Nachdem ich oder der Rechner gestern zweimal abstürzten als ich mich hier vorstellen wollte, habe ich nun kurz entschlossen meine Vorstellung aus einem anderen Forum herkopiert - einige Mitglieder werden mich vielleicht kennen.
Dass ich von Haus aus Gärtnerin bin, und das mit Leib und Seele, hab ich schon irgendwann geschrieben. Mein Ziel war, Gartenarchitektin zu werden, dann kamen diverse Allergien dazwischen und ich zog statt Pflanzen nur noch Kinder auf und zwar fünf. Der Älteste ist bereits über 40, der Jüngste grad Mitte 20, und zwei Töchter und den armen mittleren Sohn gibt es auch.
Da witzigerweise mit jedem Kind ein wenig von den Allergien abgebaut wurde, fing ich wieder an, mich mehr mit Gärten zu beschäftigen.
Vor knapp 13 Jahren sind wir nach Nordhessen gezogen, wo wir zu bleiben gedenken, nachdem wir über lange Jahre quer durch die Republik zigeunerten.
Neben dem recht großen Haus war für uns alle der Garten besonders wichtig. Wir hatten das Glück, ein etwa 1 500 qm großes Grundstück mitten in der "Stadt" (5 000 Einwohner !) zu bekommen, das lange
Jahre brach lag. Außer einer etwa 100-jährigen Eibe und ein paar alten Obstbäumen gab es nichts, was geschont oder gerettet werden musste. So konnten wir uns richtig austoben und viele unserer im Laufe der Jahre entstandenen Ideen und Vorlieben verwirklichen. Wie so oft, ist mein Mann auch bei uns der Mann fürs Grobe. der mit ungeheurer Akribie Wege anlegt und pflastert und all das verrichtet, wozu
mir nicht mehr die Kraft reicht.
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich bei uns eine Menge Pflanzen angesammelt, die klaglos unsere Umzüge erduldeten, aber jetzt am endgültigen Standort so richtig zeigen, was in ihnen steckt.
Nordseitig gibt es eine etwa 40 Meter lange Straßenfront, wo ich die Bepflanzung etwas bunter gehalten habe als im restlichen Teil.
Die Menschen, die vorübergehen, freuts!
Da wir uns gegen einen Rasen entschieden, gibt es nur mehrere große Beete ?, in denen als Sichtschutz hohe Sträucher und noch junge Bäume stehen, und drumherum wuselt es dann mit Stauden.
Leider gehört meine Familie zur Gattung der Sammler, und das in allen Bereichen. So können wir von Glück reden, dass wir nicht nur ein großes Haus, sondern auch noch ein Nebengebäude haben, das nur das Gärtnerhäuschen genannt wird, und das im Winter die Kübelsammlung aufnimmt.
Mein Mann "sammelt" Bäume und Sträucher und brauchte eigentlich ein Arboretum, um all seine Lieblinge unterzubringen(3 Catalpen, 2 Ginkgos, Amberbaum,3 Magnolien, Eisenholzbaum, Kiefern, Ahorne (in Hülle und Fülle) und
1 Tulpenbaum). Ich tu mich mit den Stauden schon leichter, es gibt immer wieder mal eine Lücke, die gefüllt werden kann. Außerdem konnten die ersten Füllsträucher gerodet werden, um nachwachsenden Gehölzen Platz zu machen.
Meine Vorlieben haben sich im Laufe der Zeit geändert, z.T. hängt es mit den anderen Bodenverhältnissen zusammen, die Pflanzen müssen weitgehend mit dem kalkigen Lehm fertig werden.
Nach wie vor gehören Pfingstrosen zu meinen Lieblingen, Astern, die frühen, duftenden Taglilienarten. Clematis zählen zu den Top- Favoriten, Rosen liebe ich sehr,
werden aber reduziert, weil sie in unserem Dschungel offensichtlich nicht genug Platz und Luft haben. Gräser nehmen einen wichtigen Platz im Garten ein, und dann sind da die kleineren Pflanzen, die ich
besonders liebe. Ob es Geranium sind oder Cyclamen, Reiherschnabel oder Hosta, sie sind mir genau so lieb wie Elfenblumen und Salbei.
Der fehlende Rasen, der ja sonst zwischen den Farben vermittelt, wird durch die Bepflanzung ausgeglichen. Ich vermeide "Fleckerlteppiche" mit sehr vielen unterschiedlichen Pflanzen und Farben, und so ist
mittlerweile ein "Gleiten" zwischen Struktur und Farbe entstanden, das in seiner Üppigkeit großzügig wirkt.
Unser wichtigstes Familienmitglied ist Shara, ein Jugoslawischer Hirtenhund,
unsere Dampfwalze. Ihretwegen mussten wir einen großen Teil des Gartens mit Elektrozaun absperren (steht fast nie unter Strom und wird trotzdem respektiert ), weil sie nicht nur ihre Kauknochen dort verbuddelt, wo die kleinen Schätze stehen, sondern mit Brachialgewalt alles vernichtet, was ihr im Weg ist.
Momentan bin ich dabei, alles Empfindliche in den hinteren Gartenbereich umzusiedeln, damit die Hunde wieder mehr Platz bekommen.
Und hier mein liebstes Photomotiv - Pflanzen hat hier jeder !