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Pflanzenwelt => Pflanzenvermehrung => Thema gestartet von: Gülisar am 07. November 2005, 16:44:05

Titel: Bewurzelungshormon
Beitrag von: Gülisar am 07. November 2005, 16:44:05
Guten Tag, gelegentlich wird die Anwendung von Bewurzelungshormon empfohlen. Ist dies wirklich ein "HORMON"?

Woraus wird es gewonnen, von welchen Herstellern angeboten?

Ist es tatsächlich hilfreich? Nur bei der Stecklingsvermehrung oder auch z. B. nach dem Umpflanzen von Gehölzen?

neugierig, gülisar

Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 07. November 2005, 20:29:40
ein hoch interessantes thema, dass du da anschneidest gülisar...phytohormone :D 8)

ich stehe da noch ganz am anfang...lese zu dem thema seit einiger zeit einiges + stelle fest, je mehr ich lese, desto größer werden die kopfschmerzen ;D

allgemeines zu phytohormonen kannst du hier nachlesen...für mich sehr wissenschaftlich, aber ich denke es ist in den grundzügen verständlich beschrieben :P . speziell zu deiner frage solltest du in dem link mal das thema "auxine" näher anschauen... auxine sind zuständig u.a. für wurzelwachstum.

bewurzelungshormone finden sich in demzufolge auch in dem produkt "rhizopon"...es handelt sich um eine mischung aus 3 versch. auxinen (3-indolbuttersäure=3-iba, naphtylessigsäure=1-naa, indolessigsäure=3-iaa). indolbutter- + indolessigsäure sind natürlich gewonnene auxine (habe ich mal wo gelesen), naphtylessigsäure ist ein synthetisches auxin, das man billig bei z.b. omikron (phytohormone) kaufen kann.

ich zitiere mal, was user "arnold" im exotenforum dazu ausführt, weil ich es bei weitem nicht so gut umschreiben könnte (auszug):

Phytohormone" sind lediglich Botenstoffe, durch die Informationen über den Versorgungszustand zwischen den verschiedenen Pflanzenteilen ausgetauscht wird. Sie haben mit steroiden Hormonen wie z.B. Testosteron oder Östrogen nichts gemeinsam.
Theoretisch würde also bereits ein einziges Molekül der Substanz IAA ausreichen, um die Nachricht "fangt an zu wachsen" an die Wurzeln zu übermitteln.
In der Praxis ist dies allerdings etwas komplizierter. Überall in der Pflanzen herrschen gewissen Gleichgewichte zwischen verschiedenen antagonistisch (entgegengesetzt) wirkenden Botenstoffen vor. Die jeweilige Information wird dabei durch die Verschiebung dieses Gleichgewichts, in diesem Fall das Auxin/Cytokinin-Gleichgewicht, übermittelt. Eine Differenzierung der Information erfolgt offenbar auch noch durch den Grad der Verschiebung. Geringe Verschiebung zugunsten des Auxins bedeutet Initiierung von Haarwurzelwachstum, grössere Verschiebung bedeutet Initiierung von Adventiv(Hauptwurzel)wachstum.
Wird das Verhältnis über einen gewissen Grad hinaus weiter verschoben tritt überhaupt keine Reaktion ein, bzw. das Wurzelwachstum wird vollends gestoppt, bis durch natürlichen Auxinabbau wieder ein bestimmtes Verhältnis erreicht ist.
Viel hilft also in diesem Fall nicht viel, sondern ist eher kontraprodutiv. Besser ist es daher, so gering wie möglich zu dosieren, denn Feinwurzelwachstum fördert das Pflanzenwachstum am besten.


weiter habe ich gelesen, dass auxine vor allem in den triebspitzen junger triebe gebildet + dann in die wurzeln transportiert wird um dort die reaktion =wurzelwachstum auszulösen, denn zum blattwachstum gehört ja ein dazu korrespondierendes wurzelwachstum. je älter die blätter, desto weniger auxin wird gebildet. das erklärt für mich z.b. auch weshalb stecklinge von neutrieben oft auch ohne bewurzelungshilfen wurzeln ausbilden...da die auxine noch in höherer konzentration vorhanden sind. unterstützend kann es dann folgerichtig wirken, wenn man stecklinge von älteren trieben schneidet, dass man auxine künstlich zuführt.

aber die mischung ist da eben entscheidend.

du siehst...ein weites feld für experimente + experimentierfreudige hobbygärtner ;D

du kannst dir also jetzt ein bewurzelungshormon in form eines handelsprodukts für teueres geld kaufen oder z.b. mit der billigen naphtylessigsäure experimentieren + hier berichten.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: ebbie am 07. November 2005, 20:56:54
Eine sehr gute Darstellung, knorbs. Das war mir bisher so nicht bekannt. Auch die Darstellung zur Dosierung ist sehr aufschlussreich (Dank auch an den unbekannten User arnold). ;)
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 07. November 2005, 20:57:12
und da natürlich alles nicht sooooo einfach sein kann, wäre es interessant zu wissen, ob sich evtl. das synthetische cytokinin "kinetin" unterstützend bei der stecklingsvermehrung auswirken könnte.

kinetin ist zuständig für ein starkes zellwachstum. ich habe von orchidausäern gehört, dass kinetin zu nährmedien von orchideenaussaaten gegeben wird (asymbiotische invitro kultur; kokosmilchzusatz). das könnte ja auch die kallusbildung an der schnittstelle des stecklings fördern + mit hilfe des auxins 1-naa dann daraus das wurzelwachstum anregen....so mal als gedanke.

interessant wäre natürlich, welche tricks die profis hier anwenden...sarastro ist ein bekennender stecklingsvermehrer ;D ...aber ob der tief in seine betriebsgeheimnisse blicken lässt? ;D 8)
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: sarastro am 07. November 2005, 21:14:11
Ja, ich habe gerade deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen und kann wie folgt berichten:
Sämtliche Stecklinge haben die Veranlagung, im allerweichesten Zustand Wurzeln bilden zu können, sich zu regenerieren und zu wachsen. Je härter sie werden, um so schwieriger machen sie Wurzeln. In der Praxis werden besonders bei halbharten (Sträucher im Sommer) und harten (Koniferen u.anderes im Herbst) Stecklingen Wurzelhormone angewandt, insbesondere in Baumschul-Vermehrungsbetrieben.

Ich persönlich halte im Bereich der Stauden und auch bei vielen Halbsträuchern nicht viel davon, da hier die Stecklinge, so sie im richtigen Zeitpunkt geschnitten werden, auch ohne allen Zutaten wurzeln. Wichtig ist vielmehr das klimatische Umfeld der Vermehrung, die Tricks, welche Staude wann, in welches Substrat und dann noch die Weiterbehandlung. Stecklinge vom Freiland wachsen viel schwerer an als Stecklinge (Astern u. ähnliches ausgenommen, aber beispielsweise Daphne!), die im Gewächshaus gewonnen wurden oder gar Stecklinge von den bereits bewurzelten Stecklingen. Da wächst normal jeder an. Also ihr seht, die Fakten mit den Auxinen stimmen!

Ich habe einen Freund und Kollegen, der macht ein wahres Evangelium aus der Stecklingsvermehrung. Er taucht jeden Steckling in Rhizopon A oder B und hat wenig bessere Resultate als ich. Er schneidet bei jedem Steckling auf Nodus, kürzt die Blätter ein, ganz nach der alten Schule.

Ich höre heute noch die Stimme von Heinz Hagemann in meinen Ohren: Jeder Steckling wächst, gleich, ob er gerissen oder geschnitten wird, wenn es der richtige Zeitpunkt ist. Folie drauf - fertig!
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 07. November 2005, 21:18:47
jep...oder so ;D

aber ein bischen werde ich da schon experimentieren. habe die zutaten schon beschafft + von einem apotheker auf "vernünftige" mengen runterwiegen lassen ;D . mir geht's da nicht unbedingt um stecklingsvermehrung. manche pflänzlis zicken unbandig nach dem pikieren rum + wollen nicht recht in die gänge kommen oder sterben sogar ab, auch wenn man noch so aufgepasst hat beim pikieren.

da will ich mal mit auxinzugaben zum gießwasser sehen, ob die wurzelbildung der sämlinge nicht stabilisiert oder sogar angeregt werden könnte...der blattzuwachs käme dann ja von allein ;)
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: sarastro am 07. November 2005, 21:22:20
Das wäre natürlich ein interessantes Betätigungs- und Experimentierfeld! Da musst du mich über Erfolge unterrichten. Gieß gleich mal einen kleinen Teil deiner neuen Schattenstauden damit! ;D
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 07. November 2005, 21:33:59
je breiter gestreut das wird, umso aufschlussreicher die ergebnisse.

hier der ansatz einer stammlösung des auxins naphtylessigsäure (1-naa) nach dem unbekannten user "arnold" im exotenforum:

1 g 1-naa aufgelöst in 50 ml spiritus (wird wohl isopropylalkohol auch gehen) und dann in 950 ml destl. wasser gemischt.

von dieser stammlösung gibt man 1ml (i.w.: ein milliliter!) auf 10 liter gießwasser.

was mach ich mit einem liter stammlösung...reicht für 10.000 l gießwasser. also ich habe mir vom apotheker portionen zu 100mg abwiegen lassen + löse dies in 5 ml isopropylalkohol + mische das dann in 95 ml dest. wasser. das reicht dann erstmal eine zeitlang ;D

ach ja...naphtylessigsäure gibts für 6,40 euro=10 gr bei omikron...müßte ein leben lang reichen um gießwasser zu mischen ;D .
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 07. November 2005, 22:06:31
so abwegig war mein gedanke mit der verbindung von kinetin mit auxin nicht, wie ich hier gerade nachgelesen habe (im text bedeutet "IES" indolessigsäure):

Bei einem Verhältnis IES/Kinetin von 3 mg/0,2 mg/l wächst ein Kallusgewebe (es finden Zellteilungen statt); wird der Kinetinwert auf 0,02 mg/l gesenkt, wird eine Wurzelbildung induziert und wird das Verhältnis zugunsten des Kinetins verschoben (0,03 mg/1,0 mg/l), entwickeln sich Sprosse.
quelle

Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: cimicifuga am 08. November 2005, 22:53:27
mein wenig wissenschaftlicher beitrag: in lehrbüchern für den gartenbau steht zu lesen, dass sich Wuchsstofe (Auxine) in den Blattknoten (Nodien) sammeln, und deshalb ein SChnitt direkt unterhalb des Nodiums bei der Stecklingsvermehrung die besten Ergebnisse erzielt.
Die Phytohormone im Bewurzelungspulver (das hier unter der Handelsbezichnugn "Seradix" zu finden ist), lösen eine verstärkte Zellteilung aus, wodurch der Kallus an der SChnittstelle schneller wächst. aus diesem kallus entwickeln sich dann die wurzeln.

ich hab das bisher so interpretiert, dass die wurzelbildung nicht direkt sondern indirekt von (von außen) zugeführten phytohormonen beeinflusst wird.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 08. November 2005, 23:42:39
Man bedenke, daß diese Wuchsstoffe, vor allem in verdünnter Form und bei schlechter Lagerung, nur SEHR begrenzt haltbar sind 8)
Prinzipiell können geeignete(!) Wuchsstoffe in geeigneter(!) Konzentration an fast(!) jeder Stelle Wurzelbildung auslösen, in der Fachliteratur gibts recht aufschlußreiche Bilder dazu...
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 08. November 2005, 23:55:22
inhaltsstoffe von seradix (gibt's als b1, b2 + b3 je nachdem ob krautig-weiches material oder holziges stecklingsmaterial vermehrt werden soll):

Wirkstoff
Indolylbuttersäure 1 g/kg
Indolylbuttersäure 3 g/kg
Indolylbuttersäure 8 g/kg
quelle

der rest des puders wird talkum sein. hier eine mengenangabe zur kamelienstecklingsvermehrung :

Bewurzelungshormon (Bitte nehmen Sie Indolen-buttersäure, 1% in Talkum: Seradix oder Rhizopon AA) beschleunigen die Bewurzelung sichtlich.

1%-ig heißt 10 gr/kg

schlussfolgere ...je holziger der steckling, desto höher die auxinkonzentration.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 08. November 2005, 23:58:51
na endlich günther... ;D hab schon gewartet ;) ...genau das wollt ich wissen. sind die auxine also auch so schnell zerfallend, wenn einmal in lösung, wie es bei der gibberellinsäure (kein auxin) der fall sein soll. daher habe ich mir auch von gibberellin kleine mengen abwiegen lassen um immer frische lösungen ansetzen zu können. in pulverform kühl gelagert in dichten glasfläschchen sollte es aber haltbar sein, oder?
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 09. November 2005, 06:41:52
Kühl, trocken, und dunkel lagern.
Manche Mißerfolge mit Handelsprodukten sind auf Überalterung zurückzuführen. Lösungen sind leider noch instabiler.
Bei eigenen Experimenten ist eine empfindliche Waage praktisch Vorbedingung. 1 Milligramm Empfindlichkeit ist noch zu vernünftigen Preisen erhältlich.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Re-Mark am 10. November 2005, 16:40:11
Guten Tag, gelegentlich wird die Anwendung von Bewurzelungshormon empfohlen. Ist dies wirklich ein "HORMON"?

Es hat nichts mit den Hormonen bei Menschen oder Tieren zu tun. Auch sollte man daran denken, daß mit dem Wort 'Phytohormone' von einigen Leuten auch Substanzen in/aus Pflanzen gemeint sind, die bei Mensch oder Tier wie Hormone wirken. Die beiden Bedeutungen (einmal pflanzliche Stoffe, die bei Menschen hormonähnliche Wirkung haben und andererseits Stoffe, die bei Pflanzen Steuerfunktionen entwickeln) leider oft durcheinandergemischt.

Zitat
Woraus wird es gewonnen, von welchen Herstellern angeboten?

Weiß ich nicht wirklich, aber es handelt sich meist um eher simple organische Moleküle. Man denke z.B. an das Gas Ethylen...

Zitat
Ist es tatsächlich hilfreich? Nur bei der Stecklingsvermehrung oder auch z. B. nach dem Umpflanzen von Gehölzen?

Das kommt darauf an. Es gibt Pflanzen, die sich ohne Bewurzlungshormone kaum per Steckling vermehren lassen, und bei denen es viel hilft. Andererseits gibt es aber auch Pflanzen, die sich auch mit den bisher üblichen Mittelchen nicht bewurzeln lassen (Asimina triloba, z.B.). Und es gibt Pflanzen, bei denen es keine Rolle zu spielen scheint, ob man sie in eine Hormonlösung taucht oder nicht (manche Passionsblumenarten zeigen kaum einen Unterschied zwischen Bewurzelung mit und ohne Hormon).
Außerdem gibt es Pflanzen, die man zwar zur Wurzelbildung von Stecklingen anregen kann, die aber trotzdem als Steckling niemals zu einer gesunden Pflanze werden, wie z.B. Süßkirschen.

Vor allem ist die Anwendung nicht für jede Pflanze gleich. Ein gutes Ergebnis ist nur in einem bestimmten Konzentrationsbereich des Bewurzelungsmittels zu erreichen. Bei geringerer Konzentration wirkt es nicht, und höhere Konzentration verhindert auch schon wieder die Wurzelbildung. Der optimale Bereich ist von Pflanzenart zu Pflanzenart verschieden.

Ein Stoff, der bei Stecklingen die Wurzelbildung anregt, kann andererseits aber vorhandene Wurzeln schädigen oder ihr Wachstum stoppen. Schwierige Sache...
Nach der Umpflanzung von Gehölzen sind diese Bewurzelungsmittel daher im allgemeinen nicht das richtige.

Ich verwende ein Pulver auf Talkum-Basis mit IBA von Chrysal. Bin damit nicht sehr zufrieden. Ich würde gerne auf flüssige Präparate umsteigen, um die Dosierung besser kontrollieren zu können.


Ansonsten besteht das Geheimnis erfolgreicher Bewurzelung bei schwer zu bewurzelnden Pflanzen wohl darin:
- warmes Substrat, um die 25°C (kann natürlich bei manchen Arten abweichen)
- kühlerer oberer Teil (daher das Sprühnebelverfahren)
- 100% Luftfeuchte (ergibt sich bei Sprühnebel von alleine)
- sehr viel Licht (am besten mehr, als ein Platz direkt am Fenster von alleine erhält)
- Freihalten von Schimmel und Trauermücklarven.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 10. November 2005, 17:28:17
Die üblichen "Bewurzelungshormone" sind vollsynthetisch, meist handelt es sich dabei (vereinfacht!) um Indolbuttersäure, Indolessigsäure, Naphthylessigsäure, Gibberellinsäure. Die meisten kommen auch in der Natur vor, nur ist die Gewinnung schwieriger als die Synthese...
In die Verwandtschaft gehören auch manche Unkrautvernichter (Agent Orange ...), die die Pflanzen zu Tode wachsen lassen.
Sinn haben Bewurzelungsmittel bei Problemstecklingen, z.B. Nadelhölzern udgl.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: sarastro am 10. November 2005, 18:32:44
Wie schon weiter oben von mir erläutert, sind sehr stark die Umweltbedingungen ausschlaggebend, die entscheidend für eine Bewurzelung sind. Wie schon Re-Mark die Sprühnebelgeschichte ansprach. Idealste Methode ist das Fog-System, wo feinster Nebel gesprüht wird, so dass die Luftfeuchtigkeit auf 100 % gehalten wird. Das geht aber nur in geschlossenen Gewächshäusern. Mit herkömmlichen Sprühnebeln war ich nie zufrieden, jedenfalls nicht im Staudensektor. In der Baumschule mag dies anders sein. Das Stecklingssubstrat vernässt zu sehr, die Stecklinge faulen, wenn man nicht jeden Tag kontrolliert und die Trauermücken haben Hochkonjunktur. Aber ein Fog-System ist teuer und rentiert sich nur für einen reinen Vermehrungsbetrieb oder Großgärtnerei. Kleinere Betriebe wie wir arbeiten mit Folientunnel, die stark schattiert werden. Da wurzelt das Zeugs ruckzuck, wenn man das Gefühl dafür hat und den richtigen Zeitpunkt erwischt.
Von Beginn an haben wir noch nie Seradix verwendet. Es ist außerdem umständlich, jeden Steckling noch extra hineinzutauchen und dann noch aufzupassen, ob zu viel oder zu wenig. Das muss schneller gehen, wir haben im April, Mai, Juni noch viel wichtigeres zu tun, nämlich zu verkaufen! :o ;D
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 10. November 2005, 19:09:11
Fast OT: Sind Ultraschall-Vernebler nicht eventuell für Pflanzen geeignet?
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 10. November 2005, 19:11:24
darum geht's mir ja....welche möglichkeiten haben wir normale hobbygärtner mit unseren bescheidenen mitteln. mich interessiert ja nicht nur der aspekt der stecklingsvermehrung, sondern ganz allgemein, welche möglichkeiten es gibt, pikierte pflanzen oder pflanzen, die man wurzelnackt bekommen hat, bessere anwachsdingungen zu verschaffen.

hast du sarastro schon mal mit "weidenwasser" ("willow water") gearbeitet oder jemand anders?

da weidenstecklinge ja in der lage sind zu wurzeln wie sau, muss dass doch eine ursache haben. evtl. haben die von haus aus viel auxine im gewebe oder sind in der lage viele auxine zu bilden, wenn sie geschnitten werden.

jedenfalls habe ich mal unter den o.g. stichwörtern gegoogelt. da gibt es hochinteressante berichte. kurz gesagt...weidenzweige (welche art ist letztlich egal) werden in 1-2 cm stückchen geschnitten + 24 std bis mehere tage oder sogar wochen (gibt sehr unterschiedl. angaben) in wasser eingelegt.

bei den kiffern hat einer ein interessantes stecklingsexperiment mit hanfstecklingen gemacht. jiffys in weidenwasser gelegt und vollsaugen lassen, kontrollgruppe mit normalen wasser. das ergebnis ist sicher nicht repräsentativ aber dennoch beeindruckend:

Vier Stecklinge ohne Weidenwasser zeigen auch nach 18 Tagen noch keinerlei Bewurzelung.

Vier Stecklinge mit Weidenwasser sind alle - ohne Ausnahme - nach 9-10 Tagen soweit, dass die Wurzeln durch die Jiffies stoßen.

quelle

ein bonsaifreak berichtet auch über signifikant bessere + kräftigere wurzelbildung (beim abmoosen) quelle

jedenfalls grund genug, das mal auszuprobieren.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Irisfool am 10. November 2005, 19:27:02
Von einem alten Fuchsienzüchter habe ich den Trick mit dem VitaminC gesehen. Lach jetzt nicht! Er hat ganz normale Vit. C Tabletten ( ohne Zitonengeschmack!) in eine Sprühflasche getan und damit seine Stecklinge gesprüht und die standen toll da . Frag mich nicht warum, oder was die Ursache war, Tatsache war ein tolles Wachstum.LG
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: brennnessel am 10. November 2005, 19:34:07
Ein anderes natürliches Bewurzelungsmittel sind Weidenzweige, die man ins Wasser gibt , in welchem man Stecklinge bewurzeln lässt. Auch lebendes Moos, in welches man Stecklinge wickelt und in ein Glas mit etwas Wasser stellt, ist dazu hilfreich.
LG Lisl
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 10. November 2005, 19:34:12
@irisfool

könnte sein, dass er dir nur die halbe wahrheit gesagt hat ;D ...aspirin soll den effekt haben, das pflanzen allgemein besser wachsen, wenn sie regelmäßig mit stark verdünnter aspirinlösung gegossen/besprüht werden (dosierung 1:10000, d.h. aspirin c-tablette hat 400mg acetylsalicylsäure + 240 mg vitamin c in 4L wasser lösen).

es wird beschrieben, dass stecklinge mit weidenwasserbehandlung nicht oder kaum faulen. acetylsalicylsäure wäre ja auch in der weide drin.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Irisfool am 10. November 2005, 19:38:37
@ knorbs, du hast vollkommen Recht es war das Aspirin! ja ja, das berühmt berüchtigte Halbwissen hat mal wieder voll zugeschlagen :-\ :-\ :-\ :-X
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 10. November 2005, 19:53:32
@irisfool

mein wissen ist auch nicht weiter...ich zitier ja nur...eigene erfahrungen habe ich auch noch nicht. aber nachdem was ich mir da so zusammentrage, wird sich das nächstes jahr ändern ;D

@sarastro

kann es sein, dass deine stecklingserfolge mit der sog. rejuvenilisierenden wirkung des mutterpflanzenrückschnittes zu tun haben? näheres hier unter tz. 4.3.3
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 10. November 2005, 20:21:00
In den Weiden ist Salicylsäure drin, Aspirin=Acetylsalicylsäure ist ein Derivat davon.
Gestern beim Autofahren zufällig im Radio gehört: Viagra soll vorzüglich bei Schnittblumen zum Frischhalten geeignet sein, der Wirkstoff (gefäßerweiternd) wirkt angeblich auch bei Pflanzen, soll wissenschaftlich begründet und erwiesen sein. Aspirin wirkt auch und ist billiger...
Nicht alle Weidenarten bewurzeln übrigens so leicht...
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: fars am 03. Dezember 2005, 14:41:12
Es geht los! Ein Miniversuch mit Sämlingen von Rhododendron imperator.

1. Reihe wird nur mit Regenwasser gegossen
2. Reihe mit Weidenwasser
3. Reihe mit NAA

Das Substrat ist einheitlich (Rhodohum mit Perlite und Sand)

Mal sehen, was dabei rauskommt. ::)
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 03. Dezember 2005, 15:15:27
Welche Konzentration Naphthylessigsäure? Die Wirkung ist nach meiner Erfahrung STARK von der Konzentration abhängig, zu viel kann tödlich sein...
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: fars am 03. Dezember 2005, 15:49:14
Die Vorgabe lautete 1ml auf 10 l Gießwasser.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: sarastro am 03. Dezember 2005, 16:06:25
Also das ist ja spannend, das will ich kommendes Frühjahr auch ausprobieren, sei es mit Weidenwasser oder auch mit Aspirin!!

Hat jemand eine Ahnung, welche Weide die meisten Inhaltsstoffe besitzt? Die Salweide? Muss mal im Hegi nachblättern, da steht so was meist drin.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 03. Dezember 2005, 18:10:36
Zitat
Welche Konzentration Naphthylessigsäure? Die Wirkung ist nach meiner Erfahrung STARK von der Konzentration abhängig, zu viel kann tödlich sein...

Zitat
Die Vorgabe lautete 1ml auf 10 l Gießwasser.

hier nochmal für diejenigen, die mit naphthylessisäure (= naa) experimentieren wollen eine anleitung zum ansatz einer stammlösung. die angaben wurden von user arnold aus dem exoten-forum veröffentlicht. dort experimentieren einige aufbauend auf arnolds experimenten mit auxinen zur verbesserung des wurzelwachstums von palmen um deren winterhärte zu verbessern.

naa kann man bei omikron-online bekommen. einheit ist 10 gr. da auxine in lösung offenbar schnell zersetzt werden + dann wirkungslos sind, ist es ratsam, stammlösungen möglichst schnell zu verbrauchen. da auxine extrem niedrig dosiert anzuwenden sind, muss man zuerst mal von der ausgangsubstanz von 10 gr. naa kleinste portionen abwiegen. ich habe mir in der apotheke 100 mg portionen abwiegen lassen. im nachhinhein würde ich noch kleinere portionen abwiegen, zb. 10mg.

als gießwasser brauchen wir eine naa-verdünnung in einem liter wasser von 10^-4 gr/L, also 0,0001 gr/L.

als erste stellt man eine stammlösung her, das wäre 1 gr naa auf 1 L wasser, also 1 mg naa/ml. bei verwendung von 1 gr ergäbe das aber viel zu viel stammlösung. bleiben wir bei den abgewogenen 100mg. leider löst sich naa nicht in wasser, aber z.b. in alkohol. ich könnte also 100 mg naa in 50 ml alkohol lösen und 50 ml dest. wasser hinzugeben und hätte dann das gleiche verhältnis wie 1gr naa/L.

ich habe gelesen, dass naa in der mit wasser versetzten stammlösung ausfällen kann, wenn zu wenig alkohol zum auflösen genommen wurde. um dem vorzubeugen, könnte man ja auch die 100mg naa gleich komplett in 100 ml alkohol auflösen ohne zugabe von dest. wasser. vielleicht ist dann die haltbarkeit dieser stammlösung auch besser. grundsatz: stammlösung in dunkler flasche und im kühlschrank aufbewahren (angebl. dann ~4monate haltbar).

von dieser stammlösung gebe ich dann 1 ml auf 10 L gießwasser.

bei dieser extrem niedrigen dosierung soll naa speziell die bildung von nebenwurzeln anregen. etwas höhere dosierung führt zu verstärktem hauptwurzelwachstum + bei überdosierung wird das wurzelwachstum komplett eingestellt, bis durch natürlichen auxinabbau in der pflanze zwischen den anderen beteiligten phytohormonen wieder ein ausgleich stattgefunden hat.

nochmal verdeutlicht...meine überlegung zum einsatz von auxin soll nicht zu "turbopflanzen" führen sondern ermöglichen bei schnittlingen oder frisch pikierten pflanzen vermehrtes wurzelwachstum auslösen.
zitat arnold:
Mit Auxingaben kann man die Phase der Etabalierung (= Ausbildung eines tiefreichenden und ausreichend großen Wurzelsystems) beschleunigen. Danach braucht man sie nicht mehr.


insofern beobachte ich fars experiment zum jetzigen zeitpunkt etwas skeptisch, weil die umgebungsparameter nicht passen...wir haben kurzzeittage + kälte...alles informationen, die pflanzen auf "ruhen" einstimmen. mit der von außen verabreichten zugabe von auxin durch gießen, soll ja eine kette von informationsabläufen in gang gesetzt werden. durch aufnahme des auxinhaltigen wassers werden die in der pflanze vorhandene verhältnisse der phytohormone zueinander zugunsten des auxins verschoben, wurzelwachstum setzt ein + jetzt sollte an die triebspitze der botenstoff zur neubildung von blättern erfolgen. wird aber m.m. in der winterzeit auch im gewächshaus nicht passieren.

auch was die wirkstoffe in den weidenzweigen angeht habe ich zweifel... ich würde annehmen, dass zum neuaustrieb im frühjahr die konzentration der erwünschten inhaltsstoffe am höchsten sein müsste (auxine werden ja in den sprossspitzen der neutriebe gebildet) und jetzt im winter dürften die sehr niedrig sein.

fars, schreib doch noch was zu den umgebungsverhältniseen (künstliche beleuchtung, kaltes gewächshaus oder wärmere umgebung?).

sarastro, das mit dem aspirin ist wieder was anderes...aspirin verwenden einige als pflanzenstärkungsmittel, weil beobchtet wurde, dass mit aspirinzugaben pflanzen kräftiger + gesund aussehen. hintergrund ist:

Daneben erzeugen gestresste Pflanzen eine Vielzahl weiterer Moleküle, deren Funktion bisher wenig erforscht ist. Von einigen ist bekannt, dass sie eine Art Warnruf sind, der auch weiter entfernte Blätter und Zweige von der drohenden Gefahr in Kenntnis setzt. Zu diesen Hiobsboten gehören die Salizylsäure und ihre Verwandten - eine Stoffgruppe, die auch gestressten Menschen nicht fremd ist: Steckt doch Azetylsalizylsäure in Aspirin und manch anderer Schmerztablette. Im Pflanzenreich mobilisieren diese Verbindungen die Abwehrkräfte gegen Mikroorganismen.

Daher kamen kluge Köpfe auf die Idee, das "Aspirin für Pflanzen" als Pflanzenstärkungsmittel vorbeugend gegen Schädlingsbefall einzusetzen. "Doch hat es seine Nachteile, Pflanzen damit permanent in Alarmzustand zu versetzen"
quelle
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Gartenlady am 03. Dezember 2005, 18:27:45
Das ist ja eine supergenaue Anweisung :D

Benötigen alle Pflanzen die gleiche Konzentration des naa?

knorbs, Dein Einwand gegen den von fars gewählten Zeitpunkt wirft sofort die Frage auf, welches ist der richtige Zeitpunkt?
Gehöze werden doch im Herbst/Winter gepflanzt, weil sie während der oberirdischen Vegetationsruhe ungestört Wurzeln bilden können, oder stimmt das nicht?
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 03. Dezember 2005, 18:58:11
"Zeitpunkte" für den Einsatz von Wuchsstoffen gibts m.E. kaum, sie sind primär für Arbeiten im Gewächshaus interessant.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: fars am 03. Dezember 2005, 19:28:15
fars, schreib doch noch was zu den umgebungsverhältniseen (künstliche beleuchtung, kaltes gewächshaus oder wärmere umgebung?).

Ich riskiere den Familieneklat. Vor allem so kurz vor Weihnachten in anbetracht der erwarteten Gäste ("Die oder meine Pflanzen!"). Habe die Pflänzchen im mild geheizten Gästezimmer vor das nach Süd-Osten gerichtet Fenster gestellt. Blieb bisher unmoniert. Weil unentdeckt. ;D
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 03. Dezember 2005, 19:31:03
Zitat
Benötigen alle Pflanzen die gleiche Konzentration des naa?

keine ahnung ;D ...ich steh da noch am anfang + bin seit einiger zeit mit lesen beschäftigt. das thema ist hochkomplex + mich interessiert's momentan nur insoweit, als sich daraus ansätze für eine bessere pflanzenvermehrung ergeben könnten (z.b. gibberellin zur keimungsförderung oder eben auxin zur etablierung von stecklingen/sämlingen)

phytohormone sind botenstoffe. durch das zusammenwirkung versch. phytohormone und vor allem durch variation der konzentrationen werden unterschiedlichste prozesse in pflanzen ausgelöst. das erklärt, dass deine frage so nicht zu beantworten ist...jede pflanze hat andere "hormonwerte". nun, wenn sich bei palmen mit auxinkonzentrationen von 0,0001 g/l ein verstärktes seitenwurzelwachstum erzeugen lässt, könnte die gleiche konzentration beim gießen von frisch pikierten staudensämlingen schon deren wachstumsstillstand zur folge haben. deswegen sind hier also experimente angesagt um über try&error zu guten + reproduzierbaren ergebnissen zu kommen.

warum ich den zeitpunkt für fars experiment für falsch halte, war aus dem "bauch" heraus.

auxine enstehen in aktiven pflanzen. auxine werden in der triebspitze gebildet + immer zu den wurzeln transportiert + lösen je nach konzentration dort seiten- oder hauptwurzelwachstum aus. gleichzeitig erfolgt nun in den neuen wurzeln die bildung des phytohormons cytokinin, das nun von den wurzeln in die wachstumsregionen der pflanze transportiert wird + z.b. dort zum austrieb neuer blätter führt. diese wiederum sind in der lage durch photosynthese energie (zucker) zu produzieren um damit die neuen seitenwurzeln zu ernähren. kommt's bei der photosynthese zu störungen (schädlingsbefall/beschattung) werden weniger auxine produziert, die wurzeln stellen das wachstum ein, weil sie sonst nicht mehr ausreichend ernährt werden könnten.

da es sich bei fars experiment um rhodos handelt, diese ja immergrüne blätter haben und somit auch jetzt zur photosynthese fähig sind, könnte es doch klappen wenngleich die stoffwechselvorgänge bei kälte erheblich reduziert sein werden.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Froschlöffel am 03. Dezember 2005, 19:44:13

Gestern beim Autofahren zufällig im Radio gehört: Viagra soll vorzüglich bei Schnittblumen zum Frischhalten geeignet sein, der Wirkstoff (gefäßerweiternd) wirkt angeblich auch bei Pflanzen, soll wissenschaftlich begründet und erwiesen sein.

Verwandte hatten in der Vergangenheit eine Gärtnerei und mein Gärtner-Onkel tat abgelaufene Antibabypillen ins Gießwasser für die Usambaraveilchen, die daraufhin viel stärker als üblich blühten.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Tolmiea am 18. Januar 2006, 20:22:13
Mit deinen Hormonen kann man sich wirklich die ganze Nacht um die Ohren schlagen Norbert ;)

GA3 und Kinetin, das wärs doch, oder?
Und wo kriegen wir noch das Florigen her? ;D, ich glaube auf meinen Studenten kann ich mich net verlassen....

liegrü g.g.g.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Tolmiea am 18. Januar 2006, 21:21:46
So, das Mischungsverhältnis hab ich jetzt auch endlich wieder gefunden....

Meinte nicht GA3 und Kinetin, sondern IES und Kinetin.

"Die zweite Aufgabe von Auxinen, die in diesem Versuch veranschaulicht werden soll, ist die Wurzelinduktion. Hierbei wird die Differenzierung von Xylem- und Phloemzellen und die Beeinflussung von differenzierungsfähigem Gewebe induziert. Letzteres wird über das Mengenverhältnis von Auxin zu dem Hormon Kinetin gesteuert; beträgt das Verhältnis Auxin : Kinetin ca. 15 : 1, entsteht ein Kallus, bei 333:1 wachsen Sprosse. Bei einem Verhältnis von 150 : 1 schließlich bilden sich Wurzeln." http://www.bio.uni-frankfurt.de/Biofachschaft/Downloads/Biologie/4-Semester/Pflanzenphys/Entwicklung/Versuch4.doc

Hört sich fast so einfach wie Kuchenbacken an :-\

liegrü g.g.g.

Kann man eigentlich die verschiedenen Beiträge zu den Phytohormonen nicht mit kleinen Luftmaschen aneinanderhäkeln..net wie ein Hormoncocktail sondern eher wie ein Hormonkonvolut...?
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 18. Januar 2006, 21:26:13
.... beträgt das Verhältnis Auxin : Kinetin ca. 15 : 1, entsteht ein Kallus, bei 333:1 wachsen Sprosse. Bei einem Verhältnis von 150 : 1 schließlich bilden sich Wurzeln."

Mich überrascht vor allem die präzise Angabe der Verhältnisse 8)
Ja nicht 332:1 oder 334:1 - eben Experten am Werk ::)
Darin liegen vermutlich Míßerfolge in der Praxis begründet....
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Tolmiea am 18. Januar 2006, 21:40:38
Ach, so genau muss das sicher net sein, ist bestimmt wie bei den Eiern im Kuchen.... auf eins mehr oder weniger kommst net an... :D
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 18. Januar 2006, 21:51:31
interessant tolmie...aber in dem text steht nicht, welche wurzeln nun genau bei dem angegebenen verhältnis zum wachsen angeregt werden...ziel sollte es sein, das nebenwurzeln vertärkt ausgebildet werden und nicht die hauptwurzel.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Tolmiea am 18. Januar 2006, 22:05:53
Na, dann kappst einfach die Hauptwurzel, fertisch, wird doch in jedem popeligen Sämlingsbuch empfohlen... ::) 8)
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: knorbs am 18. Januar 2006, 22:14:04
 ;D oder so ...aber dann muss ich des zarte pflänzle doch wieder austopfen :P grad des möcht ich doch vermeide
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: fars am 22. Januar 2006, 15:39:26
Kleiner Zwischenbericht zu # 25:

Die Sämlinge, die mit Regenwasser (RW) und Weidenwasser (WW) gegossen wurden, sind nach ca. 7 Wochen zum Teil kräftig ausgetrieben.

Im Gegensatz dazu zeigen die mit NAA gegossenen kein besonders gesundes Erscheinungsbild.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Tolmiea am 23. Januar 2006, 00:42:38
Ja, wenn mann seinen Rhodos nur die allerbilligsten Hormone gönnt ::) 8)
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 23. Januar 2006, 00:49:32
Naphthylessigsäure hat szt. auch bei mir die schlechtesten Ergebnisse gebracht.
Die optimale Konzentration all dieser Wuchsstoffe ist sehr heikel.
Bewurzelungshilfen sollen die Bildung von Wurzeln an unbewurzelten Stecklingen fördern, nicht die Bildung zusätzlicher Wurzeln.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Tolmiea am 23. Januar 2006, 01:04:40
Ich warte immer noch auf so ein fixundfertiges Agaragargeelchen, in dass ich einfach den Steckling reinstupse und fertig. Richtige Marktlücke....
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: fars am 23. Januar 2006, 08:26:48
Hatte oder hat doch einer der Versender in seinem Angebot: Glibber; steckste Steckling rein, kommt fertige Pflanze raus. Laut Prospekt.
Meine Stecklinge konnten nicht lesen.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Mahaleb am 04. Juni 2006, 14:10:03
Laut Jürgen Dahl sollen die alten Gärtner beim Abmoosen nicht ein kleines Steinchen in den Schnitt gesteckt haben, sondern ein Haferkorn, was beim Keimen auch für den abgemoosten Zweig die nötigen Bewurzelungshormone freisetze. (Nachrichten aus dem Garten, S.2004, Neuausg. Manuscriptum, 1999). Hat das schon mal jemand probiert? Könnte das nicht auch bei Stecklingen funktionieren?
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 04. Juni 2006, 17:15:11
Das hört man immer wieder, Erfogsmeldungen, reproduzierbar und vergleichbar, hab ich noch nicht gehört.
Einerseits reagieren Haferkeimlinge sehr empfindlich auf Wuchsstoffe (Avena-Test), andererseits bräuchten sie eventuelle Wuchsstoffe selber und nicht in der Umgebung.
Ich bin da sehr skeptisch.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Mahaleb am 05. Juni 2006, 17:29:58
Habe gerade noch etwas viel abgedrehteres gefunden, was aber das Ausprobieren sicher lohnt: ein Verfahren, das Ivan Mitschurin (Michurin) erfand/benutzte um Birnen-, aber auch Apfelzweige, zu bewurzeln. Im Sommer, wenn die Blätter voll entwickelt sind, entfernt man von einem 1-2-jährigen Sproß/Zweig (ca. 20 cm lang) einen 5-8 cm breiten Rindenstreifen. Sofort danach schiebt man über die entblößte Stelle einen vorher präparierten Gummischlauch (60 mm lang, 12 mm Aßendurchmesser, 10 mm Innendurchmesser) Der Schlauch wurde in der Mitte durchbohrt (quer durch beide Wände), die eine Hälfte dann bis zu diesen Löchern eingeschnitten. In diesen Schlitz wird die entrindete Stelle so eingeschoben, daß die angrenzenden Rindenpartien mit bedeckt werden. Damit der Gummi die Rinde gut umschließt, umwickelt man diese Stellen mit einem Bindfaden und bestreicht mit flüssigem Veredlungswachs. In den nicht geschlitzten Teil des Gummischlauches kommt ein Korken, die andere - geschlitzte - Seite wird in ein Glasröhrchen gesteckt, was idealerweise rechtwinklig gebogen ist, ansonsten tut es auch ein gerades. Dies Röhrchen wird aufrecht fixiert und mit abgekochtem, abgekühltem Wasser gefüllt was je nach Verdunstung ergänzt werden muß. Einmal pro Woche wird das Wasser gewechselt. Nach fünf bis sieben Wochen soll das Zweiglein/Sproß zuerst Kallus, dann Wurzeln produzieren. Die Blätter am Sproß bleiben trotz Julihitze erhalten und produzieren Nährstoffe, die aufgrund der entfernten Rinde nicht weiter nach unten transportiert werden können und den Sproß beim Anwachsen im Beet ernähren können. Das funktioniere so bei den allermeisten Birnensorten. Apfelsprosse reagieren bis auf wenige Ausnahmen anders: sie kommen nur bis in das Kallusstadium, wenn sie dann in die Erde gepflanzt werden (ca. 5-7 Wochen nach Anbringung des Gummischlauches), verlieren sie die Blätter und entwickeln erst im folgenden Sommer Wurzeln. Verfährt man auf dieselbe Art mit einem Sproß von einem solcherart bewurzelten Sproß, so solle die Bewurzelung erheblich schneller vor sich gehen.

Der Aufsatz, auf englisch, mit Detailzeichnungen, ist zu finden unter xxx
(Weitere Artikel von Michurin und vielen anderen Autoren zur Pflanzenvermehrung unter: xxx unter Heredity) Die Zeichnungen sind essentiell zum Verständnis der Versuchsanordnung!

Aus den Zeichnungen geht hervor, daß der zu bewurzelnde Sproß während dieser Prozedur noch nicht von der Mutterpflanze getrennt ist, sondern erst nach Wurzelbildung, bzw. bei Äpfeln im Kallusstadium, abgeschnitten wird. Das wird im Text aber nicht ausdrücklich gesagt.

Jetzt würde mich interessieren, ob die Zugabe eines Bewurzelungshormons in das Glasröhrchen die ganze Sache beschleunigen würde oder ob das überhaupt einen Effekt hätte.

Auf jeden Fall möchte ich die Methode in diesem Sommer ausprobieren. Falls es schon Erfahrungen dazu gibt, wäre ich sehr interessiert.

Die Links sind leider nicht mehr up to date und führen auf Werbeseiten.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Elke am 03. Februar 2008, 14:35:45
Es geht los! Ein Miniversuch mit Sämlingen von Rhododendron imperator.

1. Reihe wird nur mit Regenwasser gegossen
2. Reihe mit Weidenwasser
3. Reihe mit NAA

Das Substrat ist einheitlich (Rhodohum mit Perlite und Sand)

Mal sehen, was dabei rauskommt. ::)


Hallo Fars,
dies ist zwar schon ein etwas älterer Thread, aber mich würde einmal sehr interessieren, wie denn jetzt das Experiment von Dir ausgegangen ist.


Viele Grüße
Elke
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: fars am 03. Februar 2008, 14:46:07
Nur die mit dem Regenwasser sind etwas geworden.
Das Weidenwasser hat eine Pilzinfektion hervorgerufen und die NAA-Brühe hat absolut nichts bewirkt.

Das muss aber nichts besagen. Die Mischung mag nicht gestimmt haben oder es wirkt nicht bei Rhodies.

Ich bleibe aber künftig bei den alten Methoden. Ohne jegliche Chemie.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Elke am 03. Februar 2008, 15:30:41
Danke, Fars!

Ich habe vor ca. 2 Jahren einen Kamelienanzuchtbetrieb besichtigt. Dort kam auch das Thema Hormone für die Stecklingsvermehrung zur Sprache.

Der Betrieb, der jährlich ca. 70 000 Kamelienstecklinge zur Bewurzelung bringt, hat Versuche mit großen Serien mit verschiedenen Hormonen und auch ohne gemacht.

Als Ergebnis kam heraus, dass es ohne Hormone genauso gut ging wie mit. Aus diesem Grunde vermehren sie jetzt nur noch ohne Hormonbehandlung.

Viele Grüße
Elke
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: KnorrigerWandler am 05. Februar 2009, 16:03:44
Hallo,

ich hoffe jemand ist ausreichend in Chemie bewandert .. kann ich NAA Stammlösung mit Vitamin C oder Kaliumdisulfit länger haltbar machen ?


Weiss jemand, wie 6-Benzyl-amino-purin dosiert wird ? (6-Benzyladenin)
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Sammler am 29. November 2010, 17:37:40
Habe gerade noch etwas viel abgedrehteres gefunden, was aber das Ausprobieren sicher lohnt: ein Verfahren, das Ivan Mitschurin (Michurin) erfand/benutzte um Birnen-, aber auch Apfelzweige, zu bewurzeln. Im Sommer, wenn die Blätter voll entwickelt sind, entfernt man von einem 1-2-jährigen Sproß/Zweig (ca. 20 cm lang) einen 5-8 cm breiten Rindenstreifen. Sofort danach schiebt man über die entblößte Stelle einen vorher präparierten Gummischlauch (60 mm lang, 12 mm Aßendurchmesser, 10 mm Innendurchmesser) Der Schlauch wurde in der Mitte durchbohrt (quer durch beide Wände), die eine Hälfte dann bis zu diesen Löchern eingeschnitten. In diesen Schlitz wird die entrindete Stelle so eingeschoben, daß die angrenzenden Rindenpartien mit bedeckt werden. Damit der Gummi die Rinde gut umschließt, umwickelt man diese Stellen mit einem Bindfaden und bestreicht mit flüssigem Veredlungswachs. In den nicht geschlitzten Teil des Gummischlauches kommt ein Korken, die andere - geschlitzte - Seite wird in ein Glasröhrchen gesteckt, was idealerweise rechtwinklig gebogen ist, ansonsten tut es auch ein gerades. Dies Röhrchen wird aufrecht fixiert und mit abgekochtem, abgekühltem Wasser gefüllt was je nach Verdunstung ergänzt werden muß. Einmal pro Woche wird das Wasser gewechselt. Nach fünf bis sieben Wochen soll das Zweiglein/Sproß zuerst Kallus, dann Wurzeln produzieren. Die Blätter am Sproß bleiben trotz Julihitze erhalten und produzieren Nährstoffe, die aufgrund der entfernten Rinde nicht weiter nach unten transportiert werden können und den Sproß beim Anwachsen im Beet ernähren können. Das funktioniere so bei den allermeisten Birnensorten. Apfelsprosse reagieren bis auf wenige Ausnahmen anders: sie kommen nur bis in das Kallusstadium, wenn sie dann in die Erde gepflanzt werden (ca. 5-7 Wochen nach Anbringung des Gummischlauches), verlieren sie die Blätter und entwickeln erst im folgenden Sommer Wurzeln. Verfährt man auf dieselbe Art mit einem Sproß von einem solcherart bewurzelten Sproß, so solle die Bewurzelung erheblich schneller vor sich gehen.

Der Aufsatz, auf englisch, mit Detailzeichnungen, ist zu finden unter xxx
(Weitere Artikel von Michurin und vielen anderen Autoren zur Pflanzenvermehrung unter: xxx unter Heredity) Die Zeichnungen sind essentiell zum Verständnis der Versuchsanordnung!

Aus den Zeichnungen geht hervor, daß der zu bewurzelnde Sproß während dieser Prozedur noch nicht von der Mutterpflanze getrennt ist, sondern erst nach Wurzelbildung, bzw. bei Äpfeln im Kallusstadium, abgeschnitten wird. Das wird im Text aber nicht ausdrücklich gesagt.

Jetzt würde mich interessieren, ob die Zugabe eines Bewurzelungshormons in das Glasröhrchen die ganze Sache beschleunigen würde oder ob das überhaupt einen Effekt hätte.

Auf jeden Fall möchte ich die Methode in diesem Sommer ausprobieren. Falls es schon Erfahrungen dazu gibt, wäre ich sehr interessiert.

Die Links sind leider nicht mehr up to date und führen auf Werbeseiten.


Hast du es ausprobiert ? Wenn ja wie war das Ergebnis ?
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Günther am 29. November 2010, 17:52:25
Hallo,

ich hoffe jemand ist ausreichend in Chemie bewandert .. kann ich NAA Stammlösung mit Vitamin C oder Kaliumdisulfit länger haltbar machen ?



Meines Wissens nicht.
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: kpc am 11. Dezember 2010, 12:11:00
Hallo ihr Zauberlehrlinge, :)

ich habe einige Listen der Firma-Rhizopon gefunden.
Grundsätzliches und für viele Pflanzen -> Zeitpunkt,Substrat,welches Hormon,wieviel und wie.
Natürlich ist es immer ein Rhizopon-Produkt, aber mit wenig Mühe kann man
auf der homepage herausfinden was es chemisch ist.

http://www.rhizopon.com/images/stories/Stektabel%20Boomkwekerij%20%28met%20inleiding%29.pdf
http://www.rhizopon.com/images/81044-rhi-stektabel%20uk%20bomen.pdf
http://www.rhizopon.com/images/81044-rhi-stektabel%20uk%20bloemen.pdf

Frage: was ist denn genau mit dem empfohlenen 'Verletzen' des Stecklings gemeint ?

Klaus-Peter

 
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Digno am 13. September 2012, 20:41:19
Hallo,

kenne mich mit Hormonen bisher noch gar nicht aus, habe aber mit viel Interesse einige Beiträge in diesem Thread gelesen.

Seit einiger Zeit sehe ich auch als Orchideenfan solche Preparate wie in dem Link unten bei denen angeblich Ableger der Orchidee entstehen sollen? Geht das wirklich so einfach oder alles nur Werbung? Habe sit 4 Jahren viele Orchideen die auch super blühen und wachsen, hatte jedoch noch nie einen Ableger..


http://www.ebay.de/itm/KeikiWiki-Phytohormonpaste-fur-die-Vermehrung-von-Orchideen-speziell-Phalaeopsis-/120801585778?pt=DE_Haus_Garten_Garten_Blumen_Pflanzen&hash=item1c2055ea72

Vielen Dank schonmal, ich hoffe jemand kennt sich da aus würde mich echt sehr interessieren....
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Gartenplaner am 01. Oktober 2012, 00:03:08
Hallo Digno,
ich habe früher mal über Jahre intensiv Orchideen kultiviert, auch viele Phalaenopsis.
Und schon damals tauchten in Orchideenbüchern diese Hormonpasten auf, um z.B. seltenere Wildarten über "Kindel" an den Blühtrieben zu vermehren.
Da an Phalaenopsis - eher Hybriden - von selbst ab und an Seitenknospen von Blühtrieben in kleine Pflänzchen auswachsen, ist die Möglichkeit klar von der Natur gegeben.
Diese Seitenknospen bilden aber eher Seitenblühtriebe - wenn ich mich recht erinnere, hing es von Temperatur und/oder Beleuchtung ab, ob Seitenknospen zu Pflänzchen oder neuen Blütentrieben wurden, das konnte man sogar im Gewächshaus etwas steuern.
In einem Bürofenster hier in meiner Strasse hat jemand eine ältere gelbe Phalaenopsis, die etliche abgeblühten Blühtenstengel mit Kindeln dran hat :o

Also die Möglichkeit, dass das funktioniert, ist gegeben, und auch, dass Hormonpasten das fördern.
Ich finde das verlinkte Angebot nur etwas dubios, weil in der Bilderstrecke nach dem Auftragen der Paste die Ausbildung eines Seitenblühtriebes als Erfolg verkauft wird, ebenso im Text :-X
Erst im vorletzten Bild ist ein echtes Kindel zu sehen.
Bei sowas sollte die Hormonzusammensetzung doch schon so ausgerichtet sein, dass NUR Kindel enststehen - Blühtriebe bringen die meisten Phalaenopsis von alleine mehr als genug hervor :D
Und dass es eine "positive Veränderung" der gesamten Pflanze geben soll, selbst wenns kein Kindel gibt, ist doch eher reines Marketing ;D
Titel: Re:Bewurzelungshormon
Beitrag von: Digno am 01. Oktober 2012, 21:25:21

Und dass es eine "positive Veränderung" der gesamten Pflanze geben soll, selbst wenns kein Kindel gibt, ist doch eher reines Marketing ;D

Ha ha den Satz finde ich auch am besten ::) ;D
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Wie du schon gesagt hast, hätte ich eben gerne ein paar Kindel gehabt, nur ob das alles sooo funktioniert wie angegeben ist fraglich...
Titel: Re: Bewurzelungshormon
Beitrag von: Microcitrus am 13. August 2022, 19:00:52
Was ist aus den diversen Experimenten geworden?
Titel: Re: Bewurzelungshormon
Beitrag von: Ulrich am 13. August 2022, 19:26:56
Oh je, die letzte Antwort war vor 10 Jahren. Hoffentlich musst Du nicht so lange warten  ;)
Titel: Re: Bewurzelungshormon
Beitrag von: thuja thujon am 13. August 2022, 21:01:05
Ich denke selbst wenn es 20 Jahre bis zur Antwort dauert wird es keine praktische Relevanz mehr haben.

Es gibt nun mal keine Bewurzelungshormone mehr im Gartencenter zu kaufen.
Sollte jedem praktizierendem Gärtner aufgefallen sein. In silico Gartentrolls mal ausgenommen.  ;)
Titel: Re: Bewurzelungshormon
Beitrag von: Botanic am 16. April 2023, 18:38:14
Wie kommt es, daß es sowas nicht zu kaufen gibt? Auf Algenbasis gibt es noch was, Neudofix Wurzelaktivator. Das benutze ich grad bei mehreren Phlomis Stecklingen in der Hoffung es bringt was.
Titel: Re: Bewurzelungshormon
Beitrag von: Hyla am 16. April 2023, 19:01:49
Soweit ich weiß, ist es krebserregend. Mit Rebwachs gibt's dasselbe Problem.  ::)
Abgabe nur noch an Personen mit Sachkundeschein. Der kostet wohl so um die 500 Euro, wenn ich mich richtig erinnere.
Aus dem Ausland kriegt man aber so einiges, wenn man mal sucht.
Titel: Re: Bewurzelungshormon
Beitrag von: zorro am 16. April 2023, 19:36:47
Wenn es um Naphthxlessigdäure geht: Nein, ist es nicht.
Ist schlicht und einfach nicht als PSM fur HuK bzw. nichtberufliche Anwender zugelassen.
Lohnt sich für Firmen nicht, due entsprechende Zulassung zu beantragen.
Titel: Re: Bewurzelungshormon
Beitrag von: Hyla am 16. April 2023, 23:09:19
Hm, Rhizopon gibt's nur mit Nachweis.
https://www.meyer-shop.com/product/search?search=Rhizopon&_rand=0.7522946257013174
Die Seite von denen funktioniert bei mir nur sehr eingeschränkt.  :-\
Titel: Re: Bewurzelungshormon
Beitrag von: Gartenplaner am 16. April 2023, 23:37:39
Clonex gibt es bei Amazon, mit dem Hinweis, die Rezeptur wäre an die deutschen Zulassungsanforderungen angepasst worden - heißt das dann, dass keine Indolyl-Buttersäure mehr drin ist?  8)
Titel: Re: Bewurzelungshormon
Beitrag von: Hyla am 16. April 2023, 23:49:33
Na, das wäre ja der Brüller!  :o
Jetzt wo die Legalisierung ins Haus stehen könnte, gibt's für Clone Ex in Deutschland einen richtigen Aufschwung und dann ohne wirksame Bestandteile? Lustig.

Neudofix hatte, glaube ich, früher auch irgendwas drin. Als dann nur noch Algenbestandteile drin waren, habe ich es nicht mehr gekauft. Teuer war's allerdings früher auch schon.

Edit: Bei manchen Bewurzelungspulvern war früher auch noch Thiram drin, ein Fungizid. Wenn es auch vielleicht nicht das Bewurzelungshormon ist, was wirkt, hilft ein Fungizid eventuell bei krautigen Stecklingen. Mein Eindruck war, daß sie nicht so schnell vergammelt sind, wenn man sie direkt ins Substrat gesteckt hat. Aber Thiram hat keine Zulassung mehr und ist daher in Deutschland nicht zu bekommen.
Titel: Re: Bewurzelungshormon
Beitrag von: dDNeo am 18. April 2023, 17:30:30
Mit Anpassung meinen sie das Clonex jetzt die Zulassung für den Heimmarkt hat. Wirkstoff ist weiterhin IBA. Es darf nur jetzt ganz legal an Privatleute verkauft werden.


VG Gernot