garten-pur

Garten- und Umwelt => Pflanzengesundheit => Thema gestartet von: Gartenoma am 09. August 2018, 10:36:46

Titel: Gurkenmehltau
Beitrag von: Gartenoma am 09. August 2018, 10:36:46
Hallo,

leider hat der Mehltau dieses Jahr unter Melonen und Zucchini in meinem Frühbeet gewütet - anscheinend angesteckt von den daneben stehenden Stachelbeeren. Nun habe ich aber keine Lust, den ganzen Boden auszuwechseln (die Stachelbeeren kommen im Herbst sowieso raus). Wie kriegt man die Sporen aus dem Boden? Neem oder Aliette? Wie sollte die Anwendug aussehen?

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Floris am 09. August 2018, 10:48:09
Echter oder Falscher Mehltau?

Der Verweis auf die Stachelbeeren deutet auf Echten Mehltau hin. Der ist aber wirtsspezifisch, d. h. der Stachelbeermehltau befällt werde Zucchini noch Gurken.

Echter Mehltau überdauert nur auf lebenden Pflanzen, d. h. es gibt keine Dauerformen im Boden. Daher wäre keine Bodenbehandlung erforderlich.

Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Gartenoma am 09. August 2018, 11:01:16
Echter oder Falscher Mehltau?

Der Verweis auf die Stachelbeeren deutet auf Echten Mehltau hin. Der ist aber wirtsspezifisch, d. h. der Stachelbeermehltau befällt werde Zucchini noch Gurken.

Echter Mehltau überdauert nur auf lebenden Pflanzen, d. h. es gibt keine Dauerformen im Boden. Daher wäre keine Bodenbehandlung erforderlich.

Das mit den Stachelbeeren war nur so eine Vermutung von mir, weil es wilde sind und die Spitzen immer Mehltau bekommen und der Befall von dieser Seite des Frühbeets losgegangen ist. Es kann natürlich auch die Zucchini, die an der Seite stand, gewesen sein.
Aubergine, Borretsch und blühender Kopfsalat sind noch die gesunden Pflanzen in dem Frühbeet.
Wie unterscheidet man echten von falschem Mehltau?

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Floris am 09. August 2018, 11:23:28
Aufgrund der Wetterlage ist der Echte Mehltau wahrscheinlicher, das ist ein Schönwetterpilz.
Der Falsche Mehltau braucht hohe Luftfeuchtigkeit, tritt daher bei hoher Luftfeuchte auf, häufiger unter Glas (Gewächshaus/Frühbeet) als im Freiland.

Der Falsche Mehltau ist eigentlich nie schneeweiß, so wie es der Echte gerne ist.
Beim Falschen Mehltau hat man blattoberseits aufgehellte Flecken und jeweils darunter einen Pilzrasen.
Echter Mehltau kann auch die Blattunterseite befallen, aber den direkten Zusammenhang zwischen Fleck oben und Sporenlager unten hat man da nicht. Normalerweise sind die Blätter im Endstadium oberseits von einem weißen Belag gleichmäßig bedeckt, aber erstmal weiterhin intakt.
Bei Falschen Mehltaus klappen sie bei starkem Befall recht bald zusammen.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Dietmar am 09. August 2018, 11:24:10
Ich befürchte, dass es da kein wirksames Mittel gibt. Selbst wenn es so ein Mittel gäbe, würde eine Neuinfektion von weiter entfernten Pflanzen erfolgen. Besser wäre, von Beginn an vorbeugend jede Woche einmal gegen echten Mehltau zu spritzen. Zu Beginn empfehle ich Netzschwefel. Wenn es nicht so heiß ist, 10 %ige Milch /Molke (etwas angegoren) und ansonsten 1 % iges Natron. Alles für Bio-Anbau zugelassen und für den Menschen ungiftig.

Das Problem beim Spritzen ist, dass die Gefahr von Pilzinfektionen unterschätzt wird und man hofft, ohne auszukommen. Ohne Spritzen klappt aber nur in seltenen Fällen.

Bei größerer Oidiumgefahr empfehle ich Duaxo, nicht ganz billig, aber frei zu kaufen und systemisch wirkend. Vorteil: Duaxo hat bei Gurken, Zucchini und Co. eine Wartezeit von nur 3 Tagen.

Achtung: Bei Obst je nach Sorte eine Wartezeit von bis zu 28 Tage.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Dietmar am 09. August 2018, 11:27:29
Zitat
Der Verweis auf die Stachelbeeren deutet auf Echten Mehltau hin. Der ist aber wirtsspezifisch, d. h. der Stachelbeermehltau befällt werde Zucchini noch Gurken.

Dieser Unsinn wird immer wieder aufgewärmt. Es ist Tausendfach !!! bewiesen, dass dem nicht so ist. Echter Mehltau ist nicht wirtsspezifisch. Er passt sich nur verschiedenen Wirten an. Mikroorganismen können dazu sogar ihre Gene anpassen. Damit scheint es so, als ob echter Mehltau wirtspezifisch wäre.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Gartenoma am 09. August 2018, 11:32:41
Nach der Beschreibung von Floris dürfte es der Falsche Mehltau sein.

Ich befürchte, dass es da kein wirksames Mittel gibt. Selbst wenn es so ein Mittel gäbe, würde eine Neuinfektion von weiter entfernten Pflanzen erfolgen. Besser wäre, von Beginn an vorbeugend jede Woche einmal gegen echten Mehltau zu spritzen. Zu Beginn empfehle ich Netzschwefel. Wenn es nicht so heiß ist, 10 %ige Milch /Molke (etwas angegoren) und ansonsten 1 % iges Natron. Alles für Bio-Anbau zugelassen und für den Menschen ungiftig.

Mir geht es jetzt um die Folgekulturen vor allem im nächsten Jahr. Das Frühbeet haate ich mir eigentlich für frühen Kopfsalat und danach  Melonen angeschafft, letzteres war natürlich ein Flop. Natürlich will ich vermeiden, den gesamten Boden auszutauschen. Außerdem kommen nächstes Jahr die Gurken direkt daneben, eine andere Möglichkeit für Fruchtwechsel habe ich nicht.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Floris am 09. August 2018, 11:37:43
Zitat
Echten Mehltau ... ist wirtsspezifisch

Dieser Unsinn wird immer wieder aufgewärmt. Es ist Tausendfach !!! bewiesen, dass dem nicht so ist. Echter Mehltau ist nicht wirtsspezifisch.

Ich hätte hier jetzt gerne mal eine fachliche Stellungnahme der Moderation zu dieser Aussage.

Ich finde es nicht in Ordnung, dass Dietmar seine ausgefallene Privatmeinung hier immer wieder unwidersprochen breittreten kann.

Sollte sich diese jedoch als belegbar erweisen (wofür es bisher hier im Forum keine Hinweise gibt), werde ich halt in Zukunft still sein.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Wühlmaus am 09. August 2018, 12:20:44
Zitat
Der Verweis auf die Stachelbeeren deutet auf Echten Mehltau hin. Der ist aber wirtsspezifisch, d. h. der Stachelbeermehltau befällt werde Zucchini noch Gurken.

Dieser Unsinn wird immer wieder aufgewärmt. Es ist Tausendfach !!! bewiesen, dass dem nicht so ist. Echter Mehltau ist nicht wirtsspezifisch. Er passt sich nur verschiedenen Wirten an. Mikroorganismen können dazu sogar ihre Gene anpassen. Damit scheint es so, als ob echter Mehltau wirtspezifisch wäre.

Und was ist mit diesen Angaben? Ich denke, darauf ist Verlass!
Zitat:
Zitat
Gattungen und Arten mit ihren Wirtspflanzen

Mehltaurassen sind streng wirtsspezifisch. Jede Mehltauart ist auf eine bestimmte Wirtspflanze spezialisiert und kann sich nur von ihr ernähren. So befällt beispielsweise der Mahonienmehltau nur Mahonien, jedoch nicht Phlox oder Lupine. Eine Ansteckung zwischen verschiedenen Pflanzenarten ist daher auszuschließen. In vielen Fällen wird der Befall nicht erkannt, da kaum sichtbare Schäden auftreten. Bei einigen Pflanzen kann es jedoch bei stärkerem Befall zu Wachstumsstockungen kommen. Hier eine Auswahl: ...
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Gartenoma am 10. August 2018, 08:48:35
Leider weiß ich jetzt immer noch nicht, ob ich nächstes Jahr wieder Melonen in mein Frühbeet setzen kann, ohne vorher die Erde komplett ausgetauscht zu haben  ???
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Mottischa am 10. August 2018, 08:51:05
Versuche es, meine Gurke hat auch Mehltau und ich vermute dass es tatsächlich nur wetterbedingt ist - das haben nämlich einige andere Pflanzen auf der Terrasse auch, vielleicht ist es der Standort?
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Floris am 10. August 2018, 12:22:54
ein wenig Geduld mit Dietmar, der wird dir das schon noch mitteilen, der weiß das besser als ich.

Ich mag mich nicht anscheißen lassen sondern sitze lieber entspannt unter meinem Apfelbaum.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: cydorian am 10. August 2018, 18:22:13
Nach der Beschreibung von Floris dürfte es der Falsche Mehltau sein.

Das Vorhandensein von Sporen des falschen Mehltaus von vorjährigem Befall im Boden beschleunigt den neuen Befall, aber entscheidend ist das Wetter. Wir hatten auch dieses Jahr sehr gute Infektionsbedingungen im Juni. Die Wärme tagsüber spielt keine Rolle, entscheidend war dass es da nachts noch so sehr abkühlte, dass nasser Tau an den Blättern war. Oder man begeht den Fehler, Abends über die Blätter zu giessen. Die bleiben die ganze Nacht nass, ein Freudenfest für den Pilz.

Wenn du wieder Cucurbitae pflanzen willst, empfehle ich ein schwarzes Gartenvlies auf den Boden zu legen, Schlitze rein und dort die Jungpflanzen hineinsetzen. Melonen sind fast alle sehr anfällig, da würde ich jeden Infektionsfaktor minimieren.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Gartenoma am 10. August 2018, 18:28:57
Nach der Beschreibung von Floris dürfte es der Falsche Mehltau sein.

Das Vorhandensein von Sporen des falschen Mehltaus von vorjährigem Befall im Boden beschleunigt den neuen Befall, aber entscheidend ist das Wetter. Wir hatten auch dieses Jahr sehr gute Infektionsbedingungen im Juni. Die Wärme tagsüber spielt keine Rolle, entscheidend war dass es da nachts noch so sehr abkühlte, dass nasser Tau an den Blättern war. Oder man begeht den Fehler, Abends über die Blätter zu giessen. Die bleiben die ganze Nacht nass, ein Freudenfest für den Pilz.

Wenn du wieder Cucurbitae pflanzen willst, empfehle ich ein schwarzes Gartenvlies auf den Boden zu legen, Schlitze rein und dort die Jungpflanzen hineinsetzen. Melonen sind fast alle sehr anfällig, da würde ich jeden Infektionsfaktor minimieren.

Danke für die praktischen Ratschläge. Das mit der schwarzen Folie klingt gut.
Meinst du, dass es etwas bringt, wenn man abends das Frühbeet zumacht und morgens wieder auf?

Gruß
Gartenoma

P.S. Mich wundert die Aussage "wirtspezifisch". Ich habe heute die Spitzen der Feldahornhecke beschnitten. Der Ahorn hat an dichten Stellen natürlich Mehltau, aber die Disteln die vereinzelt dazwischen stehen auch  ???
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: cydorian am 10. August 2018, 21:20:23
Dass Mehltau wirtsspezifisch sei, ist halt die Meinung Dietmars, ab hier hab ich auch Senf dazu gegeben: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,29993.msg2328421.html#msg2328421 . Die detaillierte Erklärung findest du in #3583, wenn du über die Schlagworte hinaus lesen willst. Idiotisches Thema, hat nur Gift und Galle erzeugt und das bei einem harmlosen Hobby. Mag jeder glauben, was er will.

Nur: Das ist hier so oder so völlig irrelevant. Ob wirtsspezifisch oder nicht, der Mehltau ist ja bereits an den Cucurbitae und damit nahe am Bodenstück, wo du nächstes Jahr diese Art wieder pflanzen willst. Er ist an Cucurbitae da, deshalb ist es piepegal ob zusätzliche andere Pflanzen noch befallen werden. Der relevante Schaden an der relevanten Pflanze ist bereits passiert.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Dietmar am 10. August 2018, 21:55:44
Zitat
Sollte sich diese jedoch als belegbar erweisen (wofür es bisher hier im Forum keine Hinweise gibt), werde ich halt in Zukunft still sein.

Das stimmt nicht. Ich habe es hier im Forum öfters beschrieben.

Der beste Beweis sind die Erfahrungen vieler Winzer. Viele Winzer setzen an das Ende einer Rebzeile eine (nicht pilzfeste) Rose. Das machen die nicht zur Verschönerung. Die Rosen dienen als sogenannte Zeigerpflanzen. Sie zeigen 1 ... 3 Tage vor den Weinreben den Befall mit echtem Mehltau, weil die Rosen noch empfindlicher auf Oidium sind als die europäischen Kultursorten der Weinreben. Die Winzer beobachten täglich den Zustand der Rosen und wenn diese einen Befall zeigen, muss der Winzer sofort gegen Oidium spritzen, denn das Spritzen der Reben muss vor dem Eintreten des Befalles erfolgen. Durch diese Hundert- bzw. Tausendfach gemachte Erfahrung über merhr als Hundert Jahre ist bewiesen, dass echter Mehltau die Sortengrenzen überspringt und nicht !!! sortenspezifisch ist. Wenn es nun einen Widerspruch zwischen der Theorie und der Praxis dazu gibt, dann ist immer die Erfahrung aus der Praxis richtig und nicht die Theorie.!

Ich (und andere Traubenfreunde) hab schon öfters beobachtet, dass der Mehltau von Gurken, Zucchini .. . auf die Reben übergesprungen ist. Die Reben sind nur dort befallen, wo sich Reben und Zucchini sehr nahe gekommen sind. Die gleiche Rebsorte einen Meter weiter wurde nicht befallen.

Ich hatte ja die Erklärung dafür bereits geschrieben, warum manche Fachleute denken, dass der Mehltau sortenspezifisch ist:
1. sieht unter dem Mikroskop je nach Wirt etwas anders aus
2. unterscheidet sich etwas genetisch

Warum: Mikroorganismen können sich an den Wirt anpassen und eine Vielzahl von Mikroorganismen können dazu ganz schnell ihre DNA modifizieren.

Es kann aber auch mit der Logik bewiesen werden:
In einem Weinbaugebiet gibt es so viele Reben, dass sortenspezifische Pilzerreger überleben könnten. Wie ist das aber in einer Wohngebiet bzw. in einem Kleingartengebiet? Jeder Kleingärtner hat andere Pflanzen und wenn die Pilzerreger sortenspezifisch wären, dann müsste z.B. der Stachelbeermehltau kilometerweit "fliegen", bis dieser wieder eine Stachelbeerpflanze findet. Da würde für jeden anderen angeblich sortenspezifischen Mehltau analog gelten. Wäre der Mehltau sortenspezifisch, würde er sich selbst ausrotten. Es ist eine Tatsache, dass die Organismen in der Natur am besten überleben, die sich immer wieder neu an veränderte Bedingungen anpassen können. Deshalb sind Organismen, egal, ob groß oder klein in den allermeisten Fällen nicht auf nur eine einzige Nahrungsquelle angewiesen.

Wer skeptisch ist, braucht doch nur einen Selbstversuch machen und verschiedene mehltauempfindliche Pflanzen so zu setzen, dass sich diese an einem Punkt "berühren" und genau an diesem "Berührungspunkt" wird zu sehen sein, dass hier der Mehltau besonders intensiv ist. Wer Reben hat, der könnte z.B. an einer Stelle zwischen den Zeilen bzw. "unter" den Reben eine Gurken- oder eine Zucchinipflanze setzen und genau an dieser Stelle sind beide Pflanzenarten max. infiziert. Ich hoffe, das überzeugt dann die Zweifler. Voraussetzung dazu ist natürlich, dass Reben und Gurken-/Zucchiniplanzen nicht gespritzt wurden.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Daniel - reloaded am 10. August 2018, 21:59:16
.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Daniel - reloaded am 10. August 2018, 22:01:35
.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Malvegil am 10. August 2018, 22:23:33
P.S. Mich wundert die Aussage "wirtspezifisch". Ich habe heute die Spitzen der Feldahornhecke beschnitten. Der Ahorn hat an dichten Stellen natürlich Mehltau, aber die Disteln die vereinzelt dazwischen stehen auch  ???

Ich dachte, an den Gurken ist falscher Mehltau (Peronospora) -- der ist mit dem echten Mehltau an Ahorn etc. überhaupt nicht verwandt.

Nachtrag; Achso, du meinst vermutlich, Ahorn und Disteln könnten vom selben Pilz befallen sein. Auch das ist leicht anders zu erklären: Echter Mehltau ist eine Folge von Trockenheit und bestimmten Temperatur-/Luftfeuchtigkeitssituationen. Und all dies herrscht am selben Standort natürlich in sehr ähnlicher Form.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Daniel - reloaded am 10. August 2018, 22:28:56
.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Malvegil am 10. August 2018, 22:46:24
Und um die Klugscheißerei auf die Spitze zu treiben gehört der falsche Mehltau an Gurken bzw. Kürbisgewächsen zur Gattung Pseudoperonospora.  ;D 8) :-*

Wer weiß, wie lang. ;) Solche Zuordnungen ändern sich ja alle halbe Jahre. ;D
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Gartenoma am 11. August 2018, 11:29:59
Gurken können grundsätzlich beides kriegen.
Und um die Klugscheißerei auf die Spitze zu treiben gehört der falsche Mehltau an Gurken bzw. Kürbisgewächsen zur Gattung Pseudoperonospora.  ;D 8) :-*

@Gartenoma: hast du vielleicht mal ein Bild zu den befallenen Pflanzen?
Sicher zu klären ob echter oder falscher Mehltau wäre ein guter Anfang um dir wirklich helfen zu können.

Also ich bin in Bezug auf Fotografie keine Heldin. Ich hoffe, dass man auf dem Bild etwas erkennen kann. Die Melonenblätter sind inzwischen total wie vertrocknet. Das Bild zeigt die Zucchini, die sich gerade wieder zu berappeln scheint.  Das Blatt rechts ist durchgängig weiß, das Blatt unten in der Mitte hat nur einige Stellen, die zwei Blätter links scheinen noch nicht befallen.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: cydorian am 11. August 2018, 12:29:21
Das ist echter Mehltau, Erysiphaceae.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Dietmar am 11. August 2018, 12:40:51
Zitat
@Dietmar: nur weil du Unsinn gebetsmühlenartig wiederholst wird er nicht wahr!
Das ist ja langsam nicht mehr auszuhalten..    ::) ::) ::)

Ich weiß, dass ich Recht habe, denn es ist vielfach bewiesen, auch mit eigenen Erfahrungen, während Deine Quellen nur aus dem Internet stammen, wo auch unheimlich viel Unsinn steht.

Mach doch einfach den von mir vorgeschlagenen Versuch und Du wirst es bestätigt finden. Du wirst das aber vermutlich nicht machen, weil das ein Stück an Deinem Weltbild rütteln würde. Wenn Theorie und Praxis in Widerspruch stehen, ist immer die Theorie falsch und nie die Praxis, denn die Praxis ist der Gradmesser für die Richtigheit der Theorie.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Daniel - reloaded am 11. August 2018, 14:03:40
.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Gartenoma am 11. August 2018, 14:22:44
Doppelpost gelöscht
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Gartenoma am 11. August 2018, 14:27:08
@Gartenoma: wie Cydorian schrieb ist das echter Mehltau und damit ist ein Bodenaustausch etc unnötig.
Die Bekämpfung funktioniert am einfachsten, billigsten und geruchsneutralsten mit einer 1%igen Backpulverlösung (eine Tüte mit ca 15g auf 1,5 Liter Wasser) der du als Netzmittel 0,5-1% Schmierseife zusetzt.

Danke für den Rat. Geht auch Natron?

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Daniel - reloaded am 11. August 2018, 14:44:28
.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Dietmar am 12. August 2018, 10:42:51
Ectivo scheint keine Zulassung mehr zu haben. Schon im vergangenem Jahr habe ich keines mehr kaufen können und dieses Jahr kommt in allen recherchierten Online-shops, dass nicht vorrätig.

Duaxo habe ich nicht genommen, weil es so überragend gegen echten Mehltau wirkt, sondern weil:
- relativ kurze Wartezeiten - bei Gurken und Zucchini nur 3 Tage und bei einigen Obstsorten nur 10 ... 14 Tage, sonst 28 Tage
- Duaxo gehört zu einer anderen Wirkstoffgruppe (G) als meine anderen Spritzmittel gegen Oidium. Das ist wichtig für das Resistenzmanagement.
- Duaxo gibt es frei zu kaufen. Das ist für mich theoretisch nicht so wichtig, da Befähigungsnachweis, aber in Sachsen und Sachsen-Anhalt gibt es keinen einzigen Shop mehr, wo man Pflanzenschutzmittel kaufen kann und ich brauche nicht irgend etwas, sondern mit Wirkstoffgruppen, die ich noch nicht nutze.

Zu Backpulver und Natron:
Der Hauptbestandteil ist bei beiden Natriumhydrogenkarbonat, aber in Backpulver sind zusätzlich weitere Stoffe, z.B. Weinsäure oder Zitronensäure. Sobald das Backpulver naß wird, gibt es eine chemische Reaktion, in der das Natriumhydrogenkarbonat zersetzt wird, denn Zitronensäure und Weinsäure sind stärkere Säuren als die Kohlensäure. Damit wird zumindest unklar, ob dann noch eine fungizite Wirkung vorliegt. Bei meinem diebezüglichen Spitzen beziehe ich mich auf die Dissertation "Untersuchungen zum Krankheitsmanagement von Echtem Mehltau und Rotem Brenner
an Weinreben in Franken" von Irene Reh, in der die Wirksamkeit verschiedener Konzentrationen von Natriumhydrogenkarbonat untersucht wird.
Fazit: Ich bevorzuge deshalb Natron - ist billiger als die Minipackungen Backpulver und hat keine sonstigen Säuren drin.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: thuja thujon am 12. August 2018, 22:30:19
Genug geblubbert.
Erde muss nicht ausgetauscht werden, Natron ist beser als Backpulver.
Die Wirkung der Hydrogencarbonate wie Natron beruht auf dem pH-Wert von rund 12 beim antrocknen. Der ist mit Backpulver nicht zu erreichen, das wirkt ähnlich gut wie Kochsalz. Muss also recht dick dosiert werden.
Statt 15g auf 1,5Liter sollte man Natron eher mit 7g auf 1,5 Liter dosieren und je höher die Spreitmittel wie Schmierseife dosiert werden, desto eher muss man aufpassen dass es keine Blattverbrennungen gibt. Also nicht vormittags vor strahlendem Sonnenschein und Hitze spritzen, sondern eher am frühen Abend. 

Wenn man legale Anwendungen bevorzugt, auf Kaliumhydrogencarbonat umsteigen. Nicht Resistenzgefährdet und ein Tag Wartezeit @Dietmar. Wirkt auch gegen Botrytis.
Nähere Infos wenn man das Mittel Kumar nicht kaufen mag, ich habe hier was kurzes geschrieben:
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,63048.msg3125959.html#msg3125959

@Gartenoma: wenn dich die Bilder interessieren und du die privat surfen Einstellungen nicht ändern darfst, lade ich dir die 3 Bilder auch noch mal anders hoch.
Ansonsten, mach erstmal die heftig befallenen Blätter ab, können kompostiert werden, und dann sollten wenn es die nächsten Taunächte gibt die neuen Blätter vorher mit einem Belag X-hydrogencarbonat geschützt werden.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Gartenoma am 13. August 2018, 08:51:26
Statt 15g auf 1,5Liter sollte man Natron eher mit 7g auf 1,5 Liter dosieren und je höher die Spreitmittel wie Schmierseife dosiert werden, desto eher muss man aufpassen dass es keine Blattverbrennungen gibt. Also nicht vormittags vor strahlendem Sonnenschein und Hitze spritzen, sondern eher am frühen Abend. 

Wenn man legale Anwendungen bevorzugt, auf Kaliumhydrogencarbonat umsteigen. Nicht Resistenzgefährdet und ein Tag Wartezeit

Gut, das werde ich mir besorgen. Als Spreitmittel benutze ich sowie kein Spüli o.ä., sondern reine Kalischmierseife (aus dem Chemikalienhandel), die ich 1%ig dazumische.
Wie hoch soll das KHCO3 dosiert werden?

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: cydorian am 13. August 2018, 12:55:02
Kaliumhydrogencarbonat

Kann ich auch empfehlen, vorzuziehen. Ist auch nicht teuer und die kommerziellen Mittel enthalten ebenfalls Kaliumhydrogencarbonat statt Natriumhydrogencarbonat (Armicarb). Angeblich ists nicht nur der ph-Wert, sondern "die direkte Ionen Wirkung, die Sporen und das Mycelium der Schadpilze stört und abtötet.". Empfohlene Dosierung 0,5%, 2-3 Behandlungen im Abstand von 5-8 Tagen.

Gegen echten Mehltau gibts auch viele Cucurbitae-Sorten, die robust dagegen sind. Auch Zuccini, Kürbisse, Gurken. Melonen ein bisschen seltener, aber es gibt welche. Falscher Mehltau wäre problematischer.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Gartenoma am 13. August 2018, 17:47:03
Nur für diejenigen, die das auch verwenden wollen: Bei ebay gibt es das unter der Bezeichnung Kaliumbicarbonat.

Zum Abwiegen so kleiner Mengen ist eine Löffelwaage praktisch, gute wiegen auch im 10mg-Bereich z.B. zum Ansetzen kleiner Mengen Gibberellinsäure-Lösung.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: oile am 21. August 2018, 10:53:58
Zitat
@Dietmar: nur weil du Unsinn gebetsmühlenartig wiederholst wird er nicht wahr!
Das ist ja langsam nicht mehr auszuhalten..    ::) ::) ::)

Ich weiß, dass ich Recht habe, denn es ist vielfach bewiesen, auch mit eigenen Erfahrungen, während Deine Quellen nur aus dem Internet stammen, wo auch unheimlich viel Unsinn steht.

Mach doch einfach den von mir vorgeschlagenen Versuch und Du wirst es bestätigt finden . Du wirst das aber vermutlich nicht machen, weil das ein Stück an Deinem Weltbild rütteln würde.

Aufgeblasener geht es nicht?  Woher nimmst Du Dir das Recht,  andere so abzukanzeln?
Daniel hat profunde und professionelle Kenntnisse.  Die Tatsache,  dass diese offensichtlich dem Forum nicht mehr zur Verfügung stehen,  betrachte ich als herben Verlust für das Forum. Und ganz ehrlich: Deine Beiträge können mir meistens gestohlen bleiben
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: Bristlecone am 21. August 2018, 10:59:13
Ich weiß, dass ich Recht habe, denn es ist vielfach bewiesen, auch mit eigenen Erfahrungen, während Deine Quellen nur aus dem Internet stammen, wo auch unheimlich viel Unsinn steht.

Zum Beispiel in Posts von Dietmar, die man im Internet findet.

Dessen Behauptungen zum Thema Mehltau so abstrus sind wie die von jemandem, der die Erderwärmung bestreitet, weil es nachts kalt wird (Ja, solche Sprüche findet man tatsächlich auch im Internet).
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: thuja thujon am 21. August 2018, 12:45:31
Ich überlege meist, ob ich widersprechen will oder es einfach sein lasse.

Im Tafeltraubenstrang hat Dietmar seine von ihm entwickelte Methode gegen Sauerwurm vorgestellt:
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,29993.msg3148008.html#msg3148008

Würde Dietmar das in meiner Gartenanlage machen, bekäme er was dafür auf den Deckel. Hier im Netz mag ich nicht wieder der Depp sein der erklärt, warum das gefährlich ist. Vielleicht mag sich jemand anderes unbeliebt machen.
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: cydorian am 24. August 2018, 18:28:10
Gartenoma, schreib mal wie die Behandlung mit Kaliumbicarbonat bei deinen Gurken wirkt wenn es so weit ist, ob die Dosierung vertragen wird.

Zitat
Ich überlege meist, ob ich widersprechen will oder es einfach sein lasse.

Mach das, wobei es dir am besten geht. Ich arbeite mich nicht mehr an wirrfalschen Aussagen ab, weil einwandfreie Argumentation mir meine Zeit kostet und meistens nichts bringt, denn auf der argumentativen Ebene kommt man meistens gar nicht weiter bzw. steht als rechthabenwollender Oberlehrer da. Schlechtes Gefühl, also sein lassen.

Kurze Widersprüche, eigene Minimalbegründung dazu statt Widerlegen der fremden Wirrnis, das macht mehr Spass und bringt auch anderen Usern mehr. Aber nicht diskutieren anfangen, nie das letzte Wort haben wollen!
Titel: Re: Gurkenmehltau
Beitrag von: thuja thujon am 25. August 2018, 00:56:38
Ja, danke. So ungefähr handhabe ich es gerade. Aber auch mit ungutem Gefühl, weil es bestimmt manche Leute lesen und glauben wollen.

@Gartenoma: nach dem ersten oder 2ten Regen wird der Spritzbelag abgewaschen, der kann dann nicht mehr wirken. Wenn das Wetter blöd ist, muss man evtl auch mal alle 2-3 Tage ran. Den Unterschied zwischen Wirkung und Nichtwirkung erkennt man aber ganz gut am Zuwachs der neuen Blätter. Wenn die nichts haben trotz Befallsdruck, hats es gewirkt. Dabei können die ältesten befallenen Blätter komplett absterben, das tut der Wirksamkeit keinen Abbruch.
Kaliumbicarbonat ist kein Allheilmittel, dass man einmal im Frühjahr spritzt und hinterher sind die Blätter das ganze Jahr bis zum Herbst gesund.
Wegen der Komplexizität würden mich daher auch Fotos interessieren, auch von den jungen Blättern und natürlich auch von den etwas älteren, die noch nicht vollständig bepudert sind.