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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Torador am 09. Oktober 2011, 12:00:14

Titel: Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 09. Oktober 2011, 12:00:14
Hallo,
also ich möchte in meinem Neubaugarten ca. 700 qm freie Fläche mit ein paar Obstbäumen bestücken. Nun hab ich hier und bei den Baumschulen gestöbert, aber es ist so verwirrend.
Wieviele Bäume kann ich den sinnvoll pflanzen? Wie berechne ich den Platz eines Baumes? Ich bin hier schon mit einem Meterstab in den Himmelgereckt durch den Garten gelaufen, um den Schattenverlauf zu prüfen ;-) meine Nachbarn haben bestimmt gedacht: nu spinnt sie völlig!!
Bei Eggert zB steht unten in den Fragen einmal : Veredelung auf M4 und einmal M9 *verwirr*
Hier wurde gerade vehement von Birnen abgeraten, da so anfällig.

Boden: Sandig, rel trocken (Grundwasser erst in 12 m tiefe) nähe Berlin
Sehr windig und oft sehr kalt! (-20 Grad)

Geplant hatte ich eigentlich 2 Äpfel (Busch) , eine Birne (alle S-SW) und einen Hochstamm (Pflaume?) in NO lage.
Bei Kölle wurden mir Familienbäume empfohlen, haben die auch Nachteile?
Sind das eh zu viele Bäume für das Grundstück?
Wie finde ich resistente Arte für meinen Boden? Bei einigen Anbietern stehen ja auch Anfälligkeiten bei verschiedenen Bodenverhältnissen dabei. Aber nicht bei allen Sorten.

Mein Lieblingsapfel (gekauft) ist der Holst. Cox.
Wäre der hier geeignet?
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Starking007 am 09. Oktober 2011, 18:07:55
Wenn sie groß werden sollen, dürfen, nimm 8m Kronen-Durchmesser an.
Willst du drunter mähen, arbeiten, gärtnern?
Dann nimm Hochstämme.
Familienbäume sind was für Neulinge, die keine Ahnung haben und auf die Nase fallen wollen.
Suche Kontakt zu Fachleuten in deiner Nähe (Verkäufer tun sich oft schwer mit wahrem Rat), schu dir deren Obstwiese an.
Holsteiner Cox und ähnliche sind nicht gerade die einfachsten!
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 09. Oktober 2011, 18:35:44
starking hats schon geschrieben. Was willst du? Drunter herlaufen können? Dann Hochstämme auf Sämlings- oder anderen starken Unterlagen. Wie auf der Obstwiese alter Prägung. In dem Fall Abstand je nach Art und Sorte von 8x8 bis 12x12 m Gut, auf Sandboden darf es auch ein Meter weniger sein.
Am anderen Ende der Skala stehen kleine Spindeln oder Buschbäume mit ca. 40-80 cm hohen Stämmen auf schwachwüchsigen Unterlagen. Je nach Art, Sorte und Unterlage Abstand von 2x2 bis 4x4m. Bei sandigem Boden würde ich aber vor solchen Bäumen bzw.Unterlagen abraten. Die Gefahr mangelnder Wüchsigkeit bzw. Vitaliät und Vergreisungserscheinungen ist hoch.
Wenn du keine Hochstämme willst (mühsam und ggfls. gefährlich in der Pflege wegen Höhe), dann nimm Arten/Sorten auf mittelstarken Unterlagen mit Erziehung von 80-100(120)cm Stammhöhe. Wenn du eine halbwegs windgeschützte Lage haben solltest, sind sie i.d.R. nach 3-4 Jahren auch ausreichen standfest ohne Anbindung.
Bei Apfel wären das z.B. die Unterlagen M7 oder MM 111 (zweitere etwas stärker). Der von dir erwähnte M4 liegt auch in der Gruppe. Damit habe ich aber keine Erfahrung. Ich meine mich zu erinnern, daß die Unterlage wegen dieser oder jener schlechten Eigenschaft kaum noch gebraucht wird.
Bei Birne wären das OHF (ich glaube mit der Nr.333) und Pyrodwarf.
Bei den Pflaumenartigen die Unterlage St. Julien A. Im Gegensatz zu den o.a. Apfel- und Birnenunterlagen ist sie auch noch recht gebräuchlich. Nach meiner Erfahrung gibt es wenig BAumschulangebote mit mittelstarken Apfel- und Birnenunterlagen. Entweder wollen die Leute ganz kleine Bäume mit schwachen Unterlagen oder Halb- und Hochstämme auf starken.
Abstand bei mittelstarken Unterlagen je nach aufveredelter Art und Sorte dann 4x4 bis 6x6 m.
Entsprechendes bei Abstand zu Zäunen (1/2), Hecken und anderer Pflanzung.

Holsteiner Cox schmeckt mir auch. Leider habe ich mit dem Baum keine Erfahrung. Die berichtete Krebsneigung dürfte man in deinem Sandboden (sogen. schwere Böden fördern Krebs) in Kauf nehmen können.
Ob er für anderes, vor allem Schorf, eine überdurchschnittliche Neigung hat, weiß ich jetzt nicht.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 09. Oktober 2011, 18:44:40
Noch was zu Birnen.
Ich pflanze wg. der Gefahr des Birnengitterrostes keine mehr. Habe aber auch Großstadt- und Siedlungslage und die entsprechenden Schei...zierwacholder als Zwischenwirte sind überall.
Das würde nur mit "Chemie" gehen und das will ich nicht.

Wenn das bei Dir plattes Land mit Abstand von großen Siedlungsflächen ist, kann man das versuchen.
Zumindest könnte man es versuchen. Es gibt da eben ab und an mal positivere Erfahrungsberichte als meine. Meine Skepsis diesbezüglich bleibt aber.

Noch was zur Befruchtung: Sofern nicht mehrere andere Apfel/Birnensorten oder Zierapfel/Zierbirnen in der Nähe stehen, brauchst du mind. 2 Bäume von jeder Art, die zur Befruchtung in der Lage sind (nicht alle Sorten sind das) und die in etwa zur gleichen Zeit blühen.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 10. Oktober 2011, 10:05:49
Danke für Eure Anregungen!

Ich war schon bei 2 "richtigen" Baumschulen und bei Kölle :D
Eigentlich hat sich die Verkäuferin bei Kölle noch die meiste Mühe gegeben! Aber so richtig glücklich war ich nicht, denn ich habe immernoch keine Ahnung ???

Streuobstwiese hab ich hier keine in der Nähe.

Also Birne ist gestrichen, keine Lust auf zuviel Chemie.

Es wird nur ein Hochstamm, das soll eine gesunde Pflaume werden,

Warum sind denn Familienbäume was für Neulinge? Die Theorie hört sich lecker an ;D

Danke für die Platzbestimmung!! Das hilft mir schon sehr, werde heute mal draußen nachmessen. Hier ist ekliges Wetter*grusel*, aber ich muss mich ja wohl beeilen bevor hier der Frost kommt!

 
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 10. Oktober 2011, 10:25:42
Warum soll denn gerade die Pflaume als Hochstamm erzogen werden?
Ernte und Schnitt sind nicht gerade einfach in der Höhe.
Die mittelstarke St.JulienA-Pflaumenunterlage ist für hohe Stämme (ca. 120-140 cm plus) nicht starkwüchsig genug. Dann einen Baum auf Myrobalane (Kirschpflaume) oder einer anderen starken Pflaumenunterlage wählen (ich meine, die heißen F8/1 und evtl. Brompton). Über Eigenschaften/Einschränkungen dieser Unterlagen weiß ich aber leider nichts.
Viele Sorten aus der Pflaumen/Zwtschen/Mirabellen/Renclaudenfamilie
sind selbstfruchtbar. Einige aber auch nicht. Aber selbst bei den selbstfruchtbaren ist der Ertrag in der Regel höher und sicherer, wenn eine andere Sorte als Befruchter in der Nähe steht.

Auf schwache Apfelunterlagen wie z.B. M27, M9, M26, MM 106 u.a. in deinem Sandboden Fall verzichten.

Was meinst du denn mit "Familienbäumen"? Den Begriff habe ich noch nicht gehört.


Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 10. Oktober 2011, 10:34:07
Mmh, weil ich Ahnungslos bin ::) Dachte Pflaumen werden eh recht groß?

Einen Hochstamm hätte ich gerne, da ich in ein paar Jahren gerne mal unter dem Baum sitzen würde ;D Welcher würde sich denn eignen?

Die Wahl der Unterlage ist nicht einfach, die Auskunft sie man bekommt ist nur: der wächst hier gut, hatten noch keine Probleme ::)
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 10. Oktober 2011, 10:45:54
Obstbäume sind zum druntersitzen nicht das optimale (Äpfel, Birnen, Walnüsse, Maronen) können ziemlich unangenehm sein, wenn sie einem auf den Kopf fallen ...
Pflaumen, Zwetschen und Co. sind bevorzugte Anflugstationen von Wespe und Co.. Außerdem in Vollbehangjahren je nach Ernte-/Nichterntesituation eine ziemlich matschige Angelegenheit unterm Baum.

Zum druntersitzen eignen sich noch am ehesten Süßkirschen. Als Hochstamm auf starker Unterlage brauchen die dann aber mind. 10 m Abstand. Auf mittelstarken Unterlagen wie Gisela5 gehts nur ca. bis 1,20-1,40 m Stammhöhe.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Arachne am 10. Oktober 2011, 11:05:12
Es wird nur ein Hochstamm, das soll eine gesunde Pflaume werden,

Warum sind denn Familienbäume was für Neulinge? Die Theorie hört sich lecker an ;D

Hallo Torador,
Wieso meinst Du, dass eine Pflaume auf einer schwächer wachsenden Unterlage kein gesunder Baum wird?
Ein Pflaumenhochstamm wird später große Mengen an Obst bringen. Und wenn man nicht alles verwendet bzw. wegräumt, dann muss man mit reichlich Wespenbesuch rechnen. Die mögen nämlich auch Pflaumen ;D. Im August würde ich doch lieber unter einem Apfelbaum sitzen wollen. ;)

Versteht man unter Familienbaum einen Mehrsortenbaum? Falls ja, dann ist so ein Baum nicht ganz einfach zu händeln. Jede Apfelsorte hat ein anderes Wachstumsverhalten: einige Sorten wachsen stark, andere schwach, hochpyramidal oder kugelig,... . Das erfordert viele Kenntnisse und Fingerspitzengefühl beim Obstbaumschnitt, wenn man einen von der Form her ausgewogen aussehenden Baum, der über eine gute Statik (Standfestigkeit)verfügt, haben möchte.

Edit: Zuccalmaglio war schneller.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Rieke am 10. Oktober 2011, 11:06:30
Irgendwo gab es neulich eine Diskussion über Obstbäume auf Berliner/Brandenburger Sandböden, wahrscheinlich im Obstclub. Hast du da mal nachgelesen?

Ich habe einige Jahre auf so einem Boden gegärtnert (Talsande der Panke) und natürlich wachsen dort Obstbäume. Wir hatten auf einer Fläche von rund 450qm 10 Obstbäume - je einen Hochstamm Birne und Apfel, 3 Halbstämme Apfel, 2 Buschbäume Apfel und 3 Sauerkirschen. Dazu gab es noch einen Nußbaum. Beim Nachbarn wuchsen Zwetschge und weißfleischige Pfirsiche.

Leider haben wir nur bei den Halbstämmen die Sorte ermitteln können (James Grieve), der Hochstamm könnte Jakob Lebel gewesen sein. Weintrauben gab´s auch, leckere weiße, die in eine große Ulme und einen Flieder hineingewachsen sind. Leider waren die Vögel meist schneller beim Ernten.

Wir haben in dem Garten auch 2 Spindelbäumchen vorgefunden, und als Anfänger auch 2 schwachwüchsige Birnen gepflanzt ::). Das hat überhaupt nicht funktioniert. Auch die vorhandenen Spindelbäumchen haben nur gekümmert und wir haben sie entfernt.

Mein Fazit: bei Sandboden nur einigermaßen starkwüchsige Bäume pflanzen, d.h. mindestens Buschbaum. Wichtig ist die Bodenverbesserung - Mulchen!

Für unseren jetzigen Garten haben wir die Obstbäume übrigens im Versandhandel bestellt und damit alles in allem gute Erfahrungen gemacht. Da gibt es auch Anbieter, die einen über die Unterlage informieren.

Zitat
Einen Hochstamm hätte ich gerne, da ich in ein paar Jahren gerne mal unter dem Baum sitzen würde Welcher würde sich denn eignen?

Apfel im Frühjahr/Frühsommer und nach der Ernte, Süßkirsche sobald sie abgeerntet ist. Beide können breite Kronen bilden.

Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 10. Oktober 2011, 12:08:10
Das passt ja alles ins Bild.

Nur eines noch: Die Form der Kronen-und Stammerziehung sagt nicht zwangsläufig etwas über die Wuchsstärke der Veredlungskombination aus. Insofern taugen Begriffe wie "Buschbaum" für eine solche Diskussion nicht, auch wenn diese Art Bäume meist auf schwachen oder mittleren Unteragen stehen.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: JörgHSK am 10. Oktober 2011, 12:09:09
Holsteiner Cox hat als zufallssämling vom Cox zwar fast den gleichen Namen aber nicht die gleichen schlechten Eigenschaften vererbt bekommen.
Der ist kaum Schorfanfällig, und sehr wüchsig, sogar bei uns in den Höhenlagen(500m) stehen 40 Jahre alte Bäume. Sein Problem, was man aber unterdrücken kann: Er neigt zu extrem Waagerecht stehenden Ästen, eher wohl ein Obstbauliches Problem.

Nimm bei trockenen Sandboden lieber nur Sämlingsunterlagen beim Apfel, und wähle dir Sorten die nicht so sehr starkwachsend sind. Adams Parmäne, Zuccalmaglio,

Kalt und Windig? pflanz Landsberger Renette.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Amur am 10. Oktober 2011, 12:33:29
...Der ist kaum Schorfanfällig, und sehr wüchsig, sogar bei uns in den Höhenlagen(500m) stehen 40 Jahre alte Bäume. ...

Vielleicht muß ich das mal unserem Sagen. Da gibts keine Frucht ohne Schorf. Wobei wir Tallage sind was die Sache sicher nicht besser macht. Unser alter Holsteiner Cox Baum war auch extrem Krebsanfällig. Beim Neuen sieht es bis jetzt noch gut aus (Sämling).
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Arachne am 10. Oktober 2011, 12:57:55
Mein Lieblingsapfel (gekauft) ist der Holst. Cox.
Wäre der hier geeignet?

So ganz nachvollziehen kann ich nicht, warum man einen Apfel, den man in sehr guter aussehender Qualität (da in den Plantagen mit allen Mitteln gehegt, gepflegt, gepäppelt, gedüngt,...) kaufen kann, auch noch im Garten anpflanzen möchte. Wäre der Platz im Garten nicht sinnvoller genutzt, wenn man eine Obstsorte wählt, die man eben nicht käuflich erwerben kann?

Ist jetzt nicht gerade die Zeit, in der Pomologenvereine Apfelsorten - auch zum Verkosten - ausstellen?

 Hier gibt es ganz gute Beschreibungen bezüglich des Geschmacks der Früchte und der Bodenansprüche der Obstbäume.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: uliginosa am 10. Oktober 2011, 13:08:52
Mit 4 Obstbäumen auf 700 qm freier Fläche hast du noch reichlich Platz übrig! ;)

Wir haben vor 7 Jahren angefangen unseren Neubaugarten zu bepflanzen
(Südhang, sommerwarm, lehmig, aber auch oft sehr windig und im Winter kalt, 08/09 bis - 25°)

Inzwischen breiten sich hier aus: 1 Halbstamm Boskoop und 5 Niederstamm-Äpfel, 1 Niederstamm-Birne, 1 Süßkirsche, 1 Sauerkirsche, 1 Aprikose, 1 Halbstammquitte, 1 Niederstammquitte auf Weißdorn und eine Halbstamm-Pflaume soll einen der Niederstammäpfel ersetzen (Wühlamusschaden).

Dazu gibt es noch 70 qm Gemüsegarten, Staudenbeete mit vielen Rosen, gemischte Hecke und 2 Vogelbeeren und Rasen - viel mehr Platz ist allerdings nicht.

Zur Birne: unsere Williams-Christ-Niederstamm macht kaum Zuwachs, hat aber schon ein paar schöne Birnen gebracht. Wegen des Gitterrostes würde ich nicht darauf verzichten: Hier im Wohngebiet, genau so wie im Gelände, relativ fern vom Zwischenwirt Wacholder findet man Gitterrost, trotzdem sind die Bäume schön und ertragreich, nur in manchen Jahren gibt es halt keine Birnen (ich weiß gar nicht, ob das immer am Gitterrost liegt)

Zur Stammhöhe: Niederstämme sehr unpraktisch beim Rasenmähen, man kommt weder drunter durch noch dran vorbei! >:(

Halbstämme halte ich da für einen guten Kompromiss: Die Ernte ist nicht allzu weit oben, es sind schöne Bäume, man kann gebückt noch den Rasenmäher dran vorbeischieben und man kann sich in den Schatten setzen, wenn auch nicht unbedingt direkt am Stamm. Und man kann nach ein paar Jahren schöne (Stauden-)Beete auf der Baumscheibe anlegen.

Wir haben am Wochenende hier auch eine Apfelsortenaustellung gesehen. So etwas ist ideal, wenn man auch noch kosten kann. (Wir haben nicht gefragt, hatten dann keine Zeit mehr.)

Und - lass dir Zeit, genieße es, deinen Garten neu gestalten zu können, du musst nicht alle Bäume im ersten Herbst pflanzen! :)
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Rieke am 10. Oktober 2011, 13:14:31
Zitat
Insofern taugen Begriffe wie "Buschbaum" für eine solche Diskussion nicht, auch wenn diese Art Bäume meist auf schwachen oder mittleren Unteragen stehen.

Damit hast du natürlich recht, aber wenn man die Bäume nicht selbst gepflanzt hat, kann man halt leider nicht mehr sagen.

Landsberger Renette habe ich im aktuellen Garten, südlicher Berliner Stadtrand, relativ lehmiger Boden (für Berliner Verhältnisse). Ich mag sie nicht besonders. Eine Freundin, die die auch im Garten hat, beschreibt den Geschmack als "seifig". Wir überlassen die Äpfel meist den Amseln.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Rieke am 10. Oktober 2011, 13:25:41
Hier kann man übrigens Probierpakete mit recht vielen Apfelsorten bestellen. Wir hatten letzten Winter mal eins. Seitdem wollen wir "Schieblers Taubenapfel" pflanzen, sobald ein Platz frei wird.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: SouthernBelle am 10. Oktober 2011, 16:04:12
Und fuer lokale Beratung: mit etwas Glueck hat oder kennt der lokale Kleingartenverein einen Obstbaumberater.
Manche Bioobsthoefe bieten lokale und alte Sorten zum Probieren an und koennen auch was zur Unterlage sagen.
Alle Produzenten wollem natuerlich moeglichst viel produzieren, daher ist ihr Rat manchmal etwas eingleisig.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 10. Oktober 2011, 17:27:34
Mein Lieblingsapfel (gekauft) ist der Holst. Cox.
Wäre der hier geeignet?

So ganz nachvollziehen kann ich nicht, warum man einen Apfel, den man in sehr guter aussehender Qualität (da in den Plantagen mit allen Mitteln gehegt, gepflegt, gepäppelt, gedüngt,...) kaufen kann, auch noch im Garten anpflanzen möchte. Wäre der Platz im Garten nicht sinnvoller genutzt, wenn man eine Obstsorte wählt, die man eben nicht käuflich erwerben kann?

 Hier gibt es ganz gute Beschreibungen bezüglich des Geschmacks der Früchte und der Bodenansprüche der Obstbäume.
Wollte damit auch die Geschmacksrichtung andeuten. Nach den Beschreibungen eignet sich der Cox für mich nicht! Danke für den Link!

@Rieke: Sowas hab ich gesucht! Versuche da gerade jemanden zu erreichen. Möglicherweise kann man ja auch bestimmte Probeäpfel bestellen, oder sind ein einer 5 kg Kiste immer die gleichen drin? Leider hab ich noch keinen erwischt, aber inzwischen blätter ich völlig verwirrt durch das riesen Angebot!
WOW!
Die Preise sind aber irgendwie sehr viel höher als bei den andern Anbietern, aber wenn es ein guter Baum ist, dann lohnt sich das auf jeden Fall!
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Starking007 am 10. Oktober 2011, 21:56:15
Zu deiner Lage habe ich null Ahnung,
aber Landsberger Renette trägt da noch wo Eisblumen erfrieren................
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Rieke am 10. Oktober 2011, 23:22:58
Wir hatten letzten Winter ein 10kg Probierpaket bestellt. Wieviele Sorten genau drin waren, weiß ich nicht mehr, bestimmt mindestens 15. Wir hatten bewußt ein "Überraschungspaket" genommen - und kurz vor Weihnachten bestellt, weil wir Winteräpfel kennlernen wollten. Es waren leckere Äpfel dabei, u.a. verschiedene Renetten (Goldrenette von Blenheim), langweilige, 1-2 Sorten waren auch schon überlagert. Es hat Spaß gemacht, die vielen verschiedenen Äpfel zu probieren.

Zitat
Die Preise sind aber irgendwie sehr viel höher als bei den andern Anbietern, aber wenn es ein guter Baum ist, dann lohnt sich das auf jeden Fall!
Die hohen Preise sind auch darauf zurückzuführen, daß das ein Biolandbetrieb ist. Außerdem verkaufen sie auch 4- und 5-jährige Bäume, die sind natürlich teurer.

Viele Sorten gibt es auch bei anderen Baumschulen, die haben nur nicht diese praktischen Probierpakete.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Ayamo am 11. Oktober 2011, 01:02:31
Vieles wurde schon gesagt. Da ich einen ähnlichen Standort habe und auch vor 5 Jahren damit begonnen habe, melde ich mich auch noch zu Wort.

Zu deinem Hochstamm: ich habe Pflaume als HSt, man kann gut drunter sitzen und auch schneiden. Je nach Wetter muss man hinterher sein mit dem Aufsammeln. Pflücken ist sehr mühselig - nur mit Leiter machbar. Beim Schneiden reicht bei der Hauszwetsche, größere Partien bei der Ernte rauszunehmen. Aber: braucht man über einen Zeitraum von 3 Wochen 200 kg Zwetschen?
Überleg lieber, ob du eine Lagersorte von Apfel oder Birne beim HSt nimmst. Birnen stellen generell höhere Anforderungen an den Boden. Dh. Bodenverbesserung oder eine Sämlingsunterlage. Ich habe Williams Christ als HSt, die auch (noch) hart geerntet wird.

Wenn es darum geht, das ganze Jahr eigenes frisches Obst zu haben, würde ich zuerst Bodenverbesserung vornehmen und dann mehrere Buschbäume/dh. auf schwachwachsende Unterlagen setzen.
Wenn deine 700 m² noch leer sind, kannst du die Bodenverbesserung relativ kostengünstig vornehmen: einmal einen LKW mit Mutterboden/mit Lehmanteil vorbeikommen lassen. Bei meinem schlechten Sandboden war es nötig, und dadurch, dass schon alles voll war und ich immer erst Platz schaffen musste, war es sehr mühselig und viel Handarbeit.

Ansonsten ist deine Größenwahl vernünftig. Ein Baum für die Wiese / zum druntersitzen, für die Obsterzeugung die kleinen. Durch kleine Baumformen - z.B. in einer Reihe - und dann mehrere Bäume hast du auch Abwechslung. Kleine Baumformen können mit Netzen überspannt werden, und sie tragen eher.

Ein letztes: Pflanze das, was man nicht reif zu kaufen bekommt. Selbst verschiedene Apfelsorten bekommt man zumindest in Berlin schon einigermaßne (z.B. Apfelgalerie in Schöneberg oder biocompany oder die Wochenmärkte). Aber selbst im Bioladen bekommst du keinen vollreifen Pfirsich oder Renekloden! (übrigens kommen Pfirsiche sehr gut mit unserem Boden zurecht).

Wenn du magst, komm mal zum Austausch bei mir vorbei, ich habe meinen Garten im Südosten von Berlin. (PM)

Gruß
Ayamo
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Amur am 11. Oktober 2011, 10:59:32
Das mit den Pfirsichn stimmt. Aber gegen die Kräuselkrankheit muß man zumindest bei uns was tun. Sonst leben sie nicht lange.
Aber wenn sie tragen ist dass super, besser wie alles gekaufte.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 11. Oktober 2011, 20:20:02
Stimmt, Pfirsich haben unsere Nachbarn auch. Aber ich mag den Pelz auf der Zunge nicht :-\

Renekloden hab ich noch nie gegessen, wäre das nicht anstelle der Zwetsche?

Hab gerade Antwort von einer Obstbaumschule bekommen. Sie empfehlen mir eine wurzelechte Hauszwetsche. Ist das dann ein Halbstamm oder Busch? Oder kann man das auch bei Zwetschen aussuchen?

HolstCox (hab ich als Geschmacksrichtung angegeben) würde wohl zu meinem Standort gut passen auf MM106 oder Sämling?? Dachte der wäre so anfällig?

Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Arachne am 11. Oktober 2011, 21:14:03
Stimmt, Pfirsich haben unsere Nachbarn auch. Aber ich mag den Pelz auf der Zunge nicht :-\

HolstCox (hab ich als Geschmacksrichtung angegeben) würde wohl zu meinem Standort gut passen auf MM106 oder Sämling?

Wenn Du keinen Pfirsich magst, Nektarinen haben eine glatte Schale.

MM 106 (Stammhöhe 0,80-1 m) ist mittelstark wachsend, kommt (wenn sie erst einmal richtig angewachsen ist) ohne Pfahl aus. Alles, was schwächer als MM 106 ist, braucht lebenslang einen.
Auf Sämling (Stammhöhe 1,80-2m) wirds ein Riesenbaum.

Bei uns an der Elbe (Altes Land, Seestermüher und Haseldorfer Marsch) steht der Holst. Cox auf schwachwachsenden Unterlagen (Spindelbäume). Ein Obstbauer sagte mir mal, der Holst. Cox würde hauptsächlich hier angebaut, weil es elbnah eine höhere Luftfeuchtigkeit gibt und das bekäme dieses Apfelsorte gut.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 13. Oktober 2011, 09:07:51
@ ayamo,

was du zur Bodenverbesserung in sandigen Böden schreibst, macht selbstverständlich Sinn. Ganz unabhängig von der Sorten- und Unterlagenwahl würde ich das in so einem Boden bei Obst- und auch Gemüseanbau tun. Ein LKW für 700 qm ist aber recht sparsam, wiewohl besser als nichts.

@torador,

vergiss Hauszwetsche schon aus Vorsorgegründen. Sie ist hochanfällig für die Scharkavirose. Diese Krankheit ist nicht zu behandeln und der Baum müsste bei Befall gerodet werden.
Selbst bisher nicht betroffene Regionen können "übermorgen" befallen sein.
Bei der Auswahl von Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen und Reneclauden
immer auf den Scharkastatus achten. Die Angabe "scharkatolerant" sollte schon angegeben sein. Ob man sich generell auf so etwas verlassen kann, steht auf einem anderen Blatt. Aber das führt ins uferlose.
 
Im übrigen sagt die Angabe "wurzelechte Hauszwetsche" zwar etwas über die Veredlung bzw. in diesem Fall der Nichtveredlung (=wurzelecht) aus, aber nichts über die Baum-/Kronenform und Stammhöhe. Diese ist ein Produkt der Erziehung des Baumes (Schnitt, Binden etc.) und liegt in der Hand des Menschen. Nur bedingen bestimmte Baum-/Kronenformen und Stammlängen bestimmte Unterlagen unter den gewünschten Edelsorten.

Hosteiner Cox scheint weder eine besonders anfällige noch "robuste" Sorte zu sein. Es kommt vermutlich sehr auf den Standort an.
Die Präferenz für Küstenklima liest man allenthalben. Aber einiges, was zu lesen ist, ist auch falsch oder zumindest irreführend und von einander abgeschrieben.
Der Veruch eines Anbaus kann sich immer als sinnvoll oder weniger sinnvoll herausstellen.....

@arachne,

MM 106 auf Sandboden finde ich schon etwas schwach für ca.-1m-Stämme und genügende Triebigkeit. Ich würde hier schon auf die nächststärkeren M7 oder MM111 gehen. Zumal diese beiden im Gegensatz zu MM106 als kaum feuerbrandanfällig gelten. Auch hier kann man im Sinne einer Vorsorge entscheiden, weil es Alternativen gibt. Warum sollte man darauf verzichten?
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Arachne am 13. Oktober 2011, 11:30:28
@ Zuccalmaglio,
Post #23 habe ich dahingehend verstanden, dass Toradors Baumschule den Holsteiner Cox/bzw. andere Sorten wahlweise auf MM 106 und Sämling anbietet.

MM 111 hätte ich MM 106 für meinen Garten auch vorgezogen, aber bekomme diese Unterlage mal irgendwo...
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 13. Oktober 2011, 16:14:53

Stimmt, das war der Vorschlag der Obstbaumschule! Ich hab halt mit den Unterlagen noch so meine Probleme ::) und dann och der Boden dazu, deshalb hatte ich nachgefragt.

Würde eigentlich auch lieber eine "alte" Sorte nehmen und Host. Cox bei Bedarf kaufen. Sollte aber natürlich gut schmecken 8)

An eine Naktariene hab ich noch nie gedacht, dachte ehr die würden hier nicht wachsen.
Gibt es auch Pflaumen, die man gut für Kuchen nehmen kann? Ich liebe Zwetschenkuchen ;D Aber wenn die so Virusanfällig sind, dann hat das keinen Zweck.

Mir sind robuste Sorten sehr wichtig, möchte keine kahlen oder kränkelnden Bäume hier haben. Klar, garantien gibt es keine. Aber bei meinen Rosen habe ich auf Qualität geachtet und die sind alle gesund, die "Baumarkt" Rosen, die man mir geschenkt hat sind alle krank :P Da hat sich die Mehltauresistenz schon ausgezahlt. So würde ich das auch gerne bei den Obstbäumen halten.

Hier gibt es eine Ecke in der sich immer mal Oberflächenwasser sammelt. Also keine große Pfütze, aber der Rasen mag es nicht so sehr. Kann ich da einen Baum pflanzen?
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Apfelfreund am 14. Oktober 2011, 09:10:02
Es ist viel richtiges gesagt worden! Ich möchte noch hinzufügen, daß Du Dich für stärker wachsende Unterlagen entscheiden solltest, wenn Du wirklich Äpfel ernten möchtest! Wenn Du Sortensammler bist, ist das natürlich was anderes. Ich habe bei mir auch schwachwachsende Unterlagen, also auf M26. So habe ich zwar von vielen Sorten immer ein paar Äpfel, aber eben nicht mehr. Zum Weglegen lohnt es sich kaum. Es sind zwar im Frühjahr gut 20-30 Äpfel dran, aber im Juni fällt die Hälfte dem Junifruchtfall zum Opfer. Das ist normal. Dann ist da noch der Apfelwickler, der nochmal die Hälfte reduziert. Einige Äpfel sind einfach klein, also bleiben mir wirklich nur 5 bis maximal 10 zu Essen, es ist aber eher nur ein Naschen. Mir reicht das, aber zum Weglegen habe ich starkwachsende Bäume. Dort werden die Äpfel zwar auch im selben Verhältnis redziert, ich habe pro Baum aber immer noch locker 200 Äpfel zum Einwintern. Das macht dann Spaß und Sinn. Von Spritzen und Düngen halte ich eben auch nicht viel bei mir im Garten. Und der fleißigste Beschneider bin ich auch nicht. Da Du Sandboden hast, mußt Du sowieso starkwüchsige Unterlagen wählen. Scheue Dich nicht 30 oder mehr Euro für einen Baum auszugeben, er hält ja auch ein Leben lang. Dann ist der Betrag auf ein Jahr gerechnet wieder gering.

Birnen habe ich als sogenannte Büsche gekauft. Ob es Quitte oder eine der anderen zwei oder drei Unterlagen ist, weiß ich nicht. Die Bäume tragen bei mir aber nach etwa 3 oder vier Jahren so viel, daß noch genug für die Nachbarn und Vögel bleibt. Birnen lagern nämlich in der Regel nicht so gut.

Meine Bäume erhalten im Frühjahr im März je ein oder zwei Schaufeln Kompost aus dem hiesigen Kompostwerk, das ist genug Pflege für mich.

Zur nassen Stelle: Grabe dort mal ein oder zwei Meter tief, vielleicht ist es nur Verdichtet und Du kannst den Boden lockern. Auch kann eine Ursteinschickt im Untergrund sein, die ist vielleicht 10 cm dick und braun, wenn Du die durchstößt hast Du Ruhe. Es handelt sich um eine verdichtete Sandschicht, die ist nicht aus Stein! Staunässe ist schlecht für Obstbäume, aber mal ein bißchen Wasser ist nicht schädlich.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 14. Oktober 2011, 09:12:58
@ arachne,

du hast Recht. M7 und MM 111 sind noch weniger gebräuchlich als MM 106. Leider!

@ torador,

wenn du nicht lange suchen (möglicherweise regions- oder republikweit) und dich auf das Angebot deiner Baumschule (MM106 oder Sämling) einlassen willst mußt du dir über folgendes klar sein: Äpfel auf MM106 brauchen auf deinem Sandboden eine organisch/mineralisch Boderverbesserung (immer wieder mal wieder), wenn das nicht ein Kümmerniss werden soll.
Bei der Stammhöhe würde ich nicht über eine 80cm - Erziehung hinausgehen und die Bäume brauchen sicherheitshalber lebenslang einen Anbindepfahl. Platzbedarf je nach aufveredelter Sorte ca. 4x4 (bis 5x5m).
Bäume auf Sämling (starke Unterlage) kannst du bei Bedarf bis zu 2m
Stammhöhe erziehen. Es gibt aber auch Leute, die aus solchen Bäumen Büsche mit 60cm hohen Stämmen erziehen. Wiewohl das nicht üblich ist. Meist werden Halbstämme von 1,20 bis 2,00 m Stammhöhe erzogen.
Die Bäume sind nach 4-5 Jahren auch ohne Pfahl standfest.
Platzbedarf 8x8 (bis 10x10)m.

Zur Frage der Edelsorte(n) mußt du mal stöbern und probieren. Da gibt es so vieles. Wenn du was im Blick hast frage hier mal nach. Dann können wir in den meisten Fällen dazu was sagen.

Sandboden und eine Stelle wo sich das Wasser sammelt? Ungewöhnlich.
Vermutlich eine verdichtete Stelle, aus welchen Gründen auch immer.
Auf jeden Fall ist das nichts für Obstbäume irgendwelcher Art.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Rieke am 14. Oktober 2011, 09:43:44
Zitat
Sandboden und eine Stelle wo sich das Wasser sammelt? Ungewöhnlich.
Nö, bei den Berliner/Brandenburger Eiszeitböden gibt es das häufiger. Da hat ein Gletscher eine Lehm- oder Tonlinse im Untergrund hinterlassen. In unserem vorigen Garten hatten wir auch so eine Stelle. Da wuchs sogar etwas Schachtelhalm. In Toradors Garten wurde der Lehm möglicherweise durch die Bauarbeiten verdichtet.

Es könnte natürlich auch sein, das da während der Bauarbeiten was passiert ist. Meine Eltern hatten im Garten so eine Stelle, da stand wahrscheinlich eine Zementmischmaschine. Da war eine regelrechte Platte im Boden, über die die Baufirma später Mutterboden gekippt hat, so daß erstmal nichts zu sehen war ...

Aufgraben und nachsehen! Vielleicht ist da Lehm, der dann gezielt an anderen Stellen im Garten zur Bodenverbesserung eingesetzt werden kann.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 14. Oktober 2011, 15:31:47
So viel Input :-*

Hab gerade mit der nächsten Baumschule telefoniert, die haben Äpfel auf M109 und Bittenfelder Sämling. Leider steht auf der Bio-gärtner Seite nichts zu M109 und über die Suche hab ich nicht viel gefunden.
Ist das eine geeignete Unterlage?
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Arachne am 14. Oktober 2011, 22:56:20
Hier und auch hier steht etwas darüber (man muss ein bisschen runterscrollen).
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 15. Oktober 2011, 11:36:31
M109, oder wohl richtiger MM109, war mir bisher nicht bekannt.

Aus den Angaben in den Links vermute ich so in etwa eine Wuchsstärke ähnlich MM111. Das wäre für dich passend für mitttelstarkwachsende Bäume bis 1m (1,20) Stammhöhe.
Das Problem ist nur, daß man sonst nichts Gesichertes über bessere und/oder schlechtere Eigenschaften der Unterlage weiß.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 15. Oktober 2011, 12:14:07
Mmh,
dann scheint die Unterlage ja nicht sehr üblich zu sein. Hoffe ich kann Heute mal zu der Baumschule fahren, kann ich noch irgendwelche sinnvollen Fragen stellen?

Bin mal gespannt wie teuer die Bäume sind und welche Sorten da sind. Die Frachtkosten wären dann doch preiswerter, als bei einer Inet-Bestellung und ich könnte mir die Bäume aussuchen 8)
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Arachne am 15. Oktober 2011, 12:28:40
Auf dieser Seite steht auch noch etwas über MM109.

Mir geht es wie Zuccalmaglio - bisher war diese Unterlage auch mir unbekannt.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 29. Oktober 2011, 17:38:06
Hier mal ein kleines Update:

Relativ fest stehen:
Portugiesische Birnenquitte als Busch
Hauszwetsche auch Busch

Dann wird es wohl ein Topas Halbstamm, aber beim Hochstamm hab ich noch keine Ahnung ??? Soll zum Frischverzehr und gut Lagerfähig sein, aber natürlich pflegeleicht und resistent ;D Bisher wurde mir "Weißer Winterglockenapfel" und Die "Pi"s empfohlen. Was meint ihr?

Habt Ihr eine Empfehlung für Aprikosen? Ihr habt mich durch den Pfirsich auf eine Idee gebracht 8)
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 29. Oktober 2011, 19:57:18
Das sagt ohne Angabe der Unterlagen nicht viel.

Zu Hauszwetsche und Scharka hatte ich ja schon was geschrieben.

Weißer Winterglocken wäre mir ein wenig zu schorfempfindlich, zumindest in Jahren, die den Schorf fördern. Wenn, dann nur in windoffene Lage pflanzen. Soweit ich mich erinnere, alterniert er auch ziemlich, wobei das auf schwächeren Unterlagen meist etwas besser ist. Bin mir aber nicht ganz sicher, da es lange her ist, das ich die Bäume gesehen habe.

Zu den den Pi-Sorten gibt es nicht all zu viele Erfahrungswerte. Was man so hört und liest, je nach Sorte sehr unterschiedlich.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 29. Oktober 2011, 23:34:39

Hab gerade mit der nächsten Baumschule telefoniert, die haben Äpfel auf M109 und Bittenfelder Sämling.

Bin zu der Baumschule gefahren :D War sehr nett und sie machen mir auch einen anständigen Preis. Der Verkäufer hat sich Zeit genommen und auch meine Blütenhecke mit mir durchgesprochen.
Er meinte aber der Scharkavirus wäre hier noch kein Problem und es soll ja auch nur ein Busch werden. Notfalls wird er dann irgendwann ausgetauscht. Trotzdem danke für den Hinweis!
Welche Größe würdet ihr beim Hochstamm pflanzen? 8-10 cm Stamm ist doch schon nicht schlecht und auch noch bezahlbar. Kann man da schon Rückschlüße drauf ziehen, wann er das erste Mal ein paar Äpfel bringt? Hab vergessen zu fragen ;D
Windoffen ist es hier ::) sogar ein bisschen viel! Tja, die Entscheidung fällt halt schwer.
Der Ontarioapfel hört sich auch sehr lecker an.
Gibt es einen richtig roten Apfel, den ihr empfehlen könnt? Ich liebe rote Äpfel.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 30. Oktober 2011, 00:31:28
8-10cm? Je dicker der Stamm ist desto älter der Baum, desto früher kommt er in Ertrag (vorausgesetzt alle anderen Rahmendaten stimmen). Aber, je jünger der Baum, desto besser wächst er i.d.R. auch an.
Je stärker die Unterlage, desto später dr Ertragseintritt.

Bitte! Mache dich bei der Auswahl deiner Äpfel nicht von der Fruchtfarbe abhängig. Das ist kein Kriterium für irgendwelche Qualitäten. Das hat eher was mit Pschychologie zu tun.

Ontario ist ein klasse Lagerapfel. Die Krebsneigung ist im leichten Sandboden zu vernachlässigen. Leichte Schorfneigung in windoffener Lage ebenso. Möglicherweise könnte der Mehltau in sommerwarmen-heißen Klimata etwas stören. Hier in der Kölner Bucht hält sich das in Grenzen.
Spritzig säuerlich. Zum Lagern mit den Fingerspitzen bitte zart anfassen wie einen Babypopo. Ebenso beim einfüllen ins Lagerregal. Verträgt keinerlei Druck auf die Schale.
Die m.E. insgesamt etwas robustere, weil wüchsigere Alternative ist Boikenapfel mit ähnlichem Geschmacksbild und ebenfalls sehr guter und langer Lagerfähigkeit.
Lunow soll auchähnliche Eigenschaften bei noch besserer Gesundheit haben. Den kenne ich aber selbst nicht.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 30. Oktober 2011, 11:07:16


Bitte! Mache dich bei der Auswahl deiner Äpfel nicht von der Fruchtfarbe abhängig. Das ist kein Kriterium für irgendwelche Qualitäten. Das hat eher was mit Pschychologie zu tun.

Nein mach ich auch nicht. Aber bei meinen Eltern auf dem Hof stand immer ein toller Apfelbaum mit rubinroten, kleinen Äpfeln die ein sehr weißes Fruchtfleisch hatten. Den fand ich sehr lecker und er sah auch einfach toll aus. Der Baum wurde nie richtig gepflegt, nie gespritzt und alle paar Jahre störende Äste entfernt. Er lebte gut und brachte immer Ertrag mit gesunden Äpfeln. Leider kenn ich die Sorte nicht und komme auch nicht mehr an die Äpfel ::)

Ontario ist ein klasse Lagerapfel. Die Krebsneigung ist im leichten Sandboden zu vernachlässigen. Leichte Schorfneigung in windoffener Lage ebenso. Möglicherweise könnte der Mehltau in sommerwarmen-heißen Klimata etwas stören. Hier in der Kölner Bucht hält sich das in Grenzen.
Spritzig säuerlich. Zum Lagern mit den Fingerspitzen bitte zart anfassen wie einen Babypopo. Ebenso beim einfüllen ins Lagerregal. Verträgt keinerlei Druck auf die Schale.
Die m.E. insgesamt etwas robustere, weil wüchsigere Alternative ist Boikenapfel mit ähnlichem Geschmacksbild und ebenfalls sehr guter und langer Lagerfähigkeit.

Hört sich ja nicht schlecht an, aber ist es "nur" ein Lagerapfel? So viel Lagekapazität hab ich nicht und wenn die vom Hochstamm fallen, dann kann ich sie wohl auch kaumnoch lagern, oder?
Lunow soll auchähnliche Eigenschaften bei noch besserer Gesundheit haben. Den kenne ich aber selbst nicht.

Den haben die nicht im Angebot und ich möchte eigentlich bei der Baumschule bleiben.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Arachne am 30. Oktober 2011, 17:23:20
Ontarioäpfel bekam ich als Kind immer dick in Zeitungspapier eingewickelt als Lückenfüller im Weihnachtspaket meiner Großeltern. Ab Dezember hatten sie auch erst Essreife. Den Geschmack würde ich als säuerlich-saftig bezeichnen.

Da Torador doch gerne eine intensivere Fruchtfarbe hätte und der Apfel, den sie bei ihren Eltern gegessen hat, vermutlich vom Geschmack her mehr ins süß-säuerliche ging, wage ich hier mal 2 Vorschläge:
Himbeerapfel von Holowaus und Purpurroter Cousinot.

@ Torador: Welche Apfelsorten bietet Deine Baumschule überhaupt an? Wenn wir Empfehlungen aussprechen und Du diese Sorten nicht bekommst, dann macht Dich das ja auch nicht glücklicher :-\

Fallobst ist immer Obst zum Sofortverzehr oder zur Verarbeitung (Backen, Mus,...).
Man kann nur Pflückobst als Lagerobst nehmen. Sonst ist man ständig damit beschäftigt, faulige Äpfel wieder auszusortieren...

Noch eine Anmerkung zur Portugiesischen Birnenquitte: Gerade diese ist eine wärmebedürftige Sorte. Also beim Pflanzen auf den richtigen Platz im Garten achten.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 31. Oktober 2011, 00:23:58
"rote" Äpfel gibt es viele.. Himbeeraüpfel von Holowaus kenne ich selbst nicht, dürfte aber auch kaum verbreitet sein. Purpurroten Cousinot habe ich selbst. Hübsch, das knallrot. Ähnlich Sternrenette gut zum dekorieren. Aber sonst eher was für den Most/Saft als zum Reinbeißen. Kein Aromawunder und überlagert schnell mit Gärgeschmack.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 01. November 2011, 11:07:52
So ich hab nochmal mit der Baumschule telefoniert:

mir wurde als Hochstamm empfohlen

Cox orange Renette
DAanziger Kantapfel
Rote Goldpamäne Hasenkopf
Kaiser Wilhelm
Ontario
Prinz Albrecht

Bisher gefällt mir der Kantapfel noch am besten, aber so richtig wohl fühl ich mich nicht.

Der rote Apfel ist wohl eine "rote Sternrenette" das passt von der Beschreibung gut und kommt vom Niederreihn. Aber mein Partner mag sie nicht so gerne.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Rieke am 01. November 2011, 23:38:10
Ontario habe ich im Garten. Die Sorte hat ausgeprägte Alternanz, die Früchte sind groß, sehr gut lagerfähig, aromatisch, zumindest jetzt noch mit viel Säure (aber durchaus schon essbar). Fazit: Ein guter Winterapfel, abgesehen von der Alternanz. Die sehr großen Früchte sind bei unserem Baum problematisch, denn das ist ein Buschbaum (Unterlage unbekannt), der mit dem Gewicht nicht gut zurecht kommt.

Kaiser Wilhelm kenne ich nur die Früchte, die habe ich als lecker in Erinnerung.

Die normale Goldparmäne kann ich mir auf brandenburger Sand nicht vorstellen. Ist die rote Goldparmäne von den Ansprüchen ähnlich?
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Konterkater am 02. November 2011, 07:01:31
"...So ich hab nochmal mit der Baumschule telefoniert:

mir wurde als Hochstamm empfohlen

Cox orange Renette
DAanziger Kantapfel
Rote Goldpamäne Hasenkopf
Kaiser Wilhelm
Ontario
Prinz Albrecht.... (Zitat Torador)"



Soweit ich das gesehen habe, ist Cox Orange Renette ein anderer Name für Cox Orange.

Von diesem Baum kann ich nur abraten, wenn Du Alternativen hast.

Auch wenn zumindest eine Baumschule ihn als Winterapfel bezeichnet, ist er nach meiner Meinung ein klassischer Herbstapfel. Der Geschmack läßt sehr schnell stark nach, wenn Du nicht über ein Stickstofflager verfügst.

Der Baum hat viele Probleme, vor allem mit zu hoher Feuchtigkeit. Hübsch anzusehen ist er auch nicht.

Zu viele Äpfel produziert er auch, so daß Du ihn eigentlich ausdünnen müßtest.

Wie die Baumschule schrieb, der Baum ist etwas - für Erwerbsanbauer.

Nix für den Privatbetrieb.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 02. November 2011, 09:18:27
zu Riekes Ausführungen über Ontario wäre lediglich zu ergänzen, daß die Äpfel auf starken Unterlagen (Hochstamm) kleiner, aber immer noch groß genug bleiben.

mit Danziger Kant habe ich keine Erfahrung. Ich höre aber nicht nur Gutes. Eher mehr das Gegenteil.

Cox Orange ist ein Krüppel. Ausnahmen an bestimmten Standorten bestätigen die Regel.
Für Goldparmäne gilt ähnliches, wenn auch nicht so schlimm.

Kaiser Wilhelm ist so krebsanfällig, daß ich selbst im nicht Krebs fördernden Sandboden darauf verzichten würde. 4 Wochen schmeckt er gut. Dann welkt er relativ schnell und wird sehr mürbe.

Prinz Albrecht ist eine gute Früherbstsorte ab Anfang September, die aber nicht lange hält. Die Fruchfäuleneigung finde ich bei kleinen Baumformen vernachlässigbar mit der leichten NMöglichkeit des Auspflückens der kranken Früchte. Beim Hochstamm sieht das anders aus....

Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Rieke am 02. November 2011, 09:42:41
Zitat
So ich hab nochmal mit der Baumschule telefoniert:
....
Bisher gefällt mir der Kantapfel noch am besten, aber so richtig wohl fühl ich mich nicht.

An deiner Stelle würde ich mich nicht von der örtlichen Baumschule abhängig machen, wenn die nicht das haben, was du möchtest. Ich habe alles in allem gute Erfahrungen mit Bestellungen über Internet gemacht.

Zitat
zu Riekes Ausführungen über Ontario wäre lediglich zu ergänzen, daß die Äpfel auf starken Unterlagen (Hochstamm) kleiner, aber immer noch groß genug bleiben.
Ich habe mich schon öfters darüber geärgert, daß unser Vorgänger den als Buschbaum gepflanzt hat.

Zitat
Habt Ihr eine Empfehlung für Aprikosen? Ihr habt mich durch den Pfirsich auf eine Idee gebracht
Hier steht was über die Müncheberger Züchtungen (nach unten scrollen). Wir haben Mino seit einem Jahr im Garten, bisher kann ich noch nichts über sie sagen. Voriges Jahr hat man sie nur bei Schlüter bekommen, und leider nicht mit der richtigen Unterlage, aber mittlerweile gibt es auch andere Anbieter.

Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: cydorian am 02. November 2011, 10:33:37
Wer etwas Stärkerwachsendes und äusserst Robustes im Stil von Ontario braucht, kann auch einen Brettacher nehmen. Der braucht allerdings etwas höhere Wärmesummen. Die Äpfel sehen herrlich aus, sind universell verwendbar, weinig, spitzig, aber nichts für Leute, die den Geschmack von Supermarktäpfeln vorziehen. Dafür ist er zu säurehaltig.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Arachne am 02. November 2011, 17:33:36
Mit Goldparmäne als Hochstamm habe ich einschlägige Erfahrungen gemacht: Längenzuwachs der Äste jedes Jahr 1,50m. Ein Baum, der bald eine große Fläche überwächst... und innen schnell verkahlt. Also, es war ein Baum, der gut geeignet für jährliche Holzernte war;D. Hab mich von dieser Last des ständigen Schneidens befreit und nun die Parmäne auf MM 106. So wächst sie manierlicher und die Früchte sind gut.

Zum Hasenkopf wurde noch nichts geschrieben. Ist das nicht ein anderer Name für den Prinzenapfel?

Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 03. November 2011, 18:17:39


Stimmt, der Hasenkopf schein auch Prinzenapfel oder Finkenwerder Herbstprinz genannt zu werden. Scheint aber nicht Lagerfähig.

Ach Mensch, die einen "Verkahlen" die anderen kann man nicht lagern und......

Langsam überleg ich mir, ob ich nicht einfach einen schönen Laubbaum mit Herbstfärbung nehme ::)

Wäre denn die rote Sternrenette hier geeignet?

Die Baumschule würde mir auch andere Apfelsorten liefern, aber das waren die Empfehlungen!
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Arachne am 03. November 2011, 21:41:56

 Scheint aber nicht Lagerfähig.


In # 40 schreibst Du, dass Du wenig Lagerkapazität hast. Abgesehen davon, nur sehr wenige haben derartige Naturlagermöglichkeiten, dass ein Schrumpfen/Schrumpeln der Äpfel unterbleibt.

Bei der Überplanung meines Gartens habe ich die Sorten so gewählt, dass die erste
Sorte im Zeitraum von Oktober bis Dezember Essreife hat. Der nächste Apfel schließt mit dem Zeitraum November bis Januar an, dann der dritte von Januar bis März.

Wenn man die Zeitfenster der jeweiligen Sorten geschickt kombiniert, dann hat man lange gut...

Spaßeshalber zähle ich mal hier einige meiner Sorten (mit ihren "Macken")auf: Ananasrenette ist schwachwüchsig, hat kleine, unscheinbar gelbe, aber wohlschmeckende Äpfel.
Zuccalmagliorenette: der Baum strebt nach oben, Äpfel schmecken richtig gut, sind aber auch eher unscheinbar in der Farbe.(Gestern habe ich 2 Äpfel gegessen und die Schalen auf dem Teller liegengelassen. Den ganzen Abend und die Nacht hindurch haben mir diese wenigen Reste einen wunderbaren Duft ins ganze Haus gezaubert!).
Dülmener Herbstrosenapfel, er hat sehr große, leicht rotgestreifte Früchte, die einen leichten, fruchtigen Geschmack haben. Der Baum verzweigt sich innen zu stark und muss gelichtet werden.
Die Goldparmäne hatten wir schon erwähnt, sie hat einen sehr intensiven Geschmack.
Den Gelben Bellefleur und den Edelborsdorfer habe ich gerade gepflanzt, kann also noch nichts sagen. Beide Apfelsorten haben gelbes Obst.
Tja, und das "Mutterschiff aller Obstbaumkrebse", den Berlepsch habe ich nun im 4. Jahr... Auch ein aromatischer Apfel.

Bei dieser Aufzählung würden Konterkater, Cydorian, Zuccalmaglio & Co bestimmt ein paarmal bedenklich den Kopf geschüttelt haben...

Wenn mal ein Baum eben nichts wird, dann ist das so. Schicksal halt. Auch ein Laubbaum kann kränkeln. Nur hat er im Frühjahr wahrscheinlich nicht so eine schöne Blüte.

@ Torador, was ich damit sagen will: habe einfach Mut, nimm 2 oder 3 Sorten, die in der Essreife aufeinander folgen und lass die Finger von Äpfeln, die Du ohnehin im Laden kaufen kannst. Dann wird das schon.

Ergänzung: Man kann den robustesten Apfelbaum pflanzen und trotzdem einen Totalschaden erleiden. Wenn nämlich so ein naschhaftes Rehlein kommt und den Jungbaum verbeißt.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 04. November 2011, 09:55:48
Sehr schön, wie Arachne das geschrieben hat.

Es kommt eben immer drauf an ....Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht.

Torador,
in deinem Sandboden kann man es z.B. mit etwas krebsanfälligen Sorten durchaus auch versuchen, die man in weniger durchlässigen (krebsfördernden Böden) eher wegließe. Oder auch mit Sorten, die leicht zum Schorf neigen, da du schreibst, daß du eine windige Lage hast, was die Schorfgefahr etwas mindert.
Was ich immer noch nicht weiß, ist die von dir bevorzugte Geschmacksrichtung und Reifezeitpunkt.
Ich mache einfach mal einen Vorschlag von einigermaßen breit verbreiteten Sorten. Andere hier können ja folgen und du pickst dir dann was raus.

Früh reifende Sorten (nur als Busch bis Halbstamm auf mittelstarken Unterlagen wie M7, MM 109, MM 111 - sonst hast du zu viel nicht lange lagerfähige Früchte):
Discovery - (Krebs auf deinem Boden vernachlässigbar), Reife M-E 8, 2-3 Wochen haltbar, alterniert nur mittel, süß-säuerlich aromatisch, kaum Schorf und Mehltau, als Befruchter geeignet
Reglindis - sehr gesunder Baum, Reife E 8, 3-4 Wochen haltbar, süß-(säuerlich), etwas aromatisch, alterniert nur wenig, als Befruchter geeignet
Prinz Albrecht - (Fruchtfäuleneigung bei kleineren Baumformen nicht problematisch), Reife A 9, 4-6 Wochen haltbar, süß-säuerlich, etwas aromatisch, als Befruchter geeignet

Später reifende Sorten - Unterlagen und Baumform wie oben oder auch als Halb- oder Hochstamm auf Unterlage "Sämling" (später mehr Fruchtmenge, die sich aber auch wesentlich länger lagern läßt)
Zuccalmaglio - Krebsgefahr auf deinem Boden vernachlässigbar, kaum Schorf und Mehltau, Reife E9-A10, bis Jan./Feb. haltbar, süß-säuerlich, sehr aromatisch, eher kleinere-mittelgroße Früchte, alterniert stärker,
als Befruchter geeignet, auch auf Sämling wird der Baum kein Riese
Ontario - Krebsgefahr bei deinem Boden vernachlässigbar, Reife M10,
eher spritzig säuerlich, etwas aromatisch, haltbar bis April, alterniert stärker, wenig Schorf und Mehltau, als Befruchter geignet, wird auch auf Sämling nicht riesig
Boikenapfel - Reife M10, säuerlich-(süß), aromatisch, wenig Schorf und Mehltau, alterniert stärker, als Befruchter geeignet,
Luxemburger Triumph und Luxemburger Renette - 2 sehr ähnliche Sorten mit ähnlichen Eigenschaften, Reife A-M10, süß-(säuerlich), aromatisch, haltbar mind. bis Dez./Jan., sehr gesunder Baum, alterniert stärker, als Befruchter für andere Sorten nicht geeignet, ergibt auf Sämling große Bäume

Dann noch der von cydorian erwähnte Brettacher, der ganz ähnliche Fruchteigenschaften wie Ontario haben und sehr robust sein soll. Kenne ich aber selbst nicht.

Rote Sternrenette ist eine bis Nov./Dez. haltbare Herbstsorte (süß-säuerlich, für meinen Geschmack etwas parfumig aromatisch). Der Baum ist sehr gesund, alterniert stärker und ist als Befruchter geeignet.
Leider ab M-E9 schon vor der eigentlichen Reife mit ziemlichem Fruchtfall. Ergibt große Bäume.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 04. November 2011, 13:11:51

Danke für die tollen ANregungen und Eure Geduld mit Anfängern :D

Wir haben gestern nochmal überlegt. Wir beide haben Topaz verkostet und für gut befunden. Eigentlich war ein Buschbaum geplant, aber nun überlegen wir dort einen Hochstamm zu nehmen. Denn ich möchte auch noch einen guten Kuchen/Pfannkuchenapfel und den mag mein Partner aber nicht im Frischzustand. Also ein Boscop als Busch dazu?! Wäre das eine geeignete Zusammenstellung?

Was gibt es sonst für Backäpfel mit guter Frischverzehrqualität?
Okay, recht
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Mediterraneus am 04. November 2011, 13:16:19

Danke für die tollen ANregungen und Eure Geduld mit Anfängern :D

Wir haben gestern nochmal überlegt. Wir beide haben Topaz verkostet und für gut befunden. Eigentlich war ein Buschbaum geplant, aber nun überlegen wir dort einen Hochstamm zu nehmen. Denn ich möchte auch noch einen guten Kuchen/Pfannkuchenapfel und den mag mein Partner aber nicht im Frischzustand. Also ein Boscop als Busch dazu?! Wäre das eine geeignete Zusammenstellung?

Was gibt es sonst für Backäpfel mit guter Frischverzehrqualität?
Okay, recht
Boskoop, brrrr sauer :P

Mir schmeckt der Winterrambur auf dem Kuchen sehr gut. Gibt guten Apfelbrei und pur ist er mit mein Lieblingsapfel, weil er einfach nur erfrischend schmeckt, nicht zu sauer, nicht zu süß.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 04. November 2011, 13:59:58
Topaz bekommt kann man wie auch Boskop mehr oder weniger verbreitet im Handel wie auch ab Erzeuger. Warum dann pflanzen?
Aber nun, wie es gefällt.

Zu Topaz, speziell auf Hochstamm ist hier im anderen Thread von Konterkater (Namen des Fadens vergessen) schon einiges gesagt worden.

Medite...Äußerung zu Boskop und seiner Einschätzung des Rh. Winterramburs ist kaum noch etwas hinzuzufügen.
Außer das beide Sorten nicht als Befruchter für andere taugen.
Sofern (!) also keine anderen Frucht- oder Zieräpfel in der Nachbarschaft sind, mußt du auf die Befruchtungsverhältnisse bei der Sortenwahl achtgeben. Topaz ist als Befruchter geeignet.
Wenn du eine Sorte mit Befruchtungseignung wählst und eine andere ohne dann brauchst du eine dritte Sorte, die die erstgenannte befruchtet, insgesamt also 3 Bäume.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Rieke am 04. November 2011, 16:01:34
Roten Boskop habe ich im Garten vorgefunden, Alter und Unterlage kenne ich also nicht. Ich schätze, daß er 10-15 Jahre alt ist, denn als wir den Garten vor 5 Jahren übernommen haben, hing noch ein verblichenes Etikett einer Baumschule dran. Es hat sicherlich eine stark wachsende Unterlage. Der Baum sieht sehr schön aus, daher verzeihen wir ihm noch seine übrigen Eigenheiten: ausgeprägte Alternanz in Kombination mit bisher sehr überschaubarem Ertrag. Oder anders ausgedrückt: dieses Jahr 5 Äpfel, letztes Jahr keine, davor erstmalig ein paar Äpfel. Boskop auf stark wachsender Unterlage kommt wohl generell spät in den Ertrag.

Wesentlich empfehlenswerter finde ich die Kanadarenette, die wir auch im Garten haben. Der Geschmack ist ähnlich wie Boskop, aber runder, ausgewogener. Reif sind die Äpfel im Oktober. Zur Lagerfähigkeit kann ich nichts sagen, denn wir verbrauchen die Äpfel gleich. Der Baum ist klein und vergreist, wahrscheinlich über 60 Jahre alt und ist hohl. Für seine Größe und den Zustand ist der Ertrag ok und vor allem regelmäßig. Nur fürs Auge ist die Sorte nichts, die Äpel sind grün bis bräunlich und berostet. aber es gibt auch noch andere Renetten,

Für mich ist Alternanz mittlerweile ein Ausschlußkriterium. Wir haben mehrere Bäume mit ausgeprägter Alternanz im Garten, die auch noch alle im gleichen Rhythmus sind. D.h., jedes 2 Jahr ist Apfelschwemme und in dem Jahr dazwischen reichen unsere Äpfel von Mitte Oktober bis Ende November.

Topaz würde ich mir auch nie pflanzen - den gibt es doch in jedem Bioladen zu kaufen.

Kennst du die Apfelgalerie in Berlin-Schöneberg? Die haben außer den üblichen Sorten wie Topaz und Pilot auch noch andere. Ich habe da mal Roten Winterstettiner probiert und den als lecker in Erinnerung.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Konterkater am 04. November 2011, 21:08:12
Einen roten Boskoop haben wir auch noch in unserem Garten stehen, ein wirklich schön anzuschauender Apfelbaum, er entwickelt für einen Apfelbaum auch schöne Blüten im April.

Leider ist er als Pollenspender vollkommen ungegeeignet.

Wenn ich mir im Einkaufsladen einen Apfel kaufe, dann heißt dieser Pink Lady, den ich sofort selber pflanzen würde, wenn dieser halbwegs robust wäre und mit unserem kühleren Klima zurecht käme.

Somit kann ich einen Topazbaum pflanzen, und ich werde in 10 Jahren vielleicht sehen, ob ich glücklich darüber sein kann, daß Rubinola und Topaz sich gegenseitig wunderbar beglücken können, so wie es in den Befruchtertabellen steht.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 04. November 2011, 22:07:13
Mmh, Winterrambur als Kuchenapfel und zum Frischverzehr hört sich gut an. Wäre der denn auch Hochstamm tauglich. Bisher hab ich nichts negatives gefunden.

Die Apfelgalerie kenn ich nicht. Ich wohn nicht in Berlin, sondern im Umland und da ist Topaz nicht überall zu bekommen. Jedenfalls nicht in meinen gängigen Einkaufslagen. ;D Aber tortzdem ist der Einwand berechtigt.
Aber dann könnte ich ja noch eine rote Sternrenette als Busch mitpflanzen, dann hätte ich aber drei Äpfel zur fast gleichen Zeit, auch nicht so tolle Planung. Aber bis der Hochstamm trägt dauert es ja eh länger.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 05. November 2011, 01:10:15
Winterrambur wird ab Dez./Jan. langsam mürbe. Aber bis dahin habe ich ihn frisch immer gern gegessen.
Später geht auch, als Mus oder im Kuchen.
Hochstamm kein Problem. Macht im Vergleich mittelgroße Kronen.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 05. November 2011, 01:16:24
Habe heute nachmittag noch einen vergessen, mit dem ich sehr zufrieden bin. Geht aber wegen Krebsneigung nur auf leichteren Böden, also auch bei dir. Blenheim. So gut wie keinen Schorf oder Mehltau. Alterniert kaum. Sehr aromatisch nussig, ähnlich Goldparmäne. Reife M-E 9, bis Wheinachten gut haltbar, danach schnell mürbe.
Leider ähnlich Prinz Albrecht mit Fruchtfäuleneigung noch im Baum vor der Reife. Deshalb wegen der Möglcihkeit des Auspflückens der befallenen Früchte nur als Busch auf mittelstarken (oder schwachen)
Unterlagen. Als Befruchter nicht geeignet.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: cydorian am 05. November 2011, 21:53:25
Was gibt es sonst für Backäpfel mit guter Frischverzehrqualität?

Das kommt immer drauf an, was dir schmeckt. Der erwähnte Brettacher ist so ein Universalapfel und für viele auch das Königreich zum Essen, andere finden ihn zu sauer, die schüttelts wenn sie reinbeissen.

Wer es süsser mit mehr "bananig" a la Golden Delicious - Aromatik mag, nimmt Jonagold; ein Mittelding ist Topaz. Boskoop ist gar nicht mal so toll zum Kuchenbacken, er wird zu schnell weich. Besser als Boskoop: Zabergäu Renette. Guter Backapfel, gut zum Essen, guter Saft. Robuster Baum, braucht aber ebenfalls etwas wärmer.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: uliginosa am 08. November 2011, 09:27:14
Den Brettacher kenne ich von früher aus Baden-Württemberg - mein Lieblingsapfel! :D

Statt dessen habe ich dann einen roten Boskoop gepflanzt - vor 5 Jahren hatte ich es noch nicht so mit dem Bestellen übers Internet :-\ - und den hat Rieke schon beschrieben - dieses Jahr wieder nicht mehr als 5 Äpfel! :P

Topaz gibt es hier auch nur beim Bio-Anbieter - lecker, säuerlich aromatisch! ::)

Die Kaiser Wilhelm von Bekannten waren vor 4 Wochen herrlich - vielleicht bekomme ich noch mal einen um festzustellen, wie sie jetzt schmecken.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 26. Februar 2012, 17:26:38
Mal ein kurzes Update:
Letztes Jahr haben wir dank dem Zaunbauprojekt die Pflanzzeit verpasst, also hatte ich Zeit zu recherschieren

Früh:
Zimtapfel, kennt den einer? Der hört sich gut an als Halbstamm.

Spät:
Winterrambour: setzt spät ein und alterniert sehr stark, von Aroma hört er sich gut an.
oder lieber die Rubinette?

Dann noch eine kleine Rote Sternrenette als Busch.
Damit auch genügend Befruchter da sind und weil er im Winter so schön sein soll noch ein Zierapfel Red Sentinal.

Die meisten Gedanken mach ich mir um den Hochstamm, alles andere seh ich inzwischen locker. Aber wenn man lange wartet und dann austauschen muss, das würde mich ärgern.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 27. Februar 2012, 10:52:09
Ne, Zimtapfel sagt mir nichts. Aber es gibt zu vielen Sorten sehr viele Synonyme.

Zu Vor-und Nachteilen des Winterramburs hatte ich ja schon mal was geschrieben. Vielleicht suchst du dir für den Hochstamm eine Sorte, die nicht vollständig alterniert, also jedes zweite Jahr völlig ausfällt (aber selbst bei auf schwachen und mittleren Unterlagen regelmäßig tragenden Sorten wird es auf Sämling (Hochstamm) immer etwas mehr Alternanz geben - Faustregel: Je stärker die Unterlage, desto mehr Alternanz).

Ohne mit Rubinette selbst je tun gehabt zu haben, sehe ich das kritisch.
Dazu gibt es aber schon ausführliche Beiträge hier in einem anderen Faden. Ich meine Konterkater hätte das seinerzeit stark favorisiert.

Sternrenette ist ein sehr gesunder Baum. Leider Früchte für meinen Geschmack ziemlich parmümiert schmeckend und die Hälfte fällt schon vor der Reife runter.

Ob Red Sentinel als Befruchter taugt, weiß ich nicht. Ich meine, einige wenige Zieräpfel hätten keinen guten Pollen.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Amur am 27. Februar 2012, 12:35:58
...Dann noch eine kleine Rote Sternrenette als Busch.
...Die meisten Gedanken mach ich mir um den Hochstamm, alles andere seh ich inzwischen locker. Aber wenn man lange wartet und dann austauschen muss, das würde mich ärgern.

Nimm die Rote Sternrenette als Hochstamm. Dann brauchst du nicht viel auf den BAum rauf, weil die sowieso kaum trägt.

Übrigens: Wenn was nicht passt muß man nicht austauschen, sondern nur umveredeln. So dramatisch ist das also auch nicht. Ich hab dieses Jahr nur verpasst Reiser zu schneiden, sonst wäre meine Sternrenette dieses Jahr komplett abgeworfen worden und was anderes draufgekommen wo auch mal trägt.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 27. Februar 2012, 14:55:42
amur,

warum hat die Sternrenette bei dir denn nicht bzw. kaum getragen?

Hat der Blütenansatz gefehlt?

Oft liegt es an fehlenden, ebenfalls spät blühenden, diploiden Befruchtern.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Amur am 27. Februar 2012, 23:04:47
Also von dem ich damals das Reis hatte, sagte gleich das wird kein Massenträger. Trägt zwar immer aber eben nicht sehr viel. Dass es aber eher sehr wenig ist hatte er nicht gesagt.
 
Es sind dort 2 weitere sehr spät blühende Bäume. Einmal der Bittenfelder und einmal ein Sämling der dort an Ort und Stelle entstanden ist. Also am Befruchter fehlt es nicht. Der Blütenansatz ist auch nicht sehr stark.

Da der Baum sonst gesund ist, werde ich ihn halt umpfropfen auch weil meine Frau den Geschmack auch nicht besonders mag. Sie hat ja schon ein eigenwilliges Aroma.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 28. Februar 2012, 12:26:37
ja, stimmt. Ein Massenträger ist es nicht gerade.
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Torador am 28. Februar 2012, 13:31:21
Mmh,

dann frag ich mich echt, ob das bei unserem alten Hof tatsächlich eine Sternrenette war. Sie hat fast immer relativ viel getragen. Okay, die letzten Jahre waren etwas mager, aber der Buam wurde wenig gepflegt und war schon sehr alt mindestens 30 Jahre.

Könnte ja eine Sternrenette als Hochstamm pflanzen und noch was leckeres Draufpfropfen. Aber leider hab ich von sowas noch keine Ahnung!

Das hier ist der Zimtapfel, gibt es auch bei Boysen als Zimmtapfel.
http://www.baumschule-horstmann.de/shop/exec/product/67/4946/Sommerapfel-Zimtapfel.html
Titel: Re:Sortenwahl- mir schwirrt der Kopf....
Beitrag von: Zuccalmaglio am 29. Februar 2012, 20:08:28
Auch wenn Sternrenette kein Massenträger ist, so ist doch mittelmäßig genug dran.
Aber wie so viele Sorten auf Hochstamm dann mit mehr oder weniger ausgeprägter Alternanz.
 
Die Zimtapfelbeschreibung bei der Baumschule ist ziemlich nichtssagend. Wie für eigentlich alle Sommer reicht ein kleinerer Baum. Weißt du was über Schorf und Mehltau?