Danke Jakob für diese Erläuterung. Wenn man sich etwa das Foto von Julian bei slovplant ansieht, sehen die Trauben abgesehen von der Färbung nicht viel anders aus als bei Jub Now, und ob diese tatsächlich dann fünf oder zehn Tage früher ist, das muss ich nicht ausprobieren.
Mir ging es mit dem Foto nur darum zu zeigen, dass osteuropäische Sorten auch hier im Norden sich sehr resistent zeigen können, deswegen auch das Bild von der pilzbefallenen Unterlagsrebe. Ich habe hier schon öfter meine Meinung mitgeteilt, dass hohe Resistenz nicht notwendig mit einem hohen Labruska Anteil einhergeht, bei hohen Befallsdruck sind auch die Labruska Sorten nicht so resistent, wie Sie vielleicht in der Theorie sein müssten. Das Foto zeigte nur durch Zufall Niniel, da hätte ich genauso gut Garold oder Galachad nehmen können. Mir geht es ja nicht darum, eine spezielle Rebe (die bei mir noch nicht getragen hat) zu empfehlen. Das Niniel bei mir eher etwas zu spät sein dürfte, ist mir klar. Auf der anderen Seite sind mir gesunde Blätter nicht unwichtig, stärkerer Pilzbefall ist hier im Norden ein Handikap für das ganze folgende Jahr.Mir geht es auch darum, zu sehen, welche Reben auch noch mit einer etwas niedrigeren Grundtemperatur im Norden offenkundig besser klarkommen. Da muss man eben einiges ausprobieren und in drei, vier Jahren weiß ich dann etwas mehr.
Zur Pilzfestigkeit kann ich zurzeit sowieso nur positive Aussagen treffen, negative eher nicht, da in einem Hausgarten sich die Verhältnisse einen Meter weiter schon wieder anders darstellen. Ich hatte etwa gedacht, dass der Standort von Preobaschenie und Tigin vor dem Zaun gut sei. Nur hatte in diesem Jahr der Nachbar direkt hinterm Zaun Kürbisse mit total weißen verpilzten Blättern. Daran ist ja nicht die Rebe schuld.
Dass bei einer größeren Auswahl im Ergebnis der Geschmack ausschlaggebend ist, ist mir natürlich auch klar, andererseits kann man dann, wenn man ein paar mehr Reben hat, meiner Meinung nach auch gut einige mit neutralen Geschmack anbauen. Dadurch dass die Beeren hier länger reifen müssen, gehe ich auch nicht davon aus, dass der Geschmack in einem teils beschatteten Hausgarten mit einem Anbau auf einem Weinberg in jedem Fall vergleichbar wäre.
Gerade wenn man darauf angewiesen ist, dass Beeren auch länger ausreifen können, spielt für mich die Pflanzengesundheit eine erhebliche Rolle. Mit einer Rebe Katharina komme ich möglicherweise auch wegen ihrer Unterlage definitiv nicht klar, interessanterweise ist dies auch die einzige Rebe, die schon von den Blättern anzeigt, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Und das an drei Standorten.
Ich habe auch einige Standorte ohne nennenswerten Befallsdruck, zur Not werde ich eben einige Sorten dann umpflanzen müssen.
Bei gerade einem Jahr Standzeit ist das ja nicht das Problem.