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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: max. am 18. Mai 2005, 21:46:50

Titel: Baut doch mal was Gutes an! (Pfirsich)
Beitrag von: max. am 18. Mai 2005, 21:46:50
zum Beispiel anspruchsvolle Pfirsichsorten!
Die sind mindestens genau so schwer zu ziehen wie Tomaten.
Und im Gegensatz zu Tomaten kann man keine guten Pfirsiche kaufen. Außerdem bräuchte ich Anregungen von anderen "Pfirsichbauern"

Gruß
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: fisalis am 18. Mai 2005, 22:20:28
Oder Datteln! ;D

Ich habe einen Pfirsichspalier, weisse Sorte. War - zumindest in den ersten Jahren - ganz schön anspruchsvoll. Jetzt gibts süsse und aromatische Früchte, die kein Laden verkauft. Zufrieden?
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: max. am 18. Mai 2005, 22:30:47
nein! weiße pfirsiche kann jeder!
es sind die großen, roten, steinlösenden, süßschmelzenden pfirsiche, die so schwierig sind.eben die amerikanischen haven sorten, mit denen ich mich seit jahren rumplage. manchmal klappt es ja auch. und so ein einer, sonnenwarm-direkt vom baum...
gruß
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: Thomas am 18. Mai 2005, 22:56:22
Ich sehne mich nach den roten Pfirsichen aus dem Garten meiner Oma. Muss was Wildes gewesen sein, tiefrotes Fruchtfleisch, nicht sooo süß - der Geschmack hat mit dem der üblichen hellen Pfirsiche wenig zu tun.

Sie schmeckten am besten als Kompott im Winter, gab es zu festlichen Anlässen als Beilage (mit Apfelkompott z.B. aus Berläpsch) zu gutem Braten.

Eine Zeitlang konnte man die auch auf wenigen Märkten kaufen. Seit einigen Jahren habe ich keine mehr gesehen.


Erinnerungsgrüße
Thomas
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: max. am 18. Mai 2005, 23:06:20
@ thomas,
das hört sich nach dem "roten weinbergspfirsich" an, der im moment schwer aktuell ist und in guten baumschulen erhältlich ist. kauf dir einen!
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: L_ouise am 18. Mai 2005, 23:10:45

Sie schmeckten am besten als Kompott im Winter, gab es zu festlichen Anlässen als Beilage (mit Apfelkompott z.B. aus Berläpsch) zu gutem Braten.

ja, das war immer ein besonders gutes Dessert gewesen (meine Oma hat es immer mit irgendwelchen Dr. Oetker-Pudding-Mischungen gekrönt..). Keine Ahnung was das für ein Pfirsich war, allerdings war ich mal als Teenie sehr erstaunt, als mir jemand erzählte, daß Pfirsich nur aus Südeuropa kommen kann und man den nicht im Winter essen kann - und schon gar nicht aus Hessen! Naja, ......8)
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: Re-Mark am 18. Mai 2005, 23:42:13
Außerdem bräuchte ich Anregungen von anderen "Pfirsichbauern"

Was ist mit der Diskussion über die neue Bekämpfungsmethode der Kräuselkrankheit, die hier vorgestellt wurde? Kommenden Winter werde ich es auch probieren, nachdem ich ja nun auch einen befallenen Sämling habe.

Was ist ansonsten das Problem im Pfirsichanbau? Abgefrorene Blüten, oder? Werde ich nächstes Jahr mal genauer unter die Lupe nehmen. Dieses Jahr ist mir nur aufgefallen: der erste Austrieb meiner Minikiwis ist schwarz geworden (es gab wohl so um die -6°C), beim Pfirsich nicht. Hat mich schon überrascht. Offenbar sind wirklich nur die Blüten frostgefährdet, oder?


Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: rhoeas am 18. Mai 2005, 23:58:28
Ich sehne mich nach den roten Pfirsichen aus dem Garten meiner Oma. Muss was Wildes gewesen sein, tiefrotes Fruchtfleisch, nicht sooo süß - der Geschmack hat mit dem der üblichen hellen Pfirsiche wenig zu tun.

Ich wurde auch sagen, dass es sich bei deiner gesuchten Sorte um den "Roten Weinbergspfirsich" handelt. Diese Pfirsichsorte ist kernecht, d. h. man kann ihn aus Kernen selbst vermehren.


Zitat
Autor: sauzahn Datum/Zeit: Heute um 22:30:47
nein! weiße pfirsiche kann jeder! es sind die großen, roten, steinlösenden, süßschmelzenden pfirsiche, die so schwierig sind.eben die amerikanischen haven sorten, mit denen ich mich seit jahren rumplage. manchmal klappt es ja auch.

Die -Haven Sorten sind auch nicht anspruchsvoller als andere im Handel erhältliche Pfirsiche. Beim Pfirsichanbau spielt aber der Standort und das Klima eine entscheidende Rolle. Die -Haven Sorten wachsen am besten in Gegenden mit milden Weinbauklima, wie wir es haben. :)
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: ronja am 19. Mai 2005, 08:43:55
Ich sehne mich nach den roten Pfirsichen aus dem Garten meiner Oma. Muss was Wildes gewesen sein, tiefrotes Fruchtfleisch, nicht sooo süß - der Geschmack hat mit dem der üblichen hellen Pfirsiche wenig zu tun.

Ich habe 2 Bäume der roten Weinbergpfirsiche; sind roh nicht besonders, da ziehmlich herb, aber als kompott unbeschreiblich gut und erst die Farbe!!!!, Können aus Kernen vermehrt werden und sind nicht anspruchsvoll bezüglich Klima, leider tragen die Bäume nur wenige Jahre lang und müssen immer wieder durch neue Sämlinge ersetzt werden. Werde wohl im Herbst ein paar Kerne fürs Forum beiseite legen ;D
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: Aella am 19. Mai 2005, 09:47:22
bei uns bekommt man im sommer auf dem markt noch unbeschreiblich leckere pfirsiche..aber auch nur dort.
der bauer baut sie selbst an.

ansonsten hätte ich sehr sehr gerne einen pfirsichbaum, wenn ich mehr platz hätte.

wie lange dauert es denn, bis man aus einem kern einen baum hat, der auch trägt?
bzw wie groß ist der baum ca. wenn er das erste mal früchte ansetzt?
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: rhoeas am 19. Mai 2005, 10:22:35
Hallo Marion,

Von der Aussaat bis zur ersten Ernte vergehen ca. 4-5 Jahre. Die Größe eines ertragsfähigen Baumes lässt sich schwer bestimmen, ist von der Sorte die man aussät abhängig. Aber es gibt im Handel auch Zwergpfirsichbäume zu kaufen, die kleine Kronen haben und sich auch für eine Kübelpflanzung eignen. Gut geeignet für kleinere Gärten wo schon alles bepflanzt ist. :)
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an!
Beitrag von: Re-Mark am 19. Mai 2005, 10:32:28
Ist Pfirsich nicht auch eine geradezu klassische Spalierpflanze? Man könnte ihn also sehr flach, mit Ästen nur in einer Ebene erziehen (dafür braucht man natürlich ein Gerüst, ein Spalier). Das müßte auch im kleinsten Garten Platz haben.

Pfirsichbäume habe ich sowieso als sehr kleinbleibend in Erinnerung. Kann natürlich sein, daß es im Weinbauklima anders ist...
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an! (Pfirsich)
Beitrag von: ronja am 19. Mai 2005, 12:29:03
Meine Weinbergpfirsiche würde ich eher als klein bis sehr klein beschreiben, so ca. 2m hoch und eine lichte Krone. Also auch eher was für den kleinen Garten, noch kleiner ist eigentlich bei mir kein Obstbaum ev. die Schattenmorelle.
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an! (Pfirsich)
Beitrag von: Sepp am 19. Mai 2005, 12:40:58

Die sind mindestens genau so schwer zu ziehen wie Tomaten.
Und im Gegensatz zu Tomaten kann man keine guten Pfirsiche kaufen.


Ich halte Pfirsiche für schwerer zu kultivieren als Tomaten und die 2. Behauptung leuchtet mir auch nicht ganz ein.

Kräuselkrankheit und Spätfröste sind wohl das größte Problem für den Pfirich sowie der Anspruch vieler Sorten an einen langen, warmen Sommer.
Zur Zeit ist es die Kräuselkrankheit bei meinem 'Roten Weinbergspfirsich' und dem 'Kernechten aus dem Vorgebirge', obwohl beide als recht tolerant gelten. Bei dem Frühjahr ist die Toleranzgrenze aber wohl überschritten.

Grüsse,
Sepp
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an! (Pfirsich)
Beitrag von: netrag am 19. Mai 2005, 18:03:14
Hallo,
ich versuche in diesem Jahr die Kräuselkrankheit in den Griff zu bekommen. Habe im unbelaubten Zustand der Bäume 2x mit Kupfer gespritzt. Jetzt versuche ich es mit Milchspritzung. Dazu verwende ich Vollmilch in der Verdünnung 1:4. Bis jetzt klappt es recht gut. Nur einzelne Blätter waren bisher befallen.
Herzl.Gruß
netrag1
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an! (Pfirsich)
Beitrag von: max. am 19. Mai 2005, 18:13:39
@ netrag1
was für sorten hast du denn?
ich war neulich bei einer guten obstbaumschule (bei heidelberg), die mir gesagt haben, wie sie ihre pfirsiche gegen kräuselkrankheit spritzen.
1. beim laubfall, wenn 10% der blätter gefallen sind.
2. an einem warmen tag im dezember
3. an einem warmen tag im februar

also nicht mehr, wie früher, unmittelbar vor der blüte(ballonstadium)
sie verwenden abwechselnd kupfermittel und euparen.

gruß
Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an! (Pfirsich)
Beitrag von: Silvia am 19. Mai 2005, 18:26:39
Die Kräuselkrankheit beim Pfirsich wird durch den Pilz Taphrina deformans verursacht. Hier gibt es den Hinweis, dass er nur zum Zeitpunkt der ersten Knospenschwellung erfolgreich bekämpft werden kann. Das ist oft schwierig zu erkennen und kann u. U. schon im Januar der Fall sein, wenn die Witterung es zulässt. Auch wenn es dann nochmal kalt wird oder Frost gibt, hat die Infektion schon stattgefunden. Neben kupferhaltigen Mitteln gibt es auch Stärkungsmittel, die helfen sollen.

Es gibt dort neben anderen guten Hinweisen wie widerstandfähige Sorten auch einen Tipp, wie man die erste Knospenschwellung erkennt: Schon im Dezember einzelne Triebspitzen mit wetterfester Farbe einsprühen und dann ab Januar aufpassen, wann sie abplatzt.

LG Silvia

Titel: Re:Baut doch mal was Gutes an! (Pfirsich)
Beitrag von: max. am 19. Mai 2005, 18:31:55
Zitat
Schon im Dezember einzelne Triebspitzen mit wetterfester Farbe einsprühen

das klingt überzeugend. mach ich!
prima idee!
gruß