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Pflanzenwelt => Stauden => Thema gestartet von: macrantha am 12. Mai 2012, 10:41:06
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Die im Betreff genannten Potentilla-Stauden (oft auch nur als Potentilla-Hybride xy angeschrieben) finde ich sehr attraktiv. Allerdings sind mir in Gärten noch nie größere Horste davon aufgefallen.
Sind sie einfach keine Trendpflanzen? Oder zu anspruchsvoll? Kurzlebig?
Meine letztjährig gepflanzte P. nepalensis sah kurz nach dem Winter noch gut aus (Austrieb von unten) - inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher, ob sie überlebt hat.
Hat jemand ältere Pflanzen im Garten und kann was dazu sagen?
Dankeschön und Viele Grüße,
macrantha
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Potentilla nepalensis ist sowohl kurzlebig als auch nicht ganz winterhart.
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hopwoodiana ist noch da, hält seit 3 Jahren aus. Leider ist sie von einer Wucheraster geschwächt in diesem Jahr. ::)
Aber die ist soo hübsch!
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Hatte vor dem Winter noch einige Formen, die schon etliche Jahre standen.
Überlebt haben nur einer von zwei unterschiedlichen Typen P. thurberi (Siehe unten) und Potentilla atrosanguinea.
Für die erfrorene Potentilla nepalensis 'Miss Willmott' bleibt jedoch immer ein Platz im Garten reserviert.
Schön finde ich viele. Leider sind sie eher anspruchsvoll.
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Was heißt "eher anspruchsvoll"? Was möchten die Diven denn? Und welche Größe erreichen Eure älteren Horste? Kann man nach ein paar Jahren von einer Fernwirkung sprechen (meinetwegen auch mit mehreren Pflanzen), oder bleibt es was fürs genaue Betrachten?
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Ich hatte über mehrere Jahre
P. atrosanguinea
P. agyrophylla
P. 'Gibson Scarlett'
P. 'William Rollisson'
P. nepalensis 'Miss Willmot' und zwei Typen von
P. thurberi
im Garten.
Obwohl sie allgemein für Freifläche bzw. Gehölzrand, trocken bis frisch empfohlen werden, haben sie bei alle mir nur mit reichlich Kompostgaben und Wasser einigermaßen ansehnliche Horste gebildet. Also doch eher Ansprüche einer anspruchvolleren Beetstaude.
Allenfalls 'Miss Willmott' war bei mir etwas wüchsiger. Anderserseits mag ich die oft zweifarbigen Blüten sehr, auch wenn sie bei mir meist keine besondere "Fernwirkung" erzielt haben.
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Mein P. x hoopwodiana ist leider diesen Winter verstorben...
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Und mein hopwoodiana steht 12 Jahren in meinem Garten und hat auch diese Winter mit Tieftemperatur von - 20 Grad ohne Problemen überlebt.
Hier ein Bild von Juni 2011:
Potentilla hopwoodiana (2011-06)
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Ok - Potentilla hopwoodiana und thurberi mal ausprobieren .... *notiert*
Katrin - wie stand Deine denn? Und Garten Prinz - wie sieht der Pflanzplatz bei Dir aus?
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Und Garten Prinz - wie sieht der Pflanzplatz bei Dir aus?
Pflanzplatz: vollsonnig.
Boden: sandig-humös.
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Danke Dir. Sandig humos und viel Dünger ... hm - ich suche mal nach einem geeigneten Platz ... (und die Pflanze scheint ja wirklich in den Gärten nicht sehr verbreitet zu sein .... dabei ist sie doch so hübsch ??? )
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Ich hab seit 2009 eine namenlos gekaufte, dunkelrot blühende Potentilla, die hier mal als mutmaßliche thurberi Monarch's Velvelt identifiziert wurde. Sie hat sich recht schön entwickelt, auch jetzt wieder kräftig ausgetrieben, und sie braucht keine besondere Pflege, Trockenheit macht ihr auch nichts aus. Besondere Fernwirkung hat sie aber auch nicht, dazu sind die Blüten zu klein und zu dunkel - eher was zum näher betrachten.
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Potentilla "Emile"* (so gekauft), aber eigentlich heißt die Sorte wohl "Emilie", wird in der Blüte 30 bis 40 cm hoch. Sie steht bei mir sonnig-sandig-trocken, leidet aber sehr darunter und das meist genau in der Blüte im späten Frühling/Frühsommer. Frischerer Standort udn dabei sonnig wäre wohl besser. Die Blütenfarbe ist einzigartig tief und die halbe Füllung auch sehr ansprechend. Relativ guter Zuwachs.
(*aber damit komme ich bei G***e´s Bildersuche gleich ganz nach vorn :P )
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Lerchenzorn, lebt 'Emilie' noch? Die gefällt mir gut!
Ich habe heute beim Jäten im Steingarten etliche Sämlinge von Potentilla thurberi 'Monarch’s Velvet' entdeckt.
Lohnt es sich, die wachsen zu lassen?
Ich finde die Mutterpflanze zwar ganz nett, aber eine reicht.
Hat jemand Erfahrung mit Sämlingen? Fällt die Sorte echt?
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Es lohnt sich! :D
Nachdem mir die Mutterpflanze vor einigen Jahren ausgewintert ist, habe ich einige Sämlinge hochgepäppelt.
Der Beste von ihnen hat ebenfalls so interessant rote Blüten, die über einen sehr langen Zeitraum in stark verzweigten Blütenständen erscheinen. Im Gegensatz zu der Mutterpflanze ist diese Pflanze jedoch sehr ausladend und passt eigentlich nur in eine wiesenartige Pflanzung, in der sie sich durch andere Stauden dürchschlängeln darf.
'Monarch’s Velvet' scheint jedoch keine reine Auslese der Art zu sein, da Nachkommen sehr stark im Wuchs und Blütengröße variieren, also auch "Versager" dabei sind. Ich kann jedoch nicht ausschließen, dass sich P. recta eingekreuzt hat.
Ich hoffe noch auf weitere Sämlinge.
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Mir fällt gerade ein, dass Oile auch Saatgut von meiner ursprünglichen Potentilla thurberii abgenommen hat. Sie hat auch irgendwann etwas darüber gepostet.
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Ah, danke, Troll.
Dann muss ich nur noch entscheiden, ob ich die Kerlchen im Beet lasse, oder topfe.
Einige hatten letztes Jahr schon Blattrosetten, die könnten dieses Jahr vielleicht schon blühen.
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Wenn du den Platz hast Töpfe aufzustellen, würde ich sie schon topfen. Hier waren, wie gesagt, schon Versager dabei, die sehr kleine Blüten hatten oder so schlabberig wuchsen, dass sie etwas für den Kompost waren.
Den lange blühenden, viel verzweigten Typ habe ich übrigens heute gerade in das Teichbeet umgepflanzt, so er sich zwischen Geum, Alchemilla, Geranium, Polemonium und und Euphorbia palustris durchwuseln darf.
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Das ist interessant.
Meine Mutterpflanze steht im Steingarten...
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Auf der Suche nach den natürlichen Lebensräumen von P. thurberi habe ich u.a. dieses Foto gefunden.
Als Begleitflora werden hier Tradescantia und Achillea millefolium genannt. Daher dürfte es eher eine "Wiesenpflanze" als eine typische "Steingartenstaude" sein.
Diese Beschreibung bestätigt dies eigentlich auch. Hier wird von "reichem Boden" gesprochen.
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Lerchenzorn, lebt 'Emilie' noch? Die gefällt mir gut ...
Ich weiß es gar nicht so genau, ob sie die Vernachlässigung der letzten Jahre überlebt hat.
Falls ich sie noch finde, schicke ich Dir was davon.
Woher ich sie hatte, weiß ich aber auch - Kruchem, Hortensis.de - und dort scheint es sie immer noch zu geben.
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Falls ich sie noch finde, schicke ich Dir was davon.
So wollte ich das eigentlich gar nicht verstanden wissen.
Es ging mir eher um Langzeiterfahrung.
Obwohl.... ;)
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Troll, danke für die Recherche! :-*
Dann hoffe ich, dass ein hübscher Sämling dabei ist, den ich dann mal an anderer Stelle probiere.
Die Mutter wächst und blüht im Steingarten bislang recht gut, ist offensichtlich auch mit der Trockenheit im letzten Sommer gut klar gekommen.
Die Blüten hatte ich mir aber größer vorgestellt. War vermutlich (m)ein Fehler...
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Auf amerikanischen Webseiten ist auch zu lesen, dass P. thurberi schon recht trockenheitsresitent ist. Insgesamt würde ich sie im Lebensbereich Fr 1-2/Gr 2 sonnig bis halbschattig einsortieren. Das ist auch die Schnittmenge der anderen Stauden, die hier bei mir im Beet hinter dem Gartenteich wachsen.
Nachtrag.
Die Einzelblüten sind auch bei der 'Monarch Velvet' nicht riesig. Bei dem besten Sämling wird dies hier durch die ewig lange Blütezeit (bis in den November hinein) und die Menge der Einzelblüten ausgeglichen.
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Meine Sämlinge stehen in den Beeten, als anmutige Lückenfüller - immerhin so auffällig, dass die Nachbarin in Oilenparkhausen gerne auch welche hätte. Heuer habe ich aber noch gar nicht nach ihnen gesehen.
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Wie steht es mit Potentilla thurberi 'Monarch's Velvet' und Schnecken? Sind sie fraßgefährdet?
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Solidago und Helenium sind gefährdeter.
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Habe mir erst am Wochenende die schöne P. nepalensis 'Miss Willmott' gegönnt. Dachte sie ist eine unkomplizierte, winterharte Staude. Horstmann beschreibt sie sogar als bis zu -28°C winterhart. Habt ihr andere Erfahrungen?
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Meine Miss Willmott hat sich auch nach kurzer Zeit verabschiedet.
Diese hier leider nur eine Blüte fotografiert hält sich schon seit drei Jahren.Wie sie heißt weiß ich nicht.
(http://up.picr.de/26031241cb.jpg)
(http://up.picr.de/26031244nh.jpg)
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Meine Miss Willmott hat sich auch nach kurzer Zeit verabschiedet.
Hier auch.
Das lag aber sicher nicht an zu tiefen Wintertemperaturen...
Vielleicht ist sie eher empfindlich gegen Winternässe?
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Das kann durchaus sein allerdings habe ich Sandboden.
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Ich hatte sie im Steingarten... :-\ ???
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Bei uns wächst die wie Unkraut, egal ob im Steingarten oder im Beet mit lehmigem Boden.
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Recht unterschiedliche Erfahrungen.....dann werde ich wohl ausprobueren müssen wie sie sich hier macht. Sie steht halbschattig im humosen Lehm, ein Boden in dem sich Astilben, Hahnenfußgewächse und Phlox wohl fühlen. Im Winter ist der Boden eher feucht, mal sehen.
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Hier steht thurberi im frischen Lehm und fühlt sich sehr wohl. Auch hopwoodiana ist in Bedrängung und Halbschatten verschwunden, jetzt steht sie etwas freier im Hemsgarten und macht sich sehr gut und breit.
Auch potentilla x tonguei steht dort und - naja, macht ihre Ausleger....
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Ich habe heute beim Jäten im Steingarten etliche Sämlinge von Potentilla thurberi 'Monarch’s Velvet' entdeckt.
Lohnt es sich, die wachsen zu lassen?
Ich finde die Mutterpflanze zwar ganz nett, aber eine reicht.
Hat jemand Erfahrung mit Sämlingen? Fällt die Sorte echt?
Der erste Sämling blüht und sie genau so aus wie die Mama...
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Es ist schließlich eine Sämlingssorte. ;)
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Ach so, das war aus den früheren Reaktionen auf meine Anfrage nicht hervorgegangen, oder ich habe es überlesen...
Dann kann ich die restlichen Exemplare wohl doch jäten.
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Habt ihr in diesem Jahr auch so viele Sämlinge von der Potentilla x nepalensis 'Miss Willmott'?
Im letzten Jahr entdeckte ich die ersten Blühenden in meinem Neuerwerbungen-Zwischenlager.
Die hab ich dann erst einmal bei Freunden und im Garten verteilt.
In diesem Jahr plant sie die Übernahme des Gartens.
Dicke Sämlingstuffs sind sogar im Rindenmulchweg.
Nasse Standorte scheinen sie gar nicht zu stören, die Schnecken mögen sie auch nicht.
Nun frag ich mich, wieviel Schatten toleriert sie und wieviel Trockenheit?
Ergänzung: Oder, erledigt sich die Frage mit dem nächsten strengen Frost?
Ich hab ja inzwischen auch noch einen Sandgarten
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So viel Glück ich hier mit und Freude an der nahe verwandten Gattung Geum habe, die staudigen Potentilla haben sich bei mir leider bis auf P. recta und P. alba leider immer nur als kurzzeitige Gäste im Garten erwiesen. :-\
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Hier ist es umgekehrt.
Von den Geum überleben hier nur die Ursprungsform Geum rivale.