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Garten- und Umwelt => Tiere im Garten => Thema gestartet von: NaDeWe am 02. Juni 2020, 22:54:51

Titel: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 02. Juni 2020, 22:54:51
Hallo allerseits,

ein Zaunkönig hat mit seiner -königin eine Nisthilfe Marke Eigenbau aus Bambus bezogen - großräumig und stabil - und zieht gerade 5 Zaunprinzen/-prinzessinen auf, geschätzt 10-11Tage alt. Das Männchen hilft seit 3 Tagen fulltime mit. Beide haben sich an uns gewöhnt, stören sich nicht daran, dass wir uns unterhalb des Nestes tagsüber aufhalten.

Schöne heile Welt, wenn nicht heute 2 Junge, eines gegen Mittag, das andere wenig später, aus dem Nest gefallen wären. Die Jungen streiten sich generell um "die vorderste Reihe", drängeln stetig nach vorn, lehnen sich dabei weit aus dem Nest. Wundert mich nicht, dass dabei welche herausfallen. Das haben wir vorausgeahnt und etwa 1 m darunter die potenzielle "Landefläche" weich ausgepolstert. Leider wurde diese Vorkehrung gebraucht, und wir stopften dann mit Handschuh, Rutsche und gepolstertem Stock beide Flüchtlinge wieder ins Nest zurück, da sie bei der Fütterung trotz Piepen ignoriert wurden. Die Fütterung aller im Nest wurde danach unvermindert fortgeführt. Jetzt ist Feierabend, bis morgen früh Ruhe eingekehrt. So die Annahme.

Nun die Frage: sollte morgen erneut ein Junges herausfallen, was tun? Wieder reinstopfen und Risiko gehen, dass die Fütterung aller gestört wird oder gar ausbleibt, oder der nächste "Rauswurf" nicht mehr glimpflich ausgehen könnte? Oder ist diese Sorge unbegründet?

Ein anderer Gedanke: Die Zaunkönigin entlastet absichtlich den Aufziehstress und schubst eines der Jungen immer wieder selbst aus dem Nest. Wäre es dann sinnvoll den aussortierten Prinzen erneut zurückzustopfen? Alternative wäre die restlichen 4 bis 7 Tage selbst tätig zu werden, haben wir aber noch nie gemacht, ob das Junge dann größere Chancen hätte?

Ein weiterer Gedanke: Die Jungen entsorgen sich aus Futterneid selbst, in der Folge dann wie im vorherigen Absatz beschrieben.

Polsterung und Fallhöhe scheinen den "Flüchtlingen" bisher nichts anzuhaben. Darauf wollen wir uns aber nicht verlassen....  Die Polsterung haben wir nochmals ausgebaut. Und meinen Wecker auf 5 Uhr gestellt.... Macht nichts, habe bis zum Wochenende noch frei.

Oder sollte man der Natur freien Lauf lassen?  Gefiele uns überhaupt nicht....
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: dmks am 02. Juni 2020, 22:57:12
Oder sollte man der Natur freien Lauf lassen? 
Nur solange es Natur bleiben soll... ;)
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: Roeschen1 am 02. Juni 2020, 23:20:09
Vögel haben Probleme ihre Jungen aufzuziehen, da es zu wenig Insekten gibt. Ich würde zusätzlich Futter anbieten, dann wachsen die Jungen schneller und sind früher flügge. Sind die Jungen schon gut befiedert?
zB Mehlwürmer aus der Zoohandlung, gibts auch getrocknet.
Zuschauen wie die Kleinen verhungern würde ich nicht.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: Rieke am 02. Juni 2020, 23:24:53
Oder sollte man der Natur freien Lauf lassen? 
Nur solange es Natur bleiben soll... ;)
Nicht Einzugreifen ist schwierig, wenn man Tiere im Garten länger beobachtet.
.
Wirken die rausgefallenen Jungen fit, weder krank noch schlechter ernährt als die Anderen?
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Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: Arachne am 02. Juni 2020, 23:36:11
Hallo allerseits,
Die Jungen streiten sich generell um "die vorderste Reihe", drängeln stetig nach vorn, lehnen sich dabei weit aus dem Nest.Das ist normal. Wenn das Futter nicht für alle Jungvögel reicht, dann ist es für das Überleben der Art (hier: Zaunkönig) besser, es kommen nur wenige, aber gut genährte Jungvögel durch als alle mit einem Schaden durch Mangelernährung.
Die Fütterung aller im Nest wurde danach unvermindert fortgeführt.Das ist normal. Solange die Kleinen "Hunger" schreien, werden die Vogeleltern Menschen, die nur kurz ans Nest herantreten, weitgehend ignorieren.

Nun die Frage: sollte morgen erneut ein Junges herausfallen, was tun? Wieder reinstopfen und Risiko gehen, dass die Fütterung aller gestört wird oder gar ausbleibt, oder der nächste "Rauswurf" nicht mehr glimpflich ausgehen könnte? Oder ist diese Sorge unbegründet? Kommt auf das Alter des Jungvogels an. Hat er schon viele Federn und muss nicht mehr gewärmt werden, kann er außerhalb des Nestes überleben. Da die fünf sich beim Füttern schon über die Nestkante drängeln, dürfte dies zutreffen. Nach Futter wird er auch außerhalb des Nestes schreien.

Ein anderer Gedanke: Die Zaunkönigin entlastet absichtlich den Aufziehstress und schubst eines der Jungen immer wieder selbst aus dem Nest. Nein, ein Vogel kann so nicht denken. Vogeleltern reagieren instinktiv auf das Geschrei des Nachwuchses und stopfen Futter einfach in den Schnabel, der sich ihnen am weitesten entgegendrängt. Fütterungspause machen die Elternvögel erst dann, wenn keines mehr schreit. Und das ist immer nur ein kurzer Zeitraum.
Alternative wäre die restlichen 4 bis 7 Tage selbst tätig zu werden, haben wir aber noch nie gemacht,... Ich schon. Eine junge Singdrossel in den Sommerferien. Mein Fütterungstag begann morgens im Morgengrauen (ja, nach ein paar Tagen hat es mich auch gegraut, so früh wegen Futter angepiepst zu werden  :P). Den ganzen Tag jede halbe Stunde, kurze Pause gegen Mittag (da hatte ich tatsächlich 1 Std. Ruhe, kaum zu glauben!)  und letzte Fütterung war so gegen 10 Uhr abend.

Ein weiterer Gedanke: Die Jungen entsorgen sich aus Futterneid selbst, in der Folge dann wie im vorherigen Absatz beschrieben. Nein. Die Natur/jedes Individuum will überleben, auch zum Nachteil der Artgenossen. Da opfert sich keiner. Es ist Drängeln nach Futter und bei 5 Zaunkönigen ist das Nest reichlich voll. Da purzelt schon mal einer im Eifer raus.

Oder sollte man der Natur freien Lauf lassen?  Gute Idee. Außerdem eine gute Gelegenheit, die natürlichen Abläufe kennenzulernen.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 02. Juni 2020, 23:54:05
Zitat
Nur solange es Natur bleiben soll...
Wir greifen schon seit vielen Jahren immer wieder mittelbar ein, indem wir des Zaunkönigs Bruchbuden an seinem bevorzugten Standort stabilisieren und seit 3 Jahren Nisthilfe anbieten. Unmittelbar sind wir bislang nicht gefordert worden. Die Natur hat offenbar kein Platz mehr für Zaunkönige, sonst wären sie ja nicht streng geschützt.

Zitat
Sind die Jungen schon gut befiedert?
zB Mehlwürmer aus der Zoohandlung, gibts auch getrocknet.
Zuschauen wie die Kleinen verhungern würde ich nicht.
Die beiden Jungen zeigen schon erste Ansätze an den Flügeln, ansonsten noch nackig. Leider ist der Vorrat für die Futtersäule seit 4 Wochen aufgebraucht, inkl. Mehlwürmer. Zuletzt sind Spatzen und Halsbandsittiche massenhaft darüber hergefallen, sonst hätte es vielleicht gereicht. Werde es mal in der Zoohandlung im Ort versuchen, beim Händler des Vertrauens im Netz dauert zu lange.

Zitat
Wirken die rausgefallenen Jungen fit, weder krank noch schlechter ernährt als die Anderen? 
Sie wirken putzmunter. Mit den Beinen robben sie sich durch die Polsterung. Piepen kraftvoll, lediglich der Kopf ist noch etwas schwer. Sie unterscheiden sich nicht. Markant bei allen ist der riesige Schnabel....
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: Roeschen1 am 03. Juni 2020, 00:02:12
Ich würde das Futter in Nestnähe anbieten, damit die größere Konkurrenz nicht alles wegfuttert.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 03. Juni 2020, 00:06:12
Zitat
  Solange die Kleinen "Hunger" schreien, werden die Vogeleltern Menschen, die nur kurz ans Nest herantreten, weitgehend ignorieren
Gut zu wissen!

Zitat
Nach Futter wird er auch außerhalb des Nestes schreien.
Tun sie, werden aber "im Erdgeschoss"  ignoriert.

Zitat
  Ich schon 
Und danach? Muss dem Jungen vorgemacht werden, welche Nahrung er vorziehen sollte und wie und wo er sie findet? Und können/wollen sie von selbst fliegen? Lernen sie sonst noch etwas von den Alten, bevor sie entlassen werden, oder wird alles instinktiv in die Wiege gelegt?

Zitat
  Da opfert sich keiner
Wollte ausdrücken, dass sie sich gegenseitig entsorgen,  also aus dem Nest kicken/drängeln.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 03. Juni 2020, 00:13:18
Zitat
Ich würde das Futter in Nestnähe anbieten, damit die größere Konkurrenz nicht alles wegfuttert. 
Notfalls schieben wir Wache, in Schichten. >:(
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: Arachne am 03. Juni 2020, 00:20:29

Zitat
  Ich schon 
Und danach? Muss dem Jungen vorgemacht werden, welche Nahrung er vorziehen sollte und wie und wo er sie findet? Und können/wollen sie von selbst fliegen? Lernen sie sonst noch etwas von den Alten, bevor sie entlassen werden, oder wird alles instinktiv in die Wiege gelegt?
Beim Auswildern wurden der Singdrossel zuerst Regenwürmer auf den Boden geworfen und diese wurden selbständig aufgenommen. An jeder Pflanzenwurzel wurde gezupft, es konnte ja ein Wurm sein. Aufenthalt war tagelang bodennah. Im Haus rannte sie mit den Flügeln flatternd  hinter mir her, draußen wurde von mir erwartet, dass ich ihr (bzw. ihren Rufen) folge (geht aber nicht, wenn der Jungvogel in Nachbars Garten wechselt :-\). Es war schwierig, sie auf den ersten Ausflügen mittels Regenwürmern nah bei mir zu halten, um sie nach dem Ausflug einzufangen damit ich sie wieder mit ins Haus bekam.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: Arachne am 03. Juni 2020, 00:25:26
Ich würde das Futter in Nestnähe anbieten, damit die größere Konkurrenz nicht alles wegfuttert.
Könnte problematisch werden, falls z.B. dadurch Spechte oder Eichelhäher in die Nähe des Zaunkönignests gelockt werden. Nesträuber  :-\
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 03. Juni 2020, 00:45:13
Verstehe. Da hätte ich aber eine Lösung. Das Weibchen nähert sich über eine Hibiskus, mit einem Satz auf einen leeren Hängetopf, hangelt sich hoch auf die Wäscheleine und hüpft auf dieser entlang bis vor das Nest. Alles sehr energiesparend. Wenn wir diesen Hängetopf mit Futter füllen wird es erstmal niemand bemerken. Eichelhäher und Elstern sind in der Nähe, sind auch sehr aufmerksam. Haben daher den Anflug auf eines der gefährdeten Nester mit langen Spießen erschwert. Hatten in einer Saison leider schlechte Erfahrung machen müssen. Das derzeit genutzte kann nicht ohne weiteres von großen Räubern angeflogen werden.

Zitat
Beim Auswildern....
Ist beim Zaunkönig nicht einfacher. Regenwürmer mag er nicht, anderes finde ich nicht. Da ist er der eindeutig bessere Jäger.

Gerade fällt mir ein, dass der Wecker um 5 klingeln wird.... Vielen Dank schon mal bis hierhin für eure Unterstützung!
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: oile am 03. Juni 2020, 00:57:10
Biete ihm Blattläuse an.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 03. Juni 2020, 08:38:49
Blattläuse hatten wir bis vor kurzem noch massig. Jetzt sind sie weg. Mal die Nachbarn fragen ....

Hier ein Foto. Bislang verhält sich noch alles normal. Sollte aber mal wieder einer der Zaunprinzen/-prinzessinen aus dem Nest fliehen, wird "er" (ohne nachzuschauen) einen Namen bekommen. Einigkeit besteht über Zaunprinz Poldi I  ;D
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: Hawu am 03. Juni 2020, 09:43:42
Eine tolle Nisthilfe!

Für den Fall, daß doch noch mal ein Küken aus den Nest fallen sollte, kann ich diese Seite empfehlen:
http://wp.wildvogelhilfe.org/de/vogelwissen/die-aufzucht/

Dort findet sich auch diese Information:
"Wichtiger Hinweis: Die Eltern werden den Nachwuchs weiterhin versorgen, denn es spielt keine Rolle, ob er von Menschen berührt wurde oder nicht. Der Geruchssinn der Vögel ist nicht so hoch entwickelt, als dass der Geruch nach „Mensch“ sie davon abhalten würde, ihren Nachwuchs zu versorgen."

Falls ihr also wieder ein Kleines aufsammeln müßt, braucht ihr dafür keine Handschuhe.

Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: lord waldemoor am 03. Juni 2020, 09:50:08
gute anflug, landemöglichkeit für elstern
du könntest nächstes jahr maschendrahtzaun davor anbringen
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 03. Juni 2020, 11:04:51
Vielen Dank für die Tipps!

Witzigerweise haben wir auch eine vom Nabu empfohlene Nistkugel in der Nähe hängen, mit Einflugloch in Richtung wie vorgegeben und auch mal wie die Marke Eigenbau liegt - auch im 5. Jahr wird sie verschmäht. Sie ist stabil, gut geschützt, aber wohl zu Dunkel. Eher Bunker als Nest.

Ein anderes Nest haben wir mit Spießen vor Eichelhäher/Elster geschützt. Diese Position hier dachten wir sind für Räuber nicht gut erreichbar ... An Bau muss ich ohnehin noch etwas verfeinern, damit das Gedränge weniger Folgen hat

Mehlwürmer liegen jetzt aus, etwas eingeweicht und halbiert. Interesse zeigen die Majestäten noch nicht, noch....  8)
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: lord waldemoor am 03. Juni 2020, 12:27:51
frische mehlwürmer hätten sie sicher lieber, gibts im zoogeschäft
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 03. Juni 2020, 13:55:59
Dort gab es nur getrocknete, frische erst wieder ab nächster Woche. Vielleicht dann für die zweite Brut, falls sich Zaunkönig und -königin darauf einlassen und hier bleiben....
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: partisanengärtner am 04. Juni 2020, 09:41:16
Wenn Du einen Imker in der Nähe hast kann er vielleicht ein wenig Drohnenbrut abgeben. Wird von allen sehr gern genommen und sehr zart und gehaltvoll
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: lonicera 66 am 04. Juni 2020, 10:11:35
Seltsam, bei uns nisten die Zaunkönige in Gebüschen, ungefähr in Kniehöhe.

Unbenutzte Nester können u.U. auch als sogenannte Winternester genutzt werden.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 04. Juni 2020, 10:46:54
Drohnenbrut klingt spannend, werde mich zügig umhören, denn die Mehlwürmer wurden zwar registriert, aber der Druck ist wohl noch nicht hoch genug  um sie auch wertzuschätzen.

Alte Nester lassen wir solange, bis sie der Baumeister selbst leerräumt - sie dienen in der Tat als Schlafnester Winter wie Sommer, insbesondere aber auch für die Jungtiere, die noch eine Weile im Revier verweilen.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: Hawu am 04. Juni 2020, 13:26:48
Falls du Drohnenbrut bekommst, kann ich nur empfehlen, sie gekocht zu servieren. Frisch bekommt man sie kaum raus aus den Waben, weil sie im Inneren sehr flüssig sind.
Am einfachsten geht das so: Waben in einem Gefrierbeutel tiefkühlen (-18°C), einen Teil der Wabe im Beutel zerdrücken und das Drohnen-Wachsgemisch auf einen Teller schütteln (nicht zu viel auf einmal), mit einer spitzen Pinzette die Drohnen aus den Wachsresten picken und in einen kleinen Topf geben.
Dann mit kochendem Wasser übergießen und zum kochen bringen, vom Herd nehmen und ca. 2 min. ziehen lassen. Durch ein Sieb abgießen und kalt abschrecken. Auf Küchenpapier abtrocknen lassen. Dann kann man die Drohnen wieder einfrieren und bei Bedarf portionsweise auftauen.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: partisanengärtner am 04. Juni 2020, 14:53:47
Ich habe ihnen die Wabenstücke angeboten so wie sie waren. Allenfalls bei ein paar verdeckelten den Deckel mit der Pinzette abgezupft damit sie es sehen können.
Wenn sie es mal entdeckt haben und kapierten was das ist,  war das  im Nu leer. Die merken sich das auch bis zum nächsten Jahr.

Zum Verfüttern an Junge gehen die unverdeckelten Larven besser oder eben Deine aufwendige Methode, wobei einfrieren und rauspfriemeln auch gut geht. Sind gekocht halt fester, aber ob gesünder kann ich nicht sagen.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 05. Juni 2020, 09:38:38
Es gibt tatsächlich hier in akzeptabler Umgebung einen Imker, warte noch auf Rückmeldung. Wobei die Zeit eine Rolle spielen wird, denn um Montag herum rechne ich damit, dass die Jungen spätestens ausfliegen werden. Dann sind zwei Wochen Brüten und zwei Wochen Aufziehen rum.

Ansonsten warte ich halt die nächste Brut ab, denn sie wird kommen. Seit mehr als 20 Jahren brüten Zaunkönige unter dem Laubendach – alle paar Jahre mal mit einer Pause von einer Saison, bis dann wohl einer der hier aufgewachsenen das Revier für sich neu erobern konnte. Derzeit befinden sich noch eine Ersatznisthilfe unter dem Laubendach und der oben schon beschriebende Bunker. Dazu noch ein relativ ramponiertes Nest (zuletzt als Schlafnest der letzten Jungen genutzt), das unglaublich gut getarnt im Stamm einer Hanfpalme unmittelbar vor der Laube stehend in Kopfhöhe von einem Baumeister sondergleichen vor drei Jahren eingearbeitet wurde. Da muss doch etwas für die zweite Brut in diesem Jahr dabei sein .... Und da noch auf dem Laubendachbalken etwas Platz ist, und wir oben genannte neue Erkenntnis umsetzen wollen, werden wir noch eine weitere Nisthilfe dort anbringen.

Was das Drängeln angeht, so habe ich folgende Vermutung: Es ist in den letzten Tagen relativ warm gewesen, so wahrscheinlich auch im Nest unter dem Dach, obwohl doppelt isoliert und ohne direkte Sonneneinstrahlung. Das Weibchen, das ab und an in das Nest schlüpft, war an diesen Tagen oft mit offenem Schnabel zu beobachten. Vielleicht war es den Jungen einfach zu warm und sie drängelten mit dem Kopf ins Freie, um bessere Luft zu schnappen. Gestern und heute ist es deutlich kühler geworden und die Jungen verhalten sich anständig. Kein Drängeln, manchmal auch niemand zu sehen, außer wenn Futter naht, dann hängen sie wieder ihr Köpfe raus, wobei mittlerweile nur noch Platz für zwei bis drei ist, während vor einigen Tagen auch noch alle fünf Schnäbel zu sehen waren. Rausgefallen ist niemand mehr.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: lord waldemoor am 05. Juni 2020, 09:55:23
das mit der hitze könnte stimmen
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: partisanengärtner am 06. Juni 2020, 12:47:41
Die werden auch noch als sogenannte Ästlinge eine Weile weitergefüttert. Da sind die dicken Brocken Drohnenbrut besonders hilfreich. Außerdem wird die Mutter was ordentliches gut beim nächsten Gelege verwerten können. Sprich größere Gelege.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: rocambole am 06. Juni 2020, 18:42:05
Was ist mit gekochtem Ei? Wird zumindest gerne genommen hier.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 07. Juni 2020, 08:44:22
Warte noch immer auf Rückmeldung ....

Gekochtes Ei? Liegt gleich auf dem Frühstücksteller .... Hmmmm .... ok, teile ich mal ....
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: Natternkopf am 07. Juni 2020, 13:44:33
Was ist mit gekochtem Ei?

Ei ist ist nicht aufgeführt.  :-\

Artgerechtes Futter für empfindliche Insektenfresser

Grüsse Natternkopf

Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: lord waldemoor am 07. Juni 2020, 15:26:36
ei und quark geht immer
die frage ist nur ob sie es annehmen
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 07. Juni 2020, 17:46:33
Scheinen Feinschmecker zu sein. Ei lehnen sie ab. Lediglich Fliegen fliegen drauf. Getrocknete Insekten tauchen in der Liste auch nicht auf. Wahrscheinlich haben die Zaunkönige die Liste gelesen und halten sich streng daran  >:(. Es hat zumindest den Eindruck, dass sie zurechtkommen. Es füttern beide weiterhin fulltime, ohne größere Pausen.

Da die Jungen im Nest schon die Flügel strecken, wird es bald soweit sein.... Bin gespannt, ob wir den Ausflug verpassen, wie jedes Jahr.

Annäherungsversuche zwischen den beiden Ernähren gibt es auch schon, da bahnt sich etwas an. Die gute Zusammenarbeit sollte Ihre Fortsetzung finden.
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: NaDeWe am 09. Juni 2020, 10:25:09
Seit gestern gegen Mittag etwa (haben wir natürlich verpasst, wie jedes Jahr) sind alle raus aus dem Nest. Wuselten noch Stunden in unserem Garten herum, es sind tatsächlich alle fünf durchgekommen. Mittlerweile erkunden sie das Revier um unseren Garten herum, pendeln regelmäßig hin und her.

Bis auf einen, das Nesthäkchen. Zuerst wollte er nicht so recht aus unserer Laube heraus, dann ließ er sich aber treiben Richtung Geschwister. Schritthalten mit den anderen kann er nicht. Während er gestern Abend noch gut getarnt Schutz im Stamm einer Hanfpalme suchte, die anderen stets in Hörweite entfernt, ist sein kräftiges hungriges Phiepen heute nahe der Laube in der Tanne zu hören – die anderen jedoch nicht. Scheinbar kann und will er nicht unseren Garten verlassen, dennoch wird er vom Männchen regelmäßig gefüttert. Rennen kann er, fliegen nur bedingt. Er kommt nur nicht hoch genug. Agil und flippig wie die anderen gestern ist er auch noch nicht. Aber laut. Möge Nachbars Katze diese Laute nicht wahrnehmen und orten können ....
Titel: Re: Aufziehhilfe für Zaunkönig?
Beitrag von: lord waldemoor am 09. Juni 2020, 11:27:33
hier sind auch die stieglitze zu früh aus dem nest, vmtl wegen gewitterregen und wind, krabbeln zwischen den nassen hems herum, 1 habe ich zurück ins nest, die zaunkönige sehe ich schon länger nictmehr, vlt brüten sie woanders und sind deshalb weg