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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: ringlo am 29. Juli 2020, 10:47:18

Titel: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: ringlo am 29. Juli 2020, 10:47:18
Sagt an!
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Staudo am 29. Juli 2020, 10:48:26
Ästhetische Gründe, Naturschutz, Spinnerei.  8)
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: LowerBavaria am 29. Juli 2020, 10:53:34
Für mich viele Aspekte (sortiert nach Wertigkeit für mich absteigend):

- Obst
- Schaffung neuer Lebensräume
- Nachhaltiges Wirtschaften & "Sparen" (Hochstamm für 50€ kaufen und setzen, später mehrere "50€" o.Ä. "ernten" oder "nicht verbrauchen")
- Biodiversität
- Schatten
- "fürs Auge"
- Holz zum Heizen
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Asinella am 29. Juli 2020, 10:57:52
Zitat
Ästhetische Gründe, Naturschutz, Spinnerei.
  ;D
Das fasst es sehr schön zusammen. Aber auch die Kulinarik zählt. Das Zeug, das es im Laden gibt, wird immer noch schlimmer.  "Äpfel grün", "Äpfel rot "  :-X, von grasgrünen Zwetschgen und Pflaumen und absolut geschmacklosen Birnen ganz zu schweigen.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: kaliz am 29. Juli 2020, 10:59:39
Selbstversorgung mit Obst.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: wallu am 29. Juli 2020, 11:20:46
ich pflanze keine Obstbäume mehr. Auf unserer flachgründigen Streuobstwiese sind seit 2018 fast alle jungen und ausgewachsenen Obstbäume verdorrt (u.a. 60 Jahre alter Nussbaum, 20 Jahre alter Apfel Gloster, 10 Jahre alter Boskoop...). Die letzten Versuche (u.a. Esskastanie) geben gerade wieder den Löffel ab, trotz Gießen.
.
Vorgesehen ist die Wiese mit Weißdorn, Kirschpflaumen und anderen trockenheitsverträglicheren Gehölzen aufzupflanzen (ca 1200 m²), dann haben wenigstens Vögel und Insekten was davon.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Secret Garden am 29. Juli 2020, 11:52:11
Das ist sehr schade. :-\
.
Meine Beweggründe sind einmal ästhetische (was ist ein Hausgarten ohne Apfelbaum, ohne Kirschblüten im Frühling?) und die Möglichkeit Obst zu ernten, das es im Handel nicht (mehr) gibt.
.
Ein Apfelallergiker, und davon gibt es viele, findet im Supermarkt und auf dem Wochenmarkt kaum genießbare Äpfel - vom fehlenden Geschmack gar nicht zu reden ... ::)
.
Gestern sah ich im Supermarkt Plastikschälchen mit einer Handvoll roter Johannisbeeren für je rund 4 €, meine diesjährige Johannisbeerernte kam mir gleich noch wertvoller vor. ;)
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Rüttelplatte am 29. Juli 2020, 11:55:46
Ich liebe Bäume, insbesondere wenn noch was leckeres dranhängt. ;D
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Frühling am 29. Juli 2020, 11:56:20
ich wuerde eher fragen "warum pflanzt ihr keine Obstbaeume??" Ich habe es nie bereut so um die 20 alte Apfelsorten gepflanzt zu haben.  Jetzt, nach 10 Jahren, geben sie mir reichlich zurueck was ich an Zeit, Muehe und Geduld investiert habe.  Schon allein ein bluehender Obstbaum ist wunderbar, die Bluete, die schwirrenden Insekten, der Duft, die Vorfreude, usw.

Und dann noch eine Anekdote... sah vor kurzem die Nachbarskinder (10 Jahre alt) auf meinem Rueckweg von der Obstwiese.  Sie fragten mich wo ich denn war , erklaerte, dass ich die Baeume besucht habe und sagte ihnen, dass sie spaeter sich dort Aepfel holen koennten.  Das "spaeter" hatten sie wahrscheinlich nicht gehoert, denn sie waren sehr enttaeuscht, dass sie auf den Baeumen keine Fruechte gesehen hatten. Das war anfangs Juni und weil sie eben keinen Kontakt mit Obstbaeumen haben, dachten sie die Aepfel koennte man jetzt schon pfluecken.  Naja, warum auch nicht, im Einkaufszentrum gibt es sie doch zu jeder Jahreszeit.  Also noch ein Grund einen Obstbaum zu pflanzen.....so dass Kinder lernen wieviel Zeit vergeht bis man in den Apfel beissen kann. :)
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Waldgärtner am 29. Juli 2020, 11:58:36
Die Sorten, die ich pflanze, könnte ich in keinem Laden kaufen.
Wenn ich eine bestimmte Sorte probieren möchte, muss ich sie selber anbauen, in vielen Fällen sogar den Baum selbst veredeln, weil es nur Reiser gibt.

Dazu kommt die Selbstversorgung mit Obst bzw. Verarbeitungsprodukten und natürlich:

Ästhetische Gründe, Naturschutz, Spinnerei.  8)
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: RosaRot am 29. Juli 2020, 12:15:38
ich pflanze keine Obstbäume mehr. Auf unserer flachgründigen Streuobstwiese sind seit 2018 fast alle jungen und ausgewachsenen Obstbäume verdorrt (u.a. 60 Jahre alter Nussbaum, 20 Jahre alter Apfel Gloster, 10 Jahre alter Boskoop...). Die letzten Versuche (u.a. Esskastanie) geben gerade wieder den Löffel ab, trotz Gießen.
.
Vorgesehen ist die Wiese mit Weißdorn, Kirschpflaumen und anderen trockenheitsverträglicheren Gehölzen aufzupflanzen (ca 1200 m²), dann haben wenigstens Vögel und Insekten was davon.

Wenn da Kirschpflaumen wachsen, wachsen da auch kernechte Pfirsiche. Die wuchern hier wie blöde, alle.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 29. Juli 2020, 12:17:42
Ästhetische Gründe, Naturschutz, Spinnerei.  8)

Sammelleidenschaft

Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterging, würde ich heute einen Apfelbaum pflanzen.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: thuja thujon am 29. Juli 2020, 12:25:45
Zitat
Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Weil ichs kann!

...und ich hoffe das bleibt noch eine Weile so und das hier nicht alles mit Neubaugebieten zubetoniert wird.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Bauerngarten93 am 29. Juli 2020, 12:43:30
Weil wenn man irgendwann alt ist, kann man sich schön unter einem alten Obstbaum den Schatten geniessen.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Amur am 29. Juli 2020, 12:47:54
Bei mir werden es auch immer weniger Obstbäume.
Fehlende Lagermöglichkeiten einmal und für 2 Personen brauchts eh kaum was das kommt noch dazu.
Wenn du dann ständig hinterher sein musst, das nicht alles geklaut wird, dann motiviert das auch nicht.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Roeschen1 am 29. Juli 2020, 12:50:17
Weil man Freude an der Vielfalt hat
und weil es viel besser schmeckt als das Einerlei aus den Läden.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: cydorian am 29. Juli 2020, 13:19:52
Selbstversorgung mit überaus leckeren Sachen, die man nicht kaufen kann.

Leider gehts mir wie Wallu, es ist ein bisschen Endzeitstimmung eingetreten. Flachgründige Obstwiese, das geht einfach nicht mehr. Es ist unglaublich, was da alles kaputtgegangen ist. Und eben vertrocknet das restliche im Aprilfrost nicht erforene Obst auf den Bäumen, das vierte Jahr ohne Ernte vermutlich, kein Regen in Sicht. Heute fahr ich wieder mit Wasser hin, es ist brutal und macht einfach keinen Spass mehr. Auf den besseren Böden siehts noch besser aus. Wenn man sie hat. Man bekommt sie aber vielerorts nicht. Die Gemeinde hat auf den Besten Böden der Region (Ackerzahl >70, tiefgründig) 60 Hektar Industriegebiet gezont, zu 80% mittlerweile mit Blechhallen bebaut, "Logistikdienstleister"...
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: wallu am 29. Juli 2020, 13:25:30
ich pflanze keine Obstbäume mehr. Auf unserer flachgründigen Streuobstwiese sind seit 2018 fast alle jungen und ausgewachsenen Obstbäume verdorrt (u.a. 60 Jahre alter Nussbaum, 20 Jahre alter Apfel Gloster, 10 Jahre alter Boskoop...). Die letzten Versuche (u.a. Esskastanie) geben gerade wieder den Löffel ab, trotz Gießen.
.
Vorgesehen ist die Wiese mit Weißdorn, Kirschpflaumen und anderen trockenheitsverträglicheren Gehölzen aufzupflanzen (ca 1200 m²), dann haben wenigstens Vögel und Insekten was davon.

Wenn da Kirschpflaumen wachsen, wachsen da auch kernechte Pfirsiche. Die wuchern hier wie blöde, alle.

Daß Kirschpflaumen wachsen, wäre übertrieben. Sie verlieren gerade wieder die Blätter (das dritte Jahr in Folge), aber immerhin treiben sie im Folgejahr von unten wieder aus.
.
Pfirsiche hatte ich mal, wurde bald wegen Kräusekrankheit aufgegeben  :-\.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: kaliz am 29. Juli 2020, 14:38:25
*heul* Der letzte Ast meines voll behangenen Pfirsichbaums ist gestern beim Sturm genau an der Stützstelle gebrochen. Die Früchte sind alle noch Unreif (Ernte üblicherweise Ende August). Letztes Jahr war schon der größte Teil des Baumes beim Sturm weg gebrochen und jetzt das.  :'(
Natürlich wird der Baum ersetzt, lieber gewesen wäre mir aber er wäre heil geblieben.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Gartenplaner am 29. Juli 2020, 14:41:49
Weil ich dachte, ich müsste unbedingt das Pflanzraster und die Struktur meiner alten Obstwiese erhalten.
Die vorhandenen Obstbäume sind alt und sterben so nach und nach weg.
Die Obstbäume sind definitiv die zickigsten Pflanzen in meinem Garten.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Gartenplaner am 29. Juli 2020, 14:43:44
@kaliz:
Das hatte ich hier letzte Woche
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Gartenplaner am 29. Juli 2020, 14:45:03
 :'(
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: kaliz am 29. Juli 2020, 14:53:47
Das tut weh. Mein Beileid!
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Gartenplaner am 29. Juli 2020, 15:09:03
Danke, ebenso!
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Urmele am 29. Juli 2020, 16:10:44
Weil ich gerne reifes Obst esse und bockelharte Pfirsiche und aromafreie grüne Zwetschgen nicht mag.

Bei Äpfeln liebe ich die Vielfalt von Früh- bis Winterapfel. Da unser Grundstück nicht den Platz für große Apfelbäume her gibt und solche Bäume mengenmäßig viel zu viel tragen um es sinnvoll zu verwerten sind alle Sorten als schlanke Spindeln gezogen.
Die Reiser dafür sind von Fories hier und von zwei Baumschulen die auch Reiser verkaufen. (eine davon inzwischen leider nicht mehr).

Und weil ich auch Obst mag welches nicht unbedingt marktfähig ist weil zu empfindlich.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Wild Obst am 29. Juli 2020, 18:01:54
Weil ich es kann! Brauche ich da mehr Gründe?

Naja, eigentlich geht mir der Platz aus...
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: ringlo am 29. Juli 2020, 18:43:12
Schon mal danke für die Antworten.
Jetzt bin ich wieder etwas besser motiviert nach den ganzen Rückschlägen, auch hier Astbruch durch Sturm, Frost, Blattläuse und Monilia im Frühjahr, Trockenheit seit Monaten.
Im Garten beim Haus sind die Bäume brechend voll, auf der 1/2 Hektar Obstwiese fast nix.

Ich kann dann auch (noch) weiter Obstbäume pflanzen. Gut 50 Veredlungen vom Frühjahr warten. :)
 Nur wohin damit?
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Wurmkönig am 29. Juli 2020, 20:48:08
Eigenes Obst aus dem Garten ist für mich absoluter Luxus, etwas das man nicht kaufen kann. Dein Platzproblem kann ich nachempfinden, du willst gar nicht wissen wie mein Garten aussieht, aber ich habe noch immer nicht genug.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: willi2000 am 29. Juli 2020, 22:18:33
Obstbäume schneiden ist Meditation und die Sense schwingen ist interessanter als Fitnessstudio und der Ebbelwoi von Possmann und Co schmeckt halt net.

Schobbe,

Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Apfebam am 29. Juli 2020, 23:14:46
Weil ich die Sortenvielfalt liebe und v.a. auch Sorten pflanzen kann, die man nicht einfach so im Laden kaufen kann. Gerade die Einheits-Apfelsorten schmecken mir mittlerweile überhaupt nicht mehr. Selbst der so beliebte Elstar, den ich früher auch gern mochte, sagt mir nicht mehr zu. Lieber beiße ich in einen Nela, Rubinola, Jakob Fischer, Jonathan oder Alkmene. Und wie viele Leute heutzutage neidisch auf einen sind wenn man ihnen erzählt dass man einen Klarapfel oder Gravensteiner im Garten hat. Meine Arbeitskollegen waren letztens total aus dem Häuschen als ich ihnen eine Kiste Klaräpfel mitgenommen habe, die restlos weg ging.
Außerdem möchte ich diese Sorten, die ich persönlich als wertvoll erachte, weiter erhalten. Das sind hauptsächlich ältere Sorten aber auch neuere lasse ich nicht aus.

Ein weiterer hier schon genannter Grund, der nicht außer Acht gelassen werden darf, ist die Vollreife beim Pflücken. Die unreifen und harten Zwetschgen, Mirabellen, Pfirsiche und Nektarinen im Geschäft schmecken einfach nicht.

Und: Dank ausreichend Platz kann ich genug verschiedene Sorten einzelner Obstarten pflanzen um von Juni bis April eigenes Obst zu haben.
Kirschen von Juni bis Juli, Zwetschgen und co. von Juli bis September, Birnen von August bis November, Äpfel von Ende Juli bis April dank Lagerung. Zwischendrin dann auch noch Pfirsiche, Nektarinen und im Herbst auch Quitten. Im Mai habe ich einen Monat ohne etwas, den sollen aber bald Maibeeren etwas füllen, und im Juni geht es dann eh schon wieder los, es sei denn ein Spätfrost hat Schaden angerichtet so wie dieses Jahr.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 29. Juli 2020, 23:23:59
Ich habe heuer mir eine kleine Streuobstwiese gegönnt. Mal gucken wie lange da der Platz ausreichen wird  ;D
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: mikie am 29. Juli 2020, 23:42:53
weil ich weis was (nicht) drin ist
weil es aus dem eigenen Garten meist besser schmeckt
weil ich der Natur (z.b. Vögel) etwas gutes tun will
weil es Spass macht die eigenen Früchte zu Ernten und zu verschenken
Weil es viel zu selten frische Maulbeeren gibt  ;D
gibt viele Gründe...
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Monti am 04. August 2020, 08:20:10
Obstbäume schneiden ist Meditation und die Sense schwingen ist interessanter als Fitnessstudio und der Ebbelwoi von Possmann und Co schmeckt halt net.

Schobbe,
Dito!
Auf das Mosten im Herbst freu ich mich immer wie ein kleines Kind. Allein der Geruch vom lagernden Obst oder frisch gepresstem Saft... Sagenhaft. Und der Most/Cider erst. Eigener Apfelsaft...
Apfelkuchen aus Jakob Fischer, Transparent von Croncels oder Zabergäurenetten läuft allem was man unter dem Namen (Apfelkuchen) kaufen kann mit Leichtigkeit den Rang ab!
Zwetschgenkuchen mit Geschmack!
Marmelade und in guten Jahren ein Brand.
Die Blühenden Bäume! Was wäre das Schwabenländle ohne Streuobstwiesen, das Streuobstparadies... Man mag es sich nicht vorstellen.
Und ja, auch auf das Baumschneiden freue ich mich immer im Voraus.

Kurzum, Obstbäume sind ein Genuss für alle Sinne, auch wenn es manchmal ein paar Nerven kostet, werden sicherlich wieder mehr erstattet.  ;)
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: obst am 04. August 2020, 09:28:23
Weil ich die Geschmacksvielfalt nirgends kaufen kann. Ich kann das Obst ausreifen lassen, so dass sich der sortentypische Geschmack herausbilden kann. Wenn ich mit geschlossenen Augen in einen Apfel beiße, weiß ich, welche Sorte ich vor mir habe. Bei gekauftem Obst ist das selten der Fall.

Wenn die Sortenvielfalt nicht in den Gärten erhalten wird, verschwindet sie bald. Ich veredel auch gerne Sorten, nachdem ich sie irgendwo gefunden habe. Auf vielen Bäumen sitzen bei mir mehrere Sorten, so ist immer etwas reif.

Wenn im Frühjahr die Bäume blühen, freue nicht nur ich mich, sondern auch die Insekten, die im Sommer auch gerne am reifen Obst nagen.

Obstbäume haben für mich immer zu einem Garten dazugehört. Ich möchte sie nicht missen, auch wenn sie beim Rasenmähen viele Hindernisse darstellen.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Bufo am 04. August 2020, 10:07:53
Eigentlich ist ja alles schon gesagt:  :D
Ästhetische Gründe, ...
- Schatten
Das Zeug, das es im Laden gibt, wird immer noch schlimmer. 
Als Kind war ich der größte Obstesser vor dem Herren. Das Obst, das GG vom Einkaufen mitbringt, verfüttere ich in schöner Regelmäßigkeit an Nachbars Hühner. Die freuen sich über ihre spendablen Nachbarn und legen ein Extraei.
Schon allein ein bluehender Obstbaum ist wunderbar, die Bluete, die schwirrenden Insekten, der Duft, die Vorfreude, usw.
Ein weiterer hier schon genannter Grund, der nicht außer Acht gelassen werden darf, ist die Vollreife beim Pflücken.
.
Leider ist mein letzter Pflaumenbaum aus Altersgründen eingegangen, über einen Nachfolger denke ich noch nach. Mit einem neuen Apfelbaum läuft z.Z. der dritte Versuch.

Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Wild Obst am 04. August 2020, 11:15:39
Eigentlich ist ja alles schon gesagt:  :D

Genau! Und wenn man einmal mit Veredeln angefangen hat, hat man sowieso meist mehr Bäume als man Platz zu pflanzen hat. Und wenn man dann noch anfängt, Reiser zu tauschen, hat man noch mehr Sorten und dann hat man irgendwann Mehrsortenbäume:
Auf vielen Bäumen sitzen bei mir mehrere Sorten, so ist immer etwas reif.
Die meisten meiner Birnbäume haben inzwischen 2-3 oder mehr Sorten und auch bei den Äpfeln habe ich das schon angefangen. Pflaumen habe ich auch keinen Baum mehr, der nur noch eine Sorte hat. Sogar bei den Speierlingen habe ich schon mit Mehrsortenbäumen angefangen, wobei die "Sorten" eigentlich eher nur Selektionen sind, wenn man es genau nimmt. Bei kleineren Bäumen wie Pfirsichen lohnt es sich nicht so, aber trotzdem habe ich es schon ein bisschen angefangen und auch bei den Quitten habe ich Bäume mit 2, 3, und 6 Sorten, weil mir der Platz ausgeht und ich so viele verschiedene Sorten testen oder auch anbauen kann.

Irgendwann wird man einfach ein Obstsorten"messi" (oder netter gesagt, ein Sammler) und hamstert verschiedene Sorten.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Roeschen1 am 04. August 2020, 11:24:09
Auf das Mosten im Herbst freu ich mich immer wie ein kleines Kind. Allein der Geruch vom lagernden Obst oder frisch gepresstem Saft... Sagenhaft. Und der Most/Cider erst. Eigener Apfelsaft...
Apfelkuchen aus Jakob Fischer, Transparent von Croncels oder Zabergäurenetten läuft allem was man unter dem Namen (Apfelkuchen) kaufen kann mit Leichtigkeit den Rang ab!
Zwetschgenkuchen mit Geschmack!
Marmelade und in guten Jahren ein Brand.
Die Blühenden Bäume! Was wäre das Schabenländle ohne Streuobstwiesen, das Streuobstparadies... Man mag es sich nicht vorstellen.
Und ja, auch auf das Baumschneiden freue ich mich immer im Voraus.

Kurzum, Obstbäume sind ein Genuss für alle Sinne, auch wenn es manchmal ein paar Nerven kostet, werden sicherlich wieder mehr erstattet.  ;)
Genau deshalb (auch),
weil es so gut schmeckt.
Dattelzwetschgenkuchen
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Borker am 04. August 2020, 11:33:37
Ich möchte auch Obstbäume pflanzen.
Um etwas Obst zum naschen zu haben .
Platz hab ich keinen in meinem Garten aber die Eltern auf dem Nachbargrundstück würden mir eine
Fläche auf Ihrer Wildwiese zur Verfügung stellen.

LG Borker
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: obst am 04. August 2020, 12:39:54
Leider ist mein letzter Pflaumenbaum aus Altersgründen eingegangen, über einen Nachfolger denke ich noch nach. Mit einem neuen Apfelbaum läuft z.Z. der dritte Versuch.

Deshalb habe ich immer wurzelechte Zwetschen und Pflaumen. Wenn der alte Baum nicht mehr richtig will, ist der neue unten schon soweit gewachsen, dass er in den Startlöchern steht. Dann säge ich den alten einfach ab.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Bufo am 04. August 2020, 12:45:37
Ich hoffe ja noch, dass der alte Baum wurzelecht war. Ich hatte den schon alt übernommen und habe daher keine Ahnung.
Ein Wurzeltrieb steht jetzt im Garten von SchwieSo und ich beobachte dessen Entwicklung mit Argusaugen. Falls er mal trägt, möchte ich davon ein Stückchen wiederhaben.  ;)
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Herr Döpfel am 04. August 2020, 14:18:29
Was wäre das Schabenländle ohne [...]
Es ist zwar scha(e)big, sich über Tippfehler lustig zu machen, aber der freut mich als "Gälfiäßler" doch sehr.  :D

Neben den praktischen Vorzügen strukturieren Obstbäume auch das Jahr, und das finde ich etwas Schönes.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Roeschen1 am 04. August 2020, 15:49:38
Was wäre das Schabenländle ohne [...]
Es ist zwar scha(e)big, sich über Tippfehler lustig zu machen, aber der freut mich als "Gälfiäßler" doch sehr.  :D
Mein Garten ist voll von Waldschaben... ;D
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Desperado am 04. August 2020, 19:37:30
ich pflanze keine Obstbäume mehr. Auf unserer flachgründigen Streuobstwiese sind seit 2018 fast alle jungen und ausgewachsenen Obstbäume verdorrt (u.a. 60 Jahre alter Nussbaum, 20 Jahre alter Apfel Gloster, 10 Jahre alter Boskoop...). Die letzten Versuche (u.a. Esskastanie) geben gerade wieder den Löffel ab, trotz Gießen.
.
Vorgesehen ist die Wiese mit Weißdorn, Kirschpflaumen und anderen trockenheitsverträglicheren Gehölzen aufzupflanzen (ca 1200 m²), dann haben wenigstens Vögel und Insekten was davon.

Dann musst Du einfach ein größeres Loch ausheben - notfalls auch mit dem Minibagger - und dieses Loch mit besserer Erde und etwas Humus (verrotteten Kompost) auffüllen. Auf jeden Fall solltest Du Dich für einen kräftigen Hochstamm und eine trockentolerante Sorte entscheiden.

Der Boden darf nach der Pflanzung nicht austrocknen. Wenn es so warm und trocken ist wie in den letzten Wochen, sollte man gerade auf flachgründigen Böden 2x die Woche kräftig gießen (mind. 30 Liter pro Baum), damit die Wurzeln auch gut anwachsen.

Wenn der Baum, den Du pflanzen willst, nicht direkt aus der Erde kommt, sondern von der Baumschule zum Verkauf in Sand eingeschlagen wurde, sollte man vor der Pflanzung auf jeden Fall die Wurzeln anschneiden und alles, was bereits verbräunt ist, entfernen (so weit zurückschneiden, bis das Weiße zum Vorschein kommt).

Das erste Jahr ist das problematischste. Da gehen die meisten Bäume ein, wenn man nicht aufpasst. Aber auch im zweiten Standjahr kann es bei zu viel Stress (Trockenheit, starker Läuse- und Gespinstmottenbefall) noch zu Ausfällen kommen. So richtig ins Wachsen kommen die Bäume meist erst im dritten Jahr.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: cydorian am 04. August 2020, 23:18:43
Dann musst Du einfach ein größeres Loch ausheben - notfalls auch mit dem Minibagger - und dieses Loch mit besserer Erde und etwas Humus (verrotteten Kompost) auffüllen. Auf jeden Fall solltest Du Dich für einen kräftigen Hochstamm und eine trockentolerante Sorte entscheiden.

Als man vor 100 Jahren hier einige Weinberge zu Obstwiesen gemacht hat, haben die Löcher in den Kalk gesprengt und mit Erde verfüllt, damit die Bäume mehr Erde unter den Füssen haben.

Das ging all die Jahre gut und brachte reiche Ernten. Aber jetzt sind das die Obstwiesen, wo die Bäume krepieren, auch die alten, die letzten zwei Jahre sogar rasend schnell. In der Wüstenhitze sterben erst grosse Äste oben in der Krone, dann Seitenäste. Aus. Eine Grube mit Erde reicht eben nicht, die Bäume wurzeln im gesamten Traufbereich und wenn der Boden da weitgehend flach und knochentrocken ist, wars das.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Waldgärtner am 06. August 2020, 19:36:40
Aber gerade das sich veränderte Klima mach es in meinen Augen nötig, weiter Bäume zu pflanzen.
Persönlich sehe ich mich da schon auch in der Verantwortung gegenüber künftigen Generationen.
Es erfordert vielleicht halt auch etwas Experimentierfreude, Apfelsorten aus Ungarn etwa, oder vermehrt Sämlinge, um auch trockenresistente Varianten zu finden.
Von Wildlingen, die an Bahnstrecken aufgehen, lese ich immer wieder, dass sie über eine gute Toleranz gegen Hitzen und Trockenheit verfügen. Solche "Sorten" gilt es zu finden und zu vermehren.
Gleichzeitig will ich natürlich auch viele alte Sorten ausprobieren, aber ein Mix ist hier sicherlich sinnvoll. Ein paar kommen durch und sind dann bestenfalls angepasst.

Irgendwo hoffe ich auch, dass auch mal wieder ein paar normale Jahre/Sommer kommen.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Roeschen1 am 07. August 2020, 15:38:01
Man könnte bezüglich der Sortenauswahl auch auf südliche Länder wie Frankreich/Italien ausweichen.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: obst am 07. August 2020, 15:50:24
Eine Lokalsorte ist meistens viel besser an den Standort angepasst hinsichtlich Krankheiten. Es gibt fast für alle Geschmacksrichtungen die passende Sorte.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Roeschen1 am 07. August 2020, 18:42:41
Eine Lokalsorte ist meistens viel besser an den Standort angepasst hinsichtlich Krankheiten. Es gibt fast für alle Geschmacksrichtungen die passende Sorte.
Es ging um höhere Temperaturen, wo heimische Sorten benachteiligt sind und möglicherweise nur in Höhenlagen überleben.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Nox am 07. August 2020, 19:11:41
ich pflanze keine Obstbäume mehr. Auf unserer flachgründigen Streuobstwiese sind seit 2018 fast alle jungen und ausgewachsenen Obstbäume verdorrt (u.a. 60 Jahre alter Nussbaum, 20 Jahre alter Apfel Gloster, 10 Jahre alter Boskoop...). Die letzten Versuche (u.a. Esskastanie) geben gerade wieder den Löffel ab, trotz Gießen.
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Vorgesehen ist die Wiese mit Weißdorn, Kirschpflaumen und anderen trockenheitsverträglicheren Gehölzen aufzupflanzen (ca 1200 m²), dann haben wenigstens Vögel und Insekten was davon.

Dann musst Du einfach ein größeres Loch ausheben - notfalls auch mit dem Minibagger - und dieses Loch mit besserer Erde und etwas Humus (verrotteten Kompost) auffüllen. Auf jeden Fall solltest Du Dich für einen kräftigen Hochstamm und eine trockentolerante Sorte entscheiden.

Der Boden darf nach der Pflanzung nicht austrocknen. Wenn es so warm und trocken ist wie in den letzten Wochen, sollte man gerade auf flachgründigen Böden 2x die Woche kräftig gießen (mind. 30 Liter pro Baum), damit die Wurzeln auch gut anwachsen......

Na, wenn wallu schreibt, dass ihm sogar ein 60 Jahre alter Nussbaum vertrocknet ist, dann sind Deine Tipps zu Neupflanzungen aber irgendwie wenig hilfreich.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Roeschen1 am 07. August 2020, 20:11:15
Es kommt auf den Boden an, flachgründige Böden, Südhang, wird schwierig in Zukunft, wenn die Sommer so bleiben.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Urmele am 08. August 2020, 08:21:30
Deswegen!  ;D

(https://thumbs.picr.de/39178420wi.jpg) 
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Desperado am 08. August 2020, 09:35:53
Dann musst Du einfach ein größeres Loch ausheben - notfalls auch mit dem Minibagger - und dieses Loch mit besserer Erde und etwas Humus (verrotteten Kompost) auffüllen. Auf jeden Fall solltest Du Dich für einen kräftigen Hochstamm und eine trockentolerante Sorte entscheiden.

Als man vor 100 Jahren hier einige Weinberge zu Obstwiesen gemacht hat, haben die Löcher in den Kalk gesprengt und mit Erde verfüllt, damit die Bäume mehr Erde unter den Füssen haben.

Das ging all die Jahre gut und brachte reiche Ernten. Aber jetzt sind das die Obstwiesen, wo die Bäume krepieren, auch die alten, die letzten zwei Jahre sogar rasend schnell. In der Wüstenhitze sterben erst grosse Äste oben in der Krone, dann Seitenäste. Aus. Eine Grube mit Erde reicht eben nicht, die Bäume wurzeln im gesamten Traufbereich und wenn der Boden da weitgehend flach und knochentrocken ist, wars das.

Wenn ältere, gut verwurzelte Bäume absterben, liegt das weniger an Hitze und Trockenheit, sondern mehr an schlechter Pflege und starkem Pilzbefall. Ich seh das wie oft, dass sich um die Bäume jahrelang nicht richtig gekümmert wird, und dann nach 10 Jahren macht man dann einen Radikalschnitt und hinterlässt dabei große Wunden, die dann wieder Eintrittspforten für Krankheitserreger sind. Das Altholz/Totholz muss raus und der Baum darf auch nicht mit Ästen und Zweigen überlastet sein. Ein regelmäßiger Schnitt alle 1-2 Jahre tut da schon Wunder. Auch sollte man Schädlinge rechtzeitig bekämpfen

Die Trockenheit und Hitze verursachen natürlich zusätzlichen Stress, was zu einem vorzeitigen Abwurf der Früchte führt, und sind sowas wie ein Brandbeschleuniger beim Absterbeprozess, aber ein gesunder, gut durchwurzelter Baum geht idR nicht so schnell ein.

Wenn ich dazu rate, auf flachgründigen Böden ein möglichst großes Pflanzloch auszugraben (darf ruhig 2 auf 2 Meter sein und 1m tief) und mit guter Erde (Löss) aufzufüllen, dann nicht ohne Grund. Ein guter Boden mit einer hohen nutzbaren Feldkapazität speichert das Wasser sehr viel besser.

Und die Sorte muss natürlich zum Klima passen. Mir ist noch nie ein Brettacher, Schwaikheimer oder Bohnapfel verreckt, wohl aber ein Gewürzluiken, ein Kardinal Bea oder ein Boskoop. Erstaunlich gut halten sich auch die Goldparmänen. Als Mostäpfel sind die mir zwar etwas zu klein, aber die Goldparmäne ist ein sehr guter Befruchter für die meist triploiden Wirtschaftssorten und er hat ein recht gesundes Holz, das nicht so schnell vergreist.

Kirschen und Zwetschgen gehen meist auch recht gut auf trockene Lagen.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: cydorian am 08. August 2020, 10:34:07
Wenn ältere, gut verwurzelte Bäume absterben, liegt das weniger an Hitze und Trockenheit, sondern mehr an schlechter Pflege und starkem Pilzbefall.

Das ist einer dieser alten Lehrsätze, die längst einer Ergänzung bedürfen, weil sich die Grundparameter in nicht wenigen Regionen geändert haben. Ich empfehle dir, mal die Gegenden zu besuchen, wo es abwärts geht. Das ist zum Beispiel die südliche Mitte Deutschlands, wo seit Jahren dieser trockene Keil auf den Wetterkarten zu sehen ist und jedes Jahr Wochen mit 35-38° normal geworden sind, wo auch die Böden nicht perfekt sind.

Abgestorben auch auf meiner und anderen Wiese sind keineswegs alte, ungepflegte und morsche Äpfel. Die Bäume haben durchgäng Probleme, eine Häufung gibt es sogar bei den 10-20jährigen. Die grossen Alten kommen tendentiell noch besser weg. Draufgegangen sind bei mir z.B. Klarapfel, Goldparmänen, Glockenapfel, weitere kämpfen mit Diplodia mutila und werden wohl nicht zu retten sein. Das schafft es sogar in überregionale Zeitungen: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/streuobstwiesen-durch-pilz-gefaehrdet-spuren-der-hitze-16653263.html

An Pflege erhalten diese Bäume auch nach der Jugend eine freie, möglichst grosse Baumscheibe, Verjüngungsschnitte, schnelle Entfernung des Totholzes. Die Wiese drumrum wird zweimal jährlich gemäht, wobei die zweite Mahd mittlerweile meist ausfällt, weil sowieso alles trockendürr ist.

Ob es da überhaupt irgend eine Anpassung gibt, ist mir noch nicht klar. Das einzige, was wirklich gut wächst ist tatsächlich Myrobalane, bedingt (in der Jugend giessen) auch Quitte. Kirschen und vor allem Zwetschgen haben ebenfalls Probleme. Alte Kirschbäume, sofern sie nicht zu sehr von Monilia geplagt sind, überleben zumindest. Aber man kann nicht die ersten 15 Jahre des Baumlebens bewässern, bis er alt genug ist. Das geht am Hausgarten, aber nicht Wiesen im Aussenbereich, wo man mit Tanks und Anhängern hinmuss und dann noch das Wasser einen Hang hinaufschaffen bei glühender Hitze. Zwetschgen haben ebenso absterbende obere Äste. Bei denen und auch Äpfeln kommt hinzu, dass das Holz bei Wassermangel brüchiger wird, bei Windböen gibt es sehr leicht Bruch.

Innerhalb der Arten versuche ich, Sorten zu pflanzen die laut Literaturangaben trockenverträglicher sind, Sachen wie z.B. die Kasseler Renette. Man wird sehen. Jedenfalls bin ich auch dieses Jahr schon fünfmal dort gewesen mit Wasser, um jüngere Bäume zu giessen. Ich mach weiter. Suchend, aber noch nicht aufgegeben. Die Attraktivität von eigenem Obst ist eben sehr hoch, auch wenn so wie jetzt jahrelang kaum was zu ernten ist, um das Theradthema zu nennen. Dieses Jahr bisher ein paar Piros. Letzte Woche gab es sie schon von einem kommerziellen Anbauer. Und wenn ich diese gekauften Äpfel mit dem vergleiche, was ich vom eigenen Baum bekommen habe, dann weiss ich wieder sehr genau, wieso es sich lohnt, dranzubleiben. Es ist eine bodenlose Schande und grenzt an Betrug, was uns als Obst verkauft wird, am schlimmsten ist es beim Steinobst. Das geht nur, weil kaum ein Kunde noch eine Ahnung hat, wie gut reifes Obst schmeckt, das nicht von hemmungslos ertragsüberlasteten Bäumen stammt.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Bufo am 08. August 2020, 10:57:34
Es ist eine bodenlose Schande und grenzt an Betrug, was uns als Obst verkauft wird, ...
.
*nickt dazu heftigst bis der Orthopäde kommt*  :P
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Aromasüß am 08. August 2020, 22:23:46

Anschließe mich!!

Es ist eine bodenlose Schande und grenzt an Betrug, was uns als Obst verkauft wird!

... neben den ganzen anderen Gründen, vor allem:
Kinder können auf Bäume klettern, Naturschutz, Schönheit, ausgeglicheneres, feuchteres Kleinklima im Garten
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: durone am 09. August 2020, 08:43:14
Gerstern gab es Toptaste im Supermarkt zu kaufen. Ich habe tatsächlich 2 kg gekauft, sie sahen blau aus. Bis auf eine Zwetschge haben bisher alle grauenhaft geschmeckt, viel zu früh geerntet. Werde ich nicht mehr kaufen. In 2 Wochen müssten meine eingenetzten Hanita reif sein, das ist eine andere Welt.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: kaunis am 09. August 2020, 12:28:11
In diesem Jahr scheint sich zu bestätigen, was ich bei dem abnehmendem Niederschlag und der Hitze der letzten Jahre beobachten muss, leider :-[.
- Empfindliche alte Sorten mit hervorragendem Geschmack (Weißer Winterkalvill, Freiherr von Berlepsch), aber hoher Empfindlichkeit sind abgestorben. Die Goldparmäne habe ich entfernt, weil der Blutlausbefall immer verheerender wurde (Dürrefolge, Hitzefolge??).
- Wundervolle alte Sorten überleben auch dieses Jahr, und zwar mit gutem Zuwachs und Behang: Roter Boskoop, Graue Herbstrenette, Kaiser Wilhelm.
Leider sind die Äpfel wohl auch in diesem Jahr recht weich und mürbe, wie es auch in den vorhergehenden Dürresommern war.
Der "Dülmener Rosenapfel" wächst und trägt zwar gut, aber wie immer leidet das Aroma und die Haltbarkeit unter der großen Hitze.
Ich frage mich, welchen Einfluss die Unterlage auf die Widerstandsfähigkeit hat! Ich gärtnere auf Sandboden, da müsste die Unterlage tief wurzeln.
In den beschriebenen flachgründigen Böden müssten andere Unterlagen als für Sandböden verwendet werden. Weiß jemand mehr dazu? Ich möchte die Herbstrenette vermehren, weil Geschmack und Lagerfähigkeit wie auch Widerstandsfähigkeit herausragend sind. Dazu bräuchte es eine Unterlage für Sandböden!
Was gibt es da Neues neben den altbekannten traditionellen Unterlagen?
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Monti am 09. August 2020, 12:48:14
Was wäre das Schabenländle ohne [...]
Es ist zwar scha(e)big, sich über Tippfehler lustig zu machen, aber der freut mich als "Gälfiäßler" doch sehr.  :D

Neben den praktischen Vorzügen strukturieren Obstbäume auch das Jahr, und das finde ich etwas Schönes.
:-X korrigiert...
Andersherum hätte ich es wahrscheinlich genauso gemacht  ;D
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Sternrenette am 09. August 2020, 13:01:36
Ich pflanze Obstbäume weil ich immer Überraschungen erlebe: bunte Juli und Uta sind Williams und Charneu, Geheimrat Oldenburg ist Kaiser Wilhelm, die Sonderveredlung Jakobi + Jakob Fischer ist Jakobi + ?.

Sowas hält geistig fit, ich hätte mich sonst nie mit Veredelungstechnik und Sorten befaßt :D
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: BernerRosenapfel am 09. August 2020, 16:21:00
In diesem Jahr scheint sich zu bestätigen, was ich bei dem abnehmendem Niederschlag und der Hitze der letzten Jahre beobachten muss, leider :-[.
- Empfindliche alte Sorten mit hervorragendem Geschmack (Weißer Winterkalvill, Freiherr von Berlepsch), aber hoher Empfindlichkeit sind abgestorben. Die Goldparmäne habe ich entfernt, weil der Blutlausbefall immer verheerender wurde (Dürrefolge, Hitzefolge??).


So macht jeder seine Erfahrungen...Ich habe zwei Weiße Winterkalvill an zwei verschiedenen Standorten und sie schlagen sich bisher mehr als tapfer. Übrigens ebenso wie meine Goldparmäne... Aber es stimmt schon; man wird sich mehr Gedanken über die Verträglichkeit alter erprobter Sorten im heutigen Klima machen müssen.

Gruß
BR
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: polluxverde am 10. September 2020, 21:48:13
Eigene Obstbäume pflanzt man auch, wenn man hier mal reingeschaut hat[https://www.buecher.de/shop/fachbuecher/das-wunder-von-mals/schiebel-alexander/products_products/detail/prod_id/48130646/][/url]
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: polluxverde am 10. September 2020, 21:55:16
https://www.buecher.de/shop/fachbuecher/das-wunder-von-mals/schiebel-alexander/products_products/detail/prod_id/48130646/
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Tara2 am 11. September 2020, 07:30:51
Wei das meiste Obst aus dem Handel einfach nur Grausam schmeckt und selbst das Bio Obst mit allem möglichen Scheiß behandelt wird! Sodass  von gesund oft keine Rede mehr sein kann! Auch ist die Vielfallt bei der Handelsware einfach nicht mehr gegeben, da gibt es wenn es hoch kommt noch 20 Apfelsorten, 10 Birnsorten und 5 Kirschsorten, usw.. Den Geschmack eines Klarapfels, Kaiser Wilhelm, Vereinsdechant, Nationalbergamot, Weißer Spanischen, Bergthold, .... kennen die allermeisten Städter doch gar nicht mehr und wissen dabei noch nicht mal was ihnen entgeht!
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: jul am 11. September 2020, 13:44:05
Wei das meiste Obst aus dem Handel einfach nur Grausam schmeckt und selbst das Bio Obst mit allem möglichen Scheiß behandelt wird! Sodass  von gesund oft keine Rede mehr sein kann! Auch ist die Vielfallt bei der Handelsware einfach nicht mehr gegeben, da gibt es wenn es hoch kommt noch 20 Apfelsorten, 10 Birnsorten und 5 Kirschsorten, usw.. Den Geschmack eines Klarapfels, Kaiser Wilhelm, Vereinsdechant, Nationalbergamot, Weißer Spanischen, Bergthold, .... kennen die allermeisten Städter doch gar nicht mehr und wissen dabei noch nicht mal was ihnen entgeht!
... so ist es!
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Wild Obst am 11. September 2020, 15:44:39
Ich habe mir je zwei Pinus koraiensis und P. edulis gegönnt. Mal sehen, wie gut die sich bei mir machen (und ob sie auch in nicht allzuferner Zukunft Zapfen mit Nüssen produzieren...).

Weil ich eigene "Pinien"kerne haben will. Weil ich auch mal exotisches pflanzen kann und es spannend ist zu sehen, wie sich die Bäume (und Ernten) entwickeln. Vielleicht probiere ich auch noch richtige Pinien (Pinus pinea), auch wenn der erste Versuch vor ein paar Jahren nicht erfolgreich war.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: plantboy am 12. September 2020, 00:07:26
...außer den gennanten Gründen: nicht nur was zum Gucken vom Garten haben, andere Sorten/Aromen, giftfrei,...

...weil ich es von  Früher so kenne und es einfach toll ist so nah an der Natur zu sein und  mit ihr zu arbeiten. Das will ich meinem Kind auf jeden Fall weitergeben.





Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: thuja thujon am 12. September 2020, 21:47:20
Die Illusion der Giftfreiheit wurde mir längst genommen. Daran kann ich einfach nicht glauben wenn das Kerngehäuse eines unbehandelten Apfels komplett verschimmelt ist. Aufgrund meiner Ausbildung und Berufserfahrung weiß ich auch ohne diese überdeutlichen Anzeichen das Giftfreiheit in der Natur praktisch nicht existent ist. Eher im Gegenteil.

Und obwohl diese Gifte in den wenig intensiv (=wenig gespritzt) geführten Obstkulturen verstärkt produziert werden, möchte ich nicht auf die Vielfalt der Sorten verzichten, die Gifte sind auch relativ belanglos, egal ob natürlichen oder humanen Ursprungs. 284m² und rund 30 Sorten. Dorfkind in die Stadt gezogen eben...
Ich habe gerade die Tage einer Arbeitskollegin ein Probierpaket Äpfel mitgebracht. Ihre Kinder haben sich gefreut, die haben den ersten ganzen Apfel seit rund 20 Jahren gegessen. Manche Kinder wachsen ohne die Möglichkeit Äpfel zu essen auf. Punkt.
Auch dafür pflanze ich Bäume. Nicht nur weil ich Allergiker bin, das Problem haben auch andere. Das mit der Allergie ist allerdings auch ein Grund warum ich auch mal was ernten will. Es gibt eben für manche keine Äpfel zu kaufen und in Apfelmus kann man nicht herzhaft reinbeissen...
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: austria_traveller am 21. September 2020, 07:36:48
Wo kriege ich sonst noch gut schmeckendes Obst her, dass nicht gespritzt ist ?
Selbst im Bio-Anbau sind die Kupfer Spritzungen fast 10x so hoch wie im Normalanbau.
Wenn ich selbst anbau, weiß ich was ich esse - so einfach ist das !
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: o0Julia0o am 29. September 2020, 16:13:40
Zitat
Ästhetische Gründe, Naturschutz, Spinnerei.
  ;D
Das fasst es sehr schön zusammen. Aber auch die Kulinarik zählt. Das Zeug, das es im Laden gibt, wird immer noch schlimmer.  "Äpfel grün", "Äpfel rot "  :-X, von grasgrünen Zwetschgen und Pflaumen und absolut geschmacklosen Birnen ganz zu schweigen.
Das ist der wichtigste Punkt auch für mich.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Bienenkönigin am 29. September 2020, 17:31:48
Austria_traveller,
genau das sind auch meine Beweggründe.
Außerdem bin ich eine Sammlerin. Diesen Herbst werden auch nochmal 5 Apfelbäume bei mir einziehen:
Schlesischer Lehmapfel, Gewürzluiken, Muskatrenette, Ripston Pepping und Königl. Kurzstiel.
LGr
Bienenkönigin
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Bauerngarten93 am 29. September 2020, 18:48:09
Ich habe Samstag auch noch einen selbstveredelte Hochstamm gepflanzt. Ich habe vor ein paar Jahren Fotos wieder gefunden, wie mein Vater schöne alte Obstbäume im Garten gefällt hat. Als ich gärtner wurde, wollte ich diesen Zustand wieder herstellen und fing an Obstbäume selber zu veredeln und zu ziehen. Viele sind jetzt hochstämme und somit zog der erste eigene wieder an die alten Stellen.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: austria_traveller am 29. September 2020, 19:47:09
selbstveredelte Hochstamm gepflanzt.
Wow Hochstamm ! ... musst einen großen Garten haben.
Bei uns geht nur Spindel. Die tragen aber sehr brav. Intensivanbau halt.
Golden Delicious & Kronprinz haben wir schon, nächstes Jahr kommt noch ein Roter Boskoop dazu.
Dann ist's aber genug - das Zeugs muss man ja Essen auch irgendwann  ;D
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: hunsbuckler am 29. September 2020, 19:57:04
die Gründe warum ich in der Vergangenheit Obstbäume gepflanzt habe sind alle schon genannt worden.Warum ich jetzt noch ein paar pflanze?
Ich habe mit einem aus der Nachbarschaft mein etwa 300qm grosses Gartengrundstück (etwas abseits meines Hauses liegend) gegen eines seiner Grundstücke eingetauscht.Dieses Stück Grünland (momentan als Pferdeweide genutzt) misst 1 Hektar!Da wäre ich blöd gewesen nicht zuzustimmen.
Somit wird etwa ein drittel dieser Wiese mit Speierlingen,Elsbeeren,Zwetschgen und Sauerkirsch-Hochstämmen bepflanzt....die restliche Fläche dürfen die Pferde weiter beweiden (der Besitzer der Pferde setzt übrigens einen Zaun um die Bäume vor den Pferden zu schützen).
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Bauerngarten93 am 29. September 2020, 20:01:05
Ich habe einen Bauernhof und noch Landwirtschaft am laufen. Platz ist genug. Ich könnte wohl noch 50 Stück Pflanzen...
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: thuja thujon am 29. September 2020, 23:24:37
Und genau das können viele nicht mehr, weil sie eine schnieke Terasse ums Haus haben, die Bodenplatte davon steht auf der alten Obstwiese hinterm alten Haus. Im Kühlschrank vom neunen Ökohaus auf der ehemaligen Obstwiese steht Biojoghurt.

Auf Autobahnen wachsen keine Bäume.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Juneberry am 29. September 2020, 23:27:44
Auf Autobahnen wachsen keine Bäume.
...und in winzigen Gärten auch nicht, zumindest nicht so viele Hochstämme.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: thuja thujon am 29. September 2020, 23:37:58
Ein Schattenbaum sollte jeder Garten haben, egal wie klein er ist.
Für die Vielfalt der Obstsorten, da gehen auch Spindeln. Nutzt dann nur nix dem Sortenerhalt wegen der kurzen Lebensdauer. Dafür vielleicht der Verbreitung, wenn man sie immer wieder anpreist und verschenkt.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: cydorian am 29. September 2020, 23:47:11
Wie mans nimmt. Früher hatten selbst Bauernhäuser in der Regel nur einen kleinen Garten für Gemüse und Kräuter. Lange nicht jeder hatte einen Obstbaum. Ausserhalb dann einen Krautgarten für Kraut und bestimmte Grobgemüse. Und noch weiter draussen den Obstgarten. Dort waren sie, nicht am Haus.

Wohnen auf grossen Grundstücken mit Hochstämmen und Sortenerhaltsideen gab es nicht. Das war Privileg sehr weniger Wohlhabender, Liebhaber von Obst, Privatiers mit Vermögen und auch das nur während etwa 150 Jahre in der Geschichte.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: thuja thujon am 29. September 2020, 23:54:08
Ja, soweit klar, die ersten Jahre nach dem letzten Weltkrieg entstanden dann allerdings mit dem Untergang des privaten Obstbaus auch der Hochstammobstbau im heimischen Garten. Eben das, wovon die Generation ohne Naturbezug und mit Wirtschatswunder jetzt träumt. Mit denen kann man noch reden, während die Trümmergeneration zunehmend weniger wird. Das ist ja das Problem. Welcher Yuppie hat wirklich noch das Wissen rund um die schrumpligen, verschorften Äpfel von Oma aufgesaugt?
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: austria_traveller am 30. September 2020, 06:26:02
weil sie eine schnieke Terrasse ums Haus haben
Hab ich auch !
Wir wohnen am Rand von Wien und da kann man froh sein, wenn man ein bissl Grund zur Verfügung hat.
Ich finde man kann da ruhig mit der Zeit gehen, nur Obstbäume oder nur Terrasse finde ich nicht gut, aber eine Kombination aus beiden ist doch nett.
Besser Obstbäume mit kurzer Lebensdauer als gar keine Obstbäume.
Kann mir ja dann einen Neuen pflanzen. wenn der Alte eingegangen ist.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: o0Julia0o am 01. Oktober 2020, 13:42:47
Dieses Stück Grünland (momentan als Pferdeweide genutzt) misst 1 Hektar!Da wäre ich blöd gewesen nicht zuzustimmen.
Darf man da denn einfach so Bäume pflanzen. Die Nutzungsart Grünland oder Weide beinhaltet das doch gar nicht, oder?
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: cydorian am 01. Oktober 2020, 13:51:22
Sofern die Dauergrünlandnutzung auf der Streuobstwiese weiter im Vordergrund steht, ist die Hauptnutzung weiter Dauergrünland und es liegt keine Umwandlung vor. Nutzartcode 480, Streuobstfläche mit Grünlandnutzung.

Etwas anders wäre eine richtige, intensive Obstplantage, bei der das Grünland dann logischerweise nicht mehr genutzt wird.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: o0Julia0o am 01. Oktober 2020, 14:18:24
Nutzartcode 480, Streuobstfläche mit Grünlandnutzung.
Dann wäre diese Nutzart zu beantragen und könnte doch abgelehnt werden.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: cydorian am 01. Oktober 2020, 14:43:24
Nein. Wenn hier irgendwas beantragt werden muss, dann wenn man weiterhin eine Betriebsprämie einkassieren will. Das hat nichts mit der Erlaubnis zu tun, eine Wiese mit ein paar Hochstämmen zu bepflanzen und sie in eine Streuobstwiese zu entwickeln.

Wenn du Betriebsprämien bekommt, bist du Inhaber eines landwirtschaftlichen Betriebes, kennst Regeln, Formulare und Voraussetzungen sowieso. Bist du es nicht, brauchen dich Betriebsprämien nicht zu kümmern, du kriegst sie eh nicht.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: o0Julia0o am 01. Oktober 2020, 15:31:28
Aha. Also kann man auf der gleiche Fläche als Privatperson dann auch ein Gemüsebeet und Wein anpflanzen, wenn man auf keine Prämien aus ist?
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Roeschen1 am 01. Oktober 2020, 16:17:45
Wie mans nimmt. Früher hatten selbst Bauernhäuser in der Regel nur einen kleinen Garten für Gemüse und Kräuter. Lange nicht jeder hatte einen Obstbaum. Ausserhalb dann einen Krautgarten für Kraut und bestimmte Grobgemüse. Und noch weiter draussen den Obstgarten. Dort waren sie, nicht am Haus.

Wohnen auf grossen Grundstücken mit Hochstämmen und Sortenerhaltsideen gab es nicht. Das war Privileg sehr weniger Wohlhabender, Liebhaber von Obst, Privatiers mit Vermögen und auch das nur während etwa 150 Jahre in der Geschichte.
Man hat das Streuobst gebraucht, genutzt.
So hatte man wenigstens Most im Keller,
zum Wein kaufen hatte man kein Geld.
Ein Apfel frisch vom Baum schmeckt unglaublich gut,
gerade habe ich einen Pinova verspeist.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: cydorian am 01. Oktober 2020, 16:40:18
Aha. Also kann man auf der gleiche Fläche als Privatperson dann auch ein Gemüsebeet und Wein anpflanzen, wenn man auf keine Prämien aus ist?

Das richtet sich nach Landesrecht, in Baden-Württemberg beispielsweise der Dauergrünlandverordnung, zuletzt geändert 2016. Die macht keinerlei Unterschied, wer auf der Wiese was macht, ob das ein Landwirt, Sprengmeister oder ein Bundespräsident ist, es kommt nur drauf an was gemacht wird.

In §2 steht, was von vornherein gar nicht erst als Umwandlung gilt:

(3) Nicht als Umwandlung gilt

1. die Wiederaufnahme einer früheren landwirtschaftlichen Bodennutzung, die auf Grund vertraglicher Vereinbarungen mit dem Land, mit Gemeinden oder Gemeindeverbänden oder auf Grund der Teilnahme an öffentlichen Programmen, welche die Umwandlung in Grünland zum Gegenstand haben, zeitweise eingeschränkt oder unterbrochen war, sofern die frühere Bodennutzung innerhalb einer Frist von fünf Jahren nach Auslaufen der vertraglichen Vereinbarungen wieder aufgenommen wird. Dies gilt nicht, sofern in den Programmen oder den vertraglichen Vereinbarungen zugrunde liegenden rechtlichen Regelungen ein längerer Zeitraum festgesetzt ist. Solche Flächen behalten den Status Acker;

2. die Bestockung von Flächen innerhalb von Rebenaufbauplänen (parzellenmäßige Abgrenzung) mit Reben;

3. die Anlage von Streuobstwiesen mit Hochstämmen auf Grünland, solange die Grünlandnarbe nicht zerstört wird;

4. die Anlage von Nutzholzarten (Agroforst), solange die Grünlandnarbe nicht zerstört wird;

5. die Anlage von Haus- und Nutzgärten.


Weitergehende Ausnahmen sind möglich, aber antragspflichtig. Die Verordnung legt in § 3 die zulässigen "Dauerkulturen" fest und sagt, was darunter als Grünland zählt. Die Neuanlage eines Weinberges ausserhalb eines Rebenaufbauplans auf der vormaligen Gründlandfläche wäre sicher genehmigungspflichtig, das pflanzen einiger Reben im Rahmen eines Gartens nicht.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: o0Julia0o am 01. Oktober 2020, 17:51:50
Interessant. Danke. Hier findet sich noch der §3: http://www.landesrecht-bw.de/jportal/;jsessionid=26D10D9133657C96CDDE184EF467D17F.jp80?quelle=jlink&query=DGr%C3%BCnV+BW&psml=bsbawueprod.psml&max=true&aiz=true#jlr-DGr%C3%BCnVBWpP3
Da sind Reben auch nochmal explizit erlaubt.

Die Dauergrünlandverordnung stütz sich ja auf europäisches Recht und wird somit in allen Bundesländern sehr ähnlich ausgestaltet sein.

Also gibt´s noch einen Grund einen Obstbaum anzupflanzen. Man darf das tun ^^
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Waldgärtner am 02. Oktober 2020, 14:53:33
Wohnen auf grossen Grundstücken mit Hochstämmen und Sortenerhaltsideen gab es nicht. Das war Privileg sehr weniger Wohlhabender, Liebhaber von Obst, Privatiers mit Vermögen und auch das nur während etwa 150 Jahre in der Geschichte.

Genau so siehts aus! Mich nervt diese Fixierung auf Hochstämme zunehmend. Wenn ich nicht viel Platz habe (mir nicht mehr leisten kann...) und Tafelobst ernten will, gibt es schlicht bessere Lösungen.
An der Stelle von einem Hochstmamm kriege ich 50 schlanke Spindeln (wenn ich das möchte ;) )

In meinen Veredelungskursen erlebe ich immer Aha-Momente, wenn den Leuten klar wird, dass sie nicht zwingend Hochstämme pflanzen müssen (wie von Nabu, BUND etc. suggeriert), sondern für den kleinen Garten auch Buschbäume und Spindelbüsche eine Option sind. Ein Buschbaum auf M7 erhält auch eine alte Sorte, wenn auch nicht so lange wie auf Sämling.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Waldgärtner am 02. Oktober 2020, 14:54:43
Die Dauergrünlandverordnung stütz sich ja auf europäisches Recht und wird somit in allen Bundesländern sehr ähnlich ausgestaltet sein.

Also gibt´s noch einen Grund einen Obstbaum anzupflanzen. Man darf das tun ^^

Auch wenn mein Post von gerade eben was anderes suggeriert: Auch ich pflanze Hochstämme, unter anderem auf Grünland im Landschaftsschutzgebiet, weil da keine andere Baumform erlaubt ist ;)
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Wild Obst am 02. Oktober 2020, 15:07:59
In meinen Veredelungskursen erlebe ich immer Aha-Momente, wenn den Leuten klar wird, dass sie nicht zwingend Hochstämme pflanzen müssen (wie von Nabu, BUND etc. suggeriert), sondern für den kleinen Garten auch Buschbäume und Spindelbüsche eine Option sind. Ein Buschbaum auf M7 erhält auch eine alte Sorte, wenn auch nicht so lange wie auf Sämling.

Ich finde auch generell die Fixierung bei Ausgleichs- und anderen Maßnahmen auf (Apfel-)Hochstämme von +- Allerweltssorten irgendwie seltsam, vor allem, wenn die Verwendung und Pflege nicht sichergestellt ist. Wenn die nach der Pflanzung nicht gepflegt werden und auch das Obst nicht verwendet wird und es nur um Habitate, Landschaftsbild, Natur- oder Artenschutz geht, warum werden dann nicht gleich robustere, seltene Bäume wie Speierlinge, Elsbeeren, speziell seltene Sorten von Obst, Bäume mit unmittelbarem Nutzen für die Tiere wie Vogelbeeren, Vogelkirschen, Schlehen, Weißdorn&Co oder einfach langlebige heimische Laubbäume wie Eichen, Linden und andere gepflanzt, die dann auch die selben Strukturen wie Hochstammobstbäume bieten, aber gleichzeitig weniger Pflege brauchen bzw. mit weniger zurechtkommen oder Artenschutzzusatznutzen haben?

Irgendwie wird oft suggeriert, dass Obsthochstämme das Nonplusultra für den Naturschutz wären, wobei eigentlich vielen Arten eigentlich nur die Kombination aus parkartiger, kleinteiliger Landschaft und alten Bäumen mit Höhlen und Totholz wichtig ist.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Wild Obst am 02. Oktober 2020, 15:22:29
Nicht dass ich die Pflanzung von Obstbäumen schlecht finden würde, ich hasse nur die verwahrlosten ungepflegten und viel zu früh vergreisten Ausgleichspflanzungs-Streu"obstwiesen", wo mir die Bäume einfach nur Leid tun und sich niemand kümmert, nachdem sie einmal gepflanzt sind. Bestenfalls werden sie einmal in zehn Jahren von einem lokalen OGV als Schnittkursobjekte verwendet, schlimmstenfalls gar nicht geschnitten oder von inkompetenten Leuten (Wem auch immer? Bauhof? Landschaftsgärtner? ungelernte Hilfsarbeiter? Ich weiß eigentlich nicht wer so etwas (fehlende Qualität) macht) nach dem Hausmeisterformschnitt einmal alle 5-10 Jahre bis in dickes Holz zurückgeschnitten.
Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit an solchen "Kugelapfelbäumen" vorbei und ich rege mich jedes mal auf, es tut einfach weh, so etwas zu sehen. Und das Obst wird auch nicht genutzt, außer vielleicht Kirschen und Walnüsse, die von Spaziergängern "geerntet" werden.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Waldgärtner am 02. Oktober 2020, 18:16:49
Ich finde auch generell die Fixierung bei Ausgleichs- und anderen Maßnahmen auf (Apfel-)Hochstämme von +- Allerweltssorten irgendwie seltsam, vor allem, wenn die Verwendung und Pflege nicht sichergestellt ist. Wenn die nach der Pflanzung nicht gepflegt werden und auch das Obst nicht verwendet wird und es nur um Habitate, Landschaftsbild, Natur- oder Artenschutz geht, warum werden dann nicht gleich robustere, seltene Bäume wie Speierlinge, Elsbeeren, speziell seltene Sorten von Obst, Bäume mit unmittelbarem Nutzen für die Tiere wie Vogelbeeren, Vogelkirschen, Schlehen, Weißdorn&Co oder einfach langlebige heimische Laubbäume wie Eichen, Linden und andere gepflanzt, die dann auch die selben Strukturen wie Hochstammobstbäume bieten, aber gleichzeitig weniger Pflege brauchen bzw. mit weniger zurechtkommen oder Artenschutzzusatznutzen haben?

Vermutlich gehen die Leute in den Planungsstellen auch der Mär von Streuobstwiesen als artenreichstem Habitat auf den Leim.
Dass dafür aber die Nutzung/Pflege (auch und vor allem der Grünfläche) entscheidend ist, hat dann irgendwie keiner auf dem Schirm.

Sehr passend dazu: https://www.streuobstwiesen-nrw.de/fileadmin/PDF/Mindestens_5000_Arten_Volker_Unterladstetter.pdf

Zitat
ich hasse nur die verwahrlosten ungepflegten und viel zu früh vergreisten Ausgleichspflanzungs-Streu"obstwiesen", wo mir die Bäume einfach nur Leid tun und sich niemand kümmert, nachdem sie einmal gepflanzt sind.
Geht mir ganz genau so. Davon kenne ich leider auch viel zu viele!

Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: cydorian am 02. Oktober 2020, 18:49:03
Die Frage ist, warum wir Obstbäume pflanzen. Warum es Gemeinden tun, wissen wir, siehe Ökopunkte. Egal wie idiotisch das ist. Wenn ich was pflanze, dann ernte und pflege ich jedenfalls, das hängt an jedem Obstbaum mit dran.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Wild Obst am 02. Oktober 2020, 19:53:34
Ich bin ein bisschen vom Thema abgeschweift, ja. ich gebe es ja zu. Aber es hat auch gut getan, sich mal über die schlechten Beispiele aufzuregen, die leider eventuell manchen, der auch gerne selbst ernsthaft Obstbäume pflanzen würde abschrecken oder die falschen Eindrücke vermitteln. Ich wollte das hier nicht analog zum Dürregejammer ins Negativbeispiele bejammern ziehen.

Klar, ich pflanze ja auch hauptsächlich wegen den Produkten: Eigenes Obst, von Obstarten und -sorten, die man so (Qualität, Reife, überhaupt nicht im Angebot) nicht kaufen kann. Und weil es mein eigenes ist.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Privatier von Oberbayern am 09. November 2020, 14:30:24
<<<Dito!
Auf das Mosten im Herbst freu ich mich immer wie ein kleines Kind. Allein der Geruch vom lagernden Obst oder frisch gepresstem Saft... Sagenhaft. Und der Most/Cider erst. Eigener Apfelsaft...
Apfelkuchen aus Jakob Fischer, Transparent von Croncels oder Zabergäurenetten läuft allem was man unter dem Namen (Apfelkuchen) kaufen kann mit Leichtigkeit den Rang ab!
Zwetschgenkuchen mit Geschmack!
Marmelade und in guten Jahren ein Brand.
Die Blühenden Bäume! Was wäre das Schwabenländle ohne Streuobstwiesen, das Streuobstparadies... Man mag es sich nicht vorstellen.
Und ja, auch auf das Baumschneiden freue ich mich immer im Voraus.

Kurzum, Obstbäume sind ein Genuss für alle Sinne, auch wenn es manchmal ein paar Nerven kostet, werden sicherlich wieder mehr erstattet.  ;)  >>>

Genauso ist das. Es gibt nix besseres, wie selbstgemachtes. In kaltem Raum hält sich Most (Apfelwein) ohne zu schwefeln
mindestens bis .... Weihnachten, oder ?    :o :o :o
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: frauenschuh am 09. November 2020, 14:54:26
Also bei der Freude am Ernten, Verwerten und Genießen lasse ich aber auch eine Menge liegen Mit Absicht. Derzeit schlemmen gerade 9 Amseln. Was wenig ist. Letztes Jahr waren es 13. Gleichzeitig unter einem Baum. Und auch deswegen pflanze ich vergnügt weiter. Ich halte es mit dem alten Kinderlied: Vögelein und Mäuslein kriegen auch noch etwas ab.
Die Mäuslein braucht dann halt wer anders. Ich freu mich ja auch am deutlich beflogenem Eulenloch. Das hängt doch alles zusammen.

Die ersten neuen Bäume der Saison sind schon gepflanzt. Mutmaßlich hole ich im Laufe der Woche den nächsten Schwung.

Natürlich tut es auch gut Frust abzulassen. Ich sehe derzeit auch wieder Neupflanzungen, bei denen ich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen könnte. Ich muss mir aber auch auf die Finger schlagen, denn viele meinen es ja nur gut. Da fehlt Wissen. Da gegen zu steuern, ist hilfreicher, als zu Luft abzulassen. Aber das muss auch mal sein  ;D 8)
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Herr Döpfel am 09. November 2020, 15:43:34
Also bei der Freude am Ernten, Verwerten und Genießen lasse ich aber auch eine Menge liegen Mit Absicht. Derzeit schlemmen gerade 9 Amseln. Was wenig ist. Letztes Jahr waren es 13. Gleichzeitig unter einem Baum. Und auch deswegen pflanze ich vergnügt weiter. Ich halte es mit dem alten Kinderlied: Vögelein und Mäuslein kriegen auch noch etwas ab.
Die Mäuslein braucht dann halt wer anders. Ich freu mich ja auch am deutlich beflogenem Eulenloch. Das hängt doch alles zusammen.
In der Theorie schon. In der Praxis sorgt man hauptsächlich für Spielzeugnachschub für die mordlustigen Lieblinge der Katzenhalterinnen der Umgebung.  >:(
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: 555Nase am 10. November 2020, 02:39:45

In der Theorie schon. In der Praxis sorgt man hauptsächlich für Spielzeugnachschub für die mordlustigen Lieblinge der Katzenhalterinnen der Umgebung.  >:(

Also ich kenne nur eine Spezies, welcher man Mordlust unterstellen könnte, worunter aber keine Tiere fallen, denn die Natur frißt sich eh gegenseitig auf.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: o0Julia0o am 10. November 2020, 11:54:34
Ich sehe derzeit auch wieder Neupflanzungen, bei denen ich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen könnte.
Was siehst du da denn dann so?
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: frauenschuh am 10. November 2020, 14:59:07
Halb- und Niederstamm viel zu eng gepflanzt außerhalb von Siedlungen. Und ich rede jetzt nicht von Plantagenreihen. Da erkläre mir einer das Pflegeprinzip. Mit dem Traktor nicht und Beweidung auch nicht - weil geht nicht. Dann kreiselt im Fortlauf noch einer ein paar Jahre unambitioniert mit dem Rasenmäher oder wenn es ganz hoch hergeht mit einem Mulcher. Und das Ende vom Lied... da wird jeder irgendein Beispiel kennen. Entweder Wildwuchs oder aber Rodung.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Privatier von Oberbayern am 10. November 2020, 15:26:37
Zitat von: frauenschuh link=topic=[b
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Halb- und Niederstamm viel zu eng gepflanzt außerhalb von Siedlungen. Und ich rede jetzt nicht von Plantagenreihen. Da erkläre mir einer das Pflegeprinzip. Mit dem Traktor nicht und Beweidung auch nicht - weil geht nicht. Dann kreiselt im Fortlauf noch einer ein paar Jahre unambitioniert mit dem Rasenmäher oder wenn es ganz hoch hergeht mit einem Mulcher. Und das Ende vom Lied... da wird jeder irgendein Beispiel kennen. Entweder Wildwuchs oder aber Rodung.

Ja, das mit zu eng pflanzen ist ein Fehler, daß auch mir passiert ist. Extrem-bespiel: mein Nachbar hat vor gut 20 Jahren in seinem relativ kleinen Garten (DHH) einen Kirschbaum gepflanzt. Das Bäumchen hat er damals bei Ald.. für 8 DM gekauft. Es ist eine Herzkirsche auf Sämling. Na ja. Das war ein Spontankauf. Statt in einer Baumschule 16 DM für einen passenden Kirschbaum auszugeben, sich dabei beraten lassen, entschied er sich für "günstigere" Lösung. Die "günstigere" Lösung sieht momentan so aus: der Baum möchte gerne eine Höhe von 20 m oder mehr erreichen. Hauptäste drängeln sich zum anderen Nachbar und berühren dessen Gebäude. Er erntet nur etwas Kirschen und zwar nur unten, weil die oberen viel zu hoch sind und werden meistens von den Vögel verspeist. Alle 2 Jahre holt er Spezialfirma, um den Baum schneiden zu lassen. Soviel zu "günstiger" Variante. Auf lange Sicht ist eine Baumschule mit guter Beratung doch bessere Lösung.
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Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: cydorian am 10. November 2020, 16:28:03
Das ist keine Frage von Kirschen oder Obst. Die sind ohnehin schon lange selten im Hausgarten. In den Wohngebieten stehen aber massenhaft Fichten, Birken und allerlei andere Waldbäume. Die wurden mal gepflanzt und dann wundert man sich, wieso die soooo gross werden und wieso so mancher Nachbar auch nicht über den 10 - Meter - Birkenallergiegaranten oder die düstere Fichte erfreut ist. Meine Diagnose: Volltrottel. Immerhin hat das Wetter der letzten Jahre für einiges an Bereinigung gesorgt. Die Fichten sind fast weg, schiefgeblasen oder krank. Die Eschen sind alle tot. Entwachsene andere Konferen den Trockentod gestorben oder mit trockenen Ästen so hässlich geworden, dass sie auch der Besitzer nicht mehr ansehen mag. Kettensäge. Und das wird *richtig* teuer. oder man machts selber. Hier im Wohngebiet ist vor ein paar Jahren jemand bei sowas umgekommen. Nicht witzig.

Man sollte sich auch nicht auf Baumschulen verlassen. Oft genug ist man dann erst recht verlassen. Selber lernen, selber Ahnung bekommen, selber auswählen, das ist unerlässlich.

Die schlimmsten Pflanzungen von Obstbäumen ausserhalb der Ortschaften sind nicht die auf Privatgrund, sondern auf "Ausgleichsflächen". Hingestoppelt und dann vergammeln lassen, meistens dann auch mit Mähgeräten und dem "Fach"personal zerstört. Privatleute bauen dagegen meist bei der Sortenwahl Mist. Da kauft und pflanzt man Elstar, Braeburn, Kiku...
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: wurzelgrün am 10. November 2020, 16:43:26
Mit Obstbäumen außerhalb von Ortschaften haben wir auch so unsere Mühe. Unser Bürgermeister wollte scheinbar Stimmen sammeln und hat doch den Feldweg von Dorf zu Dorf alle 15m einen Apfelbaum und ab und an mal ne Birne pflanzen lassen( beim ersten Spatenstich war er auch da) Nun stehen diese armseligen Bäumchen herren-und wasserlos da. Sowas find ich auch nicht gut, nun werden Paten gesucht, die regelmäßig das erste Jahr gießen, sucht man die nicht vorher, damit ich weiß, wieviel Bäume ich pflanzen kann? Vogelnährgehölze wären da bestimmt sinnvoller gewesen, denn die bis jetzt da stehenden Obstbäume hat auch kaum jemand beerntet.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: wurzelgrün am 10. November 2020, 16:46:01
Ich selbst muß sagen, daß ich gern Obstgehölze pflanze, da ich auch gern Obst esse. Nun muß ich aber langsam aufhören damit, da die Masse mich sonst überrennen würde.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Starking007 am 10. November 2020, 18:03:17
"....Nun stehen diese armseligen Bäumchen herren-und wasserlos da..."

Zu -zigtausenden.
Schande.
Aber im Abschlußbericht machen sich die tausend Obstbäume doch gut!

Wenn mich ein Landwirt fragt, weil ein Baum zu nah am Feld, sag ich: Säg ab!
Er: ist das nicht verboten, weil bei der Flurbereinigung gepflanzt?
Ich: Der gehört nicht dazu, die haben laut Bericht lauter Hochstämme gepflanzt, und das ist ein 3/4 Stamm,
wie er am Feldrand völlig falsch steht, Hau wech!
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: hunsbuckler am 10. November 2020, 19:53:05
Mit Obstbäumen außerhalb von Ortschaften haben wir auch so unsere Mühe. Unser Bürgermeister wollte scheinbar Stimmen sammeln und hat doch den Feldweg von Dorf zu Dorf alle 15m einen Apfelbaum und ab und an mal ne Birne pflanzen lassen( beim ersten Spatenstich war er auch da) Nun stehen diese armseligen Bäumchen herren-und wasserlos da. Sowas find ich auch nicht gut, nun werden Paten gesucht, die regelmäßig das erste Jahr gießen, sucht man die nicht vorher, damit ich weiß, wieviel Bäume ich pflanzen kann? Vogelnährgehölze wären da bestimmt sinnvoller gewesen, denn die bis jetzt da stehenden Obstbäume hat auch kaum jemand beerntet.
tja das kennen wir auch alles...
würde man da wenigstens Bäume pflanzen die wenig bis keine Pflege brauchen (Speierling,Elsbeere,Walnuss,etc.)hätte ich noch ansatzweise Verständnis dafür.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Wild Obst am 10. November 2020, 19:58:38
Irgendwie schweift die Diskussion wieder ins OT ab, ich will da nicht mehr viel hinzufügen, es ist alles schon gesagt und auch ich habe dazu schon alles, was ich sagen wollte geschrieben:

Ich finde auch generell die Fixierung bei Ausgleichs- und anderen Maßnahmen auf (Apfel-)Hochstämme von +- Allerweltssorten irgendwie seltsam, vor allem, wenn die Verwendung und Pflege nicht sichergestellt ist. Wenn die nach der Pflanzung nicht gepflegt werden und auch das Obst nicht verwendet wird und es nur um Habitate, Landschaftsbild, Natur- oder Artenschutz geht, warum werden dann nicht gleich robustere, seltene Bäume wie Speierlinge, Elsbeeren, speziell seltene Sorten von Obst, Bäume mit unmittelbarem Nutzen für die Tiere wie Vogelbeeren, Vogelkirschen, Schlehen, Weißdorn&Co oder einfach langlebige heimische Laubbäume wie Eichen, Linden und andere gepflanzt, die dann auch die selben Strukturen wie Hochstammobstbäume bieten, aber gleichzeitig weniger Pflege brauchen bzw. mit weniger zurechtkommen oder Artenschutzzusatznutzen haben?

Irgendwie wird oft suggeriert, dass Obsthochstämme das Nonplusultra für den Naturschutz wären, wobei eigentlich vielen Arten eigentlich nur die Kombination aus parkartiger, kleinteiliger Landschaft und alten Bäumen mit Höhlen und Totholz wichtig ist.

Nicht dass ich die Pflanzung von Obstbäumen schlecht finden würde, ich hasse nur die verwahrlosten ungepflegten und viel zu früh vergreisten Ausgleichspflanzungs-Streu"obstwiesen", wo mir die Bäume einfach nur Leid tun und sich niemand kümmert, nachdem sie einmal gepflanzt sind. Bestenfalls werden sie einmal in zehn Jahren von einem lokalen OGV als Schnittkursobjekte verwendet, schlimmstenfalls gar nicht geschnitten oder von inkompetenten Leuten (Wem auch immer? Bauhof? Landschaftsgärtner? ungelernte Hilfsarbeiter? Ich weiß eigentlich nicht wer so etwas (fehlende Qualität) macht) nach dem Hausmeisterformschnitt einmal alle 5-10 Jahre bis in dickes Holz zurückgeschnitten.
Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit an solchen "Kugelapfelbäumen" vorbei und ich rege mich jedes mal auf, es tut einfach weh, so etwas zu sehen. Und das Obst wird auch nicht genutzt, außer vielleicht Kirschen und Walnüsse, die von Spaziergängern "geerntet" werden.
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: red am 18. November 2020, 04:44:50
Ich pflanze Obstbäume weil Hobby und Wohlbefinden, für mich persönlich eine Tätigkeit die sich sehr positiv auf die Psyche auswirkt. 

2020 hat der Spätfrost die Ernte beim Steinobst vernichtet Foto ist aus 2019.
Leider wird es immer mehr zur Materialschlacht für Hilfsmittel die Platz und finanzielle Mittel benötigen um eine sichere Ernte zu ermöglichen.

2020 gab es sehr lecker Heidelbeeren, weder tausende Gehäusesschnecken, Spätfröste noch Plattläuse interessierten sich für die Heidelbeerpflanzen.

Beim Zwetschgenbaum gab es so wie jedes Jahr aufgrund von Pflaumensägewespe, Pflaumenwickler und winzig kleinen grünen Blattläsen keine Ernte. Dieses Jahr werde ich ein Netzt 0,8x0,8 versuchen mal sehen ob das Netz bei Wind alle Blüten ruiniert oder gar den Baum abricht….

Von Jänner bis Mai hat es kein einziges Mal nennenswert geregnet.
Wir haben einen großen äußerst leistungsfähigen Brunnen Wasser ist daher kein Problem in den nächsten Jahren soll eine Automatisierung versucht werden.

Heute würde ich bei einer neuen Reihe von Obstbäumen zuerst ein Massives Stahlgerüst/Stahlseile bauen das Folie und Netz im Bedarfsfall aufnehmen kann und erst wenn das alles fertig ist neue Bäume pflanzen, wie schon oben erwähnt bedarf es dazu aber zusätzlichen Platz und finanzielle Mittel (wir haben nur Spindeln keine Hoch- oder Halbstämme)
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Iris. am 08. Februar 2021, 10:18:04
Angefangen hat es, weil ich gerne im Garten naschte. Später wurde es mehr in Richtung Selbstversorgung, Nahrungssicherheit und Gesundheit.
Aber mittlerweile ist bei mir eine richtige Sammelsucht ausgebrochen  ;D. Das ist essbar und vielleicht bei uns anbaubar? Muss ich haben  ;D. Je ausgefallener, desto besser.
Zum Glück ist mein Grund groß, wenn auch irgendwann enden wollend....
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: o0Julia0o am 10. Februar 2021, 21:10:43
Zum Glück ist mein Grund groß, wenn auch irgendwann enden wollend....
Was heißt groß? Wieviele Bäume besitzt du schon?
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Iris. am 11. Februar 2021, 23:02:49
Zitat von: o0Julia0o link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3628633#msg3628633 date=1612987843]
Zitat von: Iris. link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3626714#msg3626714 date=1612775884]
Zum Glück ist mein Grund groß, wenn auch irgendwann enden wollend....
Was heißt groß? Wieviele Bäume besitzt du schon?

Ca ein Hektar ums Haus herum aber da ist viel Fläche Offenstall und Weideflächen für die Pferde. Aber das passt ja ganz gut für größere Nuss- und Maronibäume als Schattenspender.

Der haupt- "Waldgarten" hat gute 800m² und ist zugleich Hühnerauslauf, dann habe ich noch zwei Obsthecken und eine dritte ist in Arbeit. Dazu noch 6 Paw paws am Bach entlang. Dürften so ca 80 Bäume (der Wildwuchs nicht mitgerechnet) sein? Jedenfalls der Großteil relativ eng im Waldgartensystem gepflanzt.

Und dann habe ich nochmal ein Stück Wildnis, auch so 800+m², eher mehr, ich kann das so schlecht schätzen  ;D. Das wurde Jahrelang ignoriert und ist nun Wald. Das wird ab heuer langsam auch zum essbaren Waldgarten umgestaltet. Dazu eine große Streuobstwiese vom Nachbarn, die wir bewirtschaften dürfen mit diversen Äpfeln.

Ach, und noch 20m Beerenobst entlang vom Reitplatz. An Wänden kommen heuer Kiwis,Sommerkiwis und Minikiwis dazu, später dann noch Feigen und Granatäpfel an Mauern und Wände.....

Also kurz gefasst, ein kleines Sacherl, an dem ich jede Ecke nutze ;-)
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: Staudo am 12. Februar 2021, 07:33:53
Das klingt nach viel Begeisterung.  ;)
Titel: Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
Beitrag von: o0Julia0o am 12. Februar 2021, 14:24:55
wow - das hört sich super an. Das ist aber kein Bauland dann alles, sondern Ackerland, oder?