Die Landschaftsgärtner pflanzen jedes Jahr Millionen Stauden, ohne bei jeder Pflanze mühsam das Torfsubstrat zu entfernen und sie wachsen auch.
Naja, fast... Im hiesigen Lehmboden muss man die Wurzelballen aufreissen und möglichst viel vom Substrat mit der gelockerten Erde mischen, um den Schock zu lindern. Sonst hat man nach einem Jahr schwebende Wackelpflanzen, deren Wurzeln sich geweigert hatten, diese Erdzumutung auch nur zu probieren.
Also wenn ich mir so überlege, was so ein gemeiner Landschaftsgärtner so pflanzt, dann mag das stimmen. Bei "robustem Straßenbegleitgrün" ist das Substrat egal.
Eine mediterrane Felsenpflanze im Torf ist aber schlichtweg Mist.
Als Negativbeispiel möchte ich auch gerne Rühlemanns nennen. Bei denen bestelle ich auch nur in der warmen Jahreszeit. Und von jedem Lavendel oder Heiligenkraut wird der Humus abgekratzt und wurzelnackt in trockene mineralische skelettreiche Erde gesetzt.
Ebenso ist das bei Stade.
Ich kenne eigentlich nur wenige Betriebe, die mineralisches Substrat haben. Solche Pflanzen sind mir die liebsten.
Ich kann nicht einfach alle Pflanzen über einen Kamm scheren und für alle die gleiche Erde benutzen.
Ob die Pflanze dann zurückgeschnitten ist (was ich als normal empfinde bei einer Staude, wo es ja nur auf gesunde Wurzeln ankommt) oder nicht, ist mir wurscht.
Einen blühenden Phlox mit 60 cm Höhe im kleinen Vierkanttopf würde ich vor dem Pflanzen eh zurückschneiden, da das Teil im Wind durch Hebelwirkung im Boden locker wird und ich ihn nicht an einen Marterpfahl binden will.