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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: obstnewbie am 13. März 2019, 15:38:16

Titel: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: obstnewbie am 13. März 2019, 15:38:16
Hallo Experten, ich habe eine vielleicht 6 jährige Hauszwetschke auf vermutlich starker Unterlage, die seit letztem Jahr gut angefangen hat zu tragen. Es hat sich vor 2 Jahren ein extrem stark wachsender Mitteltrieb gebildet, der wuchs wie der Teufel, bis mir jemand sagte, dass hier ein Zwiesel gewachsen wäre, der mir in ein paar Jahren den Baum auseinanderbrechen lassen würde.
Um den Baum zu retten, habe ich jetzt die anderen Äste abgeschnitten (die eigentlich alle älter waren), weil das die einzige Möglichkeit war, den Mittelast von allen Seiten freizulegen.
Jetzt meine Frage: Überlebt der Baum das langfristig, bzw. kann der Baum die großen Sägestellen überwallen, so dass er dort wieder in der Dicke wachsen kann, oder wird mir der Baum in ein paar Jahren trotzdem abbrechen, weil er nicht stabil von allen Seiten wachsen kann?
Vielen Dank für eure Einschätzungen!
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: obstnewbie am 13. März 2019, 15:39:03
Von der anderen Seite sieht der Baum so aus:
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: Staudo am 13. März 2019, 16:08:34
Man sollte bei allen Schnittmaßnahmen darauf achten, die Wunden so klein wie möglich und nicht so groß wie möglich zu halten.  ;)

Pflaumen wachsen in der Regel stark. Der Baum wird das wahrscheinlich überwallen.
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: Wühlmaus am 13. März 2019, 16:10:30
Das sieht heftig aus :-\
Von den beiden Bildern her zu schließen, scheint ja nur noch etwa ein Drittel oder gar nur noch ein Viertel des Stammumfangs von einer durchgängigen Rinde bedeckt zu sein. Ich gehe davon aus, dass der Baum die offenen Flächen nur teilweise überwallen wird. Der Baum kann sich nicht wirklich gut entwickeln. - Wenn er oberhalb der Sägestellen nicht sogar ganz abstirbt.

Aber warte, was andere Foristen sagen 8)

Edit sieht sich bestätigt: Zwei Antworten, zwei Meinungen ;)
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: Arachne am 13. März 2019, 16:30:23
Für zukünftige Schnittmaßnahmen: Astring beachten.
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: thuja thujon am 13. März 2019, 16:39:04
Wie erkennt man den Astring bei Schlitzästen bzw. V-Zwieseln? 
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: Bergischer Apfel am 13. März 2019, 16:45:40
Hi,
man sollte auch nal in Frage stellen was man so gesagt bekommt;).

Vermutlich hättest du die Äste gar nicht (alle) entfernen müssen.

Aber man lernt ja aus seinen Fehlern ;).

Eine Methode wäre es gewesen auf lebendigen Stummel zu schneiden, das heißt man belässt einen Stummel der lang genug ist damit er wieder austreibt und nicht abstirbt, aber auch nicht wieder stark wächst (notfalls den Neuaustrieb einkürzen) und an dicke zulegt.

So kann der Mitteltrieb noch ein paar Jahre dicker werden und das Verhältnis von Stammumfang zu Wundgröße wird immer besser :).

Den Stummel muss man dann wenige Schnitte später auf Astring entfernen.

LG Thorben
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: Gänselieschen am 13. März 2019, 17:21:02
Hm - hättest du mal vorher gefragt. Zwetschge kann man gut als Hohlkrone ziehen, die sollen ja nicht so hoch werden. Dazu hätte eben nur der Mitteltrieb entfernt werden müssen. Aber dazu ist es ja nun bissel spät.

*Klugscheißmodus aus*

Ich drücke die Daumen für das Bäumchen.  :-\
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: 555Nase am 13. März 2019, 18:17:09
Was ist ein "Zwiesel" und warum soll deswegen der Baum zerbrechen ? >>>

https://de.wikipedia.org/wiki/Zwiesel
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: Wühlmaus am 13. März 2019, 18:22:12
Lies mal hier 8)
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: partisanengärtner am 13. März 2019, 18:26:07
Zwei konkurierende senkrechte Triebe wachsen aneinander hoch. Die Rindenflächen verbinden sich nicht. Das kann dann bei einem Sturmereignis oder starker Tracht zum ausbrechen dieser Triebe führen.
Mir ist das mit einer mehrere hundert Jahre alten Eiche sogar noch passiert. Da konnte man gut die Fläche sehen wo sich der Stamm mal geteilt hatte. Das war ein Meter hohe  Rindenfläche im Stamm. Konnte man von außen vorher gar nicht sehen.

Ich glaube auch das er dies überleben wird. Wäre aber klüger gewesen die beiden Seiten auf einen nach außen gehenden Zweig abzuleiten und nicht am Stamm zu sägen.

Bei einem Zwiesel habe ich noch nie einen Astring genau abgrenzen können. Sprich ist mir noch nicht aufgefallen das da einer zu finden wäre.
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: b-hoernchen am 13. März 2019, 18:29:43
Ich würde die Stellen mit Wundverschlusspaste bestreichen (jetzt kommen wieder allfälligen Bemerkungen, dass das obsolet sei und heute nicht mehr empfohlen wird....), in ein paar Monaten nochmal mit Wundverschlusspaste bestreichen... und ansonsten der Dinge harren. So ein junger Baum überlebt vieles - keine Sorge!

Ach ja, einen Pfahl würde ich dem Baum noch gönnen - ganz besonders jetzt, wo der Stamm eine "Sollbruchstelle" erhalten hat... .
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: obstnewbie am 13. März 2019, 20:39:06
Zitat von: Wühlmaus
Von den beiden Bildern her zu schließen, scheint ja nur noch etwa ein Drittel oder gar nur noch ein Viertel des Stammumfangs von einer durchgängigen Rinde bedeckt zu sein.
Ja, es sind höchstens noch 20% mit durchgängiger Rinde bedeckt.
Für mich stellt sich die Frage, ob ein Baum so große Wunden so mit neuem Gewebe überwallen kann, dass er überall wieder weiter in der Dicke wachsen kann, um langfristig stabil zu bleiben.

@partisanengärtner:
Ich mußte soviel entfernen, um sicherzustellen, dass ich den Stamm auf allen Seiten frei bekomme. Es war schon viel tief eingewachsene Rinde da.
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: Arachne am 13. März 2019, 20:56:29
Wie erkennt man den Astring bei Schlitzästen bzw. V-Zwieseln?
Über Schlitzästen und Zwiesel habe ich nichts geschrieben. Siehe post 4.
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: partisanengärtner am 13. März 2019, 21:10:17
Durch das einkürzen und ableiten wäre es sicher nicht zum ausbrechen gekommen. Der neue Haupttrieb hätte mehr Saft bekommen und der abgeleitete wäre entsprechend ausgebremst worden. Keine große Last, keine Gefahr. Wird erst später eine Gefahr wenn man nichts macht.
Aber das ist vergossene Milch muss man nicht drüber diskutieren.
Post 6 meinte jemand vorher das man auf Astring schneiden sollte. Das ist richtig weil es dann schneller verheilt. So werden Infektionen vermindert. So man ihn erkennen kann.

Bei Abgänge oben auf dem Ast oder eben Zwiesel leite ich immer auf einen weiteren Trieb entfernt vom Stamm ab.
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: obstnewbie am 13. März 2019, 21:26:42
Hier war nichts mit Astring oder ableiten - es ging darum den starken Mitteltrieb freizulegen. Ich als Laie kann mir halt nicht vorstellen, wie so eine Überwallung aussehen kann am Ende. Kann der Baum jemals wieder auf den jetzt durchtrennten Seiten Wasser und Nährstoffe leiten, oder bleibt er auf Lebenszeit auf die noch intakten (jetzigen) paar cm beschränkt?
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: partisanengärtner am 13. März 2019, 21:30:26
Von Dir nicht aber Bergischer Apfel gaben den Ratschlag.
Es wird wohl wieder überwallen und den oberen Teil ordentlich versorgen. Nur langfristig mag, durch eventuelle Faulstellen die sich da einnisten, das langfristige Überleben etwas verkürzt werden.

Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: Hyla am 13. März 2019, 22:24:50
Ich würde ihn fällen und das Leiden beenden.
Wenn schon ein Zwiesel so schlimm ist, den Baum komplett zu verstümmeln, dann ist diese Sollbruchstelle erst recht ein Grund, ihn zu fällen. Selbst wenn das überwallt wird, wird das doch immer eine potentielle Bruchstelle bleiben. Bei den heutigen Stürmen ist das bei starkwüchsigen geschädigten Bäumen nur eine Frage der Zeit, wann er wegknallt.

Wenn nicht, zwei Pfosten einschlagen und ihn dazwischen mit Bindern fixieren.
Wundverschluß sollte direkt nach dem Schnitt aufgetragen werden, damit man nicht Pilzsporen drunter einschließt.
Bei unseren gequälten Straßenbäumen wird nach Unfällen eine schwarze Folie um die Wunde gewickelt. Scheint zu helfen. Die haben alle mehr als einen Treffer.  ;)
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: thuja thujon am 13. März 2019, 22:43:47
Ich kann mir vorstellen dass es nicht irgendein Bäumchen von vielen ist sondern jemandem was dran liegt. Ich denke auch der Baum kann noch alt werden. Je nach Wachstum oben in der Krone überwallt die Wunde von den Rändern her schneller oder langsamer. Ich schätze dieses Jahr wird man noch zuversichtlich sein weil oben in der Krone alles gut aussieht, nächstes Jahr sieht man dass die Wurzel gelitten hat und kann über entsprechende Entlastungsschnitte in der Krone nachdenken. Ertrag würde ich die nächsten 3-4 Jahre wohl eher keinen dran reifen lassen. In 5 Jahren sollte der Baum unten einen Knubbel/schräge Rinde haben, aber ansonsten nicht mehr allzuviel auf den wirklich brutalen Schnitt hinweisen. Auch der wohl garantiert kommende Gummifluss kann bei guter Pflege, bewuchsfreier Baumscheibe, Blüten entfernen und einem anständigen Pfosten zum Halt geben ignoriert werden.

Der Schnitt hats also nicht einfacher gemacht, langsam abbauen über Zapfen oder wie partisanengärtner meint, ableiten wenns die Gelegenheit dazu gibt, wäre sicherlich baumfreunlicher gewesen.
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: obstnewbie am 04. Mai 2019, 16:08:56
Viele Dank für Eure Einschätzungen! Die Meinungen hier hielten sich in etwa die Waage, deshalb gebe ich ihm noch eine Chance - und werde natürlich berichten, wie es ausgegangen ist.
Momentan sieht es so aus, dass überall neue Äste sprießen, aber auch Wurzelschosser. Der Baum ist jetzt ungefähr 5m hoch.
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: carot am 04. Mai 2019, 18:16:53
Natürlich hat so ein junger Baum noch eine gute Chance, die Wunden zu überwallen (zu verschließen). Wenn das geschieht, wird der obere Teil auch wieder über die jetzt offenen Bereiche versorgt.

Sorgen um die spätere Stabilität brauchst du dir nur machen, wenn sich die Wunde nicht mehr verschließt. Wird sie überwallt, ist der schadhafte Bereich im Verhältnis zur später zu erwartenden Stammdicke sehr klein und nicht weiter relevant.

Wenn sich um den Wundbereich herum neue Triebe bilden, entferne diese zunächst nicht. Sie fördern den Wundverschluss. Wenn sie stören, können sie 2-3 Jahre später entfernt werden.
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: obstnewbie am 05. Mai 2019, 10:38:18
Vielen Dank Carot!
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: obstnewbie am 07. August 2020, 14:19:54
Wie empfohlen habe ich den Baum aus Sicherheitsgründen abgeholzt, aber witzigerweise sind jetzt 2 Wurzelausläufer gewachsen und schon über 3m hoch. Einer davon hatte schon Früchte, aber sie waren wesentlich kleiner als normal. Die Blattläuse haben den beiden Pflaumenkindern allerdings auch stark zugesetzt im Frühjahr. Kann die Fruchtgröße daran liegen, oder sind diese beiden Pflaumen doch keine Klone des Altbaums? Die Farbe des Fruchtfleisches (grün) und die Farbe der Fraucht (dunkellia) stimmen nur sind sie eben sehr viel kleiner als früher.
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: Aromasüß am 08. August 2020, 22:13:48
... Baum aus Sicherheitsgründen abgeholzt

Schade, dem Baum hätte ich noch eine Chance gegeben. Es dauert einige Jahre, bis eine Edelzwetschge soweit herangewachsen ist, dass sie trägt.
Aber das war schwer zu entscheiden, zwischen den sich widersprechenden Rat-"Schlägen"...

jetzt sind 2 Wurzelausläufer gewachsen... deren Früchte waren wesentlich kleiner als normal.
... diese beiden Pflaumen sind doch keine Klone des Altbaums?

Nein, Deine aktuellen Ausläufer kommen nicht aus der Edelsorte, sondern aus der Unterlage.
Weißt Du, welche Edelsorte und welche Unterlage Du hattest?

Wenn Du so etwas ähnliches haben willst - aber eßbar - und in einer Pflaumengegend zuhause bist, könntest Du Dir eine wurzelechte Zwetschge besorgen (Hauszwetschge/Regionalsorte oder Frühe Bühler). Oder mit viel Geduld und Pioniergeist aus dem Kern ziehen. Sonst tut es natürlich auch wieder ein veredelter Baum.

Pflaumen wurzeln ziemlich flach. Die Wurzeln von meinem Hauszwetschgen-Methusalem (schluchz!), der leider im letzten Hitzesommer plötzlich einging (noch mit vollem Behang: doppelschluchz!), konnte ich ohne weiteres mit einem Flaschenzug aus dem Boden ziehen. Wenn Du dann noch die Erde des Pflanzlochs komplett austauschtest, dann könntest Du sogar wieder Steinobst einpflanzen. Andernfalls gilt: auf Steinobst folgt Kernobst und umgekehrt.

Mehr Glück und viel Spaß damit!
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: Bergischer Apfel am 09. August 2020, 16:30:32
Wie empfohlen habe ich den Baum aus Sicherheitsgründen abgeholzt, aber witzigerweise sind jetzt 2 Wurzelausläufer gewachsen und schon über 3m hoch. Einer davon hatte schon Früchte, aber sie waren wesentlich kleiner als normal. Die Blattläuse haben den beiden Pflaumenkindern allerdings auch stark zugesetzt im Frühjahr. Kann die Fruchtgröße daran liegen, oder sind diese beiden Pflaumen doch keine Klone des Altbaums? Die Farbe des Fruchtfleisches (grün) und die Farbe der Fraucht (dunkellia) stimmen nur sind sie eben sehr viel kleiner als früher.

Im Ernst?! Ich habe mir grade nochmal den ganzen Faden durchgelesen und es wurde nur ein mal zum "abholzen" geraten, der sonstige Tenor war "lass wachsen, das wird schon wieder" oder "guck mal was sich draus entwickelt".
Selbst du hast geschrieben "deshalb gebe ich ihm noch eine Chance".

Ich hatte mich schon auf schöne Überwall-Fotos gefreut und muss jetzt ehrlich sagen das ich ein wenig enttäuscht bin. Ist ja nicht mein Baum und betrifft mich nicht aber trotzdem.

Die Triebe und Früchte sind aus der Unterlage, eher minderwertig im Gegensatz zu deiner Edelsorte, die du abgesägt hast. Kannst du natürlich neu veredeln, schau dich mal in der Nachbarschaft oder umliegenden Streuobstwiesen nach interessanten Bäumen nach und frag ein paar Leute ob sie einen solchen haben.

LG Thorben
Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: obstnewbie am 10. August 2020, 14:26:39
Zitat von: Bergischer Apfel link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3538927#msg3538927 date=1596983432]

Im Ernst?! Ich habe mir grade nochmal den ganzen Faden durchgelesen und es wurde nur ein mal zum "abholzen" geraten, der sonstige Tenor war "lass wachsen, das wird schon wieder" oder "guck mal was sich draus entwickelt".
Selbst du hast geschrieben "deshalb gebe ich ihm noch eine Chance".

Ich hatte mich schon auf schöne Überwall-Fotos gefreut und muss jetzt ehrlich sagen das ich ein wenig enttäuscht bin. Ist ja nicht mein Baum und betrifft mich nicht aber trotzdem.

Die Triebe und Früchte sind aus der Unterlage, eher minderwertig im Gegensatz zu deiner Edelsorte, die du abgesägt hast. Kannst du natürlich neu veredeln, schau dich mal in der Nachbarschaft oder umliegenden Streuobstwiesen nach interessanten Bäumen nach und frag ein paar Leute ob sie einen solchen haben.

LG Thorben
Ich habe ihn auch erst jetzt im Sommer abgeholzt. Die Sache wurde mir zu gefährlich. Der Baum ist gewachsen wie irre, hat krass geblüht und sehr viele Frühte angesetzt. Das Problem war der große Schnitt, wo ich vorne abgeschrägt hatte, um den Zwiesel frei zu legen. Die Stelle ist nicht ansatzweise überwallt gewesen und wurde schwarz. Der Rest der Schnitte schien sich gut zu überwallen und es wuchsen auch mehrere Triebe aus den Schnittstellen - nur halt nicht am Hauptschnitt. Ich habe wegen der Wurzelausläufer gedacht, dass ich bei der Wuchsgeschwindigkeit, die der Baum plötzlich an den Tag gelegt hat, dass ich lieber die "Kinder" raunziehe und dann einen guten Baum habe. Die sind jetzt wie gesagt schon sicher 4m hoch und der eine hat sogar schon Früchte. Mich wunder sehr, dass der Baum plötzlich so stark gewachsen ist. In den ersten Jahren tat sich wachstumsmäßig wenig und es gab auch nie Früchte in den ersten Jahren - und jetzt trägt das Ding schon im 2. Jahr und wächst wie bescheuert. Was das für eine Unterlage ist weiß ich nicht - ich dachte immer die Hauszwetsche wäre wurzelecht, weil man keine Veredelungsstelle sehen konnte. Gekauft habe ich den Baum damals auf dem Wühltisch bei Obi im Spätherbst als Super Sonderangebot. Die Früchte hatten grünes Fleisch und waren sehr süß und hatten die typische Zwetschenform. Die jetzigen sind rund und viel kleiner (wie große Nancy-Mirabellen nur halt dunkellia bis schwarzblau, haben eine starke Naht sind aber nicht so süß, aber sie haben dasselbe grüne Fruchtfleisch wie die alten - áuch die Steine sind sehr gut löslich - nur sind sie klein. Kann also gut sein, dass das nicht an den Blattläusen und dem jungen Baum liegt, sondern, dass das ein Wildling ist :(
Ich hab den Stamm noch und versuche mal ein Überwallungsfoto zu machen.
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Titel: Re: Kann diese Zwetschke noch gerettet werden?
Beitrag von: jul am 10. August 2020, 21:52:03
...wenn einem wirklich viel an einem Baum liegt, kann man das Überwallen auch mit Propfungen auf der Wundstelle fördern und dann später die gepropften Austriebe schneiden. Es ist jedoch viel Arbeit und kein "ideales" Ergebnis - aber die Wunde wird uU verschlossen...