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Pflanzenwelt => Glashaus => Thema gestartet von: goeldi am 04. Januar 2018, 15:51:49

Titel: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: goeldi am 04. Januar 2018, 15:51:49
Ich hab mir Grow LEDs reingezogen.

Wieviele Stunden pro Tag sollte man die Sämlinge beleuchten?
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: Gartenoma am 04. Januar 2018, 16:14:25
Bei meinem "Smart Garden" von Clickandgrow ist die Voreinstellung 16 Stunden Licht ein - 8 Stunden aus.

Gruß
Gartenoma
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: Phalaina am 04. Januar 2018, 20:31:12
Ich benutze zwar (noch) keine LEDs, sondern Leuchtstoffröhren zur Beleuchtung von Aussaaten, habe mit diesen aber ebenfalls mit einer Beleuchtungsdauer von 14-16 Stunden am Tag gute Erfahrungen gemacht. ;)
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: haweha am 05. Januar 2018, 21:18:29
Es KÖNNTE effizienter sein, ein andauerndes 4 h EIN-, 4 h AUS-Schema anzuwenden.
Würde also einer Summe von NUR 12 h per Tag entsprechen.
So mache ich das mit einer anderen (viel teureren) Kunstbeleuchtung (460 Watt netto in einer Hochdrucklampe) , und das hat bis dato genau so gut funktioniert wie sonst 16 h am Stück.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: Cepha am 07. Januar 2018, 22:24:18
Ich würde mich an den "natürlichen Bedingungen" orientieren. Manche Arten bilden bei zu langen Tagen bevorzugt Blüten oder wachsen in die Länge oder keimen erst garnicht, weil sie sich im Hochsommer wähnen.

Ansonsten an der Stromrechnung. Wenn die Beleuchtungsintensität gut genug ist reichen idR auch 12 Stunden pro Tag.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: thuja thujon am 07. Januar 2018, 22:30:25
Warum an der natürlichen Beleuchtung orientieren, wenn man LED einsetzt? Würde die natürliche Beleuchtung ausreichen zur jeweiligen Jahreszeit, bräuchte man die LED nicht.
Wenn man mit der Dauer gezielt Entwicklungsphasen steuern kann, warum nicht nutzen?

Ich möchte keine Tomate, die nach 2 Blättern schon blüht und auch keine, die es erst nach 15 macht.

Um goeldi eine vernünftige Antwort zu geben, müsste man wissen, was beabsichtigt wird.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: goeldi am 07. Januar 2018, 23:05:37
Zitat von: thuja thujon
Um goeldi eine vernünftige Antwort zu geben, müsste man wissen, was beabsichtigt wird.

Ich möchte dem Gemüse einen Vorsprung geben. Die Setzlinge in den Läden können nur mit Wuchslampen gezogen worden sein, so kräftig und gross wie sie daherkommen. Auch wenn ich temperatur- und sonst-mässig alles richtig mache, fallen meine Setzlinge manchmal einfach tot um, wenn ich sie z.B. pikiere oder auspflanze.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: Cepha am 07. Januar 2018, 23:08:33
Zitat von: thuja thujon link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3006153#msg3006153 date=1515360625]
Warum an der natürlichen Beleuchtung orientieren, wenn man LED einsetzt? Würde die natürliche Beleuchtung ausreichen zur jeweiligen Jahreszeit, bräuchte man die LED nicht.
Wenn man mit der Dauer gezielt Entwicklungsphasen steuern kann, warum nicht nutzen?

Na die natürlichen Bedingungen unter denen solche Pflanzen sonst keimen würden. Tomaten verorte ich mal vom Ursprung her in eher tropische Gefilde Mittelamerikas(?) und würde daher meinen dass denen die Tageslänge recht egal sein wird. Einen Kopfsalat würde ich jedenfalls nicht mit 16 Stunden beleuchten. Ein Samen einer Art, die natürlicherweise bei uns im Frühjahr keimt benötigt hingegen evtl mehr als 12 Stunden pro Tag an Licht.

In den meisten Fällen wird eher die Wärme und Feuchte der Trigger sein (manchmal auch Stratifikation mit Kälte oder Hitze), aber warum großartige Experimente mit unnatürlichen Beleuchtungszyklen machen? Ich sehe den Nutzen nicht.
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Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: Cepha am 07. Januar 2018, 23:11:48
Zitat von: goeldi link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3006174#msg3006174 date=1515362737]
Zitat von: thuja thujon
Um goeldi eine vernünftige Antwort zu geben, müsste man wissen, was beabsichtigt wird.

Ich möchte dem Gemüse einen Vorsprung geben. Die Setzlinge in den Läden können nur mit Wuchslampen gezogen worden sein, so kräftig und gross wie sie daherkommen. Auch wenn ich temperatur- und sonst-mässig alles richtig mache, fallen meine Setzlinge manchmal einfach tot um, wenn ich sie z.B. pikiere oder auspflanze.

Ich würde 12h machen. Wichtig ist, dass es wirklich hell ist. Wahrscheinlich hast Du wie 99% der Leute irgendwelche blau-roten Beleuchtungen aus China gekauft, nehme ich an? Da ist die Beleuchtungsintensität leider schwer mess- und einschätzbar. Ich beleuchte daher nur mit weißem Licht.

Du musst Deine Jungpflanzen dann an das UV Licht gewöhnen, wenn sie irgendwann mal ins Freie sollen. Auch etwas Luftbewegung halte ich für nützlich, um kräftige Pflanzen zu erhalten. Ich verwende dafür einen schwachen kleinen Ventilator.

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Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 08. Januar 2018, 20:53:46
fallen meine Setzlinge manchmal einfach tot um, wenn ich sie z.B. pikiere oder auspflanze.

Moin Goeldi,
bei Deinem oben zitierten Satz ist mir sofort die Umfallkrankheit eingefallen ::)

guckst Du mal hier:
Zitat
Schadbild:

Umfall-/-Auflaufkrankheiten

Gefährdet sind Basilikum, Begonien, Bienenfreund, Duftsteinrich, Federbusch, Erbsen, Glockenrebe, Gurken, Hahnenkamm, Kohl, Kopfsalat, Lein, Lobelien, Mangold, Männertreu, Mittagsblumen, Möhren, Petersilie, Petunie, Phacelia, Portulak, Schöterich, Spinat, Stiefmütterchen, Studenten, Tagetes, Tomaten, Trompetenzungen, Veilchen, Zinnie.   

Keimlingskrankheiten (Schwarzbeinigkeit, Wurzelschwärze, Welke usw.). Meist Pilz-Mischinfektion wie Pythium debaryanum, Rhizoctonia solani, Ascochyta, Phoma, Fusarium, Phytophthora. Die Pilze leben im Innern der Zellen. Sie werden gefördert durch hohe Luftfeuchtigkeit, sehr sauere Böden, Bodenverdichtung und Staunässe. Junge Pflanzen zeigen dunkle Einschnürungen am Stängelende und fallen um.

Oft sind die Erreger schon im Boden vorhanden, oder sind mit dem Saatgut mitgeliefert. Ungünstige Keimbedingungen (nicht nur die Lichtverhältnise alleine) fördern dann zusätzlich das Umfallen der Sämlinge.

Im Hortipendium gibt es dann noch genauere Infos dazu.

LG
Nemi
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: thuja thujon am 09. Januar 2018, 21:32:49
Auch wenn ich temperatur- und sonst-mässig alles richtig mache, fallen meine Setzlinge manchmal einfach tot um, wenn ich sie z.B. pikiere oder auspflanze.
Da hilft Licht nicht viel. Wenns nur zuwenig Licht ist, fallen sie lebendig um.

Substrat auf Pilze kontrollieren. Die ganze Batterie an Auflaufkrankheiten hat man wohl in den meisten Komposten, Gartenerden oder günstigen Kauferden.
Bei gespannter Luft, auch in der Wohnung mit überwiegend geschlossenen Fenstern, werden sie regelrecht ausgebrütet.

Jungpflanzenanzucht bei den Pros hier passiert heute unter Hochglas, bei kühlen Temperaturen, 18°C ist warm. Dort gibts auch Licht, aber das ist nicht das allein entscheidende. Hygiene ist auch sehr wichtig.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: goeldi am 11. Januar 2018, 07:40:21
Zitat von: thuja thujon
Kauferden.

Kauferden find ich gut. Ich sah auch schon Klauerden, Leiherden und seltene Erden, entschied mich aber immer für die Kauferden :-)

Also die Töpfe werden bei mir vor der Aussaat immer heiss ausgespült von wegen Pilzen und so.
Meistens beize ich die Samen auch in Kamillentee, Milch oder Baldrianwasser.

Die vor 3 Tagen gesäten Auberginen hab ich nicht gebeizt, aber sofort nach der Aussaat mit Baldrianwasser besprüht.
Jetzt folgt das gleiche mit Kamillentee.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: michaelbasso am 11. Januar 2018, 08:25:23
die optimale Beleuchtungsdauer dürfte sich auch von Art zu Art unterscheiden.
Bei Zitrus ist es z.B. egal, ob man den Tag morgens und abends verlängert oder 1h in der Nachtmitte künstlich beleuchtet. Der Stromrechnung ist es wiederum nicht egal. (Falls ich den Link noch einmal finde, hänge ich ihn hier dran)
Durch die nächtliche Beleuchtung wird auf simpler Basis ein chemischer Mechanismus ausgetrickst, der der Pflanze sagt welche Tageslänge es gerade hat.
Interessanterweise vergeilen die Pflanzen dabei nicht.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: goeldi am 11. Januar 2018, 09:30:03
Zitat von: michaelbasso
Interessanterweise vergeilen die Pflanzen dabei nicht.

Das ist genau mein Problem.
Meine Pflanzen fangen prächtig an zu wachsen und vergeilen später.
Dein Link würde mich brennend interessieren.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: kpc am 11. Januar 2018, 11:47:54
Mache es nicht so kompliziert. ( Sonderkulturen sind ja offensichtlich nicht im Spiel )

Vergeilen ist immer ein Zeichen für Lichtmangel ( und/oder ggf. zu hohe Temperatur )
Ob nun sog. Grow-LEDs oder Leuchtstoffröhre ist (außer bei den Kosten) nicht so wichtig.
Wichtig ist die Leistung des Leuchtmittels, die auszuleuchtende Fläche und der Abstand zu den Pflanzen.

Beim 'Umfallen' spielen mehrere Sachen eine Rolle.
Vergeilte Pflanze sind weit weg von ihren optimalen Bedingungen und somit auch weniger widerstandsfähig.
Die Substratfeuchte, die Substratqualität und die Lüftung müssen auch stimmen. ( nicht zu feucht/naß und z.B. ein Torfkultursubstrat )
Im warmen Haus unter Kunstlicht gezogene Pflanzen müssen beim Auspflanzen auch eine schwierige Umstellung überstehen.

Abgesehen von Tomaten, Paprika und anderen Sonnenkindern würde ich Gemüsepflanzen im Frühbeet vorziehen.
Da braucht man sich um Beleuchtung keine Gedanken machen, die richtige Feuchte zu halten ist viel einfacher als
in kleinen Behältern, die Umstellung beim Auspflanzen ist viel kleiner und einen Vorsprung hat man trotzdem.

Einfach mal verschiedene Methoden austesten.
Es braucht keine (speziell getaktete) 'Superbeleuchtung', keinen 'Superspezialdünger' und keine teure Technik.
Solche Sachen werden vor allem von denen angeboten, die an dir verdienen möchten.
Das ist alles weder Zauberwerk noch hochkompliziert, eher Handwerk das man lernen muß.
Das kommt - offensichtlich hast du ja Spaß daran.  :)

Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: michaelbasso am 11. Januar 2018, 12:39:22
den Link kann ich leider nicht mehr finden. Hab die Chronik nach allen Schlagwörtern durchsucht....(noch) nichts.
Ich denke aber auch, das wie @kpc schreibt die Pflanzen Lichtmangel haben. Jede Lampe hat nur eine bestimmte Leistung und da würde ich die Ursache vermuten. Also entweder pi mal Daumen ein paar Lampen dazu oder genau ausrechnen.
Bei den Zitrus in dem vermissten Link wurde nur mit der Belichtungsdauer gespielt, ich gehe davon aus das die Belichtungsstärke ausreichend war. Es wurde nur in der Zeit gespart nicht in der Stärke.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: goeldi am 11. Januar 2018, 13:05:27
Zitat von: michaelbasso date=1515670762
... ein paar Lampen dazu oder genau ausrechnen.

Ich hatte bisher gar keine Beleuchtung.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: thuja thujon am 11. Januar 2018, 13:14:43
Ich finde die Temperatur wichtiger als Licht.
Ein paar Werte zu Tomate findest du hier:
https://de.wikibooks.org/wiki/Handbuch_Gem%C3%BCsebau/_Tomate/_Wachstumsfaktoren

Oder für mitteleuropäische Pflanzen, die es kühler mögen, wie Kopfsalat etwa, hier

Achte auch auf die Tag-Nachtabsenkung, damit die Pflanzen kräftig werden. Nachts zu warm veratmen sie den Kohlenstoff, der in kühleren Nächten für stabile Stengel genutzt werden würde.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: Buchkammer am 12. Januar 2018, 15:07:44
Mach hier auch mal ein wenig Werbung für einen Faden aus dem Selbstversorgerforum:

selbstvers. org/forum/ viewtopic.php?f=75&t=10774 (die beiden Leerzeichen vor dem org und dem v entfernen  ;) )

Im Dezember 2013 hab ich den eröffnet. Mittlerweile sind da eine Menge Ideen und Seiten zum Thema Pflanzenanzucht unter LED zusammen gekommen.

Bald geht es hier wieder los. Die Paprika und Chilis wollen in die Erde.  :) Beleuchtet werden die dann täglich über 12-14 Stunden mit einem 45 Watt LED und zwei 15 Watt LED Panel, eventuell einem 15 Watt LED-Baustrahler. Für die warmen Füße zum Keimen nutze ich ein Heizelement aus einem Wasserbett.
Titel: Re: LED Wuchsbeleuchtung
Beitrag von: haweha am 15. Januar 2018, 18:23:57
>>Ich finde die Temperatur wichtiger als Licht.<<

Beide sind wichtig. Für die Kultur indoors sind solche Pflanzen geeigneter, die mehr Wärme als Licht brauchen - WENN man das überhaupt so formulieren kann. Pflanzen mit großen rundlichen und speziell dunkelgrünen Blättern sind sehr geeignet. Unter den Amaryllisgewächsen (mein Steckenpferd) sind das z.B Herzkelche (Eucharis) die ich auch Kolumbische WALD-Narzissen nenne, die für 27°C Substrattemperatur über der Zentralheizung äusserst dankbar sind.  Alles mit dünnen, langen, hellgrünen Blättern dagegen ist wahrscheinlich sehr lichtbedürfig und von daher ungeeignet, z.B. Getreide. Wobei ich die natürlich nur als Extrembeispiele nenne, um klarzumachen worum es geht. Oder zieht jemand seine Gerste in der Kammer?