ich kriege jetzt nicht allzuviel Schelte

gruss
Adji
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Allium am 03. April 2007, 07:12:17
Hoffe ich kriege jetzt nicht allzuviel Schelte

Von mir nicht. :D
Mich würde eher interessieren, was du zu verwenden gedenkst. Wir haben (seinrzeit in den 80ern) im Forst gerne mit Roundup3 :-\ gearbeitet. Das war so wirksam, dass es für uns wahrscheinlich auch nicht gesundheitsfördernd war...

Ich verwende es aber jetzt auf der Terrasse auch (wenn ich beim Jäten zwischen den Bodensteinen nicht mehr zu denPlanzen komm).

A.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Adji am 03. April 2007, 14:15:37
Ich weiss es noch nicht, da ich mich erstmalig mit dem Thema Unkrautvernichtungsmittel beschäftigen werde.

Ich werd erstmal eine Runde durch die örtlichen Giftmischerabteilungen der Gärtnereien meines Vertrauens machen, mal schaun was die so anbieten und dann googeln.

Was ich auf keinen Fall will ist giessen oder spritzen, lieber nehm ich Hohn und Spott meines in Blau- und Schneckenkorn watenden Nachbarn auf mich und pinsel jedes Blatt einzeln ein.

gruss
Adji
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Lilo am 17. April 2007, 21:38:18
- ohne Worte -
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: frida am 17. April 2007, 21:47:47
Nur schade, daß die Schnecken sie verschmähen...
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Zuccalmaglio am 18. April 2007, 10:46:03
ich kann mich max nur anschließen. Regelmäßig entfernen, damit es unter Kontrolle bleibt. Ausrotten wird man nicht schaffen.
Allerdings hacke ich nicht. Ich ziehe mit einer scharfen Ziehhacke ungefähr 0,5 cm unter den Bodenoberfläche durch und reche danach im 2-3 Tage Abstand leicht durch. Die Winde und anderes vertrocknet, wenn es nicht dauerhaft feucht ist.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Blüte am 29. April 2007, 11:13:33
Moin

wir haben die Ackerwinde sogar freiwillig ins Haus geholt! ;D

Fanden die so hübsch, wie sie da so in der freien Natur überall wuchs!
Haben dann etwas Wurzelzeug mit Grün in den Garten gesetzt. ::)

Da waren wir aber noch Neulinge auf dem Gebiet! ???
Jetzt haben wir sie überall im Garten und man kann jeden Tag neu rupfen, das hört gar nicht mehr auf! An allen Ecken und Kanten quetschen die sich durch und ringeln sich um alles was die zu fassen kriegen! :o

blüte

Naja, selbstgemacht Leiden! :-\
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: brennnessel am 29. April 2007, 11:44:33
ja, Blüte, ich bin mir auch nicht mehr ganz sicher, ob ich sie mir nicht einmal freiwillig in den garten setzte..... jedenfalls gedeiht sie prima 8)- !
aber noch hab ich sie in einem bestimmten gartenteil so einigermaßen unter kontrolle ::) !

lg lisl
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: kleinechillischote am 29. April 2007, 12:01:32
Also ich hatte die Nase voll von der zwar schön blühenden aber alles erwürgenden Ackerwinde.
Hab mir im Gartencenter Unkrautfrei von Dr. Stähler mit dem Wirkstoff Glyfos geholt. Laufe jetzt 1 mal pro Woche durch den Garten und sprühe alle neuen Blättchen ein. Die Pflanze nimmt das Gift auf und geht innerhalb von 2 Wochen bis in die Wurzeln kaputt. An Orten wo anderes gepflanzt ist streiche ich die Blätter mit einem Pinsel ein.
Wirkt bis jetzt prima :D ;D
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Raphanus am 29. April 2007, 12:06:59
Das hört sich an wie Roundup! ::)
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: kleinechillischote am 29. April 2007, 12:10:17
Kann sein Roundup kenn ich nicht ,aber das Zeug wirkt und ich bin ganz glücklich bis jetzt wurde noch nichts erwürgt. 8) ;D
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Blüte am 29. April 2007, 13:03:27
Moin

Wir versuchen es mit der oberflächlichaufallenvierendurchdengartenrutschabrupf -Methode

Nur allmählich kommt das hübsche Pflänzen dem Gemüsegarten immer näher :-\

Blüte >:(
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: tamara89 am 21. Juni 2007, 11:27:15
Gibt es keine "Nutzpflanzen", die die Ackerwinde verdrängen? Ich habe sie ebenfalls überall im Garten, aber in einem Stück ganz besonders.

Wie ist das denn z.B. mit Knollenziest oder Topinambur? Ich lese immer, die sollen sich doch so ausdehnen (Ich selbst warte z.Z. noch darauf, habe erst ganz kleine Pflänzchen und hoffe, sie werden von den Mäusen verschont!). Kann man damit nicht die Winde in Grenzen halten?

Ich versuche ja auch überall zu mulchen, ein bißchen hilft es, aber die blöde Winde krabbelt ja direkt an den Pflanzen hoch.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: knorbs am 21. Juni 2007, 11:59:04
ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine bepflanzung ein schon im boden vorhandenes tiefgehendes rhizom einer ackerwinde in irgendeiner form beeindrucken kann.

nach meiner erfahrung hilft nur ständiges rupfen oder ausstechen mit dem langen unkrautstecher. die winde ist zwar extrem hartnäckig, aber es ist kein alien sondern eine pflanze + energie zur füllung ihres speichers bekommt sie nur durch photosynthese. von daher ist es fast egal, ob ich die mühsam mit roundup einpinsel oder händisch ausrupfe, der effekt ist immer der gleiche, die pflanze muss sich jedesmal ihrer reservestoffe bedienen um erneut auszutreiben, was zur langsamen schwächung führt + irgendwann geht sie dann ein. das setzt allerdings voraus, das man quasi täglich dahinter her ist, jeden neuaustrieb unverzüglich zu beseitigen, sonst fängt sie sofort an reservestoffe zu bilden. im bereich meines steingartens ist mir das zum großteil gelungen, zum teil kämpfe ich noch. eine andere möglichkeit kenn ich nicht. mein vater hat mir mal erzählt, dass er, als wir noch auf dem land wohnten, bauern gesehen hat, die fast mannshohe löcher gegraben haben um an die tiefen rhizome ranzukommen :P.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: max. am 21. Juni 2007, 12:09:10
@tamara,
verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: bristlecone am 21. Juni 2007, 12:27:55
In einem englischen Gartenbuch hieß es, man solle Kletterhilfen in Form von Stäben in das von Winden heimgesuchte Beet stecken, sodass sich die Winden daran hochranken. Dort seien sie dann der Bekämpfung (Sprügen, Pinseln) mit Glyphosat leichter zugänglich.

Ich bin mir nicht sicher, ob das für Acker- und Zaunwinden so beschrieben war oder nur für Letztere. Bei der werd ich's mal versuchen, die breitet sich hier an einer Stelle aus.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Zuccalmaglio am 21. Juni 2007, 12:34:39
Wenn man wie ich der chemischen Lösung nicht zugetan ist, verbleibt die von knorbs beschriebene Methode. Bei dauerhaftem Einsatz habe ich damit Erfolg. Ist auf Dauer zwar mühsam; der Erfolg entschädigt aber.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: callis am 21. Juni 2007, 12:39:31
Ob die Ackerwinde aber weiß, dass sie an den Stäben hochklettern soll und nicht an den daneben stehenden Rosen oder Bohnenstangen?

Ich habe mal ein Stück Pachtland wegen der Ackerwinde aufgegeben.

Aber wenn ich sie im Garten hätte, würde ich jeweils eine bestimmte Fläche vonb Zier- oder Nutzpflanzen befreien, eine Folie darüber legen und nach einiger Zeit die Folie anheben und die Ackerwinde mit einem Unkrautvernichtungsmittel besprühen und die Folie wieder drauftun, so lange, bis 3 Monate keine Winden mehr hochkommen.

Dann das nächste Stück (mit überlappendem Rand) genauso behandeln. Langwierig, aber vielleicht die einzige Methode mit Aussicht auf Erfolg.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: frida am 21. Juni 2007, 13:47:26
Wenn man die Freiheit hat Rasen auszusäen und sein Gemüse woanders zu setzen, soll auch das gut helfen, da die Winde es nicht mag, ständig abgemäht zu werden.
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: tamara89 am 21. Juni 2007, 14:18:38
mh, bei uns wächst die Ackerwinde auch auf dem Rasen
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: frida am 21. Juni 2007, 14:25:10
 :o :o :o
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: gundelrebe am 21. Juni 2007, 15:01:36
Die Ackerwinde soll ja eine Zeigerpflanze für kalkreichen Boden sein. Evtl. könnte es helfen, den Boden mit Baumschredder oder Rindenmulch abzudecken.

Vielleicht wäre es auch möglich, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben, indem man dem Boden sukzessiv den Kalk entzieht indem man kalkliebende Pflanzen anbaut. An Blumen gibt es da ja eine ganze Menge. Nur was tun, wenn die Winde im Gemüsebeet wuchert? Gibt es Gemüsearten, die kalkreichen Boden bevorzugen?

Gibt es da Übersichten oder kennt jemand solche Gemüsesorten?
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Raphanus am 21. Juni 2007, 15:08:40
mh, bei uns wächst die Ackerwinde auch auf dem Rasen

Bei mir auch... mähe aber auch nicht jede Woche!
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: frida am 21. Juni 2007, 15:20:56
Die Ackerwinde soll ja eine Zeigerpflanze für kalkreichen Boden sein. Evtl. könnte es helfen, den Boden mit Baumschredder oder Rindenmulch abzudecken.
 

Mein Boden ist eher sauer und die Ackerwinde wächst auch dort, wo ich dick Schreddergut oder Rindenmulch habe (Himbeerbeet)
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: tamara89 am 21. Juni 2007, 20:57:19
Mein Mann mäht unterschiedlich, mal 1 x, mal 2 pro Woche
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Susanne am 21. Juni 2007, 21:24:58
Zitat
Gibt es Gemüsearten, die kalkreichen Boden bevorzugen?

Spontan fallen mir die Kohlarten ein, generell mögen aber die meisten Gemüsearten keinen sauren Boden, weshalb viele Gemüsebauern großzügig mit Kalk um sich werfen. Wenn dann nicht gleichzeitig reichlich Kompost ausgebracht wird, droht nicht nur Humusschwund, sondern auch ein Ungleichgewicht im Boden, das zu Verdichtung und schlechter Wasserführung führt. Dann fühlen sich nur noch Ackerwinde und Schachtelhalm in dem Boden wohl...



Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Zaturas am 25. Juni 2007, 14:52:23
Zitat
Gibt es Gemüsearten, die kalkreichen Boden bevorzugen?

Dann fühlen sich nur noch Ackerwinde und Schachtelhalm in dem Boden wohl...


Convolvulus arvensis wächst auch auf trockenen Standorten... ;)
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Susanne am 25. Juni 2007, 18:20:04
Zitat
Convolvulus arvensis wächst auch auf trockenen Standorten...

Mit Wurzeln, die metertief in den Boden reichen... dahin, wo es schön dauerfeucht ist.

Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: harald and maude am 26. Juni 2007, 13:42:38
Gibt es keine "Nutzpflanzen", die die Ackerwinde verdrängen? Ich habe sie ebenfalls überall im Garten, aber in einem Stück ganz besonders.

Wie ist das denn z.B. mit Knollenziest oder Topinambur? Ich lese immer, die sollen sich doch so ausdehnen (Ich selbst warte z.Z. noch darauf, habe erst ganz kleine Pflänzchen und hoffe, sie werden von den Mäusen verschont!). Kann man damit nicht die Winde in Grenzen halten?

Ich versuche ja auch überall zu mulchen, ein bißchen hilft es, aber die blöde Winde krabbelt ja direkt an den Pflanzen hoch.

... wie sagt man da so schön - den Teufel mit dem Belzebub austreiben ...
wenn etwas so stark ist, daß es die Ackerwinde vertreibt, dann kriegt man es bestimmt dann auch nimmer los - und Topinambur grenzt schon arg an Unkraut
 :) Maude
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: harald and maude am 26. Juni 2007, 13:50:38
... ich habe einen Teil vom Gemüsebeet dick mit Folie großflächig abgedeckt und ein Hochbeet drauf gebaut. Wenn das Hochbeet nach einigen Jahren erneuert werden muß - wird es ein paar Meter daneben wieder auf Folie aufgebaut und das alte unkrautfreie Land normal bewirtschaftet.
Ich habe darüberhinaus überlappend direkt neben der abgedeckten Fläche ein Erdbeerbeet angelegt und auch das mit gelochter Folie abgedeckt - dort kann ich die Winde ganz gut im Zaum halten.
Ich hoffe, es wirkt.
Die Folie bei den Erdbeeren habe ich noch mit Stroh gemulcht, damit es besser aussieht.

Lieber Gruß
Maude
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Asimina am 26. Juni 2007, 14:46:28
Grüß Dich,
ich kann Deinen Ärger mit der Winde nachfühlen, ich hab schon einmal ein komplett angelegtes Steppenstaudenbeet wieder geräumt, weil die Zaunwinde es total überwuchert hatte.
Danach habe ich dort ein Jahr lang Kürbisse angebaut, die ich in schwarzes Mulchvlies gesetzt hatte und nun seit 2 Jahren Rasen, der sehr kurz gemäht wird. Nächstes Frühjahr möchte ich das Beet wieder anlegen, aber erst, nachdem ich es nochmals umgegraben habe.
Im Gemüsegarten werde ich der Sache besser herr, weil ich viel mit Mulchpapier oder Folie arbeite. Gurken, Paprika und Artischocken stehen auf Folie. Die Wege dazwischen hacke ich und die Winden ziehe ich mit kurzem Ruck heraus. Ein Beet Kartoffeln wird oft gehackt und die Stangenbohnen in Kombination mit dem Zuckermais haben die Winden überholt.
Im Herbst lasse ich viel Grünmasse liegen, gebe auch noch frischen Entenmist darüber. Die Folien lasse ich aber liegen. Im Frühjahr entferne ich die Folien und die Beete werden mit der Motorhacke umgegraben. Sind stark verunkrautete Beete vorhanden, streue ich Kalkstickstoff und decke ihn mit Folie ab.
Ich würde bei den Sommerkulturen lieber mit Mulchpapier arbeiten, aber ich habe leider keine Bezugsquelle mehr ausfindig machen können. Daher werde ich nun festeres Glasfaservlies in Schwarz besorgen, denn das kann man mehrmals benutzen.
In dieser Kombination habe ich die Winde im Gemüsegarten ganz gut im Griff. Bei mir sind eher die Staudenbeete das Problem ! >:(

In diesem Sinne geht meine Empfehlung in Richtung Mulchfolie/Vlies, um die Winde über die Jahre aus dem Gemüsegarten zu verdrängen.
Wer möchte kann ja im Frühjahr nach dem Folienentfernen nochmal mit einem Herbizid, wie Round Up oder ähnlichem über die leeren Beete gehen. Ich versuche ohne auszukommen. Nur im Staudenbeet wird mir wohl nix anderes mehr übrigbleiben. >:(

Gutes Gelingen und noch ein gutes Gartenjahr

Asimina
 
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: harald and maude am 26. Juni 2007, 17:22:46


In dieser Kombination habe ich die Winde im Gemüsegarten ganz gut im Griff. Bei mir sind eher die Staudenbeete das Problem ! >:(
 

Hallo Asimina - im Staudenbeet kann man ganz gut mit Zeitungen mulchen - das hilft auch gegen die Winde (klar spitzt sie manchmal durch - aber sie ist auch gleich rausgerupft)
 :)
Maude
Titel: Re:Ackerwinde im Gemüsebeet...
Beitrag von: Asimina am 27. Juni 2007, 08:26:31
@Moude, Grüß Dich
das ist ein guter Tip, das werde ich nächstes Frühjahr probieren, ich muss den Rindenmulch ohnehin wieder erneuern, da kann ich ja gleich die Zeitungen untenrein legen. Dieses Jahr kam ich zu gar nix, weil ich einen offenen Gartentag mitgemacht habe. ;)
Da sollte zumindest das Gemüsegärtlein (ca. 200m²) in Ordnung sein. Nun haben wir diese Aktion hinter uns und es geht jetzt eher wieder um die Staudenbeete.

Frohes Schaffen