Hallo alle!
Nachdem ich hier seit Wochen fleißig lese - es ist ein wunderbares Forum!-, möchte ich mich nun auch einmal vorstellen.
Wir leben in einem ehemaligen Wasserwerkswärterwohnhaus in der Nähe von Frankfurt/Main. Ich bin seit Jahren eine begeisterte Leserin von Gartenbüchern, und vor einigen Jahren habe ich auf dem Gelände, auf dem wir unsere beiden alten Pferde halten, ein großes Beet/einen kleinen Garten (mein Liebster und ich sind sich da nicht ganz einig) angelegt. Das war mit allerhand Arbeit verbunden; einen halben Meter tief mußte ich den Brennessel- und Brombeerwurzeln nachgraben; die Erde war Bauaushub, eine rührige Wühlmauskolonie beglückte mich nach dem Einsetzen der ersten Zwiebelpflanzen und blieb mir über Jahre treu... aber es hat sehr viel Freude gemacht.
Das alles vergammelt nun leider, denn ich habe eine sich verschlimmernde Behinderung, und vor einem Jahr sind wir ins Wasserwerk umgezogen, wo ich im Rahmen des Möglichen natürlich gärtnern möchte, und an zwei Orten gärtnern ist nun wirklich nicht mehr drin.
Da haben wir nun ein riesiges Gelände bislang ganz ohne Garten und ganz neue Schwierigkeiten: Erstens ist das Wasserschutzzone eins - keine Chemie, kein Düngen erlaubt (hier wird noch Wasser gefördert). Der Boden: reiner Sand. Eine Seite des Geländes hat pralle Sonne (hier wachsen seltene Trockenrasenpflanzen, und es gibt putzige Insekten wie zum Beispiel die Blauflügelige Ödlandschrecke), die andere (die wir zum Draußenhocken nutzen, weil sichtgeschützt) fast ganztags den Schlagschatten von Haus und Wasserwerk. Angrenzend ein Eichenwäldchen, das seine dichten Wurzeln natürlich bis zu uns rüberschickt.
Und dazu haben wir sehr, sehr emsige Kaninchen, die sich über Abwechslung in ihrer Kost sehr freuen!
Deswegen habe ich mich im letzten Jahr auf Töpfe und Kästen in Hausnähe beschränkt. Das hat auch sehr viel Spaß gemacht, und ich werde immer wieder von Spaziergängern angesprochen, wie viel schöner es seit unserem Einzug geworden ist
(Einwurf des Liebsten, als ich das stolz erzählte: "Dann häng' doch mal einen Klingelbeutel ans Tor!")
Viel Arbeit kann ich der Behinderung wegen nicht mehr leisten, aber in diesem Jahr werde ich wenigstens einige Kletterpflanzen und die eine oder andere Rose an den Zaun setzen. Und die Turbo-Baumarkt-Primeln auspflanzen; mal sehen, vielleicht überleben ja einige die Kaninchen und die Vernachlässigung.
Es ist jedenfalls toll, dieses Forum gefunden zu haben, und vor allem über die wunderschönen Bilder freue ich mich immer sehr!