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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Dietmar am 20. Februar 2009, 19:57:57

Titel: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 20. Februar 2009, 19:57:57
Bitte in diesen Thread nur solche Beiträge posten, die zum Thema des Threads passen.

Ansonsten bitte in den passenden Thementhread wechseln.

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Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 22. Februar 2009, 21:31:22
Also, wer von Euch hat denn dieses Jahr schon mal Reben veredelt? Welche Ergebnisse liegen vor? Und wie habt Ihr es gemacht?

Ich habe Unterlagsreben und Edelreiser mit der Omegazange verbunden, in Rebenwachs eingetaucht und in einer Plastikflasche mit Blumenerde befüllt gesteckt und in meinem Aquarium versenkt. Ich hoffe, daß die 27° optimal für das Verwachsen von Unterlage und Edelauge sind sowie gleichzeitig Wurzeln gebildet werden. Den Wurzelbereich habe ich vorher in Bewurzelungssubstrat getaucht.

Mal sehen, was sich so in 2 Wochen tut. (Abfallende Trauben werden von den Fischen vertilgt... ;D)

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: JörgHSK am 23. Februar 2009, 13:06:59
das habe ich auch noch nicht gehört, das man das so machen kann.

Ich habe letztes Jahr Ende Juli in Greifswald rotfrüchtige und rotblättrige Reben mit nach NRW genommen. Ich hatte ja nur einen Zweig, hatte den 3 Tage mit dem Auto hin und her gefahren. Zuhause angekommen, schnell okuliert, und die sind angegangen
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 23. Februar 2009, 17:44:16
Hallo Jörg, das ist auch mein erster Versuch, ich denke aber, daß ich damit die Bedingungen beim professionellen Veredeln von Weinreben weitestgehend nachahme.

Jörg, wie hast Du die denn okuliert? Es gibt doch keine Rinde zum wegklappen wie bei Apfelbäumen. Berichte mal.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 27. Februar 2009, 16:57:45
Nun taut der letzte Schnee und die Temperaturen klettern auf gigantische 3 ... 4 Grad.

Gleich sitzt man wieder wie auf Kohlen, weil man an den Rebschnitt denkt - falls es noch etwas zum Schneiden gibt.

Habt Ihr schon angefangen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 27. Februar 2009, 17:19:27
kelterreben schon längst geschnitten aber noch nicht gebogen, tafelreben sind demnächst dran.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 27. Februar 2009, 17:52:29
Ich werde in einer Woche schneiden, dann habe ich die entsprechend hohe Leiter :D
Gibt es bei Praktika für 149 Euro von 269 Euro heruntergesetzt. Zehnsprossige Trittleiter mit zusätzlichen 10 Sprossen zum Ausschieben; für die ganz hohen Triebe........
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 27. Februar 2009, 18:24:13
@Apfelfreund

Ich hoffe für die, dass Du Deine Reben nicht an einem Mammutbaum hochziehst (Diese gibt es ja als Samen und Jungpflanzen hier zu kaufen). Dann reicht eine zehnsprossige Trittleiter nicht weit.

Wahrscheinlich mache ich irgendetwas falsch. Ich brauche für den Rebschnitt keine Leiter, im Gegenteil - ich werde wohl einige Reben wegen der Frostschäden auf 2 Augen zurückschneiden müssen, um den Stamm neu aufzubauen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 27. Februar 2009, 18:55:42
Dietmar, so sah es bei mir im August 08 aus. Die Reben sind dann noch tüchitg gewachsen. Mein Garten ist klein, aber hoch.....
Die höchste Stelle des Spalieres ist 3,50 m.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 27. Februar 2009, 18:56:24
Dietmar, und oben sah es dann so aus: Ganz oben wachsen sogar Äpfel zwischen den Trauben. Spezielle Züchtung von mir :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 27. Februar 2009, 18:59:19
Dietmar, oder so:
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 27. Februar 2009, 19:47:21
Ich bin zur Zeit auch am Schneiden. Hab' aber erstmal probeweise ein paar Augenschnitte gemacht. Ab und zu ist mal ein Hauptauge schwarz - aber vielleicht ist das auch in normalen Jahren so. Das muss nicht unbedingt Frostschaden sein. Jedenfalls ist es für mich nicht beunruhigend. Bei uns sind die ersten Winzer schon am Niederziehen - naja, wenn man 5 oder 6 Hektar Rebfläche hat, muss man beizeiten anfangen.
Ich jedenfalls schneide ganz normal - also wie in jedem Jahr.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 27. Februar 2009, 20:05:14
Dietmar, oder so:


Apfelfreumd!
Zeigen die Bläter Magnesium mangel,auf dem Bild?

Und dein Spolier ist Klasse!!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 27. Februar 2009, 21:14:02
Hallo Jakob,
ja, ich glaube auch, daß Magnesiummangel vorhanden ist. Auch an einer anderen Stelle des Gartens hat meine Muscat bleu diese Anzeichen noch viel mehr. Danke für den Tip, vielleicht sollte ich dieses Jahr mit Dünger ein wenig gegen steuern.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: JörgHSK am 28. Februar 2009, 16:02:32
Hallo

Das ging schon, die Rinde ist ja da, nur ganz dünn. Man muss ziemlich vorsichtig sein. Ehrlichgesagt hatte ich da gar nicht so dran gedacht, ich hatte die frischen Reiser und dachte "die musst du haben". Es gibt da auch kein Holzschildchen, da muss man das Mark drinlassen. Eine von vier Veredelungen ist nicht angegangen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 28. Februar 2009, 16:42:51
@JörgHSK

Eine Erfolgsquote von 75 % wäre sehr gut für das Pfropfen von Weinreben unter nichtprofessionellen Bedingungen. Ich hätte eher 25 % und weniger erwartet.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 28. Februar 2009, 16:46:44
den einzigen termindruck den ich mir beim schneiden setze ist der aufkommende saftstrom der ein biegen sehr heikel werden lässt , da brechen nämlich die triebe viel viel leichter. bei mir wird morgen begonnen mit dem schnitt, mal schauen wieviel ich am vormittag schaffe, hoffe alle reben im gewächshaus durchzubekommen, auf den anderen liegt teilweise noch 30-40cm schnee, da eilt es noch nicht.

hab mich auch schon im baumarkt nach material für spalier umgesehn, dieses jahr wird die südwand erschlossen ;D


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 28. Februar 2009, 17:00:39
@trauben-freund

Zitat
hab mich auch schon im baumarkt nach material für spalier umgesehn, dieses jahr wird die südwand erschlossen

Weil Du im Gebirge wohnst, hast Du wohl mit der Nordwand begonnen? ;D

Na ja, Du hast ja einige Standortvorteile, denn Du wohnst ca. 500 m näher zur Sonne als ich. ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 28. Februar 2009, 18:56:09
die südwand st schwer erschließbar gewesen und ich habe mich erstmal mit der ostwand begnügt.

südwand: kaum pflanzplatz, teilweise musste ich den stamm 2,5 ziehen bevor ich waagrecht gehen konnte aber diese hürden habe ich genommen und ich werde erstmals ertrag, wenn auch geringen, an der südwand haben. (garant, schöne boznerin).

sobald geschnitten und gebogen wurde, wird gedüngt, dann spalier, dann folie und teilzeit-bedachung usw.......
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 28. Februar 2009, 19:07:06
Zitat
...sobald geschnitten und gebogen wurde, wird gedüngt,...

jetzt schon? und womit?
neulich hat jemand bei einem vortrag empfohlen, bei mineralischer stickstoffdüngung diese auf zwei gaben zu verteilen: die erste 4 wochen vor der blüte als kalkstickstoff, die zweite kleinere in form von harnstoff und als blattdünger beim weichwerden der trauben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 01. März 2009, 15:53:52
Das ging schon, die Rinde ist ja da, nur ganz dünn. Man muss ziemlich vorsichtig sein. Ehrlichgesagt hatte ich da gar nicht so dran gedacht, ich hatte die frischen Reiser und dachte "die musst du haben". Es gibt da auch kein Holzschildchen, da muss man das Mark drinlassen. Eine von vier Veredelungen ist nicht angegangen.

das ist zweifellos eine ungewöhnliche methode der rebveredelung. ich gratuliere dir zu deinem erfolg. 8)
ich nehme an, daß du die okulation am gleichjährigen holz der "unterlage" ausgeführt hast?
wie sieht es mit der mechanischen belastbarkeit der veredelungsstelle aus?
(chip-veredelungen brechen relativ leicht ab.)
stelle doch mal bilder ein. ich bin sicher, daß auch andere trauben-fans interessiert sind.

den größten teil meiner reben habe ich heute geschnitten.
in den vergangenen jahren war ich damit spätestens mitte februar fertig.
an ausgereiftem holz ist die rinde noch deutlich grün.
nur einige der probeweise aufgeschnittene knospen zeigten frostschäden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 01. März 2009, 16:39:48
Auch ich hatte heute Rebschnitttag. Im vergleich zum Vorjahr war der Zustand der Reben dieses mal deutlich schlechter. Ich schätze, dass ca. 25 ... 30 % der Reben mausetot sind. Bei weiteren ca. 50 % ist der Zustand indifferent, d.h. mit Glück schlagen diese wieder aus. Der Rest scheint OK. zu sein.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 01. März 2009, 19:33:30
Heute habe ich noch Nachbars Frühe Malingre geschnitten, das war es dann erstmal.
Schaden durch den Winter hat bei mir keine Rebe genommen. Wir hatten auch nur zwei Nächte um die -13 °C.
Von den neugepflanzten neuen Sorten ist nur Juliana aufgefallen, die Holzreife bei gut 2 m Trieb ist so miserabel gewesen, das ich sie auf 2 Augen zurück schneiden mußte.

Die frühe Malingre macht Ihren Namen alle Ehre:


Frühe Malingre 1 01.03.09

,

Frühe Malingre2 01.03.09


Sie steht an einer Südwand und treibt.

Auf freier Fläche steht Arolanka.


Arolanka 01.03.09


Das wäre dann wirklich die früheste, die anfängt zu treiben.

Da wir hier kaum von nennenswerten Frösten ab März heimgesucht werden, sehe ich es gelassen.
VG
Giaco


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 01. März 2009, 20:47:07
Dietmar,

bei den Ausfällen, die Du hast würde ich reif für die Klappsmühle sein :o. Naja, ich geh ja bald wieder zur Arbeit...

Trotz der schlechten Nachrichten für Dich, kannst Du vielleicht sagen, welche Reben erfroren sind? Davon können wir noch lernen.
Waren es Neuanpflanzungen oder schon ältere Reben?

Ich habe heute ganz entspannt 2x Regent und einmal Königliche Eshter geschnitten. Sie stehen frei und ich habe sie am Stock erzogen. Pro Rebe habe ich dieses Mal ganz resolut nur 3 Bögen gebunden.
Mit drei Bögen hatte ich vor 3 Jahren eine super Ernte. Das Jahr darauf wurde ich gierig und habe 5 Bögen angeschnitten. Außer jede Menge Kraut und ein paar mikrigen Trauben nichts. Letztes Jahr entschloß ich mich 4 Bögen anzuschneiden. Weniger Kraut und mehr Trauben waren das Ergebnis. Aber nicht so gut wie mit 3 Bögen. Vielleicht sollte ich mal die Nerven haben und nur 2 Bögen anzuschneiden.

Aber wer weiß, dann hebe ich mir noch einen Bruch an den Trauben... :D

Wieviel Bögen schneidet ihr denn so bei freistehenden Reben an? Habt Ihr auch schon mal ausprobiert, mit wieviel Bögen ihr das beste Ergebnis habt?

Die Winzer an der Mosel sind schon teilweise bei einem Bogen angekommen und roden noch einige Reihen heraus, um weitere Abstände zu haben.

In jedem Fall war es ein super herrlicher Tag heute mit milden Temperaturen und die Winterdepressionen schwinden schnell.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 03. März 2009, 20:54:21
Noch ne Frage:

Hat es einen Einfluß auf den Ertrag, wenn ich den Zapfen über oder unter dem Bogen anschneide?

In meinem Fall ist die Rebe erst 3 Jahre alt. Letztes Jahr habe ich aus einem Zapfen, den ich das Jahr davor kurz über dem Boden anschnitt, zwei lange Triebe erhalten. Den unteren habe ich wieder als Zapfen angeschnitten und den oberen Trieb als Bogen mit 14 Augen angeschnitten. Dieser Bogen brachte mir sage und schreibe 12 Trauben mit insgesamt 10 kg Ertrag (Im Gewächshaus). Da die Trauben 30 cm lang waren, hingen sie aber teilweise auf dem Boden.

Dieses Jahr möchte ich von dem Bogen des letzten Jahres wieder einen Trieb als Bogen und einen Trieb als Zapfen anschneiden. Der Trieb aus dem Zapfen des letzten Jahres ist zu tief am Boden, so daß mir die Trauben wieder am Boden hängen würden. Nun stehe ich vor der Entscheidung, wo ich den Zapfen anschneiden soll. Die Triebe des Bogens sind so gewachsen, daß ich einen kräftigen Trieb als Bogen anschneiden möchte. Leider ist darunter kein Trieb, so daß ich von den Trieben darüber einen Zapfen anschneiden müßte. Oder ich nehme einen schwächeren Trieb von den oberen als zukünftigen Bogen und wähle den unteren kräftigen Trieb als Zapfen.

Alles klar? ::) :-\
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Natura am 03. März 2009, 21:29:32
Hallo Apfelfreund, hast du welche im Gewächshaus und welche im Freiland? Aber 3-5 Bögen :-\
Wir haben einen ganz normalen Weinberg, da wird auch nur eine Rute gezogen, das reicht. Geschnitten wurde bei uns schon längst, wenn es jetzt wärmer wird, kann man anbinden. Ich denke nicht, dass viel erfroren ist.
Zum schneiden deines Traubenstocks kann ich dir keinen rechten Rat geben, du hast ihn ganz anders erzogen, als man es in einem Weinberg macht. Dein Spalier auf dem Bild ist ja sagenhaft.
Bei uns werden sie, wenn sie über den 3. Draht gewachsen sind, gegipfelt. So sieht unser Weinberg aus:

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 04. März 2009, 00:09:32
Hallo Natura, ein eigener Weinberg ist auch mein Traum, aber hier in Friesland vielleicht doch zu ungewöhnlich.

Ich habe die meisten Reben im Garten, bis jetzt eine im Gewächshaus, weitere folgen.
Wenn Du einen Bogen anschneidest, hast Du dann nicht auch einen Zapfen, aus dem Du für nächses Jahr wiederum einen Bogen bindest? Oder ziehst Du den Bogen aus einem Trieb des Bogens?

Welche Sorten baust Du denn an und wo liegt Dein schöner Weinberg?

Immer wieder Fragen... ???

Gute Nacht Apfelfreund
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Natura am 04. März 2009, 14:38:17
Warum träumen nur alle von einem Weinberg ???
In unserem wächst nur die Sorte Weißburgunder und er liegt im Kraichgau. Das ist Nordbaden, Nähe Heidelberg, jetzt auch bekannt durch das Stadion in Sinsheim, wo "Hoffe" Fußball spielt.

Für den Bogen für das nächste Jahr wird normalerweise eine neue Rute, die aus dem diesjährigen Bogen wächst, genommen. Man kann auch zur Sicherheit noch einen Zapfen anschneiden.

 Junge Reben werden erst einmal so aufgebaut, dass ein Stamm entsteht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 04. März 2009, 17:04:50
Nun stehe ich vor der Entscheidung, wo ich den Zapfen anschneiden soll. Die Triebe des Bogens sind so gewachsen, daß ich einen kräftigen Trieb als Bogen anschneiden möchte. Leider ist darunter kein Trieb, so daß ich von den Trieben darüber einen Zapfen anschneiden müßte. Oder ich nehme einen schwächeren Trieb von den oberen als zukünftigen Bogen und wähle den unteren kräftigen Trieb als Zapfen.

der (ersatz-)zapfen sollte in der vorgesehenen stammhöhe angeschnitten werden.
alles andere ist zweitrangig.
je nach wuchsstärke würde ich dann 1-2 strecker (an schwächeren Trieben statt einer bogrebe) anschneiden.
junge rebstöcke können leicht überlastet werden - wuchsdepressionen sind möglich!
den bodennahen zapfen würde ich unverzüglich entfernen, damit im unteren stammbereich später keine große wunde entsteht.
kurz über dem erdboden befindliche blätter sind stärker mehltaugefährdet.

die mögliche anzahl und länge der bogreben älterer stöcke ist von verschiedenen faktoren abhängig:
-wuchskraft der sorte
-verwendete unterlage
-bodenbeschaffenheit, nährstoffe
-klima
-vorjahresertrag
-regulierende maßnahmen (ausdünnen)

3 oder 4 bogreben sind nur bei sehr stark wachsenden weinreben sinnvoll.
die traubenanzahl muß dann reduziert werden, besonders bei großtraubigen sorten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rhodo am 04. März 2009, 17:52:38


Gleich sitzt man wieder wie auf Kohlen, weil man an den Rebschnitt denkt - falls es noch etwas zum Schneiden gibt.

Habt Ihr schon angefangen?

Bin gerade mittendrin. :)

Nur keine Panik!

Bis zum Austrieb ist noch Zeit!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 04. März 2009, 20:47:33
@apfelfreund

was sind denn das für sorten, phönix und muscat bleu???


ICH PLANE EINE ÄHNLICHE ERZIEHUNG FÜR 5 SORTEN ABER BIS DAHIN DAUERT ES NOCH 1-2 JAHRE:

alle sorten unter glas und an wand wurden geschnitten, alle mit bogen und zapfen und an wand mit zapfen aber narancizu an wand trägt nur lang was mir die sache recht schwer macht, genauso flame aber man gewöhnt sich an alles.


bi bogen: es wird der obere trieb zum bogen gemacht und der untere auf 2 augen angeschnitten ( beim letztjährigen zapfen) da es einerseits eine frderung des obersten triebes und andererseits treiben kurz angeschnittene triebe stärker. dadruch entsteht ein ausgleich und man gewinnt wieder 2 gute triebe fürs folgejahr.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 04. März 2009, 21:15:02
Vielen Dank für die vielen Antworten! Traubenfreund, besonders der Punkt mit der Triebförderung leuchtet mir ein und von Werner die Entfernung des bodennahen Triebes.

Auf den Bildern meines Spalieres siehst Du Phönix und Regent. Außerdem habe ich noch Katharina, Seyval Blanc, Phillip, Königliche Esther, Fanny, Lilla und Boscop Glory am Spalier. Einige Sorten sind doppelt und dreifach und bieten die Chance zum Austausch für andere Sorten. Insgesamt sind die Reben erst 1 - 5 Jahre alt.

Das Spalier besteht aus drei 60er Edelstahlrohren, auf die ich rostfreie Muttern im Abstand von 30 cm geschweißt habe(n lasse). Durch diese Muttern habe ich Gewebedraht in Kunststoff gezogen. Wegen der großen Abstände der Pfosten habe ich dazwischen die Drähte durch eine Edelstahlkette gezogen, damit bei Wind die Drähte nicht wie Lämmerschwänze hin und her wehen.

Die Pfosten sind 1,40 m tief in 40x40 Löchern mit Beton versenkt. An die Pfosten habe ich noch Querverstrebungen im Beton geschweißt, damit keine Drehbewegung stattfinden kann. Wahrscheinlich viel zu stabil, aber ich will ja auch viele Trauben ;D und das ganze stellt im belaubten Zustand auch ein riesiges Segel dar, das bei Wind großen Kräften ausgesetzt ist. Unter der Schräge ist mein "Traubengang". Bis zur Schräge sind 2,20 m und die Schräge ist nochmal 1,80 m lang. Das Ganze ist an der höchsten Stelle 3,5 m hoch. Da klaut mir keiner Trauben von der Straße, aber ich rechne damit, daß die Blicke mit jedem Jahr gieriger werden und meine Stellung als Spinner wahrscheinlich immer mehr in Bewunderung und Neid kippen wird. Ist mir aber auch relativ egal, die Nachbarn reden sowieso :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 08. März 2009, 20:11:13
Das Ganze ist an der höchsten Stelle 3,5 m hoch. Da klaut mir keiner Trauben von der Straße...

da wäre ich mir nicht so sicher.
wenn der zahn tropft werden die leute einfallsreich.
vlt. kommt einer der nachbarn auf die idee, sich einen pickup zuzulegen. ;) ;D

die schräge ist natürlich ein toller einfall. so kannst du entsprechend der ansprüche 2 verschiedene kulturen auf einem platz unterbringen.

ich liebäugle damit, meine hofdurchfahrt (4 m breite) mit einem traubendach zu überbrücken.
2 m höhe wären für ernte und schnittarbeiten ideal. leider ist sie dann mit lkw o.ä. nicht mehr befahrbar. eine kippvorrichtung mit scharnier ist für 4 m zu aufwändig.
2 m länge wären leicht zu bewerkstelligen und handhabbar, wenn man die "wippe" mit gegengewicht und rastfunktion ausstattet...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 08. März 2009, 20:39:53
Werner,
und wenn Du Dich für die Schnitt und Erntearbeiten auf den LKW stellst?.....
Irgentwie muß es doch hinzubekommen sein!!!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Syrah am 08. März 2009, 21:35:08
Ich bin ja noch nicht lange im Forum dabei aber es ist echt spannend, wie Ihr die Reben schneidet. Schon etwas anders als bei uns, aber die Klimazone ist ja auch grundverschieden. Bei uns wachsen die Reben wie Unkraut. Aber produziert bitte nicht zuviel selber, denn wir liefern Euch natürlich liebend gerne unseren Wein.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 08. März 2009, 21:43:04
auch syrah?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Syrah am 08. März 2009, 22:03:28
Ja, Syrah auch,das ist bei uns eine wichtige Sorte. Aber versteht mich bitte nicht falsch, ich kritisiere überhaupt nicht Euren Rebbau. Bei uns ist das Klima einfach komplet anders.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 08. März 2009, 22:11:21
@syrah,
Zitat
...Bei uns ist das Klima einfach komplet anders....

nachdem ich auf dein profil geschaut habe, verstehe ich, was du meinst.
wenn du mal irgendwann lust dazu hast, dann berichte doch mal im entsprechenden thread über den pflanzenschutz im weinbau bei euch. auch über die vinifikation bei euch würde sicher nicht nur ich gerne etwas erfahren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Syrah am 08. März 2009, 22:19:31
Ja, gerne werde ich das machen. Allerdings muss ich bei der vinifikation unsere Cooperative fragen, weil wir selber die trauben dorthin liefern und die dann daraus den Wein produzieren. Ich selber bin Weinbauer und arbeite vorwiegend draussen. Gruss
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 09. März 2009, 16:58:21
Syrah,

hast Du auch Tafeltrauben? Welche Sorten?

Gruß aus dem naßkalten Norden :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Syrah am 10. März 2009, 19:20:44
@Apfelfreund
Wir haben nur Weintrauben. Es gibt hier ganz wenig Winzer, die auch
Tafeltrauben produzieren.

Gruss

PS: Hoffe, das Wetter hat bei Euch mittlerweile gebessert. Wenn nicht, dann komm oder kommt doch einfach zu uns in den Süden, jetzt hats noch Platz in den Gaststätten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 13. März 2009, 23:40:48
Hoffe, das Wetter hat bei Euch mittlerweile gebessert. Wenn nicht, dann komm oder kommt doch einfach zu uns in den Süden, jetzt hats noch Platz in den Gaststätten.

das wetter ist z.z. eine zumutung, nieselregen, etwas hagel, fast ständige bewölkung.
ein viertel hektar südfrankreich könnte ich hier ganz gut gebrauchen. ;)
zum wochenende soll sich das wetter bessern.
wie weit sind jetzt die reben in mittelmeer-nähe entwickelt, deutet sich der austrieb an?
2008 entfalteten sich ende april die ersten rebblätter meiner tafeltrauben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Syrah am 14. März 2009, 12:07:58
Hallo Werner987

Heute sind 20 Grad ohne Mistral angesagt. Kann Dir aber sagen, so misslich war das Wetter schon lange nicht mehr, wie diesen Winter. Für unsere Verhältnisse war es sehr kalt und sehr regnerisch. Die Vegetation hat 2 - 3 Wochen Rückstand. Wir haben etwa 3/4 unserer Reben geschnitten. Die Syrah weinen seit etwa 3 Tagen, das heisst, sie tropfen richtig. Die Cabernet Sauvignon auch schon, aber noch ein bischen weniger. Die meisten Aprikosen sind in Vollblüte. Hoffe, es gibt keinen Frost mehr. Alle unsere Nachbarn haben Vorkehrungen getroffen um zu heizen im Falle des Falles. Wir selber haben keine Aprikosen. Zurück zu den Trauben: Ich glaube, die Frühen Sorten, wie Syrah werden ca. am 10. April (??) beginnen auszutreiben.
Gruss vom Süden

PS: Von welcher Region bist Du?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 14. März 2009, 18:33:03
@Syrah

einige meiner reben bluten (weinen) leicht seit 10 tagen (geschützter standort).
heute war endlich sonniges wetter, mit 13 grad beste bedingungen für gartenarbeit.
theoretisch sind hier nachtfröste bis mitte mai möglich, praktisch enden sie meist nach mitte april.

meine aprikosenblüte ist regelmäßig spätfrostgefährdet, obwohl der baum im frühjahr gut beschattet ist. für aprikosenfans wäre es (in einem obst-thread) sicher interessant, welche vorkehrungen bei frostnächten in Frankreich getroffen werden. in Deutschland sind/waren beheizung, beräuchern und beregnung üblich.

mein standort: Niederlausitz im bundesland Brandenburg
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 16. März 2009, 16:47:10
@Pewe

für die erziehung von jungreben ist es unerheblich, ob sie im herbst 2008 oder im frühjahr 2009 gepflanzt wurden/werden.
ich nehme an, daß es sich bei dir um topfreben handelt.
(wurzelnackte pfropfreben sind dagegen bereits auf etwa 2 augen des einjährigen holzes pflanzfertig zurückgeschnitten!)
die herbstreben sollten aber zeitiger geschnitten werden, denn das wurzelsystem hat bereits guten erdkontakt. so wird starkes bluten vermieden, was einem unnötigen nährstoffverlust entgegenwirkt. ein "verbluten" ist aber auch bei späterem schnitt nicht zu befürchten.
ein rückschneiden unbelaubter, frisch gelieferter jungreben ist also auch im april anzuraten.

aus den 2 augen treiben meistens mehrere triebe aus. von denen wird der beste als zukünftiger stamm gezogen. ich belasse einige zeit einen notfalltrieb, den ich bei 20 cm länge entspitze. alles andere sollte nach dem anheften des haupttriebes (frische triebe brechen leicht ab!) ausgebrochen werden.
die eher seltene pflanzung mehrjähriger reben kann andere schnittmaßnahmen erfordern.

in der fachliteratur wird die schnittzeit oft von mitte februar bis mitte märz angegeben.
m.e. wird dabei die allgemeine klimaerwärmung nicht berücksichtigt.
ich selbst schneide meistens ende januar bis mitte februar (hausspalier).
in diesem jahr mit einem "echten" winter war der 1. märz mein termin.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 16. März 2009, 21:08:57
Ich habe vor 3 Wochen Reben veredelt auf Unterlagen von Frank-Reben. Die Veredelungsstelle weist einen Kalluswulst auf. Das Auge ist aber noch nicht ausgetrieben. Ich habe mit Veredelungswachs gearbeitet. Die Pflanzen stehen bei 27° in einer Plastikflasche im Aquarium. In der Flasche ist Erde mit Bewurzelungssubstrat.

Wie lange muß ich denn noch warten? ??? :P

Angeblich soll bereits nach 10 Tagen das Auge austreiben.

Euer Apfelfreund :-\ :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 17. März 2009, 22:58:29
Wie lange muß ich denn noch warten? ??? :P

Angeblich soll bereits nach 10 Tagen das Auge austreiben.

Euer Apfelfreund :-\ :D
Zitat




Das ist gut Apfelfreund.Zuerst die Wurzeln solen sich bilden und dann die Knospe aufgehen.
Bei mir hat es so geklapt(auf dem Heizkissen).
Mach Temperatur auf 25-26 grad,und warte noch eine Woche,wenn dann keine wurzeln siehst,raus machen und nachschauen.Und mitteilen bitte.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 18. März 2009, 19:17:36
Also ich kenne das auch so: nach nicht einmal einer Woche beginnt das Auge zu treiben, wobei in diesem Stadium noch keine Kallusverbindung von Unterlage und Edelreis sichtbar ist.
Apfelfreund: Kannst Du mal ein Foto von Deiner Aquarium-Vortreib-Aktion machen??
Ich werde die nächsten Tage mal bei Schmidt vorbeischauen - der is bestimmt gerade beim Veredeln. Kann Euch dann näheres berichten. Wenn ich darf, schau ich mir mal die Vortreibstation an.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 23. März 2009, 19:20:47
@Apfelfreund

wie ist denn der aktuelle stand deiner veredelungen, treiben die augen aus?
hast du die reiser 2 tage vor der kopulation in zimmerwarmes wasser gestellt?
ein schwachpunkt könnte das fehlen von abzugslöchern in den flaschen sein.
möglicherweise ist der luftaustausch in der erde ungenügend. ein zweiter behälter für das abfließen überschüssigen wassers der rebenvortreibflaschen im "aquariumbrutkasten" wäre dann sinnvoll.
ich würde eine der unterlagen vorsichtig auf fäulnisbefall/wurzelbildung kontrollieren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 26. März 2009, 16:18:35
Bis jetzt noch kein Austrieb; Fotoapparat ist leider ohne Akkus...
Werde wohl mal eine Veredelung herausnehmen und die Wurzelzone begutachten. Kallus wächst weiter!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 26. März 2009, 19:46:11
Also wenn Deine Veredlungen bis jetzt noch nicht ausgetrieben haben, tut sich garantiert nichts mehr. Ich könnte mir vorstellen, dass die Pflanzen erstickt sind. Vielleicht hast du gerade ein paar frostgeschädigte Augen erwischt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Natura am 26. März 2009, 21:49:40
Apfelfreund da in deinem Aquarium ja Wasser ist, kann aus den Flaschen natürlich kein Wasser abfließen und auch kein Luftaustausch stattfinden.
Die Reben haben es zwar schön warm, aber vielleicht hat sich Schimmel gebildet.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 26. März 2009, 21:55:53
 hier ist ein text zur standortveredelung von reben zu lesen. interessant evtl. zum umveredeln unbefriedigender sorten. (ich hab das noch nicht probiert)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 31. März 2009, 22:04:49
Nun scheint der Frühling zu kommen und so habe ich mal einen Rundgang durch meine kleine Weinplantage gemacht.

Bei einigen wenigen Reben kann man mit viel Phantasie erkennen, dass sich in den Knospen etwas tun könnte. Eine einzige blutet an der Schnittstelle vom Rebschnitt. Viele Reben sehen nach diesem sehr harten Winter (-32 °C) sehr dauerlich aus, mehr tot als lebendig. Es ist allerdings so, dass die verschiedenen Sorten schon immer etwas unterschiedlich aus dem Winterschlaf erwachten.

Nun habe ich das Problem, dass ich in nächster Zeit Ersatzpflanzungen machen möchte und ein paar neue Reben habe ich heute bekommen.

Ich getraue mich aber nicht, die dauerlichen Reben schon heraus zu reißen, da es ja sein könnte, dass ich etwas voreilig damit wäre.

Was meint Ihr, ab wann kann man in Klimaszone 7a mit Sicherheit erkennen, ob die Reben sich noch einmal aufrappeln?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dreizehn am 01. April 2009, 19:06:36
Dietmar,

abgesehen von erfrorenen Augen kann man am Austieb (oder dem "aufrappeln") nicht unbedingt erkennen, ob die betreffenden Stöcke frostgeschädigt sind oder nicht. Sehr tiefe Temperaturen können z.B. Risse in den Stämmen, Pfropfstellen oder Unterlagen verursachen, die bis in das Mark reichen. Solche Risse sieht man auch bei genauer Kontrolle nicht. Die betroffenen Stöcke treiben zunächst normal aus, manche beginnen im Frühsommer zu schwächeln und gehen dann ein, manche auch erst im Folgejahr...

Du solltest besser, wenn Du rasch entscheiden möchtest, andere Kriterien als evtl. Frostschäden wählen.

Hier ist ein Bild von solch einem Frostriss:
(http://img16.imageshack.us/img16/7942/solaris2205.jpg)

Grüße, Dreizehn
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 01. April 2009, 20:28:02
@dreizehn

Das Problem besteht darin, dass ich erst voriges Jahr im großen Maßstab alte Sorten durch neuere ersetzt habe bzw. neue Standorte im Garten (schon länger geplant) neu aufgerebt hatte, d.h. es betrifft zum großen Teil neuere Sorten wie z.B. Arkadia, Juliane, Kodrianka und Frumoase Alba, die ich erst im August 2008 gesetzt habe und die deshalb noch nicht so winterfest wie die paar älteren Reben waren bzw. sind, die ich sonst noch habe oder hatte.

Deshalb reut es mich ja, die Reben vorzeitig aufzugeben.

Am Wochenende werde ich erst einmal 2 alte Reben roden, was ich ohnehin geplant hatte. Zumindest eine davon hat überlebt, aber die hat eben nur winzige Trauben und Beeren. Die andere hatte ohnehin etwas gemuckert. Ein weiterer Standort war noch frei.

Drei geplante neue Standorte hat meine Frau vorläufig gestrichen, weil erst einmal die Bestandsflächen in Ordnung gebracht werden sollen. Auf diesen 3 neuen Standorten sollen lt. meiner Regierung in diesem Jahr Kletterbohnen an den Rankgerüsten angebaut werden.

Von den anderen ca. 30 Reben haben mit gewisser Sicherheit ca. 4 ... 5 überlebt und bei den anderen ist es eben völlig offen.

Ein paar von den polnischen Reben habe ich dann noch zur Verfügung, aber ich weis eben noch nicht, wo Ersatzpflanzungen notwendig sind.

Einen Fehler mache ich nicht noch einmal, nämlich so spät im Jahr Reben auszupflanzen. Die Zeit zum Anwachsen war für einen solchen Monsterwinter zu kurz. In wärmeren Gegenden ist eine Herbstpflanzung sicherlich nicht das Problem, aber bei mir ist es schon etwas kontinentaler.

Wie ich schon in der Vergangenheit berichtet habe, sind im sächsischen Weinbaugebiet bis zu 90 % der (erwachsenen) Reben erfroren. Einen solch verheerenden Winter hat es meines Wissens nach noch nie in der Geschichte Sachsens (>800 Jahre) auch nur annähernd gegeben. Und im Weinbaugebiet ist es eine Klimazone wärmer als bei mir, obwohl es nur ca. 10 km Luftlinie ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 01. April 2009, 20:34:03
Zitat
...Wie ich schon in der Vergangenheit berichtet habe, sind im sächsischen Weinbaugebiet bis zu 90 % der (erwachsenen) Reben erfroren...

weißt du, welche rebsorten es am ärgsten erwischt hat?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 01. April 2009, 20:36:02
@dietmar:
Habt ihr echt -32° C gehabt :o
Dann hatte ich mit meinen -22° noch richtig milden Winter...
Ich habe bis jetzt immer im Frühjahr gepflanzt, egal was und bin damit immer besser gefahren als meine Nachbarn, denen nach einer Herbstpflanzung eine komplette Thujahecke erfroren ist. Naja, mein Standort ist ja auch etwas heikel, gebe ich zu.
Aber Ersatz hast Du ja im schlimmsten Fall ja da, man muß es positiv sehen.
LG Lisa
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 01. April 2009, 20:38:50
@max

Ich weiß es nur aus der Zeitung:

Dornfelder, Müller-Thurgau und Grauburgunder. Die 4. Sorte habe ich vergessen, aber es war auch eine neuere mit nicht so großer Anbaufläche.

Das liegt aber nicht in jedem Fall an den Sorten, sondern z.T. auch an den Standorten. Die Reben an den Hängen haben es besser überstanden, da dort die extreme Kaltluft abgeflossen ist. Am Schlimmsten hat es die Reben in den untersten flachen Lagen getroffen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 01. April 2009, 20:50:55
@flammeri

2 km von mir entfernt liegt der Flughafen Dresden-Klotzsche und damit auch die offizielle Wetterstation und dort wurden offiziell -31,6 oder -31,7 °C gemessen. Das stand nicht nur bei uns in der Zeitung, sondern auch in anderen Gebieten Deutschlands.

Ich liege etwas tiefer in einer Mulde, wo bei windstillen Wetter im Winter die kalte Luft hinfließt und sich ansammelt. Deshalb ist es bei windstillen Winterwetter bei mir bis zu 6 Grad kälter als am Flughafen. Damals war es windstill, so dass es mit Sicherheit bei mir kälter war als -32 °C, aber mein Thermometer konnte das schon nicht mehr messen, da schon am unteren Anschlag.

Dafür ist es bei windstillen Wetter im Hochsommer auch bis zu 6 °C wärmer als am höher gelegenen Flughafen, wo schon leichte Winde die heiße Luft wegwehen, während bei ganz leichten Winden meine Mulde nichts abbekommt und die lauen Lüftchen in größerer Höhe hinwegstreichen.

Dass es bei Dir wärmer war als bei mir, hat sicherlich einige Gründe:
- ich liege näher an Sibirien, d.h. das Klima ist etwas kontinentaler
- an den Alpen stauen sich oft die Wolken, so dass es in den Nächten nicht so abkühlt
- Du liegst südlicher und um ca. 600 m näher zur Sonne als ich. ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dreizehn am 01. April 2009, 21:55:27
Bei Wurzelreben sind Frühjahrspflanzungen sowieso unkomplizierter als Pflanzungen zu anderen Terminen, meine ich. Man sollte in warmen Boden pflanzen, also nicht vor Ende April (hoffentlich fühlen sich jetzt einige nicht auf die Füße getreten, denn das ist nicht meine Absicht).

Die Frostfestigkeit im Winter nach dem Pflanztermin bzw. erster Wachstumsperiode ist aber nicht von der kurzen Anwachszeit abhängig, sondern viel mehr von der Holzreife (wie sonst auch). Das gilt ebenso für die Unterlage; sie muss aus sehr gut ausgereiftem Schnittholz erzeugt sein (ist leider nicht immer der Fall, eigene Erfahrung, man hat keinen Einfluss darauf und kann es erst erkennen, wenn es zu spät ist) wie für den Austrieb/Stamm, er darf keinesfalls zu üppig sein (dick, mit viel Mark, deshalb bei "normalen" Gartenböden im Pflanzjahr nicht düngen). Stämme, die aus zu "fetten" Trieben angeschnitten werden, bleiben leicht auf Dauer Schwachpunkte bei Rebstöcken.

Das waren allgemeine Aussagen. Die Frosthärte ist selbstverständlich bei den einzelnen Sorten unterschiedlich ausgeprägt.

Grüße, Dreizehn
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 01. April 2009, 22:38:49
der stamm von meinem Muskat Hamburg hatte vor einigen jahren einen frostriss.
statt winterfrost könnte auch spätfrost verantwortlich gewesen sein.
ich ließ am stammansatz einen trieb wachsen lassen. nach etwa 2 jahren wurde dieser zum neuen stamm. den aufgeplatzten altstamm entfernte ich dann.

während dieser zeit trat keine spürbare ertragsminderung ein.
ausgangspunkt war die überlegung, daß eine neupflanzung an diesem standort-nadelör sehr aufwändig gewesen wäre.

@Dietmar

der zeitpunkt des austreibens deiner reben im vorigen jahr sollte dir bekannt sein.
ich würde mit der rodung bis ca. 3 wochen nach diesem termin warten, wenn die sorten wertvoll sind. manchmal treiben in diesem zeitraum noch schlafende augen aus dem alten holz aus (bei jungreben aus 2-jährigem holz).
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dreizehn am 02. April 2009, 00:05:22
Ich kann mir zwar nicht recht vorstellen, dass Spätfröste am Stammholz stärkere Schäden hinterlassen als Winterfröste (deren Temperaturen sind im allgemeinen ja deutlich niedriger), aber das ist mehr ein akademisches Thema und nicht entscheidend - das Schadensergebnis zwingt zu Maßnahmen.

Es gibt keinen besseren Weg als den von Dir gewählten, weil Unterlage und der Pfropfkopf mit dem Edelreis keinen Schaden hatten und vor allem bereits ein ausgebildetes Wurzelsystem vorhanden war. Schneller und nachhaltiger kann man keinen Stock "sanieren".

Grüße, Dreizehn
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 02. April 2009, 08:37:20
Die Ausfälle hören sich ja grausig an!!!
Ein Arbeitskollege aus Kasachstan berichtete mir, daß er seine Reben im Winter auf den Boden gebogen hat und mit Stroh bedeckte. Darüber eine Plane. Jede Rebe hat überlebt.

Mein Veredelungsversuch ist wohl in die Hose gegangen. Ich habe einige Veredelungen aus der Flasche gezogen und...sie stanken nach Schwefel. Die Temperatur hat wohl gestimmt, aber die Erde in der Flasche war zu feucht.

Wieder eine Erfahrung mehr >:(

Nächstes Jahr werde ich dann wohl die Reiser in mehr oder weniger trockenes Sägemehl mit wenigen Anteilen Erde stecken und dann im Aquarium versenken.

Die Fische freuen sich schon drauf. 8)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 02. April 2009, 18:42:57
Man sollte in warmen Boden pflanzen, also nicht vor Ende April (hoffentlich fühlen sich jetzt einige nicht auf die Füße getreten, denn das ist nicht meine Absicht).

auaahhh - zumindest an meinem geschützten standort. ;D
für offene lagen oder unsere polarwinzer ist der vorschlag nützlicher.
wer die reben später pflanzen möchte sollte sie kühl lagern, um deren winterruhe zu bewahren.
denn bereits angetriebene knospen wärmeverwöhnter reben sind bei einer pflanzung bis mitte mai frostempfindlich.

die ursache des damalige frostschadens an meinem Muskat Hamburg ist jetzt nicht mehr nachzuweisen.
ich nehme an, daß große temperaturschwankungen zwischen tag und nacht verantwortlich waren - ähnlich der frostplattenbildung an obstbaumstämmen.
absolute tiefsttemperaturen sind an der hausmauer nicht zu erwarten.
mein M.H. ist auch fast unkaputtbar, weil es sich um eine wurzelechte rebe handelt.
mit etwas glück wäre also nach Dietmars frostgraden (höchst unwahrscheinlich an meinem standort) ein ersatztrieb aus dem wurzelstamm möglich gewesen.

[td]

M.Hamburg Stamm

[/td]
[td]

M.Hamburg Stamm 2

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[/table]
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 02. April 2009, 22:25:37
@apfelfreund:
Wenn Du nächstes Jahr einen erneuten Versuche wagst, dann kann ich Dir ein anderes Substrat empfehlen und zwar Kokoshum (Terrarienuntergrund). Das sind zusammengepreßte Kokosfasern, die sehr hohes Wasserspeichervermögen haben, ungedüngt sind(im Gegensatz zu Kokoserde), steril verpackt und leicht pilzabtötend wirken (pH um 6). Trotz hoher Feuchtigkeitswerte fühlen sie sich trocken an und lassen Luft an die Pflanzen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 03. April 2009, 08:56:56
Danke Flammerie, das hört sich gut an. Wo gibt es das? Bei Aqurienausstattern?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 03. April 2009, 09:34:56
Eine Frage: Kann man jetzt wurzelnackte Reben pflanzen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 03. April 2009, 10:14:37
mit kokos arbeite auch ich seit gut 5 jahren, mische es meist 1:1 mit kompost, das macht eine herrlic lockere struktur mit hohem wassersp.-vermögen.

das gibt es in jedem gartencenter aber vorsicht, preisuterschiede extrem.

ich habe mir letztes jahr 20 stk. auf ebay ersteigert, glaube das kostete nur ein drittel im vrgleich zu de...ner.


@jepa-blick

ja, jetzt ist dafür pfanzzeit, ich pflanz meine auch gerade ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 03. April 2009, 10:40:12
Okay - dann wünsch ich uns Beiden gutes Gelingen! (Allen anderen Foris natürlich auch!) ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 03. April 2009, 16:47:16
da mach ich mir bei mir keine sorgen, eher um das wohin pflanzen was wohl vielen im moment so geht.

@flammeri

die reben sind bei weitem besser als erwartet, die meisten gut bewurzelt und einige so stark, dass man auf ein paar beeren zum verkosten hoffen kann. komischerweise habe ich ganz andere sorten gewählt als die meisten, bin wohl auf den amerikaner gekommen ;D

kiezca-1 und arkadia sind nun am knospenschwellen, zumindest ganz leicht erkennbar. ich konnte beide auf stammhöhe anschneiden und erwarte ertrag, dann werden wir sehn wie groß die beeren werden.

aktuell 21° im schatten, das sibirien deutschlands wärmt sich langsam auf. im gewächshaus ab 10 morgens üer 25°, ab 12 30° und hält bis jetzt an.

 folienabdeckung an reihe mit 8 meter länge abgeschlossen, mal sehn ob schon beim austrieb ein unterschied feststellbar ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 03. April 2009, 19:05:37
komischerweise habe ich ganz andere sorten gewählt als die meisten, bin wohl auf den amerikaner gekommen ;D

ich hoffe doch, daß nicht alle die gleichen sorten bestellt haben!
das wäre ja langweilig, wenn wir demnächst "nur" die persönlichen beschreibungen von etwa 10 neuen rebsorten erfahren. ;D ;D ;D
wieviel verschiedene traubensorten wurden eigentlich geordert? ???

kiezca-1 und arkadia sind nun am knospenschwellen, zumindest ganz leicht erkennbar. ich konnte beide auf stammhöhe anschneiden und erwarte ertrag, dann werden wir sehn wie groß die beeren werden.

bis zur reifezeit solltest du dir einen vorrat an eierbechern zulegen. ;)
an Olympiada, Festivee, Katharina und Arkadia konnte ich auch bereits leicht anschwellende knospen erkennen. die phänologische entwicklung ist trotz des heftigen winters fast so weit wie im vorjahr. ::)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 04. April 2009, 08:27:44
@werner

da mach dir mal keine sorgen, es wurden extrem viele verschiedene sorten bestellt, auch sehr viele wo nur eine pflane geordert wurde. wir werden die nächsten 1-2 jahre diverse erfahrungsberichte hören und wahrscheinlich noch mehr platz im garten brauchen ;D

meine sind zum vorjahr mit sicherheit 1 woche voraus, ich erwarte ein ähnlich gutes jahr wie 2007 was den austrieb angeht. damit hätte ich 2 wohen vorsprung was ich brauche damit alle im freiland ausreifen.

@ all

- hat jemand schon mal bei villa bäder bestellt??

- wer hat erfahrungen mit dem frühroten veltliner??
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 04. April 2009, 09:28:06
Also in unserem Garten wäre auch kein Platz mehr, :o aber nun haben wir uns ein wenig erweitert (Pacht). Es sollen 60 Stöcke werden und wir haben die Sorten Rathay und Roesler. Gestern gings los. Mal sehen ob wir Erfolg haben, denn wir sind Neulinge auf dem Gebiet. ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 04. April 2009, 14:39:01
hat jemand schon mal bei villa bäder bestellt??

Ich habe schon ein paarmal versucht Informationsmaterial bzw. Sortenlisten per E-mail anzufordern. Kommt aber nie ne Antwort!!
Prädikat: empfehlenswert!! >:(
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 05. April 2009, 20:21:35
@apfelfreund:
das Substrat kriegt man im gut sortierten Tierhandel, ein Brikett für etwa 2,50 € ergibt ca. 8 l Substrat. Habe darin die Reben bewurzelt und hat ohne Abzugslöcher super geklappt.
@traubenfreund:
die meisten Reben sind echt ok, bei Wirtualna Winnica etwas schlechter, aber angesichts der Tatsache, daß wir die Reste abgeräumt haben ok.
Ich habe auch überwiegend Amerikaner geordert, die sind am zuverläßigsten, was die Frosthärte anbelangt.
@alle: ich habe zwar nicht mehr den besten Überblick ;D aber es sind wohl ca. 70-80 Sorten. Also genug Stoff zum ausprobieren ;)
Nur haben wir viele dabei, die je nur eine Rebe vertreten sind. Jetzt liegt die Verantwortung also bei Euch, daß die Reben gut anwachsen 8) sozusagen für die Allgemeinheit ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 05. April 2009, 20:41:21
Hallo Flammeri,

vielen Dank für den Tip!!!!!!!!!!!

Wenn es ok ist, stelle doch mal die gesamten Sorten hier herein; wäre doch mal interessant zu sehen, was da so an Sorten zusammengekommen ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 05. April 2009, 21:21:15
Ist eigentlich kein Staatsgeheimnis. Aber falsches Unterforum ;D
Stelle ich bei Sortenbeschreibungen rein.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Crispa † am 11. April 2009, 08:19:59
Gestern stellte ich mit erschrecken fest, dass ich meinen Wein am Haus noch nicht geschnitten habe.

Ist das jetzt auch noch möglich??????
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Susanne am 11. April 2009, 11:35:06


Nein. Mir ist gestern beim Rückschnitt erfrorener Rosen ein Seitenzweig vom Wein angebrochen, seitdem läuft das Wasser wie ein stetiger Strom aus der Bruchstelle.

Deshalb auch gleich die Frage: Wie bremse ich den Fluß, wieviel Schaden wird der Wein dadurch nehmen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Crispa † am 11. April 2009, 12:05:00
das habe ich auch schon festgestellt bei nur einem abgeschnittenen Trieb. Aber ich meine die Winzer schneiden öfter im Jahr, wann und wie machen die das?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Susanne am 11. April 2009, 12:07:10


Den Hauptschnitt im Spätwinter. Nach der Blüte schneide ich nochmal die Reben frei, nicht viel, nur Blätter weg. Das geht problemlos.
Allerdings verbürge ich mich nicht dafür, daß das die "richtige" Methode ist...

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Crispa † am 11. April 2009, 12:13:47
Na ja, evtl. findet sich ja noch jemand der da was zu sagen kann. Sonst lass ich ihn einfach wachsen, kommt eh nicht viel Vernüftiges bei raus. Die Drosseln freuen sich auch so, ich komme meist zu spät zum Ernten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Syrah am 11. April 2009, 13:19:06
@susanne
Da kannst Du nichts dagegen tun, man kann den Wasserfluss nicht unterbrechen, das macht auch nichts. Wir schneiden die Rebstöcke auch noch, wenns schon kleine Blätter hat. Unsere Fläche ist zu gross und so zieht sich das Schneiden immer in den Frühling hinein.
Um dies zu verhindern, könnte man im Herbst früher zu schneiden beginnen, dann würde man aber einen früheren Austrieb provozieren und das wäre nicht unbedingt vorteilhaft wegen Frost. So beginnen wir immer ungefähr Ende November.
mfg.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 11. April 2009, 15:33:57
Hallo,
bis sich jemand kompeteteres meldet meine Meinung:
lieber jetzt noch schneiden als später viele schwache Triebe und schlechter Ertrag.
Der Saftstrom macht nichts, evtl. etwas schräg schneiden, daß es nicht direkt auf die Augen läuft. Das Weinen hört nach ein bis zwei Wochen auf, es schadet den Reben aber nicht.
LG Lisa
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 11. April 2009, 16:16:41
nach kalten nächten kann man mittels versiegelung den saftstrom stoppen.
bis anfang märz sind solche bedingungen möglich, später wird der saftstrom zu stark.
etwa ab ende juni bluten die weinreben nicht mehr, wenn man dünneres holz schneidet.

wer den winterschnitt verpasst hat kann aus 2 varianten wählen:

-nach dem austrieb überzählige triebe ausbrechen. der aufwand ist groß, weil sich ständig neue triebe am (für den winterschnitt vorgesehenen) einjährigen holz bilden.

-unverzüglich den winterschnitt ausführen. es macht keinen großen unterschied, ob die weinrebe aus einer oder mehreren wunden blutet.

2010 rechtzeitig an den winterschnitt denken, dann werden nicht unnötig viele nährstoffe mit ausgespült!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dreizehn am 11. April 2009, 19:16:18
Ich teile die Meinung von Syrah.
Die Schnittflächen der Reben bluten, wenn der Saftdruck einsetzt.
Es macht nichts.
Du kannst jetzt noch problemlos schneiden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Crispa † am 11. April 2009, 20:06:08
Danke für eure Infos. Dann werde ich Montag schneiden!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Vanillaman am 01. Mai 2009, 01:48:50
Hallo zusammen

Bei meinem Rebstock, den ich vor einem Monat gepflanzt habe, will die oberste Knospe nicht aufgehen. Der ganze Rebstock ist jetzt 90cm hoch. Muss ich den oberen Teil bis auf einen Stummel von 1cm abschneiden d.h. bis zur Ranke, wo das letzte Blatt wächst? Wächst dann der Hauptstamm von dieser Ranke aus weiter?

Ich befürchte, dass ich à propos Rebenschnitt noch einiges zu lernen habe. Das soll ja ein Spezialgebiet für sich sein. Kennt jemand zufällig eine gute Internetseite, wo dies anschaulich dokumentiert ist?

Es handelt sich um eine Americano Dirju Campbell Rebe, die zu einem Spalier heranwachsen muss und Tafeltrauben tragen soll.


Danke für Eure Tipps

Strohhalm
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Gurke am 01. Mai 2009, 09:55:54
um Bluten zu vermeiden durch das Nodium schneiden
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Vanillaman am 01. Mai 2009, 13:33:54
Hallo Gurke

Aber nicht durch das Nodium der letzten, toten Knospe, oder?

Gruss

Strohhalm
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Gurke am 01. Mai 2009, 13:50:37
na wenn der Trieb eh tot ist blutet er auch nicht wenn er angeschnitten wird
war auf lebendes Holz bezogen
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 02. Mai 2009, 00:40:47
Gurke,warum wilst Du was machen? Dein Rebstok stört das nicht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Gurke am 02. Mai 2009, 11:09:12
nur wenn man zu spät schneidet soll ja manchmal vorkommen dass man zum richtigen Zeitpunkt nicht kann ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 02. Mai 2009, 11:17:56
Bei meinem Rebstock, den ich vor einem Monat gepflanzt habe, will die oberste Knospe nicht aufgehen. Der ganze Rebstock ist jetzt 90cm hoch. Muss ich den oberen Teil bis auf einen Stummel von 1cm abschneiden d.h. bis zur Ranke, wo das letzte Blatt wächst? Wächst dann der Hauptstamm von dieser Ranke aus weiter?

falls die obersten augen nicht austreiben kann aus einem möglichst tief ansetzenden grüntrieb ein neuer, gerader stamm gezogen werden.

wer nicht so pingelig ist und vorhandene gescheine erhalten möchte kann einen anderen trieb als stammverlängerung nutzen.
schwach austreibenden knospen im oberen bereich deuten evt. auf teilweise frostschäden des holzes hin. dann sollte man einen tieferliegenden kräftigen trieb verwenden. außerdem verlängert sich somit die fruchtbarkeitszone für 2010.
das tote alte holz würde ich erst im laufe des sommers (kein bluten) oder zum winterschnitt kappen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 02. Mai 2009, 17:42:44
Was ist eigentlich aus euren Veredlungsversuchen geworden?? Wer war denn erfolgreich?? Wie waren die Anwuchsquoten??
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 03. Mai 2009, 19:37:06
Bei mir hat es nicht geklappt. Der Boden war zu feucht in der Flasche im Aquarium. Nächstes Jahr probiere ich es mit Kokoshum.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 12. Mai 2009, 17:00:50
@susanne22

wenn die trauben deiner sorten groß werden (ca. über 300 gramm) ist es besser, nur eine pro trieb zu belassen.
für kleinere trauben ist ein besatz von 1-2 trauben/trieb sinnvoll - 2 trauben bevorzugt an den grüntrieben mit hängender triebspitze, weil diese am stärksten wachsen.
bei regelmäßig gutem beerenansatz (kein verrieseln) können die gescheine vor der blüte entfernt werden.
wer auf nummer sicher gehen will oder öfters hagelschäden hat sollte nach der blüte ausdünnen.

Und die Blätter? BEi den Weinbauern sieht man ja meist, dass die alle/viele Blätter abrupfen. Wohl damit die Früchte mehr Sonne bekommen.

einzelne blätter können im sommer/herbst aus der traubenzone entfernt werden.
wichtiger ist jetzt das ausbrechen kompletter, zu dicht stehender grüntriebe, damit die verbleibenden besser besonnt werden und der stock nicht unnötig belastet wird. die weinreben trocknen nach regenfällen schneller ab und die mehltaugefahr wird reduziert.
manchmal treiben die nebenaugen mit aus - diese doppeltriebe auch ausbrechen. selbstverständlich sollte man unfruchtbare triebe zuerst entfernen. zwei lotten vom ersatzzapfen oder solche, die dem weiteren stockaufbau dienen, müssen bleiben!
meistens sind die untersten triebe von bogreben weniger wüchsig und fruchtbar. auch dort kann etwas mehr luft für die zukünftigen fruchtruten 2010, die aus den ersatzzapfen wachsen, geschaffen werden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 12. Mai 2009, 17:13:47
@susanne 22

ich hab in den letzten tagen gerade zu diesem thema, da bald aktuell werdend bei mir, einiges gelesen und kann eine ganz klare antwort geben:

ich brauch mehr infos von dir

sorte, standort, end-laubwandhöhe, für was werden die trauben gebraucht usw...




z.b. kann ein einkürzen der triebspitzen unmittelbar vor bzw. zu beginn der blüte bei veriesel-anfälligen sorten zu kompakteren trauben führen, bei dichten ein entblättern zu gleichem zeitpunkt der basalen blätter zu lockereren trauben!


bitte sag mehr zu deinen anforderungen
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: susanne22 am 12. Mai 2009, 19:04:28
@ Werner
Vielen Dank für deine Tipps. Einige Wörter sind für mich Fremdwörter, da muss ich mich erst schlaugoogeln, bin kein Winzer, nur eine Erbin dieser Reben ;)

@ Traubenfreund
Wie erwähnt kann ich dir dazu leider noch nicht viel sagen, ist das erste Frühjahr mit diesen Reben, der Vorbesitzer ist gestorben, der Nachbar weiß noch ein paar Farben und den Geschmack ... die Ernte soll jedenfalls immer reichlich gewesen sein. Ist ein wilder KLeingarten, zwei Reben sind die untern 2 m im Halbschatten und oben dann volle Sonne (Begrünung von Übergang). Alle anderen haben volle Sonne.

Meines erachtens müssten das aber viele verschiedene Sorten sein. Soll ich mal Bilder vom derzeitigen Zustand machen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 12. Mai 2009, 21:17:16
vlt. kann dir meine beschreibung des bogrebenschnittes einige grundkenntnisse vermitteln.
das original von 2008 findest du hier, allerdings ohne die jetzigen grüntriebe.
zum besseren verständnis ein update:



Bogrebenschnitt


3a und 3b waren die zapfen im frühjahr 2008.
von den (ersatz-)zapfen 1a und 1b werden in diesem jahr 2 grüntriebe belassen, von denen im winter 2010 der stammnähere wieder als zapfen und der äußere als bogrebe angeschnitten werden.
an 4a befand sich die alte bogrebe, die im winter abgeschnitten wurde.
mit dieser methode wird verhindert, daß sich das fruchtholz zu sehr vom stamm entfernt.

bilder einzustellen ist immer hilfreich, evt. kann jemand deine sorten identifizieren. ::)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Botaniker am 16. Mai 2009, 19:11:14
@susanne22

mir hat beim grundsätzlichen Erlernen des Schnittes www.fassadengruen.de sehr geholfen. Etwas versteckt auf der Seite, aber dann sehr ausführlich. Habe dort übrigens auch schon mal Material bestellt. Qualität war wirklich OK.

Ein bisschen spielen muss man sich wohl mit der Anschnittlänge. Hier sammle ich auch noch Erfahrungen. Aber es gibt ja einige alte Hasen hier im Forum.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 29. Mai 2009, 08:05:25
Hoffe ich bin im richtigen Unterforum. Unsere Reben (Rösler und Rathay) sind nun noch ganz klein, da sie erst im Frühjahr gepflanzt wurden.
Wir möchten keine Drähte spannen und sie ein- oder zweistämmig erziehen. Kennt Jemand diese Erziehungsform?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 29. Mai 2009, 16:41:57
Wir möchten keine Drähte spannen und sie ein- oder zweistämmig erziehen.

jede rebe benötigt mind. 15 jahre einen stabilen pfahl, bevor das stammholz in windgeschüzten lagen ausreichend biegefest sein kann.
wenn mehrere reben in einer reihe gepflanzt wurden halte ich die dauerhafte drahterziehung für leichter handhabbar und sicherer. die laubfläche ist wegen der flächenmäßigen verteilung nicht so dicht.
viele sorten reagieren empfindlicher auf krankheiten wie botrytis, wenn die trauben stärker beschattet werden - was sich bei reiner stammerziehung kaum vermeiden lässt. keltertrauben sind oft dichtbeerig, was die anfälligkeit begünstigt.

einige rebenerziehungsarten findest du hier.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 31. Mai 2009, 08:40:38
Vielen Dank für die Info und den tollen Link! :D
Wir haben die Reben an Pfählen wachsen die im Abstand von 2 m bzw. zur nächsten Reihe 1.50 m stehen.
Uns gefällt die Pfahlerziehung die dort für Steilhänge abgebildet ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 31. Mai 2009, 14:40:24
mein versuch, dir winzerübliche erziehungsarten nahezulegen, ist kläglich gescheitert. (http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/p075.gif)
ein richtiger trauben-freak lässt sich eben von seinem vorhaben nicht abbringen. 8)
zur "strafe" zeige ich dir mein 18-jähriges Mitschurinski-Bäumchen, höhe ca. 2 m. ;)



Mitschurinski-Bäumchen 31_05_2009


im vergangenen jahr hatten wir uns über klimaverbessernde maßnahmen wie steine, dunkle folie u.s.w. unterhalten. einige trauben-fans wollten diese sache testen. das rebenjahr ist noch relativ jung aber vlt. liegen schon persönliche erfahrungen vor. ???
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 31. Mai 2009, 21:15:25

mein 18-jähriges Mitschurinski-Bäumchen, höhe ca. 2 m. ;)


mir gefällt das Bäumchen sehr sehr gut...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 01. Juni 2009, 11:29:06
damals sah ich eine doku über Griechischen wein im fernsehen.
so ein bäumchen wollte ich auch unbedingt haben. ::) ::) ::)
wie man sehen kann hat es auch ohne die jetzigen informationsmöglichkeiten geklappt. ;D

mit etwa 0,5 m2 bodenfläche und 4 m2 sonnigem luftraum sind die ansprüche nicht so hoch, wenn man sich ein reben-bäumchen zulegen möchte. ich bin davon überzeugt, daß es noch mehr trauben-fans im Deutschsprachigem raum gibt, die erfahrungen mit dieser erziehungsmethode haben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Harry70 am 02. Juni 2009, 16:27:02
Hallo,
ich werde zwei Tafeltrauben (Palatina und Venus) an der Südseite unserer Werkstatt pflanzen. Für beide Stöcke ist je ein verzinktes Baustahlfeld von ca. 120 Breite x 220 cm Höhe vorgesehen. Nun meine Frage, kann man die Rebe nach und nach in der gewünschten Form in das Baustahlgitter einflechten ? oder sollte auf alle Fälle angebunden werden ?

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 02. Juni 2009, 18:16:30
BST ist alles andere als ideal. wenn du es durchflechtest wirst du im laufe der jahre das holz dazu bringen sich selbst abzuquetschen. außerdem rostet der BST was äußerst häßlich ist und auf den früchten will man ja auch nicht unbedingt rost
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Botaniker am 02. Juni 2009, 18:26:05
@Harry70

Ich habe vor Jahren eine Rebe in einen verzinkten Bogen mit Querstreben eingeflochten. Bis jetzt weder Rost noch Abquetschen des Kordonarms.

Ich habe allerdings weniger vor dem Abquetschen des Holzes Angst, als vielmehr vor dem Verbiegen des Gestells. Glycinien können das ganz gut. Bis jetzt aber noch nichts zu sehen.

Jetzt habe ich eh keine Wahl mehr. Entweder es funktioniert auch weiterhin oder ich muss halt irgendwann wieder einen neuen Trieb heranziehen. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich aber heute nicht mehr einflechten.

@trauben-freund
Warum ist ein - verzinkter - Baustahl alles andere als ideal? Gut, über Schönheit lässt sich streiten. Aber vielleicht lieber Baustahl als ein semiprofessionelles Drahtgeflecht, das beim ersten Sturm ausreißt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Harry70 am 02. Juni 2009, 19:29:29
@ traubenfreund
der Baustahl wird wie erwähnt verzinkt. Das Problem mit dem Eisenrost ist also nicht gegeben, in wieweit der direkte Kontakt mit Zinkoxiden problematisch ist, muß ich dann abwarten.

@ Botaniker
wenn bei Dir bisher nichts negatives passiert ist, werde ich wohl auch das einflechten ausprobieren. Scheint mir die einfachere Lösung zu sein. Das sich an einem geraden Gerüst etwas verbiegt bezweifle ich, bei einem Bogen mag das anders sein. Wenn doch, die Schmiedewerkstatt liegt ja gleich dahinter ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 02. Juni 2009, 20:14:42
das einfädeln von reben in drahtgeflecht (egal welches) halte ich für keine gute idee.
nach dem durchwachsen werden an der weinrebe meistens zapfen als fruchtholz angeschnitten werden müssen.
die kleine fläche (120 Breite x 220 cm Höhe) ist aber für bogrebenschnitt besser geeignet, um die weinrebe mehr zu belasten und unnötigen wildwuchs zu vermeiden.
man sollte darauf achten, daß die gescheine sich nicht um den draht wickeln.
verzinktes material ist für reben unproblematisch, zink war früher als spritzmittel gegen pero zugelassen. ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Harry70 am 02. Juni 2009, 22:07:40
Hallo Werner,
ich wollte eigentlich die Rebe seitlich hochwachsen lassen und dann vier kurze Kordons ziehen, ist das so ungünstig ?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 02. Juni 2009, 23:34:08
wegen der apikaldominanz treiben die obersten bzw. vom stamm weiter entfernten augen stärker aus. wenn die rebe zu schnell hoch gezogen wird verkahlen die unteren partien - nachträglich kaum zu beheben.
mit 1-2 bogreben, die jedes jahr neu am untersten draht des geflechts befestigt werden, bist du auf der sicheren seite, daß auch der untere bereich begrünt wird.
mit zunehmender wuchskraft und erfahrung kannst du später eine 2. etage aufbauen.
der stamm sollte mindestens 0,5 m lang sein, bevor die 1. etage beginnt. die blätter bekommen dann weniger spritzwasser ab und bleiben länger gesund.
auf der seite 7 ist der bogrebenschnitt dargestellt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Harry70 am 03. Juni 2009, 10:24:54
Hallo Werner,
vielen Dank für die Tips, dann muß ich wohl doch nochmal drüber grübeln wie ichs am besten verkehrt mache ;D

Kann man die von mir bisher bevorzugte Vatiante mit seitlichen Kordons nicht auch stufenweise aufbauen ? Oder führt das dann doch zum von Dir erwähnten verkahlen der unteren Kordons
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 03. Juni 2009, 16:28:57
Kann man die von mir bisher bevorzugte Vatiante mit seitlichen Kordons nicht auch stufenweise aufbauen ?

man kann.
die normalen sommertriebe der reben werden ca. 2 m lang, können unter optimalen bedingungen aber auch 4 m erreichen, wenn sie nicht gestutzt werden. die grüntriebe sollten mind. 1 m spalierhöhe platz zum wachsen haben, besser mehr.
an einem waagerechter kordonarm von 1,20 m gesamtbreite ist nur der anschnitt von zapfen oder streckern sinnvoll.

eine fläche von 2,64 m2 ist für eine gesunde, wüchsige weinrebe an einer südwand zu klein, wenn man nur auf zapfen schneidet. bogreben ergeben mehr und größere trauben, weil die fruchtbarkeit der augen mit der trieblänge zunimmt.

die kleine fläche (120 Breite x 220 cm Höhe) ist aber für bogrebenschnitt besser geeignet, um die weinrebe mehr zu belasten und unnötigen wildwuchs zu vermeiden.

wenn das ziel darin besteht, möglichst viel altholz in kurzer zeit aufzubauen, ist der zapfenschnitt besser geeignet, weil der ertrag bei gleicher laubfläche niedriger ist.
es ist dann absehbar, daß die rebe in einigen jahren mehr platz als vorhanden ist beansprucht.
der zapfenschnitt ist gut für die rebsorten geeignet, bei denen die unteren augen zuverlässig fruchten und die eine große wandfläche (ab 4 m2) bekleiden sollen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Harry70 am 03. Juni 2009, 17:38:06
Hallo Werner,
der grauen Theorie nach kann ich ja die Kordonarme noch über die Fenster weiterziehn (nochmal je 200 x 220 cm) allerdings muß ich da erst noch den Senior überreden (vielleicht mit Trauben anfüttern ;D ) bisher hat er nähmlich gedroht sich die Fenster wieder freizuschneiden :-\
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 03. Juni 2009, 22:16:50
vlt. gewöhnt sich senior Harry an die natürliche klimaanlage.
im sommer kühlen die grüntriebe der weinreben die südwand der werkstatt. 8)
zum winter kann die sonne die unbelaubte wand wieder ungehindert heizen. :)

den letzten ausschlag können die Palatina-trauben geben, die die trauben vom supermarkt geschmacklich weit in den schatten stellen. ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 04. Juni 2009, 17:13:22
Hallo Werner,
Dein Mitschurinski-Bäumchen sieht doch prima aus!! :D
Wir hätten auch mal fast diese robuste Sorte gekauft, aber die Rebschule wollte sie uns nur im Herbst schicken und wir konnten nicht warten... Das ist doch eine Sorte die viel in der ehemal. DDR angebaut wurde...
Hast Du gute Erfahrungen damit gemacht?
Wir sammeln übrigens nun auch immer Steine und legen sie unseren Reben zu Füssen.....
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Botaniker am 04. Juni 2009, 17:25:41
das M.-Bäumchen hat es mir auch angetan. Habe vor, mir eine Druschba in dieser Form heranzuziehen. Bin aber erst bei 40cm...

Eine ergänzende Frage hierzu: steht das Ganze tatsächlich ohne Pfahl? Wie lange war der Pfahl nötig, bis der Stamm stabil genug war? Kommt es wie beim Obstbau auch auf die jeweilige Unterlage an? M26 bei Apfel hält ja z.B. nicht gerade viel aus.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 04. Juni 2009, 19:59:14
Hallo zusammen,
zum Thema Bäumchen ganz kurz. War heute im Baumarkt und habe da eine ausrangierte Rebe im Minikübel gesehen, Stamm mind. 10cm (am Ansatz mehr) dick.
Stand ohne jegliche Stütze so rum (Höhe etwa 2m), wuchs fröhlich vor sich hin und hat mich angelacht. Sicher wird da kaum was Eßbares bei rauskommen, aber ich liebe solche Methusalem, immer noch besser als roden und wegwerfen.

Ferner habe ich mein Mischbeet fast fertig und dazu eine Frage. Im Beet ist ein Weg, eine Art Laubengang geplant, zu der Nordseite (also als Blicksicht zum Haus) einige Minikiwis, zum Süden Weinreben.
Da sollten Sorten hinkommen, für die kein Platz mehr am Haus habe ::)
Sind zwar ausnahmlos frühe, aber im Falle, daß sie im Freien nicht ausreifen, hätte ich die Option, darüber einen Folientunnel zu bauen. Hoffe, daß geht noch nachträglich, weil ich sonst das Beet dieses Jahr nicht mehr fertig bekomme 8)
Nur welche Breite sollte ich einplanen ??? Was sagt Ihr?
Habe mir gedacht, daß man den an den Seiten offen lassen könnte zu besseren Durchlüftung oder?
LG Lisa
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 04. Juni 2009, 20:51:58
ich hatte bis letztes jahr 3 solche bäumchen, mitschurinski, solaris und nelly

mit mitsch. hat das gut geklappt, ich habe wegen bereits 3 anderen mit-stöcken die eine zu gunsten besserer belichtun gerodet.

solaris musste ich umpflanzen und möchte sie im spalier erziehn

grund: der wuchs ist so stark, dass die laubwand viel zu dicht wird und irgendwann die triebe nicht mal durch wind sonden durch eigengewicht abbrechen.

fazit: geht nicht mit jeder sorte!! sie muss recht schwachwüchsig sein und an windstillen stellen gepflanzt werden+ an zapfen tragen und da seh ich bei druschba ein problem. bei mir jedenfalls hat sie bisher nicht an zapfen getragen.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 04. Juni 2009, 22:09:34
über das M.-bäumchen hatte ich bereits einige male geschrieben.
wer auf schnitzeljagt gehen möchte wird in Tafeltrauben 2008/16, 20, 42 und 94 fündig. ::)
vlt. fasse ich die beiträge später einmal zusammen. ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 16. Juni 2009, 01:38:46

fazit: geht nicht mit jeder sorte!! sie muss recht schwachwüchsig sein und an windstillen stellen gepflanzt werden+ an zapfen tragen und da seh ich bei druschba ein problem. bei mir jedenfalls hat sie bisher nicht an zapfen getragen.

@Traubenfreund
Wenn Du weißt,warum? Druschba und viele mit Asiatischem Blüt nicht an zapfen tragen,manche bis 5-6 Knospe nicht.Dann kannst Du auch die pflanze austriksen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Botaniker am 16. Juni 2009, 11:40:40
Na gut, dann ziehe ich mir meine Druschba halt als Bogen. Sollte ich bei Zapfen Erfolg haben, werde ich berichten.

Aber ist eine Mitschurinski wirklich schwachwachsend?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 18. Juni 2009, 18:49:31
meine Mitschurinski sind wurzelecht und haben ein mittleres wachstum.
reben mit der unterlage SO4 oder Binova dürften am geeignetsten für ein wein-bäumchen sein.
laut Siebenstein verwendet die rebschule Schmidt in der regel SO4.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 19. Juni 2009, 21:56:30
Ich möchte mir auch ein Weinbäumchen zulegen. Im Moment habe ich aber nur noch folgende Reben getopft vorrätig:

- Muskat Letni
- Sjuita (rein weiblich?)
- Solnoszka

Könnt Ihr mir eine dieser Sorten empfehlen oder müsste ich mir eine neue Rebe besorgen? Entfernung zu den anderen Reben: ca. 8 m (wegen Bestäubung der Sjuita).

Was die Wuchskraft im Topf betrifft, habe ich den Eindruck, dass Muskat Letni eine geringere Wuchskraft hat als die beiden anderen.

Die anderen beiden, nicht für das Weinbäumchen verwendeten Reben, setze ich dann in Lücken meiner kleinen Weinplantage.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 20. Juni 2009, 13:19:50
Solnoszka wächst von den neuen ostsorten bei mir am stärksten und fällt für die verwendung als wein-bäumchen aus.
für Sjuita habe ich keine beschreibung gefunden.
Muskat Letnnij wächst laut Wirtualna Winnica mittelstark und könnte für deine zwecke geeignet sein.
die tafeltrauben mit etwas schwächerem wuchs sind meistens auch am zapfen fruchtbar.
garantien gibt es keine, da wir mit diesen sorten vollkommmenes neuland betreten.
ich versuche mein glück mit der Piesnia, die mittelstark wachsen soll. ::)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 20. Juni 2009, 18:00:27
@werner987

Vielen Dank für Deinen Tip. Ich werde es so probieren.

Über Sjuita findet man wirklich kaum etwas.

Ich habe nur folgendes gefunden:

- Sjuita (Talisman x Kiszmisz Łuczistyj)
- lila bis blau
- früh (ca. 110 ... 115 Tage)
- vermutlich rein weiblich

Zumindest Talisman gilt als recht stark wüchsig. Ich weiß nicht, welche Unterlage verwendet wurde. Der Herkunft her vermute ich eher eine stärker wüchsige.

Von der Kreuzung Talisman x Kiszmisz Łuczistyj gibt es mehrere Sorten, die alle ähnlich aussehen und ähnliche Eigenschaften haben. Ich nehme einfach mal an, dass Sjuita da nicht davon abweicht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 21. Juni 2009, 19:38:54
Ditmar.
Mit Sjuita krigst Du große probleme,wird sehr schlecht befruchtet
Solnoschka in Polen hat nicht jedes Jahr Früchte.
Und Muskat Letnij laut Forum,hat das sterkste muskat überhaubt.
Es gibt noch ein Muskat Letnij mit runden beren und kleinen trauben,der ist noch besser.Ich suche den auch.
Talisman in Rusland auch in Polen,hat riesen Beeren manche bis 40 gramm,und Kischmisch lutschistij ist der best schmäckende kernlose traube.Aus dem grund Instetute,rebschulen,oder priwat leute versuchen eine "bombe" zu kreuzen sowas wie eine kernlose Red glob.
Leider bis jezt noch nicht geklapt.
Ich suche mir "Razimat" auch. FVR -7-9= Talisman-1
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 21. Juni 2009, 20:58:45
talisman trägt bei mir paar beeren, stark verrieselt!

sorten für bäumchen:

goldperle, reinbold, mitschurinski, sieger, olimpiada
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 22. Juni 2009, 17:50:35
Aus dem grund Instetute,rebschulen,oder priwat leute versuchen eine "bombe" zu kreuzen sowas wie eine kernlose Red glob.
Leider bis jezt noch nicht geklapt.

das dürfte auch nicht einfach sein.
schließlich will man damit der natur beibringen, ihre eigenen gesetze zu mißachten. :o
denn die für das wachstum der beeren zuständigen hormone werden in den kernen produziert.
großhersteller kernloser tafeltrauben setzen deshalb oft gibberellin ein, um die beeren zu vergrößern.

meine Olympiada hat an ihrem weniger günstigen standort (wurzelkonkurrenz) keine gescheine gebildet. :(
ihr wachstum ist aber in diesem jahr zufriedenstellend.
an einem trieb, der sowieso zum winter gekappt wird, versuche ich, die augen für 2010 zum vorzeitigen austrieb zu bringen.
wenn die sache gelingt werde ich darüber berichten. ::)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 23. Juni 2009, 20:54:17
Ich habe 2 Reben, von denen ich nicht weiß, ob nach dem starken Rückfrieren im Winter die Unterlage oder der Edelreis ausgetrieben haben. Die Triebe kommen gerade aus dem Bereich der Veredelung.

Es handelt sich um:

1. Lakemont,
2. Juliane, wahrscheinlich beide auf SO4

Wer kann ein Foto vom Blatt der Unterlage SO4 hier zeigen?

Wer hat ein Foto eines Blattes von Lakemont?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 23. Juni 2009, 21:08:20
Hallo Dietmar, soviel ich weiß, treiben Unterlagen auch nur an den sog. Nodien, also den Knoten, welche vor der Veredlung eigentlich "geblendet" wurden, aus. Das erste Unterlagsnodium ist immer einige Zentimeter unterhalb der Veredlungsstelle. Wenn Deine Reben also direkt bei der Veredlungsstelle austreiben, ist es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein Austrieb des Edelreisers. Die Unterlagen, die ich mal gesehen habe, hatten ganz lange Ranken und rötliche, nach unten gebogene Triebspitzen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 23. Juni 2009, 21:35:54
Hallo Siebenstein,

die Juliane werde ich früher oder später eindeutig erkennen können, da ich noch weitere Reben dieser Sorte habe. Die umstrittene Rebe ist jedoch noch sehr klein und erst im 4-Blatt-Stadium (erst Ende Mai mit Austrieb begonnen). Von diesen Blättern ist noch keines "erwachsen", aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Schwieriger stelle ich mir das mit Lakemont vor, weil diese eine sehr amerikanische Blattform hat, die ich mangels klarer Unterscheidungsmerkmale nicht von dem Blatt der SO4-Unterlage unterscheiden kann.

Rötliche Triebspitzen kann ich bei beiden Reben nicht erkennen. Wahrscheinlich muss ich Geduld haben, bis mal diese Rebe Fruchtansätze bildet.

Sicherlich hat jemand von Euch eine Lakemont und kann mal ein typisches Blatt fotografieren und hier ins Forum stellen. Ich habe keine weitere Lakemont zum Vergleich.

Ich habe gerade ein Blatt der Unterlage SO4 gefunden:

http://www.reben.de/unterlagen/
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: paulche am 24. Juni 2009, 02:02:49
Steht dem irgend etwas entgegen, von einem schönen gesunden wohlschmeckenden ertragreichen Weinstock, z.B. einer Robustrebe = europäisch-amerikanischer Mischling Stecklinge zu ziehen?
Ich habe einen Rebstock, der alle meine Ansprüche an einen pflegeleichten Rebstock mit riesen Erträgen u. wohlschmeckenden Früchten erfüllt. Die Beeren werden auch von Jahr zu Jahr größer.
Ich habe Stecklinge von dieser Rebe in die Erde gesetzt. Die haben auch ausgetrieben. (auch Arbeitskollegen waren von dieser Rebe begeistert).
- gibt es Nachteile im Anbau?
- gibt es Vorschriften, die es verbieten?
- wann ist der beste Zeitpunkt um Stecklinge zu setzen?
Jetzt gibt es ja auch europäisch sibirische Mischlinge, die angeblich noch bessere Ergebnisse bringen, z.B. die Sorte Maxi Blue mit Riesen Beeren(5 cm) u. Riesen Trauben.
Sicherlich werden auch diese Hybriden bald miteinander gekreuzt. Vielleicht kommt man dann bald auf 6 o. 7 cm große Beeren(wie Pflaumen o. wie Kiwis).
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 24. Juni 2009, 21:03:55
... dem Adobe Photoshop sei dank!

Wie heißt denn die Sorte, die so toll sein soll?

Zu ungepfropften Reben:

Laut Gesetzt ist es streng verboten, innerhalb von Weinbaugebieten ungepfropfte Reben anzubauen, auch im Garten. Wenn man erwischt wird, kann es teuer werden. Außerhalb von Weinbaugebieten ist es zwar meines Wissens nach auch verboten, aber in den meisten Bundesländern drückt man bei einzelnen Reben im Garten die Augen zu.

Man pfropft aber nicht nur wegen der Reblaus. Weitere Gründe sind u.a.:

- Anpassung an hiesige Bodenverhältnisse, z.B. Kalk, pH-Wert ...
- Regulierung der Wuchskraft (und damit Ausgleich von Züchtungsdefiziten) usw.

Es kann sein, dass ungepfropfte Reben 1 ... 2 Wochen später reifen. Ohne Not würde ich keine ungepfropften Reben anbauen, auch nicht außerhalb eines Weinbaugebietes. Man kann die meisten Sorten in Europa auch gepfropft bekommen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: paulche am 24. Juni 2009, 23:52:08
Ich muß mal hinfahren u. schauen, ob dort noch ein Anhänger am Rebstock hängt. Sonst fahre ich meist nur zur Ernte regelmäßig hin um mir frische Trauben zu holen. Wenn dann wird nach soviel Jahren aber wahrscheinlich nichts mehr zu lesen sein. Schade damals habe ich mir den Namen nicht aufgeschrieben. Heute habe ich eine Computerliste über alle meine Pflanzen. Die Rebe war aus dem Baumarkt u. veredelt. Der Baumarkt verkauft die letzten Jahre immer Muskat Blue u. Regent als blaue Traubensorten. Ich habe mir aber nochmal die Beschreibung angeschaut. Die beiden Sorten sind es nicht. Laut Beschreibung sollen sie nur 1,5 bzw. 2 cm groß werden. Die Beeren meiner Sorte werden bis 3 cm groß und sind heller als Muskat Blue. Auf meinem neuen Grundstück habe ich Muskat Blue. Die ist es nicht. Es ist sicherlich ein Amerikaner-Mischling. Interessant an der Rebe ist natürlich neben den possitiven Eigenschaften auch, das ich mir so viele Ableger abschneiden kann, wie ich will u. die kosten mich nichts.
Stecklinge aus dem Frühjahr sind schon bewurzelt. Es gibt ja viele Gartenbesitzer, die ihre Haussorte, z.B. die sie aus Siebenbürgen mitgebracht haben, so vermehren.
Mein Rebstock ist jetzt schon über 10 Jahre alt. Meine Tante hat eine weise Sorte, die ist auch unveredelt u. vielleicht schon 30 Jahre u. trägt auch toll, ohne Probleme. Ihr Lebensgefährte macht Wein daraus.
Ich muß mich wohl auch mit dem Gedanken vertraut machen Wein zu machen, denn solche Mengen kann ich langsam auch nicht mehr frisch essen, auch wenn ich die Ernte über 1 Monat strecke, meistens den ganzen September. Den ganzen September frische Weintrauben in Massen.

Sind nicht die Amerikaner-Mischlinge auch resistent gegen die Reblaus, wie die reinen Amerikanischen Unterlagen? Dann könnte man ja das Pflanzen von Stecklingen von Isabella u. Ko als Unterlagenanpflanzung werten. Das Gesetzt wäre erfüllt. Es wird sicherlich niemand gezwungen Reblausresistente Unterlagen zu veredeln. Dann können Sorten wie Isabella doch auch ohne Veredelung in Weinanbaugebieten gepflanzt werden?
Im Augenblick ist wohl nur das untere Lahntal ein offizielles Weinbaugebiet. In ein paar Jahren wird sich das Anbaugebiet aber wohl ausweiten, außer man verbietet die Ausweitung. Aber so grundlos wird man die Ausweitung des Weinanbaus wohl nicht verbieten können.

Nachdem ich jetzt einige Beschreibungen im Internet gelesen habe, müßte es sich bei meiner älteren Weinrebe um Isabella o. Concord handeln. Beide werden ähnlich beschrieben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 26. Juni 2009, 18:36:33
@Dietmar

Ich hatte viele Trauben von New York (Lakemont) und von Glenora (weiß) und gerade die von ersterer waren mir eigentlich viel zu süß.

frage doch andreasNB, ob er ein bild von den blättern seiner New York = Lakemont = White Dream einstellt.


@JörgHSK

Ich habe letztes Jahr Ende Juli in Greifswald rotfrüchtige und rotblättrige Reben mit nach NRW genommen. Ich hatte ja nur einen Zweig, hatte den 3 Tage mit dem Auto hin und her gefahren. Zuhause angekommen, schnell okuliert, und die sind angegangen

zeige uns doch mal einige bilder, wie die okulationen ausgetrieben haben.
schließlich haben wir dir zu deinem erfolg schon gratuliert. ;)

(http://www.atkinsforum.de/lcfwbb3/images/smilies/needpix2.gif)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 01. Juli 2009, 09:16:22
Wer kann sich noch erinnern,wie heist dieses desinfektions mitel,wo man bei veredelung verwendet? Und wie desenfezirt man richtig?
Bei mir sind die helfte von "keilen" und helfte okulirten veredeljungen abgefault. unter dem Römerband schimmel pilz.
Jezt ist mir bester Tason trieb abgebrochen ca 4mm dick.Grün auf grün,will ich jezt veredeln,aber ohne desenfiktion will nicht mehr reskiren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 01. Juli 2009, 16:15:37
Wer kann sich noch erinnern,wie heist dieses desinfektions mitel,wo man bei veredelung verwendet? Und wie desenfezirt man richtig?

Chinosol (8-Hydroxychinolinkaliumsulfat).
Neo-Chinosol enthält einen anderen wirkstoff (Ethacridinlacat).

die DLR Mosel stellte 2006 einen beitrag über grünveredelung ein.
dort wurde die Chinosol-anwendung erläutert. ich fand jetzt nur neuere links.
im anhang habe ich einen auszug der datei eingestellt, in der die desinfektion sehr gut beschrieben wurde.

am 24. mai wollte ich einmal probieren, ob man ohne die prozedur mit der langen lagerung und desinfektion der reiser auskommen kann.
hierbei habe ich direkt grün auf grün kopuliert und anfangs eine plastetüte übergestülpt.
wegen der anschließenden nassen, kühlen witterung ist die kallusbildung wahrscheinlich nicht gelungen.
immerhin haben sich aus dem wachsendem geiztrieb ein paar blättchen gebildet.
ein rigoroses abschneiden von grüntrieben der alten sorte hätte den saftdruck verstärkt.
ich kappte aber lediglich die triebspitzen, um mein versuchskarnickel für evt. neuversuche zu erhalten. :-\ ;D

[td]

Kopulation 24. Mai 09

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Kopulation 01. Juni 09

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[/table]
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 01. Juli 2009, 23:13:34
Danke Werner!Sehr wichtige info.
Leider mein Fotoaparat macht zu grosse Fotos.Fotos sind grösser wie 80KB.Gibt es vieleicht ein trick,wie man am com...bis 80KB verkleinern kann?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 02. Juli 2009, 16:36:07
schau mal dort hin.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 03. Juli 2009, 00:32:02
http://forum.vine.com.ua/attachment.php?attachmentid=3740&d=1243790714

Das ist eine com...programe für die anfenger.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 12. Juli 2009, 13:27:00
Ich habe die wenigen regenfreien Tage der letzten Monate dazu genutzt, eine Tomatenstange aus Holz (Länge 2,5 m, 4 cm Durchmesser) mit Holzschutz zu imprägnieren und mit Dauerholzschutz mehrfach zu streichen. Danach habe ich die untersten 75 cm mehrfach mit Dächerdicht (Bitumen plus Glasfasern plus Kunststoff) beschichtet, damit ein paar Jahre Widerstand gegen Erdfeuchte besteht. Diese Stange habe ich dann ca. 60 cm tief eingebuddelt, da beim Einschlagen die Bitumenschicht beschädigt werden würde.

Jetzt habe ich, wie von Euch empfohlen, eine Muskat Letni an den Pfahl gesetzt, um ein Bäumchen zu erziehen. Dieses Bäumchen soll mindestens so schön werden wie das von Werner987. Der Standort ist auch exclusiv nicht weit von einer Freilandbanane - damit das Ambiente stimmt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Botaniker am 12. Juli 2009, 15:53:18
@Dietmar

Warum so viel Aufwand mit der Imrägnierung? Es gibt doch günstige Robinienpfähle. Die sollen ohne jede Imprägnierung lange halten. Habe mir vor kurzem bei www.baumann-trapp.de welche besorgt. Einzelpreis für 2,5 x 2,5 x 180 cm netto 92ct! Da ist der Versand fast teurer.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 12. Juli 2009, 18:30:15
Einzelpreis für 2,5 x 2,5 x 180 cm netto 92ct! Da ist der Versand fast teurer.

unter 1 euro ist für diese abmessungen und robinienholz ein top-preis.
wenn die leisten gut getrocknet wurden und sich später nicht verziehen könnte man damit ein dauerhaftes spalier anfertigen. 8)

für ein wein-bäumchen würde ich aber dickeres holz mit mind. 2,50 m länge wählen.
meine diesjährig gepflanzte Piesnia hat ein etwa zölliges alu-rohr (mit verlängerung) als pfahl bekommen. verzinktes WL-rohr wäre auch möglich.
ein ambiente mit freilandbanane kann ich aber nicht bieten, Catalpa Bignonioides und Aralia Elata sind etwas weit weg vom schuss. ::)

ich wünsche jedenfalls allen bäumchenerziehern viel spaß und erfolg.
wir wollen hoffen, daß sich der sommer demnächst von seiner sonnigen seite zeigt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 12. Juli 2009, 20:16:24
Ich wüsste nicht, wo es in der Gegend Robinienholz gibt und der Kauf von Holz im Online-Shop ist nicht mein Ding. Ich sehe mir lieber vorher an, was ich kaufe. Bei Büchern ist das z.B. anders, wenn man das zu kaufende Buch schon kennt oder es zu einer bekannten Serie gehört.

Ich war in einigen Bau- und Gartenmärkten, aber es gab nicht einmal kesseldruckimprägniertes Holz in den gewünschten Abmessungen. Die richtigen Durchmesser waren zu kurz und die mit der richtigen Länge über 10 cm im Durchmesser. Also musste ich mir mit viel Aufwand selbst helfen. Meines Erachtens sollte der Pfahl mindestens 10 ... 15 Jahre in der nassen Erde halten, denn erst dann steht das Bäumchen auf eigenen Füßen. Alurohr oder dick verzinktes Rohr wären auch gegangen, aber die betreffenden Abmessungen gibt es bei uns in den Baumärkten nicht. Ich hätte diese sicherlich im Metallurgiehandel bekommen, aber leider sind bei denen die Öffnungszeiten während meiner Arbeitszeit.

Dieses Jahr ist das Ambiente mit Freilandbanane leider nicht so gut, da in den letzten Wochen die Sonne kaum zu sehen war und ohne ausreichend Sonne wachsen südliche Gewächse nicht allzu gut. Dadurch ist die betreffende Banane erst mannshoch. In besseren Jahren ist zu dieser Zeit die Höhe wenigstens 0,5 m höher und die Blätter sind größer und kräftiger als heuer. In guten Jahren werden die Bananen im September ca. 3,5 ... 4 m hoch - theoretisch noch höher, aber das habe ich noch nicht geschafft, denn dazu ist hier die Vegetationszeit zu kurz. In Weinbaugebieten am Rhein wäre die Lage für größere Höhen günstiger.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 12. Juli 2009, 22:32:34
Das sind veredelungen von 14 Mai.Am lezten Fritag,habe 8-10 veredelungen "grün auf grün" gemacht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 12. Juli 2009, 22:42:27
Da ist noch ein Bild.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 13. Juli 2009, 19:54:16
@"polarwinzer"


da ich letztes jahr vor allem auf ertrag und beerengröße angeschnitten und erzogen habe bn ich dieses jahr mal bewusst auf möglichst frühe reife gegangen. was ich feststellen musste.

das laufende jahr lässt kaum schlüsse auf sortenspezifische eigenschaften zu. fast alle sorten wachsen enorm mastig (viel regen) und haben überdurchschnittlich viel laub im verhältnis zu frucht. das wechselhafte wetter führte auch zu totalausfällen durch verrieseln ( century, garant) wobei andere als empfndlich geltende sorten fast zu kompakt wurden ( garnier, prima, chasselas muscat). deshalb werde ich mich was verrieseln, ertrag, beeren/traubengröße angeht extrem zurückhalten was einschätzungen angeht.




außerdem ist heute bei vielen sorten das stadium "weichwerden" erreicht worden. karmel, garner, mireille, prima und paar andere zeigen färbung!! ca. 7 tage später als letztes jahr.


bei manchen sorten letzte spritzung mit bittersalz und ectivo heute abgeschlossen


nun zum thema: ideale laubwand für möglichst frühe reife


ich habe einerseits von schnittzeitpunkten gelesen die sich an höhen, andererseits an zeitpunkten halten gelesen.


dabei kamen termine von ca. tage nach der blüte bis 1,4m laubwandhähe heraus. leider musste ich feststellen, dass diese 2 sachen enorm auseinandergehn. ich habe jetzt unmittelbar nach der blüte suffolk eingekürzt und hatte bereits bis zu 2m triebe. gleiches schauspiel im GW. ca. 15 - 20 tage nach blüte gab fast 2m laubwand. das habe ich aber zugelassen und andere sorten auch auf mndestens 1,3-1,4 m wachsen lassen. ob dies zu früherer reife führt kann ich natürlich noch nicht sagen. studien zeigen aber wesentlich höhere mostgewichte bei 1,4m im vergleich zu 1m


habt ihr ähnlich hohe laubwände??

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 13. Juli 2009, 23:33:42
meine "älteren" reben wachsen heuer auch sehr stark, vor allem an den regenexponierten stellen. besonders mastig ist Lidi - ein grüntrieb hat bereits 17 mm durchmesser. :o

das ständige einkürzen der laubwand begünstigt die nährstoffversorgung der trauben, die beeren werden somit größer. eine zusätzliche reifeverfrühung kann ich mir durchaus vorstellen. das ganze erfordert einen erhöhten arbeitsaufwand, weil sich viele geiztriebe bilden. wer dann nicht ständig reguliert hat bald einen undurchdringlichen urwald (pilzgefahr).

ich kappe nur die starkwachsenden triebe, belasse vom spitzengeiz 2-3 blätter. wenn dieser geiz einen erneuten geiztrieb bildet verfahre ich ebenso. seitlichen geiztreiben belasse ich ein blatt - usw. das ganze gilt nur theoretisch, in der praxis wachsen die vielen reben zu schnell, um überall den günstigsten zeitpunkt zu erwischen.

mein zugelassener zuwachs orientiert sich oft an der bis herbst erreichbaren, vorhandenen spalierhöhe (1,20 m -3,00 m).
über signifikante einflüsse streng begrenzter laubhöhen auf das mostgewicht kann ich deshalb nicht urteilen.
das schneiden zu einem festgelegtem zeitpunkt halte ich nicht für besonders hilfreich, weil die jeweilige entwicklung der reben in den verschiedenen klimaten und witterungsverläufen stark abweicht.
ich bin gespannt, welche unterschiede sich aus deinem versuch ergeben. ::)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 14. Juli 2009, 00:17:07
-So habe ich im Frühjahr ca 160 Löcher gegraben 80-80-60 cm,für ca 120-130 sorten.In 3 verschidenen warianten,3m auf 2m ,2.5m auf 2m, 2m auf 2m.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 14. Juli 2009, 00:27:13
Kischmisch Lutschistij von Polen.Wenn bis 2m Holz ausreift im Herbst,dan lasse ich nechstes jahr,nur eine Traube tragen,wenn nicht,dann schneide ich auf 2 Augen zurück.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 14. Juli 2009, 00:38:49
Kischmisch Zaporoschskij auf 125AA,intensivstation,wärme und wasser.jezt wird alles gut sein. ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 14. Juli 2009, 01:10:41
Veredelung;schwarz auf grün,heute.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 14. Juli 2009, 20:38:12
Hier der "Start" meines Weinbäumchens Muskat Letni.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 14. Juli 2009, 21:43:15
@#155,
deine intensivstation gefällt mir außerordentlich gut! große klasse!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 15. Juli 2009, 01:55:05
@Ditmar
Dein Muskat letnij ist auch schon sehr groß geworden! Meiner ist nur halb so groß.
@Max
Diese idee habe ich bei anderem Forum abgekukt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 18. Juli 2009, 09:42:31
Statt Balkonblumen haben wir verschiedene Weinstöcke und Kiwis. :D
Wir schneiden auch nur die triebstarken zurück. Bald hat der Wein den 2. Balkon erreicht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 18. Juli 2009, 09:47:30
Hat Jemand Ahnung welche Sorte das ist? Die Trauben werden rot und schmecken herrlich. Letztes Jahr waren die Amseln so verrückt darauf, dass wir die Vögel fast mit der Hand berühren konnten. Trotzdem ernteten wir selber auch jede Menge. Dieses Jahr wollen wir zum ersten Mal einen Wein aus all unseren Sorten machen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 18. Juli 2009, 10:55:37
die trauben sagen viel weniger als die blätter/blattspitzen bei der sortenbestimmung. zudem wäre eine reifeangabe im vergleich zu einer anderen bekannten sorte hilfreich
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 18. Juli 2009, 12:47:30
Hat Jemand Ahnung welche Sorte das ist? Die Trauben werden rot und schmecken herrlich.

trauben-freund hat bereits auf wichtige merkmale hingewiesen.
wenn die blattoberseite der rebe stärker als die der meisten anderen sorten glänzt kann es sich vlt. um Lidi handeln.
ansonsten erhöhen aussagefähige bilder und angaben der reifezeit, geschmack, pilzfestigkeit usw. die chance, die sorte zu bestimmen.
(die rotfärbung der blattstiele ist bei mir nicht so stark ausgeprägt - das kann am unterschiedlichen boden liegen.
diese tafeltraube reift mittelfrüh und kann in wenigen jahren bis zu 5 g schwere beeren ansetzen.)

das schön anzuschauende südliche flair deiner reben wird bestimmt auch flammeri interessieren, sie wohnt in einer vergleichbaren umgebung. :)


Kischmisch Zaporoschskij auf 125AA,intensivstation,wärme und wasser.jezt wird alles gut sein. ;D

mit einem (alten) wassergefüllten schlauch im reifen könntest du die wärmekapazität deutlich erhöhen und starke temperaturschwankungen vermeiden. der schlauch müßte dann evt. mit dunkler folie gegen die UV-strahlung der sonne geschützt werden...
nebenbei bemerkt:
ein bekannter verwendete im vergangenen jahr einen dunklen PVC-stab als stütze für eine wandrebe.
der temperaturstau im stab führte zur gewebeschädigung der anliegenden triebspitze mit anschließendem abknicken. :o


@Dietmar

deine Muskat Letni sieht vielversprechend aus, meine Piesnia ist momentan erst etwa 1,30 m hoch.
an standorten mit kühlem, verregneten frühsommer war die vorkultivierung im topf offensichtlich vorteilhafter als die direktpflanzung.
jetzt erreichen bei mir zumindest die temperaturen sommerliche werte.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 18. Juli 2009, 16:20:51
werner987
Das Vorkultivieren im Topf für einige Wochen war nicht Absicht. Ich hatte einfach im Garten keinen Platz und musste die Rebe (in einem größeren Blumentopf gepflanzt) zwischenparken. Zuvor stand an dieser Stelle ein kleiner Kirschbaum. Da aber dieses Jahr wieder keine Kirschen dran waren, habe ich ihn nach der Kirschernte gerodet. Ich hatte eigentlich auf ganze 2 Kirschen gehofft, die dran hingen, aber die Vögel waren schneller. Der Baum hatte seine Chance und wollte nicht - nun darf sich die Muskat Letni beweisen. Der Standort ist etwas abseits meiner kleinen Plantage mitten auf der Wiese.

Die Höhe meiner Muskat Letni ist auch nicht viel größer als Deine Pieszna. Der Holzstab ist über der Erde 2 m hoch.

Ich hatte die Muskat Letni Ende Mai auf der Rückfahrt aus dem Baltikum aus Polen mitgebracht. Ca. 50 km nördlich von Breslau war in einer Kleinstadt ein Gartencenter, da wirkt ein Dehner sehr ärmlich dagegen. Da gab es auch viele attraktive Tafeltrauben-Sorten und obwohl ich keinen Platz mehr im Garten habe, konnte ich als Reben-Suchtgefährdeter einfach nicht widerstehen und habe wenigstens eine getopfte Rebe mitgenommen - für umgerechnet 2,50 €.

Übrigens ist seit heute der Sommer (nur ein paar Tage bei ca. 30 °C) wieder vorbei und es dauerregnet wieder.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 18. Juli 2009, 19:17:10
auf einer wiese kann das grasmähen an solitärpflanzen problematisch werden.
außerdem entsteht durch die wasserverdunstung der gräser ein kühleffekt, der für die wärmeliebenden reben ungünstig ist.
ein rondell mit pflanzscheibe z.b. wirkt diesem nachteil entgegen und ist leichter sauber zu halten. über ebenerdig verlegte steine als abgrenzung kann man auch bequem mit dem rasenmäher fahren.



Konifere


ja, ich weiß, das sieht eigentlich nicht nach weinrebe aus.
als anregung mußte ich leider eine meiner koniferen mißbrauchen. ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 19. Juli 2009, 00:15:04
@werner987

Die Rebe in der Pflanzscheibe sieht wirklich sehr ungewöhnlich aus. ;D

Was bedeckt eigentlich den Boden innerhalb der Pflanzscheibe?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 19. Juli 2009, 10:55:01
Bei meinen Pflanzflächen habe ich z.T. Kies reingeschüttet. Es gibts in unterschiedlichen Farben passend zum Garten, meiner ist leicht rötlich. Und bei richtiger Dicke (etwa 5-8 cm) kommt kaum was durch. Man könnte darunter ein rundes Stück Mulchfließ zurechtschneiden und reinlegen (mit Löchern) und dann hätte man wirklich Ruhe mit Unkraut.
@werner: tatsächlich hatte ich auch vor zumindest einen Balkon zuranken zu lassen wie es Jepa-Blick gemacht hat. Allerdings habe ich keine so schöne Balkonverschalung wie sie ::)
Leider ist sie auf der Südseite der Alpen zu Hause, also hat ein ganz anderes Klima als ich.
Da kann man noch bis 1000 m Aprikosen anbauen...
Übrigens wechselt das Wetter von heiß/trocken zu kühl/naß und bereits jetzt zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten. Zwar alle gesund, aber Vanessa, Korinka russkaja, Timur und Kiszmisz Zaporozkij kommen super zurecht und wuchern regelrecht. Dabei leidet Esther unter Magnesiummangel, womit ich gerechnet habe bei meinem schweren Boden
lg Lisa
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 19. Juli 2009, 11:23:57
esther hat sortentypisch zum teil eine sehr frühe rote einfärbung der unteren blätter!!

darunter leidet manchmal die zuckereinlagerung emfindlich-> BITTERSALZ

berichte aber weiter welche gut mit deinem klima zurecht kommen
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 19. Juli 2009, 12:12:15
@traubenfreund:
ich finde es auch spannend, wie es sich bei mir die Sorten entwickeln werden, ich berichte gern.
Muß dazu sagen, daß der jetzige Standort einiger Sorten nur wenige Meter von einer im Frühjahr gefällten Kiefer liegt. Bodenverbesserung mit reichlich Kompost und Sand hat für die Esther evtl. nicht ausgereicht. Dank für den Hinweis mit Bittersalz, habe noch in Erinnerung, daß man dieses möglichst im zeitigen Frühjahr verwenden soll und nicht mitten in der Vegetation, aber stimmt es auch ???
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 19. Juli 2009, 14:27:21
Was bedeckt eigentlich den Boden innerhalb der Pflanzscheibe?

kompost. für eine weinrebe hätte ich das pflanzloch mit noch mehr kompost versorgt und evt. oben groben kies (körnung > 1 cm) aufgelegt (siehe haussockel oberes bild).
an einem warmen, gut besonnten standort reicht auch offener boden für jungreben aus.


Dabei leidet Esther unter Magnesiummangel, womit ich gerechnet habe bei meinem schweren Boden

im 1. und 2. standjahr meiner Esther vermutete ich auch magnesiummangel.
(jungreben zeigen oft diese sympthome, besonders wenn sie auf der unterlage 125 AA stehen.)

trotz 2-maligen düngen mit magnesium trat keine spürbare änderung ein.
die zeitige herbstfärbung dieser sorte ist offensichtlich genetisch veranlagt! ::)
wenn deine Esther mehr grüne als rötliche blätter hat würde ich mir keine sorgen machen.
(stark verdünntes) bittersalz kann auch zur blattspritzung verwendet werden (hilft schnell aber nicht dauerhaft).



Esther 19.07.2009


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 19. Juli 2009, 14:28:39
Ich habe bei der Neupflanzung dieses Frühjahr darunter auch Esther extrem großzügig Holzasche mit in die Pflanzerde gegeben, dass und vielleicht die optimale Wasserversorgung haben bei den Neupflanzungen keinerlei Anzeigen von Chlorose erscheinen lassen.

Zwei Stöcke, die ich vor 2 Jahren einfach so in die Erde gepflanzt habe, leiden kräftig unter Chlorose.

Aber da spielt wohl so vieles eine Rolle-es ist immer so eine Sache mit den direkten Kausalitäten.

VG
Giaco
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 20. Juli 2009, 07:36:46
Hallo Traubenfreund und Werner,
die Blätter glänzen eigentlich nicht besonders stark. Die Reife war letztes Jahr Mitte September und die Sorte scheint Pilzrestistenz zu sein. Wir spritzen und düngen gar nicht.
Vermutlich gibt es eh zu viel ähnliche Sorten. Trotzdem danke für die Infos.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 20. Juli 2009, 07:37:29
Hier noch die Blätter.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 20. Juli 2009, 17:46:32
die triebspitzen und trichterförmige blattform sind schon ziemlich markant. ::)
vlt. können dir traubenhaie wie trauben-freund oder Siebenstein mit ihrem großen sortenarsenal weiterhelfen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 20. Juli 2009, 20:15:12
Tja, ich hab mir die Sache natürlich schon angeschaut. Bin aber auch etwas planlos. Ist die Sorte rot oder richtig blau? Wie alt ist der Stock etwa? Wo wurde er gekauft? Wann ist Reifezeit (Vollreife). Beerenform ganz rund?
Du müsstest einfach mal mehr beschreibende Merkmale dazu sagen.
Gruß
Siebenstein
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 22. Juli 2009, 07:14:19
Vielen Dank für Eure Mithilfe. Die Trauben verspeisten wir letztes Jahr ohne ein einziges Foto! ;D
Wir haben 4 verschiedene Weinstöcke 2005 gepflanzt. Auch weiße, aber der ist immer noch recht klein.
Gekauft wurden die Stöcke beim Baumarkt. Die Bezeichnung war mehr als dürftig. Da stand nur "blauer Wein".
Die Trauben waren recht dunkel. Melde mich einfach hier noch mal mit Fotos von den Trauben. (Werden schon leicht rot.)
Nächstes Jahr war ich dann in einer Spezialgärtnerei und habe konkret nach Keltertrauben angefragt. Da bekam ich die amerikan. Rebe "Isabella" die sich ja gar nicht so besonders eignet. Der Spezialversand in Deutschland wollte uns nur im Herbst liefern. Das war uns zu riskant, weil wir krasse Winter haben. Da hätten wir Mitschurinski gekauft.
Dieses Jahr haben wir ja dann "richtig" beim Winzer in der Steiermark eingekauft und nun haben wir Roessler und Rathay angebaut. Es sind alle angewachsen. :)
Eine Frage haben wir noch. Wir wollen die Rebschutzhüllen abmachen. Wie verhindern wir Rehverbiss? Geht das ohne Kaninchendraht? Der Wein steht in der Nähe eines Wildfütterungsplatzes...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 22. Juli 2009, 08:36:30
ich kenne keine rote sorte de so aussieht und schließe damit viele aus!!

wenn sie blau und früh ist würde ich sagen blatt geht in richtung nero
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 24. Juli 2009, 07:48:01
Hallo Trauben-freund,
die Trauben waren dunkelblau - so weit ich mich erinnere. Jetzt werden die ersten schon rot bzw. blau. Hier ein Foto das ich gerade gemacht habe. Nero ist ja eine gute Sorte. Wäre nicht schlecht. :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 08. August 2009, 19:07:05
Ich habe vor, mir Husajne chalgi und Wostorg weiß zu holen. Wie muss ich die denn anschneiden, tragen sie am langen oder kurzen Holz?

Danke, Sandor


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 20. August 2009, 09:02:07
@sandor
Wostorg auf 2-4 augen kanst du schneiden.besser aber auf 6-10.
Kischmisch,Husajne chalgi sind Asiaten,und alle Asiaten wenn noch kühl ist bilden in augen keine oder sehr kleine gronen.das heist,dass die ersten augen die im April im Mei und anfang juni gewaksen sind haben die in augen keine oder sehr kleine traubengronnen.
die besten augen sind die in die wärmste zeit gewaksen sind,juni,juli,august.
ausdem grund asiatische sorten ruig bis15 augen schneiden,dann beim austrib erste 5 triebe ausbrehen,dann muss man warten bis mann alle gronnen sieht auf restlichen 10 augen,dann werden 6 triebe mit schönsten und grössten traubengescheinen belassen und restlihen 4 ausgebrochen.
so hast du deine 6 augen pro meter aber mit riesigen trauben.
aber nicht nur asiaten haben besten auben im jini juli august.Ich habe dieses jahr Dornfelder auf 15 augen geschniten,die Ruten habe ich von 1 stock über dem 2 stock,von 2 über dem 3 stock....usw befestigt.am ende habeb ich nur so viel tribe gelassen,wie stark die rute war.das heist wen die Rute 6mm stark war nur 3-4 augen(triebe) gelassen,wenn 8-10mm dann 5-6 augen(triebe) also 1Auge auf 2-1,5mm Rute. nach der blüte in erbsen grösse die obersten trauben weggeschniten.
Resultat:aus 50 stöcken nur wenige trauben unter 500g die grösste wiegt fast 1kg über 900g.
Mit Solaris ,hat das aber nicht funktionirt.
Holl dier auch Kischmisch Lutschistij, wenn alles richtig machst,hast auch 1kg kernlöse trauben und noch grösser,mit exelentem geschmak.

viel erfolg.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 20. August 2009, 22:08:42
@jacob
Sehr interessant, was Du über das Anschneiden der Reben geschrieben hast.
Wie stelltst Du fest was Asiaten sind? Hängt das davon ab, wieviel die Amurtraube Anteil an der Genetik hat?
Ist es möglich ein Foto einzustellen auf dem man erkennt, wie Du den Dornfelder geschnitten hast?
Dank Dir schon mal.
VG
Giaco
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 21. August 2009, 03:42:14
@Giaco85
Es sind gans allte sorten aus Usbekistan,die sorten sind dort heimisch.
die haben mit amur sorten nicts zutun.Es gibt noch anderen Husajns.

Husajne belyj

Husajne kadu

Husajne kelin barmak

Husajne krasnyj

Husajne polosatyj

Husajne chernyj

Kischmisch Lutschistij hat elternpaar" Kardinal x Kishmish rozovyj"

Kardinal ist 50% Asiate und Kishmish rozovyj 100% Asiate(aus Armenien) also,Kischmisch Lutschistyj 75% Asiat.

Und alle sorten mit Amurblüt Anteil schmecken sehr schleht,sogar schlechter wie amerikaner.Man versucht natürlich eine sorte zu züchten,das die wie Amur bei -40grad nicht erfrirt, robust wie Labruska und schmeckt wie Asiat.
Wer das schaft,so eine sorte zu selektioniren,bekomt ein Nobelpreis.

@Giaco85.Du sreibst:"Ist es möglich ein Foto einzustellen auf dem man erkennt, wie Du den Dornfelder geschnitten hast?"
Wenn du nicht verstanden hast was ich geschriben habe,dann tut es mir leid.Es ligt bestimt an meinem Wortschatz und grammatik.
Ein fotto hilft jezt nicht,weil bei zu weiten aufnamen siet-man nicht ausgebrochene augen und nahe aufnamen zeigen nur ein stück.
Du kannst aber vorbei kommen (Karlsruhe raum) oder mich anrufen,wenn dich das auch interesirt.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 21. August 2009, 09:52:14
Also ich melde mich mal wieder zu Wort,
wir vermuten nun die Königliche Ester.
Leider werden wir die Vollreife nicht abwarten da die Wespen sich jetzt schon auf die Trauben stürzen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 21. August 2009, 11:15:43
Hallo Jakob,

vielen Dank für Deine Antwort. Für mich ist es eine gute Schilderung, wobei ich diese Variante noch nicht kannte.

Ist Deine beschriebene Kischmisch Lutschistij die gleiche wie bei Schmidt, wenn nicht, wo könnte ich sie beziehen?

Gruß Sandor
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 21. August 2009, 11:27:44
@sandor

ja das ist sie!


die variante, die jakob beschrieben hat ist aber weniger was für anfänger!!!

da ist viel arbeit mit verbunden , ausbrechen, ausdünnen usw... ist in erhöhtem maße gefordert.

gleiches gilt bei der von mir bei kernlosen sorten empfohlenen S-Anschnitt, bei der einfach die rute kurz vor dem nächsten stock nochmal um 180° wieder zurückgebogen wird mit dem gleichen resultat nur dass etwas mehr gefühl beim biegen gefordert ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 23. September 2009, 02:42:03
Ab wieviel mm stärcke,kann man mit Omegazange veredeln?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 23. September 2009, 10:06:23
am 24. mai wollte ich einmal probieren, ob man ohne die prozedur mit der langen lagerung und desinfektion der reiser auskommen kann.
hierbei habe ich direkt grün auf grün kopuliert und anfangs eine plastetüte übergestülpt.
wegen der anschließenden nassen, kühlen witterung ist die kallusbildung wahrscheinlich nicht gelungen.
immerhin haben sich aus dem wachsendem geiztrieb ein paar blättchen gebildet.
ein rigoroses abschneiden von grüntrieben der alten sorte hätte den saftdruck verstärkt.
ich kappte aber lediglich die triebspitzen, um mein versuchskarnickel für evt. neuversuche zu erhalten. :-\ ;D

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Kopulation 24. Mai 09

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Kopulation 01. Juni 09

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Zitat


@Werner987 .
Ist die veredelüng gut angewaksen? Wie lang ist die Rute jezt?

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 23. September 2009, 15:59:11
falls die veredelung ausreichend verwachsen ist werde ich im mai 2010 berichten. ich hatte zum verbinden nur einfaches isolierband verwendet. bei einem versuch, die kopulation zu kontrollieren, stellte ich fest, daß der kleber des bandes ziemlich aggressiv ist. deshalb kann ich zum jetzigen zeitpunkt nicht beurteilen, ob sich kallus gebildet hat. die kalte witterung im frühsommer war eher ungeeignet, dieses ziel zu erreichen. der zuwachs beträgt nur 28 cm.
für einen erneuten versuch würde ich veredelungsband beschaffen.
bei besserem material und dem entsprechend warmen wetter halte ich diese mehode (grün auf grün) für aussichtsreicher. korrektur: bild 2 wurde am 1.juli aufgenommen.

Jakob, wie sieht es mit deinen veredelungen aus?

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Kopulation 24. Mai 09

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Kopulation 01. Juli 09

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Kopulation 23.September 09

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Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 24. September 2009, 01:24:08
Ich habe(schwarz auf grün) veredelt.Nur 2 veredelungen sind ok,ca 1,50m.
Grösste feller ist,zulage Keile(ca 4-6 cm) Zu grosse Wunden.
Habe angst gehabt das die Auge nicht ginug saft bekommt.
Kalus hat sich nur im unteren bereich (ca2-3mm) gebildet und verwaksen.
Also für "schwarz auf grün" kann man sich ruhig eine Omega zange nemen.
Und die beste Zeit ist von 15 Mai bis 1 Juni.Tages temperatur darf nicht weniger wie +15 grad sein und +26 grad darf nicht übershreiten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: allgaeu am 25. September 2009, 22:20:59
Meine Erfahrungen mit der Standortveredelung bei Reben sind sehr unterschiedlich. Die ersten Versuche machte ich mit Holz auf Grün im Frühjahr 2008. Keine einzige meiner 8 Veredelungen ist angewachsen. Die Reiser waren über den Winter eingeschlagen. Hatte die Augen wie bei Fibl empfohen vorgetrieben.
https://www.fibl-shop.org/shop/pdf/mb-1400-rebenveredelung.pdf
Allerdings schlugen sie sehr schnell aus, vermutlich vor der Kallusbildung. 2009 lagerte ich die Reiser im Null-Grad-Fach in einer Plastiktüte (wegen der Austrocknung). Leider waren sie massiv verschimmelt. Angewachsen sind dann nur Kodrianka und Einsett Seedless. Deshalb probierte ich sofort die Grün auf Grün Veredelung. Muss jetzt leider aufhören. Werde später davon berichten. Grüße Hermann



Einsett auf Solara

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 28. September 2009, 11:58:51
Werner987
Gibt es ein grund,warum du 2 Äugige edelreis veredelt hast?
Warum nicht mit einem Auge?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: allgaeu am 28. September 2009, 22:14:52
Zur Grün auf Grün Veredelung. Ich schnitt angang Juni bleistiftstarke Edelreiser mit einem Auge und möglichst eingerolltem Geiztrieb. War das erste Geiztriebblatt bereits aufgeschlagen schnitt ich es ab. Angewendet habe ich die Keilmethode wie auf der Fibl Seite zuerst beschrieben. Verbunden habe ich mit Parafilm und Isolierband. Eine Woche später entblätterte ich die Unterlage kräftig. Und siehe da die Geiztriebe fingen wenige Tage danach an zu wachsen. Später trieben an einigen Edelreisern auch noch die angelegten Winteraugen aus. Mehrere Triebe sind jetzt über 3 m lang und Daumendick. Die Holzreife hat stand heute allerdings noch nicht eingesetzt. Die Anwachsrate von Grün auf Grün liegt bei Solara und Vanessa bei 100%. Auf Glenora wuchs leider nur Juliana an. Millenium und Primus wurden abgestoßen. Übrigens habe ich nun meine 3 jährige Tonia über. Wer Interesse hat kann sich melden. Hätte gerne 20 Euro plus Versand.

Grüsse Hermann


Tonia Traube

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Lucelli am 30. September 2009, 09:39:56
@jakob
Deine Beschreibung zum Schnitt für die Asiaten ist für mich ja grundsätzlich verständlich. Nur wo befinden sich an einer Rute die ersten 5 Augen. Entfernt man die 5 Augen an der Spitze der Rute oder die 5 Augen an der Basis der Fruchtrute ? Vielen Dank für deine Antwort auf meine blöde Frage.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 01. Oktober 2009, 01:00:55
@Lucelli
Natürlich vom Stam gesehen.Aber nicht nur Asiaten haben diese eigenschaften.Zumbeispil Dornfelder bildet von 6-te auge bis zur 12-14-te Auge schönere und grösere Gronen,wie von1 bis 5.Das spilt für Weinbau natürlich keine role.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Oktober 2009, 01:11:54
Fotos sind vom Ukaineschem Forum geladen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Oktober 2009, 01:14:07
Keil.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Oktober 2009, 01:16:09
???? ???
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Oktober 2009, 01:38:53
Kardon.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 07. Oktober 2009, 23:25:15
@allgaeu @jakob

meinen glückwunsch für die gelungenen standortveredelungen!
im bereich der keltertrauben lagen schon einige erfahrungen mit der affinität (verträglichkeit) der verschiedenen sorten vor.
bei den tafeltrauben betreten wir diesbezüglich neuland - deshalb sind erste erfolge aufschlußreich.

Gibt es ein grund,warum du 2 Äugige edelreis veredelt hast?
Warum nicht mit einem Auge?

leichteres handhaben beim verbinden. habe das zweite auge dann nicht mehr abgeschnitten.

???? ???

sieht aus wie angeplattet oder chip-veredelung.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 14. Dezember 2009, 20:54:30
Meine Reben habe ich bisher so geschnitten, dass jeweils 2 Tragruten mit 6 - 8 Augen nach dem Schnitt übrig geblieben sind (Bogreben).

Nun überlege ich, ob ein Kordon (T-Form) bezüglich Ertragssteigerung besser wäre.

Was meinen die Experten?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 14. Dezember 2009, 21:14:29
bevor sich die experten melden:
für die ertragshöhe ist es meist* egal, ob du auf kordon oder bogrebe anschneidest. aber schmecken tun die trauben, bzw. ihre produkte besser, wenn man den etrag reduziert, statt ihn zu erhöhen.
eine kordonrebe ist etwas schwieriger in form zu halten, sieht aber im winter viel schöner aus als eine bogrebe, besonders wenn sie schon älter ist.

*es gibt ein paar ausnahmen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 14. Dezember 2009, 21:22:58
Bei der Kordonvariante sind doch aber mehr Augen für den Austrieb vorhanden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 14. Dezember 2009, 21:36:47
aber nur, wenn man die zapfen zu lange anschneidet. wenn man zurückhaltend schneidet, hast du einen trieb pro auge, genau wie bei der bogrebe.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 14. Dezember 2009, 21:38:02
aber nur, wenn man die zapfen zu lange anschneidet.


so habe ich es mir ja auch gedacht...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 14. Dezember 2009, 21:40:30
dann kriegst du zwar beliebig hohe ernten, aber besonders süß und schmackhaft werden die träubchen nicht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 14. Dezember 2009, 21:41:28
Vielen Dank.

Dann muss ich eben noch mehr Reben pflanzen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 15. Dezember 2009, 19:21:03
wenn die basalen augen fruchtbar sind (vorher prüfen) kann man auch den zapfenschnitt anwenden.
einige (wenige) sorten tragen nur am langen holz zuverlässig.

vereinfachter vergleich ohne fruchtausdünnung:

bogrebenschnitt - größere trauben mit kleineren beeren - oft überlastung - weniger süß
zapfenschnitt - kleinere trauben mit größeren beeren - kaum überlastung - süß
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 15. Dezember 2009, 19:22:45
einer überlastung kann man aber auch bei bogreben leicht durch den winterschnitt vorbeugen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 15. Dezember 2009, 19:31:59
wenn die basalen augen fruchtbar sind (vorher prüfen)

wie macht man das?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 15. Dezember 2009, 20:06:01
...wenn sich an den diesjährigen (einjährigen) trieben früchte gebildet haben, die aus den untersten beiden augen des zweijährigen holzes (der bogrebe) wuchsen.

einer überlastung kann man aber auch bei bogreben leicht durch den winterschnitt vorbeugen.

vorbeugen ja, sicherstellen nicht.

einige tafeltraubensorten sind sehr fruchtbar - einzeltraubengewicht bis 1 kg oder mehr.
wer dann den ertrag nicht reduziert überlastet den rebstock und erntet saure trauben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 15. Dezember 2009, 20:12:33
...wenn sich an den diesjährigen (einjährigen) trieben früchte gebildet haben, die aus den untersten beiden augen des zweijährigen holzes (der bogrebe) wuchsen.



Danke. verstanden habe ich das leider nicht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 15. Dezember 2009, 21:22:34
vlt. kann das untere bild die thematik verdeutlichen.

wenn an den trieben, die aus zapfen 1a und 1b gewachsen sind, sich trauben bildeten, dann ist die sorte auch für zapfenschnitt/cordon geeignet.
das gleiche trifft für die ersten beiden untersten, stammnahen knospen der bogrebe zu, falls dort auch triebe gewachsen waren, die früchte trugen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 15. Dezember 2009, 21:27:05
ok. Danke.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 15. Dezember 2009, 22:22:04
einer überlastung kann man aber auch bei bogreben leicht durch den winterschnitt vorbeugen.

oder Laubwand erchöhen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 25. Dezember 2009, 10:07:58
Es würde mich mal interessieren, welche Sorten nur am langen Holz tragen.
Als ich auf der Suche nach Rebsorten war konnte ich in den Sortenbeschreibungen darüber überhaupt nichts lesen.
Meine Reben stehen alle, außer Esther die ein Bäumchen werden soll,
an einer langen, 3m hohen Betonsteinmauer (S).
Eigentlich wollte ich alle zu einem Senkrechtkordon mit Zapfenschnitt(wie in Fassadengrün beschrieben) erziehen.
Allerdings frage ich mich jetzt ob sie dann überhaupt fruchten.
Die Reben sind alle erst 2009 gepflanzt worden, sind also noch alle Möglichkeiten offen.
Es handelt sich um:
Chevchenko
Palatina
Druschba
Kodrianka
Primus (Botrus)
Frumoasa Alba
Naranczizu
Phillip
Rhea
Ich weiß mittlerweile Dank den Traubenprofis hier daß einige Sorten bei meinem Standort sehr gewagt sind, aber ich konnte der Sortenbeschreibung einfach nicht widerstehen 8)und die Hoffnung stirbt ja zu letzt.
Aber, sind da Sorten dabei die nur am langen Holz tragen?
Könnt Ihr mir da (wieder mal :D ) helfen?

Vielen Dank
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 25. Dezember 2009, 23:04:32
Wenn die Trauben nicht reif werden, dann kann man ja an die Betonmauer anlehnend ein Gewächshaus vorbauen. ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 26. Dezember 2009, 08:36:56
HiHi, Superidee, aber wenn ich die dem "Chef" vorschlage wird er mich eigenartig anschauen...
(Ist leider gar kein Gartenmensch, hätte am liebsten alles rund ums Haus verplattet oder betoniert)
Aber vielleicht erst mal so bissel was aus Folie zum dranlehnen.... 8) wär ja dann ausbaufähig (breitgrins)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 26. Dezember 2009, 16:50:12
zu der schnittlänge kann ich nur von 3 der aufgeführten sorten etwas sagen.
Palatina und Frumoasa Alba tragen auch bei zapfenschnitt.
Naranczizu sollte man unbedingt (sehr) lang anschneiden, um einen vernünftigen ertrag zu ermöglichen.

jungreben tragen oft an langem holz besser. gegebenenfalls würde ich erst den bogrebenschnitt anwenden. nach 2-3-jähriger beobachtung lässt sich meist eine aussage treffen, ob die entsprechende sorte auch für kurzen anschnitt geeignet ist. bei positivem befund kann man leicht auf zapfen umstellen. mit dieser variante verbessern sich die chancen, früher eine größere anzahl trauben zu ernten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 19. Januar 2010, 12:35:36
@urmele

kurz tragen außerdem:

philipp
rhea
kodrianka

unbedingt lang:

druschba


die anderen sorten sind noch so jung auf dem markt, dass ich dazu frühestens im mai was sagen kann bzw. trägt jede sorte kurz außer den sultanina-sorten aber eben mehr oder weniger gut.


ich pflanze nur noch sorten an wand und säule wo ich mir sicher bin, dass sie auch kurz tragen. plage mich jedes jahr mit narancizu und flame an der hauswand und biege bis zu 2,5m lange ruten.


@ all

wer hat denn schon die reben geschnitten und kann einschätzungen zu frostschäden geben. wollte die woche mal rausgehen um nachzuschauen aber tägliche schneefälle machen das zu einer nicht gerade schönen arbeit.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 19. Januar 2010, 17:03:48
im november waren ideale wetterbedingungen für meinen winterschnitt, habe ich allerdings verpasst.
der dezember brachte ungewöhnlich zeitige, stärkere frostgrade.
seit 30. dezember sind hier 85 cm schnee gefallen, vergleichbare bedingungen wie 1978/79.
ab gestern habe ich hier leichtes tauwetter. wenn der schnee irgendwann verschwindet werde ich bei angenehmen temperaturen den rebschnitt erledigen.

frostschäden erwarte ich nach derzeitiger wetterlage nicht. im dezember war der tiefstwert -15 grad, im vorigen winter -17 grad. gefährlicher wird es, wenn nach einer wärmeperiode im januar oder februar wieder deutlich kältere temperaturen einbrechen. die frostresistenz wäre dann um einiges niedriger...mal schauen, wie sich das wetter weiter entwickelt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: mutabilis am 22. Januar 2010, 13:17:34
Kaum hatte ich geschnitten, kam der Winter ::) Ich hoffe, die Reben überstehen es...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 22. Januar 2010, 20:48:33
wenn es sich um hausreben handelt würde ich mir keine großen sorgen machen. sie stehen in der regel geschützt. schlecht ausgereiftes holz kann bei spätem schnitt bereits erfrohren sein. wer es frühzeitig entfernt braucht sich keinen illusionen hinzugeben. ;)
nach meinen erfahrungen hat der schnittzeitpunkt keinen einfluss auf die frosthärte des verbleibenden holzes.

für winzer in offener lage oder in talsenken, wo bei windstille die kalte luft hinunterfließt, sieht die lage etwas bedrohlicher aus. dort ist ein späterer schnitt sinnvoll, um evt. augenschäden mit längerem schnitt auszugleichen. Müller-Thurgau, Silvaner, Chardonnay, Gewürztraminer, Schwarzriesling, Nero, Spätburgunder, Grauburgunder, Dakapo, Bl. Trollinger sind einige der ziemlich frostempfindlichen sorten...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 19. Februar 2010, 10:36:35
Ich werde heute mit dem Rebschnitt beginnen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: tapir am 20. Februar 2010, 13:23:11
Ich habe heute meine getopfte Weinrebe geschnitten. Und dann in einem Anfall von Wahn Baumwachs auf die Schnittstellen gestrichen ::) weil ich nicht wollte, dass sie wieder so stark blutet, wie in den letzten Jahren. Wahrscheinlich war das kontraproduktiv. :-[

Liebe Grüße, Barbara
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 23. Februar 2010, 10:02:31
Wir konnten keinen der 2 Kurse mit Laubschnitt mitmachen, weil das Wetter so schlecht war. (Schnee) :P
Wir haben jetzt gehört daß die ausgepflanzten Fechser vom letzen Jahr nochmal bis fast runter abgeschnitten werden sollen damit es ein kräftiger Weinstock wird.
@rhabarbarum: Angeblich schadet das Bluten nicht so sehr, denke aber Baumwachs ist auch okay.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 24. Februar 2010, 18:50:00
Ich habe heute meine getopfte Weinrebe geschnitten. Und dann in einem Anfall von Wahn Baumwachs auf die Schnittstellen gestrichen ::) weil ich nicht wollte, dass sie wieder so stark blutet, wie in den letzten Jahren. Wahrscheinlich war das kontraproduktiv. :-[

eine kübelrebe mit begrenztem bodenvolumen wird es danken, wenn keine nährstoffe mit dem saft ausgespült werden. :D
es wird sich zeigen, ob das baumwachs schnell genug aushärtet.

ich verwende seit vielen jahren latex bindemittel, bevorzugt an jungreben oder wenn eine verjüngung an älteren rebstöcken angesagt ist, wo größere schnittwunden entstehen.
als behälter benutze ich ein glas mit deckel aus thermoplaste. den deckel habe ich gelocht (locheisen) und einen pinsel (-stiel) eingepasst.

flüssiges latex beginnt nach einiger zeit zu schimmeln, wenn es mit luft in berührung kommt.
deshalb mische ich eine geringe menge fungizid (kupferoxyclorid) bei.
als nebeneffekt beugt man damit dem eindringen von holzkrankheiten wie Esca vor (wird bei wenigen weinreben nicht weiter interessieren).
der wundanstrich hat sich auch bei anderen obstgehölzen bestens bewährt. allerdings bevorzuge ich dort das sommerhalbjahr zum abschneiden dicker äste (windbruch usw.) und bringe nach einigen wochen einen zweiten anstrich auf.

vor erneutem gebrauch rühre ich die latexmischung nur kurz um. mir gefällt diese lösung besser, als sich mit steif gewordenem baumwachs herumzuärgern. das einpinseln ist sehr schnell erledigt. 8)
gartenfreunde mit größeren obstplantagen werden das baumwachs schneller aufbrauchen und weniger probleme damit haben (oder ganz darauf verzichten).
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 24. Februar 2010, 21:07:21
zur frage, ob man große schnittwunden bei reben mit wundverschlußmittel behandeln soll:
jemand von der forschungsanstalt geisenheim sagte mal, das sei eher ungünstig, weil sich unter dem schutzfilm mikroorganismen, die man zwangsläufigerweise mit säge oder messer auf die schnittwunde brächte, optimal vermehren könnten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 24. Februar 2010, 21:12:39
Halb-OT:

Ich bin neulich an einer Apfelplantage vorbeigefahren, die mit einer Heckenschere von vielleicht zwei Meter Länge vom Traktor aus geschnitten wurde. Da hat sich keiner Gedanken über exakten Schnitt und Wundverschluss gemacht. Offensichtlich wird trotzdem ausreichend geerntet und wirtschaftlich produziert.
Ich vermute mal, wir machen uns viel zu viel Sorgen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 24. Februar 2010, 21:21:06
reben reagieren allerdings empfindlicher auf schnittmaßnahmen als etwa apfelbäume, da schnittflächen niemals überwallt werden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 24. Februar 2010, 22:41:40
in der regel verkorken die schnittstellen an reben von innen.
ich hatte versuchsweise an einer rebe, ohne einen reststumpf zu belassen, triebe glatt abgeschnitten.
nach dem einstreichen mit latex wurden einige wunden überwallt. eine beeinträchtigung der leitungsbahnen konnte ich nicht feststellen.
es bleibt aber jedem selbst überlassen, ob er wunden behandelt oder nicht.
die DLG Rheinland Pfalz führt seit 1999 versuche hinsichtlich Esca durch.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: rasty am 25. Februar 2010, 20:40:57
Liebe Forumsmitglieder, ich habe eine Bitte! Kann mir jemand mitteilen, wo ich schnellstens Unterlagen vom Typ Kober 125AA kaufen kann? In meinem Kühlschrank liegen viele Edelreiser, die möglichst schnell aufgeproft werden müssen. Ich danke Euch im Voraus! Irina
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 25. Februar 2010, 20:55:35
die firma antes an der bergstraße hat die. ob sie sie auch verkaufen, müßtest du tel. erfragen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: rasty am 25. Februar 2010, 21:36:55
Vielen Dank! Ich werde morgen anrufen
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 27. Februar 2010, 17:56:52
Heute war schönes Wetter und so habe ich den diesjährigen Rebschnitt gemacht, alles geschreddert und die Anhäufelungen wieder breit gemacht.

Nun frage ich bzw. mein Rücken mich, wie machen das die Winzer, die einen großen Weinberg haben?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 27. Februar 2010, 18:04:41
In meinem Kühlschrank liegen viele Edelreiser, die möglichst schnell aufgeproft werden müssen.

Willst Du Deine Edelreiser nicht lieber einem Profi zum veredeln geben?? Dann wirds wenigstens was. Frag mal die Forumsmitglieder nach ihren Veredlungsversuchen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 27. Februar 2010, 18:20:34
@ Siebenstein

Du hast Post

@ Dietmar

ich hab schon gesehen, dass sich die Winzer im Westen bergaufwärts stellen- wie das die Winzer im Osten machen, ist mir unbekannt. ;D

Sandor
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 27. Februar 2010, 18:38:05
Liebe Forumsmitglieder, ich habe eine Bitte! Kann mir jemand mitteilen, wo ich schnellstens Unterlagen vom Typ Kober 125AA kaufen kann?

falls es bei Antes nicht möglich ist, Apfelfreund bezog seine unterlagen von dort:

http://www.frank-reben.de/Info-Brief_Unterlagsreben/Ihre_Unterlagsreben/ihre_unterlagsreben.html

das heutige, sonnige wetter habe ich auch für den rebschnitt genutzt.
bis auf einige wenige reben, die noch mit schnee bedeckt sind, ist die aktion beendet.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 27. Februar 2010, 18:44:23
@sandor

Zitat
ich hab schon gesehen, dass sich die Winzer im Westen bergaufwärts stellen- wie das die Winzer im Osten machen, ist mir unbekannt.

Wo nehme ich den Hang her? Mein Garten ist ebenerdig.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: rasty am 27. Februar 2010, 20:58:36
In meinem Kühlschrank liegen viele Edelreiser, die möglichst schnell aufgeproft werden müssen.

Willst Du Deine Edelreiser nicht lieber einem Profi zum veredeln geben?? Dann wirds wenigstens was. Frag mal die Forumsmitglieder nach ihren Veredlungsversuchen.
Die Profis in Deutschland befassen sich nur mit der Veredelung von WEIN-Trauben. TAFEL-Trauben sind ein anderes Thema. Beim Veredeln von Tafeltrauben spielt die Kombination von Edelreis zur Unterlage eine wesentliche Rolle(Holzreife, Reifezeit, Traubengewicht usw).
Mittlerweile habe ich soviel neue und wertvolle Rebsorten in meinen Fundus. Ein paar davon waren nur mit ausserordentlichen Schwierigkeiten zu bekommen. Mit einer bewährten Methode zur Wurzelbildung habe ich fast 100% Erfolg. Genauso soll es bei der Veredelung ausgehen. Profis aus der Winzergilde rechnen mit einer Erfolgsquote von 50%. Mich interessiert das Ergebnis von 95%-100% nach der Maxime: Soll es gut werden, mache es selbst!
Liebe Forumsmitglieder, ich habe eine Bitte! Kann mir jemand mitteilen, wo ich schnellstens Unterlagen vom Typ Kober 125AA kaufen kann?

falls es bei Antes nicht möglich ist, Apfelfreund bezog seine unterlagen von dort:

http://www.frank-reben.de/Info-Brief_Unterlagsreben/Ihre_Unterlagsreben/ihre_unterlagsreben.html
vielen Dank für Deinen Tip.
Herr Frank hat uns zweimal vergessen und ist jetzt im Winterurlaub.
Ich warte bis zum Mittwoch und hoffe, dass die Belieferung doch noch klappt, da mir sonst die Zeit davon läuft.
Vielen Dank für eure Hilfestellung.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 27. Februar 2010, 21:18:08
was hat denn der antes gesagt?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 28. Februar 2010, 13:03:20
@rasty

Zitat
Mittlerweile habe ich soviel neue und wertvolle Rebsorten in meinen Fundus.

Um welche neuen Sorten handelt es sich?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 28. Februar 2010, 16:24:33
@rasty

wenn nach der veredelung überzählige reben vorhanden sind würde ich gern folgenden sorten bestellen:

Galahad
Aladdin
Blestjatschji

wie sieht es mit der wespengefährdung dieser tafeltrauben aus?
treiben einige der sorten sehr früh aus?
in den osteuropäischen foren kannst du dich sicher besser informieren als unsereiner mit begrenzten russisch-kenntnissen. ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: rasty am 28. Februar 2010, 19:39:42
was hat denn der antes gesagt?
Antes habe ich noch nicht kontaktiert, da ich am Mittwoch noch einmal mit Reben Frank sprechen wollte.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: rasty am 28. Februar 2010, 19:54:30
@rasty

wenn nach der veredelung überzählige reben vorhanden sind würde ich gern folgenden sorten bestellen:

Galahad
Aladdin
Blestjatschji

wie sieht es mit der wespengefährdung dieser tafeltrauben aus?
treiben einige der sorten sehr früh aus?
in den osteuropäischen foren kannst du dich sicher besser informieren als unsereiner mit begrenzten russisch-kenntnissen. ;)
Über das Thema Wespenfraß habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Bleiben nach der Veredelung noch ein paar Reben von den oben genannten übrig bekommen Sie natürlich Bescheid!

Zitat
Mittlerweile habe ich soviel neue und wertvolle Rebsorten in meinen Fundus.
Zitat
Um welche neuen Sorten handelt es sich?
Schauen Sie sich doch einmal diesbezüglich meine Homepage an.
Und noch Seyanez Produsera ( von Privatzüchter ); Sestra Kischmisch Lutschisti ( mit Muskat, Trauben bis 40 cm), Rusbol ulutschenni (kernloss), Landisch ( Privatzüchter von Sofia und Livia) und noch ein paar.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 01. März 2010, 22:07:56
Irina!
Das zauberwort für Tafeltrauben heist "5BB".
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 01. März 2010, 22:36:41
Zitat
...Das zauberwort für Tafeltrauben heist "5BB"....

egal, wie der boden ist?

bei keltertrauben werden, je nach bodenqualität, ganz verschiedene unterlagen benutzt. ist das bei tafeltrauben anders?
wenn ja: warum?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: rasty am 02. März 2010, 20:10:04
Irina!
Das zauberwort für Tafeltrauben heist "5BB".
Artur 125 AA passt für Frühsorten besser, weil das Holz bei 125AA früher reift
( Meine Meinung)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 02. März 2010, 21:55:17
Irina
Meine frühsorten ,haben von anfang August bis mite November Zeit dafür.
Ertrag reduzieren,dann wird ales wieder gut.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 03. März 2010, 08:24:37
Die verschiedenen Unterlagssorten wählt man nach den zu bepflanzenden Böden aus. So sollte man z. B. eine Rebe mit 125AA Unterlagen niemals auf einen kalkreichen Boden pflanzen. Ich denke auch , dass 5BB für viele Sorten, die sowieso schon stark wachsen gänzlich ungeeignet ist. Die Holzreife hängt bestimmt mehr von der eigentlichen Rebsorte ab und kann mit der Unterlagenwahl nur geringfügig beeinflusst werden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 03. März 2010, 22:08:29
@Siebenstein
Wir wolen ja wachstum verdopeln und vervierfachen um ertrag zu erhöchen.
Wir wollen kein Wein machen mit 1,5kgM².Wir wollen Obst machen-mit 4-6kgM².


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 04. März 2010, 18:58:11
jakob hat ein wichtiges argument genannt.
das traubengewicht der neuen osteuropäischen tafeltrauben ist wesentlich höher als bei den üblichen keltertrauben. für die zuckerproduktion in den tafeltrauben ist bei gleicher bogrebenlänge eine höhere laubwand erforderlich.
eine starkwachsende unterlage schafft dafür gute voraussetzungen, ansonsten muß noch mehr ausgedünnt werden.
5 BB ist für sandböden bestens geeignet. für wüchsige, närstoffreiche böden kann eine zu stark wachsende unterlage kontraproduktiv sein, wenn die edelsorte nur über eine mittlere fruchtbarkeit verfügt.
in dem fall sind 125AA oder Binova besser geeignet. Die universalsorte gibt es noch nicht!
einige trauben-fans werden sich aufgrund der bodenverhältnisse nach der kalkverträglichkeit der unterlage richten müssen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 04. März 2010, 20:14:21
Ist denn der Traubenertrag bzw. der Fruchtansatz bei starkwüchsigen Unterlagen tatsächlich höher als bei "normalwüchsigen" wie SO4 oder Binova?? Ich hab vor vielen Jahren mal ein paar Muscat bleu von Kimmig mitgebracht. 2 stehen auf 3309 (gilt als schwachwüchsig) und eine auf 5BB. Also - außer in der Wuchsstärke kann ich keine Unterschiede (Fruchtbarkeit, Traubengröße etc.) feststellen. Auch bei der Verrrieselung sind nur minimale Unterschiede (zugunsten der 3309) festzustellen. Hat jemand auch direkte Vergleichsmöglichkeiten (mehrere Reben der gleichen Sorte auf versch. Unterlagen)?
Von 125 AA auf kalkreichen Böden kann nur abraten. Ich kauf niemehr 125AAgepfropfte Reben! Nichts schlimmer als chlorosegelbe Reben im Garten!!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 05. März 2010, 11:59:34
ich habe vor paar jahren mal einen bericht gelesen, wo es um versuche ging mit königin der weingärten und unterschiedlich unterlagen.

da wurden durchaus unterschiede in bezug auf trauben/beeren-größe, ertrag, wuchs usw. festgestellt.

was mich an solch einer sache immer stört..... ich kann auch fanny an der hauswand ziehn und pro stock meine 30kg ernten, würd sie wahrscheinlich sogar bei mir reif bekommen ABER: ziel für den hausgarten sollte es sein das maximum an geschmack rauszuholen denn wenn ich wasser mit schale außenrum möchte kann ich auch in den supermarkt. und das geht nicht mit 6kg/m^2 oder mehr. wer mal reife keltertrauben probiert hat ( denke da an sieger,ortega,gutedel, morio , silvaner usw..) der schmeckt schon was an aromen möglich ist. wobei eine optisch schöne große traube natürlich auch seinen reiz hat!

@jakob

ich habe meine fanny im jahr 2008 stark überlastet. letztes jahr waren es wohl so gut 2kg stockertrag. richtig erholt hat sie sich immernoch nicht. das äußert sich v.a. im dünnen holz und der schlechten regeneration aus dem alten holz. fruchtansatz ist bei fanny immer extrem hoch.


finde es wird immer schwieriger für anfänger einen schönen stock zu erzeihen von dem er auch 30 jahre was hat. es muss im frühjahr geschnitten werden, am besten ausbrechen im mai, jetzt noch fruchtausdünnung und und und......


wirklich unkompliziert waren noch rondo,regent,jetzt solaris usw.... die tragen jahr für jahr egal ob lang oder kurz angeschnitten, wachsen stark und regulieren sich im prinzip von selbst.pflanzenschutz meist nicht notwendig.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 05. März 2010, 21:50:45
bei Fanny muß man wegen der hohen fruchtbarkeit sehr stark ausdünnen. in der literatur wird das traubengewicht mit ca. 350 gramm angegeben.
2008 erntete ich 12 kg trauben von diesem 4-jährigen stock (auf 125AA), durchschnittsgewicht 800 g.
eine überlastung war die folge. sie hielt sich aber wegen der laubwandhöhe von 2,50 m in grenzen.
dank der warmen witterung erreichte der zuckergehalt sortentypische werte.
seitdem habe ich den winterschnitt auf eine lange bogrebe zurückgefahren.

am dienstag war wieder einmal ein schnellschnitt der reben von verwandten angesagt.
nachfolgend handelt es sich um eine wüchsige jungrebe (Palatina?), die 2009 knapp 2 kg ertrag brachte.

[td]

2009 vorher

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[td]

2009 danach

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[/table]

[td]

2010 vorher

[/td]
[td]

2010 danach

[/td]
[/table]
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 06. März 2010, 21:48:31
@Werner987
wie oft hast du den Stock gefütert?
Für 12 kg mit 4 jahren sollte man schon 3-4 füttern,finde ich.
 Bei 250 cm höche hast Du,ca 20-25 Augen.Du kannst ruhig auf 2 oder 3 lange ruten schneiden,kein problem.
wenn Triebe im Früjahr 3-4 cm gross sind,tu jede gerade zahl ausbrechen und jede ungrade lass wachsen.
zb; 1,3,5,7,9,11,13,15...usw lassen und 2,4,6,8,10,12,14....usw ausbrechen.
Sehr wichtig;Numer 1 ist nicht gleich das erste Auge(kann aber sein),wichtiger ist das obere Auge(nur obere).
Vorsicht ! mit Augen kann man auch überlasten.

@Sibenstein.
Beim schnit auf 6-10 Augen, Unterlage ist egal.Auf 40-50 Augen ist 5BB besser geeignet wie 3309. Der 3309 wird schon nur mit Augen überlastet.
Schau mal untere 2 Fotos von Werner 4-5 m Kardon.
Auf CO4, kann er, wenn er will 20 kg odere mehr, jdes Jahr ernten.Und nicht im Oktober,sondern auch schon im August.
Er schaft es aber nur(und nicht nur Werner),wenn er sich nicht mit den Winzern vergleicht und Stock im Garten, mit dem Stock auf dem Wenberg vergleicht.
Das ist ein grosses problem,habe ich fest gestelt.Alle,wirklich alle machen dem Grosswinzer nach.Der kann aber vieles nicht machen weil er 30.000 stöcke hat.
Wir dagegen mit 1-20 stöcke und begrenztem Platz,sollen anderes machen und von 1 stock 20-30 kg ernten.Und dafür 5BB oder CO4 am besten geeignet sind.

@Trauben-freund
Gans meiner meinung,Anfenger Die nichts dazu lernen wollen,solen mit Solaris anfangen.
Was geschmak aber betrift,da habe ich gans andere meinung.
Ich möchte gern Sorten mit verschidenen geschmak richtungen aber so fein wie ausgereifte Honigmelone und nicht wie Citrone oder Orange.
Wer kann schon am Fernsehen 800g Solaris essen? Und Arkadija kann man 1kg "runter hauen"
Leztes Jahr habe ich Georg unterlastet,der war 1Jahr alt und hat 2m gut ausgereifte Rute gechabt.Mit 10 Augen auf die volle 2m lenge haben wir mit"ihm" los gelegt.Mit 3mal, alle 4 Wochen ENTEC-NPK(wenig) und 1mal KALIMAGNESIUM,habe ich nur 1 schönste und grösste Grone gelassen.
Ich muss sagen in CO4 ist viel potenzial,3 Ruten waren ca 20-24mm stark die anderen von 10-18mm.Ich sollte mehr augen lassen oder mehr Gronen.
Und geschmak war wie beim keltertrauben,zuviel Zucker und zuviel Seure ohne muskat aber sehr früchtig.Wie Solaris oder Burgunder sorten. >:(

Für 2010 plane ich.Pro 1mm Rutestärcke lasse ich 1 Auge,das wird ca 16-18 Augen mit je1 Grone.Mit 500-600g Trauben Giwicht wird Georg mit 8-10kg belastet.Jezt wird ausgerehnet wieviel essen er für 10kg braucht und dann wird geschaut ob 1mm pro Auge reichen,wenn zuwenig nechstes Jahr lasse ich dan 2mm stärke pro Auge.
Und hofe dass geschmak feiner wird,sonst erlebt Er nicht mehr "2mm pro Auge2. ;D





Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 06. März 2010, 23:02:28
@jakob

du magst keinen orangen-geschmack?? dann sind wir wirklich anderer meinung (narancizu, muscat fleur d`orange) ;)
ich habe mir auch Entec besorgt, v.a. wegen deiner posts hier. ich glaube ich habe generell etwas mangel an kalium im boden. magnesium dünge ich mit bittersalz. ich finde es recht schwer auf nicht natürlich gewachsenen boden einen kompromiss zwischen überdüngung und mangel zu finden. manche wachsen als gäbe es kein morgen ( helena, suffolk, flame) und andere , oftmals direkt daneben, bringen 2-3 jahre nur dünne triebe trotz rückschnitt auf zapfen ( venus, nero).


ich habe alle reben auf langen anschnitt umgestellt, selbst an hauswand usw....

da bringen sie einfach schönere früchte. lieber lasse ich nur alle 2 triebe eine traube als dopeelt soviele kleine trauben. man muss sich aber schon trauen im juli kräftig mit der schere ranzugehn und 70% wegzuschneiden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 07. März 2010, 08:39:08
Zitat
ich finde es recht schwer auf nicht natürlich gewachsenen boden einen kompromiss zwischen überdüngung und mangel zu finden.

Hast Du Dir selbst ein Substrat gemischt? Wie?

Ich dachte bisher immer, dass es im Mittelgebirge die fruchtbarsten Böden gibt, soweit vorhanden und nicht weggespült, da durch die Verwitterung des Gesteins immer wieder neue Spurenelemente in den Boden gelangen (analog Urgesteinsmehl). In den Sandbüchsen Norddeutschlands werden dagegen die mineralischen Nährstoffe seit der letzten Eiszeit nur noch ausgewaschen, aber es kommen keine durch Verwitterung mehr dazu. Außerdem wirken die vielen Vulkane, die es vor Jahrmilliionen mal von der Lausitz bis Thüringen gab, nährstoffmäßig noch etwas nach.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 07. März 2010, 09:08:57
@jakob

Fanny wurde in den ersten 4 jahren nur 1 mal mit gartenkalk (magnesiumkalk) chemisch gedüngt.
zwischenzeitlich kam etwas abgelagerter rindermist auf die pflanzscheibe.
allerdings habe ich vor der pflanzung ein sehr großes pflanzloch ausgehoben und mit kompost und etwas gartenerde aufgefüllt (wegen sandboden 80 cm tief). im unteren bereich kommt etwas lehm hinein. in 50-60 cm tiefe brachte ich etwas vorratsdünger in form von thomasphosphat, kaliumsulfat, gartenkalk und urgesteinsmehl (separat) unter. für tiefgründige gartenböden sind solche maßnahmen überflüssig.

mit der laubwandhöhe meinte ich die durchschnittliche länge der grüntriebe auf der bogrebe.
ich breche oft mehrere grüntriebe an der basis aus, weil dann die triebe aus dem ersatzzapfen besser belichtet werden (das laub wird weniger dicht und übersichtlicher).
mit dem ausbrechen überzähliger triebe der bogrebe gehe ich aber nicht mathematisch vor. ;)
da richte ich mich nach dem geplanten ertrag, guter durchlüftung und günstiger stellung für das anbinden am spalier.
hast du schon einmal eine vollreife Naranczizu gekostet, die muskat mit orangenaroma vereint?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 08. März 2010, 18:25:52


am dienstag war wieder einmal ein schnellschnitt der reben von verwandten angesagt.
nachfolgend handelt es sich um eine wüchsige jungrebe (Palatina?), die 2009 knapp 2 kg ertrag brachte.


Vielen Dank für die Bilder!
Als echtes "Rebengreenhorn" würde ich mir viel mehr Vorher-Nachher Bilder von den Profis wünschen. Zum nachmachen ::)
Wenn man so sieht, was da vom Stock übrigbleibt :o, da muß man schon beherzt die Schere schwingen!
Ich hoffe ja nur, dass meine Reben (letztes Jahr gepflanzt und vor einer Woche abgehäufelt und den Winterschutz entfernt) diese bitterkalten Nächte überstehen.
Mir reichts jetzt echt mit Winter und Kalt!
Frostige Grüße
Urmel
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 13. März 2010, 13:15:03
@dietmar


ich mische immer kokohum mit reichlich kompost-erde oder der rebenerde von steinmann und mische da etwas dolomitkalk und etwas langzeitdünger drunter, auch bei wurzeknackten pflanzgut. gab noch nie probleme, im gegenteil, die jungen reben danken den direkten dünger an den wurzeln mit deutlich besserem wuchs.

das kokohum speichert toll die feuchtigkeit und wird nicht hart wenn es mal ausgtrocknet. der rest soll die nährstoffe und bodenfruchtbarkeit bringen.

pflanzungen mit reiner kompost-erde brachte extrem üppigen wuchs bei hoher pilzanfälligkeit. NICHT zu EMPFEHLEN.

später dünge ich fast nur noch mit kompost, entec und bittersalz


ich habe meine reben die 1-2 schönen tage vor der kälteperiode geschnitten. da waren keine schäden erkennbar. ich hoffe das blieb auch so.austrieb ist wohl aber jetzt schon in verzug wenbn ich mir die vergleiche der letzten hjahre anschaue
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 13. März 2010, 18:08:28
@traubenfreund

Kokohum gibt es bei uns nur in Ministücken, so etwa so groß wie ein Stück Butter. Das Zeug quillt zwar noch auf, aber für größere Mengen Substrat wird man mit solchen Apothekermengen und -preisen arm.

Was ist in der Rebenerde von Steinmann drin?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Manfred am 14. März 2010, 01:13:05
Zur Abwechslung mal was aus dem Profibereich. Rebschnitt eine Nummer schneller.
http://www.youtube.com/watch?v=2Jg1w2LQSj0
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: pearl am 14. März 2010, 01:20:29
interessant, letztens sind GG und ich am Kuhberg in Schriesheim laufen gewesen. Eine unwahrscheinliche Flurneuordnung hat es gegeben. Unter ökologischen Gesichtspunkten und mit der Errichtung von Biotopen. Die "Biotope" sind wahrscheinlich die zwei tümpeligen Pfützen.

Auf jeden Fall sind die quer zum Hang angelegten Reihen jetzt mechanisch zu bearbeiten. So sieht es jetzt aus.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 14. März 2010, 15:52:43
@#262,
irre. wahrscheinlich eine der wenigen möglichkeiten, im billigsegment noch ein paar euro an arbeistkosten zu sparen. im qualitätsweinbau hat sowas natürlich nichts zu suchen.
@ #263
es ist schade um die lage. dort wäre ja auch deutlich besseres möglich als billiger genossenschaftswein. aber wenn der wein nichts kosten darf, muß man natürlich an den arbeistkosten sparen. deshalb die maschinengerechte verschandelung durch flurbereinigung.
gleiches problem wie #262
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 14. März 2010, 16:18:59
@trauben-freund

lassen sich aus deinem versuch
ideale laubwand für möglichst frühe reife
schon schlußfolgerungen ableiten?
ist der schnitt nach termin oder vorgegebener laubwandhöhe zielführender?

in unserer gegend gab es einen ungewöhnlichen winter, 2 monate mit durchgehender schneedecke und -27 grad tiefsttemperatur. die älteren reben haben ihn wahrscheinlich gut überstanden. außer einigen wenigen warmen tagen anfang märz war die kalte wetterlage bis gestern beständig. die potentielle frostwiderstandsfähigkeit dürfte noch recht hoch sein.
zum winterausgang läßt die fähigkeit der reben nach, auf plötzliche kälteeinbrüche mit zügiger zuckerbildung zu reagieren. erschwerend kommt hinzu, wenn sie bereits "im saft" stehen (bluten). so weit sind meine reben aber noch nicht.
etwas sorgen mache ich mir über die 2009 gepflanzten tafeltrauben aus osteuropa. am holz waren z.z. noch keine frostschäden sichtbar.

maschinellen rebschnitt und vollerntemaschinen halte ich auch nicht für die beste qualitätswerbung, die ein weingut betreiben kann.
technisch interessant finde ich die sensorgesteuerte höheneinstellung, die sich den kordons anpasst.
im eigenen garten werden wir auf bewährte handarbeit zurückgreifen, auch wenn es länger dauert. ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 14. März 2010, 16:32:00
Ich habe eine Rebe, die 10 cm über dem Boden einen mehrjährigen besenstieldicken Trieb hat. Die Mutterpflanze ist dort unterarmdick. Diesen Trieb habe ich abgeschitten, zur "Sicherheit" aber einen 10 cm Stummel gelassen. Dieser blutet jetzt. Kann ich diesen Stummel jetzt stammnah abschneiden, oder soll ich es im Sommer machen oder irgentwann anders?

 ???
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 14. März 2010, 16:45:36
den stummel würde ich erst im nächsten winter abschneiden.
ansonsten kann es zur unterbrechung von leitungsbahnen im stamm führen (korkbildung im inneren).
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 14. März 2010, 17:07:23
Du gehst also davon aus, daß der Stummel eintrocknet und dann quasi von selbst irgentwann abfällt, wenn man ihn lassen würde. Das kann ich gut nachvollzíehen, wenngleich ich bei Kernobst weiß, daß man sofort stammnah abschneiden soll. Deshalb die Frage. Danke für die Antwort.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 14. März 2010, 18:47:38
@werner987

Im vergangenem Jahr war der Winter bei mir noch deutlich kälter, weit unter -32 °C (weiter reicht die Skale des Thermometers nicht).
Zum normalen Zeitpunkt trieben nur etwa 1/3 der Reben aus. Der Rest war scheintot. Im Mai hatte ich vergangenes Jahr schon Jahresurlaub und als ich wiederkam, hatten fast alle restlichen Reben, wahrscheinlich aus den Reserveaugen, noch ausgeschlagen. Manche trieben erst im Juni aus. Ich hatte nur 2 Totalverluste. Allerdings musste ich fast alle Reben neu aufbauen, da diese nur knapp über der Veredelung ausgetrieben haben.

Ich hatte auch im Herbst eine Reihe osteuropäische Sorten ausgepflanzt und die hatten alle überlebt.

Ich möchte Dir also Mut machen, nicht zu schnell aufzugeben und nicht vor Ende Juni das Handtuch zu werfen, es sei denn, Du willst sowieso einen Sortenwechsel. Das nehme ich aber bei den osteuropäischen Sorten nicht an.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Manfred am 15. März 2010, 08:34:57
@#262,
irre. wahrscheinlich eine der wenigen möglichkeiten, im billigsegment noch ein paar euro an arbeistkosten zu sparen. im qualitätsweinbau hat sowas natürlich nichts zu suchen.

Die Masse geht halt durch die Discounter.
Vorschneider laufen eh überall, wo die Lage es zulässt.
Und auch am automatistierten Schnitt für Qualitätsweine wird gebastelt.
Dürfte in ein paar Jahren zum Standard werden, wenn die Maschinen schnell und präzise genug sind.
http://www.youtube.com/watch?v=9GaGO9LIDEA
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 15. März 2010, 08:57:33
Den Aufwand könnte man sich sparen und es wie in den USA machen. Man nehme eine Chemiereaktor und fülle Wasser, synthetischen Alkohol, das passende Aroma, Lebensmittelfarbe und etwas synthetische Zitronensäure ein. Mix-Mix und fertig ist der Billigwein. Die betreffenden Aromen, die Zitronensäure und Lebensmittelfarben gibt es tatsächlich in Drugstores.

Im Übrigen soll tatsächlich ein großer Anteil kalifornischer Weine mit künstlichen Aromen gepanscht sein. Bis zum am Anfang beschriebenen konsequenten Verfahren ist es also nur noch ein kleiner Schritt. Prost!

Die europäischen Weinhersteller sind gut beraten, diese Panscherei (gibt es auch in anderen nichteuropäischen Regionen) generell nicht mitzumachen. Der Nimbus des europäischen Weins lebt von Natürlichkeit und Naturnähe. Wer dagegen verstößt wie vor einiger Zeit in Italien, dreht sich selbst einen Strick. Die betreffende damalige skandalträchtige Verfahrensweise in Italien - das Nachsäuern mit Salzsäure und im besten Fall mit Zitronensäure ist außerhalb Europas nicht anstößig.

Die Mechanisierung im Weinbau ist ebenso ein zweischneidiges Schwert, nämlich dann, wenn der Nimbus der naturnahen Produktion verloren geht und wenn die Qualität leidet. Wein ist eben nicht so ein seelenloses Getränk wie Coca Cola. Wein vermittelt auch ein Lebensgefühl und letzteres geht bei allzu extremer Mechanisierung verloren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 15. März 2010, 18:05:14
Dietmar, ich gebe Dir zu 100% Recht!!

Nur, was ist aus dem Reinheitsgebot für Bier geworden?...Was trinkt die Jugend, also unsere Zukunft? Bier? Eher Mischgetränke. Und die Diskussion über Reinheit und Gesundheit mag Wein verlieren, bei all den Spritzmitteln. Alkohol wird verteufelt. Kunstwein ist sicherlich mit weniger Alkohol zu haben. Unser Idealismus ist stark am Altern!! Und der Preis macht die Musik.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 15. März 2010, 20:45:01
Zitat
...Und auch am automatistierten Schnitt für Qualitätsweine wird gebastelt.
Dürfte in ein paar Jahren zum Standard werden, wenn die Maschinen schnell und präzise genug sind....

das setzt aber doch wohl kordonschnitt voraus. meines wissens gibt es nur ein einziges qualitätsweingut (vdp), das kordonerziehung betreibt.
in steillagen wird das kaum funktionieren. bei einzelpfahlerziehung (mosel/mittelrhein/ahr) sowieso nicht.
bei den qualitätsweingütern hat sich ja auch der vollernter nicht durchgesetzt, obwohl der - was die zeitökonomie betrifft - deutlich sinnvoller ist als eine rebschneidmaschine.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 21. März 2010, 14:38:39
Kann ich davon ausgehen, dass alles was blutet lebt?
Und im Umkehrschluss wenn an der Schnittstelle kein Saftaustritt zu sehen ist = Rebe erfroren?
Oder ist es doch nicht ganz so einfach?

LG Urmel
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 21. März 2010, 17:32:47
das bluten der reben zeigt lediglich, daß die wurzeln intakt sind.
knospen- und holzschäden sind möglich.
wenn du auch einen schneereichen winter hattest sind im bedeckten bereich der reben keine frostschäden zu erwarten. :)
der beginn des saftaustrittes ist standort- und teilweise sortenabhängig.
einige meiner reben fingen am 18. märz an zu bluten, dem ersten frühlingstag in der hiesigen gegend.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 21. März 2010, 20:20:01
thema reinheit/ausbau

ich halte wein für ein xxx mal weiteres feld als bier. wein fängt beim schnitt im winter an und kann praktisch zu jedem augenblick im jahr beeinflusst werden. von der sortenwahl ganz zu schweigen. unterschiedliche klimate,böden, ausbau und und und .....


mit idealismus gewinnt man nur wenige käufer, dem zeitgeist folgen ist angesagt und der sieht nun mal rotweine mit barique-ausbau vor. ob das nun mit chips erfolgen muss oder in eichenfässern sei dahingestellt. wie kann man sich sonst erklärn dass an den süden erinnernde weine von dornfelder immer mehr marktanteil erobern. oder cabernet sauv., merlot usw. immer häufiger angebaut werden. ich bevorzuge auch rotweine aus südfrankreich, rousillion, languedoc, herrliche syrah und grenache. ich denke immernoch, dass im riesling, silvaner, muskateller und co die stärke in deutschland liegt. andere weine imitieren die anderswo beste klimagtische votraussetzungen haben ist nicht zielführend.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 21. März 2010, 21:52:18
Ich habe nicht den Eindruck, dass Dornfelder den Markt erobert. Es ist richtig, dass immer mehr Dornfelder in den Markt gedrückt wird, einfach, weil die Reben immer mehr tragen. Mittlerweile ist er bis zu den Discountern preislich nach unten durchgereicht worden. Das ist bei Dornfelder als Massenträger wirtschaftlich möglich. Dornfelder stammt aus einer Zeit, als man in Deutschland glaubte, über Massenware und über den Preis konkurrieren zu können.

Aber ich habe den Eindruck, dass Dornfelder wie Blei in den Regalen liegt und selbst nach Preissenkungen auf Billigstniveau kaum abgeht. Jetzt habe ich mehrfach gesehen, dass Dornfelder mit anderen Sorten verschnitten wird, um etwas Geschmack abzugewinnen.

Ich habe auch mal Dornfelder von verschiedenen Herstellern gekostet. Mir persönlich schmeckt er nicht, wie alkoholisierter Kirschsaft. Aber das ist Geschmackssache.

Ich denke, der dt. Drang zum Rotwein hängt auch mit der Erwartung der globalen Erwärmung zusammen, die ja nun erst einmal ausfällt. Damit fällt auch die Spekulation auf ein Rotweinklima in Deutschland ins Wasser.

Vielleicht wäre es besser, den Dornfelder zu Traubensaft statt zu Wein zu verarbeiten, aber solchen habe ich noch nicht probieren können. Nun stehen die Reben einmal im Boden und haben das beste Alter, aber was fängt man mit diesen nun an?

Der dt. Weinbau ist m.E. gut beraten, wenn er 2 Trends folgt:
- Schuster, bleib bei deinen Leisten - also bei den Sorten, die hier gedeihen und wo es die besten Kellereierfahrungen gibt, sachte Innovationen mit ähnlichen Geschmacksrichtungen
- Hände weg von der Chemie im Wein wie z.B. in Amerika (synthetische Aromen, Farbstoffe ...) - also eine Art Reinheitsgebot wie beim Bier

Dem geistigen Prekariat geht es nur um Umdrehungen und minimalem Preis, egal mit welchen Randbedingungen. Diese Käuferschicht sollte für den deutschen Weinbau nicht als Maßstab gelten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 21. März 2010, 23:28:24
Im Übrigen soll tatsächlich ein großer Anteil kalifornischer Weine mit künstlichen Aromen gepanscht sein.

Nein, die machen das seit Jahren anders: Der Wein wird in Bestandteile zerlegt und diese Bestandteile werden neu zusammengemischt. Auf diese Weise entstehen massenmarktgerechte, immer gleich schmeckende Produkte, die vom Ergebnis her gar nicht mal schlecht sind.

Selbst wenn so etwas in Deutschland möglich wäre, würde das nicht gemacht werden. Aus einem simplen Grund: Es wäre zu teuer. In Kalifornien geht das, weil ein einziger Konzern den Grossteil der Landesernte kontrolliert und in ganz grossem Maßstab arbeiten kann - Constellation Brands, der weltgrösste Weinanbieter. Die Investitionskosten für die Technik sind hoch.

Aber uns sollte das nicht stören. Das Fässchen Hauswein machen wir ganz klassisch, auch wenn das Ergebnis manchmal nichtmal Billigdiscountweinniveau erreicht :-)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 22. März 2010, 11:35:32
Auf den Rat eines Winzers haben wir unsere einjährigen Reben alle auf 1 Auge eingekürzt, damit sich die Wurzeln kräftig entwickeln können. Nur dort wo das unterste Auge nicht so gut aussah haben wir 2 Augen stehen lassen damit man dann später das schwächere abschneiden kann.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 01. Mai 2010, 10:23:07
Bei meinen (letztes Jahr) gepflanzten Stöcken sind einige dabei, die schön gleichmässig den ganzen Trieb entlang austreiben.
Bei anderen haben die unteren (meistens die ersten drei) Augen mächtig ausgetrieben während es oben an der Triebspitze eher mickert.
Was mach ich jetzt? Zuwarten, oder einfach über dem kräftigen Neutrieb abschneiden?
Wann wird denn das Thema Mehltaubehandlung aktuell?
Reicht es aus mit Milch zu spritzen? Sicherheitshalber wurde schon mal Cueva besorgt.
Bei uns im Dorf gibt es etliche Reben die an Mauern so vor sich hinwuchern, keiner schneidet sie und die Beeren (meist blau) holen die Vögel, aber Mehltau haben sie keinen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 01. Mai 2010, 10:48:58
Auch wenn es weh tut :-[, alles abschneiden und/oder vorsichtig ausbrechen bis auf die zwei untersten gut treibenden Augen. Die Triebe dann aufbinden und im Juni den schwächeren abschneiden. Dahinter steckt, dass alles getan werden muß, um die Rebe zur maximalen Wurzelbildung anzuregen und Du viel gut ausgereiftes Holz für einen vielleicht wieder solchen strengen Winter bekommst.

Ob Du vorsorglich gegen Pilzkrankheiten spritzt hängt von der wahrscheinlichen Empfindlichkeit deiner gepflanzten Sorten und dem konkreten Mikroklima ab.
Mit Milch kannst Du nichts falsch machen. Mit Cueva müsstet Du das erstemal jetzt spritzen.

Gute Vorsorge könntest Du auch mit Ectivo oder einem anderen systemischen Mittel betreiben, wenn Du wahrscheinlich empfindliche Sorten gepflanzt hast.

Zitat

Bei uns im Dorf gibt es etliche Reben die an Mauern so vor sich hinwuchern, keiner schneidet sie und die Beeren (meist blau) holen die Vögel, aber Mehltau haben sie keinen.

Weißt Du welche Sorten dies sind? Aus dieser Kenntnis könnte man dann Rückschlüsse auf die Empfindlichkeit Deiner Sorten schließen.

VG
Giaco


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 01. Mai 2010, 11:04:51
Danke Giaco85,
Dann werde ich heute mit der Schere in den Garten gehen. Ist nicht ganz so schlimm, weil sie ja unten richtig schön austreiben :)
Ist es jetzt auch schon Zeit die Knospen (Triebe) auszubrechen welche unterhalb der zukünftigen Tragruten wachsen?

Ausserdem werd ich wohl das Cueva rausholen, weil bei einigen Sorten in der Beschreibung stand "nicht sehr pilzfest" .
Naranczsisü und Rhea waren das.

Die einzige Sorte wo ich den Namen weiß, steht bei meiner Schwägerin, sie sagt "Blauer Portugieser" den sie irgendwo aus Österreich mal als abgezwickten Steckling mitgebracht hat.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 01. Mai 2010, 11:12:29
Hallo Urmele,

Ich persönlich würde warten bis die Eisheiligen durch sind. Bei meinen wenigen Stöcken werde ich den Rebschnitt die nächsten Jahre erst im April machen, da durch das Zurückschneiden im Januar/Februar gerade bei jungen Pflanzen, doch noch einige Augen zurückgetrocknet sind.

Viele Grüße von der sonnigen Ostsee
Giaco
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 01. Mai 2010, 11:18:55
Danke für die schnellen Antworten :D dann werd ichs so machen.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 01. Mai 2010, 12:06:28
@urmele

ich habe leider keine auskunft darüber in welchem stadium sich deine reben im moment befinden, das ist wichtig um aussagen über maßnahmen machen zu können.

"letztes jahr gepflanzt". bitte sag ob das wurzelware war oder 1jährige container. am besten mal ein bild vom problemfall

ausbrechen so früh wie möglich wenn du dir sicher bist es kommt kein frost mehr.

schneiden macht den reben nichts, auch nicht nach dem austrieb nur an älteres holz würde ich nicht mehr rangehen. bei mir stehn im ort auch einige reben die entweder noch nie oder dann immer nur wie eine hecke im frühjahr auf form geschnitten wurde. ergebnis: etliche schwache triebe mit kaum früchten, dazu immer mehltau.


narancizu hat keinerlei resistenz und ist v.a. anfällig für echten mehltau (oidium).rhea kenne ich persönlich nicht. meine aber die müsste ordentliche resistenz haben
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 01. Mai 2010, 14:46:26
Hallo Trauben-Freund,
es waren Containerpflanzen, die ich mir von Rebenzüchtern schicken ließ.
Einige hatte ich im März (guter Rat von hier)auf drei Augen zurückgeschnitten, weil das Stämmchen gar zu dünn war.
Die treiben richtig kräftig aus. So wie ich das verstanden habe, lasse ich dann von den 3 Trieben ab Mitte Mai nur den Kräftigsten weiterwachsen und breche die anderen aus.

Und bei einigen Pflanzen die ich nicht so weit runtergeschnitten hatte sind eben jetzt die unteren Augen gut ausgetrieben, haben schon 3 entfaltete Blättchen, während das oberste Auge sich noch nicht mal geöffnet hat(Wollstadium)?
Da werd ich jetzt auf den Rat von Giacos85 noch mal mit der Schere rangehen.
Im Foto einstellen bin ich nicht so gut, die werden immer so peinlich groß :-X ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 01. Mai 2010, 16:27:25
@urmele

bei den kurz angeschnittenen würde ich 2 triebe belassen so hast du im nächsten jahr wenn was unvorhergesehenes passiert noch einen ersatz. wir diskutiern ja auch grad etwas über knospenschädlinge, frost......


das mit dem "steckenbleiben" im wollstadium geht mir z.b. bei primus genauso. zuerst schwollen die oberen als erstes an und blieben in der entwicklung stehen. ich schneid da aber nicht mehr weil sowieso keine kraft mehr da rein geht. und nun am ersatzzapfen eine knospe normal kommt. bei dir rate ich aber auch : schere auspacken!!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 09. Mai 2010, 18:32:43
Hallo, ich wollte das Thema Veredeln mal wieder aufgreifen.
Auf Seite 14 oben ist ein schönes Foto mit einem Omegaschnitt. Liegen bis jetzt Erfahrungen vor mit der Veredelung von Weinreben? Ich möchte gerne frische grüne Triebe auf andere frische grüne Triebe setzen, um mehrere Sorten an einem Strock zu haben. Was ist zu beachten? Wie lang darf das Edelreis sein? Muß es das endständige Stück sein oder kann es auch aus der Mitte sein?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: allgaeu am 09. Mai 2010, 21:40:37
Hallo Apfelfreund,
kann von meinen Versuchen berichten. 2008 hab ich angefangen. Ob Holz auf Grün oder Grün auf Grün Null Erfolg. 2009 auf ein Neues. Im Unterschied zu 2008 hatte ich die Stöcke im Winter kräftig zurückgeschnitten und ca. 5 Tage nach der Veredelung stark entblättert. Beim Wuchsteufel Solara sind alle Veredelungen angewachsen. Auf dem Stock wachsen jetzt Venus, Einsett Seedless, Juliane und vielleicht Tonia und Kodrianka (Knospen beginnen erst zu schwellen, miserable Holzreife). Auch der Vanessastock nahm die Edelreiser gut an. Glenora allerdings zeigte bei mir eine sehr schlechte Verträglichkeit. Nur ein Edelreis von Juliane ist angewachsen obwohl ich die Rebe über Wochen entblättert habe. Am 11. Oktober 09 schug das Wetter von Spätsommer auf Frühwinter um. Bei Minus 5 Grad sind in einer Nacht alle Blätter abgefroren. Verholzt war zu diesem Zeitpunkt lediglich der unterste Meter von Millenium, Einsett und Venus. Alle Ruten waren recht matschig. Anscheinend müssen Die Augen trotzdem weit gewesen sein, den nach minus 20 Grad am 19.12.09 und Wochen unter minus 12 mit eisigem Wind treiben viele Augen derzeit aus. Die Bilder vom Omegaschnitt sehen toll aus. So eine Zange besitze ich nicht. Mit der Fibl Methode hats bei mir gut geklapt . Die Bilder sind leider net top. Hoffe man kann was erkennen.


Einsett auf Solara




Einsett auf Solara Knospenaufbruch




Kodrianka auf Solara




Knospenschwellen Kodrianka auf Solara



Grüsse Hermann
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 10. Mai 2010, 09:16:24
Hallo Hermann,

vielen Dank für den Beitrag und die Bilder!!

Wenn ich die Bilder richtig deute hast Du "Holz auf Grün" veredelt. Ist das richtig?

Wenn Du grün auf grün veredelt hast, hast Du auch vom Edelreis die Blätter entfernt?

Gruß Apfelfreund
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: allgaeu am 10. Mai 2010, 21:50:37
Hallo Apfelfreund,
beim Schnitt der Edelreiser bei Grün auf Grün habe ich die Blätter als erstes entfernt. Zumeist treibt mit dem Blatt ein Geiztrieb aus. Vorzugsweise habe ich die Triebstücke mit noch eingerolltem Geiztrieb ausgewählt. Zum Teil habe ich auch das erste Blatt des Geiztriebes abgeschnitten. Der Geiztrieb bildet dann den Trieb der wachsen soll. das angelegte Winterauge braucht nicht aus zu treiben. Bei der Einsettveredelung (siehe vorigen Beitrag) hat es spät getrieben ist im Winter dann erfroren. Die Kodriankaveredelung war Holz auf Grün. Die Julianaveredelung war Grün auf Grün wie die Einsettveredelung. Edelreiser hatten maximal 2 Augen. Verbunden hatte ich mit elastischem leicht erwärmten Isolierband. Übrigens lassen sich Zwetschgen und Aprikosen in dieser Zeit gut mit der Chipmethode veredeln. Wenn das Bild angeklickt wird erscheint darunter der Link zu meiner Galerie. Dort sind einige Kommentare und Informationen zu den Bildern.


Juliana auf Glenora



Grüsse Hermann
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 11. Mai 2010, 23:59:14
Hallo Herrman,

Glückwunsch zu Deinen Erfolgen!

Ich hätte weitere Fragen zu grün auf grün.
Erinnerst Du noch, wann Du grün auf grün veredelt hast und welche Temperaturen herrschten in den Tagen nach der Veredlung?

VG
Giaco
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 13. Mai 2010, 10:57:39
Apfelfreund,
Ist noch zufrüh,die triebe sollen etwas hard werden.
Mit Omega, an der richtegen zeit,kannst du grün auf grün 90-95% erfolg haben.
"Keil" ist nicht so gut,weil nur wenige Gefäser am Unterlage getrent sind und Edelreis bekommt nicht genug nährstoffe.
Das ist was für Profis. ???
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: allgaeu am 15. Mai 2010, 11:52:15
Wann ich veredelt habe kann ich nicht mehr genau sagen. Es war im 3 bis 6 Blatt Stadium. Ich hab die Keilmethode angewandt nachdem ich sie zum ersten mal in der Fibl Seite gesehen habe. Sie hat mir danach gut gefallen weil der Trieb nach der Veredelung wesentlich stabiler ist als bei der Kopulation. Auch das Verbinden geht sehr gut. Nun dürften die Temperaturen aber langsam ansteigen. Einige Sorten (Juliana, Primus) halten immer noch Winterschlaf.
Die Veredelungszange hätte mich allerdings schon gereizt.

Grüsse Hermann
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 15. Mai 2010, 21:58:48
an meinem veredelungsversuch 2009 ist ein sehr kleiner austrieb erkennbar.
bei einer vorsichtigen kontrolle im herbst vergangenen jahres konnte ich keine hinreichende kallusbildung feststellen. der sommer war hier relativ nass und kalt.
ich wendete kopulation mit gegenzungen an. sie flutscht beim verbinden nicht so schnell wie die einfache auseinander.
das band werde ich erst im sommer abnehmen falls der trieb nicht vorher das zeitliche segnet. :P
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 03. Juni 2010, 22:39:32
heute nachmittag hatten wir endlich mal trockenes, warmes wetter, gelegenheit einige versäumnisse im garten zu erledigen.
an der weinrebe Piesnia waren nach dem strengen winter die augen oberhalb der schneedecke nicht ausgetrieben.
unten an der pfropfstelle hatte sich kein grüntrieb gebildet, den ich als neuen stamm für das weinbäumchen verwenden konnte. wegen der späten vegetation wollte ich kein risiko eingehen, alle triebe auszubrechen und auf schlafende augen zu hoffen. der ansatzwinkel der vorhandenen grüntriebe zum stamm beträgt mindestens 45 grad - für die erziehung eines geraden (später selbstragenden) stammes völlig ungeeignet.
zwangsläufig mußte ich wieder einmal in die trickkiste greifen.

[td]

Piesnia 1

[/td]
[td]

Piesnia 2

[/td]
[td]

Piesnia 3

[/td]
[/table]

unterhalb des grüntriebes mit dem kleinsten ansatzwinkel bog ich vorsichtig das 1-jährige holz, um den grüntrieb in die richtige richtung zu lenken.
die festgebundene schleife ist notwendig, das holz unter spannung zu halten.
den alten stammoberteil entferne ich später, wenn die verholzung des ersatzstammes einsetzt.
zwecks wärmegewinn und besserer befahrbarheit mit dem rasenmäher habe ich ein paar granitsteine versenkt.
wasserverdunstende gräser in rebennähe haben einen nachteiligen abkühleffekt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 22. Juni 2010, 01:17:37
Am 10.06.2010, habe 6 veredelüngen sorte Ataman gemacht 2 auf Dornfelder und 4 auf Solaris.Sind alle noch am leben.
Hute 21.06.2010,habe ca 20-24 veredelüngen sorten Muramec,Nadegda ASOC,Milenium,Kischmisch Lutschistyj gemacht alles auf Dornfelder.
Nach 30-40 tagen muss das Band entfernt werden,damit veredelüng bis Winter ausreifen kann.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: neugiermausi am 24. Juni 2010, 16:17:34
Ich habe da auch ein "Problemchen"... ;D

Und zwar haben wir hier nen uralten Wein gefunden, der den halben Garten überwuchert hat, so ca 10 Jahre lang :-)

In meiner Unwissenheit hab ich ihn einfach mal radikal abgeschnitten...

Jetzt treibt er an allen Ecken und Enden, und ich weiß nicht, was ich machen soll... ???

Aber seht selbst:
(http://www.imgbox.de/users/613/garten/thumbnails/wein1_t.gif)

(http://www.imgbox.de/users/613/garten/thumbnails/wein2_t.gif)


lg Elke
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: avz am 24. Juni 2010, 16:28:08
sei froh dass du so nen alten stock hast. der wächst doch gut. jetzt musste dir überlegen wie du den stock aufbauen willst. fächerform oder strenge lagen... klick dich mal durch ein paar seiten hier im forum.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: neugiermausi am 24. Juni 2010, 16:36:34
Ja ich keine Ahnung..*g*

hab ja schon einige Seiten heute studiert.

Er darf ruhig 5-6m hoch werden, so daß er am meisten bringt eben, ich weiß ja net, was da sinnvoller ist.

Sind wohl 2 Stöcke, was macht man denn da? In der Mitte 2 Senkrecht und dann wieder je einen waagrecht nach außen?

Oder kann ich mehrere senkrecht lassen und dann mehrere waagrecht?

*zurHülf* ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Conni am 24. Juni 2010, 16:56:11
Im Moment musst Du ihn eigentlich gar nicht schneiden. Hilfreich wäre aber, wenn es oberhalb der Triebe etwas gäbe, woran der Wein sich festhalten kann, waagerecht gezogene Drähte zum Beispiel.

Schneiden musst Du ihn erst im Winter. Vielleicht hast Du jemanden in Deiner Umgebung, der Dir direkt an Deinem Rebstock zeigen kann, worauf Du achten musst. Wenn er 5 bis 6 Meter hoch werden soll - was hast Du mit ihm vor? Wie willst Du in dieser Höhe ernten? Willst Du überhaupt ernten, oder soll er Schatten spenden oder eine Wand kaschieren - ein paar mehr Informationen wären vielleicht nicht schlecht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: neugiermausi am 24. Juni 2010, 17:07:06
Ja er soll Trauben bringen :-)

Er steht ja an der Südseite der Scheune, und hochkommen tut man da mit ner Leiter ;-)

Also ich mein, daß er auf der ganzen Wand Trauben bringen soll...
*g*

lg Elke
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 24. Juni 2010, 18:13:37
bei solchen hohen erziehungsformen muss man im prinzip einen strengen kordon mit zapfen (1-max 2augen) anstreben. nun gilt es erstmal die triebe luftig zu halten, im sommer mal bei 1,4m trieblänge gipfeln und im winter dann zu schneiden. bei einem 10 jahre alten stock dürfte es sich um einen reinen europäer handeln. evtl 2-3 mal spritzen um mit gesundem holz aufbauen zu können.

ich würde es so machen und mich weiterhin in das thema einlesen. bis februar/märz ist es ja noch bisschen hin

sind es nun 2 stöcke oder 1 der mehrere stämme gebildet hat???

wo wohnst du denn, findet sich sicherlich ein user mit ner scharfen schere im winter der dir da mal zur hand geht. nicht erschrecken. so wie ich das sehe hast du im nächsten frühjahr noch 3 triebe ;D


würd ich um die ecke wohnen würde ich gleich ausbrechen kommen........
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: neugiermausi am 25. Juni 2010, 08:53:50
Hehe, Traubenfreund schau mal auf die Karte ;D

Du bist quasi um die Ecke...


Was sagste nu?? :o

lg Elke
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 11. Juli 2010, 14:35:20
Eine meiner Jungreben (Königliche Ester) möchte ich zu einem Stämmchen erziehen.
Momentan wächst sie zweitriebig, wobei ein Trieb locker befestigt als Ersatz mitwächst während ich den anderen um einen Pfahl herum nach oben leite. Die Vertikos hier gefallen mir so gut, sowas möchte ich auch haben :D
http://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/weinstock/uw/wein-garten/wein-garten.htm
Mittlerweile hat der Reservetrieb die selbe Höhe erreicht wie der Haupttrieb weil das Rundherumleiten natürlich Länge kostet.

Kann ich den Haupttrieb fördern indem ich den Ersatztrieb ein Stück tiefer kappe? Oder funktioniert die Spitzenförderung nur bei Bäumen und der gekürzte Trieb explodiert in Geizen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 11. Juli 2010, 20:39:47
die apikaldominanz (spitzenwachstum) ist bei weinreben stark ausgeprägt.
in der triebspitze wird das pflanzenhormon Auxin gebildet und triebabwärts transportiert.
im unteren bereich der grüntriebe senkt es die austriebsbereitschaft von seitentrieben (geize).
wenn man die triebspitze kappt entfällt die bildung von Auxin - die geiztriebe wachsen stärker.

ein reservetrieb ist bei jungreben im frühjahr nützlich, wenn bei verlust des verletzlichen haupttriebes (durch tiere oder unwetter z.b.) ein neuer stamm gezogen werden muß.
im sommer wird dieser notfalltrieb überflüssig, weil sich das zellgewebe festigt und verletzungen der triebspitze schnell mit einem üppig wachsendem geiztrieb ausgeglichen werden können.

in regionen mit sehr kalten wintern kann man zur sicherheit einen reservetrieb belassen (durch das kappen der triebspitze reift er schneller aus).
ansonsten ist es zweckmäßiger diesen trieb jetzt zu entfernen, damit später keine große schnittwunde im unteren stammbereich entsteht. somit geht auch die gesamte wuchskraft in den zukünftigen stamm.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 11. Juli 2010, 21:04:18
Vielen Dank für diese ausführliche Erklärung :)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 18. Juli 2010, 21:46:52
Wie kann ich aus grünen Trieben einer Weinrebe derzeit neue Reben bekommen? Stecklinge? Bewurzelungssubstrat?

Ich bitte um Tipps und Erfahrungen.

Euer Apfelfreund
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: brennnessel am 18. Juli 2010, 21:50:09
Ich habe vor einiger Zeit einen Trieb probehalber einfach in ein Wasserglas gesteckt - der bekam bald Würzelchen!
Titel: Verfrühung der Traubenreife
Beitrag von: Werner987 am 29. August 2010, 20:20:53
...dass man mit entsprechender Schnittführung die Traubenreife verfrühen kann.

alle maßnahmen, die das mostgewicht erhöhen, sind auch zum verfrühen der ernte geeignet.
entsprechend der wuchskraft sollte man mit dem winterschnitt und dem ausbrechen im mai die grundlagen schaffen.
es ist zielführend, nur ein geschein pro trieb (bei sehr großen trauben noch weniger) zu belassen.

einen assimilateüberschuss erzielt man durch zeitiges einkürzen der fruchtruten auf ca. 10 blätter oberhalb der traube. einige neue, sehr großtraubige sorten benötigen mehr blattfläche!
seitliche geize nach dem 1. blatt und den spitzengeiztrieb nach dem 2. blatt kappen. neue geiztriebe ebenso behandeln. dafür muß man aber wöchentliche kontrollen durchführen - ein jetziger radikalschnitt bringt nichts.
am wichtigsten ist natürlich die gesunderhaltung des rebstocks...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 11. Oktober 2010, 20:48:32
Wann ist denn die optimale Zeit zu schneiden?
Meiner hat bei Frühjahrschnitt (März) immer heftig geblutet, aber trotzdem zufriedenstellend getragen.

meine reben schneide ich entweder nach dem laubfall im herbst oder ende januar bis mitte februar.
im vergangenen winter lag sehr lange schnee, weshalb ich erst am 1. märz die schere zückte.
schnittstellen an jungreben und am mehrjährigen (dicken) holz älterer reben versiegele ich mit latex unter geringer beimischung von kupferoxichlorid (desinfektion).
im gewerblichen weinanbau wird oft erst im märz geschnitten, um auf evt. rutenschäden durch winterfrost reagieren zu können. assimilateverluste infolge des blutens sind dort in den meist gut gedüngten rebenbeständen zweitrangig.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 25. Oktober 2010, 16:07:54
Ich habe eine ganze Weile überlegt, unter welcher Rubrik ich diese Frage stelle.

Es wäre schön, wenn Ihr aussagekräftige Bilder von Euren Überdachungskonstruktionen an einer Spaliererziehung zeigen könntet.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Windsbraut am 07. März 2011, 18:02:38
Eine kleine Laienfrage: Ich habe heute meine im letzten Frühjahr gepflanzte Weinrebe geschnitten. Da blutet nix ....... = Exitus? ??? ::)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Valentin2 am 07. März 2011, 20:06:01
Hallo Stefanie,man erkennt nach dem Schnitt eigentlich ob das Holz der Rebe noch grün ist oder vertrocknet,auch treiben nicht alle Sorten gleichfrüh,also besteht allemal noch Hoffnung.

Eine Frage an die Traubenfans kann und möchte jemand Stecklinge der Sorten,Lora,Liwia,und Kisch-misch Lutschisti[Edelreis] abgeben?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 07. März 2011, 20:11:35
Zitat
Ich habe heute meine im letzten Frühjahr gepflanzte Weinrebe geschnitten. Da blutet nix ....... = Exitus?

Im Gegenteil, wenn Du nicht blutest, lebst Du bestimmt noch und bist zumindest unverletzt. ;D ;D ;D

Wenn dagegen Weinreben beim Rebschnitt bluten, ist das eher ein Zeichen, dass die Rebe schon mächtig im Saft steht, d.h. man hätte etwas früher schneiden sollen.

Es wäre gut gewesen, wenn Du die Schnittfläche angesehen hättest. Wenn diese noch feucht und etwas grünlich ist, lebt die Rebe an der Schnittfläche noch. Wenn nicht, kannst Du noch etwas weiter zurück schneiden.

In kalten Wintern kann es sein, dass die Rebe sehr weit zurück gefroren ist, unter Umständen bis knapp über die Veredelungsstelle. Wenn die Rebe so weit zurück gefroren ist, kann es außerdem sein, dass diese nicht so zeitig austreibt wie andere Reben. Manchmal treiben die Reben erst 4 - 6 Wochen später als normal aus Ersatzaugen aus. Erst wenn die Rebe auch dann nicht austreibt, ist diese tot oder wird zumindest den nächsten Winter nicht überstehen. Es bringt nichts, wenn die Rebe nur unterhalb der Veredelungsstelle austreibt.
Die Unterlage ist oft frostfester als der Edelreis. Falls Du mal kopulieren (Veredeln, nicht bums... ;)) üben willst, dann kann man das ohne Risiko an so einer Rebe trainieren, deren Unterlage noch lebt.

Ein- oder zweijährige Reben frieren oft weit zurück, da noch nicht so winterfest wie ältere Exemplare. Wenn aber auch ältere Reben jedes Jahr extrem zurück frieren, dann hat die Sorte für Deinen Standort keine ausreichende Winterfestigkeit. Bevor Du Ersatz kaufst, solltest Du Dich über die Winterfestigkeit der interessierenden Rebe an unabhängiger Stelle informieren (und nicht beim Verkäufer). Nach meiner Erfahrung sollte die Rebe 2 ... 3 Klimazonen härter sein als Dein Standort normalerweise. Du kannst gerne an die Klimaerwärmung glauben, aber der Rebe ist jede Ideologie fremd.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 07. März 2011, 20:14:23
@valentin2

Ich hoffe, Du hast eine warme Klimazone bzw. einen warmen Standort oder ein Gewächshaus, denn diese Sorten gelten nicht als besonders winterfest.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Windsbraut am 07. März 2011, 20:33:34
Zitat
Ich habe heute meine im letzten Frühjahr gepflanzte Weinrebe geschnitten. Da blutet nix ....... = Exitus?

Im Gegenteil, wenn Du nicht blutest, lebst Du bestimmt noch und bist zumindest unverletzt. ;D ;D ;D

 ;D Naja, aber wenn ich mich schneide und blute nicht ....... sieht das auch nicht gut aus, oder?

Zitat
Ein- oder zweijährige Reben frieren oft weit zurück, da noch nicht so winterfest wie ältere Exemplare. Wenn aber auch ältere Reben jedes Jahr extrem zurück frieren, dann hat die Sorte für Deinen Standort keine ausreichende Winterfestigkeit. Bevor Du Ersatz kaufst, solltest Du Dich über die Winterfestigkeit der interessierenden Rebe an unabhängiger Stelle informieren (und nicht beim Verkäufer). Nach meiner Erfahrung sollte die Rebe 2 ... 3 Klimazonen härter sein als Dein Standort normalerweise. Du kannst gerne an die Klimaerwärmung glauben, aber der Rebe ist jede Ideologie fremd.

Ich hatte die Sorte schon bewusst ausgesucht, es ist die "Frumoasa alba", die sehr winterhart sein soll. Und unser Winter hier war gar nicht so hart, wie wir es hier durchaus haben könnten. Wir hatten so um minus 11 Grad dieses Jahr - in den Jahren zuvor minus 22. Erfroren sein kann sie eigentlich nicht - aber wer weiß, was sie noch umhauen könnte ....

Du meinst, wenn nichts Grünes zu sehen war, soll ich tiefer schneiden? Zur Not bis knapp über die Veredelungsstelle?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Valentin2 am 08. März 2011, 21:04:05
Dietmar

meine Klimazone ist 7b,hatte noch keine ernsthaften Frostschäden an Reben,manche waren schon mal teilweise zurückgefroren aber ganz erfroren noch keine.Wird wohl daran liegen das der Ort durch seine Umgebung etwas geschützt wird.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 08. März 2011, 21:12:29
@#317,
Zitat
...wenn nichts Grünes zu sehen war, soll ich tiefer schneiden? Zur Not bis knapp über die Veredelungsstelle?...
ja, aber als anfänger ruhig zentimeterweise, bis die schnittestelle frisch und grünlich schimmert.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 08. März 2011, 21:28:13
@stefanie

Die Winterfestigkeit von Reben ist nicht nur eine Frage der Tiefsttemperatur. Es spielen z.B. auch die Dauer des Dauerfrostes, der Sommer davor (inwieweit Reservestoffe eingelagert werden konnten), die Holzreife (grünes Holz erfriert für gewöhnlich immer) und sicher auch weitere Faktoren eine Rolle.

Ganz junge Reben sind meist empfindlicher, aber spätestens nach 3 ... 4 Jahren haben diese ihre normale Winterfestigkeit erreicht. Junge Reben haben noch ein weiteres Problem - die Tiefe der Wurzeln. Junge Reben wurzeln noch flach im Bereich des Bodenfrostes und können bei längerem Dauerfrost schlichtweg verdursten. Deshalb ist es wichtig, an frostfreien Tagen etwas zu gießen (wenigstens ca. 3 bis 4 mal im Winter), es sei denn, der Boden ist frostfrei und feucht. Ältere Reben wurzeln 7 m tief und mehr, so dass die Wurzeln immer im frostfreien Bereich liegen, so dass die Rebe bei Dauerfrost nicht verdursten kann.

Mit Frumoase Alba habe ich bezüglich Winterfestigkeit ganz gute Erfahrungen gemacht. Bisher ist noch keine erfroren und das Zurückfrieren hielt sich selbst bei deutlich unter -32 °C vor 2 Jahren und -27 °C im vergangenem Jahr in Grenzen. Viel kritischer waren Arkadia, Kodrianka und Juliane. Insbesondere bei den letzten Beiden hatte ich mehrere Totalverluste. Allerdings wird Frumoase Alba erst etwa 2 bis 3 Wochen nach Arkadia und Kodrianka reif, aber das ist an meinem Standort noch unkritisch (bei mir Ende September).

Dieser Winter war bei weitem nicht so kalt wie die letzten 5 Winter (minimal knapp -20 °C), aber dafür mit noch längerer Dauerfrostperiode, so dass wieder mindestens eine Palme verlustig ging. Bei den Reben kann man das noch nicht beurteilen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 08. März 2011, 21:33:09
Zitat
Du meinst, wenn nichts Grünes zu sehen war, soll ich tiefer schneiden? Zur Not bis knapp über die Veredelungsstelle?

Allzu knapp sollte es nicht sein - mindestens 10 cm über der Veredelungsstelle stehen lassen. Das Reststück sollte unbedingt noch Augen bzw. schlafende Augen haben, damit die Rebe überhaupt austreiben kann. Lieber ein paar cm totes Holz stehen lassen, als die letzten cm noch wegzuschneiden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Windsbraut am 08. März 2011, 21:39:52
Allerdings wird Frumoase Alba erst etwa 2 bis 3 Wochen nach Arkadia und Kodrianka reif, aber das ist an meinem Standort noch unkritisch (bei mir Ende September).

Ich hatte sie wegen dieser späteren Reife ausgesucht, dann wird sie von Wespen verschont und kommt in einer Zeit, wo das "Sommerobst" schon weg ist.

Zitat
Allzu knapp sollte es nicht sein - mindestens 10 cm über der Veredelungsstelle stehen lassen. Das Reststück sollte unbedingt noch Augen bzw. schlafende Augen haben, damit die Rebe überhaupt austreiben kann. Lieber ein paar cm totes Holz stehen lassen, als die letzten cm noch wegzuschneiden.

Nee, klar, das hätte ich auch nicht gemacht. Ich habe heute in zwei Schritten nochmal jeweils einen Zentimeter weggenommen - ist aber immer noch 40 cm über der Veredelung, zwei ebenfalls gestutzte Seitentriebe noch dazwischen. Ich habe aufgehört, als mir das Holz innen grün erschien. Wie du schon sagst, wenn sie austreibt, kann ich oben immer noch etwas wegnehmen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 27. Juni 2011, 22:37:55
Ich habe heute vier dieser Spaliere bepflanzt. Der Platz ist mit 1,80x1,80 je Spalier sehr begrenzt. Wie schneide ich den Wein, damit er diesen Platz optimal und attraktiv ausfüllt? Lasse ich künftig in der Mitte einen Stamm bis auf Augenhöhe hochgehen und an diesem Zapfen stehen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 27. Juni 2011, 22:38:57
Da fehlte das Bild.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: marygold am 27. Juni 2011, 22:41:33
In dem Fall fände ich die altmodische Erziehung als Bogen am schönsten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 27. Juni 2011, 22:42:51
Ja, da wären die Spaliere auch im Winter ganz nett anzusehen. ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: marygold am 27. Juni 2011, 22:45:21
Dieses Jahr noch nichts leiten, einfach zwei Ruten gerade hochwachsen lassen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 28. Juni 2011, 13:28:07
Wäre es nicht einfacher eine Rute hochwachsen zu lassen und die oben zu teilen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 28. Juni 2011, 13:52:52
Kannst auch Arme in Höhe der zwei Querlatten ziehen.

Jetziger Gerader in der Mitte um 90 Grad nach rechts oder links. Dann wieder Mitte hochwachsen lassen und nach oben oder entgegengesetzt leiten.

..oder Bogenerziehung
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: marygold am 28. Juni 2011, 15:07:07
Wäre es nicht einfacher eine Rute hochwachsen zu lassen und die oben zu teilen?

Wie willst du die teilen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 28. Juni 2011, 15:08:34
Das gleiche hab ich mich nicht getraut zu fragen :-X
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 28. Juni 2011, 15:17:40
Nicht längs!

Mediterraneus hat es doch schön erklärt. So mache ich das auch.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 28. Juni 2011, 15:22:27
ich habs mir gedacht ;D

Man kann eigentlich nur teilen, was auch da ist.
Aber vielleicht gibt es eine neue, mir noch unbekannte Methode, einen Trieb in 2 Hälften zu splitten ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: marygold am 28. Juni 2011, 15:27:21
Die Weidenruten, die wir früher im Weinberg zum Binden nahmen wurden so gesplittet (gespleißt). War der Job meiner Großmutter.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 28. Juni 2011, 15:30:33
Immerhin habe ich soeben die Richtung des Hautptriebes einer im letzten Jahr am Wohnhaus gepflanzten Rebe korrigiert. ;)
Dazu eignen sich Kabelbinder, die sich wieder lösen lassen, ganz hervorragend.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: marygold am 28. Juni 2011, 15:32:20
 ;D


Kabelbinder sind auch hier häufig in Gebrauch.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 28. Juni 2011, 22:35:40
@ 323,
deutlich am attraktivsten -vor allem in der laublosen jahreshälfte -ist der zweiarmige kordon. er wird jedes jahr schöner.
dieses jahr mußt du alles wachsen lassen.
im spätwinter bei genügender dicke den trieb auf eine seite leiten, anbinden und einkürzen (natürlich an das untere querholz) oder, wenn dünner als ein bleistift, kurz unter dem unteren querholz kappen und die triebe der obersten beiden augen wachsen lassen, und nur diese. diese werden dann die kordonarme, die dauerhaft am unteren querholz befestigt werden, hoffentlich nicht mit kabelbindern.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 28. Juni 2011, 22:54:28
Die Bögen gefallen mir besser. Die (wie heißt das Adjektiv zu etwas, was man wieder öffnen kann?) wiederaufmachbaren Kabelbinder sind unheimlich praktisch ...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung im Pflanzjahr
Beitrag von: Werner987 am 29. Juni 2011, 17:29:05
wie heißt das Adjektiv zu etwas, was man wieder öffnen kann?

die frage ist fast unlösbar. ;)

für die erziehung der reben im pflanzjahr werden unterschiedliche, teils widersprüchliche empfehlungen gegeben.
seit vielen jahren hat sich bei mir folgende methode bewährt:

das ziel besteht darin, gut ausgereiftes, bleistiftstarkes holz (mindestens) in stammhöhe zu erreichen.
die pflanzennährstoffe werden bei der erziehung nur eines stammes am sinnvollsten genutzt, was außerdem zukünftige schnittmaßnahmen erleichtert.(bis zum mai lasse ich ein reservetrieb, der im falle ungezogener haustiere oder witterungsunbilden ersatzweise als stamm gezogen werden kann.)

unterhalb des vorgesehenen stammkopfes stutze ich entstehende geiztriebe auf ein blatt zurück. zum winterschnitt werden beim "ausputzen" vergleichsweise kleine wunden am stamm entstehen.
oberhalb dieser stelle lasse ich die geiztriebe wachsen. diese zusätzliche laubmasse fördert die verdickung des stamms und sorgt für ein kräftiges wurzelwachstum. die rebe kann energiegeladen im nächsten frühjahr starten.
schwache oder ungenügend verholzte stämme schneide ich im winter auf 2 augen zurück.


bei stark wachsenden reben kann man im winter einen bogen belassen. wegen der apikaldominanz ist aber nicht sicher, daß die augen am vorgesehenen stammkopf kräftig genug austreiben, wodurch die zukünftige erziehung erschwert würde.
wenn man sich für den bogrebenschnitt entscheidet benötigt man einen wüchsigen ersatzzapfen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 29. Juni 2011, 17:44:22
Danke für das Wort und die Erläuterungen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 29. Juni 2011, 22:37:09
wie haben sich eigentlich die verschiedenen veredlungsversuche und -verfahren der trauben-fans entwickelt, gibt es positive ergebnisse?
2009 nahm ich eine standortveredlung vor (grün auf grün). 2010 war der trieb einen knappen meter gewachsen.
nachdem ich im winter den trieb mit der altsorte abgeschnitten habe ist ist bei der neuen sorte sehr guter zuwachs zu verzeichnen.

am 15. juni unternahm ich einen erneuten versuch, gleichfalls grün auf grün. die umständliche lagerung des edelreises über den winter entfällt wenn man vor ort die gewünschte sorte zu stehen hat.
wie 2009 wendete ich die kopulation mit gegenzungen an, wegen der unterschiedlichen triebstärke als "hochkantveredelung". (auf dem 2. bild ist die schnittführung schemenhaft erkennbar.) zum verbinden benutzte ich veredlungsband.
vor etwa 5 tagen sind mir die schwellenden augen am edelreis aufgefallen.
heute haben sich die knospen geöffnet.

[td]

Grünveredlung vom 15.06.2011

[/td]
[td]

Kopulation

[/td]
[/table]
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 03. Juli 2011, 10:55:20
Hallo zusammen,
vielleicht eine blöde Frage, aber ich möchte endlich richtige Rankhilfen für die Reben befestigen, da nächstes Jahr definitiv alle eine gescheite Erziehung kriegen.
Für die Mauern habe ich Edelstahlseilkonstruktion vorgesehen. Nun stellt sich die Frage, ob die Seile ausnahmslos waagerecht angebracht werden oder auch eine senkrechte Führung machbar wäre ??? Und die Boskoop Glory wollte ich versuchsweise als Vorhang erziehen, weil sie einen starken Wuchs hat (Wuchsbremse) und recht biegsame Triebe. Brauchte ich da auch gleiche Rankhilfe oder kann man die dann an einem Seil führen und Noch einen zweiten zum Triebeanbinden?
Möchte keine Fehler machen, weil ich mich dann später ärgern würde...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 25. Juli 2011, 00:25:29
Da mein Platz im Garten sehr begrenzt ist und ich aber noch zwei Reben pflanzen möchte bin ich auf die Erziehungsform eines Bäumchen gestoßen.
Gibts es da verschiedene Varianten?
Und trägt denn so eine gehaltene Rebe denn auch genug Trauben?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 27. Juli 2011, 13:43:15
Nochmal fragfragen, hat Niemand eine Rebe als eine Art Baum/ Säule oder als Stickelrebe gezogen und kann davon berichten?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 27. Juli 2011, 21:13:24
gemacht nicht, aber gelegentlich gesehen. recht attraktiv. schau mal unter "vertikoerziehung" im inet nach.
über die tauglichkeit für einzelne rebsorten weiß ich nichts.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 28. Juli 2011, 00:51:31
Vielen Dank, ich habe nachgeschaut, sieht gut aus.
Bei der Gelegenheit habe ich gesehen was es doch für interessante Erziehungsformen gibt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 30. Juli 2011, 20:57:04
das "bäumchen" hat auch paar nachteile......

es sind bruchgefährdete sorten, als auch basal unfruchtbare und stark fäulnisgefährdete ( trauben hängen im inneren ) eher weniger geeignet. auch ist der laubschnitt etwas intensiver durchzuführen.

ich hab immer den fehler gemacht zu wenige triebe stehen zu lassen. ein richtig buschiger wuchs mit weniger wuchsstärke ist von vorteil aber man muss sich trauen eine solchen wust an trieben zu zulassen. ich halte 20 triebe pro stock für tolerierbar.

hab neulich erst palatina so gesehen. hatte aber fast soviel trauben wie blätter. dafür wuchs sehr gebremst und luftig aber 20 jahre macht die das wohl nicht mit.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 30. Juli 2011, 21:54:05
Vielen Dank für Deine Antwort.

Mal noch etwas Anderes:
Gibt es eine HP wo man erfahren kann wie eine Traubensorte vom Wuchs ist?

Ich habe mir die Sorten Original(eine Datteltraube) und Arkardia in Veitshöchheim gekauft. Im Internet habe ich leider sehr wenig zu diesen Sorten gefunden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 30. Juli 2011, 23:09:46
Hallo Elke,

Arkadia: (http://smilie-land.de/t/q-s/sonne/sonne0003.gif) und (http://smilie-land.de/t/q-s/sonne/sonne0003.gif)

Original: (http://smilie-land.de/t/q-s/sonne/sonne0003.gif) und (http://smilie-land.de/t/q-s/sonne/sonne0003.gif)

Falls Dein Browser Google-Chrome ist, bekommst Du alles übersetzt, anderenfalls musst Du den Übersetzer von Tante Gugle bemühen.
Die meisten Bilder im Ukrainischen Forum sind nur zu sehen, wenn Du angemeldet bist.

VG
Giaco
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 31. Juli 2011, 01:00:32
Ich habs versucht mit dem Google-Übersetzer aber ich verstehe nur Kauderwelsch. Diese Übersetzungen sind nicht einfach zu verstehen, bin also nicht so ganz weiter gekommen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 31. Juli 2011, 09:32:53
@elro

Ich habe / hatte beide Sorten. Beide Sorten müssten bezüglich Winterfestigkeit bei Dir kein Problem sein. Bei mir (7a) ist Arkadia nicht winterfest genug.
Ich vermute mal, dass Arkadia bei Dir ausreift, falls der Standort OK ist.

Original ist zwar deutlich winterfester und auch etwas pilztoleranter als Arkadia, aber Original reift sehr spät und selbst in heißen Sommern werden bei mir (Südwest-Wand) die Trauben nur nahezu, aber nicht vollständig genussreif. Original braucht also eine sehr geschützten und sonnigen Standort oder ein Gewächshaus. In Norddeutschland sind zwar die Winter recht mild, aber auch die Sommer kühler als bei mir.

Die Wuchsstärke hängt nicht nur von der Sorte, sondern auch entscheidend von der Unterlage ab. Früher veredelte Hr. Schmidt oft auf der Unterlage SO4. Aktuell weiß ich das nicht. SO4 ist bekannt für mittleren Wuchs und Kalktoleranz und insgesamt ausgeglichenen Eigenschaften. Meine sind auch auf SO4 veredelt, so weit ich weiß. Der Wuchs ist etwas schwächer als Muskat Bleu auf gleicher Unterlage. Für mich ist das groß genug, denn Muskat Bleu wuchert geradezu.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 31. Juli 2011, 09:42:39
@elro

Ich habe gerade noch einmal in Deinem Profil nachgesehen, wo Du wohnst. In Sinsheim müssten die Sommer für Original eventuell warm genug sein, d.h. die Wärmesumme ist wahrscheinlich hoch genug. Ein sehr guter Standort ist trotzdem enpfehlenswert. Wichtig ist auch ein langer warmer Herbst und der dürfte bei Dir auch gegeben sein, während bei mit trotz Klimazone 7a schon ab Mitte September der erste stärkere Nachtfrost meine Freilandbananen oberirdisch absterben lässt.

Die Chancen für Original stehen also bei Dir recht gut.

Original hat aber auch eine weitere Eigenart. Die Beeren innerhalb einer Traube reifen oft nicht gleichzeitig, d.h., die Beeren am Stiel sind reif oder überreif, aber an der Spitze der Traube noch völlig unreif. Als Naschtraube geht das OK.; aber eine komplett reife Traube wird wohl Seltenheitswert haben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 31. Juli 2011, 10:00:26
Das ist ja super, so viele Informationen, ganz herzlichen Dank dafür :D

Jetzt muß ich aber noch bessere Standorte im Garten suchen gehen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 31. Juli 2011, 12:50:27
über meine variante der erziehung eines wein-bäumchens hatte ich bereits geschrieben. die beiträge sind in Tafeltrauben 2008/16, 20, 42 und 94 zu finden.

einige interessante, unterschiedliche erziehunsarten findet man auf folgender seite:

http://www.winzersprache.de/index.php3?showpage=erziehung&section=&count=8

die sorte Arkadia ist m.e. für ein wein-bäumchen wegen der schweren trauben nicht geeignet. für die dadurch auftretende starke mechanische belastung der triebe sind besser erziehungsformen mit entsprechender fixierung der grüntriebe zu wählen.

Mitschurinski und Esther bieten vorteile für einen freistehenden standort, mittlere traubengröße, mäßiger wuchs und gute windfestigkeit sprechen dafür. beide sorten tragen bei zapfenschnitt.
Piesnia - als testkandidat für ein bäumchen - hat zwar große trauben, aber die grüntriebe sind ausreichend stabil. die sorte zeigte hier probleme mit der holzreife.
3 richtige winter in folge und sommer- und herbstwetter wie 2010 sind allerdings auch etwas ungewöhnlich.
(die klimaerwärmung lässt grüßen.)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 31. Juli 2011, 23:40:19
Danke für die Links, ich habe gerade den alten Faden von 2008 nachgelesen. Da stehen viele gute Informationen drin.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 11. August 2011, 21:31:02
hier kann man eine standortveredlung im großen maßstab sehen. es waren mehrere benachbarte wingerte von insgesamt etwa 3 ha. veredelt. tatzeit: 6.8.2011. tatort: rheinhessen.
wie man sieht, sind die stöcke nicht allzu alt, haben also nach der umveredlung noch viele jahre vor sicht.
warum wohl?
evtl. anpassung an nachfrage? (die sortenvielfalt in rheinhessen weicht ohnehin immer mehr dem qualitätsanbau)
leider war kein winzer unterwegs, den ich hätte ausfragen können.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 11. August 2011, 21:43:32
@ max

Kannst Du das Bild nochmal mit einer größeren Auflösung posten, dann wären die Details besser zu erkennen.

VG
Giaco
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: max. am 11. August 2011, 21:53:30
giaco,
ich habs eben auch gesehen, bzw. nicht gesehen. das bild taugt wirklich nichts. ich hab aber im moment kein brauchbares bearbeitungsprogramm zur hand, um die fotos auf die höchstzulässigen 80 kb runterzudrücken.
es ging mir aber eher um das ausmaß der umveredlungen. bisher hatte ich das für eine liebhaberei gehalten und nie großflächig gesehen. die neutriebe waren übrigens ca. 30 cm lang.


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Günther am 11. August 2011, 22:26:34
Ausschnitt eines Einzexemplars?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 11. August 2011, 23:14:27
es ging mir aber eher um das ausmaß der umveredlungen. bisher hatte ich das für eine liebhaberei gehalten und nie großflächig gesehen. die neutriebe waren übrigens ca. 30 cm lang.

die geschichte fing mit dem unerwarteten rotweinboom an.
es wurde eine methode gesucht, schnell auf stark nachgefragte (gut bezahlte) rebsorten umzustellen.

als trauben-fan gehört ein gewisser grad an neugier dazu, standortveredlungen selbst durchzuführen.
meine diesjährige veredlung zeigt bereits über 1 m zuwachs. Jakob hat diesmal die chip-veredlung ausgeführt...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 27. August 2011, 08:01:21
Vielleicht hilft dieses Foto? Gesehen in einer südtiroler Versuchsanstalt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 23. Oktober 2011, 17:34:45
Als ich heute meine Reben winterfest machte habe ich beim Anhäufeln der königl. Esther gesehen dass direkt aus der Veredelungsstelle eine gut bleistiftstarke Wurzel gewachsen ist.
Die Veredelungsstelle befindet sich zwar über der Erde, aber anscheinend nicht hoch genug, sieht aus wie eine Mangrove in Mini 8)
Da hier ja absolut kein Weinbaugebiet ist und die Reblaus keine Rolle spielt würde ich gerne wissen ob das sonst noch irgendwelche Auswirkungen (positiv oder negativ) auf die Rebe hat wenn das Edelreis Wurzeln treibt.
Soll ich die Wurzel kappen oder einfach wachsen lassen?
Danke :)
Ach ja, die Ester ist 2009 gepflanzt worden und wächst freistehend an einem Pfahl.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 23. Oktober 2011, 17:53:12
wenn die reben im oberen bereich sehr feuchte böden vorfinden neigen sie dazu besonders in den ersten 20cm wurzeln zu bilden. die einzige gefahr, die davon ausgeht ist wenn es dann zu einer trockensituation kommt da der obere bereich schnell austrocknet und die rebe von unten kein wasser ziehn kann da keine wurzeln da sind. gießt du die rebe??wenn ja aufhörn, kenne bis auf ganz ganz wenige standorte keinen bedarf wasser zu geben. brauchst auch nicht abschneiden, schadet nicht.

reblaus?? ist es von der europäer eine wurzel?? selbst wenn ja, was kann schon passiern. wird befallen und gut ist, wird nicht die einzige wurzel sein und außerdem weisst du wieviel in weinbaugebieten absenker nachziehn ::) ich sag icht dass das gut ist, ganz im gegenteil denn von diesen geht gefahr für andere aus die sich mühe geben und reben nachsetzen!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 23. Oktober 2011, 21:16:06
Urmele, bei Obstbäumen sagt man, wenn sich Wurzeln aus der Edelsorte bilden, daß sich der Baum frei gemacht hat. Bei schwachwachsenden Unterlagen wird sich die neue Wurzel durchsetzen und sehr wahrscheinlich die alte Unterlage unterdrücken. Wie Traubenfreund sagt, der Rebe wird es nichts machen, bei Reblausgefahr oder Angst davor ist es nachteilig.

Ich habe an zwei Reben festgestellt, daß unveredelte Stecklinge stärker und besser wachsen und auch größere Trauben bilden. Es ist bei mir bei Regent und der Königlichen Esther so. Sicher nicht repräsentativ, aber ein Hinweis.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 23. Oktober 2011, 22:14:36
Danke für Eure Antworten :D
Da ich vor Rebläusen keine Angst habe lass ich sie wie sie ist.
Gegossen habe ich die Rebe nur letztes Jahr weil ich mir dachte
dass sie im ersten Jahr nach der Pflanzung noch nicht so viele Wurzeln hat.
Dieses Jahr mußte sie selber zusehen an Wasser zu kommen, was aber in unserem lehmigen Boden nicht sehr schwierig ist, der trocknet nicht so schnell aus.
Mal sehen was die Esther weiter so treibt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 23. Oktober 2011, 22:45:42
wurzelechte reben sind meist schwachwüchsiger und kleinbeeriger.....


was ich vergessen hab. eine verdichtung in einem bodenhorízont könnte auch ursache sein.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Malus am 10. November 2011, 00:01:17
Mein Thema: Massiver Rückschnitt meiner Weinrebe

Hallo zusammen,

bei mir wächst eine geschmacklich gute, blaue, rundfruchtige, großblättrige Weinrebe. (Sorte nicht bekannt) Diese ist starkwüchsig und ca. 10 Jahre alt.

Der Weinstock wurde aus 3 Kordon-Armen aufgebaut.
Die Längenausbreitung hat folgende Daten: Mitte ca 5m, links ca 6 m, rechts ca 10m lang (teilweise noch verzweigt.)

Da ich in einen klimatisch nicht für Wein geeigneten Ort lebe, möchte ich den Weinstock bis auf den Kordon-Arm (rechts), der direkt am Haus wächst, reduzieren.
Somit würden 2/3 dieses Weinstockes reduziert werden.

Anbei ein Bild des Stammesaufbaues.

Hat jemand Erfahrungen mit massiven Rückschnitten bei Weinstöcken?
Wie reagiert der Stock darauf? Oder sollte man in Etappen zurückschneiden?

Grundschätzlich würde ich diesen Rückschnitt, wie auch den normalen Schnitt, Ende März ausführen?
Spricht da was dagegen?

Gruß
Andreas
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 15. November 2011, 18:27:50
Der Weinstock wurde aus 3 Kordon-Armen aufgebaut.
Die Längenausbreitung hat folgende Daten: Mitte ca 5m, links ca 6 m, rechts ca 10m lang (teilweise noch verzweigt.)

bei einer seitlichen ausdehnung von 16 m nehme ich an, daß der fruchtbildung mittels geeigneter schnittmaßnahmen nicht allzuviel beachtung geschenkt wurde. manche menschen erfreuen sich schon an der attraktiven belaubung der weinreben.

die meinungen über den zeitpunkt des winterschnitts sind recht gegensätzlich.
ich kann nachvollziehen, daß winzer in winterfrostgefährdeten gebieten erst im märz ihre reben schneiden, da auf frostschäden individuell mit dem schnitt reagiert werden kann.

am hausspalier oder anderen geschützten standorten kann nach dem laubfall - wenn der großteil der nährstoffe aus den blättern von den reben eingezogen wurde - geschnitten werden.
mehrjähriges holz würde ich schon jetzt im november abschneiden und zusätzlich versiegeln. dann sind die schnittstellen bis zum frühjahr vor eindringenden krankheitserregern geschützt. die rebe wird dann weniger bluten und kaum assimilate verlieren.

reben vertragen auch einen starken rückschnitt.
wenn man pfiffig ist kann man den zu erwartenden stärkeren wuchs mit höherer fruchtbelastung auskontern.
die höchste fruchtbarkeit haben die 1-jährigen triebe, die aus 2-jährigem holz hervorgehen. (1-jähriges holz sind die diesjährigen triebe, die seit april gewachsen sind.) ggf. können einige bogreben statt zapfen/strecker angeschnitten werden.

auch beim abschneiden dicker äste belässt man einen stummel, der etwas länger als die holzdicke sein sollte.
der wundkork bildet sich dann außerhalb der leitungsbahnen, die weiterhin genutzt werden sollen.

wegen der apikaldominanz der reben sind regelmäßige schnittmaßnahmen wichtig, wenn man dem verkahlen in stammnähe entgegenwirken möchte. dein rebstamm sieht schon ziemlich "nackig " aus. ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 23. November 2011, 14:45:53
Ich möchte mal versuchen, ein paar Steckhölzer zu bewurzeln. Wenn ich richtig informiert bin, soll man dazu aus verholzten Ruten Steckhölzer schneiden und in Erde setzen und diese auf der Fensterbank treiben lassen.

Ab wann können diese Steckhölzer geschnitten werden und gibt es hierbei etwas zu beachten?

Falls erfolgreich, würde ich die bewurzelten und ausgetriebenen Steckhölzer im nächsten Frühjahr ins Freie setzen wollen. Damit die Reben bis dahin groß und robust genug sind, möchte ich mit dem Schneiden der Steckhölzer nicht bis zum Frühjahrsschnitt warten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 23. November 2011, 19:35:31
wenn in den weinbauthemen aktive mitarbeiter wie Dietmar fragen stellen kann ich darauf verzichten, mit erhobenen zeigefinger auf die reblausgefahr hinzuweisen.

die knospen der weinreben sind bereits im hochsommer vollkommen entwickelt.
ab august werden hemmstoffe im holz gebildet, die das austreiben der knospen zum spätsommer verhindern.

die austriebsbereitschaft wird erst wieder durch kühle temperaturen unter +5 grad celsius wiederhergestellt.
abhängig von der witterung wird dieser zeitpunkt (kältesumme) im november bis mitte dezember erreicht.
im winter verhindern nur die niedrigen temperaturen den austrieb der augen.
vor etlichen jahren hatte ich anfang dezember steckhölzer in mind. 3/4 l töpfe mit sandiger gartenerde gesteckt. auf der fensterbank (südseite) bewurzelten die meisten steckhölzer zuverlässig.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 23. November 2011, 20:48:58
@werner987

Vielen Dank!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jepa-Blick am 02. Dezember 2011, 07:59:49
Zum Thema Temperatur und Klima:
http://www.spiegel.de/thema/uno_klimakonferenz_2011/
 Leider funktioniert der direkte Link nicht "Klimawandel lässt deutsche Weinberge erröten" Zum Thema Erderwärmung.

Wir hatten auch schon Erfolg mit Steckkhölzern, obwohl das eher mal Versuche aus Neugier waren. Wir steckten sie einfach in Töpfe wenn etwas angefallen war an Schnittgut anderer Sorten.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Conni am 02. Dezember 2011, 08:21:34
Ich möchte mal versuchen, ein paar Steckhölzer zu bewurzeln. Wenn ich richtig informiert bin, soll man dazu aus verholzten Ruten Steckhölzer schneiden und in Erde setzen und diese auf der Fensterbank treiben lassen.

Ab wann können diese Steckhölzer geschnitten werden und gibt es hierbei etwas zu beachten?

Falls erfolgreich, würde ich die bewurzelten und ausgetriebenen Steckhölzer im nächsten Frühjahr ins Freie setzen wollen. Damit die Reben bis dahin groß und robust genug sind, möchte ich mit dem Schneiden der Steckhölzer nicht bis zum Frühjahrsschnitt warten.

Dietmar, wenn ich das richtig sehe, wohnst Du in einem Weinanbaugebiet.
Bewurzelte Edelreiser innerhalb von Weinanbaugebieten zu pflanzen, ist verboten (Reblausverordnung), wenn es sich nicht um spezielle reblausresistente Sorten handelt.

Hast Du vor, Foxreben zu bewurzeln?

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 26. Dezember 2011, 14:26:57
Heute hab ich bei strahlendem Sonnenschein meine Reben geschnitten.
Dabei hab ich mich bei manchen ziemlich erschrocken, die Knospen sind ja schon so groß und dick wie sonst erst im März!
Bei einer diesen August gepflanzten Containerrebe sind die Knospen über der angehäufelten Erde sogar schon im Wollstadium!
Nachgeschaut hab ich nicht, aber ich hoffe, dass die Knospen dieser Rebe unter dem Winterschutz noch im Ruhezustand sind.
Wunder ist es ja keines, hatten wir doch bis jetzt noch keinen nennenswerten Frost, aber wo soll das hinführen?
Vor allem was passiert wenns jetzt doch noch richtig kalt wird ???
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Greizer am 26. Dezember 2011, 14:46:37
Ich schneide immer erst Ende Februar- Anfang März. So kann ich immer noch evt. Frostschäden ausgleichen.
Was wird nun wenn im Januar wieder- 25°C werden und man hat seine Reben schon ruter geschnitten und Zusätzlich schon im Dezember unter Stress gesetzt?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 27. Dezember 2011, 08:14:40
Über den Zeitpunkt des Rebschnittes gehen die Meinungen hier ja ziemlich auseinander.
Viel Erfahrung damit habe ich noch nicht, konnte zum ersten Mal eine Tragrute anschneiden. Rückgängig machen kann ich es nun eh nicht mehr.
Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist dass die Vegetation heuer schon so weit ist.
Denn, geschnitten oder ungeschnitten, wenn es weiter so warm bleibt treibt bald alles aus! Nicht nur die Reben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 27. Dezember 2011, 16:21:50
Ich schneide immer erst Ende Februar- Anfang März. So kann ich immer noch evt. Frostschäden ausgleichen.
Was wird nun wenn im Januar wieder- 25°C werden und man hat seine Reben schon ruter geschnitten und Zusätzlich schon im Dezember unter Stress gesetzt?

sollen wir nun daraus schließen, daß du bereits mehrmals die reben im dezember geschnitten hast wonach im frühjahr immer erhöhte frostschäden zu beobachten waren?
meine verzeihen mir den "stress", den ich ihnen oft im dezember antue. ;)

wenn ich regelmäßig an meinem standort mit erfrierungen am holz rechnen müßte würde ich den schnitt auch erst im märz ausführen, weil die frostschäden dann relativ sicher erkennbar sind.


Heute hab ich bei strahlendem Sonnenschein meine Reben geschnitten.
Dabei hab ich mich bei manchen ziemlich erschrocken, die Knospen sind ja schon so groß und dick wie sonst erst im März!
Bei einer diesen August gepflanzten Containerrebe sind die Knospen über der angehäufelten Erde sogar schon im Wollstadium!

klimaverbessernde maßnahmen wirken auch im winter! ::)
eine mauer oder auf der rebenfläche aufgelegte steine erhöhen die temperatur sobald sonnenstrahlung auftrifft.
die luft- und bodentemperatur kann in unmittelbarer nähe ohne weiteres 10 grad wärmer als die umgebung sein.
es gilt also.....
die direkte sonneneinstrahlung abzuschotten ohne (mit folie) einen treibhauseffekt zu bewirken.
außerdem sollte die luftzirkulation nicht unterbunden werden, was die gewünschte abkühlung in der nacht ermöglicht.
reisig aus nadelholz erfüllt diese bedingungen bestens. das rebholz oder der massive untergrund (steine, pflaster) können so vor direkter sonne geschützt werden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Greizer am 27. Dezember 2011, 23:00:54
Nun ich wohne ja auch nicht im Weinbau Gebiet, was ist wenn wieder ein Winter kommt wo wir hier eine Woche bis -27°C die Nacht haben?
So kann ich 2 oder 3 Bogen anschneiden und doch noch auf eine kleine Ernte hoffen.
Die Weinberge die ich im Winter gesehen habe (Saale/Unstrut und Dresdner Raum) sind immer erst am Ende des Winters geschnitten wurden, habe da im Januar oder gar Dezember noch keinen geschnitten gesehen.
Oder habt ihr Angst das sie zu stark Bluten?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 28. Dezember 2011, 17:00:26
es geht hier nicht darum jemandem vorzuschreiben wann er seine reben schneidet, siehe #368.
ich möchte lediglich anmerken, daß der schnittzeitpunkt (nach dem laubfall) keinen einfluss auf die frosthärte hat.

in Saale/Unstrut und Dresdner raum ist der späte schnitt den oft zu erwartenden kontinentalen wintern angepasst.
es gibt dort mit sicherheit auch gute hanglagen, wo dies nicht notwendig wäre....aber traditionen werden wie z.t. informationen in fachbüchern ohne hinterfragung weitergereicht.
verallgemeinerungen sind nicht immer hilfreich - es gilt, die behandlung der reben entsprechend der eigenarten des vorhandenen terroirs zu optimieren.

Oder habt ihr Angst das sie zu stark Bluten?

"verbluten" können die reben nicht. es sind aber immerhin nährstoffe, die beim bluten mit ausgespült werden.
besonders bei senkrecht stehenden trieben von jungreben kann der saft die für die weitere erziehung notwendigen augen verkleistern (ersäufen). dauerfeuchtes holz wird auch schneller von schimmelpilzen besiedelt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Greizer am 30. Dezember 2011, 22:11:32
@ werner
Nein ich will keinen was vorschreiben, auch ich lerne nie aus du warst selber zu Tafeltraubentag und hast jakobs Ideen gehört für mich schon verständlich und nach machen scheint sinnvoll.
Nun mache ich schon seit ende der 80er Jahren versuche mit Tafeltrauben mit höhen und tiefen versteht sich. So richtig heiß war ich Anfang der 90er wo ich etliche Sorten von Radebeul bekommen habe wo heute noch welche bei Rebschulen vermehrt werden die ich mal weiter gegebeb habe und die sonst wohl im nirgendwo verschwunden wären zB. Druschba,Mir.

Ich versuche mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und so sehe ich auch Reben bei mir im Umland meine ich, die im Herbst geschnitten wurden und sehe natürlich auch die Trauben im Sommer oft erbärmlich und mit Trauer. Wenn ich da an den Mitschurinski denke den ich mal verschenkt habe der nun von den neuen Hausbesitzern Jährlich geschändet wird von dem außer der Stamm nichts übrig bleibt, Schade drum.

 
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 31. Dezember 2011, 00:53:53
Meine meinung nach, die pflanze im früling prüft was über winter gebliben ist(augen),aus dem grund der saft kreist viel früher noch bevor die knosper aufgehen.

Wir sehen das Edelreis hat niemals so grosse trauben wie wenn die selbe auge auf der pflanze gebliben were.Oder?

also daraus kann man schliesen das eine pflanze die viel wurzeln gebieldet hat im sommer und nur weniger augen hat 4-6 im früling werden viele wachstums hormone produzieren und volle Geschein grösse fördern und umgekert schlecher wachstum im sommer und 12 augen im früling werden kleinere gescheine starten.

aus dem grund versuche ich vor dem saftdruck zuschneiden weil sonst gehen wertvolle hormonen und magnesium verloren was wieder zum stress für chlorose führen kann und dannach zum veriselüng noch dazu.

wie gesagt, bei der weintrauben ist das sogar gewünscht für tafeltrauben unerwünscht.

das ist nur eine Teorie nicht die feststhelung.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Werner987 am 31. Dezember 2011, 18:54:57
es geht hier nicht darum jemandem vorzuschreiben wann er seine reben schneidet, siehe #368.
ich möchte lediglich anmerken, daß der schnittzeitpunkt (nach dem laubfall) keinen einfluss auf die frosthärte hat.

@ werner
Nein ich will keinen was vorschreiben, auch ich lerne nie aus du warst selber zum Tafeltraubentag und hast jakobs Ideen gehört für mich schon verständlich und nach machen scheint sinnvoll.

damit bezog ich mich eigentlich auf meinen rebschnitt im nov./dez., gilt aber auch allgemein. ;)
welche ideen hat denn Jakob geäußert? am tafeltraubentag war ich nämlich nicht in Veitshöchheim.
ansonsten pflichte ich dir bei - man kann mit offenen augen durch die "welt" gehen und wenn man aufgeschlossen ist, immer wieder etwas dazulernen..... wobei ich persönlich den eingegrabenen, gefüllten kuhhörnern keine chance einräume. ;D

ich wünsche allen einen guten rutsch und ein erfolgreiches weinjahr 2012!

Werner
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Greizer am 31. Dezember 2011, 21:09:28
Ups, Jakob erwähnte nur das ein Werner erst dazu beigetragen hat seine Trauben zu präsentieren.
Liegt halt nahe das es ein und der selbe Werner war, großer Fehler ???

Will ehrlich seien offen durch die Welt geht man nur für Sachen die einen Interessieren, ist doch so.

Wünsche euch allen ein gesundes und erfolgreiches Garten Jahr.
Grüße aus Ostthüringen Matthias
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hebi19 am 22. März 2012, 09:02:05
Hallo liebe Weinbauer

Wir möchten das Dach unserer Veranda als Weinlaube gestalten.
Dachfläche ist ca 6 x 3,5 m - insgesamt 10 Sparren (massiv) -Dachhöhe ca 2,30
alles nach Süden von der Hauswand - 3 Pfosten - die östlichen Sparrenfelder sind verglast

Wir haben jetzt an 2 Pfosten (am östlichen ist das Regenfallrohr der Verglasung) je eine Rebe gepflanzt aus der Baumschule. Beide haben aktuell mehrere Triebe vom Vorjahr ( 2 und 3 - ca 80 cm lang)

Ist es grundsätzlich sinnvoll, nur einen Stamm pro Weinstock/Rebe am Pfosten hochzuzuehen oder kann mann sinnvoll auch 2 Stämme ziehen ??

Wie weit sollten die Vorjahrestriebe zurückgeschnitten werden ??

Ziel ist ein baldiges erreichen der Dachhöhe (bei den Pfosten 2,20m) und schnelles begrünen der Dachfläche. Später natürlich auch ein guter Ertrag.

Vielen Dank vorab für Eure Auskunft.

Martin

Edit: ach ja - Region Franken, etwas östlich Nürnberg
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 22. März 2012, 15:09:42
Hallo Hebi 19,
Willkommen!
Kannst Du vielleicht noch die Sorten benennen, die Du gepflanzt hast? Anhand der Sorten können die Experten, hier im Forum, die mögliche Wuchsleistung der Rebstöcke abschätzen.

Vielleicht ist die Site von Fassadengrün für Dich interessant.

VG
Giaco
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hebi19 am 22. März 2012, 21:32:25

Kannst Du vielleicht noch die Sorten benennen, die Du gepflanzt hast?


Na klar, MUSCAT BLEU und ROMULUS

Die Seite Fassadengrün hatte ich schon gefunden, trotdem vielen Dank

Grüße - Martin
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 01. Mai 2012, 13:45:40
In dem Fall fände ich die altmodische Erziehung als Bogen am schönsten.


Und nun? Der vorjährige Leittrieb ist elegant zur Seite gebunden. Jetzt werde ich einen am Scheitelpunkt wachsenden Nebentrieb zur anderen Seite leiten. Und dann kann ich alle weiteren Triebe oberhalb der Gescheine kappen? Richtig?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 01. Mai 2012, 14:05:32
Hallo hebie19,

ich habe Romulus auch als "Unterdachbewuchs" eines mit Glas gedeckten Carports.

Ich habe einen Stamm nach oben wachsen lassen (also nur ein Trieb). Dieser verzweigt sich dann ab der gewünschte Höhe alleine und ist unter den Glasplatten (30 cm unterhalb) befestigt (Stahlseile). Der Stamm ist fast 3 m hoch.
Die Romulus ist gut frostfest und wächst sehr stark. Die Fläche des Carports (2 Stellplätze) hat sie nahezu komplett eingenommen. Die Beeren sind zuckersüß, für das Geschmackserlebnis solltest du aber dann doch deine Muscat Bleu bevorzugen. Dafür kann man aus Romulus gut Rosinen machen, da sie kernlos sind.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Windsbraut am 03. Mai 2012, 18:51:38
Ich brauche nochmal eure Hilfe.

Ich habe vor zwei Jahren eine Frumoasa Alba gepflanzt, die ich an einem großen Rankgitter zu Etagen erziehen will.

Die unterste Etage hat sie im letzten Jahr gebildet, die beiden Langtriebe vom letzten Jahr, die ich nach rechts und links waagerecht gebunden habe, treiben nun auch schön aus.
Leider hat es aber den senkrechten Mitteltrieb, also die obersten Knospen des "Stammes", erwischt .......... er treibt nicht. Ich habe also nichts, was ich nach oben lenken kann, um dort die zweite Etage zu ziehen.
Ich hatte gedacht, naja, dann nehm' ich eines der rechts oder links neben der Vertikale als erstes an den waagerechten Trieben wachsende Auge und ziehe es nach oben. Dann wäre die Vertikale eben etwas aus der Mitte versetzt.
Aber Pustekuchen, die beiden "stammnächsten" Augen an den Seitentrieben sind die mickrigsten, bleiben ziemlich stecken.

Was mache ich nun? ??? ???
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 03. Mai 2012, 21:25:17
Kurzfristig einen Bogen noch weiter runterbinden, dass er leicht abwärts zeigt, dann müßte die Knospe aufholen. Ansonsten einfach neu anschneiden oder mit etwas Geduld auf Stammaustriebe warten. Ist eh besser, wenn man nicht zuviel auf einmal aufbaut.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Windsbraut am 03. Mai 2012, 21:54:25
Ansonsten einfach neu anschneiden oder mit etwas Geduld auf Stammaustriebe warten. Ist eh besser, wenn man nicht zuviel auf einmal aufbaut.

Neu anschneiden hieße - den Mitteltrieb nochmal anschneiden?

Und abwarten - du meinst, der kommt durchaus nochmal aus dem Stamm? Auch wenn ich da derzeit keine aktive Knospe sehe?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 03. Mai 2012, 22:34:53
Auch beim Wein gibts schlafende Knospen, da kommen immer wieder Triebe hoch. Gerade an den Stellen, wo der Saftdruck durch Abdominaldominanz groß ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass da was zum Leben erwacht. Im Endeffekt hast Du es ja nicht eilig oder? Normalerweise nutzt man diese Stammausschläge, um neue Abgänge zu machen, wenn die alten zu lang werden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 04. Mai 2012, 09:53:47
Abdominaldominanz

Da reicht mein Latein nicht mehr... ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 05. Mai 2012, 20:53:47
;D Frei übersetzt wenn das Bäuchlein zu dominant wird ;)
*hüstel*
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 06. Mai 2012, 10:26:40
 ;) man kann sich so an einiges Gewöhnen, auch an"Apdominaldominanz"
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Windsbraut am 06. Mai 2012, 10:29:12
;) man kann sich so an einiges Gewöhnen, auch an"Apdominaldominanz"

Da haste jetzt allerdings eine Mischung aus Abdominaldominanz und Apikaldominanz produziert ............... wobei wohl nur die Apikaldominanz stimmt ..........
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 06. Mai 2012, 10:34:18
Hey, bald haben wir alle mindestens das kleine Latinum :D
Wie ist denn die Form im Ablativ und Vokativ? ;D ;D

Hier nähere interessante Infos für Laien wie mich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Apikaldominanz

Oh, ich sehe gerade, daß Giaco schon vor ein paar TAgen so weit war.
Guten Morgen Apfelfreund... :P

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Windsbraut am 06. Mai 2012, 10:39:14
http://de.wikipedia.org/wiki/Apikaldominanz

Ja, das ist der Link, den Giaco85 unter dem Titel "Apdominaldominanz" versteckt hatte................. ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 06. Mai 2012, 10:40:54
Windsbraut war auch schneller als ich.
Wo ist mein Kaffee? ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 06. Mai 2012, 10:58:20
Für die ganz Wissbegierigen nochmal alles zum Thema Apikaldominaz bei Reben von der Uni Hohenheim: 8) TRIEBWACHSTUM (linke Seite)

VG
Giaco
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: flammeri am 06. Mai 2012, 12:15:12
Macht Euch ruhig mal lustig 8) Aber nachdem ich jetzt wochenlang mit meinem Sohn Latein gepaukt habe, garantiere ich für nichts mehr ;D
Danke Giaco fürs Geraderücken, ich habe ewig überlegt, wie das genau hieß und kam einfach nicht drauf ::) Was allerdings das Unterbewußtsein mir damit sagen wollte, will ich gar nicht erst wissen ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Windsbraut am 06. Mai 2012, 12:28:06
Was allerdings das Unterbewußtsein mir damit sagen wollte, will ich gar nicht erst wissen ;)

Wenn man "intuitiv" und "unterbewusst" mit "aus dem Bauch heraus" übersetzt, ist doch alles klar ;D

Diese Abdominaldominanz wird uns Frauen doch ohnehin nachgesagt .........
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: mutabilis am 16. Mai 2012, 10:55:40
Ich habe mal eine Frage zum Schnitt: bisher war ich einfach froh, dass ich mal etwas ernten konnte, habe brav im Winter geschnitten, und irgendwann im Sommer mal den Dschungel gelichtet, wenn es mir zu viel wurde.
Jetzt habe ich mir endlich mal die Schnittanleitung bei fassadengruen.de durchgelesen, und mich an den Empfehlungen entlanggehangelt.
Für April/Mai steht da das Ausbrechen von Geiltrieben, Trieben ohne Blütenansatz und mehreren Austrieben. Nun habe ich aber eine Rebe, die schon 5 Jahre auf dem Buckel hat und noch nie getragen hat. Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, weil ich sie vielleicht auch immer falsch geschnitten habe.
Die hat 2 lange Ruten, am Carport entlang und an der Pergola entlang. An denen schlägt sie gut aus, aber keiner der Triebe hat einen Knospenansatz.
Sollte ich da auch Triebe ausbrechen? Welche, wieviele? Kann ich damit vielleicht eine Knospenanlage für nächstes Jahr anregen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 16. Mai 2012, 14:18:12
Hallo Mutabilis,

Kannst Du erinnern welche Sorte es ist? Es gibt Sorten, die ausschließlich am langen Holz tragen. Hilfreich wäre auch ein Detailfoto von einem Austrieb, um zu sehen, ob der Austrieb aus einjährigem Holz kommt. Sorry, aber ohne Details ist eine Meinung dazu nur Spekulation 8).

VG
Giaco
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 16. Mai 2012, 17:06:25
Tragen Lakemont und Muscat bleu an Zapfen?
oder brauchen die auch längeres Tragholz?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 16. Mai 2012, 17:26:12
muscat bleu trägt an zapfen gut
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: mutabilis am 19. Mai 2012, 18:04:48
Entschuldigung, das hat etwas gedauert. Es ist eine Reform, sie treibt aus dem letztjährigen Trieb, der lang angeschnitten ist, weil ich ihn eben zum Carportdach gezogen habe. Soviel ich weiss, will Reform doch lang geschnitten werden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 03. Juni 2012, 11:31:37
Ich habe eine Arkadia letzte Woche umgepflanzt. An der Stelle, an der sie bisher 2 Jahre saß, ist sie immer zurückgefroren.

Sie war stark vernachlässigt, der letztjährige Trieb war etwa 2 m lang. Es waren 2 Triebe. Von den 2m ist 1m zurückgefroren.
Die Neutriebe mit Gescheinen waren etwa 30 cm lang.

Ich hab das Teil auf etwa 1,2 m zurückgeschnitten, alle Neutriebe bis auf 2 Blätter zurückgeschnitten. Gescheine entfernt.

Welk wurde bis jetzt nichts.

Wie verträgt Wein ein Umsetzen jetzt? Falls die Rebe anwächst (wovon ich eigentlich ausgehe) wird sie im nächsten Winter durch den späteren Wiederaustrieb wohl sehr frostempfindlich sein, oder?

Die Rebe hat blöderweise 2 Triebe von unten, die beide gleichdick und gleichhoch sind. Ich habe letztes Jahr nicht aufgepasst, da ist das passiert.

Sie soll freistehend an einem Stab "als Bäumchen" kultiviert werden.

Spricht was dagegen, dies mit 2 gleichberechtigten Stämmchen zu tun?

Hier mal ein Foto. Das war für nen anderen Thread gedacht, aber man sieht die Arkadia auch einigermaßen.




Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 03. Juni 2012, 13:57:03
anders gefragt

was spricht für 2 stämmchen ?

und wozu auf triebe mit 2 blättern zurückschneidn?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 03. Juni 2012, 14:02:07
Weil ich das Teil ja wurzelnackt rausgerupft hab. (Erdballen hat nicht funktioniert).

Und wenn ich ein Gehölz umsetze, dann kürze ich es normalerweise ein, oder?

Die neuen grünen Triebe waren ja schon 30 cm lang. Die wären unter Garantie total verwelkt, wenn ich die alle drangelassen hätte.

Den 2. Stammtrieb hab ich mich nicht getraut, wegzuschneiden. Reben bluten doch so, wenn ich ins alte Holz schneide, oder?
Ich dachte, das sei vielleicht kontraproduktiv.

Da ich die Pflanze aber an einem Pfahl kultiviere, dachte ich , man kann vielleicht von 2 Stämmen auf dem kleinen Platz mehr Fruchtruten ziehen?
Sind aber nur so Gedanken.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 03. Juni 2012, 14:29:15
ich hätte eher 1-2 triebe gelassen, den rest ausgebrochen oder geschnitten und somit eine balance zwischen wurzeln und blättern geschaffen. das wetter ist aber ideal für die aktion. pass auf dass sie nicht zu sonnig steht oder notfalls leicht beschatten damit die blätter nicht zuviel wasser ziehn von den wurzeln die weg sind.

lass nur einen stamm sonst wird immer einer zu kurz kommen.aber dafür ist bis nächstes jahr zeit, musst nicht jetzt abschneiden. fruchtruten kannst du beliebig viele aus einem stamm ziehen, das ist kein problem.

die rebe hat jetzt viel stress, leichte blattdüngung könnte auch etwas helfen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 03. Juni 2012, 14:41:50
Ich dachte, ich knipse die ganz weichen Triebspitzen ab und lasse die etwas festeren Triebbasen mit ein/zwei Blättern dran.

Blattdüngung? Kann ich da nen Flüssigdünger nehmen, in ner Gießkanne anrühren und über die Blätter gießen? Oder brauch ich da was spezielles?

Ich hab jetzt mal in meinem Weinbuch nachgeschaut. Da sind Fotos von ganz alten Weinstöcken drin, die von unten 2 oder 3 Äste haben. Also quasi ein Buschbaum mit 3 knorrigen dicken Stämmen und oben wird die Rebe dann ganz normal geschnitten. Funktioniert das nicht?

Ich habe die Rebe an diese Stelle auch aus optischen Gründen hingepflanzt, ich erwarte also keine Höchstleistungen von ihr.
Sie soll dem Ganzen nur einen "Weinbergscharakter" geben, eigentlich ist das aber "Zier"garten ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 03. Juni 2012, 15:52:27
Arkadia ist leider nicht allzu frostfest. Von meinen Arkadia´s sind bis auf eine alle erfroren. Zuvor war ein jahrelanges Sterben, also Zurückfrieren bis an die Veredelungsstelle (knapp darüber) und mit jedem Jahr schwächerer Neuaustrieb. Durch das starke Zurückfrieren entstanden in den letzten 5 Jahren nie Gescheine, also konnte ich nichts ernten. Ich hätte die letzte schon längst gerodet, aber ich komme mit der Beschaffung von geeigneten winterfesteren Sorten nicht so schnell voran, wie Reben erfrieren. Auch die zweite Generation von Reben ist nicht so frostfest wie angegeben, wie z.B. Wostorg oder Galbena Nou. Wenn Du also neu anfängst, dann empfehle ich Dir, lieber eine frostfestere Sorte als Arkadia zu nehmen. Schließlich schreitet die Klimaerwärmung voran, d.h. die Winter werden tendenziell kälter.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 03. Juni 2012, 15:57:16
Ich würde auch eintriebig erziehen. Wenn Du den zweiten Trieb noch nicht ganz abschneiden willst, belasse ihn bis nächstes Jahr, um ihn dann ganz abzumachen, wie Traubenfreund auch schreibt. Ich würde von dem Trieb, der nächstes Jahr weg soll die Spitze abkneifen um die anderen Trieb zu fördern. Achte dann aber auch auf die entstéhenden Geiztriebe, die auch weg gehören.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 04. Juni 2012, 13:28:18
Arkadia ist leider nicht allzu frostfest. ...... Wenn Du also neu anfängst, dann empfehle ich Dir, lieber eine frostfestere Sorte als Arkadia zu nehmen. Schließlich schreitet die Klimaerwärmung voran, d.h. die Winter werden tendenziell kälter.

Ja, ich habs gemerkt. Dieses Jahr waren aber im Unteren Bereich sehr viele Gescheine dran (die ich ja wegen Umpflanzen wieder entfernt habe). Nur die Spitze war abgefroren.
Nur deswegen hab ich sie nicht weggeschmissen, sondern an diesem geschützeren Standort eingepflanzt. Da bekommt sie ne neue Chance.

Wäre sie mir komplett zurückgefroren, wäre sie zur "Composta Verreckedansis" geworden ;)

Mal schauen, wie sich das bewährt. Falls Arkadia auch an diesem Standort heikel bezüglich Frost ist, werde ich eine Alternative pflanzen.

Das mit dem ein-, zweistämmig überlege ich mir bis nächstes Frühjahr.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 04. Juni 2012, 21:42:46
ich muss das dieses jahr mal beobachten. mir fror ( ist das grammatikalisch korrekt?) arkadia 2 jahre hintereinander weg. grund dafür war wohl auch peronospora und das trotz mycosin zum austrieb und melody combi vor und nach blüte. delrho als reine europäer war mit gleicher behandlung 100% GESUND. die osteuropäer scheinen alle ein glücksspiel zu sein, für pflanzen, 3 jahre warten und evtl roden fehlen mir die nerven. ich hab 30 ddavon stehen, 00 kommen im herbst nochmal dazu und frühjahr 2013 nochmal 20. ich spritz alles mit durch ( 5 spritzungen). und schau was gute trauben gibt. bei preisen für topfreben jemseits der 10€ was ich für wucher halte kann man sich totalausfälle kaum leisten. wieso kosten keltertrauben 1,5€ und "tafeltrauben 10-15€ ??? (abzocke!!!!!!!!!) mach mir sicher viel freunde mit. es gibt aber auchn anständige rebschulen, keine frage, gruß an freytag und antes ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 05. Juni 2012, 21:03:00
Zitat
wieso kosten keltertrauben 1,5€ und "tafeltrauben 10-15€ (abzocke!!!!!!!!!)

Natürlich bin ich auch nicht begeistert von den hohen Preisen und ob die Höhe gerechtfertigt ist, kann ich nicht beurteilen.

Der Hauptgrund für die hohen Preise der Tafeltrauben liegen in den sehr viel kleineren Losgrößen und im Lager- und Handelsrisiko. Die Weinreben werden zumeist als Auftragsveredelung gefertigt, so dass der Absatz gesichert ist, während die Tafeltrauben auf eigenes Risiko der Rebschulen veredelt werden und ein großer Teil des Sortimentes nicht abgesetzt werden kann. Die Losgrößen bei Weinreben sind ungleich größer, denn ein Kunde braucht oft viele Hundert bis Tausend Reben der gleichen Sorte, während von den Tafeltrauben nur geringe Stückzahlen pro Kunde verkauft werden können, da die Käufer zumeist nur Hobbywinzer sind. Große Losgrößen können nun einmal viel effektiver gefertigt werden als Kleinserien. Das ist bei allen denkbaren Produkten so, nicht nur bei Reben. Ein dritter Grund ist sicherlich, dass Tafeltrauben zumeist als Container- bzw. Topfreben gehandelt werden und das Eintopfen, die Erde und die Töpfe kosten eben Geld. Weinreben sind in der Regel wurzelnackt. Die Rebschulen, die wurzelnackte Tafeltraubenreben verkaufen, haben auch deutlich niedrigere Preise. Leider sind das für mich uninteressante Sorten.

Dazu kommt, dass das Herstellerrisiko bei Tafeltrauben gestiegen ist, da einige Rebschulen im Kundeninteresse neue Sorten ins Sortiment genommen haben. Bei Weinreben gibt es kaum einen Erneuerungsgrad und damit keine unbekannte Handhabung neuer Sorten. Mit der Klimaerwärmung sind auch bei den Rebschulen zunehmend Reben erfroren, dieses Jahr z.T. einige Tausend pro Rebschule. Dieses zunehmende Risiko der Hersteller wird eben auch eingepreist. Früher war dieses Risiko der Rebschulen viel kleiner, da diese ja in Weinbauregionen liegen, wo so harte Fröste früher selten waren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 05. Juni 2012, 21:10:44
Zitat
wieso kosten keltertrauben 1,5€ und "tafeltrauben 10-15€ (abzocke!!!!!!!!!)

Die Rebschulen, die wurzelnackte Tafeltraubenreben verkaufen, haben auch deutlich niedrigere Preise.

Wer denn z.B. ?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 06. Juni 2012, 21:00:36
werbung nicht erlaubt aber es gibt sie zum glück, sonst wäre ein schaugarten für mich nicht realisierbar
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Valentin2 am 07. Juni 2012, 14:23:40
Entschuldigung, das hat etwas gedauert. Es ist eine Reform, sie treibt aus dem letztjährigen Trieb, der lang angeschnitten ist, weil ich ihn eben zum Carportdach gezogen habe. Soviel ich weiss, will Reform doch lang geschnitten werden.
[

/quote]@mutabilis

mal abgesehen von Schnittmethoden,meine Reform hat letztes Jahr erstmal getragen,im dritten Standjahr,8 schöne kleine Trauben,waren Anfang Septemer reif und wohlschmeckend,vom Aussehen halt keine Schautraube,finde sie trotzdem gut.
Dieses Jahr hängen wider ne Menge Gescheine,wenn jetzt die deinige im fünften Jahr immer noch ohne Ertrag ist,stellt sich
vieleicht die Frage ob es tatsächlich eine Reform ist?

Gruss Valentin 2
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 14. Juli 2012, 07:13:02
Habt Ihr schon mal grüne Triebe durch Absenker bewurzelt? Ich stelle mir vor es so zu machen, wie ich es bei den Tomaten ab Antwort 442 beschrieben habe: http://forum.garten-pur.de/index.php?board=20;action=display;threadid=44581;start=435
Ich möchte hier natürlich nicht einen Geiztrieb bewurzeln, sondern einen Haupttrieb; lang genug sind sie ja. ;D
Ist der Zeitpunkt eventuell zu spät? Welche Erfahrungen habt Ihr?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: rohir am 23. Juli 2012, 16:30:40
Hallo!

Ich habe an einer Wand im Frühling Tafeltrauben gepflanzt. Leider bin ich noch nicht zum Erziehungsschnitt gekommen, somit haben die Pflanzen etwa 4-5 Triebe, die zwischen 50 und 150 cm lang sind. In den kommenden Tagen werde ich das Spaliergerüst anbringen. Soll ich jetzt alle Triebe bis auf den längsten abschneiden/abbrechen oder muss man das gar nicht mal machen?

Warum soll man überhaupt im ersten Jahr nur einen Trieb stehen lassen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 24. Juli 2012, 14:40:49

Warum soll man überhaupt im ersten Jahr nur einen Trieb stehen lassen?


Gute Frage.

Ich habe selbst hier in den Weinbergen mehrtriebige Rebstöcke gesehen. Richtig knorrige mit mehreren dicken Ästen ab Bodenhöhe. Mehr als 3 Triebe waren das aber nie.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 24. Juli 2012, 16:17:12
Warum soll man überhaupt im ersten Jahr nur einen Trieb stehen lassen?

Damit Du ein starkes Edelreiß (Stamm) erhältst, was in der Lage ist, Strecker, Bögen etc. so zu ernähren, dass diese zeitig tragen können bzw. Dir ermöglichen einen leistungsfähigen Stock aufzubauen, welche Form Du auch immer bevorzugst.

@ rohir
Falls Du Dich für die Fächerform bei Deinen Reben entschieden hast, findest Du hier eine Anleitung.

Willst Du ausprobieren, wie sich Dein Schnitt auswirkt, findest Du hier ein Onlineprogramm, welches Dir die Konsequenzen Deines Schnittes annähernd verdeutlicht.

Ich würde nicht den längsten, sondern den stärksten für Deine gewünschte Erziehungsform tauglichsten Trieb (oder Triebe) stehen lassen.

Konkrete Antworten sind nur auf Basis von Bildern und dem Wissen, in welcher Form Du Deine Reben erziehen willst, möglich.

Eine Weinrebe nimmt keinen Schnitt übel, außer Du trennst den Stamm von der Wurzel. ;)

VG
Giaco

P.S.

Wie die Erziehung eines Weinstocks interpretiert werden kann, ist hier zu sehen.
Der Zaun hat offensichtlich gewonnen ;).
[td](http://s018.radikal.ru/i505/1207/de/f4813d4e34e1t.jpg)[/td]
[td](http://s017.radikal.ru/i432/1207/cc/68105b7d6b97t.jpg)[/td]
[td](http://s017.radikal.ru/i411/1207/46/8da85223b95dt.jpg)[/td]
[/table]
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 25. Juli 2012, 12:58:30
Die Anleitung von Fassadengrün ist richtig gut.

Jetzt weiß ich immerhin, dass ich einige Weinstöcke als Girlande kultiviere (Rebvorhang) .
Und andere als Fächer.

Bisher waren das bei mir nur meine individuellen Formen ohne Namen ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Lipper am 08. August 2012, 12:46:39
Ich habe eine junge Rebe in einen großen Blumentopf gepflanzt und möchte sie im Haus überwintern. Was ist Eurer Meinung dabei zu beachten? Die Rebschule Steinmann schreibt ja in ihrer Pflanzanleitung, dass sich eine Rebe durchaus als Zimmerpflanze eignet. Ich stelle mir nur die Frage, ob ihr zur Augen und Fruchtentwicklung nicht die Jahreszeiten fehlen...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 08. August 2012, 15:40:20
Die Rebe braucht im Winter unbedingt eine Ruhepause
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Gänselieschen am 08. August 2012, 15:50:15
Ich habe auch im Sommer eine Rebe aus einem Edekamarkt errettet - die sah so schön aus - und nun steht der Topf immer noch da, und ich weiß nicht, wohin ich sie pflanzen soll :-\ Ich hätte wirklich Platz am Haus - aber macht das Sinn?? Was ist mit der Fassade?
Ich könnte mir genau dort so eine Girlande vorstellen, wie an dem Zaun. Einmal ums Haus rum oberhalb der Kellerfenster - das müsste doch zu pflegen sein. Da hätte ich Süden und Südwesten - bestimmt optimal.

Heißt das, dass ich bereits jetzt alles wegschneide bis auf zwei Triebe??

L.G.

PS: habe mir grad längere Zeit die Seilsysteme von Fassengrün angesehen und fühle mich überfordert. Mist
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 08. August 2012, 16:30:50
Gänselieschen, das Grüne schneide nicht jetzt auf zwei Augen zurück, Du schwächst damit die Pflanze. Schneide erst, wenn das Laub ab ist, am Besten im Spätwinter, dann siehst Du auch, was noch lebt und was tot/erfroren ist.

Welche Sorte ist es denn? Wenn Du vorhast, die Rebe in Jahren um das Haus zu ziehen, solltest Du vorher wissen, ob sich das lohnt. Reifezeit, Krankheitsanfälligkeit und Geschmack sollte man vorher kennen!!

Wenn es paßt, pflanze sie so schnell wie möglich ein und schneide dann wie oben gesagt. Wenn die Sorte aber nichts taugt, kompostiere sie lieber!!! Du ärgerst Dich sonst um die verschenkte Zeit, wenn Du nach 5 Jahren feststellst, es war nichts!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Gänselieschen am 09. August 2012, 11:31:28
Ach ja, die Sorte - ich wollte ja mal schauen - mir ist in Erinnerung, als hätte nur etwas von Wein - blau - auf dem Etikett gestanden. Ich habe schon in einem anderen Weinthema irgendwann vorsichtig angefangen ein paar Fragen dazu zu stellen...

Die Anschaffung von so einer Seilkonstruktion muss ja auch überlegt sein - man dübelt in die Mauer (eine davon ist auch gedämmt) und am Ende hat man ein prima Seil dran, aber der Wein macht nicht, was er soll.
Er könnte auf einer Seite ca. 3m und auf der anderen ca. 6m waagerechtes Seil bekommen.

Zur Pflanzung habe ich eine gute Anleitung gefunden bei Fassadengrün - offenbar keine größeren Ansprüche außer tiefgründig durchlässigen Boden - das kann ich jedenfalls sichern.

Dann schneide ich jetzt erstmal nichts ab - die Ausführungen zum Sommerschnitt haben mich etwas in die Irre geführt.

Melde mich hier wieder - oder gehört dieses Anfangsstadium in einen anderen Faden?

L.G.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 09. August 2012, 13:38:27
Ach ja, die Sorte - ich wollte ja mal schauen - mir ist in Erinnerung, als hätte nur etwas von Wein - blau - auf dem Etikett gestanden.

Kaufe lieber für 10 oder 15 Euro eine Rebe, deren Namen mehr als "Wein blau" hergibt!!

Du kannst die Rebe hier niemals mit anderen vergleichen. Keiner kann Dir sagen, ob irgendwelche Erscheinungen sortentypsich sind oder ob es am Wetter liegt, am Boden, an der (fehlenden) Wärme usw usw.

Bohre Eure Hauswand nicht für ein no name Produkt an!!

Wenn Du trotzdem so an der Rebe hängst, dann pflanze sie im Garten an einen Stock/Pfahl, der zwei Meter hoch ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: tinestorm am 11. August 2012, 10:34:54
Also wir haben uns auch eine Rebe gekauft.

Schlaraffentraube Grosso Arkadia

Wir wollen das sie nur ein Stamm bildet, um sie dann als Winkelförmigen Kordon zu ziehen.

Nun kommen aus der 3 jährigen Pflanze 3 Triebe kann man sie jetzt auch noch abschneiden ?

LG
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: marygold am 11. August 2012, 12:07:22
Kommt darauf an, um welche Triebe es sich handelt. Sind es Wasserschosser oder Geiztriebe, kannst du sie ausbrechen. Kommen sie aus einem Auge, besser nur einkürzen. Aber um diese Zeit trifft wohl eher ersteres zu.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 11. August 2012, 14:00:10
Nun kommen aus der 3 jährigen Pflanze 3 Triebe kann man sie jetzt auch noch abschneiden ?


Geiztriebe über dem ersten Auge abkneifen. Die anderen Triebe erst im Winter formieren, damit die Kraft in der Pflanze bleibt. Ähnlich im Obstbau, Winterschnitt fördert Triebwachstum. Kneife jetzt auch schon die Spitzen der drei Triebe ab, damit sie besser verholzen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 12. August 2012, 13:56:04
Macht es Sinn jetzt eine Rebenveredelung grün auf grün vorzunehmen? Werden die Edelreiser dabei entblättert? Wieviele Knospen lasse ich auf dem Edelreis?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: tinestorm am 14. August 2012, 09:34:10
Ich hab mal ein Bild hochgeladen. Die Triebe kommen aus der Wurzel und keiner aus enem Auge. So wie ich das verstanden habe schneide ich die 2 die ich nicht haben möchte im Winter ab?



(http://www.bilder-hochladen.net/files/evb-6-1679-jpg-nb.html][img]http://www.bilder-hochladen.net/files/evb-6-1679.jpg)[/url]

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: tinestorm am 14. August 2012, 09:42:18
Jetzt das Bild
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 14. August 2012, 21:24:05
Bin zwar nicht der Experte, aber ich kann nur 2 Triebe erkennen welche, so wie es sein soll, dem Edelreis entspringen.
Ich würde beide Triebe erst mal stehen lassen und im Frühjahr den Schwächeren abschneiden und den Stärkeren, Geraderen einkürzen.
An diesem Trieb würd ich dann alle Augen bis auf die obersten drei ausbrechen und wiederum den stärksten Trieb in die von mir gewünschte Richtung lenken und immer schön vorsichtig behandeln und gut anbinden.
Vielleicht melden sich auch die Experten und geben Dir Rat.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 15. August 2012, 00:03:00
Habt Ihr schon mal grüne Triebe durch Absenker bewurzelt? Ich stelle mir vor es so zu machen, wie ich es bei den Tomaten ab Antwort 442 beschrieben habe: http://forum.garten-pur.de/index.php?board=20;action=display;threadid=44581;start=435
Ich möchte hier natürlich nicht einen Geiztrieb bewurzeln, sondern einen Haupttrieb; lang genug sind sie ja. ;D
Ist der Zeitpunkt eventuell zu spät? Welche Erfahrungen habt Ihr?


@apfelfreund
Im Winter hatte ich von mehreren Sorten versucht, ausgereifte Steckhölzer zu bewurzeln. Nicht von allen Sorten bewurzeln Steckhölzer leicht.
So hatte ich Anfang Juli basierend auf der Beschreibung der Vermehrung von Pfirsichen von Alcedo folgenden Versuch der Bewurzelung eines halbreifen Triebs einer Rebe gestartet:

(http://s019.radikal.ru/i634/1208/c6/f7a1a8fe89c9t.jpg)

Nach 10 Tagen der Abschnürung packte ich am 15.07.2012 den grünen halbreifen Trieb und feuchtes Substrat (Kokosfaser) in einen durchsichtigen Plastikschlauch (zusammengetackerte Folie). Diese Packung schützte ich durch Aluminiumfolie und einem Sonnenschutz vor der heißen Mittagssonne, damit der Inhalt der Packung nicht gekocht wurde.

(http://s42.radikal.ru/i098/1208/cc/e90c4f7ff964t.jpg)

Nach knapp 4 Wochen waren die Wurzeln durch die Plastikfolie zu erkennen:
[td](http://s07.radikal.ru/i180/1208/f0/23560fe654d9t.jpg)[/td]
[td](http://s017.radikal.ru/i424/1208/de/24cb81ee58c8t.jpg)[/td]
[/table]

Nach dem Öffnen der Packung war deutlich die stärkere Ausbildung von Wurzeln und Kallus am unterem Nodium zu erkennen, was eine Folge der zuvor erfolgten Anreicherung an Auxinen sein kann.
[td](http://s51.radikal.ru/i131/1208/52/7123104d8596t.jpg)[/td]
[td](http://i056.radikal.ru/1208/6c/f4029faf5739t.jpg)[/td]
[/table]

An der getopften Pflanze habe ich einen großen Teil der Blätter und die Triebspitze entfernt, um die Verdunstung zu reduzieren.

(http://s017.radikal.ru/i443/1208/2b/cf38e0ad71c5t.jpg)

Für mich hat diese Art der Vermehrung den Vorteil, auch schwer durch Steckhölzer zu vermehrende Sorten vermehren zu können und wenn alles gut läuft schon im nächsten Jahr ein paar Probiertrauben ernten zu können.

VG
Giaco



Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 15. August 2012, 19:06:25
Giaco, ich bin beeindruckt!! Danke für die ausführliche "Reportage". Wenn es bei Pfirsichen (Prunus) und jetzt auch bei Reben funktioniert, dann sicher auch bei anderen, ich denke da an Kaki und Konsorten... ::)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 16. August 2012, 15:53:03
Giaco
Es gibt auf russischem Forum ein Film über Veredelungen von Tauben.
Weist du nicht zufällig wo soll man in suchen. Oder hast du ihn.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 16. August 2012, 21:49:10
Es gibt auf russischem Forum ein Film über Veredelungen von Tauben.
..... wo soll man in suchen.

Hallo Silesier
Ich habe den Film (noch) nicht.

Gib mal bei youtube
(http://s016.radikal.ru/i334/1208/2f/515fd1cd2178t.jpg)
ein.

Schau mal, ob er unter den angezeigten Beiträgen ist. Ich habe dort zwei gute Filme zum Thema Veredeln gefunden.

Du meinst sicher das ukrainische Forum? Ich schau dort mal nach. Vielleicht kann Dir aber auch JACOB helfen.

VG
Giaco

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 16. August 2012, 22:30:40
Giaco
Dort schaltet sich alles pa ruskom keine Ahnung wie soll ich es bedienen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Giaco85 am 17. August 2012, 15:27:49
Hallo Silesier,

 HIER kannst Du das angefragte Video anschauen oder mit ein paar technischen Kenntnissen downloaden.

Dort schaltet sich alles pa ruskom keine Ahnung wie soll ich es bedienen.

Du machst einen Joke mit mir: Du fragst ein russisches Video nach und wunderst Dich , dass alles "pa ruskom" 8) 8) 8).

Schönes Wochenende :)

VG
Giaco
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 22. August 2012, 17:46:05
Schon länger suche ich nach einem guten Buch über den Rebenanbau. Nur über den Anbau, Wein machen interessiert mich nicht so sehr.
Jetzt hab ich das hier gefunden:

Der Winzer Band 1. Weinbau von Edgar Müller, Hans-Peter Lipps und Oswald Walg von Ulmer

Kennt das jemand? Taugt das für jemand, der gerne vieles über den Traubenanbau, Schnitt (und dessen Folgen für die Rebe) Pflege usw wissen möchte?
Immerhin kostet das Buch fast 50 Taler (hat dafür aber 600 Seiten ;)), die möcht Frau nicht so gerne in den Sand setzten.
Oder habt Ihr eventuell bessere Vorschläge?
Bin für jede Anregung dankbar die über "Wein in unserem Garten" von G&U hinaus geht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Eugen † am 22. August 2012, 20:23:26
Urmele:
Wie wäre es mit "Anbau von Tafeltrauben" von W. Ollig , 172 Seiten. Ist nicht so detailliert, aber dafür speziell auf Tafeltrauben orientiert.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 22. August 2012, 21:15:00
Danke Eugen werd gleich mal den Guggel befragen.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 22. August 2012, 22:03:20
Mein ersten Buch war Wein in unserem Garten von blv FADER für Neulinge
ausreichend vor allem Sorten Bilder.
Richtige tiefere Ausbildung und Notizen machen bekam ich von Buch Geschenk
Weinbau, Ausgabe von 1977 Ulmer geschr.Vogt/ Götz viele Sachen bis Häute aktuell.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 23. August 2012, 05:53:40
@Silesier
Das wäre ja dann eine frühere Ausgabe von dem Buch welches ich mir ausgesucht hatte.
Das von Fader war mein erstes (und bisher einziges) Rebenbuch, ganz nett, aber jetzt will ich einfach mehr über Trauben und ihren Anbau wissen!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 23. August 2012, 16:20:14
E-tam
was suchst du eigentlich,du bist gerade drin in den besten Buch welche geschrieben
wurde.Lese mal von Anfang das ganze Forum und wenn das dir nicht reicht dann
muss du noch lesen unbedingt- winogrona.org.pl. und rusische winograd.ru.
Das beste Beratung, Tipps,Öke-friks und Gegner,Trauben Liebhaber und Fanatiker.
Tester und Gelehrte findest nur im diesem Foren.

Was sucht der Mensch wenn denkt das alles ist noch nicht vollkommen genug?
 Silesier
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 23. August 2012, 21:22:38
E-tam
was suchst du eigentlich,du bist gerade drin in den besten Buch welche geschrieben
wurde. Silesier

 :) D hast Du natürlich recht! Ist nur manchmal schwierig was Bestimmtes zu finden.
Ansonsten... wurden hier schon viele Fragen geduldig beantwortet und ich habe schon einiges gelernt :)

Trotzdem, ein gutes Fachbuch zum nachlesen... ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 25. August 2012, 13:18:37
E-tam
was suchst du eigentlich,du bist gerade drin in den besten Buch welche geschrieben
wurde. Silesier

 :) D hast Du natürlich recht! Ist nur manchmal schwierig was Bestimmtes zu finden.
Ansonsten... wurden hier schon viele Fragen geduldig beantwortet und ich habe schon einiges gelernt :)

Trotzdem, ein gutes Fachbuch zum nachlesen... ;)

Ein Buch braucht niemand kaufen für 1-2 Stock im klein Garten.Die Reben verhalten sich ehe anders wie im Weinberg.
Das ist Podarok Zaporoschje dieses Jahr auf 6-meter länge,steht auch in keinem Buch beschreibung (http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/p1050987zhng7521te.jpg)
Veredeln und umveredeln ist dagegen sehr,sehr wichtig und nicht nur wegen Reblaus und Nematoden aber auch wegen Trauben grösse,Beeren reife,Holz Reife und produktiwitet vom Schtock.
Zum veredeln kann man sich ein Buch oder Film kaufen oder einfach googeln und für 50 Taller besser ein paar neue sorten suchen!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 25. August 2012, 15:57:41

Das ist Podarok Zaporoschje dieses Jahr auf 6-meter länge,steht auch in keinem Buch beschreibung (http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/p1050987zhng7521te.jpg)

 :o :o :o
Jakob,jetzt bin ich grün vor Neid! ;D

Was für wunderschöne Trauben!

Wie bekommt man so lange Triebe mit so vielen Trauben?
Werden die alle reif?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 25. August 2012, 23:00:24
Urmele
Nicht neidisch werden sonder lernen
Weist du wozu ist Gut die schwarze Folie auf Boden?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 26. August 2012, 07:41:13
Urmele
Nicht neidisch werden sonder lernen
Weist du wozu ist Gut die schwarze Folie auf Boden?

1. Wärmespeicher
2. Verdunstungsschutz
3. Unkrautunterdrückung

Richtig? :)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 26. August 2012, 22:41:11
Urmele
Nicht neidisch werden sonder lernen
Weist du wozu ist Gut die schwarze Folie auf Boden?

Transportband (mite)ist schwer ud nict so gut,aber Spargelfolie ist der Hammer,140cm breit mit seitentaschen,fligt überhaubt nicht weg,im Fruhjahr in weiss ,bremst austrib wegen Frost und ab Mai schwarz....
Bringt je nach lage und Stock belastung bis zu 4 Wochen vorsprung.

Auf dem foto ist Juliana,3 Triebe 3kg trauben giwicht pro laufenden Meter,seit 2 wochen fertig, nechstes Jahr möchte noch 2 kg auf l.meter dazu belassen.Arkadia ist grade gut geworden,also Juliana ist besere Arkadia!

(http://www.fotos-hochladen.net/uploads/p105099840pzhquvmc.jpg)

Juliana auf mini Kardon 1,50M,alle 30-40cm eine tragerute.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/p1050999c5jg3p7yd6.jpg)

Auf A-formige Spalere(mite,selbst gebastelt) zur trauben zone lokerung bei grosse Stock belastung.

(http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/p10509973xzrj5vwep.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 29. August 2012, 19:56:34
Zum veredeln kann man sich ein Buch oder Film kaufen oder einfach googeln und für 50 Taller besser ein paar neue sorten suchen!

Kannst Du mir welche empfehlen? Am Besten welche von Deiner Liste?
Sie sollten früh bis mittelfrüh reifen und Muskatgeschmack haben.


Danke :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 30. August 2012, 17:38:32
Zum veredeln kann man sich ein Buch oder Film kaufen oder einfach googeln und für 50 Taller besser ein paar neue sorten suchen!

Kannst Du mir welche empfehlen? Am Besten welche von Deiner Liste?
Sie sollten früh bis mittelfrüh reifen und Muskatgeschmack haben.


Danke :D

@Urmele
Das ist Thema "Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln" ,schreibe bitte deine Fragen bei "Tafeltrauben......". ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 31. August 2012, 16:39:42
Ich habe eine Arkadia letzte Woche umgepflanzt. An der Stelle, an der sie bisher 2 Jahre saß, ist sie immer zurückgefroren.

Sie war stark vernachlässigt, der letztjährige Trieb war etwa 2 m lang. Es waren 2 Triebe. Von den 2m ist 1m zurückgefroren.
Die Neutriebe mit Gescheinen waren etwa 30 cm lang.

Ich hab das Teil auf etwa 1,2 m zurückgeschnitten, alle Neutriebe bis auf 2 Blätter zurückgeschnitten. Gescheine entfernt.

Welk wurde bis jetzt nichts.

Wie verträgt Wein ein Umsetzen jetzt? Falls die Rebe anwächst (wovon ich eigentlich ausgehe) wird sie im nächsten Winter durch den späteren Wiederaustrieb wohl sehr frostempfindlich sein, oder?

Die Rebe hat blöderweise 2 Triebe von unten, die beide gleichdick und gleichhoch sind. Ich habe letztes Jahr nicht aufgepasst, da ist das passiert.

Sie soll freistehend an einem Stab "als Bäumchen" kultiviert werden.

Spricht was dagegen, dies mit 2 gleichberechtigten Stämmchen zu tun?

Hier mal ein Foto. Das war für nen anderen Thread gedacht, aber man sieht die Arkadia auch einigermaßen.
Nur mal so als Zwischenbericht: Hier die Rebe heute ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 31. August 2012, 16:41:31
Mitten in der Vegetation umgesetzt, einfach so wachsen lassen, mit mehreren Stämmen, nicht gespritzt, nicht gedüngt, nicht gehätschelt, und dann hängt auch noch sowas dran.

Bin ein kleinbißchen stolz :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 31. August 2012, 18:26:49
Die sieht ja super aus. Und wann ist Schlachtfest? ;D

Meine im letzten Herbst gesetzte Arkardia dümpelt immer noch mit einem Trieb auf 30 cm Länge rum.
Ich hoffe, daß sie statt oben zu wachsen viele Wurzeln bildet und nächstes Jahr richtig loslegt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 31. August 2012, 21:36:55
Ich werde sie noch ein bißchen in der Sonne brutzeln lassen und dann wird geschlachtet ;D

Ich hätte das nicht gedacht, dass sie das Umpflanzen überhaupt so gut übersteht. Ich hab nicht mal nen Wurzelballen hingekriegt, die Erde fiel ab und die Rebe war nahezu wurzelnackt und voll belaubt. Ganz schön zäh die Dinger.

Deine Arkadia wird sicherlich noch loslegen. Im ersten Jahr waren meine Reben alle noch sehr dünntriebig. Lt. Literatur hätt ich die alle nochmal runterschneiden müssen, damit sie nen gescheiten Stamm bekommen, es ging aber auch so.

Und mit Rückfrieren hast du ja in deiner milden Region keine Probleme. Arkadia ist meine frostempfindlichste Rebe.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 31. August 2012, 23:40:35
Und mit Rückfrieren hast du ja in deiner milden Region keine Probleme. Arkadia ist meine frostempfindlichste Rebe.
Da kannst Du recht haben, den ersten und gleich kältesten Winter seit Jahren hat sie ja schon überstanden :)

In Sachen Trauben bin ich noch Neuling, die erste Rebe war die Venus und trägt nun im dritten Jahr das erste mal.
Blau und auch schon süß sind sie schon, nur wann wäre der richtige Erntezeitpunkt?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 01. September 2012, 12:13:04
Habe gerade bei der Nachbarin was sehr befremdliches gesehen.
Sie hat Reben (vor Jahren aus dem Urlaub mitgebracht, angeblich Blauer Portugieser) voller Oidium, grüne Beeren teils befallen und braun, manche färben gerade auf blau um.
Völliger Wildwuchs, weggeschnitten wird alles was gerade im Weg ist.
Alles zwar schade, aber nichts Besonderes, jetzt kommts:
Überall da, wo im Juli-August wild rumgeschnitten wurde hat die Rebe neue Triebe gebildet an denen jetzt 1-2 Gescheine dran sind wie man sie vom Frühjahr kennt :o
Sind das die Fruchttriebe welche eigentlich für nächstes Jahr vorgesehen waren?
Ich hoffe ja nur, dass der Mehltau bei ihr bleibt, hatte schon mal eine Milchspritzung vorgeschlagen, ist aber anscheinend alles zu viel Arbeit ::)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 02. September 2012, 10:57:11
Das habe ich an der rebe meiner Oma auch beobachtet :-\

letztes jahr sind die sogar noch reif geworden :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 02. September 2012, 18:17:52
Dann müssten die meiner Nachbarin schätzungsweise so im Januar/Februar reifen 8) ::) ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 03. September 2012, 11:33:57
ich meine es ernst ::)

im juni geschnitten, dann haben die geize im Juli geblüht!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 05. Januar 2013, 18:15:10
Denkt schon jemand von Euch über den Rebschnitt nach oder hat vielleicht schon mit dem Schnitt begonnen?
Mir juckt es in den Fingern....
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 05. Januar 2013, 20:39:37
Bei mir: Laubfall=Rebschnitt, also schon lang vorbei.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 05. Januar 2013, 20:43:10
Ich mache es auch so und fange im Herbst an zu schneiden. Und wenn ich irgendwie nicht dazukomme, schneide ich eben im Dezember, Januar oder Februar.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 05. Januar 2013, 23:09:07
Teilweise schon geschnitten, aber überwiegend im Februar.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 06. Januar 2013, 20:39:01
Ich bereue gerade dass ich schon geschnitten habe.Am ende November habe ich Kuhmist
unter Trauben Stocke eingegraben und danach gehäkselte Schnittruten drauf geschüttelt.
Ich sollte lieber mit dem Kuhmist mischen und eingraben oder zur ende März warten
wenn der Kuhmist wehre schon etwas verarbeitet.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 06. Januar 2013, 20:47:24
Bis Ende März ist der Kuhmist fertig. Ich würde mir keine Sorgen machen. Im März ist der Mist nicht mehr frisch. Er ist dann guter Dauerdünger. Wenn Du die Oberfläche noch einwenig mit dem Rechen/Kultivator bearbeitest, förderst Du die Verwitterung des Mistes noch.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 06. Januar 2013, 20:52:39
Mein Kultivator heißt Mistgabel wird jetzt erst beim ersten Grasschnitt benutzt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 06. Januar 2013, 21:00:08
Mein Kultivator heißt Mistgabel wird jetzt erst beim ersten Grasschnitt benutzt.

Ich würde damit schon Ende März anfangen. Grasschnitt ist erst im April oder Mai. Dann ruhig nochmal.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 28. Januar 2013, 00:36:38
Hallo,

Ich habe vor mir in diesem Jahr eine neue blaue Wenrebe zu besorgen.

Meine Frage ist welche Sorte kann gut auf sandigem Boden wachsen, hohe bis sehr hohe Erträge liefern, gut im Geschmack sein ohne Erdbeeren Aroma (Foxgeschmack) , stark bis mittelstark wachsend, zur Wein Herstellung geeignet ist, gut Pilzresistet ist,
gut bis mittelgut resistent gegen echten und falschen Mehltau, als Wurzelrebe oder Pfropfrebe günstig sein, mittel bis große Trauben haben mit mittelgroßen Beeren, Saft-haltig und süß sein. ::) :o

Ich dachte an: Regent und Spätburgunder. Ich möchte eigentlich den Spätburgunder, aber im Internet steht er ist Mehltau anfällig und braucht guten Boden. stimmt das, ist das ein Problem?

Danke, schon mal im vorraus.

Ps: Regent und Spätburgunder habe ich im Internet günstig als Pfropfreben gefunden. ::)
Hat einer von euch Erfahrung mit dem Spätburgunder?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 28. Januar 2013, 10:51:04
Regent,Rondo,Dornfelder super muss man spritzen,aber hohe Erträge was habe ich
gelesen für sandige Boden Unterlage 5BB
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 28. Januar 2013, 12:50:24
Danke,

was ist mit blauer Spätburgunder?

Mir gefallen die Sorten: Regent, Dornfelder und Blauer Spätburgunder.
Hat einen von euch mit denen Erfahrung gemacht. (schlechte als auch gute)?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 28. Januar 2013, 18:21:34
Blauer Spätburgunder soll schwierig sein, weil die Beeren sehr dicht sind und leicht platzen und dann faulen.

Regent ist allgemein unkompliziert, aber langweilig im Geschmack.

Über Dornfelder höre ich was die Pilzfestigkeit angeht widersprüchliche Erfahrungen/Meinungen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 28. Januar 2013, 21:22:08
Was ist mit weißen Sorten, hat da einer Erfahrung mit: Phönix und Solaris?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 28. Januar 2013, 21:47:37
Aus Phönix machte ich vorigen Jahr aber war ich nicht vollkommen zufrieden
kannst du in nicht vergleichen mit viniveraras weine.
Solaris wird im Polen sehr gelobt aber als cuve oder kuparz.
Mein Ansicht Tafeltrauben soll man essen,Traubensaft kauft bei Winzer und mach selber
wie ich das mache Dank Mediteranus welche hat mir vollkommen überzeugt
machte ich diesen Jahr 85l hervorragende Naturweine.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 28. Januar 2013, 22:59:33
Danke,

ich dachte Phönix und Solaris sind Weinreben/Keltertarauben!



Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 28. Januar 2013, 23:05:53
beides
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 29. Januar 2013, 00:19:30
Ok, danke.

Werde mir die Phönix holen. :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 29. Januar 2013, 07:49:57
Ich habe meinen Phönix wieder gerodet. Die Trauben sind so dicht, dass sich Raupen und Pilze problemlos von einer Beere zur nächsten vorgearbeitet haben. Gut erhältlich und für den Hausgarten als Tafeltraube gut geeignet ist 'Muscat Bleu'.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 29. Januar 2013, 08:17:21
Danke,

dann werde ich erstmal etwas über sie lesen. :)
Was ist mit der Solaris?

Ps: Man kann auch die dicht wachsenen Beeren "Melken".
  Du meist bestimmt mit Trauben die Beeren!
  Trauben hängen an der Rebe die Beeren an der Traube. ;)

So, habe gerade gelesen das der Muscat Bleu während der Blüte keinen wind mag, aber wir haben fast das ganze Jahr über wind, auser im Sommer.

Noch was gefunden der: "Riesling", hat einer mit dem erfahrung?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 29. Januar 2013, 11:25:45
Ich wundere mich über aussagen von Staudo Mag es sein das jemand kommt auf
besseren Geschmack und rissen Auswahl von Tafeltrauben.
Phönix ist und bleibt ein Klassiker unseren Garten ist unproblematisch im
Erziehung und Anbau und vor allem im Kordon kann man locker 30kg Trauben ernten.
Ich nenne ihn Ertragsesel versuch mal das mit Muscat Blue machen dann reden wir.
Fakt ist Trauben sind kompakt bei mir manche gegen 450g gute pflege ist A und O
Alle Sorten sogar MB.Gute Boden und Blatt Düngung, ohne Eisen und Phosphor und Magnesium. als blattdüng. sind die Trauben kleinere und blätter anfälliger auf Krankheiten.
Ertrag reduzieren nicht vergessen und Schwefel spritzen vor Knospen Aufbruch und
vor Blüten.

Trauben sind wie Rosen wer gut pflegt der hat,gesunde blätter gesunde Trauben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 29. Januar 2013, 13:31:07
Ich habe meinen Phönix wieder gerodet. Die Trauben sind so dicht, dass sich Raupen und Pilze problemlos von einer Beere zur nächsten vorgearbeitet haben. Gut erhältlich und für den Hausgarten als Tafeltraube gut geeignet ist 'Muscat Bleu'.

Wenn man nicht spritzt, faulen solche dichten Trauben leicht. Für "Nichtspritzer" (es gibt wenige davon hier ;) ) finde ich, sind die lockerbeerigen Trauben besser. Muscat Bleu ist sehr lockerbeerig, vielleicht auch, weil die Blüte verrieselt (windempfindlich ist). Dann erntet man halt nich 30 kg Trauben pro Stock, sondern nur 15 kg.. Diese sind dann gesund und von Ende August bis Ende Oktober frisch vom Stock zu ernten. Dafür sind sie nicht "dichttraubig" , wie man sich eine Bilderbuchtraube vorstellt.

Muss man selber wissen, was man mag
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 29. Januar 2013, 16:56:14
Danke,

Habe im Internet was gefunden:
gegen echten Mehltau: 1 teil milch mit 9 teilen wasser an (pi mal daumen) und gebe wenige tropfen spüli (bessere benetzung) dazu und dann auf die Blätter spritzen.

Hat einer hiermit erfahrung?
Kennt ihr noch andere Spritzmittel, die gegen echten- und falschen Mehltau helfen, die es ihm haushalt gibt oder nicht Chemie sind?

Ps: Werde mich zwischen Solaris und Phönix entscheiden.
Wenn ich Phönix nehme, dann werde ich die Trauben von mir "gemolken" d.h. wenn die Beeren ca. 2 mm im Durchmesser haben, die Traube durch die Hand ziehen, so dass sich einige Beeren ablösen. :)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Ayamo am 29. Januar 2013, 19:15:25
@ all.

Wär schön, im passenden Thread zu schreiben. :P
Warum?
Ich mag dieses Forum sehr gern, man findet gute Infos von Profis und Erfahrungen aus verschiedenen Klimagebieten. Was aber schon mal nerven kann, ist, wenn man ein Thema / einen Thread durcharbeiten will und von 50 Seiten eigentlich nur 10 dazugehören, der Rest aber "off-topic" ist oder einfach mal in ein anderes Thema gehört...
Dafür haben nicht alle Zeit.
(Es gibt ja auch noch hausgarten.net - da ist man nicht so strenggläubig... :P )

Vielleicht hat ein Mod Zeit:
Ab #476 kann das zu "Sorten und Anbauerfahrungen", der letzte Post von Rosenkater dann zu "Krankheiten...". (War übrigens auch schon mal Thema... also einfach mal lesen...)

Wenn ein Moderator das verschiebt, kann mein Gemecker meinetwegen auch gelöscht werden.
Gruß
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 29. Januar 2013, 21:13:50
Was nicht hier her gehört bitte löschen.

Danke
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 25. März 2013, 12:59:56
In den vergangenen Jahren habe ich Mitte/Ende Februar geschnitten. Jetzt ist Ende März und ich habe noch nicht angefangen, da Nachts noch bis minus 12 ... 15 °C und tagsüber noch leichter Frost und Schnee liegt auch noch. Das soll noch bis mindestens Ostern so bleiben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 25. März 2013, 16:11:15
Dieses Jahr ist das erste, wo meine geschnittenen Reben nicht bluten :-X

(Ich dachte schon, jetzt biste mit Anfang März wieder so spät dran, dabei war das noch mitten im Winter)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 25. März 2013, 21:10:55
Ich kann mir nicht vorstellen das überhaupt im irgend welchen Region in DE
die Trauben weinen-bluten.Eine muss ich feststellen was uns Menschheit nicht
gefehlt diese Kälte,dafür Natur bracht es und bedankt sich mit Erholung.
Mein Wortsatz...Naturrache.....
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 26. März 2013, 05:32:33
Meine hab ich Anfang März an einem der seltenen warmen Tage geschnitten. Bluten tut da auch nix. Hoffentlich haben alle den Winter ohne Frostschäden überlebt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 27. März 2013, 22:09:24
Zu Ostern soll es bis einschließlich Ostermontag schneien, so dass ich auch über Ostern meine Reben nicht schneiden kann.
Auf alle Fälle war/ist dies der längste und dunkelste Winter und der kälteste März seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit setzt sich die seit fast 10 Jahren voranschreitende Klimaabkühlung in Sachsen fort, aller politischen Propaganda zur globalen Erwärmung zum Trotz.
Wenn das so weiter geht, wird sich die Blüte auf Ende Juni verschieben - bisher Anfang Juni.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jayfox am 27. März 2013, 22:12:40
Zu Ostern soll es bis einschließlich Ostermontag schneien, so dass ich auch über Ostern meine Reben nicht schneiden kann.
Auf alle Fälle war/ist dies der längste und dunkelste Winter und der kälteste März seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit setzt sich die seit fast 10 Jahren voranschreitende Klimaabkühlung in Sachsen fort, aller politischen Propaganda zur globalen Erwärmung zum Trotz.
Wenn das so weiter geht, wird sich die Blüte auf Ende Juni verschieben - bisher Anfang Juni.

Ich dachte schon, dir wär' was zugestoßen. ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 28. März 2013, 07:52:06
Naja, man könnte ja auch BEI Schneefall schneiden. Solange es keine -10 dabei hat. Das ist dann "Eisweinverschnitt" :-X ;)

die Winzer schneiden auch nicht nur bei schönem Wetter 8)

Mein Beileid. Bei euch ists ja besonders schlimm

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 28. März 2013, 20:47:25
Im Elbtal ist nicht mehr viel Schnee, aber oben auf der Hochebene liegt noch welcher und seit Tagen schneit es wieder, aber zum Glück nur winzige Mengen. Heut Abend ist wieder sternenklarer Himmel und da werden es wieder zweistellige Minusgrade. Das schlimmste ist aber ein steifer Ostwind in den vergangenen Tagen, der die Kälte subjektiv um 10 Grad wirksamer machte. Zeitweise war es in den vergangenen Tagen kälter als in Sibirien.
Auf alle Fälle mache ich bei der Kälte keinen Rebschnitt. Ich huste jetzt schon genug. Ich verliere aber nicht die Hoffnung, dass das Eiswetter mal vorüber geht, spätestens im Juni. :-(
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 29. März 2013, 14:21:07
Man kann sich nicht einmal auf das Schei*wetter verlassen. Statt Eiseskälte wie gestern erwartet, war es heute früh 5 °C und es hatte ca. 7 cm geschneit, so dass meine Reben noch tiefer im Schnee stehen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 29. März 2013, 19:06:46
Auf alle Fälle mache ich bei der Kälte keinen Rebschnitt. Ich huste jetzt schon genug. Ich verliere aber nicht die Hoffnung, dass das Eiswetter mal vorüber geht, spätestens im Juni. :-(

Im 100 jährigen Kalender las ich heute, dass der ganze April auch noch kalt bleiben soll.
Im Mai wird's dann warm mit Hagelschlag :-X >:(
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 29. März 2013, 20:30:07
Der hundertjährige Kalender basiert auf Beobachtungen von nur 7 Jahren, also nicht einmal von einem ganzen Sonnenzyklus.

Heute kam im Wetterbericht des MDR, dass die "Warmfront" von heute wieder durch Nordostwind verdrängt wird. Der Wetterumschwung soll erst Mitte April erfolgen. Damit ist die Vegetationsperiode ca. 1 bis 1,5 Monate kürzer als sonst und meine Sorten werden wohl dieses Jahr nicht reif werden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 29. März 2013, 23:25:38
es hatte ca. 7 cm geschneit, so dass meine Reben noch tiefer im Schnee stehen.

Das ist bei mir leider auch so.

Mein Aprikosenbaum z. B. hatte immer Anfang April geblüht. Davon ist der Baum noch weit entfernt....
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 30. März 2013, 09:11:39
aber das ist doch gut ;) 8)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: caro. am 30. März 2013, 12:05:42
stimmt 8)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 30. März 2013, 12:55:11
Deswegen viele Veredler werden diesen Jahr später anfangen Veredelungen zu machen.
Einer welchen ich kenne Edelreiser sind noch nicht abgeschnitten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 03. April 2013, 05:31:11
Eben aus Frust nachgeschaut:
Letztes Jahr hat die früheste Rebe (Venus an einer Südwand) am 28 März das erste Blättchen entfaltet.
Dieses Jahr bluten sie noch nicht mal.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 03. April 2013, 07:21:34
Das sind doch die besten Voraussetzungen für ein geringes Risiko des Erfrierens der Reben bei einem Spätfrost. Die Pflanzen holen den späten Vegetationsbeginn mit Sicherheit nach. Also keine Angst - die Traubenernte wird dieses Jahr nicht später sein als in normalen Jahren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 03. April 2013, 18:29:09
DANKE :D Siebenstein!

Sowas in der Art wollte ich hören ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 04. April 2013, 12:06:16
@Siebenstein

Ich glaube das zwar nicht, aber es ist trotzdem Balsam für die Seele.

Wenn das so weiter geht, können wir vor den Toren Dresdens im Erzgebirge ein Sommerskigebiet eröffnen und brauchen nicht mehr zu den Össis zu fahren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Gänselieschen am 09. April 2013, 09:32:42
@ Apfelfreund - ich hatte damals garnicht mehr nachgelesen, dass du mir auf meine Frage geantwortest hattest :D. Danke!

Zur Erinnerung - ich habe bei Edeka eine blaue Rebe gekauft - sehr kräftig, ca. 3-4 Jahre alt, hatte schon zwei dicke Trauben dran. Die habe ich sehr spät geschnitten - waren lecker.
Die Rebe hat noch keinen Schnitt bekommen und steht noch immer im Topf mit viel Winterschutz und komplett mit Tannenzweichen umhüllt da. Sicher - es ist ja nur mal ein Versuch, aber nun überlege ich wohin, falls sie diesen Winter so überlebt hat.

Du hattest vorgeschlagen, an einen 2m hohen Pfahl ...
Mir ist jetzt was ganz Kurioses eingefallen. Mich ärgert seit Jahren meine Sat-Schüssel, die leider mitten auf einer kleinen Wiese steht, weil ich nirgends sonst Empfang habe. Kann ich diese blöde Schüssel nicht bis auf den Pinorex vorn mit Wein beranken - oder ist dann kein Empfang mehr möglich, wenn die Schüssel zum Teil mit Blättern bedeckt ist? Die Stelle wäre ideal - sehr, sehr sonnig - volle Südseite.

Also Wein an Sat-Schüssel? Geht das?

L.G.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: kpc am 09. April 2013, 12:38:17
---- Kann ich diese blöde Schüssel nicht bis auf den Pinorex vorn mit Wein beranken ----

Hallo Gänselieschen,

nein, das geht leider nicht.
Es sei denn, die Schüssel ist überdimensioniert und liefert ein sehr großes Signal.
Dann würde das eine oder andere Blatt nicht stören. Das wäre aber ungewöhnlich.

leider .... aber ein interessanter Gedanke :D

Klaus-Peter
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Gänselieschen am 09. April 2013, 12:55:33
Mist - wohin mit dem Wein - was mache ich mit der augenfeindlichen Schüssel?

Damit gehe ich jetzt ins Atelier? ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 09. April 2013, 21:53:01
Was ist das für blöde Idee.Drei 12-14 Bau Stangen im Abstand von 1,5m hätten
gereicht.Düne grüne Gartendraht jeder 30cm Stangen min.70cm ins erde und 2m über Boden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 13. April 2013, 07:43:13
Seit gestern bluten die Reben, die Knospen schwellen :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 13. April 2013, 11:33:47
Bei mir haben manche Sorten schon vor drei Wochen geblutet. Ich habe den Rest der Reben erst letzte Woche geschnitten und habe heute Morgen gesehen, dass auch diese bluten.

Sandor
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 13. April 2013, 13:17:05
Meine Muskat Ble blutete schon im März vor der Kältewelle, dann nicht mehr und jetzt wieder! :D
Die Knospen schwellen :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 14. April 2013, 17:57:55
Heute habe ich meine Reben geschnitten, am ersten frostfreien Wochenende dieses Jahres, dafür gleich ca. 15 Grad. Es gab Jahre, wo ich das schon zwei Monate eher machen konnte.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 14. April 2013, 20:57:32
Bei mir im Garten 25°C im Schatten.So stark weinende Trauben hebe ich noch nicht
gesehen bis Gel Ausfluss, deswegen habe ich heute gedüngt mit KMP.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 16. April 2013, 18:21:17
Vor etwa 2 Wochen habe ich mich mal mit dem Veredeln versucht. Ich habe von meiner Arkadia Augen abgeschnitten und mit einer Veredelungszange von Gartenpaul an einjährige Triebe einiger Reben draufgesetzt. Luftdicht verschlossen habe ich das Ganze dann mit flüssigem Rebenwachs. Es ist ein Umveredelungsversuch. Bei Apfel, Birnen und Pflaumenbäumen klappt das jedenfalls auf junge Unterlagen als Handveredelung tadellos.

Vom Ergebnis werde ich hoffentlich nur positives berichten. Der Austrieb wird dieses Jahr wohl Anfang Mai sein.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 16. April 2013, 21:44:10
Apfelfreund
Ist das etwas nicht zu früh für solche Experimente ich habe irgendwo gelesen
das optimale Temperatur ist wenn die Nächte sind warm etwa 20°C.
Die Zangen meinst du Omega scheren und wo besorgt man Traubenwachs.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 17. April 2013, 09:34:17
Wir könnten ja Wetten abschließen ;D ;D.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Gänselieschen am 17. April 2013, 13:49:37
Jetzt weiß ich auch was Rebenblut ist - aber ich habe meine Rebe nicht geschnitten im Topf.

Soll ich sie dieses Jahr dann ungeschnitten stehen lassen, für den Schnitt wäre es jetzt zu spät, oder?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 17. April 2013, 14:26:35
Darfst du Die Reben überleben,du auch.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Apfelfreund am 30. April 2013, 09:22:16
Apfelfreund
Ist das etwas nicht zu früh für solche Experimente ich habe irgendwo gelesen
das optimale Temperatur ist wenn die Nächte sind warm etwa 20°C.
Die Zangen meinst du Omega scheren und wo besorgt man Traubenwachs.

Bis jetzt sind alle Knospen durch das Wachs nach außen gedrungen und fast genauso weit, wie die umliegenden Knospen. Ich denke, es hat geklappt!!!

Das Rebenwachs gibt es bei Ebay. Muß aber auf mindestens 80°C erwärmt werden. Die Schwierigkeit ist beim Veredeln, daß Wachs in der Dose zu halten, ich habe hierfür eine Spargeldose genommen, weil diese am längsten ist, und gleichzeitig die Veredelung in die Dose zu bekommen, da die Rebentriebe in der Regel nach oben wachsen und man sie dann nach unten in die Dose biegen muß.

Trotzdem, ich bin begeistert. Werde dann wohl für das nächste Jahr interessante Reben heraussuchen und mir dann Reiser schicken lassen. So kann ich dann in meinem Gewächshaus mehrere Sorten auf einer Rebe haben.

Das Rebenwachs kann man in einem Wasserbad erhitzen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 27. Mai 2013, 14:57:47
@Apfelfreund und am Veredeln Interessierte

Mitte Februar kamen die bestellten Unterlagsreben, je 5 von SO4 u. Kober 5BB an. Habe sie erst mal in den Kühlschrank gepackt und als ich meine Reben im Garten Ende Februar geschnitten und davon Edelreiser gewonnen hatte, gleich veredelt.(Habe 16 verschiedene Piwis zur Auswahl gehabt). Obwohl ich wußte, daß die Rebschulen erst im April vortreiben, habe ich mit einer Omegazange und dem kleineren Messer, welches etwas schmaleren, eher einen V-förmigen Schnitt macht (Die Unterlagen waren nur 8 mm stark)gleich veredelt; statt Wachs einfach eine dünne PE-Folie(aus der Hülle der Wochenendreklame)in Streifen geschnitten und die Steckverbindung der Rebe umwickelt. Hatte mir eine kleine Vortreibkiste gebaut und die Reben reingepackt. Substrat Kokosfaser und Holzspäne( aus dem Kleintierbedarf), wie hier im Forum jemand empfohlen hatte. Das Badezimmer wurde 14 Tage lang auf anfangs ca. 28 Grad, später auf ca.25 Grad gefahren, bei Luftfeuchtigkeit von ca. 80 %,(immer wieder feuchte Badetücher aufgehängt und das Hygrometer beobachtet). Die Kiste wurde feucht gehalten, und in der 3. Woche zeigte sich das erste Grün. Hatte natürlich jetzt das Problem, die Reben bis Mai in der Wohnung zu halten; umgetopft in höhere Töpfe, standen sie vor der Balkontür Südseite und wuchsen gut heran. Jetzt stehen sie im Garten noch in den Töpfen und wollen eingepflanzt werden. Von den 10 Veredlungen sind immerhin 9 erfolgreich gewachsen.
Allerdings weiß ich nicht ob ich die Folie jetzt schon entfernen soll/ kann, stattdessen Baumwachs auftrage,weil der junge Kallus soll ja vor Austrockung weiterhin geschützt werden. Weiß allerdings nicht wielange das nötig ist. Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben.

LG Romulus
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 27. Mai 2013, 15:58:29
Glückwunsch, zur erfolgreichen Veredelung.

Wo hast du eigentlich die U-Reben gekauft?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 29. Mai 2013, 01:39:18
@ Rosen-Kater

Danke, Unterlagsreben siehe Weinbau: Bezugsquellen und Links , Bezugsquellen Reben 9. Zeile (weiß nicht, ob ich die Firma hier namentlich nennen darf)

Gruß R.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: heinz1008 am 28. Juni 2013, 00:50:19
Hallo Weinfreunde,

ich bin neuer Junggärtner und möchte meinen ersten Wein am Spalier erziehen. In der ersten Etage sind die beiden Querrtriebe bereits über das seitliche Ziel hinaus gewachsen. Kürze ich jetzt schon am geplanten Erziehungsziel ein oder mache ich das erst zum Winterschnitt? Das Holz soll ja gut reifen.

Freue mich auf eure Antworten. Gruß
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 25. Juli 2013, 17:35:31
Ich habe eine Frage zu den Abständen der Drähte bei der Weinbergerziehung.

Den 1. Draht (unten) spanne ich bei 60 - 80 cm, alle weiteren alle 25 - 30 cm, sodass das Rankfeld 1 Meter breit ist. Das ist mir alles klar. (Immerhin.)

Meine Detailfrage: Die Weinrebe wird ja (später) in der Höhe des 1. Drahtes geschnitten und aufgebaut. Das heisst, meine 60 - 80 cm vom Boden weg sind variabel und: Reine Gestaltungsfrage?

Hat der tiefe Abstand (also 60 cm zum Boden) irgendwelche Nachteile?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 25. Juli 2013, 21:56:32


Den 1. Draht (unten) spanne ich bei 60 - 80 cm, alle weiteren alle 25 - 30 cm, sodass das Rankfeld 1 Meter breit ist. Das ist mir alles klar. (Immerhin.)

Meine Detailfrage: Die Weinrebe wird ja (später) in der Höhe des 1. Drahtes geschnitten und aufgebaut. Das heisst, meine 60 - 80 cm vom Boden weg sind variabel und: Reine Gestaltungsfrage?

Hat der tiefe Abstand (also 60 cm zum Boden) irgendwelche Nachteile?
Zitat

Nachteil: 60cm nach kurze zeit bekommst du ENORME Rückenschmerzen.
Je höher wird bequemer und leichter dazu weniger Pilz Problemen.
Vorteil wenn willst du benutzen Maschinen und Vollernter.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 26. Juli 2013, 07:19:04
Danke, silesier - die Pilzfrage ist es, die mich jetzt im Detail interessiert.

Die Rückenschmerzen sind bei mir nicht das Problem, weil die Reben auf einer halbhohen Mauer stehen - im Gegenteil, wenn der 1. Draht bei 60 cm ist, wäre es (von der Hangseite her, die unmittelbar an die Terrasse anschliesst) ideal zum Ernten, und vermutlich optisch auch gelungener.

Zurück zum Pilz: Die Reben stehen in Hanglage auf durchlüfteten Mauern (wie in einem eher steilen Weinberg) - kann ich hier die 60 cm probieren?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 26. Juli 2013, 14:40:54
Selbst verständlich
Meine hegen auch auf Mauer im praller Sonne jetzt etwa 40 bis 50°
wichtig das die hacken sind min.15,20 cm von Mauer entfernt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 26. Juli 2013, 14:52:56
Toll, dann kann ich das so machen - lieben Dank für die Antwort, silesier!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: heinz1008 am 28. Juli 2013, 20:59:27
Hier herrscht ja noch Leben in diesem Thread, weshalb ich meine bislang unbeantwortete Frage noch einmal stellen möchten.

---
Hallo Weinfreunde,

ich bin neuer Junggärtner und möchte meinen ersten Wein am Spalier erziehen. In der ersten Etage sind die beiden Querrtriebe bereits über das seitliche Ziel hinaus gewachsen. Kürze ich jetzt schon am geplanten Erziehungsziel ein oder mache ich das erst zum Winterschnitt? Das Holz soll ja gut reifen.

Freue mich auf eure Antworten. Gruß
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 29. Juli 2013, 06:55:10
Ja und nein
Ja--wenn der Trieb genug lang,dick und stört kann man ihn kürzen
aber ich hätte noch gewartet bis Herbst weil dann meistens ist der Wachstum abgeschlossen und trieb verholzt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 29. Juli 2013, 20:52:46
Schaut euch das mal an:
http://www.youtube.com/watch?v=Qhtbn9FGLxg
Bescheuerter gehts wirklich nicht! Schaut es bitte bis zum Ende! Hochinteressant was aus dem Traubenkern wächst!! Unglaublich!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: frida am 29. Juli 2013, 21:02:52
Das ist ja Folter, das anzugucken, selbst wenn man ein wenig abkürzt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 29. Juli 2013, 21:06:52
Ich bin gespannt wie viele Idioten werden darauf her fallen?
Schöne TOMATE
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 29. Juli 2013, 21:42:43

Schließe mich Frida an trotz Schnelldurchlauf kaum zu ertragen.
Dazu fällt mir zur ein Wort ein: *Vollhonk!*

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 29. Juli 2013, 22:02:46
"Das ist aber eine BESONDERE GRÜNE WEINTRAUBEN Züchtung. >:( >:( >:(
Das waren nicht mal Weintrauben, sondern Tafeltrauben. ::)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 05. August 2013, 10:17:07
Bitte um ein klein wenig Unterstützung - es geht um die Weinbergserziehung:

Frage 1: Der Weinstock soll im ersten Jahr einen kräftigen Trieb nach oben entwickeln, habe ich den Informationen entnommen, also nur einen Trieb. Wenn sich während dieses Wachstums unterm Jahr Seitentriebe entlang dieses neuen Triebes entwickeln - was tue ich mit denen?

Frage 2: Dieser Trieb wird ja nächstes Jahr in Höhe des 1. Drahtes geschnitten - also ist es prinzipiell wohl egal, wie hoch dieser Trieb dann ist - oder soll man den, wenn richtig lang (bald 2 Meter hoch) zwischendurch schneiden (ich denke nicht, ich würde ihn eher wachsen lassen?)

Danke für Antworten!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 09. August 2013, 14:38:24
*schubs*

Kann doch nicht sein, dass das niemand weiss?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 09. August 2013, 23:04:21
Seiten(Geiz) Triebe welche sich im Laufe des Jahres unterhalb des zukünftigen Rebenkopfes am Stamm bilden werden kurzerhand ausgebrochen.

Der Langtrieb bleibt bis September ungeschnitten, dann kann man ihn etwas einkürzen. Das soll die Holzreife fördern.
Nur gut ausgereifte (braune) Triebe sind frosthart, alles was bis zum ersten richtigen Frost noch grün ist wird erfrieren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 10. August 2013, 16:08:27
Dankeschön, Urmele!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 10. August 2013, 18:33:16
Bitteschön :D
Schau Mal Martina eine meiner Lieblingsseiten:
http://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/weinstock/weinstock.htm
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 12. August 2013, 09:03:27
Jaaa, meine auch, Urmele! (An dieser Stelle: Danke an den Verfasser!)

Ich hatte nur keine Verbindung zwischen dem durchaus aufmerksam gelesenen Wort Geiztrieb und meiner Situation gesehen, was mir jetzt selber unerklärlich ist.

Ans Werk bin ich schon geschritten, und mit den Fachbegriffen (zukünftiger Rebenkopf - genial, das sagt ja alles) mache ich mich auch langsam vertraut ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 26. Dezember 2013, 12:38:53
Habe gestern den Phönix und die Trullo geschnitten und gebogen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 26. Dezember 2013, 16:02:27
Ich werde dieses Jahr bis März warten. Bis der Winterfrost vorbei ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 26. Dezember 2013, 17:03:35
Frost? :o

So etwas kommt bei uns vielleicht im Januar-März und dann auch nur für eine Woche und dann ist es wieder im plus Bereich und dann wieder frost...... (max -14 und das selten)
So ist der Winter hier.
Schnee gibt es hier auch nur selten, wenn er mal kommt dann schmilzt er schnell wieder.

Ich schneide nicht gerne im Frühjahr, weil meine Reben dann bluten. ???
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 26. Dezember 2013, 17:05:07
 >:( hast dus gut... ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 26. Dezember 2013, 17:06:17
Aber ich sehe gerade... du wohnst ziemlich hoch im Norden, da ists wohl im Sommer dann auch nicht so warm, oder?
kannst du späte Sorten anbauen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 26. Dezember 2013, 19:54:38
Ja, warm wird es hier nicht wirklich, im Hochsommer kann es hier mal heiß werden, aber sonst ist es so um die 18-22°C
Späte Sorten kann ich hier wohl nicht anbauen.
Hatten früher mal 2 die wir aus dem Ausland mitgebracht hatten, eine ist nie reif geworden und die andere sehr spät und hatte kleine Beeren. :P

Den Phönix musste ich dieses Jahr nicht ganz reif ernten, weil die Beeren von der Feuchtigkeit und dem Regen anfingen zu schimmeln. :'(

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rosen-Kater am 26. Dezember 2013, 21:32:58
Ist mir grad eingefallen:
Wenn ich frühe Sorten haben möchte, dürfen sie nicht zu früh austreiben, da Spätfrost Gefahr.
Phönix ist eigentlich ganz ok, nur das Jahr 2013 war glaube ich für viele sehr schlecht.
Kyoho wurde noch vor dem ersten Frost geerntet (war sein erstes Jahr) schneiden konnte ich ihn nicht, weil er nur zwei Ruten hat.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 26. Dezember 2013, 23:50:40
Aber ich sehe gerade... du wohnst ziemlich hoch im Norden, da ists wohl im Sommer dann auch nicht so warm, oder?
kannst du späte Sorten anbauen?

Die Frage ist doch, wozu??
Eine späte Sorte ist dazu da, dass man Ende Oktober, Anfang November noch etwas zum Naschen hat. Diese Funktion erfüllen im Norden schon die "mittelfrühen" Sorten.
Ich habe trotzdem einige spätere Sorten, weil ich glaube, dass man sie zumindest in guten Jahren mit flankierenden Maßnahmen (drei davon stehen in einer Ecke des Gartens, die ich mit wenig Aufwand zwischen 3 Wänden komplett überdachen könnte) zur Reife bringen kann. Ich werde auch sehen, was ich zur Verfrühung des Austriebs machen kann (ich habe kaum Spätfröste). Wenn man mehr Reben hat, ist meiner Meinug nach auch Platz für ansich etwas zu späte Reben, außerdem macht es ja auch Spass, sich anstrengen zu müssen.
Wer sich 2/3 Reben kauft, sollte um empfindliche und späte Sorten in eher kalten Regionen aus meiner Sicht einen Bogen machen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 26. Dezember 2013, 23:59:46
Um die Auswahl zu vergrößern!

aber das Hauptsortiment liegt ja sowieso Ultafrüh/sehr früh ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 27. Dezember 2013, 00:27:40
Um die Auswahl zu vergrößern!

aber das Hauptsortiment liegt ja sowieso Ultafrüh/sehr früh ;)

Die Auswahl vergrößern? Ich hab über 100 Reben, wenn ich etwa bei Eugen (Pillnitzer Tafeltrauben) die Sorten durchgehe, hätte ich noch gerne 6/7. Wenn ich die Rebverzeichnisse durchgehe, fühle ich mich eher erschlagen. Gern hätte ich auch 5/6 japanische Sorten usw. . Auf meinem aktuellen Wunschzettel wären wohl so 20 Sorten. Ohnehin ist es aber sinnvoller von einer guten Sorte mehrere Reben zu haben, die ja auch je nach Standort unterschiedliche Ergebnisse liefern. Die Auswahl an frühen Sorten ist riesig, ich wollte noch ein paar späte mit großen Beeren haben wie Strachinski oder Nisina.
Vernünftige Gründe habe ich kaum dafür, ich bin eben ein Sammler-Typ. Bestimmte Klassiker wollte ich eben, wenn sie nicht ausreifen sollten, kann ich damit leben. Das Risiko geht man dann ein.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Staudo am 27. Dezember 2013, 15:13:07
Ich habe meine vor der Hauswand stehenden sechs Reben in den letzten Jahren jeweils um die Weihnachtszeit geschnitten. Die haben auch die beiden blöden Winter 2011/12 und 2012/13 ohne nennenswerte Schäden überstanden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 28. Dezember 2013, 14:17:33
@staudo

Zitat
Die haben auch die beiden blöden Winter 2011/12 und 2012/13 ohne nennenswerte Schäden überstanden.

Das war Glück und kein Verdienst. M.E. soll man die Reben erst schneiden, wenn keine harten Fröste mehr zu erwarten sind und das ist in Ostdeutschland frühestens Mitte Februar, in Weinbaulagen eventuell etwas früher.

Kommt noch einmal nach dem Rebschnitt harter Frost, dann kann es passieren, dass gerade die Rute erfriert, die Du stehen gelassen hast und die anderen Ruten, die überlebt hätten, sind dem Rebschnitt zum Opfer gefallen. Das ist mir schon mehrfach passiert, so dass ich jetzt erheblich später schneide als früher, meist erst im März. Letzter Winter war zwar nicht so kalt, aber sehr lang und Erfrieren ist nicht nur eine Sache der Temperatur, sondern auch der Frostdauer. Außerdem hatten wir hier in Dresden nach Mitte Februar noch einen Kälteeinbruch von bis zu ca. -20 °C, also Temperaturen, die sonst eher im Januar typisch sind.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: weinbauer am 15. Februar 2014, 19:57:52
Hallo Leute,
man kann ja die aufgepropfte Rebe mithilfe der Blätter von der Veredlungsunterlage unterscheiden, aber wie ?
Was ist der Unterschied ? Haben sie eine andere Form oder Farbe? Vllt. habt ihr einen Tipp für mich.
Vielen Dank :)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 15. Februar 2014, 22:18:28
Hallo Leute,
man kann ja die aufgepropfte Rebe mithilfe der Blätter von der Veredlungsunterlage unterscheiden, aber wie ?
Was ist der Unterschied ? Haben sie eine andere Form oder Farbe? Vllt. habt ihr einen Tipp für mich.
Vielen Dank :)

Die meisten Unterlagen wie SO 4, 5 BB, 125 AA, Binova sind Kreuzungen Vitis riparia mit Vitis berlandieri, die sollte man also schon unterscheiden können. Zum Vergleich such dir gute Bilder mit Blättern von der Sorte, die draufveredelt wurde. Was draufveredelt wurde ist ja auch meist eine Mixtur Vitis vinifera mit anderen Vitis, sieht also schon deshalb natürlich auch von den Blättern recht verschieden aus. Manche haben z.B. rote Blattstile (Bianca).
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 17. Februar 2014, 09:01:25
Einen wunderschönen guten Morgen!

Meine Weinreben sind nun im 2. Standjahr, und im "Spätwinter" soll nun der eine Trieb, den es gibt, auf die Höhe des untersten Drahtes geschnitten werden (Weinbergerziehung).

Soweit ist mir alles klar, auch, daß man den Schnitt ortsabhängig bis in den März rein machen kann - aber, was heißt das für mich in der Praxis?

Gefühlsmäßig würde ich gerne demnächst ans Werk gehen - steht was dagegen?

Danke im voraus,
Martina
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 17. Februar 2014, 09:09:12
Dem steht nichts entgegen. Nur immer frisch ans Werk :-)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 17. Februar 2014, 09:19:15
 :-*

Mein erster "richtiger" Weinrebenschnitt. Ich freu mich! :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 17. Februar 2014, 14:10:57
Die Weinberge werden hier im ganzen Winter geschnitten (sonst werden die Winzer auch kaum fertig damit)

Wein blutet sehr stark, deshalb soll man nicht zu lange warten. Und deshalb auch nicht zu dicht nach einer Knospe abschneiden, sondern einen Zapfen stehen lassen (im Gegensatz zum Obstbaumschnitt).
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 17. Februar 2014, 14:11:44
Ah gut, danke - der Tipp kommt noch rechtzeitig!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 17. Februar 2014, 22:00:37
Es wurde hier ja schon vom tragischen Tod von Eugen berichtet. Ich war am vergangenen Wochenende in Dresden-Pillnitz auf seinem berühmten Weinberg, einer riesigen Sammlung von Tafelreben.
Mit großer Wahrscheinlichkeit übernimmt Eugens Enkel (Felix) den Weinberg, was im Moment nicht ganz einfach ist, weil Felix erst ca. 14 Jahre alt ist und im Land der Frühaufsteher wohnt, also einen ganz schönen Anmarschweg hat.
Ich habe Felix gezeigt, wie man die Reben auf Bogrebe bzw. Zapfen schneidet und Herr Schmidt von der gleichnamigen Rebschule hat zuvor auch eine kleine Fernbetreuung gemacht, indem Felix einige Reben fotografierte, diese per Internet zuschickte und Herr Schmidt hat dann in das Foto eingetragen, wie die Reben geschnitten werden sollten.
Felix ist sehr motiviert, was hoffentlich auch so bleibt und hat sehr schnell die Grundprinzipien des Rebschnittes gelernt, wobei ich nicht nur das Schneiden an sich meine, sondern auch das Verständnis, wie sich die Rebe dann im gleichen und im nächsten Jahr entwickeln wird.
Für Eugens Frau ist es ein Trost, wenn der einzigartige Weinberg bzw. diese riesige Sammlung, was ja ein Vermächtnis von Eugen ist, erhalten bleibt und weiter betrieben wird.
Felix hat mit mir an den beiden Tagen den ganzen Weinberg plus Reben an Stützmauern geschnitten, so dass nur noch ein kleiner Rest am Haus und im kleinen Gewächshaus übrig ist, was er beim nächsten Besuch in max. 1 oder 2 h allein schafft.
Ich habe Felix auch von diesem Forum berichtet und er möchte mal hier herein schauen und sich eventl. anmelden. Nehmt also Felix bitte nett in unsere Gemeinschaft von Traubenfans auf.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 17. Februar 2014, 22:06:09
 :D der erinnert mich stark an mich selbst ich hab mich auch mit14 hier angemeldet und der Name und die Interessen passen auch. 8)
Hoffentlich wird er sein Interesse behalten! :)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 17. Februar 2014, 22:44:31
Es wurde hier ja schon vom tragischen Tod von Eugen berichtet. Ich war am vergangenen Wochenende in Dresden-Pillnitz auf seinem berühmten Weinberg, einer riesigen Sammlung von Tafelreben.
Mit großer Wahrscheinlichkeit übernimmt Eugens Enkel (Felix) den Weinberg, was im Moment nicht ganz einfach ist, weil Felix erst ca. 14 Jahre alt ist und im Land der Frühaufsteher wohnt, also einen ganz schönen Anmarschweg hat.
Ich habe Felix gezeigt, wie man die Reben auf Bogrebe bzw. Zapfen schneidet und Herr Schmidt von der gleichnamigen Rebschule hat zuvor auch eine kleine Fernbetreuung gemacht, indem Felix einige Reben fotografierte, diese per Internet zuschickte und Herr Schmidt hat dann in das Foto eingetragen, wie die Reben geschnitten werden sollten.

Ich habe Felix auch von diesem Forum berichtet und er möchte mal hier herein schauen und sich eventl. anmelden. Nehmt also Felix bitte nett in unsere Gemeinschaft von Traubenfans auf.

Danke Dietmar für diese Nachricht an die Forennutzer. Glücklicherweise wohnst Du ja in kürzester Distanz zu dem Weinberg. Ich hoffe, dass es Felix weiterhin mit etwas Unterstützung gelingt, die Sammlung zu erhalten. Ich war zwar bisher nie dort, habe aber die Homepage sehr oft genutzt.
Die Sammlung ist sehr reichhaltig und seine Bewertungen waren sachkundig und ohne Übertreibungen nach oben oder unten. Alle Sorten, die aus Osteuropa in irgendeiner Weise auf den Markt gelangen, kann sowieso niemand anbauen.

Bislang hat sich das Tafeltrauben Hobby in Deutschland noch nicht so richtig durchgesetzt, aber mit jeder Sorte auf dem Markt, die bei wenig Anfälligkeit anständige Ergebnisse in normalen Lagen liefert, steigen die Chancen hierfür. Ich hoffe, dass die Sammlung dann auch die allgemeine Beachtung bekommt, die sie auch heute schon verdient.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 17. Februar 2014, 23:33:04
:D der erinnert mich stark an mich selbst ich hab mich auch mit14 hier angemeldet und der Name und die Interessen passen auch. 8)
Hoffentlich wird er sein Interesse behalten! :)

Das Interesse für Pflanzen verschwindet eigentlich nicht, es kann sich natürlich ändern, aber dafür gibt es meistens auch nachvollziehbare Gründe. Vor 25 Jahren habe ich mich im wesentlichen nur für tropische oder subtropische Nutzpflanzen interessiert, und irgendwann ist man es dann leid, den Felsen immer nur den Berg hinauf zu rollen. Auch wenn ich Trauben schon aus meiner Kindheit kenne, ein großes Spalier auf einer Ostseite, bei dem lediglich in der hintersten Ecke zwei, drei Trauben eine Chance bekamen, richtig süß zu werden, bin ich leider erst recht spät zum Traubenfan geworden. Und auch wenn man älter geworden ist, packt einen immer noch eine jugendliche Ungeduld. Bei mir steht jetzt eine blaue Datteltraube von Schmidt - man wird sehen, welche Sorte sich tatsächlich darunter verbirgt - im Büro unter meinen Taglichtlampen, ich hoffe, dass ich dann Anfang Juni die ersten Trauben habe.

Das Interesse an Pflanzen wird bleiben, manchmal kann man es nur kürzer oder länger eben nicht mit dem eigenen Lebensweg in Übereinstimmung bringen. Aber es ist natürlich eine ganz erhebliche Arbeit, eine derartige Sammlung zu erhalten, neben Interesse gehört eben auch Ausdauer dazu. Nicht umsonst freut sich ja jedes Mal Silesier sehr, wenn sich auch jüngere Leute für Trauben interessieren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 18. Februar 2014, 18:15:44
Die Förderung des Tafeltraubenanbaus hat hier im Dresdner Raum schon viele Jahrzehnte lange Tradition, ich glaube schon seit Königs Zeiten. Zunächst gab es in Radebeul, einem Vorort von Dresden über viele Jahrzehnte die Rebenversuchsstation. Die Aufgaben waren in etwa die bei der LWG Bayern und die Anbaufläche nicht kleiner. Es sollten Sorten getestet werden, inwieweit sich diese für das hiesige Klima eignen und hier in Dresden ist es nun einmal noch etwas kühler als in Veithöchheim bei Würzburg. Es wurden aber auch Keltertraubensorten getestet. Nachdem der sächsische Tafeltraubenpabst in Rente ging, hat man dies genutzt, die Rebenversuchsstation dicht zu machen - schon bestimmt vor 10 bis 15 Jahren. Inoffiziell gibt es sie noch immer, aber es kommen keine neuen Sorten mehr dazu, aber ca. 150 Sorten stehen dort noch immer und werden gepflegt. Auch da gab es damals Tafeltraubentage ähnlich wie in der LWG Bayern mit Verkostung usw.. Offiziell hat die Rebenversuchsstation seit Jahren ganzjährig geschlossen, aber Tafeltraubenfreunde können nach Absprache doch herein, denn das Gelände wird ja vom staatlichen Weingut weiter bewirtschaftet.
Ein Teil der Tafeltrauben steht an extra für diese errichteten Mauern und dem Aussehen nach stammen diese noch aus Königs Zeiten.
Warum wurde die Rebenversuchsstation dicht gemacht:
1. um Geld zu sparen
2. Der Hauptgrund aber ist, dass zur Rebenversuchsstation eine recht große fast ebene Fläche gehörte und auf diese war das staatliche Weingut scharf, damit es auch eine Fläche bekommt, auf der mit Maschinen gearbeitet werden kann. Sonst gibt es überwiegend Steiilagen.

Eugen Neumann begann auf seinem Weinberg vor ca. 40 Jahren, wobei aber der Schwerpunkt auf die Zeit nach der Wiedervereinigung lag, denn zuvor gab es nur wenige Sorten Tafeltrauben hierzulande. Eugen machte ähnlich wie in Stutel, aber nicht eine, sondern 3 Tafeltraubenverkostungen pro Jahr, jeweils für frühe, mittlere und späte Sorten - nach fast den gleichen Kriterien wie in Franken. Er hatte sozusagen die Lücke gefüllt, die nach der Schließung der Rebenversuchsstation entstanden ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: weinbauer am 18. Februar 2014, 19:25:36
Hallo liebe Forenmitglieder,
wie bereits erwähnt wurde, bin ich Felix. Ich habe die Absicht den Weinberg meines Opas zu übernehmen, was zwar ein ganzes Stück Arbeit ist, aber auch eine gut und schöne Sache. Ich hoffe ich kann bei Fragen immer auf euch zählen.
 :)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 18. Februar 2014, 19:48:08
Hallo liebe Forenmitglieder,
wie bereits erwähnt wurde, bin ich Felix. Ich habe die Absicht den Weinberg meines Opas zu übernehmen, was zwar ein ganzes Stück Arbeit ist, aber auch eine gut und schöne Sache. Ich hoffe ich kann bei Fragen immer auf euch zählen.
 :)
Felix
Mein richtigen Glückwunsch.Als junger Mann hat dir Opa ins Hände gelegt das was
viele nur Träumen können.Mit 14 musste ich nach meinem Onkel 5 Bienenhäuser
zur Pflege übernehmen und aus heutigen Sicht hat mir das nicht geschadet es war
Lebens Bereicherung.Es liegt in deinen Händen als jemand hätte dir was Wertvolles
im Wiege gelegt. Von mir hast du schon große Bewunderung.
Georg der Silesier
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 18. Februar 2014, 19:55:56
Hallo liebe Forenmitglieder,
wie bereits erwähnt wurde, bin ich Felix. Ich habe die Absicht den Weinberg meines Opas zu übernehmen, was zwar ein ganzes Stück Arbeit ist, aber auch eine gut und schöne Sache. Ich hoffe ich kann bei Fragen immer auf euch zählen.
 :)

Ein herzliches Willkommen bei den Traubenfans,
es gibt hier einige, die sich seit Jahren mit Trauben beschäftigen, aber auch hier nur wenige, die sich nahezu ausschließlich mit Trauben beschäftigen. Wenn man mal einige ruhige Stunden hat, findet man vieles Lehrreiches in den älteren Beiträgen, neben Dietmar und Jakob würde ich insbesondere die Beiträge von Traubenfreund, Max und Werner empfehlen, die leider nicht mehr aktiv sind. Da wird viel beantwortet und es gibt ja auch zu manchen Sachen durchaus unterschiedliche Sichtweisen.

Eine große Sammlung von Traubensorten unter vergleichbaren Bedingungen ist von unschätzbarem Wert. In Privatgärten ist sowas im Regelfall nicht einmal im kleineren Maßstab machbar, weil die Standorte zu unterschiedlich sind.
Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass Du den Weinberg übernimmst.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 18. Februar 2014, 20:31:54
Hallo Felix, ich finde es auch ganz toll, dass Du das Tafeltrauben-Erbe Deines Großvaters antrittst! Es wäre unendlich schade, wenn diese wunderbare Traubensammlung untergehen würde. Ich bin sicher, alle Forenmitglieder werden Dich mit ihrem Wissen unterstützen. Trau Dich und frag' einfach, wenn Du was wissen willst!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: weinbauer am 18. Februar 2014, 20:44:06
Vielen Dank für eure fruendliche Aufnahme in den Forum! Wenn ich Fragen hab werde ich mich natürlich sofort an euch wenden.
 :) Mit Herrn Wünsche habe ich ja auch eine Tatkräftige Unterstützung an meiner Seite und damit denke und hoffe ich mal das ich das gemeistert bekomme
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: marygold am 18. Februar 2014, 20:48:35
Herzlich willkommen im Forum und viele Grüße von der Mosel.

Ich wünsche dir ein erfolgreiches Händchen für die Sammlung deines Großvaters.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 19. Februar 2014, 18:46:45
Schließe mich den Glückwünschen an unseren jungen Weingärtner Felix an; viel Freude und Erfolg.

Frage an alle,

hat jemand schon einmal aus veredelten Weinstöcken Unterlagen gewonnen ? Meine ältesten Reben sind Pflanzjahr 2008 und seither habe ich gehofft, daß aus der Unterlage irgendeines Stocks mal ein "Wildtrieb" sich hervortut, den ich dann für weitere Veredelungen heranziehen könnte. Bisher nichts passiert. Gibt es einen Trick, den Stock zu bewegen,einen Wurzeltrieb zu bilden ?

Gruß Romulus
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 19. Februar 2014, 18:49:09
Die Unterlagen werden geblendet, das bedeutet die augen der Unterlage werden entfernt sodass sie im Normalfall nicht austreiben kann.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 19. Februar 2014, 19:24:16
 :D

Steckis...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 19. Februar 2014, 19:29:29
 :)...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 19. Februar 2014, 20:52:02
[quote

Frage an alle,

hat jemand schon einmal aus veredelten Weinstöcken Unterlagen gewonnen ? Meine ältesten Reben sind Pflanzjahr 2008 und seither habe ich gehofft, daß aus der Unterlage irgendeines Stocks mal ein "Wildtrieb" sich hervortut, den ich dann für weitere Veredelungen heranziehen könnte. Bisher nichts passiert. Gibt es einen Trick, den Stock zu bewegen,einen Wurzeltrieb zu bilden ?

Gruß Romulus
Zitat
Du kannst wenn du willst für uns experimentieren.Fakt ist aus Unterlage darf nichts heraus wachsen.Das kann man versuchen zu erzwingen wenn du leicht die Rinde
verletzt hättest.So ähnliche Experiment machte jemand wenn will Stamm erneuern.
Riskierst du damit viele unbekannte Möglichkeiten.
Zwei andere Experimenten wehren.
Wurzel etwas ausgraben vielleicht hast du flache Seiten Wurzel,dann einen abschneiden aus Erdloch ausreißen und wieder im Erde bewurzeln lassen.
Noch einen EXP:eine Pet Flasche aufschneiden und übers Stamm aufsetzen wieder
zusammen mit Tesa kleben.Rinde verletzen Pet Flasche mit Torf fühlen, wehre gut
Wurzelhilfe dazu geben und dann schön warten:Es müsste bis Herbst aus der Wunde
im Pet neue Wurzel kommen. Die kannst du abschneiden bewurzeln und dann
schön im Forum beschreiben bitte mit Bilder.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 19. Februar 2014, 21:00:53
@ Hargrand
Stecklinge von Edelreis sind nicht die Lösung. Die Reblausproblematik wurde hier schon oft erörtert. Habe letztes Jahr 10 Unterlagsreben von Rebenfrank veredelt. Bei der Bestellung konnte ich "nicht geblendet" ankreuzen. Leider wurden dann doch nur geblendete geliefert, weil die laut Auskunft von Rebenfrank schon so aus Südfrankreich geliefert werden. Nur frag ich mich, warum man bei der Bestellung wählen kann, wenn dann doch nur geblendete geliefert werden können.

Dennoch, denke ich, müßte auch aus der geblendeten Unterlage auch mal ein "schlafendes Auge" austreiben. Bei den Winzern in den Weinbergen treiben ständig aus den Unterlagen Triebe aus, dort unerwüscht, müssen diese immer wieder ausgebrochen werden.

Natürlich würde ich Stecklinge machen wollen, die müßten dann aber von einer Unterlagsrebe kommen. Vielleicht hat jemand mal eine gezogen, von der er mir 2-3 Steckhölzer schicken könnte. Freue mich über eine PM.
Romulus
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 19. Februar 2014, 21:10:20
@Silesier

das sind gute Ideen, werde das auch mal ausprobieren. Allerdings weiß ich nicht, wenn ich den Stock anschlitze, ob er sich dann nicht verabschiedet.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 19. Februar 2014, 22:02:32
@Silesier

das sind gute Ideen, werde das auch mal ausprobieren. Allerdings weiß ich nicht, wenn ich den Stock anschlitze, ob er sich dann nicht verabschiedet.
Reben wachsen wie Unkraut garantieren kann man nicht.Unterlagen veredler
wollen Geld verdienen,aber kannst du fragen nach wilden Reben.Bei so vielen Unterlagen sind die die besten welche im deinem Umgebung als wilde Reben wachsen.

Sehr oft wilde Reben stehen beim alten Häusern zum abkühlen von Fassaden oder
als Pergola Berankung beim Weinstuben.Suchen,fragen.Über mein Nachbar Mauer
wehst wilde Rebe wie Unkraut.Restaurant Schab-Louis
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 19. Februar 2014, 22:08:47
Naja der nächste weinberg ist hier 50km weg..

Silesier wo wohnst du eigentlich?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 19. Februar 2014, 22:19:40
Naja der nächste weinberg ist hier 50km weg..

Silesier wo wohnst du eigentlich?
Klick mal im net Weinhaus Schab-Louis dann aufs Bild Biergarten hinten steht ein Mauer
und hinter dieser Mauer wohnt echter Silesier.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 20. Februar 2014, 06:40:24
Hallo liebe Forenmitglieder,
wie bereits erwähnt wurde, bin ich Felix. Ich habe die Absicht den Weinberg meines Opas zu übernehmen, was zwar ein ganzes Stück Arbeit ist, aber auch eine gut und schöne Sache. Ich hoffe ich kann bei Fragen immer auf euch zählen.
 :)

Auch von mir ein herzliches Willkommen, Felix! :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 20. Februar 2014, 07:58:51
Von mir auch.

Ich freue mich auf deine Beiträge :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 20. Februar 2014, 11:10:03
Von mir auch.

Ich freue mich auf deine Beiträge :D


Bei Medi muss man nur aufpassen, seine Tipps gehen eher dahin die Rebe bei Minimalschnitt einfach wachsen zu lassen. Wozu sowas führen kann, sieht man in dem Tafeltraubensorten Thread vor kurzem unter Beitrag 2614 von Silesier (chinesischer Traubenkönig), bei derartigen Reben wäre man auch bei einem etwas anderen Pflanzabstand.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 20. Februar 2014, 11:19:33
Ich mache keine Weinbergerziehung, eher alternatives, richtig ;)

(Von mir gibt's also nichts zu lernen, zumindest nichts nach Lehrbuch, aber vielleicht lerne ich ja zusammen mit Felix)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 20. Februar 2014, 11:38:40
Ich mache keine Weinbergerziehung, eher alternatives, richtig ;)

Es kann und will ja auch nicht jeder seinen Garten mit Spalierdrähten flächig durchziehen.

Es gibt ja sehr dogmatische Ansätze, dass etwa nur ein Trieb von der Veredelungsstelle losgehen soll, es gibt aber nunmehr viele Reben, bei denen es mehrere Triebe sind und die auch iim Spalier ganz normale Trauben abliefern. Wenn man sich dann teilweise alte Pflanzen ansieht, die Flächen über 100 Quadratmeter abdecken und auch große Beeren und große Trauben tragen, kann man ja die eine oder andere Regel für die Weinbergserziehung für den Kleingarten ohnehin etwas infrage stellen. Abgesehen davon sind Reben selbst bei identischer Unterlage ganz unterschiedlich wüchsig. Das Gute an einer Rebe im Hausgarten ist ja, dass sie im Bodenbereich so gut wie gar keinen Platz braucht und das zugehörige Laubdach im Grunde dann fast an einer beliebigen Stelle sein kann.

Dass bestimmte Reben mit extrem großen Trauben vielleicht eine Ausdünnung brauchen, auf die man bei anderen Sorten verzichten kann, ist ja was anderes, das hängt auch nicht vornehmlich vom Schnitt ab. Man muss hier einiges ausprobieren, was mit der jeweiligen Rebe im eigenen Klima geht und was dann nach der eigenen Vorstellung zum eigenen Garten passt. Solange die Rebe dauerhaft gesund ist und trägt, liegt man ja mit seinem Ansatz nicht so weit daneben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 20. Februar 2014, 18:47:02
Zitat
Ich mache keine Weinbergerziehung, eher alternatives, richtig ;)
 Das Gute an einer Rebe im Hausgarten ist ja, dass sie im Bodenbereich so gut wie gar keinen Platz braucht und das zugehörige Laubdach im Grunde dann fast an einer beliebigen Stelle sein kann.

Aus meinen Sicht und Erfahrung bin ich immer mehr überzeugt das gerade kleine
Garten mit einer belaubter Pergola sind viel schönere,urige und nostalgische als
Spalier Erziehung.Fakt ist auch ( da muss ich wieder sprechen ) Pergola Stämme
brauchen starkwüchsigen Unterlagen zb.5 BB um richtig Trauben zu ernähren.
Wiederrum auf Spalier im kleinem Garten musste ich feststellen das 5BB unterlagen
erzeugen viel Laub große blätter und mehr Krankheiten.Jakob hatte recht mit SO4
wehre ich besser bedient.Bekannten von mir hat die selben Sorten auf SO4 und weniger
sorgen,Spritz- Intervallen.Grund sind die kleinere,weniger Blattmasse.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 20. Februar 2014, 20:45:54
Einziges was der Jakob nicht wissen konnte Die selben Sorten auf eigenen Wurzeln
im Polen im meinem großen Garten auf sandigen Boden ohne spritzen nur mit Kompost
Zugabe bekommen auch gute Erträge.Zum meinem Bewundern weil wenige Pflege macht manchmal mehr als zu viel Pflege.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 21. Februar 2014, 00:23:25
Aus meinen Sicht und Erfahrung bin ich immer mehr überzeugt das gerade kleine
Garten mit einer belaubter Pergola sind viel schönere,urige und nostalgische als
Spalier Erziehung.Fakt ist auch ( da muss ich wieder sprechen ) Pergola Stämme
brauchen starkwüchsigen Unterlagen zb.5 BB um richtig Trauben zu ernähren.
[Fehlerhaftes Vollquote repariert und gekürzt]

Bei einer Pergola am Haus ist doch bei fehlender Wüchsigkeit oft eher das Problem, dass die Reben im Wurzelbereich zu trocken stehen, wenn der Stock neben die Wand gesetzt wurde, oder dass bei Neubauten der Boden verdichtet ist. Meine NJ Muscat an der Terrasse stand vorletztes Jahr noch direkt neben einen Wasserablauf, die wuchs sehr stark (hier regnet es ja auch gelegentlich), jetzt muss ich sie gießen und das Wachstum ist deutlich schwächer. Für eine sehr große Pergola magst Du recht haben, für die würde ich aber eh als Sammler mehrere Reben nehmen. Wüchsige Sorten wie Souvenir schaffen aber auch auf SO4, was ja keine schwache Unterlage ist, problemlos die Überdachung einer größeren Pergola. 5 BB oder 125 AA kann ich bei mir vermutlich nirgendwo gebrauchen. Häufig kann man ja froh sein, eine bestimmte Rebsorte zu bekommen, wer bietet denn überhaupt Tafeltrauben mit verschiedenen Unterlagen zum Aussuchen an? Bei Keltertrauben gibt es das ja. Wenn man 5 BB wünscht, kann man wohl Jakob um eine Veredelung bitten. Sonst muss man sich wohl selbst die passende Unterlage besorgen und veredeln. Im Regelfall wird einem ja nicht einmal gesagt, auf was veredelt wurde.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 21. Februar 2014, 07:33:18
Auf was veredelt denn die Rebschule Schmidt?

Von da sind fast alle meiner Reben (außer das Wuchsmonster Romulus).
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 21. Februar 2014, 07:35:08
.Zum meinem Bewundern weil wenige Pflege macht manchmal mehr als zu viel Pflege.

Das wäre dann wieder mein Spezialgebiet ;D

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 21. Februar 2014, 18:43:21
Auf was veredelt denn die Rebschule Schmidt?
Das hätte mich auch interessiert wegen meinen Herbst Einkauf,Ontario,Solara und
Pamiati Zuwariela.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 21. Februar 2014, 19:05:59
@ Hargrand
Stecklinge von Edelreis sind nicht die Lösung. Die Reblausproblematik wurde hier schon oft erörtert.

Ich weiß das hatte man hier schon oft, aber die reblaus wird nun doch nicht ernsthaft 50km wandern (sowieso sind in den Weinbergen ja nur veredelte Reben) oder?

Der wärs hier auf 700m eh zu kalt. :-X ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 21. Februar 2014, 19:14:23
Hier mal Medi-Schnitt. Bilder von heute nachmittag.

Muscat Bleu an der Garage
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 21. Februar 2014, 19:17:52
Romulus unter dem Carportdach
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 21. Februar 2014, 19:19:32
Romulus-Stämmchen (2,6 m hoch)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 21. Februar 2014, 19:19:44
 :D


meine Muscat Bleu da muss ich noch ein Bild schicken, ich weiß einfach nicht wie ich schneiden soll :-\
Sie steht an einer 50cm breiten Mauer die aber mehrere Meter hoch ist- und hat drei gleich starke Triebe, einen in der mitte und die anderen auf jeder Seite.
Kann mir jemand auch schon mit diesen Angaben weiterhelfen? soll ich den Mitteltrieb weiter aufleiten und die beiden anderen Triebe auf Zapfen? oder auf 5 Augen? Wie?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Christina am 21. Februar 2014, 19:24:01
Der Schnittexperte bin ich nicht, aber ich würde bei einer hohen mauer den mitteltrieb weiter aufleiten und eine 2. Ebene aufbauen. Bei den anderen Seitentreiben auf Zapfen schneiden. Aber warte, bis sich die Experten melden. Ich habe seinerzeit auch gar nicht gewußt wie schneiden, hab hier ein Bild reingestellt, und irgendjemand hat mir dann die Schnitte reingezeichnet. War ganz prima.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 21. Februar 2014, 21:13:30

Zitat

Ich weiß das hatte man hier schon oft, aber die reblaus wird nun doch nicht ernsthaft 50km wandern (sowieso sind in den Weinbergen ja nur veredelte Reben) oder?

Der wärs hier auf 700m eh zu kalt. :-X ;D
Zitat
Nicht nur das, die Reblaus Fliege schafft nur 150m und Erhöhungen und Flüsse schafft sie
nicht.Also sie ist Produkt und Vermehrung nur im Weinberg oder Vermehrungsschulen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 21. Februar 2014, 21:45:47
Hier mal Medi-Schnitt. Bilder von heute nachmittag.

Muscat Bleu an der Garage
Das wehre meine Methode bei Korndon Erziehung.
Korndon-Bogen weil nach Knospen Ausbruch werden schwache und nach unten
gehende Triebe ausgebrochen.Bleiben max.4 Triebe pro Jahresrute.
Meistens mit schönen großen Trauben.
Das ist mein 10J.Phynix Korndon noch nicht zu ende geschnitten und gebogen.
[/url]
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/silvester2013zpobqnug9y_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 21. Februar 2014, 21:56:16
irgendwie bekomm ich dein Bild nicht größer, schaut von weitem aber gut aus :D

Mein Problem ist, dass die "Zapfen" immer länger und krakeliger werden. Wie kriegt man denn hin, dass die Rebe wieder dicht am Hauptstamm austreibt?

Hier mal von nahem.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 21. Februar 2014, 22:17:30
[quote

Mein Problem ist, dass die "Zapfen" immer länger und krakeliger werden. Wie kriegt man denn hin, dass die Rebe wieder dicht am Hauptstamm austreibt?

Hier mal von nahem.
Zitat
Zuerst jetzt kannst du mein Bild genau betrachten und im Fach Buch steht.
Korndon Erziehung ist fast die beste Methode um höheren Ertrag zu bekommen
aber auch sehr schwierig zu ziehen auf Grund drehende Triebe wenn die nicht genug
stützt Seilen haben.Das kannst du nicht bei deinem Korndon machen weil die stütz Seile
fehlen,und der Korndon unter vollen last reifen Trauben wird sich drehen meisten
nach unten.EinE Balance einige Triebe nach außen andere unter die Rinne hätte
geholfen aber das ist zwecklos.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 21. Februar 2014, 22:26:17
Ja genau, der Kordon dreht sich .

Wenn ich den krakeligen Seitenast im alten Holz nahe am Stamm abschneide, kommt da wieder ein Trieb raus?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: marygold am 21. Februar 2014, 22:44:55
Mein Problem ist, dass die "Zapfen" immer länger und krakeliger werden. Wie kriegt man denn hin, dass die Rebe wieder dicht am Hauptstamm austreibt?

Ich sehe da genug Augen, du kannst die Zapfen bis auf ein Auge einkürzen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 22. Februar 2014, 07:52:46
Silesier, Dein Kordon sieht toll aus, diese Ziegelwand ist ja wunderbar! Was sind das für Weinstöcke in der ersten Etage? Werden das auch Kordons?

:D
meine Muscat Bleu da muss ich noch ein Bild schicken, ich weiß einfach nicht wie ich schneiden soll :-\
Sie steht an einer 50cm breiten Mauer die aber mehrere Meter hoch ist- und hat drei gleich starke Triebe, einen in der mitte und die anderen auf jeder Seite.
Kann mir jemand auch schon mit diesen Angaben weiterhelfen? soll ich den Mitteltrieb weiter aufleiten und die beiden anderen Triebe auf Zapfen? oder auf 5 Augen? Wie?

50 cm Wandbreite ist nicht sehr viel. Das reicht so gerade für einen Senkrechtkordon mit Zapfenschnitt. Schau mal, hier wird das genau gezeigt.

@Medi, ich glaube auch, dass die Zapfen an dem Kordon einfach zu lang sind. Bei einäugigen Zapfen treibt meistens das Achselauge mit aus und man kann damit die Abgänge kurz halten.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 22. Februar 2014, 09:39:44
Mein Problem ist, dass die "Zapfen" immer länger und krakeliger werden. Wie kriegt man denn hin, dass die Rebe wieder dicht am Hauptstamm austreibt?

Ich sehe da genug Augen, du kannst die Zapfen bis auf ein Auge einkürzen.

Ich probiers mal, danke.

Kommen aus dem Stamm auch irgendwann nochmal Neutriebe raus (schlafende Augen?), oder bleibt er kahl, wenn ich einen Zapfen zu nah am Stamm wegschneide?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 22. Februar 2014, 16:11:23
Auf der Seite die ich verlinkt habe steht, dass man an der Stelle wo man einen neuen Trieb haben möchte, kräftig mit der Schere auf den Stamm hauen soll. Da würde sich dann ein Wasserschoss bilden den man zum Zapfen schneiden kann. Ob es stimmt? Keine Ahnung, weil noch nie versucht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 22. Februar 2014, 16:23:19
Vielleicht wird durch die Verletzung der Saftfluss gebremst und schlafende Augen werden aktiviert.
Könnte klappen :D

Die ganzen Jahre ging das gut mit dem kurzen Schnitt. Die Schnittfläche wandert halt jedes Jahr ein Stückchen weg vom Hauptstamm.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 22. Februar 2014, 20:08:05
okay hier nun das Bild:

 :)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 22. Februar 2014, 20:11:08
hm...
ziemlich klein :-\


hier kommen auch noch Reben hin. :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 22. Februar 2014, 20:17:47
 :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 22. Februar 2014, 21:18:59
Die beiden unteren Seitenäste würde ich komplett entfernen, die sind zu nahe am Boden. Den Mitteltrieb um 1/3 einkürzen und den Neuaustrieb der obersten Knospe weiter gerade nach oben leiten.
Die Neutriebe am Stamm würde ich bis zur Höhe von 40-50 cm ausbrechen (Kurzer Stamm, damit die zukünftigen Trauben nicht im Dreck hängen) ,was weiter oben kommt wachsen lassen und zukünftig Zapfen schneiden.


@Medi, so ähnlich liest sich die Erklärung auf der Seite auch :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 22. Februar 2014, 21:58:45
 :) danke
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 23. Februar 2014, 05:50:32
Silesier, Dein Kordon lässt mir keine Ruhe, das möchte ich unbedingt auch ausprobieren. 8)
Welchen Abstand haben die Abgänge ungefähr zueinander? Bindest Du die Jahresruten dann auf Bogen? Wie alt kann ein Kordonarm werden bevor man ihn erneuern muss?

Der Stock an Deiner Wand mit dem kurzen Kordon und 2 Abgängen hätte dann 8 Triebe mit Trauben dran, das wäre ungefähr die gleiche Anzahl wie bei einer normalen Bogrebe, oder? Wo ist der Vorteil, wenn man die Augenzahl statt auf einer Bogrebe auf zwei verteilt?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 23. Februar 2014, 14:29:28
Silesier, Dein Kordon lässt mir keine Ruhe, das möchte ich unbedingt auch ausprobieren. 8)
Welchen Abstand haben die Abgänge ungefähr zueinander? Bindest Du die Jahresruten dann auf Bogen? Wie alt kann ein Kordonarm werden bevor man ihn erneuern muss?

Der Stock an Deiner Wand mit dem kurzen Kordon und 2 Abgängen hätte dann 8 Triebe mit Trauben dran, das wäre ungefähr die gleiche Anzahl wie bei einer normalen Bogrebe, oder? Wo ist der Vorteil, wenn man die Augenzahl statt auf einer Bogrebe auf zwei verteilt?
Schlaue Buch Weinbau von Ulmer sagt 25J aber sehr oft bei vielen alten Häuser
stehen Kordon artige Reben von 100Jahren und noch mehr.Je dicke der Kordonarm
desto besseren erreicht man Ernährung zustand der bogen und Trauben und da spielt
keine rolle ob der ist verdreht nicht ganz gerade wie auf Bilderbuch.Also je älter ist der
kann man ihm mehr belasten und richtigen Spaß hat man erst nach 10 Jahren.
Sehr oft muss man auch weniger spritzen,Boden- Anpassung stimmt auch sonst entstehen Chlorosen Traubenverkrümmung,Stiellähme wegen falsche Unterlage.
Vorteile von kurzen Kordonen mit bogen Erziehung gibt es nur beim großen Traube
weil die meisten brauchen viel Altholz wie oben wurde schon beschrieben.
Abstand den Bögen spielt keine rolle nur wie viel Aus trieb Augen wir belasten
den Bogen welche Trauben möchte man haben,weniger ist meistens mehr.
Der Phönix ist der bester Beispiel,wenige Triebe bringen Trauben von 400g und mehr.
Das sieht so malerisch aus erst wenn jemand zu mir kommt und staunt.
Noch schöner sieht es wenn jemand hat Spalier Kordone mit Bogen wo zwei Sorten
Traubenskordonen verflechten sich mit einander.
(http://www.fotos-hochladen.net/thumbnail/mati2monat0086flj8z7590_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 23. Februar 2014, 18:35:17
Danke Silesier, das werde ich auf jeden Fall nachmachen!
Man kann doch bei einer Rebe die bisher als Bogrebe geschnitten wurde anstatt einen Bogen einfach den Trieb gerade zur Seite binden und dann als Kordonarm weiterbehandeln?
Ich denke so werde ich das machen ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: TobiasH. am 22. März 2014, 13:14:27
Tolle Tipps, die wir für unseren Garten sicherlich auch gut gebrauchen können. Haben vor Kurzem mal alles auf vordermann gebracht, sodass die Saison losgehen kann!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 26. März 2014, 19:06:13
Wie weit sind Eure Reben?
Hier sind einige schon im Wollstadium, ganz schön weit für März.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 26. März 2014, 19:43:55
Manche sind schon nicht mehr weit vom Austrieb entfernt, bluten tun sie alle kräftig :-\ Ich mach mir grad sorgen, die Erde unter den Schnittstellen ist tief durchfeuchtet :-X und Regen kommt da keiner hin ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 26. März 2014, 21:48:19
Meine sind i Stadium BBCH7 das bedeutet sehr gefährliche Zustand wenn die Nächte
noch kälter werden.Die schnellste Sorte ist Galanth.Die neue Triebe sind schon 2cm
lang kurz vor Blatt Aufteilung.Trotzdem bei diese Sorte mache mir keine sorgen
sogar wenn alles erfriert, kommen neue Triebe aus Winteraugen und bekommt man noch
genug Trauben. Das ist richtige Sorte für polar Winzer.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 27. März 2014, 10:42:29
Bei den meisten meiner Sorten ist noch völlige Winterruhe. Nur an vier Stöcken vor der Hauswand schwellen ganz vorsichtig die Knospen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Bienenkönigin am 01. April 2014, 20:48:28

Ich habe ja vor 3 Wochen einige Reben von Schmid gepflanzt und jetzt gelesen, daß der Stockaufbau aus dem unteren Auge erfolgen soll und der obere Rest abgeschnitten wird. Wann soll denn dieser Schnitt erfolgen?
Und soll wirklich der ganze obere Stock ab? Wozu ist der denn dann gewachsen? Ich meine, warum werden die
Reben mit einem so langem Trieb verkauft, wenn er doch abgeschnitten wird? ???

Schon mal Danke für eure Hilfe
 
Bienenkönigin
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Paw paw am 01. April 2014, 21:39:38
Hallo Bienenkönigin,
bin selbst noch Anfänger. Die anschaulichsten Erklärungen der verschiedenen Schnitttechniken und Erziehungsformen, anhand von Fotos und Zeichnungen, fand ich bei www.fassadengruen.de.

Das verlinken beherrsche ich noch nicht.

LG
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Bienenkönigin am 01. April 2014, 21:51:19

Genau,da hab ich das gelesen, aber es erschließt sich mir der Sinn nicht (siehe meine Fragen)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Paw paw am 01. April 2014, 22:13:39
Wenn ich es richtig verstehe soll dadurch der Aufbau verstärkt werden und der Austrieb starker Triebe erfolgen. Nur sollte dies im März geschehen. Nach diesem Märzfrühling glaube ich, dass es dafür eh zuspät ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 02. April 2014, 06:05:24
Ist noch nicht zu spät. Schneide den Trieb so ab, dass unten noch zwei sichtbare Augen übrig bleiben. Aus diesen Augen wird Dein Wein kräftig austreiben. Im Mai suchst Du Dir den schöneren der beiden Triebe aus, bindest ihn vorsichtig an und ziehst ihn weiter nach oben. Den anderen brichst Du an der Basis einfach weg.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 02. April 2014, 07:07:02
Hmm musst aber aufpassen dass dir die augen ned versaufen
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 02. April 2014, 14:22:27

Ich habe ja vor 3 Wochen einige Reben von Schmid gepflanzt und jetzt gelesen, daß der Stockaufbau aus dem unteren Auge erfolgen soll und der obere Rest abgeschnitten wird. Wann soll denn dieser Schnitt erfolgen?
Und soll wirklich der ganze obere Stock ab? Wozu ist der denn dann gewachsen? Ich meine, warum werden die
Reben mit einem so langem Trieb verkauft, wenn er doch abgeschnitten wird? ???

Bienenkönigin


Schmidt verkauft in unterschiedlichen Stärken, manchmal ist der Trieb schon mehr als Bleistift dick, manchmal aber auch deutlich darunter. Die dickeren schneide ich nicht immer runter, Hauptsache es bildet sich am Ende nur ein neuer Haupttrieb. Wenn die Rebe in Sonnenrichtung steht, sieht man relativ zügig, dass sich zumeist nur eine Knospe als Haupttrieb ausbildet. Die anderen starten manchmal gar nicht, oder wenn, sind minimal und können irgendwann ausgebrochen werden.
Wenn der letztjährige Trieb ohnehin nur sehr dünn ist, muss man eben einkürzen oder ausbrechen. Du hast ja bei einem solchen Trieb mit sehr kurzen Abständen zwischen den Knospen auch nichts davon, wenn sich eine große verzweigte Blattmasse kurz oberhalb der Bodenoberfläche bildet. Außerdem hast du das eigenartige Bild, das du eine relativ dicke Unterlage hast, dann kommt ein makkaronidünner Trieb und an dem sitzt dann der später deutlich dickere neue Austrieb.
Du willst ja im nächsten Jahr irgendwelche starken Triebe, die möglichst schon auch Trauben tragen könnten.

Von der Sichtweise, ich hab es bezahlt, dann schneide ich es doch nicht ab, sollte man sich bei Reben trennen. Eine Vielzahl dünner Triebe bringt einem außer Arbeit gar nichts. In dem dünnen Holz sammeln sich auch kaum Reservestoffe. Sie sind auch nicht die Grundlage von ausgereiften guten Knospen für das nächste Jahr, also weg damit. Der entscheidende Schub für den Austrieb kommt bei einer solchen Jungpflanze aus der Unterlage und den Wurzeln, so dass du mit dem Wegbrechen von 50 Prozent der Knospen nicht 50 Prozent der Pflanze verlierst, sondern lediglich die Kraft der Pflanze in einen Trieb lenkst und nicht in fünf.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Bienenkönigin am 02. April 2014, 19:13:29

Danke, Beerenträume! Das hab ich jetzt verstanden und werde sie morgen auf 2 Augen einkürzen.

LGr.
Bienenkönigin
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 02. April 2014, 20:17:44
Hier kannst du anschauen.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/frhling14008r7wyvpjq6l_thumb.jpg)
Das ist blauer Ontario von Schmidt im März bis 1cm nach Veredelugsstelle abgeschnitten.
Jetzt wachsen dort drei neue Triebe,der stärkste wird der Stamm bilden
und die schwache nach circa 2,3 Wochen werden ausgebrochen aber erst wenn der
Haupttrieb wird so etwas über 10,20cm lang. Wichtig wehre Unterstützung Stab da neben
stecken und der neue Trieb im Abstand von 15cm binden,wenn du das nicht machst
dann kann zum Beschädigung des Triebes kommen; Vogel,Katze,Hund und Sturm.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Bienenkönigin am 03. April 2014, 19:15:45

Danke, Silesier! So hab ich das jetzt gemacht. Jetzt müssen sie nur noch wachsen :D
Kann ich von dem Rest eigentlich Stecklinge machen?

LGr.
Bienenkönigin
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: weinbauer am 03. April 2014, 20:06:10
Hallo Bienenkönigin,
wenn die Reiser die du abgeschnitten hast eine ausreichende Länge und Stärke haben, dann kannst du sie natürlich noch nutzen
An Alle: Wurde der Unterforum Rebschutz gelöscht?
Mfg
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 03. April 2014, 21:21:21
[quote Kann ich von dem Rest eigentlich Stecklinge machen?
Bienenkönigin
Zitat
Das gelingt dir nicht und wenn schon daraus wird miserables Weinstock.Um veredeln
deine bestehende Trauben eher aber meisten erste versuche gehen schief.
Das habe ich vor paar Stunden gemacht.Mit omega schere versuchte veredeln
mit Liwia auf Artemis.Im einer Woche mache ich nächste Versuche auf Keil und Augen Veredelung.Manche sagen das ist zu früh aber bei mir ist sehr warm
und meine Trauben haben sehr geschützte Lage.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 03. April 2014, 21:24:44
Hier kannst anschauen vielleicht wird nützlich.
Veredelungsleitfaden - F. Schacht GmbH & Co. KG
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 04. April 2014, 21:31:10
Zitat
Wurde der Unterforum Rebschutz gelöscht?

Da ich das Unterforum angelegt habe, kann ich es auch wieder schließen.

Aber ich war es nicht!

Also bleiben nur ein Moderator oder ein "Unfall" übrig. Vielleicht klärt uns ein Moderator auf.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 04. April 2014, 22:04:53
Was ist verschwunden? Dieser Thread? Der ist jedenfalls nicht geschlossen oder verändert.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: weinbauer am 05. April 2014, 11:24:28
Komisch?
Wenn ich mich im Unterforum Wein- u. Tafelreben befinde und dann auf Krankheit,... klicken will kommt bei mir das dieses Thema nicht verfügbar ist. Aber der Link direkt dorthin funktioniert.
Allen ein schönes Wochenende
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 05. April 2014, 11:57:40
Vielleicht hat sich etwas an der Organisation der zugrundeliegenden Datenbank geändert. Ich habe mal den Link in http://forum.garten-pur.de/Obst-Forum-25/Unterforum-Wein-und-Tafeltrau-29991_0A.htm korrigiert, der sollte jetzt (wieder) zum richtigen Thread führen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: weinbauer am 05. April 2014, 13:50:15
Super ;)Jetzt funktionierts es wieder
Danke
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 09. April 2014, 08:24:35
Sagt mal, mein Wein ist ja im 2. Standjahr, d. h. ich habe den Haupttrieb geschnitten, sodaß sich der Rebenkopf aufbaut.

Nun treibt es natürlich über die komplette "Länge" des Haupttriebes - und ich "brauche" ja nur die obersten Knospen. Breche ich gleich jetzt die unteren ab? Denke schon, oder?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 09. April 2014, 10:31:52
Hier kannst Du nachschauen (die Seite kennst Du ja sicher)

http://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/weinstock/uw/weinberg/weinberg.htm

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: mifasola am 09. April 2014, 10:34:25
Also ausbrechen ja, aber erst im Mai?
(Martina, ich hätte heute das gleiche gefragt ;))
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 09. April 2014, 10:54:09
@ sandor: Diese Seite ist die Grundlage meiner Kenntnisse, ja :) Nun schreite ich ans Werk und manches ist halt hinterfragenswert.

Was mir auffällt, dass manche Reben schon recht weit mit dem Austrieb sind, also "mehr" als bloß Knospen. Was sonst idR später im Jahr auftritt.

Nun überlegte ich halt, ob ich da nicht schon früher ausbreche? Ich brech sie ja einfach ab, wie Geiztriebe, wenn ich 's richtig verstanden habe.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: mime7 am 09. April 2014, 11:28:54
Nun überlegte ich halt, ob ich da nicht schon früher ausbreche? Ich brech sie ja einfach ab, wie Geiztriebe, wenn ich 's richtig verstanden habe.
Hallo,
wenn wie dieses Jahr die Triebe früher so weit sind, dann solte auch früher ausgebrochen werden.
Einfach abbrechen, was nicht benötigt wird.
Am besten erst, wenn die, die bleiben sollen, irgendwie gesichert/geheftet sind, sonst bricht dir den letzten verbleibenden Trieb Nachbars Katze oder eine randalierende Amsel ab.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 09. April 2014, 14:32:56
Ah, das ist natürlich eine sehr richtige Überlegung, mime - dann warte ich auch lieber noch etwas ab.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Christoph83 am 09. April 2014, 20:44:40
Hallo,

ich habe auch ein paar weinreben im 2. Jahr stehen und möchte Pfahlreben und an einer Wand Senkrechtkordons erziehen (nach den Anleitungen bei Fassadengruen.de).
Was mache ich denn, wenn von den oberen 5 Augen 1-2 nicht austreiben?
Einfach die 5 obersten austreibenden verwenden, also weiter nach unten wandern?
Dadurch wird der spätere Stamm doch niedriger. Ist das schlimm, bzw. welche Auswirkungen hat das? Und was mache ich, wenn der Stamm möglichst nicht niedriger werden soll?

Grüße
Christoph
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Ayamo am 09. April 2014, 23:58:28
Normalerweise treiben die obersten Augen zuerst. Wenn sie das nciht tun, sind sie vielleicht erfroren. Noch etwas warten.

Der Stamm ist ja mehrjährig. Wenn die höhe im 1. Jahr nciht erreicht wird, dann dauert der Aufbau einfach ein Jahr länger. Du kannst den Trieb aus dem obersten Auge des jetzigen Stämmchens vorsichtig und frühzeitig hochleiten werden. Vorsicht, die kleinen Triebe brechen wie Glas ab.
Ich vermute aber, dass die professionellen Weinbauern diese Futzel-Arbeit nicht machen, sondern vielmehr zum Zeitpunkt des nächsten Rebschnitts im Februar den obersten Trieb nach oben binden. Da ist dann eine kleine Beule drin, die gehört doch auch dazu ;) .

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 10. April 2014, 23:06:32
Meinung von Mayamo kann ich nicht Teilen.
Beim senkt rechten Korndon welchen angenommen sollte 3m lang sein und steht vor
dem Haus. Wo Ästhetik ist gefragt werde ich noch ein mal voll starten von ersten
Augen nach Edelreißer.Sehr oft passiert das beim unveredelten Trauben weil Bewurzelung zu schwach ist,dann lohnt sich noch einen Jahr warten.Niemals nehme ich die oberste Auge zum weiteren Stamm Aufbau wenn der Trieb zu dünn wird.Nur dicken Stamm kann
richtig die Trauben ernähren.Die stelle weiteres Stamm Aufbaus muss Minimum
0,5cm dick sein.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Ayamo am 11. April 2014, 11:28:10
Da geb ich dir Recht, silesier, wenn es so wäre. Der Trieb muss vor der Erziehung ausreichend kräftig sein, ich würde sogar nur Triebe stehen lassen, die mindestens 8-10 mm haben.
Er hat aber gar nicht geschrieben, dass der Trieb noch zu dünn ist...
Der Rest ist Optik und persönlicher Geschmack.

Gruß
Ayamo
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 11. April 2014, 11:32:45
Ich hatte eben einen lieben Bekannten hier, der Weinbau gelernt hat - gefragt habe ich ihn nicht, aber als er kurz an meinen Weinreben vorbeikam, bat er um eine Schere. ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 11. April 2014, 11:39:18
Dann kannst du viel lernen wenn bekommst du noch Erklärung warum so und nicht
anders wird geschnitten.LIVE ist besser als aus Filmen ab zu schauen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 11. April 2014, 11:43:53
Ja, unglaublich - jemand, der damit aufgewachsen ist und es zusätzlich gelernt hat - woww! :D Er schnitt auch nicht alle Reben gleich, sondern je nach Entwicklung. Und er erkannte sofort die Weinbergstulpen :D - sie blühen grad, und nichtmal so spärlich wie befürchtet.

Zusätzlich hab ich erfahren, dass es früher durchaus in manchen Gegenden üblich war, den Boden um die Reben auch zu nutzen - für Zwiebelanbau etwa.

Irgendetwas passt ihm auch nicht an den Obstspindeln, wie es scheint, er meinte, er käme dann nochmal im Winter 8)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Christoph83 am 11. April 2014, 13:37:57
Hallo,

hab mal zwei Fotos von den beiden Senkrechtkordons gemacht:
http://1drv.ms/1lPEb0t

Rebe 2 (Venus) treibt aus allen Augen aus. Aus jedem Auge kommen 2 Triebe, lässt man das so?

Bei Rebe 1 (Seyval Blanc) habe ich mit roten Kreisen die Augen markiert, die nicht austreiben und mit grünen Kreisen diejenigen die austreiben.
Wie würdet ihr hier weiter vorgehen?

Die letztjährigen Triebe sind an der Schnittstelle 9mm dick.

Vielen Dank schonmal für die Hilfe.
Grüße

Christoph
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 11. April 2014, 21:29:49
@Martina, da würden mich ein Fotos Deiner frisch vom Fachmann geschnittenen Reben brennend interessieren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 12. April 2014, 07:14:46
Urmele, da sieht man relativ wenig. Den Leittrieb, halt mal kürzer, mal länger ... mal hat er Knospen gleich weggenommen, mal nicht - und mir gleich gezeigt, dass ich die "2. Knospe", also den zukünftigen Geiztrieb gleich mit wegnehmen kann. Soll ich trotzrdem versuchen, Bilder zu machen?

Ich hätte mehr stehen lassen, er hat von fast allen Reben oben noch was abgeschnitten - ich hatte ja den Leittrieb bis zur Höhe des 1. Drahtes stehen lassen und die oberen 4 - 5 Knospen entwickeln lassen. Da meinte er, das wäre dann gut, wenn ich viele Blätter möchte, und ob ich das möchte?

Die zusammengefaßte Vorgangsweise sieht dann für heuer so aus: 3 Triebe entwickeln lassen, 1 von unten (als Reserve), und die 2 oberen.

Da fällt mir grad ein: Wofür steht der Fachbegriff "Karton"? Ich hab zu fragen vergessen ...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 12. April 2014, 07:31:41
Danke Martina für die schöne Erklärung, klar, da sieht man nicht viel.
Der "Karton" dürfte ein Kordon sein.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Martina777 am 12. April 2014, 07:34:19
Äh - ja :-X ... danke, ja, daran hab ich nicht gedacht, na klar, Kordon ... hatte ich ja ohnehin schon öfters gelesen. Wir sprechen hier in der Umgebung ein Mischmasch aus Dialekt und Hochdeutsch, da hab ich den Fachbegriff nicht rausgehört 8)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 12. April 2014, 21:28:01
Wenn gut geht dann aus Artemis wird Liwia.Scheint so dass die Edelreißer wurden
angenommen.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/april2014041okvuhdif14_thumb.jpg)
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/april2014042ct1uxj258o_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 12. April 2014, 21:37:28
Da bin ich nicht sicher ob das wird funktionieren.
Solara auf Erdbeertrauben.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/april2014026mog16c4pri_thumb.jpg)
Das ist ein Seitenschnitt mit zu schwachen Edelreißer von Solara.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/april2014046pxncmf751w_thumb.jpg)
Das ist Experiment. Ein Bohrung im ein jährigen Trieb und eingesteckt
Edelreißer.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 12. April 2014, 22:21:39
Sieht sehr spannend aus, ich drück Dir die Daumen dass alles anwächst!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Christoph83 am 02. Mai 2014, 17:46:27
Hallo,

habe nochmal eine Frage zu einer meiner Reben.
Es handelt sich um eine Rebe der Sorte Venus.
Gepflanzt habe ich diese in 2012. In dem Jahr war mir der Austrieb zu schwach und ich habe den Hauptrieb auf zwei Augen zurückgeschnitten.
In 2013 war der Austrieb viel kräftiger, ist im Spätsommer allerdings direkt am Ansatz abgebrochen >:(
Dieses Jahr tut sich bei der Rebe noch rein garnichts, alle anderen 10 Reben (die zum Glück nicht so eine Tortur mitmachen mussten) treiben munter aus, darunter auch eine zweite Venus (sollte demnach also nicht am Sortenabhängigen Austriebzeitpunkt liegen, oder?).
Kann ich mich von der Rebe verabschieden oder wie lange würdet ihr auf ein Lebenszeichen warten?

Grüße
Christoph
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 02. Mai 2014, 18:13:27
Selbst wenn sie noch treibt, muss sie wieder bei Null anfangen. Deshalb würde ich mich mit lange warten aufhalten, sondern sofort neu pflanzen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Christoph83 am 02. Mai 2014, 18:51:59
Danke für die schnelle Antwort.
dann könnte man ja vielleicht eine neue Sorte, anstelle der Venus ...hmmm.... ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Hummelchen am 05. Mai 2014, 21:25:39
Eine kurze Frage hätt ich:
Ich muss ein paar Weinreben umsetzen, die ich letzten Sommer als Containerpflanzen gesetzt habe. Alle haben gut und ohne Frostschäden ausgetrieben.
Wann mache ich das am Besten? Sie könnten im Notfall noch bis zum Herbst stehen bleiben, lieber wäre mir aber, ich könnte sie früher umsetzen. Am Liebsten morgen. ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 05. Mai 2014, 22:49:23
Rein intuitiv würde ich jüngere Reben umsetzen, wenn sie sich in der Winterpause befinden, d.h. wenn alle Blätter ab sind und die Ruten verholzt. Mehrere Jahre alte Reben sind nur mit hohem Risiko umsetzbar, vor allem in der Vegetationsperiode.

Wenn die Reben erst vergangenes Jahr gepflanzt wurden, sind die Wurzeln noch nicht so tief, d.h. man kann noch den ganzen Wurzelstock ohne größere Beschädigung ausgraben.
Meine Entscheidung würde davon abhängen, ob die betreffenden Reben wiederbeschafft werden können, falls es schief geht. Bei besonders seltenen und wertvollen Sorten würde ich bis zur Winterpause warten. Bei Standardsorten aus dem Gartenmarkt oder einer dt. Rebschule würde ich ein Umsetzen jetzt wagen. Dafür sollte man sehr vorsichtig vorgehen und den Wurzelstock großzügig mit dem Spaten ringsherum "freistechen" und dann eine Seite etwas Abgraben, damit man dann mit dem Spaten quasi einen Erdwürfel heraus heben und umsetzen kann.
In der Winterpause ist so viel Aufwand wahrscheinlich nicht erforderlich, aber die Wurzeln sollten trotzdem so wenig wie möglich beschädigt werden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Hummelchen am 05. Mai 2014, 23:08:37
Danke, Dietmar.
Es sind keine seltenen Reben. Lakemont, Muskat Bleu, Mitschurinski und sowas in der Preisklasse.
Aber es sind halt meine ersten Reben und ich möchte sie nicht umbringen, bloß weil meine Gestaltungspläne des Gartens andere geworden sind. Ich werde sie also morgen ausbuddeln.
Am neuen Platz können sie dann alt werden. :D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 06. Mai 2014, 22:41:27
Meine Veredelungsschere haben nur Omega Zangen und meine Veredelungsversuche
sind miserabel.Auf der Jakob Seiten gleich ersten Bild sieht man eine Veredelung
mit Seitenzangen Ersatzmesser "groß" für Veredelungszange "Premium"für
Innestatrice Scheren.
Wer hat so was schon benutzt und mit welchen Ergebnis.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 30. Juni 2014, 19:00:54
@ Silesier,
habe gute Erfahrungen mit dieser Veredelungszange beim Rebenveredeln, allerdings geht der Veredelungsschnitt meist nur mit der kleinen V-förmigen Klinge, weil die Unterlagen, die ich mir zuschicken lasse, meist nur ca. 8 mm stark sind und hierfür die breitere Omegaklinge zu groß ist.

Gruß R.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 01. Juli 2014, 00:33:45
Omega scheren sind gedacht für 8mm Veredelungszweige.V-Ausschnitt haben meine Schere
nicht kann nichts sagen.Für Holz auf Holz sind Omega schere super,kann gar nichts
besseres sein.Für grün auf grün keine schere sind gut die beschädigen die zarte Strukturen
des Triebes sogar der Veredelungsmesser ist nicht so einfach zu benutzen.
Meine drei jährige Miss-versuche werde,sind wahrscheinlich erst im nächsten Jahr aussage
kräftig.Kaum zu glauben aber Cat-Tapizier Messer ist der bester.Alle meine Versuche
grün auf grün mit Keil Ausschnitt sind angenommen.
Auf dem Kordon Erdbeertraube sind drei sorten veredeln.
Galant,Dorfelder und eine unbekannte Weinsorte.(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/290614011jhc2064k1l_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 01. Juli 2014, 00:48:31
Hier sind auf Artemis rote Arkadia veredeln und manche Triebe über 5cm.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/290614020stpwmlz08k_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 03. August 2014, 23:07:05
Veredelungen grün aufs grün sind sehr einfach zum auszuführen.Bei manchen Sorten
machte ich drei,vier verschiedene Veredelungssorten.
Artemis bekam Arkadia rot,Vestiwe,und noch zwei unbekannte
blaue Sorten mit großen Trauben.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/060714030fv7e51kz9n_thumb.jpg)(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/300714016r578hd2qxa_thumb.jpg)
Heute auf dem Kordon sind die neue Veredelungen über zwei Meter lang.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/300714012tecd1axqb0_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 03. August 2014, 23:28:18
Es wird also frisch ein Reis geschnitten und gleich veredelt?
Mit was hast Du verbunden?

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 03. August 2014, 23:35:07
Mit einem dehnbaren Veredelungsband im Reifeisen gekauft.
Das sind meine Veredelungsutensilien.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/26061404401xziug25h_thumb.jpg)
Stück Band vor ziehen.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/260614043ec3wlpo0x2_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 03. August 2014, 23:57:14
Danke fürs zeigen.
Ja so ein Band habe ich schon bei einem Veredelungskurs gesehen, hier gibt es das aber nicht zu kaufen. Hier hat Raiffeisen nicht mal Bast ;D
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 04. August 2014, 00:18:47
Genau gesagt es handelt sich um medizinischen Buddy Tape Film.
Der soll angeblich nach einem Jahr sich selbst zerlegen,abfallen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 05. August 2014, 17:03:26
@ Silesier
im April hast Du eine Veredelung gezeigt mit einer Bohrung ins einjährige Holz und darein das Edelreis gesteckt. Ist dieses Experiment gelungen, und wie hast Du das Edelreis präpariert, damit die entsprechenden Keimschichten aufeinander zu liegen kommen ?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 05. August 2014, 21:58:32
Von 30 verschiedenen Versuchen nur zwei sind vielleicht angenommen.Genau kann ich
erst nächsten Frühling was sagen.Ob die Augen ausgetrocknet sind, weiß ich nicht oder
diese Methode ist für Kats`liegt im Sternen.Ein Fehler war eine Veredelungpaste,hart
wie Stein die Augen zu zuschmieren,wie habe ich das gemerkt musste sie mit Messer
abkratzen und dabei konnten die Augen beschädigt werden.Ich sollte lieber der stretch-
band benutzen.Ich wusste nicht das der Veredelungskaltwachs ist so hart und
ungeeignet für Augen Schutz.
Für Verbindungsstellen Paste war super im eine Stunde ausgetrocknet.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/0105140300oeagn2psd_thumb.jpg)
 
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 05. August 2014, 22:02:01
Ich nehm bei Obst als Veredelungsband Haushaltsfolie von der Rolle.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 05. August 2014, 22:21:57
Für Verbindungsstellen ist der Wund Balsam viel besseren Lösung.Sogar beim viel Wund-Säften Austritt welche mit keinem Band ist zu stoppen,trocknet die Veredelugstelle
im eine bis drei Stunden,und muss man sich keine sorge machen um Wund Krankheiten.
Band aus Frischfolie benutzte ich auch aber der Sretchband ist noch besser
vor allem die Auge von austrocknen zu schützen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 07. August 2014, 18:47:05
Ich denke die Augen, die austreiben sollen, müssen nicht vor Austrocknung geschützt werden, vor allem nicht mit einer wie immer gearteten Folie bedeckt werden, das Auge soll ja ungehindert austreiben können; dies scheint mir besonders bei der Rebveredlung wichtig. Beim Okulieren von Obstgehölzen im August mag das vielleicht anders sein, weil das okulierte Auge erst, nach Anwachsen des Schildchens, im Jahr darauf austreibt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hondur am 14. August 2014, 18:04:57
Hallo :)

Ich bin Wein-Neuling und möchte eine Überdachung mit einer Pergola auf meiner Terrasse bauen. Sie soll mit PVC oder Acrylglas überdacht sein und etwa 20 cm darunter wollte ich ein "zweites Dach" aus Wein auf einem Gestell wachsen lassen.

Könnte es mit der Überdachung über dem Wein Probleme geben? Z.B. durch Hitzestau oder fehlendes UV-Licht oder soetwas?

Ich bin gespannt auf die Antworten :)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 16. August 2014, 23:34:21
Meine Triebe hängen 40 cm unter Plexiglas und werden jedes Jahr regelrecht verbrannt.
Die Entfernung von Bedachung müsste min.1m sein.Tafeltrauben Sorten dort aufzustellen
wehre nicht ratsam eher Weintrauben Sorten wie Bianka,Solaris,Hibernal weil die viele kleine Blätter haben und wenn teil davon verbrannt wird bzw.die obere dann unter bilden genügend Sonnenschutz.Meine Favoriten wehren noch Galant,und Garant.
Kannst du genau meine frühere Bilder anschauen dort sind alle Blätter unter Pergola
verbrannt trotz Halbchatten durch Nachbars Bäume.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Greizer am 17. August 2014, 11:48:28
Hallo
Ich habe aus Interesse schon so einige Rebanlagen von Hobbywinzern in rauen Lagen angeschaut.
Ob Folienzelt, Glashaus/Wintergarten, überdachungen mit Lichtwellplatten. Die meisten verwenden einen Drahtrahmen in miniaturform dem der Weinbauern ähnlich.
Allerdings habe ich auch schon überdachte Sitzplätze gesehen wo direkt unterm Dach Reben gezogen wurden.
Übermäßig starke Verbrennungen der Blätter sind mir dabei noch nie aufgefallen.
Ich selbst habe etliche Reben im Glashaus, Himrod mit ihren großen Blättern steht direkt an der Südseite. Die Blätter kleben jetzt regelrecht am Glas ohne das sie verbrennen.
Allerdings Denke ich, wenn sich ständig Kondenswasser an den Platten/Glas absetzen würde und dieses auf die Blätter tropft würden diese Tropfen wie Lupen wirken und die Blätter verbrennen.


 
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hondur am 18. August 2014, 12:54:46
Oh, na da bin ich ja gespannt bei den unterschiedlichen Erfahrungen. Nach meiner Konstruktion wäre der Wein nur 20-30 cm unter der Überdachung. Ich denke, ich werde es probieren und bei starken Verbrennungen muss ich mir etwas Neues ausdenken oder das Dach entfernen.
Bis der Wein so hoch gewachsen ist, dauert es ja noch eine Weile...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 18. August 2014, 14:49:25
Wer macht weiß mehr und besser.Wer macht nix weiß ????
Hier kannst du genau anschauen,alle Blätter unter Pergola verbrannt.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/180814001he4nxr3qj8_thumb.jpg)(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/1808140271ey3shdmun_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 18. August 2014, 19:09:50
Britau, der sich ja mit dem Anbau im Gewächshaus hier wohl am besten auskennt, hatte hier schon vor Jahren geschrieben, dass man für ausreichende Höhe sorgen soll, allerdings mehr unter den Aspekt Pilzkrankheiten. Silesierslage ist natürlich klimatisch begünstigt, wobei dann natürlich bei einem schon allgemeinen Hitzestau eine Bedachtung den Blättern noch den Rest geben könnte.

Wenn auf die Jungblätter ein Tag sengender Sonne ohne Vorankündigung zukommt, hat man den Schaden. Wie man Blätter direkt oder knapp unter dem Glas spritzen will, wäre mir ein Rätsel. Das Sorten wie Himrod auch eine Südseite am Glas vertragen können, mag sein, ich glaube aber nicht, dass die meisten Tafelreben so unempfindlich sind.

Das Foto ist natürlich Klasse, solche tollen Trauben hab ich noch nicht. Die Verbrennungen sehen auch nicht schlimm aus, bei meinen Katharinas im Freistand sehen die älteren Blätter genauso oder schlechter aus.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Greizer am 19. August 2014, 23:05:46
silesier hat genau die richtige Antwort geschrieben, "Probieren geht über Studieren" ist meine dazu.

Beerenträume, ich habe natürlich nicht nur Himrod unter Glas.
Meiner Erfahrung nach ist das verbrennen der Blätter im GW und unter Überdachungen kein hauptsächliches Problem, vorrausgesetzt GW und Überdachung sind keine Tropfsteinhöhle!
Kondeswasser sollte sich erst gar nicht bilden können, bzw. so schnell wie möglich abtrocknen können also durchzug.


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hondur am 22. August 2014, 18:11:17
Jetzt hab ich nochmal eine ganz blöde Anfängerfrage:

Der Wein ist gekommen und ich hab ihn so eingepfanzt wie auf der Anleitung angegeben. Nun ist es aber so, dass er ziemlich zusammengebunden mit mehreren Trieben gekommen ist. In den Anleitungen, die ich so finden konnte, wurde alles zurückgestutzt auf einen Haupttrieb, allerdings eigentlich immer im Winter oder Frühjahr. Soll ich bis zum nächsten Frühjahr warten oder jetzt schon alles außer einen Haupttrieb runterstutzen?

Vielleicht ein Hinweis: Leider ist die Sonne bald so tief, dass der Schatten vom Nachbarhaus näher kommt und die Pflanzen bald nur noch wenig Sonne haben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: andreasNB am 22. Oktober 2014, 12:34:33
Zu welchem Zeitpunkt empfiehlt sich ein Rückschnitt bzw. entfernen starker mehrjähriger Triebe ?

Ich habe im Folientunnel eine 'Glenora' stehen welche zu groß geworden ist und vor allem viel zuviele Weintrauben trägt.
Die "Äste" an zwei der Spanntdrähte sollen weichen und Platz für 'Muscat Bleu' machen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 22. Oktober 2014, 13:16:40
Der Rebschnitt sollte im Spätwinter erfolgen, wenn keine harten Fröste mehr zu erwarten sind. In Weinbaugebieten fängt man oft schon Anfang/Mitte Februar an. Da bis auf letzten Winter die Winter bei uns länger und kälter geworden sind, schneide ich hier am Stadtrand von Dresden meist erst Mitte März.

Bevor Du drauf los schneidest, mach Dich erst einmal zu den Regeln für den Rebschnitt kundig.

Zu Muskat Bleu:
Der Geschmack ist sehr gut und die Pilzfestigkeit hoch. Aber diese Sorte hat auch große Nachteile:

- sehr verrieselungsanfällig. In 5 Jahren hatte ich nur eine gute Ernte
- ca. 4 große Kerne pro Beere, d.h. die Beeren bestehen im Wesentlichen aus Kernen, Beerenhaut und einen oder zwei Tropfen Traubensaft
- außerhalb von Weinbaugebieten sehr kleine Beeren (3...4 g) und Trauben

Ich habe meine Muskat Bleu schon längst wieder gerodet. Es gibt viel bessere Sorten.

Ich hatte früher auch mal die Glenora, aber mir waren die Beeren zu winzig, nur ca. 2 g und die Wespenanfälligkeit zu hoch. Vögel fressen gern kleine Beeren, da schnabelgerecht.

Bei der Sortenwahl ist neuerdings die asiatische Kirschfliege zu beachten. Die gibt es in D erst seit etwa 2012 und breitet sich rasant aus. Sie kann ganze Ernten vernichten, z.B. in Tirol 2012 80% vernichtet. Diese winzige Fliege legt ihre Eier durch Einstechen in die Beeren und dann schlüfen die Maden. Bisher gab es madige Wein- oder Tafeltrauben noch nicht. Gegen diese gibt es kein chemisches Mittel. Ich werde nächstes Jahr Organza-Beutel testen. Diese sind aus ganz feinmaschiger Gaze und müssen über jede Traube gezogen werden. So etwas lohnt sich nicht bei solch winzigen Trauben wie bei Glenora und Muskat Bleu.
--> also lieber wenige, aber große Trauben mit großen Beeren.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 22. Oktober 2014, 13:30:01
@andreas NB

Für Deinen Standort empfehle ich folgende Kriterien für die Sortenwahl:
- Frostfestigkeit bis mindestens -25 °C
- SAT-Wert nicht mehr als 2200 (im Folietunnel bis 2350), wenn ganztägig in der Sonne
- Pilzfestigkeit: mindestens 7 von 9 Punkten
- ultrafrühe bzw. sehr frühe Sorten, von Reifebeginn spätestens 105 Tage, z.B. 95 bis 105 Tage oder 105 bis 115 Tage (bei uns kommt die Reife viel später, denn diese Zahl bezieht sich auf Südrussland)
- untere Traubengröße 500 g (z.B. 500 bis 800 g)
- untere Beerengröße: 8 g, z.B. 10 bis 12 g
- Geschmack: wenn möglich Muskat
- möglichst kernarme Sorten

Viel Spaß bei der Suche. Es gibt nur wenige, meist sehr neue Sorten, die diese Kriterien erfüllen. Meck.-Pomm. ist nun mal kein Weinbaugebiet und Sibirien ist klimamäßig wie bei mir gleich um die Ecke. Die meisten Sorten, die in D angeboten werden, scheitern schon an der Frostfestigkeit. Verlasse Dich nie auf schwammige Aussagen von Rebschulen oder Gartencentern wie z.B. sehr frostfest, sondern recherchiere vor dem Kauf die quantitativen Daten in den bekannten Datenbanken.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 22. Oktober 2014, 21:40:48
Ich möchte den Ditmar ergänzen.
Muskat blue im manchen DE Regionen hat Probleme mit reifen,und beim schnitt mehrjährigen
Rebenzweigen soll man sie mit Wundsalbe behandeln.Vor allem wenn die Geäste sind dicke mehr als 5cm.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: andreasNB am 22. Oktober 2014, 23:43:12
@Dietmar,
Die Glenora, Muscat Bleu und Siegerrebe stehen schon seit ca. 8 Jahren im Folientunnel. Die zeitgleich gesetzten Pölöskei Muskotaly und Lakemont wurden leider viel zu früh vermutlich durch Wühlmäuse gekillt.
Von letzterer hatte ich aber zufälligerweise zuvor ein Steckholz bewurzeln können, welches mittlerweile unter dem Vordach zu einem übigen Weinstock herangewachsen ist und in diesem Jahr rund 25 schöne Trauben machte.
Pölöskei Muskotaly, Garant und New York Muscat habe ich in diesem Frühjahr am Vordach nachgepflanzt. Diese sind leider sehr dünntriebig, warum auch immer. Da darf ich einen Winterschutz nicht vergessen.
Bis auf die Siegerrebe alle von der Rebschule Schmidt bezogen.
Für mehr Sorten - so interessant sich die Beschreibungen lesen - fehlen einfach der Platz, die Zeit (habe ja noch ein paar hundert andere Pflanzen) und auch die Verwertungsmöglichkeiten.

Ein Schnitt Mitte Februar wäre sicher zu spät. Deswegen meine Frage.
Im Folientunnel ist das Kleinklima ganz anders als im Freiland.
Ich bin meist Ende Februar (versuche es immer in der 2. und 3.Februarwoche zu erledigen) durch mit dem Schnitt, aber selbst dann tropft es im März hier und da - je nach Witterungsverlauf auch schon mal mehr.
Versuchsweise werde ich wohl den einen Ast im November, den anderen Ende Januar zurücknehmen. Der Glenora-Stock ist sehr (!) starkwüchsig und wird es schon überleben. :-X
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: andreasNB am 22. Oktober 2014, 23:44:55
Ich hatte einen "Kalten Kasten" in dem ich diverse Gehölze-Nachzuchten, von Aralie bis Viburnum, stehen hatte bzw. habe.
Ich habe den Kasten im September abgebaut und schon einen guten Teil der Töpfe aufgenommen.
Dort habe ich auch einen Topf mit einer kleinen steckholzvermehrten 'Glenora' wieder gefunden. Sie hatte überlebt und sogar zwei kleine Trauben dran.
Die Größe der Beeren war mit denen der Mutterpflanze im Folientunnel keinesfalls zu vergleichen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Man käme nie drauf das es die gleiche Sorte ist !

Ja, Muscat Bleu verrieselt bei mir auch teils deutlich.
Daher ist der Ertrag nicht allzu übig und es gibt meist nur 2-3 optisch halbwegs schöne Trauben neben sehr vielen mit nur wenigen Beeren.
Im F-Tunnel ist die Beerengröße aber keinesfalls klein und lecker sind sie auch. Sie ist bei Besuchern wie Nachbarn immer am stärksten nachgefragt und sowohl vom Geschmack wie der Farbe bei Misch-Konfitüren wie z.B. Feige/Weintraube absolut notwendig.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 23. Oktober 2014, 09:26:51
Andreas, F-Tunnel ist wie Backofen und guten Schutz für die Reben da dürfte auch
zum keinem Verrieselung kommen.Seit dem im Blütenzeit Grauschimmel macht dir
die Blüten welk.Sehr reife Muskat blue Beeren habe ich noch nicht probiert,kann sein
das die schmecken gut.Bei meinem Bekannten im Weinbau Region ist sie Desaster.
Viele bekommen im F-Tunnel nach der Ernte Echtenmehltau und statt spritzen
schneiden die Triebe schon ab.So machen fast alle meine Rumänische Nachbar
mit ihren stark wachsenden Lambruska Sorten und die Tragen jedes Jahr enorm viele Trauben.Die drei Sorten PM,G,NyM,fast immer im ersten Jahren sind mickrig aber ab 5,6Jahr tragen sehr gut und sind sehr Resistent.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: andreasNB am 23. Oktober 2014, 12:49:59
Die drei Sorten PM,G,NyM,fast immer im ersten Jahren sind mickrig aber ab 5,6Jahr tragen sehr gut und sind sehr Resistent.
Da bin ich beruhigt und warte auf einen guten Zuwachs in den nächsten Jahren.

Da sieht man mal wieder wie wichtig die Region, der einzelne Standort und die Anbautechnik sind.
Hier im Nordosten von Deutschland - und sicher auch im Nordwesten von Polen - sind z.B. Folientunnel/Gewächshäuser kein schlechter Standort. Es wird nicht sooo heiß wie weiter im Süden, aber die Durchschnittstemperatur ist höher als im Freiland und die Vegetationsperiode länger.
Allerdings besitzt mein Folientunnel noch eine seitlich aufrollbare Lüftung, welche fast immer geöffnet ist ! Diese kann man aber bei den Standardtunneln (z.B. von Poppen) mit Teilen von Meyer durchaus nachrüsten.

Die Triebe und Blüten vom Wein unter dem Vordach sind ungefähr zwei Wochen später dran als im Folientunnel.
Mit Mehltau habe ich keinerlei Probleme. Natürlich nehmen einige Blätter durch Hitze und Tropfwasser direkt an der Folie bzw. dem Dach Schaden, das hat aber keinen Einfluß auf die gesamte Pflanze.
Das wichtigste ist aber Lüftung, Lüftung, Lüftung bzw. und luftiger Standort/Schnitt unter einem Dach. Dies ist zumindest bei mir so bzw. mein Eindruck.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 23. Oktober 2014, 13:47:13
Ich hätte auch gern ein Gewächshaus über meiner Rebfläche gebaut, aber das ist hier aufgrund baurechtlicher Hindernisse nicht möglich (Grenzbebauung). An anderer Stelle im Garten ist jedoch nicht genug Sonne. Ich könnte mir vorstellen, das Oidium ein echtes Problem im Gewächshaus ist, da es Oidium warm und trocken will. Da es aber im Gewächshaus nicht regnet, spült es auch gespritzte Molke nicht von den Blättern.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: andreasNB am 23. Oktober 2014, 14:08:40
Mit Oidium habe ich soweit ich das meine zu erkennen kein Problem.
Bei mir ist es wohl nur normaler Schimmel, infolge von Überbehang (und nicht geernteten Trauben) und unzureichenden Sommerschnitt.
Die Glenora ist einfach zu übig und hat zuviel Ertrag für meinen Bedarf, selbst zum verschenken. Wäre es eine kernlose, könnte ich sie problemlos in den Kindergärten der Stadt verteilen ;)

Ich wohne aber auch nicht in einem Weinbaugebiet. Die paar Wein"berge" in Rattey und Burg Stargard sind weit genug entfernt.

Im Baurecht kenne ich mich nicht aus.
Aber 2m Höhe bei 1-2m Abstand zur Grenze sind bei Dir nicht drin ?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 23. Oktober 2014, 14:37:00
Andreas,machts`bitte paar Bilder von deine Glenora im F-Tunnel und zeigt hier bitte.
Wenn hast du zu viele Trauben-Triebe einfach reduzieren,50% bringt den selben
Ertrag,größere schönere Trauben,mehr Luft und weniger spritzen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 23. Oktober 2014, 15:09:52
Zitat
Im Baurecht kenne ich mich nicht aus.
Aber 2m Höhe bei 1-2m Abstand zur Grenze sind bei Dir nicht drin ?

Das Baurecht ist Landesrecht und auch Ortssatzungen spielen eine große Rolle. Das sächsische Baurecht ist besonders rigide, was Gewächshäuser betrifft. So kann man z.B. in der Nähe einer Grundstücksgrenze in Thüringen mehr als doppelt so große Gewächshäuser bauen. Da Sachsen viel dichter besiedelt ist und große Städte mehr als ländliche Kommunen, ist hier das Nachbarschaftsrecht auch viel einschneidender.

Hier in Dresden darf man nur sehr kleine Gewächshäuser in der Nähe einer Grundstücksgrenze bauen (mindestens 3 m Entfernung), die gerade für zwei bis vier Rebstöcke reichen würden und außerdem zu niedrig sind. Das ist lächerlich und so fällt für mich diese Variante aus. Selbst wenn der betroffene Nachbar zustimmt, erhält man keine Baugenehmigung.

Mein Grundstück ist nicht so riesengroß, da in einer Großstadt Bauland teuer ist und die Parzellen für den Bau von Einfaminlienhäusern tendenziell immer kleiner werden. Da spielt die Bebauung der Nachbargrundstücke in der Südost bis Westrichtung eine Rolle (Schattenwurf von Gebäuden und Bäumen). Ich könnte aus gärtnerischer Sicht nur dort ein Gewächshaus bauen, wo es aus baurechtlicher Sicht nicht gestattet ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 28. Oktober 2014, 18:08:07
Möchte gerne zwei meiner Weintrauben umveredeln und suche jemanden, möglichst in Berlin oder Hamburg ( bin öfter übers Wochenende dort), der vielleicht 2 gute kernlose PIWIs hat und im Winter beim Rebschnitt mir ein paar Edelreiser machen würde. Ich selber habe über 20 verschiedene Tafeltraubensorten, meist mit Kernen und könnte entsprechend von mir was anbieten, habe darüber hinaus z.Z. mehrere Quittenbäumchen (Apfelquitte 2-jährig) anzubieten, auch Reiser von Cox- orange und Kaiser Wilhelm Apfel, Birne: Köstliche von Charneau und Williams Christ u.a.Obst. Freue mich über Eure PM.
Gruß aus Berlin
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 28. Oktober 2014, 19:15:08
Das wird schwer jemanden finden aus vielen Gründen.
Am besten selber lernen, machen das ist keine Hokus-pokus.
Wenn dir ein mal gelingt dann machst du so wie ich,viele Sorten auf einer Rebe.Hier auf dem Artemis sind Festiwe,Arkadia rot,Kar ma kod und noch
eine unbekannte und Artemis selbst.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/151014024rdcw4khmvp_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 28. Oktober 2014, 21:38:46
Silesier, ich suche keinen,der mir meine Umveredelung auf den Weinreben macht, sondern Schnittholz /Reis /Steckholz von 2 kernlosen Tafeltrauben, die ich für eine Veredelung verwenden kann. Die Technik der Veredelung ist für mich nicht das Problem.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 28. Oktober 2014, 22:06:55
Du meinst so was.
 (http://www.fotos-hochladen.net/thumbnail/240714027lucs1xqpwm_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 28. Oktober 2014, 22:14:58
Ja, so könnte es mal aussehen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 29. Oktober 2014, 20:32:28
Das mit dem Steckholz mit Augen ist schwerer ausführbar als mit grünem keiligen Reißer.
Das genaue Stelle aus zuschneiden im dicken Stammholz nimmt enorm viel Zeit und ein
passende Augen Steckholz vor allem das Dicke des Steckholzes ist nicht so einfach
zu entscheiden.Bei mehreren Versuchen ist mir der einer gelungen und die andere
gelingen fast immer.Das beste Messer dazu ist der Tapeten Messer nicht der
Veredelung Messer.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 29. Oktober 2014, 23:05:33
Habe gute Erfolge mit einer Veredelungszange bei der "Handveredelung" im Februar auf wurzellose Unterlagshölzer von SO4 und Kober 5BB.
 Allerdings möchte ich jetzt bei der Umveredelung eines mehrjährigen Rebstocks die Grünverdelung durchführen, wobei ich zunächst die gesuchten Reiser/Steckhölzer zunächst als Stecklinge im Topf treiben lasse um sie dann im Juni mit Deiner Messer-Keilschnittmethode aufzupfropfen. Hab ich zwar noch nicht gemacht, aber ich bin zuversichtlich, daß es gelingen könnte.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 30. Oktober 2014, 14:24:43
Habe gute Erfolge mit einer Veredelungszange bei der "Handveredelung" im Februar auf wurzellose Unterlagshölzer von SO4 und Kober 5BB.
 Allerdings möchte ich jetzt bei der Umveredelung eines mehrjährigen Rebstocks die Grünverdelung durchführen, wobei ich zunächst die gesuchten Reiser/Steckhölzer zunächst als Stecklinge im Topf treiben lasse um sie dann im Juni mit Deiner Messer-Keilschnittmethode aufzupfropfen. Hab ich zwar noch nicht gemacht, aber ich bin zuversichtlich, daß es gelingen könnte.
So eben machte ich mit Omega Schere auf die selben wurzellosen Unterlagen aber
durch ungenaue Warme-Feucht Haltung sind die mir ausgetrocknet oder verfault.
Da dachte ich mache ich paar Stück im Mai und stecke direkt ins Erde auf schwarze
Folie aber die sind mir auch ausgetrocknet.Die welche machte ich grün auf grün
auf bewurzelte Unterlagen sind zu 100% gelungen,mit dem Keilschnitt.
Ich hörte das mit dem seitigen Ausschnitt ist das einfache aber diesen Messer meine
Schere nicht haben und weiß nicht wo kann man solche nachkaufen,

Bestimmt gelingt dir das ist sehr einfach. Ich bestelle mir gleich bewurzelte Sorten von mein Kumpel aus Polen und lasse sie im Töpfen begrünen,danach schneide aus denen
grüne Stecklinge und propfe sie auf meine mehr jährige Reben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 30. Oktober 2014, 17:09:34
Jetzt ist wohl nicht der geeignete Zeitpunkt um auf unbewurzelte Unterlagen zu veredeln, aus verschiedenen Gründen, u.a.brauchen die Verdelungspartner den winterlichen Kältereiz um wieder mit neuen Wachstumskräften durchzustarten. Ich habe meine Veredelungen Ende Februar gemacht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 30. Oktober 2014, 21:09:58
Jetzt ist wohl nicht der geeignete Zeitpunkt um auf unbewurzelte Unterlagen zu veredeln, aus verschiedenen Gründen, u.a.brauchen die Verdelungspartner den winterlichen Kältereiz um wieder mit neuen Wachstumskräften durchzustarten. Ich habe meine Veredelungen Ende Februar gemacht.
Danke Romulus
Nur ganz ruhig Romulus, Das alles ist schon 100 mal gekaut.Tausende Seiten auf
polnischen,russischen,Filme,wie baut man Inkubator für Stecklinge,alles gelesen und
gesehen.
Romulus. Die Natur etwas Köpfchen etwas Armut zwingt die Leute
zu denken.
Diesen Link muss du übersetzen dann schauen wir weiter.
http://kievgrape.blogspot.com/2014/05/proraschivanie-cherenkov-vinograda-2.html
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 30. Oktober 2014, 21:59:31
wie soll ich das übersetzen ?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 30. Oktober 2014, 23:18:43
Text markieren.Onkel Googel-Übersetzer und fast 95% lesbar.
Ich freue mich auf interessante Info Austausch.
viel Spaß
Silesier
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 31. Oktober 2014, 10:49:54
Silesier,

 leider krieg ich die Übersetzung Deiner polnischen Seite nicht hin. Mein PC hat da ein Sicherheitsproblem: -"Diese Seite wurde nicht über ihren ursprünglichen Pfad über eine sichere Verbindung abgerufen"-. Ich bin da leider PC-technisch nicht so bewandert das Problem zu managen.

 Aber was ich aus den Bildern auf der poln.Seite erkennen kann, machen die Veredler da auch nichts anderes als wir es von unseren Rebschulen her kennen, nämlich die gepfropften Reben im Treibhaus bzw. im Frühbeetkasten vortreiben. Sollte da irgentwas Neues dabei sein, sag es doch bitte kurz in 2-3 Sätzen in Deinen eigen Worten, um was es sich dabei dreht. Dafür danke ich Dir recht herzlich.
Grüße aus Berlin
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 31. Oktober 2014, 15:12:28
Schönen Gruß nach Berlin.
Das sind keine polnische Buchstaben sonder russische.
Hier geht um kalte Bewurzelun.Die Stecklinge sitzen mit Knospenköpfen nach unten in der Erde um 180° umgedreht.Letzte 5,10cm Erde ist Torf gedeckt mit schwarze Folie.
Auf der Folie liegen alte Fenster,Isofenster wehren noch besser.Die stehen bei mir hinter
Schuppe.Dachte mir vor paar Jahren kann man gebrauchen.Das Ganze macht man Ende
März und im Mai tut man ausgraben meisten voll bewurzelte Stecklinge.
Solche Verfahren kann man nennen.Natur Erdinkubator.
Wenn du willst kann dir das übersetzen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 31. Oktober 2014, 17:36:22
Vielen Dank Silesier,
das ist sehr interessant mit dem auf den Kopf stellen der Steckhölzer. Was ist eigentlich der Vorteil hiervon? Wird dadurch Wurzelbildung und Austrieb gefördert und warum?
Werden diese Beete oder das Gewächshaus, welches ich da gesehen habe beheizt- aber Du sprichst ja von Kaltinkubation. Werden hier eigentlich vorher Veredelungen mit Omegaschnitt oder ähnliche gemacht oder eher wurzelechte Vermehrung durchgeführt, weil in Osteuropa die Reblaus vielleicht kein Problem darstellt ?
 Wann wird das Edelreis/Steckholz von den alten Weinstöcken geschnitten und wo und wie bis zur eventuellen Handveredelung gelagert?
 Was verwenden diese Erzeuger eventuell für Unterlagen und wo wachsen diese ( bei uns gibt es dafür spezielle Rebmuttergärten meist in Italien oder Südfrankreich wo diese Unterlagen produziert werden z.B.SO4 und Kober5BB).
Diese Fragen finde ich sehr spannend, weil ich es mit dem Verfahren in Rebschulen hierzulande und meinem eigenen Aktivitäten in meinem Inkubator vergleiche, der aus meinem Badezimmer besteht und die Veredelung etwa auch zur gleichen Zeit (Februar-März) stattfindet. In einer kleinen Vortreibkiste werden die Reben zum Austrieb gebracht.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 01. November 2014, 11:05:25
Dies Methode hat mit Wärme erzeugen im Naturweise für Wurzel Bildung und keine
Augen Austrieb.Der soll erfolgen erst nach 15 Mai.Sehr oft wenn beide Vorgänge gleich
zeitig kommen,Wurzelbildung und Knospenausbruch werden Reservestoffen für
Knospen grün verbraucht dann zu Folge Wurzel verkrümeln,austrocknen.
Ich zb.habe keinen warmen Badezimmer oder Fußboden bis 15ten Mai und mir scheint
die Methode sehr gut zu sein sogar für 5BB und SO4 Stecklinge mit einem Knospenauge.
Nach 15ten Mai folgt der Austrieb Unterlagen Knospen und im Juni grün auf grün Veredelung.
Auf Wunsch Kunden im russischen Veredelungsschulen werden auch Sorten mit Unterlagen
verkauft im kleinen Mengen und das ist eine Methode Strom und Wärme sparen bzw.
die Wärme gewinnen in natürliche Weise.
---------------Probieren ist wie studieren----------------
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Romulus am 01. November 2014, 18:52:39
Danke Silesier,

das leuchtet mir ein. Eine Frage war noch die Reblaus in Rußland; ist wohl dort kein Problem,sodaß es auch in Weinbauregionen nicht Pflicht ist, veredelte Reben mit reblausresistenter Unterlage zu pflanzen; weil Du sagtest Veredlungen werden nur hergestellt auf Anfrage.
Ich möchte gerne selber auch zunächst die Unterlagen solo bewurzeln um im Sommer die Grünveredelung draufzusetzen;
 da gibt es nur das Problem, daß die Unterlagen, die ich bei Rebenfrank kaufe ausschließlich geblendet sind. Das heißt die kann ich zwar bewurzeln, aber die treiben nicht aus, auch nicht wenn ich sie auf den Kopf stellen würde,nur wenn ich vorher ein Edelreis draufkoppuliere, eine spätere Grünveredelung ist mit diesen Unterlagen nicht möglich.
Ich hatte deswegen letztes Jahr versucht über das Forum eine oder zwei ausgetriebene Unterlagen vielleicht von einer/einem Traubenfreund/in, die sowas z.B. zufällig als "wilder" Austrieb einer ihrer veredelten Rebstöcke unterhalb der Veredelungsstelle gefunden haben, zu bekommen.

Ich kenne zwar den Tipp durch einen Hammerschlag unterhalb der Veredlung eines älteren Rebstocks einen "wilden" Trieb zu provozieren, hab ich auch schon versucht, aber bisher ohne Erfolg.
Vielleicht deshalb hier noch mal die Anfrage, ob jemand eine So4; Kober 5BB oder auch eine andere Unterlage mit Knospe/trieb vielleicht auch mal zufällig am Wurzelboden gefunden, für mich hat. Unkosten werden selbstverständlich übernommen. Würde mich sehr freuen.

Grüße Romulus
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Caira am 01. November 2014, 20:38:11
hallo und guten abend :)

ich bin nun stolzer besitzer dreier kleiner reben geworden. :D
nun stellt sich mir die frage, wie ich am besten mit ihnen anfange.
2 reben sitzen nun an einer schuppenwand (eine recht weit links, die andere ca 1m von rechts, ging bodentechnsch nicht anders), südseite, 2,40m breit und bis zum überstehenden dach 2m hoch. nr 3 hat ein anderes plätzchen, süd-ostseitig.
der schuppen hat an dieser seite eine holzwand, an der ich seile befestigen kann.

was würdet ihr empfehlen? wie würdet ihr den platz aufteilen?
machen 2 etagen sinn (eine für jede rebe)? oder lieber doch fächerform nebeneinander?
wieviele seile ziehen?

sorry für die anfängerfrgen aber ich bin ganz blutiger anfänger ::)

grüße caira

ps. verinnerliche mir gerade fassadengruen.de....

edit: foto angehangen

(http://bilder.dsh-mali.de/huette2.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 01. November 2014, 22:40:47
Zwei Etagen nur wenn hast du Mauer 3m Hoch und Gestell noch 1m über Mauer
oder Schuppe.Erste Reihe von 70cm bis 2,50m und zweite Reihe 2,70m bis 3,50m
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 01. November 2014, 23:04:48
Danke Silesier,

das leuchtet mir ein. Eine Frage war noch die Reblaus in Rußland; ist wohl dort kein Problem,sodaß es auch in Weinbauregionen nicht Pflicht ist, veredelte Reben mit reblausresistenter Unterlage zu pflanzen; weil Du sagtest Veredlungen werden nur hergestellt auf Anfrage.
Ich möchte gerne selber auch zunächst die Unterlagen solo bewurzeln um im Sommer die Grünveredelung draufzusetzen;
 da gibt es nur das Problem, daß die Unterlagen, die ich bei Rebenfrank kaufe ausschließlich geblendet sind. Das heißt die kann ich zwar bewurzeln, aber die treiben nicht aus, auch nicht wenn ich sie auf den Kopf stellen würde,nur wenn ich vorher ein Edelreis draufkoppuliere, eine spätere Grünveredelung ist mit diesen Unterlagen nicht möglich.
Ich hatte deswegen letztes Jahr versucht über das Forum eine oder zwei ausgetriebene Unterlagen vielleicht von einer/einem Traubenfreund/in, die sowas z.B. zufällig als "wilder" Austrieb einer ihrer veredelten Rebstöcke unterhalb der Veredelungsstelle gefunden haben, zu bekommen.

Ich kenne zwar den Tipp durch einen Hammerschlag unterhalb der Veredlung eines älteren Rebstocks einen "wilden" Trieb zu provozieren, hab ich auch schon versucht, aber bisher ohne Erfolg.
Vielleicht deshalb hier noch mal die Anfrage, ob jemand eine So4; Kober 5BB oder auch eine andere Unterlage mit Knospe/trieb vielleicht auch mal zufällig am Wurzelboden gefunden, für mich hat. Unkosten werden selbstverständlich übernommen. Würde mich sehr freuen.

Grüße Romulus
Reblaus im Russland überlebt nur unter Glashaus,also vielleicht 0.00000000000000001 %
das du ihn bekommst.Der fliegt 150 bis 25om von deinen Haus weg und vielleicht
100 Jahren brachen die Larven bis dir alle Wurzel abfressen.
Rebschulen bekommen aus Frankreich 1m langen Triebe und teilen sie auf drei aber erst
im März. Lass dich schicken eine 10,oder 100 unverblendet das kostet Arbeit und Geld.
 
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Caira am 02. November 2014, 07:59:08
hallo silesier,

danke für deine antwort.
gilt das auch, wenn jede rebe nur eine etage hat aber wegen dem platz auf verschiedenen höhen wachsen?

grüße caira
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 02. November 2014, 09:19:18
@ Caira

Etwas anderes. Meine Erfahrungen mit Reben und Schuppen mit meist minimalen Dachüberstand sind dadurch geprägt, dass das Spritzwasser mit Pilzsporen den Reben erheblich zusetzt.

Ich hab mehrere Flachdächer und meine Nachbarn haben für ihre Holzstapel auch noch mal 3 kleine Schuppen. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Laubwand höher, mehr Spritzen, das Dach spritzen oder ein Flies zum Schutz vor Spritzwasser oder ein kleines durchsichtiges Dach anbringen Ich habe bislang nur das Problem, aber noch keine erfolgreiche Lösung.
Vielleicht haben andere bessere Erfahrungen gemacht. Fast alle meiner wenigen verpilzten Reben stehen an solchen Dächern.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Caira am 02. November 2014, 09:26:05
hm. verstehe.
aber einen anderen platz hab ich nicht für die reben. die ecke da ist auch total geschützt von des nachbarn zaun.
ein kleines plus könnte sein, dass direkt an der wand entlang eine reihe gehwegplatte liegt. der dachüberstand geht darüber hinweg. die rebe selbst steht am rand der gehwegplatten im beet, soll aber über die platten drüber und dann an der wand hoch geführt werden.
hilft das was?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 02. November 2014, 13:43:43
Auf dem Mauer kann ich deswegen zwei Reihen führen weil der Mauer fast 3m Hoch ist.
(http://img5.fotos-hochladen.net/thumbnail/011014069t3v7i0m8n6_thumb.jpg)
Dort fanden Platz fast12 Sorten,10 Unten und zwei oben und über der Mauer.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 02. November 2014, 14:12:12
@ Romulus

Ich habe mir vor 3 oder 4 Jahren ein paar bewurzelte Unterlagsreben der Sorte SO 4 und 5 BB gepflanzt (jeweils 4-5 Stück). Eigentlich wollte ich sie veredeln, aber auch um immer frisches Unterlagenholz zu haben. Leider habe ich dazu keine Zeit mehr und wollte sie roden um vernünftige Sorten zu pflanzen.
Falls Interesse besteht, gib mir doch Bescheid.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: emsalex am 02. November 2014, 22:27:14
  @ Romulus

 ich könnte dir vielleich auch mit Unterlagen 125AA aushelfen. Mein Stock ist zwar noch jung 2j. aber mit ein paar Steklingen wird es schon gehen. Wenn was ist , melde dich.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 25. Januar 2015, 13:46:12
Es ist 2012 ein kleines Buch mit dem Titel "Rebschnitt" erschienen. Hat es jemand schon in der Hand gehabt und gelesen?

Ich befürchte, dass es zu sehr um den Rebschnitt von Keltertrauben geht und zumindest osteuropäische Sorten von Tafeltrauben scheinen abseits von Weinbaulagen anders geschnitten und erzogen werden zu müssen.

Da ich das Buch nur im großen Fluss gesehen habe, nicht aber in Buchhandlungen, konnte ich nicht hinein gucken, um mir ein Urteil fällen zu können.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 25. Januar 2015, 15:03:31
Hallo Dietmar,

google mal unter "amazon rebschnitt", dort kannst Du einen Blick in das Buch werfen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 25. Januar 2015, 22:20:57
Das Buch gibt es in unserer Stadtbibliothek, aber ist leider ausgeliehen. So habe ich es für mich vorgemerkt, damit ich es nach der Rückgabe erhalte.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 28. Januar 2015, 06:49:50
Danke Silesier,

nur wenn ich vorher ein Edelreis draufkoppuliere, eine spätere Grünveredelung ist mit diesen Unterlagen nicht möglich.

Grüße Romulus

Natürlich ist möglich und funktioniert sogar noch besser!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 30. Januar 2015, 12:31:26
Danke Silesier,

nur wenn ich vorher ein Edelreis draufkoppuliere, eine spätere Grünveredelung ist mit diesen Unterlagen nicht möglich.

Grüße Romulus

Natürlich ist möglich und funktioniert sogar noch besser!

Für alle die selbst veredeln möchten kann ich folgendes vorschlagen was ich selbst mehrfach ausprobiert habe!
Enfach kaufen beim Winzer im April fur 1,50Euro eine wurzel-nagte Wein-Rebe(Dornfelder,Riesling oder Müller-Torgau) auf Unterlage was man gerne möchte ,einpflanzen nur ein Trieb ziehen und ende Mai G/G veredeln. Wenn es zu schwach ist dann nächstes Jahr .

Das funktioniert genau so gut , weil Affinität mit Europäischen Reben besser wie mit Amerikanischen.

Alle wissen das Muskat Blau hat oft Probleme mit Chlorose und Verrieselung und wird nur auf SO4 veredelt deswegen.Schlechter Affinität mit Unterlagen eben. Seine Kinder Galanth und Garant haben dieses Problem nicht.
Also für M-Blau Fans ist sogar ein Segen diese Metode. Kaufen Galanth und veredeln auf Gahranth den M-Blau drauf und Probleme mit Chlorose sind bechoben egal auf welche Unterlage.

Unterlage 5BB ist nicht zu empfehlen für Tafeltrauben.

Dieses K-sch Lutschisti was ich jedes Jahr präsentiere ist so veredelt auf Riesling-rebe. Obere Bild 2014 und der untere Bild 2013.

(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/klzb3o5unlqa.jpg)


(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/dsc00344vhfwzo9n7e.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 30. Januar 2015, 16:40:39
Jakob, ein wirklich schöner Hinweis auf die Möglichkeit einer Zwischenveredelung. Das hattest du glaube ich bislang noch nicht erwähnt. Nur wenn man etwas ausprobiert, erfährt man ja auch neues.

Manche meinen ja, dass das Forum früher besser war. Ich sehe das bei den großtraubigen Sorten anders. Inzwischen haben hier schon einige im großtraubigen Bereich einige Referenzsorten stehen, man kann Ergebnisse vergleichen und du hast ja auch in den letzten fünf Jahren vieles an Erkenntnissen dazugewonnen.
Echte Vergleichswerte zu großtraubigen Sorten etwa in 2011 zu Deutschland hatte ich hier im Forum nicht gefunden. Manche hatten wohl diese Sorten, aber haben hierüber nie wieder im Forum was geschrieben. Schöne große Trauben wie bei Urmele oder Pokerfun hatte ich damals auch hier - jenseits von Jakob, Silesier oder BriTrau - eher selten gesehen. 2015 wachsen dann natürlich deutlich mehr Reben allmählich in einen guten Ertrag herein, das wird dann interessant.
 
Heute ist ja auch die Beschaffung einfacher, inzwischen hat Schmidt in dem Bereich seine Auswahl ausgebaut, seit ein paar Tagen hat er eine übersichtlichere Webseite, wer Lust hat kann auch ohne Probleme bei Herrn Piatek in Polen sich Stecklinge besorgen (lohnt nur bei größeren Einkäufen, am meisten bei alten Sorten, gutes und billiges Steckholz, neue Sorten sind klein und teuer) oder sich bei Slovplant in die Bestellliste einreihen oder eben wie ich abwarten, was Du zum Sommer wieder auftreibst.
Bei meiner letzten kleinen Bestellung hattest du ja auch Walök und Dolgoschdanni, die sind ja auch im Ausland nicht leicht zu bekommen, oft ausverkauft und preislich immer im oberen Bereich.
Gunter
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 30. Januar 2015, 23:21:58
Dann darf ich auch wie der Jakob bestätigen und ergänzen.
Wenn man telefoniert mit manche Veredler da kann man Restposten sogar für 50 Cent
bekommen.Klappt bei G/G Veredelung wie gesagt 100% tig.
Jakob, Gotteswort nicht auf Amerikaner schimpfen-du weiß Georg immer mag Experimentieren.Auf Lakemont,groß traubigen alten muscat Sorten welche bewurzeln
sich rasant und gut Veredelungen gelingen auch 100 prozentig.
Viele Winzer kaufen meistens zu viel Veredelungsgut und bei manchen kann man
auch was abkaufen sehr günstig.
Durch Zufall erfuhr ich das jemand auch sehr guten Erfahrung gemacht hat mit
Veredelung auf Wostrog aber weiß nicht warum und wozu?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 30. Januar 2015, 23:32:51
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CCMQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.winzer-service.de%2F&ei=PAXMVOKxKMXDPOODgaAP&usg=AFQjCNE99yrIhMreXqyJO71bQQfja8bu_w&sig2=7hFYE1HtWCMrJDl5UdOIQQ&bvm=bv.85076809,d.ZWU&cad=rja
Das ist der Link mit Winzer-Service dort kann man sehr oft Restposten von
Weintrauben kaufen.Und die Weinberg Maschinen und Keller bedarf da träume ich sehr oft.
www.winzer-service.de/
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 31. Januar 2015, 00:28:03
Gleich auf Unterlage zu veredeln S/S ist sehr teuer und kompliziert ,aber auch veredeln auf bewurzelte Unterlage ist sehr schwer G/G weil G von Unterlage ist sehr dünn von Natur aus...
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 31. Januar 2015, 01:10:22



Manche meinen ja, dass das Forum früher besser war.


Das war für die Winzer besser die hier Ihr wissen noch vom Opa über Werintrauben geschrieben haben und alle haben 10 fach bedankt dafür.Das waren tolle Schmeicheleien für die.

Heute unser Wissen ist fachlicher und tiefer ,wir reden heute über Physiologie ,Affinität ,Wurzeln ,Kordonerzihung ,Hormonen ,Veredelung ,Dünung ,Unterlagen und Laub/Ertrag Verhältnis.

Problem ist hier das wir eigenen Forum brauchen wo Wenig erfahrene sich 10 fach bedanken(wie auch ich vor 4-5 Jaren) und fortgeschrittene(wie du oder silesier) wo die Fetzen fliegen ... ;D Mit Sortenlisten und beschreibungen und un und..
Und finde hier info über Wostorg oder Juliana?
Alles was du letzte Zeit mit so viel mühe geschrieben hast in 2 monaten muss du wieder schreiben , weil Leute finden ja dann auch nichts. Und nach 1 Jahr?

Wir sind gezwungen hier durcheinander zu schreiben und streiten ,zusammen mit Leuten die wollen nur über Garten mit Weinrebe reden.Leider kann man nichts machen. ;D

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 31. Januar 2015, 14:28:58
Jakob,was hast du wider getrunken? Mein Wein bestimmt war es nicht.
Solche Forum wird zu teuer und verschlingt zu viel Zeit.
Moderatoren-Entschuldigung-Sory und Dankeschön für Ihre Arbeit ohne euere
Hilfe und diese Forum kämpfte ich bestimmt nur mit meinem Wissen.
Danke Jakob,deine Experimente und deine Wissen gehört zu einem
Buch zu schreiben.Forum benutzen wir um weiter zu beschreiben was der
Winzer wird sich nicht trauen und der darf nicht zb.aus Tafeltrauben Wein machen.
Zu steife Gesetze welche selber gemacht haben zb.Terriar und Sorten Gebot.
Jakob,stellt dir vor wir hätten zusammen Buch geschrieben unter Titel
Unkonwezionale,untypische Tafeltrauben Anbau im DE da hätten uns alle ausgelacht und gehängt.Da muss man zuerst durch 100 Gesetze.
Erste was hätte ich ausprobiert wehre aus Arkadia,vielleicht Kadrianka oder Frumosa
Alba Wein zu machen.
Ich weiß, ich bin quer Denker aber du und der Ditmar auch.


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Ayamo am 31. Januar 2015, 15:23:33
Danke Jakob,deine Experimente und deine Wissen gehört zu einem Buch zu schreiben.

Das finde ich auch.
Der Hauptgrund des veränderten Schnitts ist ja einleuchtend und im Grunde gärtnerisches Grundwissen: "wie kriege ich die größeren Zuckermengen pro lfm. in der deutschen Vegetationsperiode hin...?"
Dennoch sind alle Anleitungen, von Rebschulen über LWG im Grunde vom Weinbau abgeschrieben.

Das wäre ein Tafeltrauben-Manifest. Müsste nicht lang sein.

(Wäre eigentlich Aufgabe unser Landesakademien, wenn sie schon so vornehm heißen, aber die werden höchstens in 5 Jahren von Jakob abschreiben... :-X)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 31. Januar 2015, 22:46:38
Zitat
Unkonwezionale,untypische Tafeltrauben Anbau im DE da hätten uns alle ausgelacht und gehängt.

Du übertreibst da ein wenig. Ihr wäret nur gevierteilt worden.

Fakt ist, das Winzer von Keltertrauben anders denken. In jedem Anbaugebiet in D ist genau festgeschrieben, welche Sorten angebaut werden dürfen und für neue Sorten ist es fast unmöglich, eine Chence zu bekommen. Das hat etwas mit der Tradition der Anbaugebiete zu tun, aber auch damit, des es in vielen Anbaugebieten bis zu mehrere Tausend kleine Winzer gibt (Anbaufläche, nicht Körpergröße ;D). Diese lassen ihre Trauben in z.B. einer Winzergenossenschaft keltern und da das in der Regel sortenrein erfolgen soll, muss die Anzahl der angebauten Sorten limitiert werden.

Warum haben es die Anbauer von Tafeltrauben schwerer als die Winzer von Keltertrauben?

An Tafeltrauben werden viel höhere Anforderungen gestellt als an Keltertrauben. In der Regel haben Keltertrauben sehr kleine Trauben und Beeren mit großen Kernen und auch optisch bzw. gesundheitlich müssen Keltertrauben nicht so viel hermachen, denn der spätere Weintrinker bekommt die Keltertrauben ja nicht zu Gesicht.

In der Regel sind viele osteuropäische Sorten viel wüchsiger als die Keltertrauben. Mit herkömmlichen Schnitt- und Erziehungstechniken stösst man schnell an seine Grenzen. Wenn nun jemand ein Buch schreiben würde, welches andere Schnitt- und Erziehungstechniken beschreibt, wäre das für den "Adel" der Winzer von Keltertrauben nicht nur ein Tabubruch, sondern geradezu eine Blasphemie, denn das jahrhunderte alte Wissen bezüglich der Erziehung der Keltertrauben gilt als unverrückbar. Allerdings gibt es bei Keltertrauben eher eine sehr sanfte Entwicklung neuer Sorten, von einigen Ausnahmen wie z.B. Dornfelder mal abgesehen. Das hat auch damit zu tun, dass das nachfolgende Keltern entscheidend zum Erfolg eines Weines beiträgt und bei neuen Sorten gibt es oft erstmal einen Reinfall wie bei Dornfelder und Rondo, bevor die Kellereien ihre Technologien an die neuen Sorten angepasst haben. Weiterentwicklungen von Sorten sind in der Regel nur neue Klone, also nicht vergleichbar mit der geradezu revolutionären Entwicklung von Tafeltrauben, insbesondere in Osteuropa und mit etwas Abstand in den USA.

In der LWG Bayern werden neue Anbaumethoden für Tafeltrauben entwickelt und erprobt, also Anbaumethoden, die sich von denen der Keltertrauben unterscheiden. Man sollte also bei Tafeltraubentagen nicht nur Verkosten, sondern sich auf dem Versuchsfeld umsehen.

Bezüglich Rebschnitt fehlt mir aber noch die Inspiration der LWG.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 31. Januar 2015, 22:57:27
Zitat
Wäre eigentlich Aufgabe unser Landesakademien

Sachsen hatte bis vor einigen Jahren in Radebeul bei Dresden eine große Rebenversuchsstation, wo wie in der LWG Bayern viele neue Sorten von Tafeltrauben getestet wurden. Als aber der Rebenpabst von Sachsen in Pension ging, wurde der Laden dicht gemacht, insbesondere weil sich das Staatsweingut die recht ebenen Anbauflächen einverleibt hat. Es gibt hier nur ganz wenige flache Weinberge, die mit Maschinen bearbeitet werden können, also fast nur Steillagen.

Jetzt ist im Prinzip nur noch die LWG Bayern übrig, die relativ engagiert auch Tafeltrauben im Programm hat. Die "Landesakademien" der anderen Bundesländer mit Weinbaugebieten kümmern sich nur wenig bis gar nicht um Tafeltrauben. Das hat seinen Grund darin, weil der kommerzielle Anbau von Tafeltrauben in D nur geringe Bedeutung hat und die "Landesakademien" eher Instrumente der fachlichen "Wirtschaftsförderung" und nicht für Kleingärtner da sind.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: weinbauer am 31. Januar 2015, 23:26:59
Hat eigentlich schon jemand angefangen zu schneiden ?
Ist dies denn theoretisch schon möglich?
Gruß
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 31. Januar 2015, 23:43:04
Was ist eigentlich am Arenenberger V-System von Bruno Hugentobler so schlecht, das seit 15 Jahren bei Tafeltrauben in Mitteleuropa so beliebt ist? Meist mit Vogel- und Hagelschutz, anders gehts in Süddeutschland und der Schweiz ja nicht mehr - fast jedes Jahr Hagelkatastrophen. Im Bioanbau Standard, da lohnen sich die höheren Investitionskosten.

Es existiert auch Lyraerziehung, T-Erziehung, Schrägdacherziehung, Pergola und V-Erziehung. Ich verstehe nicht, wieso immer über Spaliererziehung hergezogen wird. Das verwendet kein kommerzieller Anbauer für Tafeltrauben, ist immer schon anerkannt ungeeignet dafür. Die Tafeltrauben-Anbauer der Region verwenden auch Engelharts T-Erziehung, Investitionskosten mässig, Teile müssen nicht aufeinander abgestimmt sein (beliebiger Pfahl einsetzbar), Aufbau auf zwei Jahre streckbar. Ist für einen Betrieb alles sehr wichtig, für Hobbyisten völlig egal. Dem ist auch der personelle Ernteaufwand egal, Fahrgassen, Abstimmung mit speziellen Spritzgeräten und viele andere Sachen.

Schnitt? Mach ich ab März bis April. Schneiden nicht bei Frost und nicht vor Starkfrost.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 01. Februar 2015, 02:10:07
Was ist eigentlich am Arenenberger V-System von Bruno Hugentobler so schlecht, das seit 15 Jahren bei Tafeltrauben in Mitteleuropa so beliebt ist? Meist mit Vogel- und Hagelschutz, anders gehts in Süddeutschland und der Schweiz ja nicht mehr - fast jedes Jahr Hagelkatastrophen. Im Bioanbau Standard, da lohnen sich die höheren Investitionskosten.

Es existiert auch Lyraerziehung, T-Erziehung, Schrägdacherziehung, Pergola und V-Erziehung. Ich verstehe nicht, wieso immer über Spaliererziehung hergezogen wird. Das verwendet kein kommerzieller Anbauer für Tafeltrauben, ist immer schon anerkannt ungeeignet dafür. Die Tafeltrauben-Anbauer der Region verwenden auch Engelharts T-Erziehung, Investitionskosten mässig, Teile müssen nicht aufeinander abgestimmt sein (beliebiger Pfahl einsetzbar), Aufbau auf zwei Jahre streckbar. Ist für einen Betrieb alles sehr wichtig, für Hobbyisten völlig egal. Dem ist auch der personelle Ernteaufwand egal, Fahrgassen, Abstimmung mit speziellen Spritzgeräten und viele andere Sachen.

Schnitt? Mach ich ab März bis April. Schneiden nicht bei Frost und nicht vor Starkfrost.

Alles Google Theorien! Oder? Was macht V Erziehung so beliebt seit 15 Jahren in Deutschland?

Was macht Engelharts T-Erziehung besser wie die einfache Spalierezihung für die Trauben reife ? Warum vermarktet er zur Zeit Y Erzihung dann ? Und nicht V oder T ?

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 01. Februar 2015, 09:08:32
Google? Wir haben vier kommerzielle Tafeltraubenanbauer in der Umgebung, da kannst sehen wie Praktiker arbeiten. Wo sind denn deine Spaliererzieher, über die du immer herziehst? In Spanien?

Deine Frage ist schon beantwortet, Posting lesen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 01. Februar 2015, 20:39:49
Google? Wir haben vier kommerzielle Tafeltraubenanbauer in der Umgebung, da kannst sehen wie Praktiker arbeiten. Wo sind denn deine Spaliererzieher, über die du immer herziehst? In Spanien?

Deine Frage ist schon beantwortet, Posting lesen.

Das ist alles bla, bla, bla . ???
Die Frage ist kannst du beweisen das diese V ,T,A Erziehungen effektiver sind für Ertrag/Traubenreife wie ganz normale Spaliere wo nichts kostet?

Hast du überhabt V schon gehabt? Dann erzel uns wie du in der Mitte spritzen tust ,oder wie du Rasen mähen tust zwischen den Stöcken ? Erzel auch wie du stockerziung gemacht hast und der Schnitt für den V ?

Oder erzel mal von T Erziehung ! Wie hoch ist T ,wie breit ist T wo sind vorteile und nachteile ?

Was ist anderes bei Lira Erziehung weißt du es überhabt und ob sich das lohnt 0,5ha für 50.000Euro einzurichten nur 1,80 hoch mit Wasserberieselung auf tiefgründigen Böden ::) mit Reihen Ost/West :'( , wo Reben sich beschatten in dem Land wo nur regnet ? Ich kenne auch solche Anbauer und die reden auch alles schön ,nur beweisen müssen die mit Ertragsqualitet können aber nicht.Also ist alles unnötig gewesen. :'(

Um die Ecke sind die anderen und nicht du ,und keiner von vieren Anbauern wird sagen ich habe versagt.Oder? Die sind meistens gar nicht schuld ,das wurde denen eingedreht und die sind jetzt gezwungen schön zu reden. Und du glaubst einfach alles.....
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 01. Februar 2015, 21:20:05
Verstehe das sprachlich nicht. Es sind offenbar nur neue Fragen auf eine Frage von mir und keine Antworten. Vielleicht auch die neue Instanz des "gelösten Spass eines Hobbys", der diese Traubentreads so beherrscht? Keine Ahnung.

Oder interessieren dich die Traubenproduzenten? Läuft ganz gut bei denen, wenn man von der Kirschessigfliege absieht, die u.a. bei Muskat Blau ziemliche Probleme verursachte. Die liefern u.a. an die Regionalgesellschaft von Edeka, machen auch Nebenprodukte, verkaufen aber auch ab Hof. Man kann sich einige Anlagen ansehen und mit den Leuten sprechen. Sind ziemlich von der Arbeit von Agroscope FAW Wädenswil beeinflusst. Bio-zertifiziert sind sie noch nicht, kommt noch.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 02. Februar 2015, 03:44:09
Was ist eigentlich am Arenenberger V-System von Bruno Hugentobler so schlecht, das seit 15 Jahren bei Tafeltrauben in Mitteleuropa so beliebt ist?

Es existiert auch Lyraerziehung, T-Erziehung, Schrägdacherziehung, Pergola und V-Erziehung. Ich verstehe nicht, wieso immer über Spaliererziehung hergezogen wird.
 
Das verwendet kein kommerzieller Anbauer für Tafeltrauben, ist immer schon anerkannt ungeeignet dafür.


Das war die ursprüngliche aussage und dann war die Frage.Oder?

Die Antwort ist ; die Anbauer wurden angelogen und bessere Geschäft versprochen wenn sie angeblich das neuere System kaufen ,ob das vor 15 Jahren war oder vor 1 Jahr spielt keine Rolle.
Die Anbauer sind aber nicht Dumm , im gegenteil sehr erfinderisch und machen saft daraus und verkaufen bei Edeka Trauben die schlechter schmecken wie die Eigenen aber mit dem Logo " aus der Region" lest sich nocvh gut vermarkten.

Alles gut und schön ,wir reden über Erziehung nicht die Vermarktung.

War das nicht die Antwort auf deine Frage? Die 3 Fragen waren Antwort auf deine Frage . Wenn nicht verstanden hast ich antworte kürzer.

Es gibt keine perfekte Erziehung ,alle haben vorteile und nachteile wo ganz normale Spaliere am wenigsten nachteile hat in Deutschland und am größten Vorteile.

Aus diesem Grund habe ich gefragt warum für Deutschland V,T,A sind besser wie normale I -Erziehung ?
In anderen Länder diese Erziehungen die Boden beschatten mit wenig Regentagen und wenig Pilz-druck im Jahr mit Bewässerung , bringen DORT bessere Ergebnisse wie auf I-Einziehung .Wir sprechen hier aber von Deutschland.

Zb(Foto):Doppelte Anlage kosten wegen doppelte Materialien auch doppelt .Oder?
Wer kann in Deutschland so sauber Anlage halten(die arbeitskosten)? in 2 Wochen ist alöles wieder zugewachsen.Oder?
Spritzen muss man in jede Reihe reinfahren mit dem Traktor und nicht jede 2 wie bei I-Erz.(doppel fahren)! Oder?
Bei allen arbeiten(ausbrechen, Ertrag ausdünnen ,schneiden ,Traubenzone frei machen kommt man nur von eine Seite dran(dippelt laufen) .Oder?
Alles doppelt arbeitsmäßig(nachteile) für 5-10% Vorteile wegen bessere Belichtung wo wiederum mit Ost/West Auslegung und geringe Laubhöhe zu nichte gemacht wird !!! Oder?


(http://img3.fotos-hochladen.net/uploads/lyraerziehungrb3gsnpc4tm.jpg)

Ist das die Antwort für deine Frage ?

 
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 02. Februar 2015, 08:31:28
Es gibt keine perfekte Erziehung
 

Nö, aber es gibt Spielverderberfaktoren. Ich weiss nicht, auf welche Regionen du dich beziehst, aber in einigen Regionen ist das z.B. Hagelschlag geworden, um mal ein Beispiel zu nennen. Das Ergebnis auf die Konstruktion der Anlagen sieht man schon bei einem flüchtigen Blick aus dem Autofenster, wer mal durchs Remstal oder am Bodensee vorbei gefahren ist.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 02. Februar 2015, 19:01:29
Hat eigentlich schon jemand angefangen zu schneiden ?
Ist dies denn theoretisch schon möglich?
Gruß

Cydoran

"Schnitt? Mach ich ab März bis April. Schneiden nicht bei Frost und nicht vor Starkfrost."

Die Antwort von Cydoran ist in Bezug auf die Formulierung der Frage vielleicht nicht jedem klar..
Der erste Teil ist die Regel, der zweite Teil wohl mehr eine persönliche Vorliebe.

D.h. dann in Bezug auf die gestellte Frage, natürlich kann man schon im Januar Februar bei frostfreien Wetter schneiden.


Aus meiner Sicht besteht der Vorteil eines früheren Schnittes darin:

Die Reservestoffe sind in den Trieben aber auch im Altholz eingelagert, diese werden im Verlauf der Zeit in Richtung Triebe mit den jeweiligen Knospen transportiert. Bei dem umfangreichen Schnitt einer Rebe lässt sich natürlich nicht verhindern, dass Reservestoffe wegfallen. Das ist natürlich. Je später man schneidet, destso mehr kommen aber auch die Reservestoffe aus dem Altholz hinzu, die man dann etwa bei einem Schnitt Anfang Januar nicht verliert, Ende März aber schon. Ein wenig sieht man das, wenn man zu spät geschnitten hat und die Rebe blutet, da laufen ganz schöne Mengen raus. Man schwächt also die Rebe in vermeidbarer Weise.
Reben kann man auch ohne Probleme bei minus zwei Grad noch schneiden, stärkerer Frost sollte es nicht sein. Anders als im Erwerbsanbau, bei dem ganz andere Zwänge vorhanden sind, kann man sich Zeitpunkt des Rebenschnitts als Hobbygärtner nach sachlichen Kriterien aussuchen. Und da würde ich dann in einem Jahr wie diesen schon mal so ab Mitte Januar loslegen. Ich bin zurzeit mit 90 Prozent durch, zehn Prozent, für die ich eine höhere Leiter benutzen muss, kommen etwas später. Wenn natürlich ein Jahr so kalt ist wie 2013, mit Frost bis Ende März, verschiebt sich das ganze natürlich.

Bei trockener Witterung, gerade wenn's etwas kälter ist, verheilen, trocknen diesen Schnitte Januar Februar recht schnell.

Das mit den Reservestoffen ist meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt, es ist aber nur ein Aspekt.

Ein anderer Aspekt ist möglicherweise, dass eine Pflanze ab rabiaten Schnitt im Winter auf einen Ausgleich der Blatt- und Triebmasse drängt, also das vegetative Wachstum angeschoben wird. Aus diesem Aspekt macht es möglicherweise Sinn, eher etwas später zu schneiden. Eine vergleichbare Überlegung stellt sich im Bereich des Knospenausbrechens, hier würde ich annehmen, dass eine Pflanze etwas Zeit braucht, um auf den Verlust der Knospe zu reagieren, was auch tendenziell gegen eine zu frühzeitige Entfernung sprechen würde. Das ist aber nur das, was ich mir als Nichtbotaniker denke, andere werden da mehr wissen.

Eine durch den Schnitt bedingte Förderung des vegetativen Wachstums möglicherweise noch zulasten des Fruchtens ist aber dann natürlich wiederum uninteressant, wenn man eine Sorte kultiviert, bei der man den Behang ohnehin ausdünnen will.
Für mich persönlich kommt hinzu, dass ich im Winter die Reben mit Fungiziden behandel, das macht an einer fertig geschnittene Rebe mehr Sinn. Aber ich weiß natürlich schon vorher, was ich ungefähr runterschneiden will, die Triebe würde ich dann natürlich auch nicht mit dem Fungizid einpinseln. Aber die Schnittstelle
kann ich vor dem Schnitt eben nicht einpinseln (ich mache es mit einem Schwamm).


Zu spätfrostgefährdeten jungen (einjährigen) Reben im Hausgarten habe ich schon in dem anderen Thread meine Meinung mitgeteilt. Solange man nicht weiß, ob überhaupt und wenn ja welche Knospe bei einer jungen Rebe Spätfrost übersteht, würde ich in spätfrostgefährdeten Lagen an jungen Reben vor den Eisheiligen wenig herum schneiden, dann lieber später ausbrechen.

Andere sehen das vielleicht anders (hier oben haben wir im Regelfall keine Extremfröste). Auch wenn das so ein Standardthema ist, finde ich es immer ganz sinnvoll, sich noch einmal hiermit, und möglicherweise auch anderen Sichtweisen zu beschäftigen.

Was an einer Rebe im Vorjahr falsch gemacht wurde, was möglicherweise beim Winterschnitt noch zusätzlich falsch gemacht wurde, lässt sich im Frühjahr für das jeweilige Jahr im Zweifel nur begrenzt reparieren. Schwächung hat ja immer was von einem Teufelskreis. Eine Pilzbefall bei einer Rebe führt zu einer schlechteren Holzreife, eine Rebe mit dadurch bedingten Winterholzschäden ist wiederum anfälliger für Pilze.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 03. Februar 2015, 11:49:13
Es gibt keine perfekte Erziehung
 

Nö, aber es gibt Spielverderberfaktoren. Ich weiss nicht, auf welche Regionen du dich beziehst, aber in einigen Regionen ist das z.B. Hagelschlag geworden, um mal ein Beispiel zu nennen. Das Ergebnis auf die Konstruktion der Anlagen sieht man schon bei einem flüchtigen Blick aus dem Autofenster , wer mal durchs Remstal oder am Bodensee vorbei gefahren ist.

Hagelschutznetze und Netze für Traubenschutz sind gleich gut für alle erziehungen .
Das Konstruktion Ergebnis sieht man beim vorbei fahren , das ist echt war. ;D
Was hat es nur mit Erziehung zu tun?

Wenn du schon mit diese provokativer art alles dagegen zu reden und mit der neue Masche "andere Wissen besser oder andere können besser " kommst ,dann habe paar fragen an dir.

Was sind das für Tafeltraubensorten und wo genau(Adresse) am Remstal und am Bodensee werden diese Tafeltrauben so angebaut ?

Was du bei dir nicht bei anderen eine Erziehung machst ?

Hast du überhabt Tafeltrauben wenn ja dann welche Sorten sind das?

Ich habe das Gefühl du willst mich rausekeln hier , ich habe als mit Bürger damit auch kein Problem ,den Forum habe ich nicht nötig hier. ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: carot am 03. Februar 2015, 12:03:16
Niemand will irgendwen rausekeln. Ich finde im Forum muss es erlaubt sein auch gegenläufige Meinungen zu vertreten. Das ist zu akzeptieren. Wäre schade um den Meinungsaustausch.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 03. Februar 2015, 12:41:44
Niemand will irgendwen rausekeln. Ich finde im Forum muss es erlaubt sein auch gegenläufige Meinungen zu vertreten. Das ist zu akzeptieren. Wäre schade um den Meinungsaustausch.

Carot, ich glaube, das siehst du verkehrt. Hier geht es nicht um einen Meinungsaustausch. Oben hat Cydorian etwa geschrieben


"Wo sind denn deine Spaliererzieher, über die du immer herziehst?"

Ich hab im Forum nicht nachgelesen, konnte mich aber an eine derartige Äußerung, die auch bei Jakob gar keinen Sinn machen würde, nicht erinnern.
Ich kann mich aber an einige Argumente direkt auf die Person Jakob erinnern, die man von Moderatoren nicht gewohnt ist.
Dass Jakob mit seiner Art für den diplomatischen Dienst auch nicht erste Wahl wäre, ist glaube ich auch allen klar. Er ist eben direkt.
Hier liegen schon grundlegende Probleme vor. Keinem Italiener wird es übel genommen, wenn er bei einem Anblick eines mickrigen Zitronenbäumchen mit drei Zitronen oder einer kleinen Feige mit einer Hand voll Früchten keine Entzückungslaute ausstößt. Und von jemanden mit der Herkunft von Jakob kann man eben nicht erwarten, dass dieser eine Muscat Bleue als Tafeltraube akzeptiert. Die kann man eben auch in Italien (ich meine nicht Südtirol) oder der Ukraine auf keinem Markt als Tafeltraube verkaufen. Dass man die im Grunde eher wie eine Keltertraube kultivieren kann, liegt auf der Hand, aber darum geht es den anderen Forenteilnehmern nicht.

Jakob ist hier auch der einzige, der umfangreiche Erfahrungen mit dem gesamten Bereich der Trauben hat und der ohne Probleme in den russischen Foren lesen kann. Und dann das auch noch mit uns teilt.
Dass er das Forum nicht braucht, wissen wir alle, er hat hier ja teilweise über sech, sieben Monate gar nichts geschrieben.

Man kann es natürlich auch anders machen, dass diejenigen, die sich für osteuropäische Sorten interessieren, den Kontakt eben nicht über das Forum pflegen, sondern einfach über E-Mails.
Nur aus meinem Kontakt mit anderen Teilnehmern weiß ich, dass sich diese zumeist für die allerneusten Sorten aus Osteuropa interessieren, ein von der Moderation gewünschtes Forum zu (ich weiß es eigentlich nicht genau? Nützlich für die Allgemeinheit?) interessiert da keinen. Dass durch einen Anbieter wie Jakob auch Schmidt immer mehr osteuropäische Sorten in sein Sortiment aufnimmt (das hatte Schmidt ja schon lange vor Jakob gemacht, trotzdem ist tendenziell der Druck, Neues aus Osteuropa anzubieten größer), letztlich der Prozess auch in Richtung Gartencenter und Baumärkte beschleunigt wird, ist ja auch etwas, was ich als nützlich für die Allgemeinheit empfinde.


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 03. Februar 2015, 13:37:18
Ich habe das Gefühl du willst mich rausekeln hier

Es reicht jetzt, kindischen Platzhirschallüren (auch schon früher) auf persönlicher Ebene brauche ich nicht zu antworten und das letzte Wort war überhaupt noch nie mein Ding. Auch nicht der wortreiche quasireligiöse Stil um Aspekte eines Hobbys.

Wer Details und Adressen zu meinen paar Sätzen haben will, kann die per PN bekommen. Ansonsten viel Spass weiterhin im Thread, von mir ist keine Störung mehr zu befürchten. Zum Glück gibts im Forum noch andere Moderatoren die drübersehen können.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: carot am 03. Februar 2015, 13:59:20
Ich wollte auch keine Lanze für jemanden brechen, da ich die Diskussion nicht in der Tiefe verfolgt haben. Interessant finde ich das Thema trotzdem.

Ich werbe nur für einen etwas sachlicheren Umgang miteinander und das richtet sich dann an beide Diskussionsparteien. Man muss auch mal akzeptieren, dass man nicht auf einen Nenner kommt.

Dieses Forum ist auch wegen solcher Diskussionen für mich das interessanteste deutschsprachige Obstforum und bleibt dies hoffentlich auch. Aber ich hoffe, die Angelegenheit ist nun geklärt.

Viele Grüße
Carot
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 03. Februar 2015, 14:55:56
Es wäre natürlich schön, wenn in einem Forum auch unterschiedliche Auffassungen regelmäßig Berücksichtigung finden.

Ich schätze ja Jakob sehr, aber ich habe natürlich auch hier die Entwicklung mitverfolgt. Vor bald fünf Jahren war er hier als extremes Beispiel noch der Meinung, dass 5bb das Zauberwort für Tafeltrauben sei. Aber was mir immer daran gefiel war, dass er seine Meinung zügig den Realitäten angepasst hat und Argumenten - manchmal mit ein paar Tagen Abstand - zugänglich war. Er hat hier Fotos von seinen Schautrauben gepostet und dann ein paar Tage später eben auch Fotos von den Sachen, die ihm missglückt waren. Er hat ja auch kein Hehl daraus gemacht, dass er hier 2009 auch nur mit Solaris und Dornfelder und Co angekommen war. Fotos gibt es bei den Keltertrauben.

Damals - 1.03.2010 -gab es gerade zu dieser Äußerung noch eine Dikussion mit Max, Werner987, trauben-freund, Rasty (Frau Reischel, die hier leider nie groß aktiv war), die sämtliche nicht mehr im Forum sind. Lediglich Dietmar und Siebenstein sind von ihnen noch aktiv.
Eugen Neumann, der einen größeren Fundus Tafeltrauben kultivierte, ist tot, BritTrau kultiviert sehr akkurat, aber unter Glas, und mit einer sehr starken Ausrichtung auf die Kundenwünsche. Das was er macht, kann technisch hier kaum einer umsetzen.

Man kann ja nicht Leute mit jahrelangen Tafeltrauben Erfahrungen aus dem Hut zaubern. Trauben-freund hatte früher ja schon gesagt, dass er er zumeist keine Lust mehr hat, den Neulingen noch alles zu erklären, Jakob hat sich hier jeweils die Zeit genommen. Irgendwo muss ja die Energie für diesen Enthusiasmus herkommen. Und dass die Erklärungen auch gefruchtet haben, sieht man ja zuletzt auch an den Ergebnissen bei Urmele, da gibt es doch nichts dran auszusetzen.

Dadurch werden hier die Ansichten nicht mehr so breit diskutiert wie in der Vergangenheit. Aber andererseits muss man eben auch sehen, dass sich die Standpunkte derer, die erfolgreich Tafeltrauben und zwar richtige kultivieren, auch angenähert haben.
Ich bin jedenfalls froh, dass die Grundsatzdiskussion spritzen oder nicht, im wesentlichen hier durch sind und auch in Bezug auf die Unterlagen viel mehr Klarheit herrscht. Da geht es nur um Nuancen. Und Unsicherheiten verbleiben ja immer, ein Schnitt, der in dem einen Jahr richtig sein kann, kann bei ganz anderen Witterungsverhältnissen eben nicht der Glücksgriff sein. Es ist eben nicht reine Mathematik.

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: weinbauer am 03. Februar 2015, 19:15:53
Hallo,
ich wollte diese Jahr die anfallenden Ruten beim Rebschnitt häckseln. Nur der richtige Häcksler fehlt. Häckselt von euch auch jemand und kann ein gutes qualitativen Elektro Häcksler empfehlen.
Gruß
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 03. Februar 2015, 19:40:48
Hallo felix,
ein Walzenhäcksler tut sich mit allen Schlingpflanzen wie Reben und Wisteria schwer, da muss man mehr rausziehen und freimachen als es bringt. Das Häckselgut ist dann ein gequetschter Rebentrieb, verrotet etwas schneller, lohnt aber nicht. Die kleinen Messerhäcksler haben einen schönen Schnitt, das gibt sich aber zu schnell. Lohnt das Geld auch nicht. Ich benutze den groben Rebschnitt als Unterlage für anderes Häckselgut, es verrottet ja schnell. Bei deinen 250 Reben ist das wahrscheinlich so nicht leicht möglich. Mach doch einen Komposthaufen dafür. Ein vernünftiger Strom-Häcksler ist zu teuer. Und schafft auch nur kleinen Krams. Gut sind nur die ohne Strom, die die Gartenbaubetrieb verwenden, die machen Spass.
gunter
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 03. Februar 2015, 20:21:15
Ich wollte auch keine Lanze für jemanden brechen, da ich die Diskussion nicht in der Tiefe verfolgt haben. Interessant finde ich das Thema trotzdem.

Ich werbe nur für einen etwas sachlicheren Umgang miteinander und das richtet sich dann an beide Diskussionsparteien. Man muss auch mal akzeptieren, dass man nicht auf einen Nenner kommt.

Dieses Forum ist auch wegen solcher Diskussionen für mich das interessanteste deutschsprachige Obstforum und bleibt dies hoffentlich auch. Aber ich hoffe, die Angelegenheit ist nun geklärt.

Viele Grüße
Carot

Ich finde Carot hat Recht!
Es ist interessant verschiedene Meinungen zu hören, aber man lernt mehr, wenn nicht nur Meinungen, sondern auch Gründe für die Meinungen genannt werden! Dann kann man nachvollziehen, warum jeder zu seiner Meinung gekommen ist und verstehen, auf was man selbst achten soll/muss.

Nur zu sagen, System XYZ ist schlecht/gut, das verwendet niemand/jeder hilft mir persönlich nicht viel.
Aber eine Aussage wie Spaliererziehung ist gut/schlecht, weil ABC da viel einfacher/schwieriger ist, weshalb es für Profis/Anfänger zu geeignet/ungeeignet ist. Das hilft mir und vermutlich auch anderen doch sehr viel mehr.

Grüße,
Wild Obst,
der auch nur "keine richtigen" Tafeltrauben wie zB. Muscat Bleu hat.
Warum eigentlich soll zB. Muscat Bleu keine "richtige" Tafeltraube sein?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 03. Februar 2015, 21:23:41
Hallo,
ich wollte diese Jahr die anfallenden Ruten beim Rebschnitt häckseln. Nur der richtige Häcksler fehlt. Häckselt von euch auch jemand und kann ein gutes qualitativen Elektro Häcksler empfehlen.
Gruß
Felix,ich benutze so einen gebrauchte,viellecht 20J. mit Messern und streue der
Schnittgut direkt unter Trauben mit Harke wird leicht vergraben,mir ist egal ob ist das gut oder nicht.Nach einem Jahr ist alles zerfallen.Neuen zu kaufen lohnt sich bei 250 Stocken schon, aber sehr teueren nicht,wenn man betrachtet der wird nur ein mal im Jahr benutzt.
Zu Thema Tafeltrauben,Erziehung.
Hr.Jäger-Veredler,Wein und Tafeltrauben Anbauer schon vor 50 Jahren benutzte
klassischen Weinbau Erziehung für seine 40 Sorten Tafeltrauben und das funktionierte sehr gut,alle andere Erziehung Systemen sind sehr teuer und fraglich.Der auch verkaufte
im seinem Hof frische Trauben und später machten das seine Nachbar.
Wenn jemand war ein mal anschauen seinen Tafeltrauben Wingert wüsste nicht wo
sollte man schauen.Im jeder Reihe drei Sorten,Trauben ohne Ende und der machte sich keine Sorge um Hagel oder anderen Unheil.
Wenn das sollte unrentabel sein da frage mich wo zu braucht man
andere Erziehung Systeme.
(http://img3.fotos-hochladen.net/thumbnail/p1000406k0fopu2x6t_thumb.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 03. Februar 2015, 21:34:43
Zitat
Warum eigentlich soll z.B. Muscat Bleu keine "richtige" Tafeltraube sein?

Das ist einfach eine Frage des Maßstabes, also der Messlatte.

M.B. hat zweifellos sehr positive Eigenschaften, wie zum Beispiel den Geschmack. Regelmäßig belegt M.B. bei Verkostungen am Tafeltraubentag Spitzenplätze. M.B. hat auch eine sehr hohe Pilzfestigkeit und das ist bei Tafeltrauben wichtiger noch als bei Keltertrauben. Das waren aber auch schon die positiven Eigenschaften.

Trotz allem hat M.B. einen Spitzenplatz unter den alten mitteleuropäischen Sorten, aber es ist eben eine Frage, mit was man M.B. vergleicht. Hier trifft auch das Sprichwort "Unter Blinden ist der Einäugige König" zu.

Die negativen Eigenschaften überwiegen in meinen Augen, z.B.:
- winzige Trauben und Beeren im Vergleich zu osteuropäischen Spitzensorten
- hat eine sehr hohe Neigung zum Verrieseln. Ich hatte in 6 Ertragsjahren trotz gut geschütztem Standort nur eine nennenswerte Ernte. Von M.B. gibt es Klone, die nicht ganz so verrieselungsanfällig sind, aber meine Rebe war da extrem.
- Die kleinen Beeren bestehen aus mehreren großen Kernen, einer dicken zähen Beerenhaut und ein paar Tropfen Saft. Kerne und Beerenhaut sind eine Zumutung. Die dicke feste Beerenhaut sorgt allerdings auch für die Pilzfestigkeit (nicht so sehr die amerikanischen Gene) und schreckt Wespen etwas ab.
- Mir als Polarwinzer hat auch nicht gefallen, dass die Frostfestigkeit nicht allzu gut ist, aber durch den guten Standort hatte die Rebe wenigstens überlebt.
- Leider schmeckt M.B. trotz der dicken Beerenhaut auch angeblich der bösen Suzuki gut. Wenn nicht ein Wunder geschieht, wird die Suzuki in den nächsten Jahren den europäischen Obstmarkt umkrempeln.

Von M.B. sind nur die begeistert, die mit viel Mühe und Liebe diese Rebe kultiviert haben. Sie lieben ihr "Baby", weil es ihr Baby ist und nicht weil es objektiv gut ist. Aber durch die riesigen Kerne, die dicke zähe Beerenhaut und die winzigen Trauben und Beeren ist der Marktwert von M.B. trotz des sehr guten Geschmackes schlecht. Tafeltrauben werden zuallererst mit den Augen gekauft.

Gute osteuropäische Sorten haben Trauben und Beeren , die 5 bis 10 mal größer sind als die von M.B. Sie machen also schon optisch viel mehr her. Die guten Sorten haben nur wenige kleine, weiche rudimentäre Kerne, d.h. osteuropäische Supersorten haben nicht so viele Kerne und diese sind auch viel kleiner und das, obwohl die Beeren um ein vieles größer sind.

Das Einzige, wo viele osteuropäische Sorten zumindest bei meiner Lage Probleme haben, ist der Zuckergehalt und der Geschmack, obwohl es da auch sehr gute Sorten gibt. Ein Problem ist, dass wir, und da meine ich insbesondere die Osteuropasorten-Pioniere, von einer großen Flut von Neuzüchtungen geradezu überwältigt werden und in dieser großen Anzahl von neuen Sorten verbergen sich leider auch viele, die unter unseren Klimabedingungen die Erwartungen nicht erfüllen können. Es ist aber so, dass es in Osteuropa sehr große Zuchtinstitute für Tafeltrauben gab/gibt und viele entlassene Spezialisten haben sich selbständig gemacht. In D und West-Europa gibt es keine nennenswerte Zucht von Tafeltrauben, nur ein wenig in Frankreich, aber die taugen klimamäßig für D nicht, da wenig frostbeständig und oft viel zu lange Reifezeiten. Nur in den Staate gibt es außer in Osteuropa eine nennenswerte Zucht, oft an Universitäten, aber deren Sorten sind nach unseren Maßstäben keine ernsthafte Konkurrenz zu osteuropäischen Sorten. Es gibt aber einige wenige gute Sorten wie z.B. Festivee.

In der Schweiz, wo M.B. gezüchtet wurde, wird M.B. auch als Keltertraube kultiviert. Bei Keltertrauben spielen Trauben- und Beerengröße, die riesigen Kerne und die zähe Beerenhaut keine Rolle. Die 2 bis 3 Tropfen Saft lassen sich gut Auspressen, während z.B. viele amerikanische Sorten weniger Saft als eine Art Gelee haben. Bei Tafeltrauben ist es aber nicht so gut, wenn der Saft allzu leicht rauskommt oder geleeartig gebunden ist. M.B. macht da hässliche Flecke. Tafeltrauben sollten eher eine Konsistenz wie Fruchtfleisch haben, welches auf der Zunge zergeht. Der Saft von M.B. ist sehr aromatisch, so dass auch der daraus gekellerte Wein so sein könnte, aber ich habe noch nie Wein aus M.B. getrunken. Ich habe nur ein Gerücht gehört, dass beim Keltern der sonst nicht störende Foxton stärker wird - aber das war ein Gerücht und vielleicht hatte der Kellermeister mal keinen guten Tag. Das muss also nicht repräsentativ sein.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 03. Februar 2015, 23:16:38
@ weinbauer
Mit dem Schredder hat Silesier wahrscheinlich recht, ich war von meinen Messer Geräten durchgehend enttäuscht, habe sie aber natürlich auch nicht nur für Reben verwandt, die ja vergleichsweise weich sind. Ich schütte sowieso jedes Jahr ungefähr fünf sechs Quadratmeter Hochbeet auf, da verschwinden diese Sachen einfach für mich unter dem Substrat.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 04. Februar 2015, 00:03:09

Ich finde Carot hat Recht!
Es ist interessant verschiedene Meinungen zu hören, aber man lernt mehr, wenn nicht nur Meinungen, sondern auch Gründe für die Meinungen genannt werden! Dann kann man nachvollziehen, warum jeder zu seiner Meinung gekommen ist und verstehen, auf was man selbst achten soll/muss.

Nur zu sagen, System XYZ ist schlecht/gut, das verwendet niemand/jeder hilft mir persönlich nicht viel.
Aber eine Aussage wie Spaliererziehung ist gut/schlecht, weil ABC da viel einfacher/schwieriger ist, weshalb es für Profis/Anfänger zu geeignet/ungeeignet ist. Das hilft mir und vermutlich auch anderen doch sehr viel mehr.

Grüße,
Wild Obst,
der auch nur "keine richtigen" Tafeltrauben wie zB. Muscat Bleu hat.
Warum eigentlich soll zB. Muscat Bleu keine "richtige" Tafeltraube sein?

Es ging hier nicht um eine sachliche Diskussion zu verschiedenen Trägersystemen, die im übrigen auch hier eigentlich kaum jemanden interessieren. Keiner kann oder will die sich in den Garten stellen. Ich glaube auch nicht, dass Jakob wenn man ihn kostenlos ein Trägersystem auf seinen Weinberg installiert, es wieder rausreißen würde.

Hintergrund der Auseinandersetzung oder der Spannungen ist wohl etwas anderes. Die staatlichen Versuchs- und Lehranstalten haben sich im Bereich Tafeltrauben sowohl bei der Kultivierung als auch bei der Zucht nicht besonders hervorgetan, darüber sind sich auch alle einig.

Jakob sieht das sehr kritisch, da wird eben Muscat Bleu mit Solaris gekreuzt. Dass da nur eine Art bessere Keltertraube rauskommen kann, liegt auf der Hand. Eine Kritik war auch an dem erheblichen technischen Aufwand, der so getrieben wird, wobei man in der Tat fragen kann, ob tatsächlich ein Bewässerungssystem hier für Trauben nötig ist. Wenn man sie natürlich immer bewässert, wurzeln sie nie tief.
Die Kritik wurde nicht gerade freundlich formuliert (vulgo: abfällig), aber wenn ich mir Herrn Stiegler im Fernsehen ansehe, der jahrelang diverse Sorten Tafeltrauben betreut hat und den dann nichts besseres einfällt, als den Konsumenten die auch nach übereinstimmender Sicht eher minderwertige Sorte Birstaler Muskat wärmstens ans Herz zu legen, dann fällt auch mir dazu nicht mehr viel ein.

Cydorian war hierzu immer der Meinung, dass diese Arbeit im Grundsatz o.k. sei, da Tafeltrauben hier wirtschaftlich nur eine minimale Nische bedienen, der Lkw aus Italien mit den Trauben ist hier in wenigen Stunden. Dass das wiederum eine Aussage ist, die jemanden, den Tafeltrauben etwas am Herzen liegen, quer liegt, finde ich leicht nachvollziehbar.

Man haut also wechselseitig auf den Sachen rum, die den anderen irgendwie was bedeuten, den einen eben die staatlichen Versuchsbetriebe, den anderen die Züchtungsarbeit aus Osteuropa.
Wenn man sich bemüht, die allerneuesten Sorten aus Osteuropa hierher zubringen, reagiert man natürlich allergisch, wenn diese Züchtungen als Werk von irgendwelchen Hobbyzüchtern abgetan werden. Ich hab hier in meiner Gegend sehr gerne direkt bei den Züchtern (Kordes, hachmann) gekauft, habe auch viel Respekt vor privaten Züchtern und wenn ich sowas höre, gefällt mir dieser abfällige Ton auch in keiner Weise.

Außerdem wurde aus meiner Sicht in etwas unfairerweise das Lastenprofil bei den osteuropäischen Sorten hoch geschraubt, da reicht es nicht, dass diese pilzresistent sind, dass man diese auch hier ab August ernten kann, und dass da Trauben von über einem Kilo und Beeren mit vier Zentimeter Länge dran hängen, nein sie müssen im selben Züchtungsschritt auch schon scheinbar ausgesprochene Bukettsorten wie Gewürztraminer oder Scheurebe oder Sieger übertreffen. Da ist dann eben ein Konflikt vorprogrammiert.

Cydorian beschäftigt sich ja mit allen Sorten Obst, kennt natürlich dadurch die Arbeit der staatlichen Institute in deutschland über lange Zeiträume viel besser als Jakob, aber bei dem Bereich Tafel-Trauben kann man niemanden die negative Sicht verdenken.


Zu Muskat Bleu hatte Dietmar schon viel geschrieben. Ich mach das mal einfach. Wenn ich einen Kind erklären will, was eine Tafeltraube ist, zeige ich kein Bild von Muscat Bleu. Ganz einfach, weil sie als Traube aufgrund ihrer Größe und des Kerngehaltes an dem äußersten Spektrum von dem ist, was man Tafeltraube üblicherweise nennt. Man erklärt ja auch ein Auto nicht anhand eines Smart.

Ich hab noch genügend kleine Sorten, mich stören Beerenhaut und Kerne nicht so viel, aber viele sind da eben auch empfindlicher. Ich würde sie allerdings niemanden empfehlen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 04. Februar 2015, 08:08:18
Man bekommt hier den Eindruck, als ob Geschmack irgendwas mit Aussehen und Größe zu tun hat.

Geschmack ist Geschmack. Wer nur nach Aussehen geht, verpasst das meiste im Leben. Gilt nicht nur für Tafeltrauben ;)

Ich persönlich mag z.B. gar keine riesigen Trauben. Wenn das ganze Maul voll ist, schmeckt man ja fast nix. Und beim reinbeißen spritzt alles umeinander.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 04. Februar 2015, 09:11:29
Ich persönlich mag z.B. gar keine riesigen Trauben. Wenn das ganze Maul voll ist, schmeckt man ja fast nix. Und beim reinbeißen spritzt alles umeinander.

Hallo Medi, wenn Dir die ganze Traube im Mund zu groß ist, probiert es doch beim Essen mal mit einzelnen Beeren.

Schön aber so die gegensätzlichen Standpunkte zu sehen, Dietmar bechwört bei den Kleinen ein paar Tropfen Saft und du vertrittst die "Hilfe meine Beeren sind zu groß, was mach ich nun -Fraktion". Klar ist der Geschmack wichtig, aber ich trink auch eine Gewürztraminer- oder Scheurebeauslese nicht jeden Tag. Und das Aussehen spielt eine Rolle, das fängt ja schon nach der Blüte an, Mini Stecknadelköpfe oder schon gleich was richtig größeres. Letzteres kannte ich nur aus dem Mittelmeerraum, als ich des das erste mal hier bei Arkadia gesehen habe, war ich schon ziemlich beeindruckt, auch wenn's natürlich nur eine Äußerlichkeit ist. Schafft aber mediterranes Flair.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: andreasNB am 04. Februar 2015, 10:03:13
Ich persönlich mag z.B. gar keine riesigen Trauben. Wenn das ganze Maul voll ist, schmeckt man ja fast nix. Und beim reinbeißen spritzt alles umeinander.

Hallo Medi, wenn Dir die ganze Traube im Mund zu groß ist, probiert es doch beim Essen mal mit einzelnen Beeren.

 ;D ;D

@Medi,
wir sind halt Hobbygärtner mit einzelnen Weinreben und keine Spezis mit einer Sortensammlung ;)
Und hier im Forum ist halt die ganze Bandbreite von Interessen vertreten.
Wir Hobbygärtner wollen keinen großen Aufwand betreiben und nebenbei was ernten. Ist nicht anders wie bei Äpfeln. Unsereiner hat ein paar Bäumchen im Garten, schnippelt ein bißchen im Winter dran rum und ernte im Herbst einen Teil. Da stört etwas Schorf & Co. nicht. Die Spezies und Profiobstbauern wollen bzw. müssen aber Äpfel ernten die tiptop sind.
Jeder nach seinen Ansprüchen bzw. Bedarf.

Wenn ich gefragt werde/würde ist M.B. durchaus eine Sorte die ich nenne, verweise aber auch auf Schmidt und sich mal durch das dortige (Tafeltrauben-Osteuropäer-) Sortiment zu klicken.
M.B. hat halt eine weite Verbreitung / ist allgemein bekannt.
Mir schmeckt er und die einzelnen Beeren sind bei geschützten Standort auch nicht winzig.
Als Tafeltraube kann man sie aber noch nicht einmal annähernd bezeichnen. Besuchern/Freunden gebe ich zwar immer welche mit in die Tüte, aber z.B. in die Kita habe ich sie nicht verschenkt.
Und das nicht nur weil es zu wenige sind 8)
Die kleinen, kernlosen Beeren der 'Lakemont' scheinen kleinen Kindern dagegen sehr gut zu schmecken.

Persönlich gefallen mir so riesige Bolliden auch nicht, aber 1-2 Weinstöcke im Garten zu haben die ohne großes Spezialwissen schöne und schmackhafte Trauben liefern, die man guten Gewissens aufs Buffet legen und verschenken kann, ist sicher nicht verkehrt.
Ich finde die Informationen der Ostblockfraktion ;D 8) und deren Links auf polnische und ukrainische (Youtube)Seiten jedenfalls sehr interessant.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 04. Februar 2015, 10:21:57
Ja, dass mit der Eignung zum kommentarlosen Verschenken ist auch so ein ganz wichtiger Aspekt. Ich gärtnere im Bereich Kirschen und Reben schon 2015 wohl zu über 90 Prozent für andere Leute (manche wollen diese Prozentzahl auch gerne auf Heidelbeeren oder Erdbeeren anwenden, dagegen stemme ich mich allerdings noch). Ich möchte Geschenke nicht erklären müssen. Mir ist auch aufgefallen, dass ich manche kleine Sorte mit Kernen, die ich als besonders lecker empfinde, im Obstkorb immer nach zwei Tagen wieder einsammeln kann, weil sich die Leute nicht dafür interessieren. Die Fixierung auf irgendetwas Kernloses ist ohnehin weit fortgeschritten, das kann man den Leuten (nicht nur Kinder) wahrscheinlich auch nicht mehr abgewöhnen.

Das Interesse an den neuesten Züchtungen ist auch deswegen so groß, weil inzwischen niemand mehr allein an einer großen Beere/Rebe Interesse hat, ausverkauft sind immer die Sorten, die früh, groß, aber auch Muskat, also stärkeren Geschmack, haben.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 04. Februar 2015, 10:24:56
Persönlich gefallen mir so riesige Bolliden auch nicht, aber 1-2 Weinstöcke im Garten zu haben die ohne großes Spezialwissen schöne und schmackhafte Trauben liefern, die man guten Gewissens aufs Buffet legen und verschenken kann, ist sicher nicht verkehrt.
Ich finde die Informationen der Ostblockfraktion ;D 8) und deren Links auf polnische und ukrainische (Youtube)Seiten jedenfalls sehr interessant.

Ich finde das auch sehr interessant, keine Frage. Und ich probier auch gern was aus.

Letztendlich ist z.B. Muscat Bleu trotzdem bei mir im Garten mit die unkomplizierteste Traube. Ich habe auch eine Arkadia, die ist nur Zierde. Die Trauben sehen toll aus, wie gekauft. Wobei das "wie gekauft" bei mir eigentlich jetzt nicht Ziel sein sollte. Ich möchte lieber "nicht wie gekauft" haben. Was besonderes eben. Das ist beim einen die riesige Beere, beim anderen der dekorative Weinstock, und beim nächsten der Geschmack und die Verwertbarkeit.

Und ich finde ein kleines bißchen, dass die Freaks hier etwas überheblich gegenüber dem Otto-Normalo sind. Der Thread behandelt den Weinbau, nicht die Tafeltraube.

Dietmar hört man z.B. über Muscat Bleu schlecht reden. Andererseits werden die angeblich tollen Sorten bei ihm durch Mäusemyriaden, Pilze, Klimaveränderungen und sonstige Plagen verwässert.
Wer hohe Ansprüche hat, muss auch gutes Klima haben und eine gute Pflege leisten und sich super auskennen. Leider hat das ein Großteil der Leser hier nicht ;) ;) ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 04. Februar 2015, 10:29:38
Ja, dass mit der Eignung zum kommentarlosen Verschenken ist auch so ein ganz wichtiger Aspekt. Ich gärtnere im Bereich Kirschen und Reben schon 2015 wohl zu über 90 Prozent für andere Leute (manche wollen diese Prozentzahl auch gerne auf Heidelbeeren oder Erdbeeren anwenden, dagegen stemme ich mich allerdings noch). Ich möchte Geschenke nicht erklären müssen. Mir ist auch aufgefallen, dass ich manche kleine Sorte mit Kernen, die ich als besonders lecker empfinde, im Obstkorb immer nach zwei Tagen wieder einsammeln kann, weil sich die Leute nicht dafür interessieren. Die Fixierung auf irgendetwas Kernloses ist ohnehin weit fortgeschritten, das kann man den Leuten (nicht nur Kinder) wahrscheinlich auch nicht mehr abgewöhnen.

Das Interesse an den neuesten Züchtungen ist auch deswegen so groß, weil inzwischen niemand mehr allein an einer großen Beere/Rebe Interesse hat, ausverkauft sind immer die Sorten, die früh, groß, aber auch Muskat, also stärkeren Geschmack, haben.

Das das "Publikum" immer blöder und weltfremder wird, kann man den Traubensorten nicht anlasten. Manche brauchen bald kernlose Erdbeeren. Für mich ist das unverständlich, aber so verwöhnt sind wir halt mittlerweile in unserer Gesellschaft.
Ich habe auch zuviele Trauben. Manche Leute sind froh drum, andere mögen sie nicht, wegen der Kerne. Aber was will Töchterchen denn schon lernen, wenn Mama bei Kernen die Nase rümpft. Aber ich hab meinen Garten ja nicht für andere Leute, sondern zum Selbstversorgen und vor allem, zum Spaß.

Jetzt bekommen sie die Vögel. Die sind dankbarer und mich freuts auch :D

Aber anderes Thema.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 04. Februar 2015, 10:44:12


Und ich finde ein kleines bißchen, dass die Freaks hier etwas überheblich gegenüber dem Otto-Normalo sind. Der Thread behandelt den Weinbau, nicht die Tafeltraube.


Medi, diese grundsätzliche Diskussion hätte auch in dem anderen Thread geführt werden können, der sich auf Tafeltrauben bezieht.

Ein bisschen von der Diskrepanz zu den Normalos entsteht natürlich alleine dadurch, dass auf vielen Webseiten zunächst einmal statt der eigenen möglicherweise Erstlingstrauben Traubenbilder aus der Ukraine eingestellt werden.

Ich hab hier schon gelegentlich auf die Fotogalerien bei Riva Vinna http://bredwine.wz.cz/index.htm hingewiesen. Das sollte man sich mal so ein bisschen zu Gemüte führen, da sind jährlich ein Haufen Bilder von Tafelreben und Keltertrauben übers Jahr zu sehen, die einen realistischeren Eindruck vermitteln, was man so für sich selbst - ohne olympischen Ehrgeiz wie Jakob - anpeilen sollte. Da sind auch manchmal die Macken zu sehen (etwa Wespenfraß, kurzes Erntefenster), die Reifeprozesse, wirklich hilfreich. Bei mir im Freistand möchte ich nur eine begrenzte Anzahl richtiger Monstertrauben, wenn es hier einmal zehn Tage im Stück regnet, bin ich mit lockeren kleineren Trauben besser dran, als mit einer riesigen gepackten.

Und mit noch einem hast du natürlich recht, man muss jeweils die Ergebnisse vergleichen. Die Papierform hilft einem ja nicht viel, wenn man die Beeren im Mund hat.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 04. Februar 2015, 10:53:27
. Manche brauchen bald kernlose Erdbeeren.

Medi, Du hast Erdbeeren mit Kernen? Wo hast Du die denn her ..... Ihr Raritätensammler aber auch.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 04. Februar 2015, 10:55:21
. Manche brauchen bald kernlose Erdbeeren.

Medi, Du hast Erdbeeren mit Kernen? Wo hast Du die denn her ..... Ihr Raritätensammler aber auch.

Erdbeeren mit Nüssen, um genau zu sein ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 04. Februar 2015, 11:08:28
Zitat
Jetzt bekommen sie die Vögel. Die sind dankbarer und mich freuts auch

Das stimmt. Vögel mögen große Beeren nicht so. Die Beerengröße sollte schnabelgerecht sein.

Im Übrigen hatte ich mich bemüht, M.B. möglichst sachlich einzuschätzen, obwohl ich persönlich schlechte Erfahrungen gemacht habe, auch zu späte Reife, was ich noch nicht erwähnt habe.

Ich hatte mit den positive Eigenschaften angefangen, aber wo Licht ist, ist eben auch Schatten. Die aufgeführten negativen Eigenschaften sind sachlich begründet und sortenbedingt und nicht eine Frage der persönlichen Wertung.

Etwas anderes ist aber, welche persönlichen Wertungen und Prioritäten jemand aus dem objektiven Sortenbild ableitet, d.h. welche Eigenschaften jemanden wichtiger sind als andere.

Dass M.E. eine einfache Sorte ist - da habe ich andere Erfahrungen gemacht. M.B. und Lakemont sind die zickigsten Sorten, die ich je hatte, fast jedes Jahr total verrieselt.

Eine "einfache" Sorte sollte folgende Eigenschaften, abgesehen vom Geschmack, haben:

- geringe Neigung zum Verrieseln
- geringe Neigung zu Geiztrieben und nicht so große Wüchsigkeit
- mittlere Fruchtbarkeit, damit nicht so viel Ertragsbegrenzung erforderlich
- sehr hohe Pilzfestigkeit gegen Oidium, Pero und Botrytis
- geringe Neigung zu Stiellähme und Platzen der Früchte
- nicht zu kleine Beeren (Vögel)
- nicht zu dünne, aber noch nicht zähe Beerenhaut (Wespen)
- gute Frostfestigkeit
- nicht blau (bevorzugt Suzuki)
- wenige, aber größere Trauben (Schutz mit Organza-Beuteln gegen Suzuki)
- geringe Neigung zu Sonnenbrand
- geringe Neigung zur Chlorose
- keine störenden Kerne, d.h. aber nicht kernlos. Kernlose sind meist nicht sehr frostfest bzw. wenig pilzfest und wegen der kleinen Beeren Opfer von Vögeln)
- nicht zu spät reifend für den Standort, damit jedes Jahr reif

Ich hoffe, ich habe nicht so viel vergessen. Die eierlegende Vollmilchsau gibt es nicht, welche alle Anforderungen optimal erfüllt, aber man sollte sich für eine "einfache" Sorte bemühen, dem Idealbild so nahe wie möglich zu kommen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Mediterraneus am 04. Februar 2015, 11:19:04
Gibt's so eine Sorte schon? ;D

Ich bin jetzt auch nicht der Verteidiger der Muscat Bleu. Es gibt sicher je nach Standort bessere Sorten, keine Frage.

Es ist nach meiner Einschätzung eine gut schmeckende Universalsorte, die man dem Hobbygärtner empfehlen kann. Mehr nicht.
Sie hat ein sehr langes Erntefenster, fängt bei mir Anfang September an und kann bis November geerntet werden. Das ist eines der Hauptargumente für die Sorte. Die Kerne sind schon sehr groß, stimmt auch. Notfalls spuck ich da halt einen aus. Die Schale ist relativ fest, hat aber einen sehr angenehmen Geschmack und lässt sich leicht zerkauen.

Wie gesagt, unterm Strich für den Hausgarten sehr geeignet.
Für den Freak seit langem nicht mehr befriedigend, auch klar ;)

Und, damits wieder zum Thema passt, sie lässt sich auch vom Anfänger gut ziehen und auf kurze Zapfen schneiden. Sie ist winterhart und friert nicht gleich bis zum Boden. Also ein dauerhafter Gast mit Charakter, gut für Haus- oder Scheunenwand, sowie für die Pergola.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 15. Februar 2015, 19:12:19
Zitat
Gibt's so eine Sorte schon?

Es gibt keine eierlegende Wollmilchsau, aber einige Sorten kommen meinen Kriterien recht nahe, z.B. Galachad und Garold. Für den, der es im Winter nicht so kalt hat, gibt es eine Reihe weiterer Sorten.

Ab dieses Jahr teste ich neue Sorten, aber zu denen kann ich erst in ca. 3,5 Jahren etwas an eigenen Erfahrungen beitragen. Diese Sorten haben eine gute Papierform, aber das bedeutet nicht, dass diese unter den hiesigen Bedingungen diese Versprechen auch erfüllen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 15. Februar 2015, 20:08:21
Ich habe das Buch "Rebschnitt" von Becker u.a. gelesen und möchte hier ein kurzes Resümee geben.

Es werden unterschiedliche Schnitt- bzw. Erziehungsformen etwas detaillierter als z.B. in "Wein im Garten" beschrieben und es wird auch zwischen verschiedenen Wuchsstärken und Sorteneigenschaften unterschieden, allerdings nur für Keltertrauben. Breiten Raum nehmen Probleme von Profiwinzern ein inklusive Wirtschaftlichkeits- und Qualitätsbetrachtungen, was für uns nicht von Interesse ist. Der Kauf lohnt nicht unbedingt, wenn man schon andere Bücher hat, aber die Ausleihe in einer Bibliothek ist sinnvoll, um die wenigen wichtigen Seiten zu lesen.

Für "normale" europäische Sorten auf SO4 reichen Rebschnittemphehlungen in z.B. "Wein im Garten".

Nur leider sind diese Schnittempfehlungen für viele osteuropäische Sorten nicht geeignet. Viele osteuropäische Sorten sind sehr viel wuchsfreudiger als hiesige Sorten (genetisch bedingt, wüchsigere Unterlagen als in D, z.B. 125AA statt SO4) und als die Keltertrauben. Am ehensten ist die Wuchskraft noch mit Dornfelder zu vergleichen.

Was ist die konventionelle Vorschrift für den Bogrebenschnitt im Ertragsstadium? Bei einer Bogrebe sollen 6 (bis max. 8) Augen angeschnitten werden. Bei dem "normalen" Abstand der Knospen auf der Bogrebe ergibt sich ein Abstand der Reben in der Reihe von ca. 1,2 m.

Osteuropäische Sorten haben jedoch oft größere Knospenabstände und das vegetative (Ruten und Blätter) und das generative Wachstum (Trauben) sind um vieles höher als bei hiesigen Keltertrauben, von denen man bei den Rebschnittempfehlungen ausgeht.

Wenn man diese osteuropäische Sorten "normal" anschneidet, dann bilden sich Fruchtruten von bis zu 4-6 m Länge, weil sich die Wuchskraft der Rebe auf nur wenige Ruten konzentriert. Wenn man die osteuropäischen Reben gifpelt, dann neigen diese dazu, ihre Wuchskraft in Geiztriebe auszuleben. Dadurch entsteht ein enormer "Busch" und das Gleichgewicht zwischen vegetativer und generativer Wuchskraft wird zugunsten der vegetativer Wuchskraft verschoben. Das führt zu einer mehrwöchigen Reifeverzögerung und niedrigem Zuckergehalt der Beeren sowie wegen fehlender Durchlüftung zu größerer Pilzanfälligkeit.

Was sollte man stattdessen machen? Jakob hat schon empfohlen, die Fruchtruten nicht mehr zu gipfeln und stattdessen oben waagerecht weiter zu ziehen. Das Problem dabei ist, dass sich dann im oberen Bereich des Spaliers viele waagerechte Fruchtruten konzentrieren. Wenn man nicht gipfelt, dann ist die Neigung zu Geiztrieben deutlich geringer.

Wenn ich die Empfehlungen aus "Rebschnitt" für starkwüchsige Sorten (z.B. für Dornfelder) auf die osteuropäischen Sorten übertrage, die noch deutlich wüchsiger als Dornfelder sind, dann müsste man wie folgt bei Bogrebenerziehung schneiden:

- statt 6 bis max. 8 Knospen auf Bogrebe 10 bis 12 Knospen (oder noch mehr) anschneiden. Die vegetative Wuchskraft verteilt sich dann auf mehr Fruchtruten, so dass diese nicht so extrem lang werden. Grob über dem Daumen: Die Summe der Länge aller Fruchtruten ist sortenspezifisch.
- Da der Abstand der Knospen bei osteuropäischen Sorten größer ist, z.B. 15 cm, müsste der Abstand der Reben in der Reihe z.B. 1,6 bis 1,7 m betragen (oder mehr), damit die Bogrebe(n) mit mehr Knospen Platz hat. Bei 2 Bogreben würde jede Bogrebe die halbe Länge haben.
- nach Möglichkeit nicht gipfeln
- jeden Geiztrieb schon im Zweiblattstadium ausbrechen, außer wenn diese nach Spätfrost- oder Hagelschäden unbedingt gebraucht werden.
- 50 % der Gescheine entfernen, damit der Rest der Trauben süß wird.
- im Bereich der Trauben entblättern, wenn Beeren sich verfärben beginnen oder kurz vorher.
- nicht oder sehr sparsam mit N düngen, es sei denn, eine Bodenprobe zeigt Stickstoffmangel, wenn Düngen mit N, dann nur im Frühjahr, nicht später
- Die Stammhöhe sollte bei 60 bis 70 cm liegen.
- unter Reben mit kurz wachsenden Gras begrünen - mindert das vegetative Wachstum
- Im Frühjahr Dünger mit Spurenelementen gießen, Schwerpunkt Eisen und Bor.
- Magnesiumdünger ist sinnvoll.
- Kalium und Phosphor, wenn Mangel, Kalium insbesondere im September bzw. August für bessere Holzreife.
- 2 mal im Jahr mit Eisensulfat gießen (Lösung nicht überkonzentrieren)

Im Jungstadium sollten die osteuropäischen Sorten viel kürzer angeschnitten werden, z.B. nur 3 bis 4 Knospen, damit die Rebe nicht überlastet wird, denn in diesem Stadium sind die Wurzeln noch nicht so entwickelt, um mehr Fruchtruten zu ernähren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 16. Februar 2015, 08:45:29


 wenn Düngen mit N, dann nur im Frühjahr, nicht später

- Im Frühjahr Dünger mit Spurenelementen gießen , Schwerpunkt Eisen und Bor.
- Magnesiumdünger ist sinnvoll.



Bringt das was in dem Boden gießen ? und was sind die Folgen wenn N Dünger zu Früh genommen wird oder wie manche Kalk düngen ohne Grund?

 "Bor ist schlecht verfügbar auf sandigen Böden, bei hohem Stickstoff- oder hohem Calciumgehalt, bei Kälte, Nässe und Trockenheit."

"Bor-Mangel zeigt sich durch Platzen von Gewebe, schlechte Blüte und reduzierten Fruchtansatz."

Schwefel wird denke ich besser im Frühjahr wie N Dünger vor allem in Norden wo genug N in Boden ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kieserit_%28D%C3%BCngemittel%29
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 16. Februar 2015, 10:24:18
Zitat
Bringt das was in dem Boden gießen ?

Eisensulfat ist wasserlöslich, d.h. beim Streuen des Düngers ist die Gefahr groß, dass überdüngt wird. Bei der Lösung in Wasser kann man gut dosieren.

Blattdüngung ist auch möglich, aber auch hier nicht überdosieren. Eisenchellat ist viel teurer.

Manche Rasenlangzeitdünger enthalten auch Eisen und wenn kein oder wenig Stickstoff enthalten ist. geht dieser auch.

Zitat
und was sind die Folgen wenn N Dünger zu Früh genommen wird

N fördert das vegetative Wachstum und bremst das generative Wachstum, d.h. die Rebe entwickelt die Blattmasse und vernachlässigt die Trauben. Deshalb nur im Frühjahr N düngen, falls überhaupt erforderlich.

Zitat
oder wie manche Kalk düngen ohne Grund

Es gibt Kalk mit ca. 30 % Magnesiumkarbonat. Es gibt immer einen Grund für die Düngung mit dieser Kalksorte, denn alle Pflanzen zehren den Boden bezüglich Kalk und Magnesiumkalk aus. Das ist sichtbar anhand der Mineralienzusammensetzung von Pflanzenasche. Diese enthält ca. 45 % Kalziumkarbonat und ca. 5-15 % Magnesiumkarbonat. Die Gefahr, damit zu überdüngen ist sehr klein, da beide Stoffe nur langsam aufgenommen werden. Nur Moorbeetpflanzen und andere kalksensible Planzen dürfen nicht gekalkt werden, z.B. Rhododendren, Preiselbeeren, Heidelbeeren ...

Eine Gabe von Kalziumkarbonat (Kalk) ist nicht erforderlich, wenn der Boden aus Verwitterungsgestein von Kalk besteht, z.B. um Jena.
Die meisten gängigen Unterlagen sind auch sehr kalkresistent.
Eine viertel bis halbe Hand Kalk mit Magnesiumkalk pro Rebe und Jahr schaden also nicht, ersetzen aber die jährlichen Verluste an diesen beiden Mineralien.

Wer eine Bodenprobe analysieren hat, der weiß, ob eine Kalk- und Magnesiumkalkgabe erforderlich ist. Ansonsten schadet die Gabe nicht.



Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 16. Februar 2015, 13:18:40
Was passiert mit Magnesiumüberschuß im Boden?
Überall liest man von Mangel und die Auswirkungen bei Mangel aber was ist wenn zuviel im Boden ist?
Irgendeine Internetseite schrieb etwas von Kümmerwuchs.

Meine letzten Bodenproben ergaben einen etwas zu hohen Magnesiumwert, sonst war alles bestens.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 17. Februar 2015, 13:33:21
Die Gefahr eines Magnesiumüberschusses halte ich für sehr gering, wenn mit Kalk plus 30 % Magnesiumkarbonat gedüngt wird. Das liegt daran, weil Magnesiumkarbonat nicht unmittelbar von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Wenn ich mich richtig an Chemie erinnere - es ist einige Jahrzehnte her - dann wird das Magnesium nur langsam für die Pflanze verfügbar gemacht wird, z.B. durch den sauren Regen (Bildung wasserlöslichen Magnesiumsulfats) oder durch Umwandlung in wasserlösliche Bikarbonate.

Anders sieht das aus, wenn man mit Bittersalz = Magnesiumsulfat düngt, denn Bittersalz ist sehr gut wasserlöslich, d.h. es kann unmittelbar von der Pflanze aufgenommen werden. Deshalb sollte man Bittersalz definiert auflösen (nur geringe Konzentration) und nicht streuen, weil man da schnell überdüngt.

Mit Bittersalz kann man Pflanzen düngen mit Mg, die kalkempfindlich sind, z.B. Moorbeetpflanzen, Rhodos, Koniferien und hier kann man schnell überdüngen und Schäden verursachen, wenn man zuviel des Guten tut.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: b-hoernchen am 24. Februar 2015, 12:17:23
Wenn ich den Diskurs mal kurz unterbrechen dürfte - ich hätt' da eine Frage zur Vermehrung - und jetzt keine Zeit mich durch den thread zu lesen.
 
Ich weiß eine tolle, wie wild wachsende (>> 10 m hoch) blaue Weinrebe im Nachbarort. Kleine süße Beeren, total gesund - wie gesagt ohne Pflege in der Wildnis, im rauen, nassen, bayerischen Alpenvorland.

Macht es Sinn zu versuchen da einen Trieb zu bewurzeln? Wenn ja, wann wäre da die richtige Zeit zum Stecklingschneiden?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 24. Februar 2015, 13:18:39
Da Dir die Eigenschaften der Rebe zusagen, macht es natürlich Sinn. Je früher, desto besser. Wenn du die Stecklinge einfach im Garten in die Erde stecken willst, braucht man mehr oder weniger gar nichts beachten. Wenn du die Stecklinge drinnen ziehen willst, würde ich bei der großen Rebe mir Triebe aussuchen, bei denen die Knospen möglichst wenig weit sind. Bei der Kultivierung drinnen mit hohen Temperaturen läufst du bei schon schwellenden Knospen in die Gefahr, dass der Steckling austreibt, bevor die Wurzeln so richtig kommen. Wenn es sich so entwickelt, zügig ab in ein Substrat, das hemmt diesen Prozess. Der untere Anschnitt sollte knapp - 1 cm, 1,5 cm - unter den Nodien sein, da sind die Wuchsstoffe konzentriert. Den Bereich direkt unter der Knospe würde ich bei Stecklingen immer noch etwas sauber rubbeln, da dort meistens die Pilzsporen gehäuft sind.
Das kurze Stück unter den Nodien platz da ganz gut für die Wurzelbildung auf. Wenn du zwei Stecklinge nimmst, bist du ohnehin auf der sicheren Seite, Bewurzelungshormon lohnt sich bei einer solchen Feldrebe nicht.
Ich habe aus anderen Gründen zu verbrauchendes Weidenwasser, was ich ohnehin immer über habe und ich dann auch für Stecklinge verwenden kann.

Bei Traubengarten gibt es unter Traubenschule eine ganz gute Anleitung, aber wenn die Knospen weiter sind, muss man eben aufpassen. Für das Austreiben reicht die feuchte Wärme, das fehlende Licht alleine hilft nicht immer.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 24. Februar 2015, 18:38:22
Macht es Sinn zu versuchen da einen Trieb zu bewurzeln? Wenn ja, wann wäre da die richtige Zeit zum Stecklingschneiden?

Nur wenn weit und breit kein Weinanbaugebiet ist.
Ich halte nicht viel davon wenn Reben über Stecklinge vermehrt werden, die Gefahr, daß die Reblaus sich vermehrt und verbreitet finde ich zu hoch.
Laß die Sorte lieber veredeln.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 24. Februar 2015, 19:18:35
Bayerisches Voralpenland, 480 meter Höhe, welches Weinbaugebiet sollte das denn sein???


Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: b-hoernchen am 24. Februar 2015, 20:05:09
Hallo Beerenträume,

vielen Dank für die rasche und fundierte Antwort!

Dann muss ich mich sputen, um noch rechtzeitig zu schneiden. Der Platz ist ein Streifen, wo Leute gerne ihren Müll, Gartenabfälle usw. "entsorgt" haben. Früher gab's an der Stelle auch eine zweite weiße Rebe. Die ist leider verschwunden, wohl bei Aufräumarbeiten, Ausschneiden von Gemeindearbeitern beseitigt worden. Und ich hab' a bisserl Angst, dass es auch die blaue mal "erwischt". Die verbliebene blaue Rebe wächst mittlerweile über ein halbes Dutzend Bäume, Eichen, Pappeln usw. bis in die Wipfel. Im Herbst mache ich da gerne Station und pflücke mir die dunkelblauen Trauben, klein süß und mit großen Kernen, aber die sollen ja gesund sein. Die Stare sind auch hellauf begeistert.

Was meinst du, wie dick sollten die Stecklinge mindestens sein?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 24. Februar 2015, 20:29:22
Unter Bleistiftdicke ist es meist ein Gewürge, Rebstecklinge schimmeln da leicht weg, außerdem sind da kaum Reservestoffe dran. Sehr dicke Stecklinge gehen zwar eigentlich, aber so richtig voll mit Wuchstoffen sind die auch nicht immer. Also mittlere Dicke, wie ein Füller. Du siehst ja an den Knospenansätzen, wo deiner Meinung nach richtig starke Knospen sitzen, die richtig loslegen, eine davon brauchst du im Bereich der Wurzelbildung. Also möglichst bei einem letztjährigen Trieb nicht den untersten dicksten Teil mit den ersten ein oder zwei Augen nehmen, die häufig eher schwach ausgebildet sind. Dann hat man die schlechte Kombination, kräftige Knospe für Austrieb und schwache Knospe im Bereich der entscheidenden Wurzelbildung, umgekehrt wäre besser (umgekehrt muss aber nicht sein, Vermehrung klappt ja fast immer. Manchmal gilt ja, je achtloser in die Erde, desto besser das Ergebnis).
 
Die Pflanze scheint ja riesig zu sein, da würde ich einfach ein paar schneiden und in die Erde stecken und nachher die beste Pflanze nehmen.

Bei so einer kleinbeerigen Sorte sollte eine Stecklingsvermehrte ganz o.k. sein, wenn man osteuropäische und davon eher wüchsige Sorten nimmt, ist die Begrenzung des Wuchsverhaltens und damit die deutlich bessere Fruchtbarkeit weit jenseits der Weinbaugebiete insbesondere in wüchsigen Böden das entscheidende Argument für eine Veredelung.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elro am 24. Februar 2015, 21:08:10
Bayerisches Voralpenland, 480 meter Höhe, welches Weinbaugebiet sollte das denn sein???

Ich wollte es nur erwähnen, es könnten auch Andere auf die Idee mit den Stecklingen kommen und im Weinbaugebiet wohnen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 25. Februar 2015, 21:37:05
https://www.youtube.com/watch?v=K6ob5GAAKj0
Vielleicht weiss jemand was wollen die Männer mit solche Veredelung Methode erreichen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Ayamo am 25. Februar 2015, 22:32:12
@ silesier, der macht Umveredelungen. Die Edelsorte ist vielleicht nicht marktgängig?

Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 25. Februar 2015, 22:37:03
Offenkundig will man den gesamten Weinberg umveredeln. Die Tüte mit dem Substrat dient mit Sicherheit dazu, den Austrieb des Edelreises zu verzögern. Darauf habe ich hier ja auch gerade bei Stecklingen hingewiesen. Die Jungs sind ja allesamt in dem Alter, in dem man im Regelfall schon weiß, was man tut. Guter Hinweis. Leider hab ich die meisten schönen Altreben schon rausgerissen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 26. Februar 2015, 12:07:43
Das ist mir klar.Wo zu sind die Beutel mit Erde oder Substrat gefühlt?
Welche Zweck hat das und warum wird so was gemacht, kann ich nicht nachvollziehen.Niergend wo wird so was gezeigt,einzige plausible
Erklärung Die Stelle soll durch Sonne erwärmt werden.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 26. Februar 2015, 12:43:20
Die Frage hatte ich beantwortet, aus meiner Sicht dient das Substrat eindeutig dazu, den Austrieb des Edelreises abzubremsen. Eine Plastiktüte mit feuchter Erde führt ja im Frühling nicht dazu, dass da irgendetwas im Vergleich zur direkten Sonnenstrahlung auf die Veredelung wärmer wird.

Bei Stecklingen ist es dasselbe, bei mir waren einige im Handtuch eingewickelte Stecklinge ausgetrieben, dann müssen sie aus dem Handtuch raus, in warmes Wasser geht dann nicht mehr, wenn sie erstmal am Austreiben sind wird das wie mit Blumen oder Zweigen in der Blumenvase. Kaltes Wasser wäre mitten im Austrieb auch keine Lösung mehr. Sobald sie aber im Substrat sind, wird der Austriebsprozess nicht nur leicht, sondern für viele Wochen angehalten. Beim Steckling ist eben die Bewurzelung vorrangiges Ziel, und beim Edelreis eben auch das Anwachsen. Insoweit halte ich beide Sachen in Bezug auf den Austrieb für vergleichbar. Der Austrieb muss verzögert werden. Deswegen nimmt man hier für eine solche Veredelung am besten Edelreiser die komplett in Winterruhe gehalten wurden.

Ich denke, dass sogar nicht nur der Austrieb beim Edelreis gebremst wird, sondern möglicherweise durch das Substrat der Anwuchsprozess des Edelreises begünstigt wird. Wie beim Stecklinge sorgt die Erde wahrscheinlich für eine schnellere Gewebebildung an der Schnittstelle. Deswegen bin ich für das Video hier wirklich sehr dankbar.

Bei einem solchen dicken aufrechten Stamm ist das mit einer solchen Folie natürlich deutlich einfacher, als bei Trieben, wie man sie hier üblicherweise hat. Trotzdem finde ich die Idee sehr gut. Aus meiner Erfahrung mit Stecklingen gehe ich davon aus, dass ein paar Zentimeter des Edelreises in Erde ausreichen, ich werde das mal so mit sechs, sieben Zentimetern im Substrat irgendwie am Wochenende bei einer alten Schrottrebe probieren.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 04. März 2015, 22:38:26
Die Veredelung mit Substrat habe ich am Wochenende probiert, in zwei Monaten weiß ich da wahrscheinlich mehr. Da ich nicht so schöne kräftige Triebe wie in dem Video hatte, habe ich auf demselben Umfang veredelt, dann die Veredelung mit zwei Bambus Stöckchen geschient, einen kleinen Gefrierbeutel unten etwas aufgeschnitten, darüber gestülp und mit Kabelbinder dichtgemacht sowie mit etwas Substrat gefüllt und dann oben dichtgemacht. Das kommt insbesondere in dem direkten Kontakt Substrat zu Edelreis leider der Darstellung im Video nicht so recht nahe, wenn es trotzdem was wird, schön.


Ich ziehe so an die 25 Reben an zwei verschiedenen Standorten vor, die ersten vier Wochen sind eigentlich immer gut, dann wird es kritisch. An dem einen Standort mit trockener Luft breiten sich Milben aus, in 2013 mit dem nicht endenden Winter hatte ich da ganz gewaltiges Pech gehabt, 2014 war natürlich toll, da konnten die Reben schon im März auf den verglasten Balkon. 2015 entwickelt sich irgendwo dazwischen.
Auch als 2013 Milben voll zugeschlagen hatten, war die Wirkung für die Hälfte der Reben trotzdem überwiegend positiv, sie haben sich im Stammbereich deutlich stärker entwickelt, als wenn ich sie direkt eingepflanzt hätte. Der Sinn ist hauptsächlichen, dass sie mit ziemlicher Sicherheit im zweiten Jahr tragen und eine gewisse Höhe erreichen, was in meinem etwas schattigen Garten nie schadet. Auch hier ist es das letzte Jahr, dass ich das in dem Umfang mache. Bei einer Ostfensterseite sind die Blätter gegenüber dem Sonnenlicht nicht richtig justiert, verbrennen später leicht. Das sind alles Nachteile, die das bloße vorzeitige Austreiben ausgleichen muß, damit sich das Vorziehen lohnt.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 05. März 2015, 19:56:18
Ich ziehe so an die 25 Reben an zwei verschiedenen Standorten vor, die ersten vier Wochen sind eigentlich immer gut, dann wird es kritisch. An dem einen Standort mit trockener Luft breiten sich Milben aus, in 2013 mit dem nicht endenden Winter hatte ich da ganz gewaltiges Pech gehabt, 2014 war natürlich toll, da konnten die Reben schon im März auf den verglasten Balkon. 2015 entwickelt sich irgendwo dazwischen.
Auch als 2013 Milben voll zugeschlagen hatten
Milben werden immer zuschlagen wenn du nicht richtigen konsequenten Spritzung machst.
Die Stecklinge müssen grundsätzlich für 1,2 Tage im Wasser-Chinolin Lösung baden
und bewurzelte Stecklinge sorgfältig gegen Pilze und Schädlinge schützen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 05. März 2015, 20:10:41
Ich halte mich im Büro auf, da spritz ich nicht. Freitagabend packe ich mal BASF Perfekthion ins Gieswasser, hilft gegen saugende Insekten. Wenn es nur 4 Reben wären, kann man sie ja auch schön feucht halten, aber bei 25 Reben geht das nicht, insbesondere nicht wenn sie ab April meist über 1 meter hoch sind.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 06. März 2015, 01:06:35
Die Veredelung mit Substrat habe ich am Wochenende probiert, in zwei Monaten weiß ich da wahrscheinlich mehr. Da ich nicht so schöne kräftige Triebe wie in dem Video hatte, habe ich auf demselben Umfang veredelt, dann die Veredelung mit zwei Bambus Stöckchen geschient, einen kleinen Gefrierbeutel unten etwas aufgeschnitten, darüber gestülp und mit Kabelbinder dichtgemacht sowie mit etwas Substrat gefüllt und dann oben dichtgemacht. Das kommt insbesondere in dem direkten Kontakt Substrat zu Edelreis leider der Darstellung im Video nicht so recht nahe, wenn es trotzdem was wird, schön.


Wenn nichts wird ,ist Substrat und Edelreis nicht schuld! Ich vermiese hier die Sommerwärme wie im Video oder 3 Wochen Tag und Nacht 28°C wie in der Rebschule. ;)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 06. März 2015, 01:16:04


Die Stecklinge müssen grundsätzlich für 1,2 Tage im Wasser-Chinolin Lösung baden
 

Und wo bekommt man Chinolin zu kaufen und wie viel ml auf 10 L?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 06. März 2015, 12:33:29


Die Stecklinge müssen grundsätzlich für 1,2 Tage im Wasser-Chinolin Lösung baden
 

Und wo bekommt man Chinolin zu kaufen und wie viel ml auf 10 L?

Jakob,ich bestellte ihn im Apotheke als Tabletten.Zwei Tableten zu Pulver zerdrückt
für 10l,so ist meine Rezept, 10 Tabletten reichen mir für 5 Jahren.Rebschulen bestellen flüssigen im 1,2,5l Behälter.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 06. März 2015, 13:10:37


Die Stecklinge müssen grundsätzlich für 1,2 Tage im Wasser-Chinolin Lösung baden
 

Und wo bekommt man Chinolin zu kaufen und wie viel ml auf 10 L?

Jakob,ich bestellte ihn im Apotheke als Tabletten.Zwei Tableten zu Pulver zerdrückt
für 10l,so ist meine Rezept, 10 Tabletten reichen mir für 5 Jahren.Rebschulen bestellen flüssigen im 1,2,5l Behälter.


Rebschulen haben Chinosol und das ist gegen Spinmilben Eiern nichts wert so viel ich weiß.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 06. März 2015, 18:28:04


Zitat

Rebschulen haben Chinosol und das ist gegen Spinmilben Eiern nichts wert so viel ich weiß.
Zitat

Wer hat gesagt das Chinolin gegen Spinnenmilben benutzt wird?
Die Rebschulen benutzen ihn gegen Bakterien und Virus Krankheiten.Das hat bestimmt
dein Papa und Opa als gelbe pulver auf Wunden gestreut als Antiseptikum.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 06. März 2015, 19:09:08


Zitat

Rebschulen haben Chinosol und das ist gegen Spinmilben Eiern nichts wert so viel ich weiß.
Zitat

Wer hat gesagt das Chinolin gegen Spinnenmilben benutzt wird?
Die Rebschulen benutzen ihn gegen Bakterien und Virus Krankheiten.Das hat bestimmt
dein Papa und Opa als gelbe pulver auf Wunden gestreut als Antiseptikum.


So viel ich weß nur gegen Grauschimmel ist das für bessere Kallusverwachsung bei Rebschulen.Bakterien ? Nie gehört....
Für Stecklinge brauchs gar nichts. Nur gegen saugende Parasiten und die kannst du nur wenn die Eier schlüpfen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 06. März 2015, 20:16:56
Gegen saugende Schedlinge spritzen alle Rebschulen erst wenn sind die schwarze Folie
auf Feld gesteckt mit Schwefel,Öl und was gegen Schedlinge.Ich benutze Curtaze,und gebe
etwas Spülmittel.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 06. März 2015, 21:17:13
Gegen saugende Schedlinge spritzen alle Rebschulen erst wenn sind die schwarze Folie
auf Feld gesteckt mit Schwefel,Öl und was gegen Schedlinge.Ich benutze Curtaze,und gebe
etwas Spülmittel.

Ich habe keine Erfahrung mit dem Öl.Was für Öl braucht man dann?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 06. März 2015, 21:33:00
Mineralöl, das funktioniert gut bei hartlaubigen Pflanzen (etwa Zitruspflanzen), die in der Überwinterung bei Trockenheit Schildläuse und Spinnmilben haben. Daher kenne ich es. Im Garten hab ich noch nie Probleme mit tierischen Schädlingen bei Reben gehabt. Silesier hat ja so eine Brutkammer, im Sommer exterm heiß, wahrscheinlich auch trocken, das ist vielleicht was anderes.

Wer nur ein paar Steckhölzer ziehen will, braucht gar nichts. Wenn ein Holz standortbedingt natürlich schon verpilzt aussieht, dann einmal mit Fungizid im Schwamm drüber. Dann sind auch etwas niedrigere Temperaturen besser, bei 28,30 Grad gammelt es schneller los.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 06. März 2015, 21:36:52
Ich benutze Rapsöl und alte Spritzflasche 5l.Spüli um bessere Öl Zerlegung.
Vor 4,5Jahren machten mir Milben probleme,jetzt keine mehr.Vor Knospen Ausbruch
3% Schwefel,Rapsöl,eine Esslevel Spüli und was gegen Milben.Gespritzt wird Alles sogar
Pfosten,Draht und Stamm.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 06. März 2015, 21:52:51
Mineralöl, das funktioniert gut bei hartlaubigen Pflanzen (etwa Zitruspflanzen), die in der Überwinterung bei Trockenheit Schildläuse und Spinnmilben haben. Daher kenne ich es. Im Garten hab ich noch nie Probleme mit tierischen Schädlingen bei Reben gehabt. Silesier hat ja so eine Brutkammer, im Sommer exterm heiß, wahrscheinlich auch trocken, das ist vielleicht was anderes.

Wer nur ein paar Steckhölzer ziehen will, braucht gar nichts. Wenn ein Holz standortbedingt natürlich schon verpilzt aussieht, dann einmal mit Fungizid im Schwamm drüber. Dann sind auch etwas niedrigere Temperaturen besser, bei 28,30 Grad gammelt es schneller los.
Das stimmt,nur wenn ein mal konsequent macht, tut man die Fiehe beseitigen und hat man ruhe.
Da bin ich nicht so sicher ob die Schädlinge deine Prozedur nicht überleben und vor
allem die Eier.Gebracht habe mir ich sie selber mit Pflanzen aus Polen.Jetzt sogar
Stecklinge bekommen von mir die selbe Dosis.Traue ich niemanden egal woher der Pflanzgut kommt.Egal ob sind das Rosen oder Bäume.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 06. März 2015, 22:16:00
Silesier klar, dass mein Fungizid nicht gegen Milben oder Milbeneier hilft.

An meinen Steckhölzern sind die auch nicht dran, aber mein Büro ist durchgehend bei 25 Grad und ich hatte Milben an einer Macadamia-Pflanze, die hat dann aber Gift in´s Gieswasser bekommen. Aber 100% alle Milben sind dann nicht tot, und wenn die Bedingungen stimmen, legen sie los. Deswegen mache ich das Vorziehen mit einigen Reben auch nur noch dies Jahr. Mit Öl und Schwefel spritzen kann ich da sowieso nicht. Montag sehe ich, ob Perfekthion genutzt hat, das wird aber schon helfen. Es ist ja nur ein kampf, bis die Umstände für die Reben besser sind.

Pflanzen, die man bekommt, sollte man immer gut ansehen, zumindest Schildläuse aus dem Winterquartier sieht man ja leicht. Das hatte ich aber bei Reben nur einmal und auch nur an einer Pflanze.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 06. März 2015, 23:56:32
Ich benutze Rapsöl und alte Spritzflasche 5l.Spüli um bessere Öl Zerlegung.
Vor 4,5Jahren machten mir Milben probleme,jetzt keine mehr.Vor Knospen Ausbruch
3% Schwefel,Rapsöl,eine Esslevel Spüli und was gegen Milben.Gespritzt wird Alles sogar
Pfosten,Draht und Stamm.

Ich kenne das gar nicht .Rapsöl=Mineralöl? Mineralöl=Motoröl,Hydrauliköl ,Diesel?

300g Schwefel +300ml Rapsöl +40ml Spüli auf 10l Wasser ! Ist das richtig? Und dann wie oft muss man spritzen?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Beerenträume am 07. März 2015, 00:29:46
Ich hab das Zeug vor 30ig jahren benutzt: Elefant Sommeröl auf Mineralölbasis, das gibt es wohl nicht mehr (2008 abgelaufen), heute nimmt man Rapsöl, die Wirkung ist bei der Spritzung wohl die selbe, das Viehzeug kann nicht mehr atmen. Die atmen ja nicht durch einen Mund ein.

Ein alter Text:

 "Mineralöl-Produkte werden vorbeugend im Winter und während des Austriebs über Obstbäume gesprüht, wobei sich ein feiner öliger Film über alle überwinternden Insekten, Larven und Eier legt, die erstickt werden."


Öle fürs Auto auf gar keinen Fall, aber Rapsöl soll ja gehen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 07. März 2015, 07:31:24
Austriebsspritzmittel bestehen aus Parafinöl oder auch Kaliseife mit chemischen Zusätzen je nach Hersteller.

http://obstbau.pflanzenschutz-information.de/Apps/WebObjects/PSInfoObst.woa/1/wo/mVeBgniK5ONlDP1IR9tXiM/0.11.40.5.9.1.1.0.3.5.1
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: silesier am 07. März 2015, 14:23:12
Hier kann man lesen.

Schadmilben im Weinbau Beachtung schenken Teil I
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 07. März 2015, 15:30:02
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0CEEQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.wbi-bw.de%2Fpb%2Fsite%2Flel%2Fget%2Fdocuments%2FMLR.LEL%2FPB5Documents%2Fwbi%2F03%2520Fachartikel%2F33%2520FA%2520Referat%252012%2520Oekologie%2F330_09%2520FA%25202009%2520und%2520%25C3%25A4lter_Vortr%25C3%25A4ge%2520Brosch%25C3%25BCren%2520Faltbl%25C3%25A4tter%2Fwk_schadmilben_im_weinbau_teil_1.pdf&ei=svr6VOqWPOfEygOhloH4Cg&usg=AFQjCNGOGZ0eahar-awEHESIgw6rDBbuKA&sig2=7T8uRQmunvlcqbVpxz-WzQ&bvm=bv.87611401,d.bGQ&cad=rja
Wie machst du genau?
300g Schwefel +300ml Rapsöl +40ml Spüli auf 10l Wasser ?
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 07. März 2015, 22:48:57
Für Fortgeschrittene ,für Tafeltrauben.


(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/user15898pic12ytcxa4ufh1.jpg)

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/1196327532nov5e9tgfsbwc.jpg)

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/1196327534novlm0r4qy7zw.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 08. März 2015, 06:33:01
Den Platz hab ich leider nicht, meine bleiben an der Hauswand ;D

Wirst Du Dir solche Rankgerüste bauen?

Gestern war das Wetter endlich mal so schön, dass ich die Reben schneiden konnte.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 08. März 2015, 22:51:34
Den Platz hab ich leider nicht, meine bleiben an der Hauswand ;D

Wirst Du Dir solche Rankgerüste bauen?

Gestern war das Wetter endlich mal so schön, dass ich die Reben schneiden konnte.

Das ist für Obstbauer ,vor allem LWG , das die mal was neues ausprobieren und nicht nur als Weinanbau ansehen..

Fotos von dem Obstbauer der jahrelang ausprobierte und das entwickelte ,50-60 kg pro 1Stock oder 4-6kg pro 1m² Weinberg-fläche von bester Qualitet .

Aladdin ,K-sch Lutschisti ,Liwia.

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/user39pic64182j5yznr2wdq.jpg)

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/user39pic13662goqi3bc7sa.jpg)

(http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/user39pic64184qs1o6c7nrf.jpg)
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 09. März 2015, 05:36:59
Beneidenswert schön :D

Tasson hat nach dem Schnitt angefangen zu "weinen". Alle anderen sind anscheinend noch in Ruhe.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 09. März 2015, 07:26:01
Als ich Ende September das letzte Mal im Stutel war, standen nur noch 2 Zeilen am großen weißen Zelt und 7 - 8 Zeilen im Zelt. Alles andere war schon gerodet. Ich persönlich glaube auch nicht, dass es dieses Jahr einen Tafeltraubentag dort geben wird.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 09. März 2015, 13:48:58
Ja, das Tafeltraubenprojekt in Veitshöchheim wird scheinbar langsam aber sicher beendet. Ich weiß das von Schmidt. Schade!!
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 09. März 2015, 13:51:33
Jakob, wo steht denn diese Tafeltraubenanlage? Das ist ja echt der Wahnsinn!! So ein wahnsinns Behang und so tolle Trauben. Würde sowas gerne mal in Echt sehen.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 09. März 2015, 19:35:39
Jakob, wo steht denn diese Tafeltraubenanlage? Das ist ja echt der Wahnsinn!! So ein wahnsinns Behang und so tolle Trauben. Würde sowas gerne mal in Echt sehen.

ich habe bei Tafeltrauben geantwortet.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 11. März 2015, 19:09:12
Ich hab das Zeug vor 30ig jahren benutzt: Elefant Sommeröl auf Mineralölbasis, das gibt es wohl nicht mehr (2008 abgelaufen), heute nimmt man Rapsöl, die Wirkung ist bei der Spritzung wohl die selbe, das Viehzeug kann nicht mehr atmen. Die atmen ja nicht durch einen Mund ein.

Ein alter Text:

 "Mineralöl-Produkte werden vorbeugend im Winter und während des Austriebs über Obstbäume gesprüht, wobei sich ein feiner öliger Film über alle überwinternden Insekten, Larven und Eier legt, die erstickt werden."


Öle fürs Auto auf gar keinen Fall, aber Rapsöl soll ja gehen.

Heute war ich bei RWS und Mineralöl geholt. Das muss angeblich Paraffinöl sein damit Film stabil ist gegen Witterung.Und kein Herbizid reinmischen sonst gehen wertvolle Raubmilben kaputt angeblich.
Titel: Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 12. März 2015, 08:09:17
Ein Herbizid würde ich auch nicht reinmischen! Herbizide sind Unkrautvertilgungsmittel.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: steirer am 20. Juni 2015, 14:46:16
Kann ich jetzt noch grün auf grün veredeln?
Gibt es dafür auch irgendwo eine Kurzanleitung?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: CallunaM am 16. Juli 2015, 20:53:56
Hallo liebe Weinkenner!

Ich bin Garten-neuling und habe mit dem neuen Haus, in das wir letztes Jahr einzogen unter anderem eine riesige Tafeltraube geerbt. Leider kann ich hier als Neuling kein Bild hochladen, daher eine kurze Beschreibung, vielleicht habt ihr ja eine Idee, welche Sorte es sein kann: Sie war letzten September reif, hat wenn ausgereift, süße dunkel-blaue Trauben. Ein sehr markantes großes Blattwerk, dass sich am Rand rost-rot färbt, mit hellgrünen Adern bis zur Blattmitte. Die Pflanze dürfte etwa 25 Jahre alt sein.

Dann hab ich noch Fragen zur Pflege: die Pflanze war sehr verwuchert, weswegen ich sie im Herbst stark zurück geschnitten habe. Dieses Jahr treibt sie wie irre aus. Mit unmengen an Trauben, die jetzt noch alle winzig klein sind und von vielen neu ausgetriebenen Zweigen und Blättern bedeckt sind.
Daher: inwieweit, sollte mann sie jetzt bändigen und von Blattwerk befreien? Wenn ich eure Bilder ansehe, sieht das sehr ordentlich aus, meine sprießt da eher munter vor sich hin.

Und: wann und wie düngt man so einen Wein. Und wie oft sollte man den Wein gießen, oder läßt man ihn eher in Ruhe?

Vielen Dank schonmal fürs durchlesen! Freue mich auf Antworten.

LG!
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 20. Juli 2015, 12:49:19
Ohne Bilder geht nichts...
http://picr.de/
http://www.fotos-hochladen.net/
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: CallunaM am 20. Juli 2015, 16:20:01
Oh je, alles klar, ich probiers mal  ::)

Also wenns klappt, zeigt das erste Bild den Wein Mitte September letzten Jahres:


und hier wie er heute aussieht:

Das mit dem Hochladen geht leider nicht.  :(

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Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 20. Juli 2015, 19:24:25
Hallo CallunaM,

so wie ich das lese, ist das keine Sortenbeschreibung, sondern eine Mangelbeschreibung, die die Rebe hat. Darum klick mal den folgenden Link an, ich tippe nämlich auf Phosphor- bzw. Kalimangel. Es muss ja bei Dir nicht so ausgeprägt sein, wie auf den Bildern.

http://www.lvwo-bw.de/pb/,Lde/670250
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: CallunaM am 20. Juli 2015, 20:50:00
Hmmm... könnte natürlich auch sein. Da es hübsch aussah, dachte ich, es gehört so  ???
Die Blätter waren nicht trocken oder gekräuselt, daher dachte ich es ist wie bei unserem wilden Wein eine Herbsfärbung.

Link entfernt!1
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ok, Links gehen anscheinend auch nicht, wolle auf eine Seite wo ein Wein ähnlich aussieht.
Titel: Weintrauben schneiden
Beitrag von: Spitz am 06. März 2016, 10:09:28
Hallo,
ich hab entlang eines Rankgitters eine 2-jährige Weintraube (siehe Foto). Wie und wann (jetzt?) gehört sie geschnitten?

Ich würde wiefolgt vorgehen: Alle einjährigen Triebe auf drei Augen zurückschneiden und die Triebe die von knapp ober der Veredelungsstelle rauskommen ganz kappen. Richtig so?

Vielen Dank u
LG
Titel: Re: Weintrauben schneiden
Beitrag von: Spitz am 06. März 2016, 10:10:18
...noch ein Foto...
Titel: Re: Weintrauben schneiden
Beitrag von: Spitz am 06. März 2016, 10:11:13
...und noch eins...
Titel: Re: Weintrauben schneiden
Beitrag von: marygold am 06. März 2016, 10:13:00
Ja, so kannst du es machen, besser noch, du lässt nur zwei Augen stehen.
Titel: Re: Weintrauben schneiden
Beitrag von: floXIII am 06. März 2016, 10:36:03
Kommt auf die Erziehungsform an, welche für dich am einfachsten erscheint. So wie du es vorhast wäre es ein Zapfenkordon, würde da aber auch nur höchstens zwei Augen pro Zapfen belassen, ansonsten wirds zu dicht.
Ne Alternative wäre vielleicht noch ein Halbbogen. Wo du bis auf einen der beiden hinteren einjährigen zurückschneidest und diesen dann flachbindest und entsprechend einkürzst.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Spitz am 06. März 2016, 11:04:43
Hallo,
okay vielen Dank  :D

Würdet ihr schon jetzt schneiden?

Und was mache ich dann nä Jahr wenn ich heuer 2 Augen stehen lasse? Dann wird mir der Wein ja immer höher u höher oder?

Was ist wenn ich ihn so schneide wie diese Anleitung hier?

http://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/weinstock/uw/weinberg/weinberg.htm

Dann müsste ich die Rebe ja nach dem ersten Trieb abschneiden u den wieder runter biegen so wie der 2 jährige Trieb oder? Wisst ihr was ich meine?

Vielen Dank und
LG
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: floXIII am 06. März 2016, 12:46:55
@Spitz: Im Grunde kann man den ganzen Winter über schneiden (hängt halt ein bisschen von deinem Standort ab). Zu lange würde ich nicht mehr warten. Hier beginnen die Winzer bereits um den November rum mit den Schneiden, jetzt sind die meisten auch schon längst fertig damit.

Beim Zapfenkordon wachsen die Zapfen, sofern man richtig schneidet nur sehr langsam nach oben.
Dein Link zeigt die verschiedenen Bögen-Varianten (Halbbogen, Flachbogen usw.). Da müsstest du dir dann einen der zwei hinteren (am senkrechten Stamm) einjährigen Triebe aussuchen, bis zu diesem zurückschneiden und ihn dann runterbiegen und auf die Breite deines Gerüstes einkürzen. Aus jedem Auge sollte dann ein neuer Trieb mit jeweils (je nach Sorte) 2-3 Trauben wachsen. Je nachdem wie die Bedingungen bei dir sind, musst du für eine bessere Qualität, richtiges Ausreifen die Traubenanzahl eh verringern.
Deshalb brauchst du, falls du auf Zapfen schneidest auch höchstens 2 Augen belassen. Sonst hast du nur zu viele Triebe/Trauben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Spitz am 06. März 2016, 13:21:43
Okay vielen Dank!

Was würdest du eher machen? Alle Triebe auf 2 Augen einkürzen oder wie beschrieben einen einjährigen runterbiegen?

Und warum muss man egtl einen der beiden hinteren wählen um ihn runterzubiegen? Ist es nicht am besten den untersten starken einjährigen Trieb zu nehmen?

Vielen Dank u
LG
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: marygold am 06. März 2016, 13:28:26
Es ist eigentlich egal, welche der beiden Schnittformen du wählst. Wie alt ist der Weinstock denn?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Spitz am 06. März 2016, 14:12:51
Heuer ist es das dritte Jahr  :D Und letztes Jahr hatte ich das erste Mal Ertrag - soo lecker!

Okay dann werde ich heuer einmal alle einjährigen Triebe auf 2 Augen zurückschneiden und einmal schauen wie sich die Rebe entwickelt :)

Vielen Dank!
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Spitz am 06. März 2016, 15:20:08
Und so sieht er nun geschnitten aus ;) Passt eh so oder ;) ?

Vielen Dank u LG
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 06. März 2016, 15:26:05
Es gibt verschiedene Erziehungsformen. Die Anleitung von fassendengrün ist eine der Möglichen. Auf alle Fälle ist der Rebschnitt nicht mit dem Obstbaumschnitt zu vergleichen. dfa der Rebschnitt jedes Jahr erfolgen sollte. Der beste Zeitpunkt ist der vor dem Anschwellen der Knospen und wenn keine stärkeren Nachtfröste mehr erwartet werden.

Da die Standorte sehr unterschiedlich sind, kann man keine allgemeingültige Empfehlung geben.

In den sächsischen Weinbaugebieten beginnt man meist ab ca. Mitte Februar mit der Tendenz zu späterem Beginn, da durch den Klimawandel bei uns der Winter länger geht. Im Pillnitzer Anbaugebiet beginnt man deshalb vielfach erst Mitte März. Ich habe meine Rebschnitt mit den Jahren auch immer später gemacht und dieses Jahr werde ich je nach Wetterprognose frühestens nächstes Wochenende beginnen. Ich wohne aber etwas außerhalb der sächsischen Weinbaugebiete.

Am Unter- und Oberrhein beginnt der Frühling eher, so dass auch der Rebschnitt eher erfolgen kann.

Falls man auch etwas naschen will, muss man aber auch während der Vegetationsperiode schneiden.

a) Geiztriebe entfernen, außer vielleicht in sehr guten Lagen
b) Ertragsbegrenzung, damit größere Trauben und Beeren und keine verspätete Reife
c) Traubenzone außer auf der Sonnenseite entblättern, z.B. auch zur Vorbeugung gegen Pero und Botrytis in der sogenannten Wartezeit, wo man nicht mehr durch Spritzen schützen kann. Auf der Seite, die vor der Mittagssonne schützt, sollten Blätter stehen bleiben, damit die Trauben keinen Sonnenbrand bekommen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 06. März 2016, 15:34:29
Zitat
Und so sieht er nun geschnitten aus ;) Passt eh so oder ;) ?

Wenn ich das richtig sehe, dann hast Du eine Bogrebe geschnitten und ein kurzes Stück mit ein oder 2 Augen, woraus die Bogrebe des nächsten Jahres wachsen kann. So ähnlich hätte ich es auch gemacht.

In der Praxis ist das aber manchmal komplizierter, da sich die Reben nicht immer so wie im Lehrbuch entwickeln. Schnittempfehlungen sind deshalb nicht immer 1005-ig umsetzbar.

Ich möchte noch einmal auf das kurze auf Zapfen geschnittene Stück einer Rute in Nähe der "Verzweigungsstelle" hinweisen. Manche vergessen, dass dieses kurze Stück für die Bogrebe(n) des nächsten Jahres beim Rebschnitt Beachtung finden sollte.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Spitz am 04. Juni 2016, 09:40:31
Hallo,
die Weintraube ist mittlerweile sehr gut und vorallem dicht gewachsen, aber sie hat leider (wenn überhaupt) nur sehr kleine Blüten im Vergleich zu meiner (um 1 Jahr jüngere und daher noch wesentlich "undichter" wachsenden Rebe). Meiner Meinung nach gehört jetzt doch ein Grünschnitt durchgeführt um die Dichte zu reduzieren oder? Ich habe einmal bei allen Doppeltrieben (also da wo 2 Triebe bei einem Auge rauswachsen) einen entfernt. Gehören jetzt prinzipiell alle Triebe entfernt wo keine Blüten drann sind?

Und @ Dietmar: Was meinst du mit dem kurzen Zapfen der nächstes Jahr Bedeutung für den Bogenschnitt hat? Welchen meinst du da genau?

Vielen Dank u
LG Oli
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 04. Juni 2016, 14:43:13
Zitat
Und @ Dietmar: Was meinst du mit dem kurzen Zapfen der nächstes Jahr Bedeutung für den Bogenschnitt hat? Welchen meinst du da genau?

Es gibt eine Reihe verschiedener Erziehungsformen für Wein- und Tafeltrauben. Die in Deutschland verbreiteste ist die Erziehung auf eine bzw. zwei Bogreben. Idealerweise beginnt eine Bogrebe etwa in der Höhe von ca. 60 cm am Stamm. Je nach Alter und Rebsorte schneidet man auf 6 - 8, bei sehr wüchsigen Sorten auf mehr Knospen. Die Bogrebe wird durch vorsichtiges Biegen (sogenanntes Knürscheln) so gebogen, dass diese in etwa waagerecht an den Spanndraht geheftet werden kann. Aus pflanzenphysiologischen Gründen ist das "waagerecht" sehr wichtig. Die Erklärung, warum, würde hier zu weit führen. Aus jeder Knospe entsteht dann eine Fruchtrute, an der ein bis zwei Gescheine (künftige Trauben) entstehen. Die Fruchtruten werden senkrecht nach oben gezogen und an höheren Spanndrähten geheftet. Nach Möglichkeit sollte die Laubwand 2,6 bis 2,8 m hoch sein (über der Erdoberfläche). Keltertrauben werden jedoch viel niedriger erzogen. Wenn es das Gelände zulässt, sollten die Reihen in etwa in Nord-Süd-Richtung verlaufen. Der Reihenabstand sollte bei Tafeltrauben 1,75 bis 2 m sein.
Die Fruchtruten sollten so hoch wie möglich wachsen können. Werden diese zu niedrig gekappt, bilden sich sehr viele "schlechte" Geiztriebe, welche kurzfristig ausgebrochen werden sollten. Pro Fruchtrute sollte nur ein Geschein stehen bleiben, bei schlechten Standorten nur ein Geschein pro 2 Fruchtruten. Das nennt sich Ertragsbegrenzung. Bei der Ertragsbegrenzung werden nur die Gescheine (künftige Trauben) abgeschnitte. Die Fruchtrute bleibt stehen. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Blätter pro Traube. Die Blätter an den Geiztrieben tragen nur wenig zur Ernährung der Trauben bei. Wenn man diese Ertragsbegrenzung nicht vornimmt, entsteht zwar eine größere Anzahl von Trauben, aber diese sind nur klein, auch die Beeren. Desweiteren verzögert sich die Erntezeit, so dass je nach Standort und Miniklima manche Sorten gar nicht ausreifen oder aber ausreifen und weder süß noch aromatisch sind.

Erst wenn die Bogrebe beschnitten, gebogen und angeheftet ist, sollte man beim Rebschnitt alle anderen Ruten wegschneiden. Warum? Falls die Bogrebe beim Biegen bricht, hat man noch Ersatzruten. Wenn man also eine erwachsene Rebe schneidet (im zeitigen Frühjahr), dann fällt etwa 85 bis 90 % der Ruten dem Schnitt zum Opfer. Hat man mehrere kräftige Ruten zur Auswahl, denn wählt man für die Bogrebe die stammnächste.

Nun sollte man aber beim Rebschnitt schon an das folgende Jahr denken. Um im nächsten Jahr stammnahe Bogreben zu erhalten, schneidet man beim Rebschnitt nicht alle Ruten außer der Bogrebe völlig weg, sondern schneidet eine weitere Rute auf 2 Augen. Aus diesen 2 Augen werden auch Fruchtruten, von denen eine zur Bogrebe im nächsten Jahr ausgewählt wird. Wenn man das nicht macht, beginnen die Bogreben mit den Jahren immer weiter vom Stamm entfernt.

Ältere Rebstöcke mit einer sehr hohen Wuchskraft kann man auch auf zwei Bogreben plus eine Rebe (oder 2) mit zwei Augen schneiden.

Das Schneiden einer Rute auf zwei übrig bleibenden Augen nennt man in der Winzersprache auf Zapfen schneidet.

Anfängern empfehle ich das Lesen eines Buches oder einer Anleitung im Internet zum Rebschnitt.

Im weiteren Verlauf des Jahres sind diverse Pflegemaßnahmen (Schnitt) erforderlich, z.B.:

1. Kappen der Fruchtruten in möglichst großer Höhe, z.B. 0,5 m über dem höchsten Spanndraht.

2. Ausbrechen der Geiztriebe

3. Ertragsreduktion

4. Kurz vor der Traubenreife Entblättern der Traubenzone (z.B. um Pilzgefahr zu verringern). Hierbei sollte die Blätter nur auf der Seite der stärksten Sonnenstrahlung (Süd bis Südwest) stehen bleiben, um einen Sonnenbrand der Trauben zu vermeiden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Spitz am 05. Juni 2016, 10:00:44
Wow super - vielen vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Vermutlich werde ich mich im Frühjahr per Foto eh wieder an euch wenden damit ich sicher nichts falsch schneide :P

Hier mal ein Bild vom momentanen Zustand. Meinst du nicht dass ich da ein paar weitere Triebe noch ausbrechen sollte? Für mich als Laie kommt es noch sehr dicht vor oder?

Vielen Dank
und LG
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Spitz am 05. Juni 2016, 10:02:04
zuvor ein Foto der mikrigen Blüte...
 hier einmal die Dichte der Rebe nach ausbrechen der Doppeltriebe...
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Spitz am 05. Juni 2016, 10:03:28
Und hier ein Foto meiner 2. Rebe (die ist vorletztes Jahr abgefroren). Heuer konnte ich sie also das erste Jahr biegen und sie treibt sehr brav aus und hat auch schöne große Blütenstände! Soll ich bei der noch irgendetwas machen?

Vielen Dank u
LG Oli
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 05. Juni 2016, 21:26:59
So richtig kann ich es auf den Bildern nicht erkennen.

Ich würde jetzt einmal nicht herumschnippeln.

Ansonsten gilt meine Empfehlung in einem vorherigen Beitrag.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 05. Juni 2016, 21:31:28
Für nächstes Jahr könntest Du eventuell eine andere Erziehungsmethode ins Auge fassen: auf Zapfen schneiden (Kordon) statt Bogrebe.

Warum? Deine Kletterhilfe ist für die Bogrebenerziehung etwas schmal.

Diese alternative Erziehungsmethode ist aber nicht mein Ding. Da müssten andere Spezies mal etwas dazu schreiben. Außerdem ist diese Erziehung nicht für alle Rebsorten geeignet.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: nana am 06. Juni 2016, 15:34:40
Hallo ihr Weinexperten,

nachdem ich mit meinem einen Weinstock (Lakemont - gekauft als Sorte für Anfängerinnen  ;) ) inzwischen vermutlich so ziemlich alles falsch gemacht habe, was man falsch machen kann, habe ich inzwsichen doch so ein bischen begriffen, was den Weinschnitt betrifft. Immerhin hatten wir letztes Jahr zum ersten Mal eine Traube.

Dieses Jahr hat der Weinstock mehrere Trauben angelegt, aber in den letzten Tagen immer mehr Triebe durch Bruch verloren, leider auch die mit den Trauben dran.  :'( :'(
Die Triefe lagen plötzlich welk auf dem Boden oder hingen einfach irgendwo im Stock.

Zuerst dachte ich, das sei Windbruch, nur ging in den letzten Tagen gar kein Wind mehr.  ???

Zu den Eckdaten: Ich habe den Stock an der Hauswand als Senkrecht-Kordon mit kurzen Zapfen (immer zwei Augen stehen lassen) erzogen, zumindest soweit ich dazu fähig war. Als Rankhilfe sind drei senkrechte Seile gespannt, am mittleren ist der Stamm fixiert, die beiden anderen etwa je dreißig Zentimeter links und rechts davon zum Festranken.

Leider rankt sich da im Moment noch gar nichts fest, immer erst später im Jahr. Mir scheint, die Triebe streben zu stark aufwärts und erreichen die seitlich angebrachten Seile erst wenn sie zu lang sind und schon längst abgebrochen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Seile konstruktionsbedingt recht dicht an der Hauswand sind und die Triebe oft Richtung Wand ausgerichtet sind. Vielleicht entsteht dadurch Druck auf die Triebe, der sie dann irgendwann abbrechen lässt.

Was mache ich falsch? Habe ich die falsche Sorte für diese Form der Erziehung?

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 06. Juni 2016, 19:07:27
Ich binde die Triebe meiner Rebe einfach an bevor sie abbrechen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: nana am 06. Juni 2016, 21:42:04
Habe ich schon versucht. Am nächsten Tag waren die Blätter welk und noch einen Tag später waren die Triebe abgefallen.

Vielleicht war ich nicht vorsichtig genug?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Natura am 06. Juni 2016, 22:26:54
Nana, du ziehst die Triebe senkrecht hoch? Die Reben sind ja keine Kletterpflanzen wie z. B. Clematis. Wir haben einen Weinberg, da sind in jeder Reihe  Doppeldrähte gespannt, zwischen welche die Ruten gesteckt und notfalls angebunden werden. Auch beim reinstecken muss man allerdings vorsichtig sein, sonst brechen sie ab. Das tun sie auch wenn sie herunter hängen und Wind geht. Am Haus werden die Reben allerdings anders erzogen, mein Schwager hat dort auch welche, aber auch er hat waagerechte Drähte gespannt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 06. Juni 2016, 22:34:54
Bitte beim Anheften etwas vorsichtiger sein und nicht zu stramm anbinden, denn der Trieb will noch etwas dicker werden können.

In Deiner Gegend gibt es sicher in Bibliotheken Bücher zum Weinbau bzw. zum Anbau von Tafeltrauben. Das wäre etwas für dunkle Winterabende. In Weinbaugebieten gibt es - meist im Februar - eintägige Rebschnittlehrgänge. Allerdings beziehen sich diese auf Keltertrauben, die niedriger als Tafeltrauben erzogen werden.

An senkrechten Drähten oder Stricken rutschen die angebundenen Reben durch die Schwerkraft nach unten. Am Haus sind deshalb Gitter oder waagerechte Spanndrähte sinnvoll. Hier ein Link zu Hausbegrünungen, auch mit Reben: http://www.fassadengruen.de/

Falls ein Gitter geplant ist, sollte dieses ca. 15 cm von der Hauswand entfernt sein. Vielleicht gibt es auch im Link Angaben dazu.

Reben sind doch Kletterpflanzen. In der Natur wachsen diese (wilde Reben) an Bäumen hoch. Allerdings können sich Reben nicht an der Hauswand festsaugen und benötigen daher Rankhilfen und das Anbinden, da die meisten Kultursorten nur begrenzte Fähigkeiten zum "Andocken" an Rankhilfen haben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Natura am 06. Juni 2016, 22:58:40
Eben! Um diese Kultursorten geht es. Die Vermutung von nana ist richtig, sie erreichen die seitlichen Seile erst wenn sie zu lang sind und deshalb vorher abbrechen. Sie brauchen möglichst bald einen Halt, deshalb sind wir jetzt im Weinberg dauernd am Reinstecken.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: nana am 07. Juni 2016, 18:04:40
Erst mal ganz vielen Dank für eure Antworten!

Nana, du ziehst die Triebe senkrecht hoch?

Nein, ich habe versucht, die Triebe an den seitlich gespannten, senkrechten Seilen zu befestigen, dabei musste ich sie - weil sie so senkrecht nach oben wachsen - ein wenig seitwärts biegen. Wohl zu viel... dieses Jahr habe ich sie aus Angst sie wieder abzubrechen nicht angebunden, weil ich sie wieder erst nach außen hätte biegen müssen.

Ich hatte eigentlich versucht, den ganzen Weinstock als Senkrechtkordon wie hier bei Fassadengrün beschrieben zu erziehen. Die Empfehlung für drei Seile und deren Abstände der Seile zueinander habe ich auch von dort.

Die Seile sind oben am Dachüberstand und unten am Haussockel montiert, weil ich an der Hauswand selbst wegen Wärmedämmung leider nichts anderes befestigen kann. Rankgitter fällt damit eigentlich aus und waagrecht gespannte Seile auch. Was ich allerdings machen könnte, wäre waagrechte Seile an den vorhandenen zu befestigen, sodass ich die Triebe früher daran fixieren könnte. Meint ihr das würde helfen?

Was auch noch ginge, wäre den Abstand oben am Dach zu vergrößern, dadurch hätte der Wein insgesamt mehr Abstand zur Fassade (jetzt parallel ca. 7 cm). Unten kann ich nicht weiter weg.

Abrutschen scheint kein Problem zu sein, zumindest schienen die Triebe bombenfest fixiert, wenn sie sich einmal festgerankt haben. Aber ich werde darauf achten. Wenn es ein Problem ist, kann ich um die senkrechten Seile "Knubbeldrähte" wickeln, das hat bei den Clematis gegen abrutschen geholfen.

Sonst kann ich wohl nichts weiter tun, oder?

Allerdings wird mir gerade Bange um die anderen beiden Weinstöcke, die ich dieses Frühjahr an die Pfosten unserer Remise gesetzt habe (siehe Foto): Da waren bis letztes Jahr Klettertrompeten und ich hatte eigentlich vor, statt dessen die beiden neu gesetzten Weinstöcke bis oben zu ziehen und dann an den waagrechten oben als Girlande wie hier beschrieben zu erziehen. Wenn aber die Triebe so stark senkrecht wachsen und so bruchgefährdet sind, dann steht mein Wein beim allerersten Lüftchen, der über die Remise fegt, nackig da  :-\ Hmmm. Bin gerade etwas ratlos.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: nana am 07. Juni 2016, 18:05:28
Noch mal näher an einem der beiden neuen Pflanzen dran.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 13. Juni 2016, 15:56:15
Hallo,
ich habe mir eine kernlose Tafeltraube zugelegt und möchte diese gerne an meinem Sichtschutzzaun entlang wachsen lassen. Welche Erziehungsform würdet ihr empfehlen? Anbei mal zwei Bilder. Wohin soll ich die vorhandenen Triebe leiten? Soll was weggeschnitten werden? Kenne mich leider mit Wein / Trauben kein bisschen aus.

Danke im Voraus
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 13. Juni 2016, 15:57:02
Und ne Detailansicht:
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 13. Juni 2016, 17:34:42
Hallo Elrond, alias Tyrone, Habanero Red.

Schaust Du auch mal nach, ob Dir schon jemand in den Foren geantwortet hat >:(?
Titel: Alter Weinstock trägt einfach nicht
Beitrag von: mmoebiu3 am 15. Juni 2016, 13:25:05
Hallo zusammen

wir haben einen alten Weinstock. Leut Aussage meines Freundes hat er füher immer munter getragen. Leider nun gar nicht mehr.
Vielleicht hab ich ihn falsch geschnitten keine Ahnung aber er treibt nur fröhlich triebe und Bätter aus, hat aber keinen Fruchtansatz.
Schädlinge hat er auch keine.

Er hat vielleicht zwei drei längere verholzte Seitenttriebe. An diesen lasse ich immer einen weggehenden Trieb stehen. (2 Augen) und der rest kommt weg.
Ich hoffe Ihr versteht was ich meine. Dieses Jahr habe ich noch nicht "ausgedünnt".

Hat jemand einen Tip?
Müsste ich ihn mal ganz zurückschneiden?
Titel: Re: Alter Weinstock trägt einfach nicht
Beitrag von: Eva am 15. Juni 2016, 13:32:07
Dieses Jahr könnte es auch sein, dass die Fruchtansätze erfroren sind, hattest du denn Blüten gesehen?
Titel: Re: Alter Weinstock trägt einfach nicht
Beitrag von: mmoebiu3 am 15. Juni 2016, 13:33:15
nee der trägt schon seit jahren nicht oder fast gar nicht  :-[
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: hargrand am 15. Juni 2016, 17:07:28
Viele Sorten tragen bei Zapfenschnitt (2Augen) schlecht.
Schneide ihn nächstes Frühjahr länger an.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 16. Juni 2016, 10:01:25
Hallo Elrond, alias Tyrone, Habanero Red.

Schaust Du auch mal nach, ob Dir schon jemand in den Foren geantwortet hat >:(?

Hilft mir leider auch nichts, wenn du auf Rückfragen nicht eingehst. Ich bin genauso schlau wie vorher und weiß nicht wie ich die Rebe erziehen soll...  ::)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Natura am 16. Juni 2016, 22:17:32
mmoeblu3: Wie bist du denn zu dem Weinstock gekommen, wenn dein Freund sagt er habe immer getragen? Kannst du den dann nicht fragen wie er geschnitten wurde? Hargrand hat recht, zwei Augen sind wenig. Unsere Rebstöcke bestehen nur aus dem Stamm und einer Rute mit ca. 10 Augen.
Dass die Fruchtansätze erfroren sind wie Eva meint, kann schlecht sein. Wenn es noch Frost gibt, sind noch keine Blüten bzw. Fruchtansätze vorhanden, dann erfrieren höchstens die Neuaustriebe. Blühen tun die Reben erst jetzt.
Titel: Sanfter Rebschnitt auch bei Tafeltrauben?
Beitrag von: thuja thujon am 01. Januar 2017, 22:50:37
Hallo,
aktuell reden ziemlich viele vom sanften Rebschnitt nach Simonit und Sirch.
http://simonitesirch.it/

Langnodige und an der Basis verkahlende Sorten wie Portugieser sollen Probleme machen.

Ich selbst habe recht wüchsige Hybridreben im Garten stehen (langnodig, dicke Triebe, hohe Reserveeinlagerung ins Holz), die ich idR auf wenigstens 15 Augen anschneiden muss (2 Ruten). Es wurden auch schon 24 Augen verkraftet.
Hat jemand Erfahrungen zum genannten Schnitt bei solch wüchsigen Stöcken?

Gruß thuja
Titel: Re: Sanfter Rebschnitt auch bei Tafeltrauben?
Beitrag von: thuja thujon am 02. Januar 2017, 18:47:12
Ok, mal anders gefragt: hat schonmal jemand was von diesem Schnitt nach Simonit und Sirch gehört, gelesen oder praktiziert?
Titel: Re: Sanfter Rebschnitt auch bei Tafeltrauben?
Beitrag von: floXIII am 02. Januar 2017, 19:31:40
Gehört und gehört. Wir stellen auch ein paar Reihen Weinreben auf diese Methode um. Da wir aber erst am Anfang stehen, kann ich dir nicht viel darüber berichten.
Sonst hätte ich schon meinen Senf zu deinen eingangs gestellten Fragen gegeben  ;)
Titel: Re: Sanfter Rebschnitt auch bei Tafeltrauben?
Beitrag von: Deviant Green am 02. Januar 2017, 21:18:24
Interessanter Link und interessante Menschen. So ganz überzeugen mich die Vorteile der Methode nicht. Kleine Schnittwunden sind besser, wegen eines geringeren Risikos einer Pilzinfektion. Okay.

Aber, dass der Saftfluss besser ist als bei anderen Schnittformen und dass Totholz schützt... Kann ich mir nicht erklären und wird auch nicht erklärt.

Zu den Fragen. Ich habe nur eine begrenzte Anzahl von Reben und ein entsprechend eingeschränktes Bild. Aber so wie ich meine Pflanzen verstehe, denke ich nicht, dass der Schnitt nach Simonit und Sirch einen Einfluss darauf hat, wie viele Augen du aufgrund der Wüchsigkeit stehen lassen kannst. Allerdings: das ist geraten nicht gewusst.
Titel: Re: Sanfter Rebschnitt auch bei Tafeltrauben?
Beitrag von: thuja thujon am 02. Januar 2017, 22:19:16
Danke Flo.
Das mit dem Saftfluss muss man immer dreidimensional betrachten. Wo etwas durch ein Rohr an einer Seitenverzweigung vorbei fliesst, ist der Saftfluss gestört. Der Saft kann nur nach links und rechts ausweichen, obendrüber entsteht ein Versogrungsschatten. Das ist noch halb so wild, geht aber bei zu vielen Seitenverzweigungen auf die Vitalität. Man braucht einfach viel mehr Druck um vorbeizukommen, oben kommt deshalb weniger an.
Beim Obst hat man sich das früher zunutze gemacht und umgelenkt als Höhenreduktion.
Wenn mans nicht übertreibt, wie gesagt, halb so wild.

Das Problem ist vielmehr das Totholz, das drinbleibt. Lebendes Holz wird so gut wie nicht befallen, es sind immer die im Stamm verbliebenen Reste, von denen eine Infektion ausgeht. F.G. Zahn hat seine Süßkirschenäste über Zapfen abgebaut und so den Gummifluss ausgetrickst. So ähnlich macht das auch Simonit. Wo aktives Holz kleine Wunden schnell überwallen kann, kann nicht viel Totholz im Stamm verbleiben. Ein möglicher Ansatz gegen ESCA.
Oeschbergkronen leben nach dem selben Prinzip der kleinen Schnitte statt größerer Reparaturen, damit das nach einigen Jahren `nicht mehr weiter weiss´ nicht vorkommt. Es fehlt im Idealfall die Sackgasse, die sich mit den klassischen Schnitttechniken irgendwann einstellt und dann nach Jahren zu den bekannten Pilzproblemen führt.

Zur Physiologie gibts hier ein paar erklärende Bilder:
https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/weinbau/dateien/2_schneiden_statt_schnippeln.pdf

Das Ziel vom Simonit-Schnitt ist totes Holz in den Reben zu vermeiden und möglichst wenig Umlenkungen entstehen zu lassen, den Saft möglichst ungebremst bis in die fruchtproduzierenden Triebe strömen zu lassen. 

Soweit habe ich das jedenfalls verstanden, ich hoffe ich liege nicht all zu falsch. Mir geht es wie Flo, bzw ich bin noch uninformierter. Ich habe nur davon gelesen, noch nichts praktisch gesehen oder gehört.
Bin praktisch Volllaie. 

@Flo: hattest du mal was praktisches dazu besucht, Kurs, Vortrag usw? Wird das Thema in der (Hobby)Winzergemeinschaft wirklich angenommen oder gibts da viele Bedenken? Kannst du berichten, wie du das umsetzt? Ich habe den Schnitt bei mir dieses Jahr dummerweise schon so gut wie abgeschlossen. Im Garten gegenüber ist aber letztes Jahr erst gepflanzt worden. Dort kann ich dieses Jahr noch probieren.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Deviant Green am 02. Januar 2017, 22:48:50
Hab jetzt einige Zeit damit verbracht bei einem guten Tropfen Schnittvideos anzusehen.  :)

Ich muss die Schnitttechnik im Kontext bewerten. Für uns (Ost und Südösterreich) ist die Erziehung zweier einjähriger Fruchtbögen in entgegengesetzter Richtung ähnlicher zu dem was Simonit vorschwebt, als das, was da in Italien offensichtlich gemacht wird. Er kürzt eine Seite mehr ein.
Warum er allerdings den längeren Trieb senkrecht lässt... Ich weiss es nicht... Vielleicht sagt er ja, er hat kein Bindematerial dabei.

https://www.youtube.com/watch?v=PfeWZV9TnUY







Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 02. Januar 2017, 22:56:20
Prost.
Schnitt und Binden sind 2 verschiedene Dinge. Binden kann man später machen, deswegen wohl die senkrechte Rute.

Hier in der Pfalz ist ein Zapfen und eine Gerte Standard. Kordonerziehung, wie in anderen Anbaugebieten auf den Videos gezeigt, wäre hier undenkbar.

Was das Binden angeht, da will ich mal die Welle statt Bogen bzw. Flachbogen ausprobieren.
http://www.vitipendium.de/Freie_Welle
Titel: Re: Sanfter Rebschnitt auch bei Tafeltrauben?
Beitrag von: jakob am 02. Januar 2017, 23:55:37
Ok, mal anders gefragt: hat schonmal jemand was von diesem Schnitt nach Simonit und Sirch gehört, gelesen oder praktiziert?


Natürlich! Das macht doch jeder Winzer so hier zu Lande...Es ist ABC für den Schnitt, so nah und so tief wie nur möglich am Kopf die Trage-triebe belassen ,nach 7-15 Reben Verjüngung(Neue Stamm gebildet aus der Veredelungstelle) wird gemacht weil der Stamm verschnitten ist und Saftflus stark behindert wird…
Wir bei Tafeltrauben schneiden schon immer so weil sonst man keine Leistung für die Großen Trauben kriegt.
Das ist wirklich keine neue Erfindung…

Das ist ein Zapfenschnitt.
https://www.youtube.com/watch?v=a_bL5jiV60Y

Und das ist ganz normaler Schnitt was jeder Winzer hir macht...
https://www.youtube.com/watch?v=PfeWZV9TnUY
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 03. Januar 2017, 02:08:57
Und hier schon wieder LWG nicht begeistert oder überrascht nur inspiriert  das selbe auf Deutsch zu erklären.
 ;D
https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/weinbau/dateien/2_schneiden_statt_schnippeln.pdf

Wie ist beim Marco Simonit weiß ich nicht aber bei LWG wie immer vorbildlich..,zb
FOLIE6:
Holzbildung, Reservestoffeinlagerung und Traubenertrag müssen im Gleichgewicht stehen..
FOLIE 8:
zielt auf Trauben in gewünschter Menge und Güte! Nach Folie6 muss im Gleichgewicht stehen 1:1 also die Menge kann nicht mehr gewünscht sein weil Reservestoffeinlagerung begrenzt ist.
FOLIE 9:
Maß für die Leistungsfähigkeit = Holzmasse
Holz : Ertrag = 1 : 4 ::) War bei FOLIE 6 noch nicht im Gleichgewicht Holzbildung und Ertrag? 1:1 ;D

Bis FOLIE 15 wieder alles bla,bla,bla .Bei FOLIe 15 rechte Bild und rechte Rute ist nicht verschnitten und passt nicht ins negatieve Bilder.
FOLIE19 Zeigt Verjungung ,das ist der ausweg zu den allen Bildedrn bis Folie 19.
Jetzt FOLIE 20 endlich die richtigen Fragen!

Der Hammer ist die Antwort bis auf FOLIE 34..Wie bitte? "Wuchs nach der Seite Kopfhöhe bleibt" Spielt FOLIE 14 keine Rolle mehr?Die Rebe ist doch total verschnitten wie Bilder von FOLIE 15-19 soll das jetzt positiv sein? :o

FOLIE 54 ist richtig und ganz wichtig ,nur einen domenantenTrieb belassen ,rest ausbrechen...

FOLIE 56 wieder Falsch ,der Trieb oberhalb der Draht muss ganz weg sein .Der Grund ist Überlastung mit den Augen FOLIE4 punkt 1 und 2 ,und FOLIE 27....
FOLIE 59 alles klar! Der untere Trieb(links) auf 2 Augen für die Ertragruten fürs nächstes Jahr und der rechte Trieb auf Ertrag ,dann ist Saftfluß nicht gestört weil die REBE nur zwei Saftfluße hat links und rechts...
Und was macht dieser Mensch bei FOLIE 63 ???? Der stört Saftflüß von der Ertragsrute mit dem Reserve-Zapfen(unten) und damit schadet auch dem Wachstum von Ertragsruten fürs nächstes Jaht.Die stören sich doch gegenseitig im linken Saftuß.. :o

Und der rechte Saftfluß ist totall unterlastet und hat nur 2 Augen wo er überhaubt kein Ertrag sich leisten braucht...
Ist das ein Witz oder ein Fehler oder Inkompetenz? Wofür das alles dann geschrieben?Ich würde gern mit diesen Menschen darüber reden…

Fazit; Papier ist geduldig! ;D

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: zwerggarten am 03. Januar 2017, 08:12:07
jakob, herrlich! ;D immer wieder ein genuss, deine beiträge. :D ;)

ich muss das jetzt nur irgendwann mal in ruhe mit diesen folien abgleichen, um auch was für meinen eigenen hobbyrebschnitt zu lernen davon, und nicht nur spaß zu haben.

in jedem fall machen simonit & sirch eine top-öffentlichkeitsarbeit, mit hochglanz-star-fotografie, sehr schick. den sexy typen mit der weißen modefrisur (welcher von den beiden ist das eigentlich, simonit?!) würde ich sofort vom fleck weg heiraten. :P 8)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: floXIII am 03. Januar 2017, 08:36:36
@zwerggarten: Ja, das ist Marco Simonit in den Videos  ;D

Zu ihrer Methode: Da ist natürlich nichts groß neues dabei. Es werden halt viele vorteilhafte Elemente zu einer ganzheitlichen Schnitttechnik bzw. Erziehungsform zusammengeführt. Jedes der Kernelemente dieser Erziehungsform leuchtet ja als vorteilhaft ein: Mehr Holz = mehr Reserveeinlagerung etc., Kleine Wunden = verheilen besser bzw. werden schneller überwallt. Beim Schnitt (der alten Fruchtrute) kleine Zapfen belassen um das Eintrocknen von den Leitungsbahnen fern zu halten und so weiter...
Es handelt sich definitiv nicht um eine Revolution in der Erziehung der Weinreben. Vielleicht kann man es als Evolution, Weiterentwicklung betrachten.

Zum Video: Die Fruchtrute wird natürlich zu einem späteren Zeitpunkt runtergebogen. Wie schon erwähnt ist das Schneiden und Binden zeitlich getrennt. Würde auch wenig Sinn machen bei jeder Rebe zwischen Schere und Bindematerial hin und her wechseln zu müssen. Kostet nur unnötig Zeit
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: floXIII am 03. Januar 2017, 08:44:59
Hier im Video sieht man dann wie die Reben dann nach 25 Jahren ausschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=f23st4IUx8A

Hinzuzufügen ist noch, dass diese Weinrebe schon 40 Jahre alt ist und erst nach 15 Jahren umgestellt wurde. Deshalb die doch vorhanden größeren Wunden. Bzw. kommt man auch nach Simonit&Sirch nicht drumherrum hin und wieder doch mal größere Schnitte machen zu müssen.
Eine Erziehungsform in der Theorie lässt sich natürlich nicht immer 1 zu 1 in der Praxis umsetzten  ;)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 03. Januar 2017, 12:37:37
jakob, herrlich! ;D immer wieder ein genuss, deine beiträge. :D ;)

ich muss das jetzt nur irgendwann mal in ruhe mit diesen folien abgleichen, um auch was für meinen eigenen hobbyrebschnitt zu lernen davon, und nicht nur spaß zu haben.

in jedem fall machen simonit & sirch eine top-öffentlichkeitsarbeit, mit hochglanz-star-fotografie, sehr schick. den sexy typen mit der weißen modefrisur (welcher von den beiden ist das eigentlich, simonit?!) würde ich sofort vom fleck weg heiraten. :P 8)

Ich verstehe nicht was  Marco Simonit da erzielt und ich habe kein Problem wenn er auf diese Art  Menschen inspirieren will zum Weinbau an .Ich habe mehr Problem mit  unseren „Marcos“ von LWG ….Da muss ich wiedersprechen weil das so nicht alles stimmt und vieles Falsch oder sich wiederspricht.. ;)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: floXIII am 03. Januar 2017, 13:08:06
Und was macht dieser Mensch bei FOLIE 63 ???? Der stört Saftflüß von der Ertragsrute mit dem Reserve-Zapfen(unten) und damit schadet auch dem Wachstum von Ertragsruten fürs nächstes Jaht.Die stören sich doch gegenseitig im linken Saftuß.. :o

Und der rechte Saftfluß ist totall unterlastet und hat nur 2 Augen wo er überhaubt kein Ertrag sich leisten braucht...
Ist das ein Witz oder ein Fehler oder Inkompetenz? Wofür das alles dann geschrieben?Ich würde gern mit diesen Menschen darüber reden…

Will jetzt nicht alles aus besagter Präsentation verteidigen, da ich manches auch etwas verwirrend finde.
Aber auf Folie 63 wird einfach die noch junge Rebe auf dieses Erziehungssystem umgestellt. Die beiden Zapfen bilden die zwei Verzweigungen die in den kommenden Jahren langsam immer weiter nach rechts/links wachsen sollen. Das obere Auge an den Zapfen bildet die Ertragsrute fürs kommende Jahr und das untere Auge den Zapfen fürs nächste Jahr. Die belassen Ertragsrute sorgt für den Ertrag in diesem Jahr und wird im kommenden Winter über den zwei Verzweigungen komplett weggeschnitten.
Ob man damit einverstanden ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Aber dieses Erziehungssystem wird halt so gelehrt. So geschnitten wird dann auch nur in diesem einem Jahr, wenn noch kein Zapfen (mit entsprechender Ertagsrute darauf) aus dem vergangenen Jahr vorhanden ist.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 03. Januar 2017, 20:02:20
@floXIII
Gut, OK jetzt interessiert mich ob Marco Simonit gleicher Meinung ist? Oder ist das die Lehre von LWG? FOLIE 63….
https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/weinbau/dateien/2_schneiden_statt_schnippeln.pdf
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 03. Januar 2017, 20:51:51
Und was macht dieser Mensch bei FOLIE 63 ???? Der stört Saftflüß von der Ertragsrute mit dem Reserve-Zapfen(unten) und damit schadet auch dem Wachstum von Ertragsruten fürs nächstes Jaht.Die stören sich doch gegenseitig im linken Saftuß.. :o
Und der rechte Saftfluß ist totall unterlastet und hat nur 2 Augen wo er überhaubt kein Ertrag sich leisten braucht...
Die Rute oben zieht sich das was sie haben will, Apikaldominanz und viel mehr Augen als der Zapfen weiter unten. Die Seite rechts, wieso sollte die unterlastet sein? Die macht eine schöne Rute, die im Jahr drauf die Ertragsrute gibt und links der untere Zapfen bleibt stehen und schon hat man einen Zapfen und eine Ertragsrute, die geforderten Ausgänge nach links und rechts.
Die abgetragene Ertragsrute obendrüber kann zurückgebaut werden, ohne dass unterhalb der beiden Ausgänge eine Totholzstelle übrig bleibt. Das evtl. Totholz bleibt darüber und behindert so die beiden Ausgänge nicht.

Es gibt nicht viel andere Möglichkeiten, um einen möglichst ungehinderten Saftfluss plus die Ertragsrute an so jungen Stöcken zu fabrizieren. Eigentlich ists die logische Konsequenz. Man muss umdenken, wenn man etwas anders machen möchte.

Der DLR Pfalz siehts ziemlich genauso.
http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/Web_P_Aktuelles_XP/94352F17D3AEF074C1257F47003315A5/$FILE/WBT2016Vortrag_Petgen.pdf

Zitat
Beim Rebschnitt wird der oberste Trieb als Fruchtrute angeschnitten. Die beiden unteren Triebe werden auf zwei-bis dreiäugige Zapfen zurückgeschnitten und sollen später die beiden „Ausgänge“ darstellen. Ideal wären beide auf ähnlicher Höhe positioniert, was wiederum von der Internodienlänge der jeweiligen Rebsorte beeinflusst wird. Bei den Ausbrecharbeiten im Frühjahr/Sommer muss darauf geachtet werden, dass alle Sommertriebe der Zapfen belassen werden.  Beim  Rebschnitt  wird  dann  auf  einer  Seite  des  Kopfes  am  entsprechenden  Zapfen
über den Fruchttrieb aus dem ersten sichtbaren Auge (Auge muss nach unten positioniert sein) der nächste Zapfen für das kommende Jahr fortgeführt. Auf der Gegenseite wird der untere Teil wie der als Zapfen fortgeführt, der obere Teil wird als Fruchtrute angeschnitten. Die Fruchtrute steht grundsätzlich immer über dem Zapfen. Die Zapfenlänge wird abhängig gemacht von der Positionshöhe des „Ausgangs“ (= etablierter Zapfen) sowie der Stellung der Winteraugen. Durch die Weiterführung dieses Systems wird man der einen Maxime des sanften Rebschnitts, der sogenannten „Ramifikation“, nach wenigen Jahren gerecht. Es spielt keine Rolle, ob die Fruchtrute immer auf der gleichen Seite angeschnitten wird, da eh auf beiden Seiten stets ein Zapfen  angeschnitten  wird.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 03. Januar 2017, 21:02:38
Um mit Tafeltrauben Erfolg zu haben in Deutschland wie im Süden Europas  habe ich mich sehr intensiv mit diesen Sachen beschäftigt wie Physiologie mit Hormonhaushalt in der Rebe,  Unterlagen, Blattoberfläche, Erziehungen, Spaliere usw und sehr intensiv auch alles ausprobiert gehabt..
Ich möchte nicht alles kritisieren oder verneinen, ganz im gegenfahl ich möchte was dazu lernen.

https://www.youtube.com/watch?v=RTrIYTKx7ak
Und ich verstehe nicht was er sagt , sehe aber das er hier die Falsche Rute gelassen hat. Der Beweis ist ab 3:17min zum Beispiel....Jeder kleiner Winzer kennt dass wenn er in die richtige Seite gebogen hat wehre sie abgebrochen noch mitten Video..
Und ich finde 10-15 jährige Anlage nur mit diese Erziehung
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 03. Januar 2017, 21:26:30
Was ist der hormonelle bzw pysiologische Unterschied, zwischen einem Spannungsbogen aufbauen oder runterdrücken? Also mit oder gegen die Austriebsstelle biegen? 
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Deviant Green am 03. Januar 2017, 22:37:49
Ich darf da noch ein Schmankerl österreichischer Weinwirtschaft einbringen. Was unser Weinbaupräsident in Minute 2:18 demonstriert, ist unsere typische Hochkultur mit zwei Streckern. Diese Ts aus einjährigen Trieben sind in allen Weinbaugebieten Österreichs landschaftsprägend, rot wie weiss. Daraus ergeben sich auch bei alten Reben weder mächtige Cordone noch verdickte Knüppel aus denen einjährige Ruten wachsen.

Und bitte, man respektiere die Bemühungen unseres Präsidenten Hochdeutsch zu sprechen.

https://www.youtube.com/watch?v=lJi3GgCAENo
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Januar 2017, 12:33:17

Die Rute oben zieht sich das was sie haben will, Apikaldominanz und viel mehr Augen als der Zapfen weiter unten.

Es gibt nicht viel andere Möglichkeiten, um einen möglichst ungehinderten Saftfluss plus die Ertragsrute an so jungen Stöcken zu fabrizieren. Eigentlich ists die logische Konsequenz. Man muss umdenken, wenn man etwas anders machen möchte.

 
[/quote]
Gut dass du das gesagt hast ;D (http://thumbs.picr.de/27915905gb.jpg) gerade aus diesemGrund pasiert dadas zur 90%
Das ist auch der Grund warum wir Ertragsruten Horizontal legen weil der höchste Punkt die ganze Kraft auf sich ziehen wird.. sonst wäre es keine Kletterpflanze mehr..

Es gibt doch bessere Möglichkeit Gleichmäßig zumachen. (http://thumbs.picr.de/27916735ma.jpg) (http://thumbs.picr.de/27916736li.jpg)

Dort wo die schwarze Pfeile sind kommen dann die Ertragsruten möglichst nah am Stamm heraus oder wir nehmen beliebige Rute etwas höher, weil das gerade  Marco Simonits lehre ist das wir uns vom Stamm entfernen dürfen WENN wir nicht über dem Draht hinauf kommen...Oder? (http://thumbs.picr.de/27915906ct.jpg)

Also mit diesen Anfang kann ich schon Horizontal meine Stammköpfe anfangen und immer nur der OBERSTE Trieb belassen und nicht der UNTERE wie  Marco Simonit es zeigt ,weil er täuscht sich und anderen Gewaltig wenn er denkt dass der Saftfluß von Auge zu Auge fliest..
Weil der Saftfluß fließt Rechts und Links!!! Nur aus diesem Grund auch beim Veredelung wird Keil für im Saftflüß geschnitten und nicht unter der Auge!(http://thumbs.picr.de/27915660yc.jpg)


Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Januar 2017, 12:51:37
Was ist der hormonelle bzw pysiologische Unterschied, zwischen einem Spannungsbogen aufbauen oder runterdrücken? Also mit oder gegen die Austriebsstelle biegen?

Und was ist der hormonelle bzw physiologische Unterschied wenn deine Hand nach unten hängt oder nach oben ausgestreckt ist?
Die Frage wäre warum Essen bei einem Mann bleibt am Bauch hängen, eine Frau am Hüften und bei den Kindern am Knochenbau und Muskelmasse???
Ist mir nicht bekannt dass eine Ruten-bigung Hormonspiegel verändern wird oder kann. Wenn du die Quelle hast würde gern lesen ;)

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Januar 2017, 13:11:23
Ich darf da noch ein Schmankerl österreichischer Weinwirtschaft einbringen. Was unser Weinbaupräsident in Minute 2:18 demonstriert, ist unsere typische Hochkultur mit zwei Streckern. Diese Ts aus einjährigen Trieben sind in allen Weinbaugebieten Österreichs landschaftsprägend, rot wie weiss. Daraus ergeben sich auch bei alten Reben weder mächtige Cordone noch verdickte Knüppel aus denen einjährige Ruten wachsen.

Und bitte, man respektiere die Bemühungen unseres Präsidenten Hochdeutsch zu sprechen.

https://www.youtube.com/watch?v=lJi3GgCAENo

Hier verstehe ich nicht warum hat er bei 2:18 zwei Ruten im Rechten Saftflüß gelassen und der Linke Unterlastet? Wird dann nächstes Jahr die Linke Saftflüß belastet und der Rechte sich erholen?
Und warum er beim Stock bei 1:50 sich freiwillig vom Basis entfernt hat, die Rute von Basis wäre doch viel besser??
War er aufgeregt und ein Fehler gemacht oder Unerfahren oder ich weiß es nicht was ich denken soll …
Kann jemand erkleren?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 04. Januar 2017, 13:33:54
Was ist der hormonelle bzw pysiologische Unterschied, zwischen einem Spannungsbogen aufbauen oder runterdrücken? Also mit oder gegen die Austriebsstelle biegen?

Und was ist der hormonelle bzw physiologische Unterschied wenn deine Hand nach unten hängt oder nach oben ausgestreckt ist?
Die Frage wäre warum Essen bei einem Mann bleibt am Bauch hängen, eine Frau am Hüften und bei den Kindern am Knochenbau und Muskelmasse???
Ist mir nicht bekannt dass eine Ruten-bigung Hormonspiegel verändern wird oder kann. Wenn du die Quelle hast würde gern lesen ;)

Jakob, ich glaube nicht, dass Thuja Thujon eine Quelle dazu hat, es war, glaube ich, eine Frage an dich, wegen deinem vorherigen Antworten und vor allem der hier:
Um mit Tafeltrauben Erfolg zu haben in Deutschland wie im Süden Europas  habe ich mich sehr intensiv mit diesen Sachen beschäftigt wie Physiologie mit Hormonhaushalt in der Rebe, Unterlagen, Blattoberfläche, Erziehungen, Spaliere usw und sehr intensiv auch alles ausprobiert gehabt..
Ich möchte nicht alles kritisieren oder verneinen, ganz im gegenfahl ich möchte was dazu lernen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Januar 2017, 14:22:19
Natürlich ,die Sache ist sehr umfangreich und Leute studieren sowas ,nur die Richtung sogar..
Hatte er erwartet dass ich Bücher schreibe über die Hormone? ;D Der hat doch ein Wort rausgerissen was nicht zur Sache war. Dafür ist so der Antwort.

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 04. Januar 2017, 15:08:48
Wer gegen die Austriebsrichtung biegt, riskiert einen Bruch der Rute. Ich würde das also nur im Notfall machen.

Ein von Jakob erwähntes Problem ist die apikale Dominanz der Reben. Apikale Dominanz bedeutet, dass Kletterpflanzen ihre Hauptkräfte in die obersten Knospen bzw. Triebe konzentrieren. Der Rebschnitt ist letzten Endes eine Methode, diese apikale Dominanz zu brechen oder gezielt zu nutzen.

Beispiel:

Man kann eine Bogrebe waagerecht oder in einem Bogen anheften. Im ersten Fall erhalten alle Knospen und damit Fruchtruten die gleiche Versorgung, so dass sich die Fruchtruten alle in etwa gleich entwickeln. Dadurch wird begünstigt, dass auch alle Trauben gleich versorgt werden und in etwa zur gleichen Zeit reifen.

Bindet man die Bogrebe in einem Bogen an die Drähte, dann bewirkt die apikale Dominanz, dass die obersten Knospen der Bogrebe besonders gut versorgt werden, während sich tiefer liegende Knospen und damit die Fruchtruten schlechter entwickeln. Das hat zur Folge, dass die Trauben an Fruchtruten im oberen Bereich der Bogrebe größer, süßer und aromatischer als die der anderen Fruchtruten werden. Außerdem werden die Trauben an den oberen Fruchtruten eher reif als an den unteren Fruchtruten. Wer also den Erntezeitraum strecken will, also nicht alle Trauben zur gleichen Zeit ernten will, der heftet die Bogreben in einem Bogen an, während Winzer mit Keltertrauben alles auf einmal lesen möchten.

Ich persönlich favorisiere eine waagerechte Bogrebe, damit alle Trauben einer Rebe die etwas gleiche Qualität haben. Die Streckung des Erntezeitraumes realisiere ich durch verschiedene Sorten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Januar 2017, 16:06:56
Wer kann erklären warum bei 1:25 so abgeschnitten hat? Komplett abschneiden wäre doch besser. Wunde genau so groß dafür keine Geize aus schlafenden Augen und keinen Stumpfen mehr wo sich nächste Jahre in lebende Gewebe verschwinden werden soll..
Dazu ist das ja noch Stammbildung. Oder?
https://www.youtube.com/watch?v=-mL19T4I-gk

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Januar 2017, 16:14:45
Ahaaa, von hier haben LWGs Ihre Bilder ,ich habe schon gedacht dass sie aus eigenen Erfahrungen schreiben ;D Voll die Überraschung... ;D
https://www.youtube.com/watch?v=kNQpYJiUeTE
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Januar 2017, 16:40:56
Da finde ich sehr gut und richtig!!! So macht man alle 15 Jahre Stock-Verjüngung und die Rebe in 60 Jahren wie  10 Jährige ,weil die Rebwurzeln auch über 100 Jahre alt werden wenn oben alles gut ist!
Das ist für mich bis jetzt der beste Weg zum Leistung und Langlebigkeit der Rebe!

https://www.youtube.com/watch?v=6oppAkyOOyQ
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: floXIII am 04. Januar 2017, 17:06:25
Wer kann erklären warum bei 1:25 so abgeschnitten hat? Komplett abschneiden wäre doch besser. Wunde genau so groß dafür keine Geize aus schlafenden Augen und keinen Stumpfen mehr wo sich nächste Jahre in lebende Gewebe verschwinden werden soll..
Dazu ist das ja noch Stammbildung. Oder?
https://www.youtube.com/watch?v=-mL19T4I-gk

Er sprichts in diesem Video nicht an, aber es soll wohl auf folgendes hinauslaufen:
Er lässt da einen Stummel stehen. Dadurch soll das Eintrocknen im Stummel geschehen und von den Leitungsbahnen möglichst ferngehalten werden.  Nach einem Jahr, wenn der Stummel zurückgetrocknet ist, wird er ganz entfernt und kann überwallt werden. Mögliche Austriebe am der Schnittstelle müssen dann natürlich im Frühjahr ausgebrochen werden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 04. Januar 2017, 17:23:06
Wer kann erklären warum bei 1:25 so abgeschnitten hat? Komplett abschneiden wäre doch besser. Wunde genau so groß dafür keine Geize aus
Dazu ist das ja noch Stammbildung. Oder?
https://www.youtube.com/watch?v=-mL19T4I-gk

So wie ich das verstanden habe (ich kann kein italienisch und rate nur, basierend auf was ich an französisch kann), soll der "Stummel" erst eintrocknen und wird später (im Jahr darauf?) weggeschnitten. Zumindest sieht man in den anderen Videos, wie er ältere Stummel wegschneidet. Das soll für den Saftfluss besser sein, als gleich den Trieb glatt abzuschneiden.

Ah, flo war schneller.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Januar 2017, 18:43:58
Wer kann erklären warum bei 1:25 so abgeschnitten hat? Komplett abschneiden wäre doch besser. Wunde genau so groß dafür keine Geize aus schlafenden Augen und keinen Stumpfen mehr wo sich nächste Jahre in lebende Gewebe verschwinden werden soll..
Dazu ist das ja noch Stammbildung. Oder?
https://www.youtube.com/watch?v=-mL19T4I-gk

Er sprichts in diesem Video nicht an, aber es soll wohl auf folgendes hinauslaufen:
Er lässt da einen Stummel stehen. Dadurch soll das Eintrocknen im Stummel geschehen und von den Leitungsbahnen möglichst ferngehalten werden.  Nach einem Jahr, wenn der Stummel zurückgetrocknet ist, wird er ganz entfernt und kann überwallt werden. Mögliche Austriebe am der Schnittstelle müssen dann natürlich im Frühjahr ausgebrochen werden.

Da kann ich nur zustimmen , nächstes Jahr schwelt lebende Gewebe an und man kann genau sehen wo man möglichst tief Stummel abschneiden kann ohne lebende Gewebe nicht zu verletzen.
Titel: Re: Sanfter Rebschnitt auch bei Tafeltrauben?
Beitrag von: jakob am 04. Januar 2017, 19:26:55
Ok, mal anders gefragt: hat schonmal jemand was von diesem Schnitt nach Simonit und Sirch gehört, gelesen oder praktiziert?

Ja, ich vor 6 Jahren schon ,90 Jahren wurde ganz heiß diskutiert .In kühlen Ländern sehr verbreitet und ist auch umstritten!
Ich weiß nicht wie alt das ist 50-70 Jahre?
Aufgrund, dass die Rebe zwei Saftfluße hat geht man davon aus dass auch die Wurzeln zweiseitig schafen können.

Um Ertrag und Qualität zu steigern versuchte man erst eine Seite mit Ertragsrute zu belasten.
Und die andere Seite was mit Zapfen ist soll sich erholen ganz ohne Ertrag und gut ausreifen und den ganzen Sommer ausgehungerte Wurzelhälfte zu pflegen und für nächstes Jahr vorbereiten.

Wegen der Holzreife hat sich dieses System nur im Norden überlebt England, Norwegen, Süd-Ural(Russland) usw..

Das hat doch Semonit gemeint .Oder?
http://rutlib.com/book/21745/p/_474.png

Und das auch noch. Oder?
http://rutlib.com/book/21745/p/_479.png

Und das!
http://rutlib.com/book/21745/p/_489.png

http://vinogradnic.com.ua/images/uhod/posadka_i_formirovka/7.jpg
http://vinogradnic.com.ua/images/uhod/posadka_i_formirovka/8.jpg



Titel: Re: Sanfter Rebschnitt auch bei Tafeltrauben?
Beitrag von: floXIII am 04. Januar 2017, 20:20:02
Das hat doch Semonit gemeint .Oder?
http://rutlib.com/book/21745/p/_474.png

Und das auch noch. Oder?
http://rutlib.com/book/21745/p/_479.png

Und das!
http://rutlib.com/book/21745/p/_489.png

http://vinogradnic.com.ua/images/uhod/posadka_i_formirovka/7.jpg
http://vinogradnic.com.ua/images/uhod/posadka_i_formirovka/8.jpg
Ja die Bilder beschreiben es zum Teil gleich. Mit einem Unterschied (zumindest was ich jetzt auf die Schnelle auf diesen Bildern sehen kann): Die Leitungsbahn soll, laut Simonit, immer auf der selben "Seite" sein, also immer an der Unterseite verlaufen. Oder anders gesagt, die Schnitte sollen immer nur auf einer Seite stattfinden. Sprich bei Guyot die Schnitte an der Oberseite und die Leitungsbahn an der Unterseite (kein Zickzack).
Das auf beiden Seiten eine Verzweigung sein soll hat folgenden Grund: Es sollen stehts auf beiden Seiten aktive Leitungsbahnen nach oben ziehen, auch wenn man nur eine Ertragsrute belässt. Dadurch soll verhindert werden, dass die andere Seite abstirbt. Benutzt man zwei Ertragsruten erübrigt sich die Frage  ;)

Zur Methode nach Simonit&Sirch hab ich ja schon geschrieben, dass da nicht wirklich neues dabei ist. Es wird aus bereits vorhanden Elementen eine neue Suppe zusammengerührt  ;D Ich find sie nicht schlecht, aber jeder muss selbst wissen was für seine Reben das Richtige ist.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 04. Januar 2017, 21:19:21
.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 04. Januar 2017, 21:29:56
https://www.youtube.com/watch?v=RTrIYTKx7ak
Und ich verstehe nicht was er sagt , sehe aber das er hier die Falsche Rute gelassen hat. Der Beweis ist ab 3:17min zum Beispiel....Jeder kleiner Winzer kennt dass wenn er in die richtige Seite gebogen hat wehre sie abgebrochen noch mitten Video..
Ich hatte deswegen gefragt, weil du behauptest, es wäre die falsche Rute. Dietmar sagt, in Austriebsrichtung biegen wäre die richtige. Das lese ich jetzt bei dir auch raus. Woanders biegt man auch dagegen, wenns der Schnitt erfordert. Dort klappt das, wenn man richtig biegt.
Deswegen meine Frage, welchen Unterschied das macht, physiologisch als auch hormonell. Du schriebst, du kennst dich damit aus. Ich kann mir vorstellen, dass an einer gegen die Austriebsrichtung gebogenen Rute die untersten Knospen gefördert werden.

Unterm Strich ist das jedenfalls genau so ein Krümel wie deine Aussage zur Reben-Gleichgewichtsaussage von den Folien 6/9 vom LWG. Dort hat man Rebe muss im Gleichgewicht sein behauptet, du interpretierst da was nie gesagtes rein und behauptest, die hätten 1/1 gesagt. Danach wirfst du ihnen Idiotie vor, weil sie später sagen Holz/Ertrag 1/4.
Man kann sicherlich drüber reden ob 1/4 oder 1/5-10 richtig ist. Worüber wir nicht reden brauchen, ist das falsch verstehen wollen und dann dem anderen als bescheuert präsentieren.

Die falsche Rute die du meinst, die er im Video hat stehenlassen, die blieb stehen, weils die untere ist. Das oben kann immer am ehesten weg. Wenn man richtig biegt, bricht auch nix raus. Man kann die `falsche´ Rute also mit einem geringeren Risiko stehenlassen lassen als die andere zu wählen und damit Totholz im Stamm zu generieren.

Wenn der Schnitt schon ~70 Jahre alt ist, was du dem hyperaktiven Italiener wohl auch zum Vorwurf machen willst, und du deine Trauben schon ewig so schneidest, zeig doch bitte mal Fotos von älteren Köpfen. Ich habe den Eindruck, das ein oder andere Detail wurde dir hier im Strang zu dem Simonit-Schnitt erklärt, weil du ihn nicht kennst/praktizierst und dem ein oder anderen Detail deswegen keine Beachtung schenkst. Ich wüsste gerne, ob wir vom selben reden. Das lässt sich anhand der Komplexität/Umfang vom Thema wohl am besten mit Fotos von älteren, von dir nach dieser, wie du sagst, nicht neuen Schnittechnik behandelten Rebköpfen visualisieren.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 04. Januar 2017, 21:58:24
Hier mal der Kopf meiner 8 jährigen Muscat Nay. Geschnitten, bevor ich was vom Simonit gehört hatte. Sicherlich ein Fall, bei der man mal einen Schoss aus der Basis neu aufbauen könnte: alles andere als Optimal. 
(http://up.picr.de/27922881yr.jpg)

(http://up.picr.de/27922882zo.jpg)

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 05. Januar 2017, 00:02:01
https://www.youtube.com/watch?v=RTrIYTKx7ak
Und ich verstehe nicht was er sagt , sehe aber das er hier die Falsche Rute gelassen hat. Der Beweis ist ab 3:17min zum Beispiel....Jeder kleiner Winzer kennt dass wenn er in die richtige Seite gebogen hat wehre sie abgebrochen noch mitten Video..

Ich hatte deswegen gefragt, weil du behauptest, es wäre die falsche Rute. Dietmar sagt, in Austriebsrichtung biegen wäre die richtige. Das lese ich jetzt bei dir auch raus. Woanders biegt man auch dagegen, wenns der Schnitt erfordert. Dort klappt das, wenn man richtig biegt.
 
Deswegen meine Frage, welchen Unterschied das macht, physiologisch als auch hormonell. Du schriebst, du kennst dich damit aus. Ich kann mir vorstellen, dass an einer gegen die Austriebsrichtung gebogenen Rute die untersten Knospen gefördert werden.


(http://thumbs.picr.de/27923765st.jpg)
Ist das für dich nicht falsche Richtung Berg auf zu biegen und zwei Stöcke werden sich irgendwo Überlappen?
Er ist in eigenem System gefangen weil, wenn er nach seine Lehre macht dann bleibt die Rute für Linksausleger. Er hat aber für Rechtsausleger eine Rute gebraucht. Das ist der Fehler im System, der ist nicht flexibel! Und das ist der Grund warum sich sowas niemals durchsetzt..Es tut mir leid das du noch anders siehst…
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 05. Januar 2017, 00:41:48
Ist das für dich nicht falsche Richtung Berg auf zu biegen und zwei Stöcke werden sich irgendwo Überlappen?
Die linke Rebe nebendran ist noch garnicht geschnitten. Die abgetragene Fruchtrute kommt noch weg. Auf der Seite bleibt dann ein Zapfen, deswegen ist dort Platz. Würde er nach rechts biegen, hätte er bei dem Pflanzabstand 2 Ruten übereinander und links ein Zapfen plus nix und rechts ein Zapfen mit noch mehr verschwendetem Platz. Und somit macht es nur Sinn, in die Richtung zu biegen, wohin er sie biegt. Es sei denn, du erklärst mir die unterschiedliche Ertragsphysiologie mit den 2 unterschiedlich gebogenen Ruten endlich. Dabei muss dann aber rauskommen, das gegen die Austriebsrichtung gebogen deutlich schlechtere Qualität oder ähnliches gibt.

Das hat nichts mit gefangen in seinem System zu tun, sondern der ganze Weinberg zeigt in diesem Jahr in diese Richtung. Eine Seite Zapfen eine Seite Rute. Ein Jahr links, ein Jahr rechts.

Die Ruten reagieren alle ziemlich gleich auf Anschnitt. Da braucht man keine zusätzliche Flexibilitätsquelle. Man kann die Reben so schneiden, dass man weiß, wo im nächsten Jahr die Ertragsrute stehen wird. Wenn du lieber die beste Ertragsrute stehen lässt, und dafür einen unnötigen Totholzabschnitt in Kauf nimmst oder von mir aus auch die allerbeste Ertragsrute gar in die Fahrgasse wachsen lässt, dann setzt Simonit seine Prioritäten anders und geht nach der möglichen Gesundheit vom Stock, nicht nach dem kurzfristigen Ertragsmaximum mit der 101% Ertagsrute sondern setzt auf die mit nur 98% plus 5 langfristig.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 05. Januar 2017, 00:49:05
https://www.youtube.com/watch?v=RTrIYTKx7ak
Und ich verstehe nicht was er sagt , sehe aber das er hier die Falsche Rute gelassen hat. Der Beweis ist ab 3:17min zum Beispiel....Jeder kleiner Winzer kennt dass wenn er in die richtige Seite gebogen hat wehre sie abgebrochen noch mitten Video..


Unterm Strich ist das jedenfalls genau so ein Krümel wie deine Aussage zur Reben-Gleichgewichtsaussage von den Folien 6/9 vom LWG. Dort hat man Rebe muss im Gleichgewicht sein behauptet, du interpretierst da was nie gesagtes rein und behauptest, die hätten 1/1 gesagt. Danach wirfst du ihnen Idiotie vor, weil sie später sagen Holz/Ertrag 1/4.
Man kann sicherlich drüber reden ob 1/4 oder 1/5-10 richtig ist. Worüber wir nicht reden brauchen, ist das falsch verstehen wollen und dann dem anderen als bescheuert präsentieren.


(http://thumbs.picr.de/27923855cb.jpg)
Holzbildung, Reservestoffeinlagerung und Traubenertrag müssen im Gleichgewicht stehen..
1.   Reservestoffeinlagerung passiert wo? Im Holz…
2.   Traubenertrag muss im Gleichgewicht stehen!
3.   Was bedeutet Gleichgewicht? Gleiche teile Holz und Ertrag= 1:1

(http://thumbs.picr.de/27923854od.jpg)
Maß für die Leistungsfähigkeit = Holzmaße
Holz : Ertrag = 1 : 4
Viel Holzmasse ist gute Leistungsfähigkeit, schlechte Holzmasse ist schlechte Leistungsfähigkeit.
Das ist jedem klar das schwache Triebe(Holzmasse) nur schwache Leistung(Ertrag) bringen.
Also Folie 6 ist auch Holz:Ertrag und MUSS 1:1 sein
Für mich 1 zu 1 ist nicht dasselbe wie 1 zu 4 und für dich?



Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 05. Januar 2017, 01:02:48
https://www.youtube.com/watch?v=RTrIYTKx7ak
Und ich verstehe nicht was er sagt , sehe aber das er hier die Falsche Rute gelassen hat. Der Beweis ist ab 3:17min zum Beispiel....Jeder kleiner Winzer kennt dass wenn er in die richtige Seite gebogen hat wehre sie abgebrochen noch mitten Video..

Die falsche Rute die du meinst, die er im Video hat stehenlassen, die blieb stehen, weils die untere ist. Das oben kann immer am ehesten weg. Wenn man richtig biegt, bricht auch nix raus. Man kann die `falsche´ Rute also mit einem geringeren Risiko stehenlassen lassen als die andere zu wählen und damit Totholz im Stamm zu generieren.


Trixen und spielen geht immer und bei Hobbywinzer immer willkommen ,was hier präsentiert wird ist was für die Wirtschaftlichkeit und was nutzt einem dass die Reben in 30 Jahren , 5 Jahre länger stehen dafür 10-20% Ertrag verloren haben weil die Arbeiter vom Osten die Ruten ausgebrochen haben?
Es tut mir leid für dich ich denke es bleibt bei Spielerei…
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 05. Januar 2017, 01:52:15
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Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 05. Januar 2017, 02:52:07
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Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 05. Januar 2017, 03:09:50
Ist das für dich nicht falsche Richtung Berg auf zu biegen und zwei Stöcke werden sich irgendwo Überlappen?


Das hat nichts mit gefangen in seinem System zu tun, sondern der ganze Weinberg zeigt in diesem Jahr in diese Richtung. Eine Seite Zapfen eine Seite Rute. Ein Jahr links, ein Jahr rechts.

Gerade sowas geht gar nicht weil es am Hang ist.Es ist nur Spiel sowas ,noch schlimmer wie ich dachte...Und nach sowas stehst du noch zu ihm? Dienen Schnitt ist sinnvoller wie seinz dann... :'(
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 05. Januar 2017, 03:51:34
Ist das für dich nicht falsche Richtung Berg auf zu biegen und zwei Stöcke werden sich irgendwo Überlappen?

Die Ruten reagieren alle ziemlich gleich auf Anschnitt. Da braucht man keine zusätzliche Flexibilitätsquelle. Man kann die Reben so schneiden, dass man weiß, wo im nächsten Jahr die Ertragsrute stehen wird. Wenn du lieber die beste Ertragsrute stehen lässt, und dafür einen unnötigen Totholzabschnitt in Kauf nimmst oder von mir aus auch die allerbeste Ertragsrute gar in die Fahrgasse wachsen lässt, dann setzt Simonit seine Prioritäten anders und geht nach der möglichen Gesundheit vom Stock, nicht nach dem kurzfristigen Ertragsmaximum mit der 101% Ertagsrute sondern setzt auf die mit nur 98% plus 5 langfristig.

Hahaha, nur aus der Logik die ganze Debatte, jetzt habe ich verstanden wo ich stehe…schade,schade…. ::)
(http://thumbs.picr.de/27924176dv.jpg)
Sogar beim Lehrer, bei zwei Jährige vorzeige Rebe(Pfeil Rechts) sind nur aus schlafenden Augen gewachsen und Pfeil Links was ist das für eine Erziehung? Ist das überhaupt eine Erziehung dort? ;D
Und würde mal gern nach LWG fahren im Februar um zu sehen ob  das wirklich klappt auf große Fläche und das ist kein Witz.

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 05. Januar 2017, 13:26:44
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Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Deviant Green am 05. Januar 2017, 20:38:32
...hat sich erübrigt...
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 07. Januar 2017, 23:44:36
Danke Jakob für den Tip mit der Muscat Nay und Kordonerziehung. Habs noch lesen können bevor du gelöscht hast, bin nur nicht zum antworten gekommen. Ich hoffe du bist nicht verärgert.

Hab mir jetzt mal eine junge geschnappt und die mit extra Zapfen stehenlassen usw geschnitten und wills an der mal verfolgen:

(http://up.picr.de/27952850ie.jpg)

(http://up.picr.de/27952851zb.jpg)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Micha74 am 08. Januar 2017, 13:29:26

(http://up.picr.de/27952851zb.jpg)
[/quote]

Wie viele zapfen mit wie vielen Augen  hast an dieser rebe gelassen?  :o
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 08. Januar 2017, 14:20:40
So hätts ich gemacht:

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 08. Januar 2017, 16:24:21
Links die Rute hat 7 Zapfen, rechts 5. Jeweils 2 Augen. Sieht etwas länger aus, weil ich über dem obersten Auge einen Zapfen zum zurücktrocknen gelassen habe. So auch das Stück in der Mitte. Da ist kein Auge, da gehts nur ums zurücktrocknen. Sieht gewöhnungsbedürftig aus, ich weiß.

Theoretisch werden also 24 Triebe erwartet. Starkwüchsige Sorte, nahrhafter Boden, warmes Klima. Links die Rute wird wahrscheinlich noch etws weiter nach Links gezogen, um die Wand besser auszufüllen. Rechts ist der Platz durch himbeeren und die angrenzende Sitzecke begrenzt. Jedenfalls ist da mit 24 Trieben noch nicht Ende der Fahnenstange.

Cydorian: wäre auch eine Möglichkeit gewesen, ja. Ich wills aber ausprobieren, wie die Sorte mit den ersten 2 Augen vom Trieb trägt. Für den langen Schnitt am Kordon habe ich sie auch nochmal stehen, da braucht sie aber noch ein Jahr länger.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Micha74 am 08. Januar 2017, 20:42:37
24 triebe....wow mutig,sieht aus wie drei  oder vier jährig.
um welche sorte handelt es sich?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 08. Januar 2017, 21:01:05
Muscat Nay.
Der Steckling dürfte jetzt das vierte Jahr haben, kommt hin.

24 Triebe sind die Alternative zu starkwüchsigen Trieben, die vom Gartenbesitzer irgendwann im Hochsommer auf 2 Blätter hinter der Traube eingekürzt werden, weil sie ihm in den Weg gewuchert sind und er da nix kennt. Da ist auch reden sinnlos. Um ein solches aushungern zu vermeiden dann lieber so und gucken, wie der Stock damit klarkommt.
Ich versuche mal an Fotos im Sommer und hier reinstellen zu denken.
Meine auf SO4 schafft 24 Triebe.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 11. Januar 2017, 22:15:32
Wie versprochen für thuja thujon

Ich habe früher auch an alles geglaubt weil es alles logisch war bis ich so viel wissen hatte das es mir alles komisch und unlogisch vor kam....
Das ist eine Rebe die vor dem Krieg gesetzt war nach mittel wüchsigen Unterlagen. Das ist Grauburgunder.
Jüngste Experiment und eine Bestätigung für mich das totes Holz ist keine Behinderung wie alle Winzer bis zu Simonit meinen.

Ich habe den Grund gefunden warum es so ist und was man dafür machen muss, WEIL ich beweisen kann das fast tote Rebe mit Kummer wuchs, ohne Dünger weil Winzer dachten es lag am Dünger und haben immer mehr drauf geschmissen..

Bei Videos wo Simonit mit Motorsäge Altholz rausgeschnitten hat und gesundes Gewebe mit beschädigt hat trotzdem Waren Reben prächtig im Sommer! Oder?  Also das was mit Saftflüß er meinte finde ich auch so, aber das totes Holz schlecht ist kann ich nicht bestätigen, physiologisch gesehen.
Das ist nur seine Logik weil er der wahre Grund nicht kennt warum die Rebe immer schwächer wird.
Da sieht man wie der Stock ferletzt war 1.Unten 2.von der Seite...(http://thumbs.picr.de/27987913hp.jpg).. Hier dass die Rebe Uralt ist(vor dem Krieg noch) und sogar schon von oben altHolz mit dem Wind weggeblasen ist.(http://thumbs.picr.de/27987911bx.jpg) ..Hier ist der Bewis das es die Rebe ist 1.Das Loch 2.Veredelungstelle auf Kischmisch Katia...(http://thumbs.picr.de/27987914gb.jpg) und hier Zack und 2M Kordon und was für ein Prachtstück! Die schreit doch nach Ertragbelastung. 1.in 3 Jahren fast so dick geworden wie der Stamm von 70 Jaren 2. Veredelung nicht angewachsen ,origenal Grauburgunder 3.Veredelung Sorte Effekt 4. Die linie um zu zeigen das Kordon schief liegt damit die höchste Stelle am Kopf ist.Also ganz viel Wissenschaft steckt in meinen Reben    (http://thumbs.picr.de/27987915cb.jpg)  Hier siehtman 1.Die selbe Rebe und 2.Ende..Also fast eine tote alte Rebe wo nach meinem Schnitt in 1 Jahr gerade noch  eine Rutte über 2M lang gemacht hat , schon im 3 Jahr auf 3,5M ein Monster wird und noch mit 3 veschidenen Sorten drauf....(http://thumbs.picr.de/27987916au.jpg)  Und hier der Beweis das die Rebe nicht Hungerleider ist!!! (http://thumbs.picr.de/27987930bg.jpg)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 11. Januar 2017, 23:36:12

Hab mir jetzt mal eine junge geschnappt und die mit extra Zapfen stehenlassen usw geschnitten und wills an der mal verfolgen:

(http://up.picr.de/27952850ie.jpg)




Wenn ich fragen darf, würde ich gern Fragen warum Zapfenschnitt? Die Logik? Wenn ich Lang schneide dann sehe ich doch ob erste zwei Augen tragen …oder nicht? Dafür wenn nur kleine Trauben oder keine bekomme  habe ich keinen Ertrag überhaupt…. Die Logik?
Und wenn ich erstes Jahr ein Trieb  und Zweites auf 2-3 Augenschnitt.., sehe ich schon auch ob auf ersten Augen trägt  warum dann so schöne Rebe kaputt schneiden? Die Logik?

Warum überhaupt Zapfenschnitt auf eine Spaliere ?Wo ist der Vorteil überhaupt? Sogar auf Pergola sollte man mit System und 1M Schnitt machen…
Für mich Zapfenschnit das ist Hausfrauschnit, einfach Zak ohne Logik, Hauptsache geschnitten. Und wie bist du auf 24 Triebe drauf gekommen? Grund?Logik? Einfach belibige Zahl?
Augenzal ist doch an Platz gebunden 24Augen x 15cm pro Trieb = 360 cm Platz das sind fast 4M platz brauchst du für 24 Triebe damit es nicht wuchert...

Weißt du was kommt? ….Brutales Wachstum weil bei dir pro Auge 3-4mm Rutenstärke sind und das ist 4 mal so viel wie bei mir  zb bis zu Blüte so stark wird das dann verrieselt und wenn der Ertrag kommt musst du dann die produktivsten Blätter weg schneiden und unproduktivsten alte und kranke bleiben dran…Und diese Folgen hast du zwei Jahren lang dann auch wenn nächstes Jahr anders machst.  wo ist die Logik?
Für mich persönlich auf dem ersten Foto sagte Rebe zu mir dass sie gern auf die schönste Rute erste links zum Stamm tragen würde volle Länge und oder auch auf zweiten erste Rechts vom Stamm..

Das ist keine Kritik an dich, du bist wie wir alle schon waren am Anfang und das ist Normal! Ich habe Fragen gestellt damit hunderte andere  Mietglieder die hier mit lesen sich Fragen und  dann machen oder hierzu erst Fragen bevor selbst schneiden und 1-2 Jahren verlieren…

Mein Muskat Nay ca 6-7M breit.Wie kann ich ihn auf 1,5M zurück schneiden wie bei dir auf 24trieben da pasen bei dir nur maximum 10Triebe

(http://thumbs.picr.de/27988809mg.jpg) (http://thumbs.picr.de/27988810aa.jpg) (http://thumbs.picr.de/27988811pv.jpg)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 14. Januar 2017, 09:13:15
Hallo Jakob,
danke für die ausführliche Antwort und die Bilder. Ich geh später drauf ein, ist gerade knapp mit der Zeit.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 17. Januar 2017, 00:15:17
So.
Was das tote Holz angeht, dass es hindert, das war wohl nie die aussage, zumindest habe ich das so nie verstanden. Altes Holz kann Infektionsherd sein. Ansosnten hindert es den Saftfluss, wenn es an der falschen Stelle ist. Das ist der Fall, wenn man die falschen Ruten hat wachsen lassen. Also starkes zurückschneidet und schwaches wachsen lässt und zuwenig Zapfen zum zurücktrocknen an Knickstellen übrig lässt.

Deine revitalisierte Rebe sehe ich so:
es wurden auf einen abgehenden Stock neue Sorten draufgepfropft. Diese waren wohl wüchsiger als die alte Sorte, lagert also auch mehr Reservestoffe ein. Vor allem, wenn sie die ersten 1-2 Jahre keie Trauben tragen müssen.
Man sieht es schön am alten Holz. Ganz links am Ende vom Kordon ist das Holz über der Veredlung und der weissen Plastikbanderole dicker als darunter. Da steht Überschuss an. Weiter zur Basis sieht man auch schön die Gesetzmäßigkeiten vitaler Gehölze: nach jedem Ast wird das Holz dicker. Hinter der Kurve geht das lebende Holz ziemlich einseitig an dem faulenden Loch vorbei und bildet so einen `neuen´ Stamm neben dem alten. Wenn man diese Rebe absägen würde, wäre da wohl ein Ei und kein Kreis als Querschnitt.

Das lebende Holz ignoriert das alte, wächst dran vorbei und erfreut sich neuen Lebens. Das neue Leben hats durch das Jahr des veredelns geschenkt bekommen: ein Jahr nur Reservestoffeinlagerung für eine völlig veraltete, ausgehungerte Rebe. Der Überlebenswille eines jeden Gehölzes lässt solche Chancen nicht ungenutzt und so erwachen sie fast immer nach solchen Wohltaten zu neuem Leben.
Dieses muss man dann konsequent vital erhalten, nicht übermäßig mit Frucht belasten, vertrocknen lassen usw.
Das hast du gemacht, deswegen kann man den alten, ausgehungerten Stock als saniert ansehen.

Hast du gemacht, sehr gut. das ist das, wa sich darunter verstehe, dass man die Pflanzen nachvollziehen können muss, wenn man sie fördern will.

Der Vorgänger hat mit seinem Dünger nichts erreicht, klar. Es fehlt nicht an Dünger, wenn die Einlagerung der Reservestoffe und damit fehelndes Wurzelwachstum der Flaschenhals ist. Auch Laubabwurf im August wegen Pilzbefall kann man durch Stickstoff im nächsten Jahr nicht ausgleichen. Darüber brauchen wir beim Schnitt nicht reden.

Ich seh die Physiologie ähnlich wie du, man bekommts nicht irgendwo beigebracht, man muss oft selbst draufkommen. Durch Praxis, durch Überlegungen, aber so gut wie immer wird man irgendwie draufgestoßen, auch wenn man alles vorher schonmal gehört, gesehen und erlebt hat, manchmal fehlt dann doch noch der Funke, den man zum schalten braucht.


Muscat nay:
ich habe an meiner auch schon öfters Zapfen angeschnitten und dort waren auch Trauben dran, nicht die größten, aber es müssen auch nicht immer die größten Trauben sein. Große Trauben sind anfälliger: empfindlicher gegenüber abrupten Wetterveränderungen (Physiologie), empfindlicher gegenüber Pilzkrankheiten und anfälliger gegenüber Wespenfraß und Diebstahl. Es geht hier in der Pfalz nicht um große Trauben, sondern um gesunde. Möchte man mehr essen, erntet man 2. Es wird nichts verkauft, alles Selbstverzehr, da muss ich keinen durch die Optik locken.
Deswegen sind die ersten beiden Augen per se schonmal nicht ein wirkliches Problem.

360cm Platz für 24 Triebe, ich schätze mal knapp 3m ist sie breit. Nach links ist Platz, da kann dann auch gerne flacher erweitert werden. Wird sich zeigen wieviel Augen den Winter überstehen und wie die Blüte verrieselt usw., also wie ausgelastet der Stock am Schluss ist, ob ausgedünnt werden muss oder Triebe zurückgeschnitten. Ertragssicherheit ohne Spitzplan gibts nicht und von daher sind an sich bewährte Regeln in manchen Fällen nichts wert. Das muss keiner nachmachen und ich wills auch nicht empfehlen. Unterm Strich probiere ich aber gerne mit genau solchen Schnittexperimenten usw an diversen Kopien bestimmter Sorten das ein oder andere aus. Vielleicht ist ja der lange Anschnitt dieses Jahr wieder nicht überzeugend und von dem Zapfenkordon bleibt mehr zu ernten. Man weiss es erst hinterher, oder nie, wenn mans nicht probiert. Es ist hier manchmal nur die Physiologie, die das meiste entscheidet. Mitte April 25°C, feuchte Erde und schwül, da knallen hier auf dem fetten Boden alle Reben ins Kraut, da kann man auch mit Schnitt nichts mehr verhindern. Da bräuchte man eher Hormone, wenn man verrieseln verhindern will.
Es ist einfach nicht vergleichbar mit anderen Klimaten und üblichen Weinbergs- bzw Gartenböden. Nicht umsonst hat der Weinbau hier im Schwemmlandbereich vom Rhein keine wirkliche Bedeutung und fängt erst weiter oben auf den anderen Bodenarten an den Hängen wirklich an. Dazu kommt das Stadtklima, auch nicht immer einfach in extremen Jahren.

Ich will mich nicht rechtfertigen, verstehe es einfach als Versuch, bei dem der Ertrag egal ist, da genug anders geschnittene Stöcke gleicher Sorte in der Nähe stehen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 18. Januar 2017, 02:09:55
Es hat mit wuchsigkeit nicht zu tun in der Mitte ist original Grauburgunder….ich habe die Rebe essen lassen….(http://thumbs.picr.de/28051680jj.jpg)
Nach meiner Beobachtung Problem liegt mehr an die Saft Gefäßen die liegen dann zwischen vielen toten Leitungen und nächstes Jahr nicht gebraucht werden..so wie hier zb beim Nachbar.(http://thumbs.picr.de/28051681xa.jpg)(http://thumbs.picr.de/28052019sm.jpg)(http://thumbs.picr.de/28052021ve.jpg)
Jedes Jahr muss Rebe wo anders anfangen Saftgefäße zu bilden, ich habe das nur beendet in dem ich nicht mehr am Kopf geschnitten habe und die Rebe konnte totes Holz endlich ausreichlich auseinander schieben. Die kann jetzt die selbe Saft Banen immer wieder benutzen und neue dazu bilden….Schau mal erstes Bild ,da sieht fast nicht mehr übergang zwischen alt und neu..
Alle und auch du(deine Fotos) machen denselben Fehler in dem Ihr unproduktivsten Blättern dran lassen und Produktivsten entfernen…Weil Blätter die älter sind wie 60 Tagen verbrauchen mehr wie sie Produzieren.. Also nur Schnittstelle versetzt und Wurzelmasse füttern gelassen mehr nicht…

Junge anlage ,schau mal diese Anlage die blätter waren vor der blüte manche 40 Tage alt und dann kamm Ertrag noch dazu..Bei fette Düngung hungern doch diese Reben bis zu tode..(http://thumbs.picr.de/28051683wj.jpg)    (http://thumbs.picr.de/28051684ls.jpg)

Und da sind meine vollgefressene ;D (http://thumbs.picr.de/28051685qr.jpg)  (http://thumbs.picr.de/28051978mz.jpg) (http://thumbs.picr.de/28051686pn.jpg)
Alle spitzen sieht man noch wertvolle Eiweiß von Hunderten von Blättern lagert in den Wurzeln und Holz….Das wiesen auch viele nicht das Gelbe Blätter im Herbst sind nur lehre Hüllen der Ganze Chlorophyll  „Eiweiß“ ist in den Wurzeln und Holz verlagert um im Frühjahr zu starten trotz kühlem Boden…
Also jedes Blatt ist wertvoll wie sau…
Und da sind meine neusten Entwicklungen mit möglichst vielen Vorteilen aus verschiedenen Systemen zusammen gepresst!
Das ist ein mini Kordon von 1,25 bis 2M länge für kleinere abstände in der Reihe mit zwei köpfen ,da durch mit dreifachen Altholz-Speicher was sehr positiv auf Ertragsqualität sich zeigt und zwei Ertragsruten, wo die schönste Trauben pro Stock sich um 100% dadurch erhöht wird…Viele verschiedene Möglichkeiten zum Schnitt oder Ersatz von Augen nach den Frösten oder so…
(http://thumbs.picr.de/28051976kv.jpg) (http://thumbs.picr.de/28052022ig.jpg)
Für Groß-Winzer uninteressant weil er verdient nur 1Euro pro kg und seine Arbeiter dürfen nicht denken und je mehr kleine verrieselte Beeren sind ist sehr Gut…
Weil Weinrebe braucht möglichst wässerige, saftige Beeren mit viel dicker Haut für viel Säure zum Wein haltbar zu machen und nicht zu viel Zucker damit Weine nicht so stark werden wie in Süden Europas wo Alkohol nicht dominieren soll sondern ergänzt, unterstreicht und verstärkt  den Geschmack in unseren Weinen….
Für Hobby Winzer ist auch interessant weil er das doppelte Ertrag in bester Qualität für sich machen kann…
Für uns Hobby und Obstbauer ist aber sehr wichtig weil man andere Ziele verfolgt so wie nicht spürbarer Haut beim Essen, knackigem, festem und trotzdem saftigen Fruchtfleisch mit weniger Säure und viel Zuckergehalt mit Großen Trauben und großen Beeren und braucht dafür Lange Schnitt, viele Reserveaugen und ganz viel Speicherplatz im Altholz!(http://thumbs.picr.de/28051977ra.jpg)

Und da kann ich keinen Sinn und Logik für Zapfenschnitt nicht sehen obwohl bei manchen Sorten wie Arkadia sinnvoll wäre um kleinere Trauben zu haben und bessere Holzreife danach zu bekommen….Aber nicht bei Muskat Nay…



Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 18. Januar 2017, 02:11:03
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Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 19. Januar 2017, 22:36:16
Also nur nochmal damit wir nicht aneinander vorbeireden, das hier ist eine von meinen Muscat Nay in meinem Garten:

1.5.16:
(http://up.picr.de/28068150sy.jpg)

16.5.16
(http://up.picr.de/28068151ce.jpg)

6.9.16
(http://up.picr.de/28068152vh.jpg)


Die andere mit dem Kordonzapfenschnitt in einem anderen Garten schneide ich nur im Winter, auf den Sommerschnitt und die Laubarbeiten habe ich keinen Einfluss. Die Frumoasa alba in dem Garten wurde im Sommer kurz vor Reife komplett entlaubt und die Beeren kompostiert, da falscher Mehltau und Co seine Spuren hinterlassen hatten und der Anblick nicht mehr ertragen wurde. Die MN vom Foto wurde wahllos in Form geschnitten als der Gärtner die Himbeeren nebenan ausputze und deswegen die langen triebe von der Traube im Weg waren. Ich kann dann nichts mehr machen, wenn ich das hinterher erst entdecke.
Wenn ich was ausprobieren möchte, dann kann ich das am ehesten in dem Garten machen, weil totaler Käse nicht unbedingt schlimmer als die Alternative ist.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Schalli am 20. Januar 2017, 07:28:06
Hallo,
ich gebe jetzt mal meine laienhafte Meinung zu der MN kund ;), mal sehn ob ich evtl. richtig liege  (vieleicht wenigstens etwas).
mir sind auf den beiden "Armen" zuviele Triebe, hätte nur die Hälfte davon gelassen,
Meiner , wie schon erwähnt Anfänger Meinung nach hat die Rebe nach dem einkürzen viel(zuviel) Kraft und Saft in die Ausbildung von Ersatz/Geiztrieben investiert.


Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 20. Januar 2017, 09:42:48
Das letzte Bild sieht aber stark nach Schwarzholzkrankheit aus.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 20. Januar 2017, 10:00:01
Die würde ich gerne ausschließen können. Brennnesseln sind aber genug vorhanden und allgemein ist die Lage hier für Phytoplasmen extrem.

Mir ist die Flächigkeit der Färbungen nicht ausreichend, ich tippe eher auf grüne Rebzikade. Würde mir besser gefallen, die könnte man eventuell auch bekämpfen.

Was die Geiztriebe angeht, die verbrauchen Mineralik, liefern aber Assimilate, Energie. Die ernähren also mehr den Stock als dass sie ihn aushungern. Wenn dann hungern sie die Trauben aus.
Allgemein, ok, klar, die Laubwand ist zu dicht und es wurde wohl auch zu früh obenrum gekürzt, deswegen die vielen Geiztriebe. 
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 20. Januar 2017, 12:28:11
Die würde ich gerne ausschließen können. Brennnesseln sind aber genug vorhanden und allgemein ist die Lage hier für Phytoplasmen extrem.

Mir ist die Flächigkeit der Färbungen nicht ausreichend, ich tippe eher auf grüne Rebzikade. Würde mir besser gefallen, die könnte man eventuell auch bekämpfen.

Was die Geiztriebe angeht, die verbrauchen Mineralik, liefern aber Assimilate, Energie. Die ernähren also mehr den Stock als dass sie ihn aushungern. Wenn dann hungern sie die Trauben aus.
Allgemein, ok, klar, die Laubwand ist zu dicht und es wurde wohl auch zu früh obenrum gekürzt, deswegen die vielen Geiztriebe.

Ich hofe das du verstehst das Muskat Nay keine Tafeltraube ist und egal wie du geschnitten hast wird sie irgendwie abfangen…
Letztes Bild zeig für mich das Stock nicht belastet ist mit Ertrag und aus dem Grund war Ertrag zeitig reif..

Schon mit Wein-Sorte Dornfelder, hätte Stock  das Zehnfache gehabt an Ertrag und das wäre schon ein riesen Problem gewesen und ich spreche noch nicht von Tafeltrauben… ;)

Scwarzholzkrankheit oder Roter-Berner ist egal der Stock sieht müde aus schon mit dieser Belastung und soll wie ein Monster aussehen…
Das ist soweit die Theorie und auch richtig aber…. , „Was die Geiztriebe angeht, die verbrauchen Mineralien, liefern aber Assimilate, Energie.“ 
Wenn sie sich beschatten gegenseitig auch?
Warum soll es für Laub-Produktion verbraucht sein und nicht für die Trauben?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 20. Januar 2017, 12:45:01
alle@
Ist ausweg ab 1Min mit dem Düngen richtig?
https://www.youtube.com/watch?v=jWw7puU5skM
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 20. Januar 2017, 15:22:22
Was soll die Rebe jetzt mit Dünger? Sie ruht und wird erst in den nächsten  10-12 Wochen austreiben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 22. Januar 2017, 13:10:23
Ich hofe das du verstehst das Muskat Nay keine Tafeltraube ist und egal wie du geschnitten hast wird sie irgendwie abfangen…
Mir dämmerts langsam, dass die einfach nicht genug Ertrag abwerfen kann, als dass sie den Namen Tafeltraube verdient hätte.

Die Geiztriebe, die sich gegenseitig beschatten haben 10cm bis sie aus der Laubwand draussen sind, danach können sie fast nur älteres Laub beschatten. Es gibt keine benachbarten Rebzeilen, die Schatten werfen könnten. Sonne am Tag etwa bis 18h. Wetterbericht sagt 868kWh/m² bei 1372Sonnenstunden von April bis September. Da gibts schlechtere Lagen, wo viele Trauben mit schlechter Erziehung auch was werden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 23. Januar 2017, 23:34:22
Ich hofe das du verstehst das Muskat Nay keine Tafeltraube ist und egal wie du geschnitten hast wird sie irgendwie abfangen…
Mir dämmerts langsam, dass die einfach nicht genug Ertrag abwerfen kann, als dass sie den Namen Tafeltraube verdient hätte.

Die Geiztriebe, die sich gegenseitig beschatten haben 10cm bis sie aus der Laubwand draussen sind, danach können sie fast nur älteres Laub beschatten. Es gibt keine benachbarten Rebzeilen, die Schatten werfen könnten. Sonne am Tag etwa bis 18h. Wetterbericht sagt 868kWh/m² bei 1372Sonnenstunden von April bis September. Da gibts schlechtere Lagen, wo viele Trauben mit schlechter Erziehung auch was werden.

@thuja thujon, du hast recht, jeder macht wie er will.Weintrauben und Tafeltrauben unterscheiden sich nicht nach Größe weil die Größe ist Relativ  sondern  Zucht-Ziele sind ganz andere bei Tafeltrauben zb. Haut, Fruchtfleisch, Kerne, Säure, Zucker sollen anders und sind anders wie bei Weintrauben. Bei Muskat Nay ist nichts davon von Tafeltrauben so wie ich kenne..
Es ist nicht wichtig dass du was lernst mit diese Sorte versagt keiner so lange kein Vergleich da ist, wichtig ist das möglichst viele Menschen lesen.
Für viele wird das noch nichts sagen, alles Unlogisch noch und sie werden noch paar Jahren brauchen dafür, für viele anderen die das durch haben wird nicht genug Info sein, aber für viele gerade rechtzeitig wird es passen weil sie schon paar Jahren ohne großen Erfolg alles ausprobiert haben.
Also nehme es nicht Persönlich und gut das man mit dir gut Debattieren kann und Danke für die Fotos!
Viele trauen sich nicht hier ein Foto vom Garten zu zeigen weil sie denken das jeder würde sehen was nicht perfekt ist und machen lieber Jahr für Jahr Feller…
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 25. Januar 2017, 17:37:41
Es ist nicht wichtig dass du was lernst mit diese Sorte versagt keiner so lange kein Vergleich da ist
;D
Die  Formulierung ist gut, die muss ich mir merken.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: RobRoy am 26. Januar 2017, 12:41:15
 ;D  Ich trau mich mal und zeige meine 4 Reben.

Rebe 1;  diese Rebe soll meine Pergola beschatten, Lage; Südlage volle Sonne wenn vorhanden, den ganzen Tag.
Die Rebe wurde letztes Jahr im Frühsommer gesetzt, geschnitten habe ich sie noch nicht.
Die Trauben dieser Rebe sind eine Wucht, fast Kernlos, etwas kleiner als die Gekauften und süßlich vom Geschmack.
(http://up.picr.de/28131564gj.jpg)

Rebe 1 mit Pergola;
(http://up.picr.de/28131565if.jpg)

Rebe 2; An der habe ich mich letztes Jahr ausgetobt und alle Triebe bis auf 2 weggeschnitten.
Trotz allem wucherte sie und ich habe mich im Sommer nicht mehr getraut den einen oder anderen Austrieb wegzuschneiden.
Lage; Wie Rebe 1 jedoch durch den Blauglockenbaum mit weit mehr Schatten als mir lieb ist.
(http://up.picr.de/28131566cv.jpg)

Rebe 3; Dürfte sich um einen Uhudler handeln, zumindest wurde mir das so gesagt.
Da ich ihn aus Platzgründen schon zum 3.mal versetzt habe hatte ich bisher noch nicht das Glück Weintrauben zu ernten.
Lage; Wie Rebe 1 mit etwas mehr Schatten, im Sommer bis ca. 15 Uhr die volle Sonne danach beschattet ihn der Zaun.
(http://up.picr.de/28131567gv.jpg)

Rebe 4. Steht Ostseitig und hat Vormittags die volle Sonne.
Die habe ich letztes Jahr ebenfalls versetzt und keinen Schnitt im Frühjahr vorgenommen.
Da die Trauben nicht sonderlich schmecken möchte ich die hässliche Fassade der Holzhütte hinter ihren Blättern verschwinden lassen.
(http://up.picr.de/28131568bo.jpg)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 26. Januar 2017, 22:05:12
Herzlich willkommen Robert!! Leider nur wenige trauen sich hier was zu fragen, du hast jetzt auch ein paar Jahren leider verloren..
Rebe1: ist noch keine Wucht, schau mal die Augen sind dicht bei einander.
Sortenname ist sehr, sehr wichtig sonst kann man schlecht was dazu sagen..
Wenn Pergola nur das Dach(ohne Wände) ist, dann solltest du nur einen Trieb groß ziehen, jetzt hast du mindestens einen Jahr verloren…
Rebe 2: Hast alles richtig geschnitten aber du hast keine Spaliere gemacht? Und du muss wenigstens auf 60cm höhe kommen mit den Bogenruten sonst werden Trauben sehr schnell Krank.
Rebe 3: Hungerleider, da kann man nicht viel sagen. :(
Rebe 4: Du hast keinen Platz und tust eine Rebe setzen wo nicht schmeckt?
Wohlschmeckende Sorten können genauso alles verstecken! ;)
Jetzt hast du meine Meinung dazu, hast du Fragen?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Fachwerker am 27. Januar 2017, 09:41:37
Hallo Traubenfreunde,

Zitat von: jakob link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]2800555#msg2800555 date=1485464712]
 Leider nur wenige trauen sich hier was zu fragen, du hast jetzt auch ein paar Jahren leider verloren..

Diese Vorlage verwandel ich mal...

Bin Tafeltrauben-Neuling und möchte eine, gerade im Bau befindliche Pergola begrünen.
Die geplante Konstruktion ist ein wenig speziell. Und weil ich Dinge, die ich anfange, richtig machen will  habe ich mich erstmal in das Thema eingelesen. 400 Seiten bei den Sorten und 60 Seiten bei der Erziehung hat ein klein wenig Zeit in Anspruch genommen ;)

Viele Dinge sind jetzt schon klarer doch ein paar Fragen bleiben.

Die Pergola wird als U an der Giebelseite des Gartenhauses gebaut. Gesamt ca. 3 x 3 Meter. Das Ganze liegt am Hang, d.h. hinter der Pergola ist das Gelände ca. 90 cm höher als die Terasse.
Damit bleibt eine Höhe von ca. 1,30- 1,50 m bis Oberkante Pergola im Pflanzbereich.

Jetzt möchte ich keine waagerechte „Pergoladecke“, sondern möchte von diesen 3 Seiten Rankdrähte umlaufend im Abstand von 30cm bis zur Firstpfette führen. Es soll eine Art Zeltdach entstehen. Die Spanndrähte laufen dann im Winkel von 30-45° zum First in 3,50 m Höhe, je nach Position des Drahts. D.h. die Drahtlängen variieren zwischen 2 und 3,5 m. Die Seiten sollen auch berankt werden, die hintere Seite nicht unbedingt.

Dass zur Pflege eine Leiter notwendig ist, ist für mich OK.

Jetzt meine Fragen zur Pflanzung und Erziehung.

Ist das ganze prinzipiell denkbar, oder totaler Mist? Wenn denkbar dann..

1. Vier Reben möchte ich insgesamt pflanzen. Ist das in Ordnung?
2. Planzen möchte ich jeweils eine an den Seiten (als Wand und evtl. ein bisschen Dach) und zwei Stück hinten (nur fürs Dach). Sind diese Positionen OK?
3. Lasse ich hinten den Stamm dann bis auf  1,30m und dann Fruchttriebe, oder den Stamm niedriger?
4. Können sich die Reben an 30-45° geneigten Drähten festhalten?
5. Wenn die Trauben eher in Stammnähe hängen, sind sie ja auf der niedrigen Seite, korrekt?

Mir fällt bestimmt noch mehr ein, belasse es aber erst mal bei diesen Fragen.

Zum besseren Verständnis habe ich eine Skizze angehängt. Die Proportionen stimmen nicht ganz ;)
Das Rote sind die Drähte, das Blaue die Pergola aus Holz.



Falls der ein oder andere bis hier gelesen hat, Dankeschön für eure Hilfe.


Gruß

Fachwerker
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Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 27. Januar 2017, 13:55:43
Na ja, Drähte würde ich für das Dach nicht nehmen. Wenn, dann VA-Stahlseile 6 mm. Da kommt dann ganz schön was an Gewicht zusammen. An den Seilen können sich die Ranken auch gut festhalten.
An Deiner Stelle hätte ich 6 Reben gepflanzt. Eigentlich sollte hier Deine überarbeitete Skizze sein, aber diese lässt sich nicht einstellen.

Auf deiner Skizze rechts der erste Pfosten, Rebe 1 die dort hochwächst und oben rechts dem Balken entlang als Waagerechtkordon.
                                                              Rebe 2 am linken Pfosten als Flachbogen.
                                                              Rebe 3 wieder links ums Eck (auf der 3m breiten Seite) hochziehen und oben am Balken auch als Waagerechtkordon.

Auf der anderen Seite spiegelverkehrt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Fachwerker am 27. Januar 2017, 16:33:09
Hallo Sandor,

gemeint sind natürlich Spannseile, für Reben als Rankhilfe geeignet.  ;D

Es wurde hier schon eine einzelne Rebe für ein Pergoladach ähnlicher Größe vorgeschlagen. Deswegen dachte ich, mit vier ist es noch nicht übertrieben.
Bei 6 Reben habe ich Bedenken, dass mir alles zu sehr zu wuchert. Habe relativ wüchsige Sorten ausgesucht.(?)
Aladdin, Aroczny, Garold und Rossowi Timur.

Über Deinen Pflanzvorschlag muss ich mal nachdenken.

Mein Problem ist, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann wie sich diese Wüchsigkeit in der Praxis zeigt. Eine weitere Schwierigkeit ist, sich vor zu stellen, oder zu wissen, wie dann der spätere Stamm, Kordon, Bogen, Zapfen, oder was auch immer aussehen soll. Zum Glück muß im ersten Jahr der Trieb einfach nur wachsen  :-\

Danke Dir und Gruß

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 27. Januar 2017, 18:16:49
Vielleicht klappt es jetzt

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: RobRoy am 28. Januar 2017, 11:27:55
Herzlich willkommen Robert!! Leider nur wenige trauen sich hier was zu fragen, du hast jetzt auch ein paar Jahren leider verloren..
Rebe1: ist noch keine Wucht, schau mal die Augen sind dicht bei einander.
Sortenname ist sehr, sehr wichtig sonst kann man schlecht was dazu sagen..
Wenn Pergola nur das Dach(ohne Wände) ist, dann solltest du nur einen Trieb groß ziehen, jetzt hast du mindestens einen Jahr verloren…
Rebe 2: Hast alles richtig geschnitten aber du hast keine Spaliere gemacht? Und du muss wenigstens auf 60cm höhe kommen mit den Bogenruten sonst werden Trauben sehr schnell Krank.
Rebe 3: Hungerleider, da kann man nicht viel sagen. :(
Rebe 4: Du hast keinen Platz und tust eine Rebe setzen wo nicht schmeckt?
Wohlschmeckende Sorten können genauso alles verstecken! ;)
Jetzt hast du meine Meinung dazu, hast du Fragen?


Danke für deine Antwort und ja ich habe ein paar Fragen ?

Zur Rebe 1; Namen kann ich nicht sagen, war ein Geschenk.
Ich möchte das Dach der Pergola begrünen/beschatten, welchen Trieb soll ich nun hochziehen lassen ?
Da habe ich die Qual der Wahl und ich sehe nicht welcher Trieb nun der Beste ist.

Zur Rebe 2;
Auch ein Geschenk, mein Onkel hat solche Reben in Slowenien stehen, die anderen 2 sind auch von ihm, vielleicht hilft dir das weiter?
Spalier hätte ich eines gemacht, man sieht es sehr schwer und da sie meine erste Rebe war habe ich natürlich ihren Wachstumstrieb völlig unterschätzt.
Das werde ich heuer im Frühjahr bereinigen, da kommt ein schönes Rankgerüst hin.
Wie ich nun die Höhe von über 60 cm (derzeit um die 50cm) erreichen kann wäre meine nächste Frage ?

Rebe 3: Vermutlich ein Uhudler  ??? wurde im Herbst letzten Jahres versetzt, ich habe sie stark zurück geschnitten.
Bin mir sicher das die heuer richtig in Schwung kommt, die Lage wäre mMn ideal.

Rebe 4: Hätte mein Onkel weggeworfen, ich habe ihr hier den Gnadenplatz gelassen.
Zum Ranken hätte sie um die 5 Meter Platz Lage Ostseitig.
Vermutlich handelt es sich hier um einen Veltliner, ist ziemlich sauer.
Falls du mir zu einer Sorte raten kannst die Nachmittags ohne Sonne auskommt und trotz allem noch genießbare Trauben hat würde ich diese Rebe ausgraben und entsorgen.

  Danke  :)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wurmkönig am 29. Januar 2017, 15:16:38
So liebe Tafeltraubenexperten - nach mehrmonatigem Studium der Blogs bin ich zwar gedanklich reifer, habe aber trotzdem ein Traubenproblem bei dem ich nicht weiter weiss.

Ich habe diese Rebe übernommen als ich hier eingezogen bin, vermutlich handelt es sich um die Sorte "Philipp" (Datteltraube, Igeltraube) - die Form der Früchte ist ziemlich einzigartig.

Meine bisherigen Erfahrungen: Sie ist vor 2 Jahren relativ "senkrecht" gewachsen und hatte auch schöne, große  Erträge dran. Im Spätsommer - so gegen Ende August - habe ich dann die ganzen Pflanzen entlang der Mauer (mit Nord-Süd-Ausrichtung) mit Kompost gedüngt. Da hat sich dann schlagartig (innerhalb einer Woche) massiv Mehltau an den Blättern gebildet - speziell an den Blättern im Bereich der Mauer (bzw. des Zauns). Die Trauben hatten vereinzelt Mehltau, aber die meisten konnte man verwenden.

Mit den 2 Armen (1 und 2) habe ich dann letztes Jahr versucht einen Kordon zu bilden. Da waren heuer auch jede Menge Trauben dran, aber keine einzige ist davon ausgereift. Die Rebe wuchert so stark, dass ich mit dem Schneiden kaum hinterherkomme. (Wie kann das sein, bei so viel Ertrag dran?) An der Position 3 bildet sie ständig einen Trieb der innerhalb eines Monats auch mal 3 Meter lang wird. Naja, weil es die Winzer in der Umgebung auch so machen habe ich sie mehrfach "gegipfelt", also alles ab was höher wie der Zaun wird und den Trieb an Position 3 habe ich letztes Jahr 2 x vollständig entfernt.

Ich bin noch kein "Traubenflüsterer" (was will mir denn der Wuchs sagen) hat jemand einen Vorschlag wie der Schnitt heuer ausfallen sollte und wie ich das enorme Wachstum in Ertrag umgesetzt kriege?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wurmkönig am 29. Januar 2017, 15:18:21
Sorry, hier noch das Bild.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 31. Januar 2017, 13:16:19
Das ist eine Kunst für mich und sehr gut erdacht!
Also meine Meinung hach:
1.   Keine Seile nur Draht verwenden!
2.   Vorne 2 Reben an vorderen Pfeilen für die Wende auf 60-70cm Höhe anfangen der Rest vom Laub über die 1,30M wird nach oben klettern.
3.   2 Reben an mittleren Pfeilen gleich bis zum Dach ziehen und dort Kordon zum Haus machen.
Jetzt eine Frage zu den Sortenwahl: Willst du nu begrünen  oder willst du auch Große Trauben haben und die bis zu reife in beuteln schützen?

(http://thumbs.picr.de/28182645re.jpg) 
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 31. Januar 2017, 13:44:24
Herzlich willkommen Robert!! Leider nur wenige trauen sich hier was zu fragen, du hast jetzt auch ein paar Jahren leider verloren..
Rebe1: ist noch keine Wucht, schau mal die Augen sind dicht bei einander.
Sortenname ist sehr, sehr wichtig sonst kann man schlecht was dazu sagen..
Wenn Pergola nur das Dach(ohne Wände) ist, dann solltest du nur einen Trieb groß ziehen, jetzt hast du mindestens einen Jahr verloren…
Rebe 2: Hast alles richtig geschnitten aber du hast keine Spaliere gemacht? Und du muss wenigstens auf 60cm höhe kommen mit den Bogenruten sonst werden Trauben sehr schnell Krank.
Rebe 3: Hungerleider, da kann man nicht viel sagen. :(
Rebe 4: Du hast keinen Platz und tust eine Rebe setzen wo nicht schmeckt?
Wohlschmeckende Sorten können genauso alles verstecken! ;)
Jetzt hast du meine Meinung dazu, hast du Fragen?


Danke für deine Antwort und ja ich habe ein paar Fragen ?

Zur Rebe 1; Namen kann ich nicht sagen, war ein Geschenk.
Ich möchte das Dach der Pergola begrünen/beschatten, welchen Trieb soll ich nun hochziehen lassen ?
Da habe ich die Qual der Wahl und ich sehe nicht welcher Trieb nun der Beste ist.

Zur Rebe 2;
Auch ein Geschenk, mein Onkel hat solche Reben in Slowenien stehen, die anderen 2 sind auch von ihm, vielleicht hilft dir das weiter?
Spalier hätte ich eines gemacht, man sieht es sehr schwer und da sie meine erste Rebe war habe ich natürlich ihren Wachstumstrieb völlig unterschätzt.
Das werde ich heuer im Frühjahr bereinigen, da kommt ein schönes Rankgerüst hin.
Wie ich nun die Höhe von über 60 cm (derzeit um die 50cm) erreichen kann wäre meine nächste Frage ?

Rebe 3: Vermutlich ein Uhudler  ??? wurde im Herbst letzten Jahres versetzt, ich habe sie stark zurück geschnitten.
Bin mir sicher das die heuer richtig in Schwung kommt, die Lage wäre mMn ideal.

Rebe 4: Hätte mein Onkel weggeworfen, ich habe ihr hier den Gnadenplatz gelassen.
Zum Ranken hätte sie um die 5 Meter Platz Lage Ostseitig.
Vermutlich handelt es sich hier um einen Veltliner, ist ziemlich sauer.
Falls du mir zu einer Sorte raten kannst die Nachmittags ohne Sonne auskommt und trotz allem noch genießbare Trauben hat würde ich diese Rebe ausgraben und entsorgen.

  Danke  :)

Rebe 1.man soll immer die unteste am Basis nemen.Ich hätte so gemacht (http://thumbs.picr.de/28182695uo.jpg)  aber zu erst biegen und anbinden und erst dann schneiden und am besten im Regenwetter dann sind die Triebe sehr elastisch!

Rebe 2-3 Geschenk ist immer was besonderes trotzdem brauchst du 2.50-2.70M hohe Spaliere wenn gute Ergebnisse haben willst..
Rebe 4.Dein Onkel ist sehr klüger Mann !
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 31. Januar 2017, 14:51:27
Hallo Sandor,

gemeint sind natürlich Spannseile, für Reben als Rankhilfe geeignet.  ;D

Es wurde hier schon eine einzelne Rebe für ein Pergoladach ähnlicher Größe vorgeschlagen. Deswegen dachte ich, mit vier ist es noch nicht übertrieben.
Bei 6 Reben habe ich Bedenken, dass mir alles zu sehr zu wuchert. Habe relativ wüchsige Sorten ausgesucht.(?)
Aladdin, Aroczny, Garold und Rossowi Timur.

Über Deinen Pflanzvorschlag muss ich mal nachdenken.

Mein Problem ist, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann wie sich diese Wüchsigkeit in der Praxis zeigt. Eine weitere Schwierigkeit ist, sich vor zu stellen, oder zu wissen, wie dann der spätere Stamm, Kordon, Bogen, Zapfen, oder was auch immer aussehen soll. Zum Glück muß im ersten Jahr der Trieb einfach nur wachsen  :-\

Danke Dir und Gruß

Aladdin, Aroczny, Garold und Rossowi Timur gehen nicht, nur Alladdin ist zum begrünung Geeignet der Rest ist nicht gut, nur verlorene Jahre.Du brauchst Pilzfeste die gut schmäcken weil du nicht spritzen kannst..
Erziehung:  alle ,egal was für Sorte auf 2 Augen schneiden (http://thumbs.picr.de/28182875vb.jpg)  und bei allen nur einen Trieb so lange wie nur moglich siehen (http://thumbs.picr.de/28182881oy.jpg) .
Bei vorderen 2 im zweiten Jahr verzweigen (http://thumbs.picr.de/28182877qe.jpg)  und hinteren in eine seite bis zum Haus eine Kordon machen am unteren Kante entlang (http://thumbs.picr.de/28182879vx.jpg)

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 31. Januar 2017, 15:10:33
So liebe Tafeltraubenexperten - nach mehrmonatigem Studium der Blogs bin ich zwar gedanklich reifer, habe aber trotzdem ein Traubenproblem bei dem ich nicht weiter weiss.

Ich habe diese Rebe übernommen als ich hier eingezogen bin, vermutlich handelt es sich um die Sorte "Philipp" (Datteltraube, Igeltraube) - die Form der Früchte ist ziemlich einzigartig.

Meine bisherigen Erfahrungen: Sie ist vor 2 Jahren relativ "senkrecht" gewachsen und hatte auch schöne, große  Erträge dran. Im Spätsommer - so gegen Ende August - habe ich dann die ganzen Pflanzen entlang der Mauer (mit Nord-Süd-Ausrichtung) mit Kompost gedüngt. Da hat sich dann schlagartig (innerhalb einer Woche) massiv Mehltau an den Blättern gebildet - speziell an den Blättern im Bereich der Mauer (bzw. des Zauns). Die Trauben hatten vereinzelt Mehltau, aber die meisten konnte man verwenden.

Mit den 2 Armen (1 und 2) habe ich dann letztes Jahr versucht einen Kordon zu bilden. Da waren heuer auch jede Menge Trauben dran, aber keine einzige ist davon ausgereift. Die Rebe wuchert so stark, dass ich mit dem Schneiden kaum hinterherkomme. (Wie kann das sein, bei so viel Ertrag dran?) An der Position 3 bildet sie ständig einen Trieb der innerhalb eines Monats auch mal 3 Meter lang wird. Naja, weil es die Winzer in der Umgebung auch so machen habe ich sie mehrfach "gegipfelt", also alles ab was höher wie der Zaun wird und den Trieb an Position 3 habe ich letztes Jahr 2 x vollständig entfernt.

Ich bin noch kein "Traubenflüsterer" (was will mir denn der Wuchs sagen) hat jemand einen Vorschlag wie der Schnitt heuer ausfallen sollte und wie ich das enorme Wachstum in Ertrag umgesetzt kriege?

Kein Wunder! Mir sagt die Wachstum das wenn ich Probleme mit starkem Wuchs habe ,ich soll als Minimum logisch denken, verstehen und nicht Gießen oder mit Mist düngen!
Zweites, das kann auch Sorte Souvenir sein und ist genau so schlecht wie Philipp und kannst gleich wegwerfen oder umveredeln.
Wachstum bremst man mit dem Platz und nicht mit düngen und schneiden. Machmal einen Kordon mit zwei schultern links 3-5M und Rechts 3-5M lang, Spaliere 2.50-2.70 M hoch und er wird sehr zahm und du hast noch 50kg Super Trauben!
(http://thumbs.picr.de/28182879vx.jpg)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Fachwerker am 31. Januar 2017, 15:36:06
Zitat von: jakob

Jetzt eine Frage zu den Sortenwahl: Willst du nu begrünen  oder willst du auch Große Trauben haben und die bis zu reife in beuteln schützen?


Hallo Jakob,

Danke Dir für Deine Hilfe.

Zu Deiner Frage, 3 Ziele habe ich. Schöne gesunde Trauben, Schatten im Sommer und einigermaßen gut aussehen soll es auch.

Die Trauben werde ich, wenn es soweit ist zum Schutz in Beutel packen.

Zitat von: Jakob
Aladdin, Aroczny, Garold und Rossowi Timur gehen nicht, nur Alladdin ist zum begrünung Geeignet der Rest ist nicht gut, nur verlorene brauchst Pilzfeste die gut schmäcken weil du nicht spritzen kannst..

Welche würdest Du empfehlen? Keine blauen Trauben.  ???


Fachwerker
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: RobRoy am 31. Januar 2017, 19:06:29
........


Danke dir damit ist mir geholfen  :)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wurmkönig am 31. Januar 2017, 19:27:21
Kein Wunder! Mir sagt die Wachstum das wenn ich Probleme mit starkem Wuchs habe ,ich soll als Minimum logisch denken, verstehen und nicht Gießen oder mit Mist düngen!
Ja, gedüngt habe ich unvorsichtigerweise mit Kompost (ohne Mist - nur Grünschnitt + Holzteile) vor 2 Jahren, weil es danach schlagartige Mehltaubildung gab heuer (2016) gar nicht. In Wikipedia wird auf https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Mehltau_der_Weinrebe wird auf zu hohe Stickstoffgaben verwiesen, d.h. das scheint ein häufigeres Problem zu sein. Gießen ... naja, ich hatte 2016 ca. 1800 mm Jahresniederschlag, aktiv giessen erübrigt sich da von selbst.

Zweites, das kann auch Sorte Souvenir sein und ist genau so schlecht wie Philipp und kannst gleich wegwerfen oder umveredeln.
Wachstum bremst man mit dem Platz und nicht mit düngen und schneiden. Machmal einen Kordon mit zwei schultern links 3-5M und Rechts 3-5M lang, Spaliere 2.50-2.70 M hoch und er wird sehr zahm und du hast noch 50kg Super Trauben!
Der Geschmack war vor 2 Jahren nicht überragend, aber akzeptabel. Veredelt habe ich noch nie, aber den Kordon werde ich probieren.

Kann es sein, dass es Reben gibt die einem sagen: "Ich will senkrecht hoch wie eine Rakete, und sonst werde ich krank?" Naja, mal abwarten was der Kordon so ergibt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 01. Februar 2017, 11:53:41
Zitat von: jakob

Aladdin, Aroczny, Garold und Rossowi Timur gehen nicht, nur Alladdin ist zum begrünung Geeignet der Rest ist nicht gut, nur verlorene brauchst Pilzfeste die gut schmäcken weil du nicht spritzen kannst..

Welche würdest Du empfehlen? Keine blauen Trauben.  ???


Fachwerker

Wie kommst du auf diese Sorten drauf Aroczny, Garold und Rossowi Timur? Hast du sie schon gehabt?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 01. Februar 2017, 12:08:58
Kein Wunder! Mir sagt die Wachstum das wenn ich Probleme mit starkem Wuchs habe ,ich soll als Minimum logisch denken, verstehen und nicht Gießen oder mit Mist düngen!
Ja, gedüngt habe ich unvorsichtigerweise mit Kompost (ohne Mist - nur Grünschnitt + Holzteile) vor 2 Jahren, weil es danach schlagartige Mehltaubildung gab heuer (2016) gar nicht. In Wikipedia wird auf https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Mehltau_der_Weinrebe wird auf zu hohe Stickstoffgaben verwiesen, d.h. das scheint ein häufigeres Problem zu sein. Gießen ... naja, ich hatte 2016 ca. 1800 mm Jahresniederschlag, aktiv giessen erübrigt sich da von selbst.

Zweites, das kann auch Sorte Souvenir sein und ist genau so schlecht wie Philipp und kannst gleich wegwerfen oder umveredeln.
Wachstum bremst man mit dem Platz und nicht mit düngen und schneiden. Machmal einen Kordon mit zwei schultern links 3-5M und Rechts 3-5M lang, Spaliere 2.50-2.70 M hoch und er wird sehr zahm und du hast noch 50kg Super Trauben!
Der Geschmack war vor 2 Jahren nicht überragend, aber akzeptabel. Veredelt habe ich noch nie, aber den Kordon werde ich probieren.

Kann es sein, dass es Reben gibt die einem sagen: "Ich will senkrecht hoch wie eine Rakete, und sonst werde ich krank?" Naja, mal abwarten was der Kordon so ergibt.

Keine Ausrede, es ist egal was du nicht gemacht hast oder gemacht hast. Du sollst so viel Platz geben das die Rebe sich auf Ertrag konzentrieren kann und nicht nur auf Laub was du weg schneidest.
Die Pflanze ist nicht dumm und sie spürt wieviel sie Laub benötigt zum Ertrag groß zuziehen und wenn da nur wertvolle Eiweiß weg geschnitten wird wie soll sie sich auf reife konzentrieren?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 01. Februar 2017, 12:33:27



Kann es sein, dass es Reben gibt die einem sagen: "Ich will senkrecht hoch wie eine Rakete, und sonst werde ich krank?" Naja, mal abwarten was der Kordon so ergibt.

Was heißt NAJA? Es muss senkrecht wachsen und nicht vielleicht, endlich hast du es auch wenn es nur geraten hast!  ::)Kordon ist ja für senkrecht und für mehr Triebe um Rebe Wind aus der Segel zunehmen! Dafür brauchst ja 2.50M Spaliere dass jeder Trieb nicht schneiden sollst weil sonst starten die Geize und machen den Laub dicht und dann wird alles Krank und dann wird sich Rebe reparieren wollen und wieder nicht mehr auf Ertrag sich konzentrieren können..Du muss das für nicht tun wenn du sagst "NAJA" du  kannst ja weiter machen wie du bis jetzt gemacht hast.Viel Erfolg! ;D
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wurmkönig am 01. Februar 2017, 12:50:53
Also was ich nicht verstehe ist folgendes: Ich hatte vor 2 Jahren 3 Triebe an der Rebe, 1 habe ich einfach am Stamm hochwachsen gelassen (weil ich damals nicht wusste, was ich damit machen soll), die anderen 2 habe ich für den Kordon am Zaun verwendet.

Dann habe ich unvorsichtigerweise mit Kompost gedüngt.

Dann wurden die 2 waagrechten Triebe am Zaun krank (wirklich massiv Mehltau), der senkrechte hatte gar nichts. Liegt es am Zaun oder was war da los?

Ich glaube dir schon was du sagst, aber nur "selber fressen macht dick"  - das heisst, ich werde es ausprobieren. Wenn sich das gleiche wiederholt wie vor 2 Jahren, habe ich wieder nichts.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 05. Februar 2017, 11:49:57
@Alle
Und was sagen diese Bilder über den Schnitt?

(http://thumbs.picr.de/28223639lh.jpg)  (http://thumbs.picr.de/28223640is.jpg)  (http://thumbs.picr.de/28223641uq.jpg)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: emsalex am 05. Februar 2017, 20:08:39
Bild1.Neuanfang. Andere Bilder zeigen uns die gut entwickelte Saftbahnen, ich würde auf stark wachsende und gut belassene Traubenstöcke tendieren, was wiederum den Wachstum fördert.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 05. Februar 2017, 21:49:41
Nr.1: zu wenig Ertrag, zu wenig Augen stehen lassen, deswegen viel Wachstum, deswegen die Stammausschläge, jetzt das gute, kräftige Holz gekappt, es bleiben die dünnen Ruten aus dem alten Holz ohne Ertrag dieses Jahr viel zu nah am feuchten Boden, der auch noch zuviel Gras zum kühlen und befeuchten hat, damit wirds evtl. mehr Pilzprobleme geben und das kranke Holz zum Aufbau der Rebe muss wenns dumm läuft wieder größtenteils entfernt werden.

2-3 sieht nach einer gewollten Verjüngung aus. Kräftige Triebe aus dem alten Holz, die gut ernährt übers Jahr gebracht, deswegen kräftiges Wachstum. Da kann nächstes Jahr Ertrag stattfinden. Auch der Abstand zum feuchten Gras scheint ok zu sein.

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 06. Februar 2017, 09:47:45
@Alle
Und was sagen diese Bilder über den Schnitt?

(http://thumbs.picr.de/28223639lh.jpg)  (http://thumbs.picr.de/28223640is.jpg)  (http://thumbs.picr.de/28223641uq.jpg)

1Foto wollte nicht zeigen dass die Saftbahnen seitlich der Augen verlaufen und nicht wie Italiener gezeigt hat. Der Grund warum ich das gemacht habe ist, das ich weg machen will aber auch für Verjüngung  wäre nicht falsch gewesen wie thuja thujon meint .Weil aus einem von diesen Trieben konnte ich auf der 60-70cm höhe einen neuen Kopf bilden, weit weg von Feuchtigkeit..
2Foto, ja ganz genau das sind die gut entwickelten Saftbahnen! Und das spricht für Italiener das wir nicht unnötig diese Saftbahnen verlassen sollen und aber spricht auch dagegen das totes Holz so schlecht sei.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Weinbergeule am 10. Februar 2017, 17:43:18
Hallo
bin neu hier, habe aber schon lange mitgelesen.
Im vergangenen Jahr habe ich das erste Mal eine getopfte Rebe mit einem Reis vom Winterschnitt
umveredelt. Holz auf Holz mittels Spaltpfropfen. Der Topf blieb bis Mai in meinem ungeheizten Klein-
gewächshaus stehen. Die Veredlung trieb aus und wuchs bis zum Herbst zu einem kräftigen Trieb
heran.
Nun möchte ich die gleiche Methode im Freien anwenden. Wann ist dazu der beste Zeitpunkt ?
Ich möchte mir damit ersparen,  eine zu späte Sorte zu roden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: jakob am 13. Februar 2017, 02:28:39
Hallo
bin neu hier, habe aber schon lange mitgelesen.
Im vergangenen Jahr habe ich das erste Mal eine getopfte Rebe mit einem Reis vom Winterschnitt
umveredelt. Holz auf Holz mittels Spaltpfropfen. Der Topf blieb bis Mai in meinem ungeheizten Klein-
gewächshaus
stehen. Die Veredlung trieb aus und wuchs bis zum Herbst zu einem kräftigen Trieb
heran.
Nun möchte ich die gleiche Methode im Freien anwenden. Wann ist dazu der beste Zeitpunkt ?
Ich möchte mir damit ersparen,  eine zu späte Sorte zu roden.
Die Antwort hast du auch schon gesagt, dann, wann so schön wird wie im "ungeheizten Klein-
Gewächshaus" und das ist in Deutschland nicht überall gleich an selben Tag.Holz auf Holz ist sehr schwer,eben wegen dem Zeitpunkt, Respekt!

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Weinbergeule am 13. Februar 2017, 13:54:23
Hallo Jakob,
danke für Deinen Hinweis. Die Veredlung im Gewächshaus habe ich Anfang April vorgenommen.
Unterlage und Reis waren fast im Wollstadium. Aber im Freien habe ich zwei Fehlversuche an einer
Pergolarebe gehabt. Einmal mit Chip und einmal mit einem Reis welches ich angeplattet habe und das
am gleichen Tag. Ich nehme an, dass es dafür zu spät war. Es blutete wie verrückt, das Auge trieb
zwar noch aus, verwelkte dann aber.
Deshalb habe ich die Frage im Forum gestellt. Den einzigen Hinweis dazu habe ich im anderen Thread
gefunden. Dort hatte es im März 2016 eine kurze Frage gegeben wo man veredelt. Deine Antwort war :
- nur drausen -. Also muss man den besten Zeitpunkt selbst erkennen.
Würde nun gerne noch die Bilder dazu einstellen,hoffentlich bekomme ich das hin.
Titel: Reben zurückschneiden
Beitrag von: Montigomo am 03. März 2017, 12:27:20
Hallo,

könnte mir jemand sagen, ob die Traube stirbt, wenn man bei zurückschneiden keine einzige Knospe gelassen hat? Oder kann man die noch retten?

Gruß

Montigomo
Titel: Re: Trauben zurückschneiden
Beitrag von: Bienchen99 am 03. März 2017, 12:38:02
Normalerweise treiben die wieder aus.  :)
Titel: Re: Trauben zurückschneiden
Beitrag von: Montigomo am 03. März 2017, 12:55:28
Danke. Ich hoffe es ist so... Wäre gut, wenn jemand das mir bestätigt.
Titel: Re: Trauben zurückschneiden
Beitrag von: Bienchen99 am 03. März 2017, 13:02:43
Ich hab meine auch radikal zurück geschnitten. Letzten Winter erst mal eine. Die kam gut wieder. Diesen Winter den Rest. Man wird sehen  ;D
Titel: Re: Trauben zurückschneiden
Beitrag von: Montigomo am 03. März 2017, 13:04:17
Danke! Die Hoffnung stirbt als Letztes ;-)
Titel: Re: Trauben zurückschneiden
Beitrag von: Conni am 03. März 2017, 13:05:26
Mach Dir keine Sorgen, Montigomo, die Rebe treibt sicher wieder aus schlafenden Augen (die jetzt nicht zu sehen sind) aus. Und willkommen bei garten-pur.  :)

Ich verschiebe Deine Frage ins Obstunterforum, weil sie dort besser hinpasst.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Montigomo am 07. März 2017, 22:28:12
Hallo,

ich überlege mir die ganze Zeit, wo könnten noch da die "schlafende Augen" denn sein? Siehe Bilder

Gruß

Montigomo
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Montigomo am 07. März 2017, 22:29:23
Bild
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Montigomo am 07. März 2017, 22:30:56
Bild 3
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 08. März 2017, 05:29:37
Ich meine kurz unter der Schnittstelle Knospen zu erkennen.  ;)

Aus den Gabeln von Verzweigungen treiben sie auch gerne.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Ayamo am 08. März 2017, 10:50:56
Bei den Verdickungen sitzen welche.
Selbst wenn du woanders abschneidest - mitten im Internodium, wo es keine schlafenden Augen gibt - treibt er aus. Er braucht dann nur 3, 4 Wochen länger, um neu auszutreiben.
Selbst mehrmals gemacht, um zu hoch angesetzte Kordons herunterzunehmen.

Gruß
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Weinbergeule am 15. März 2017, 18:37:21
Nachdem Anfang März einzelne Anschnitte anfingen zu bluten,wagte ich die Freilandveredlung
mit Spaltpfropfen. Das Risiko ist das Hoch und Runter der Temperatur, sogar leichte Nachtfröste.
Bin gespannt ob ich wieder Glück habe und einige Reiser anwachsen.
Das Bild zeigt zwei Veredlungen an einer Spalierrebe, welche ich sonst gerodet hätte.
-Habe diesen Beitrag versehentlich unter Helleborus 16/17 gepostet-
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: strohblume am 15. März 2017, 20:42:50
Hallo Wie hoch ist denn die Erfolgsquote bei deiner Veredlung?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Weinbergeule am 16. März 2017, 14:10:36
Zitat von: strohblume link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]2831864#msg2831864 date=1489606970]
Hallo Wie hoch ist denn die Erfolgsquote bei deiner Veredlung?

Hallo strohblume,
im vergangenen Jahr habe ich den ersten Versuch unternommen. Siehe bitte meine Beiträge vom
10.2. und 13.2. 963/ 965. Jetzt habe ich 8 Freiland- und 5 Topfveredlungen im Gew.-Haus durchge-
führt. Die Ergebnisse stehen natürlich noch aus. In acht Wochen wird zu sehen sein ob es der
richtige Zeitpunkt war.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Weinbergeule am 25. März 2017, 09:53:05
Hallo,
nachdem ich am 8.3. die Umveredlung einer Spalierrebe mit 3 verschiedenen Sorten durchgeführt
hatte, fangen die Knospen einer früh reifenden Sorte an in das Wollstadium über zu gehen.
Ich weiß aus Erfahrung des letzten Jahres, das es noch keine Garantie für das Anwachsen des
Reises gibt. Aber es macht Hoffnung.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Weinbergeule am 09. April 2017, 13:09:28

Das Foto von heute zeigt den Zustand der Veredlung nach vier Wochen. Das Auge treibt aus.
Der gleiche Stand ist an allen Augen der zeitigen Sorte zu sehen. Also 3x Spalier und 2x Pergola.
Drei Veredlungen mit mittelfrühen Sorten beginnen ebenfalls Lebenszeichen zu geben. Das würde
bedeuten, dass alle Freilandveredlungen angewachsen sind.
Nicht sicher bin ich, wenn ich das Römerband entfernen kann.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 09. April 2017, 14:19:36
Ich würde den Verband auf jeden Fall bis in den Sommer dranlassen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Weinbergeule am 02. Mai 2017, 18:24:11

Hatte schon Bedenken, dass die Veredlungen unter den Wetterkapriolen gelitten
haben. Es war vom Schneetreiben,Sturm und Frost alles dabei. Das Foto zeigt den
Zustand von heute. Der Zuwachs ist zwar gering, aber sie haben scheinbar überlebt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Weinbergeule am 04. Juni 2017, 16:43:20
Möchte mal den aktuellen Zustand meiner Veredlungen zeigen. Mitlerweile sind zwei davon
verkümmert, eine mittelfrühe Sorte, aber auch eine frühe. Meiner Meinung nach ist das auf die
Witterung zurückzuführen.
Trotzdem habe ich bei dem Ganzen nicht die Folgen bedacht, welche entstehen, wenn man nur
die Hälfte der Zapfen der Unterlage veredelt. Die Austriebe der Veredlungen können mit denen der
Unterlage nicht mithalten, sie unterliegen. Sie verhungern regelrecht, es sind Kümmerlinge.
Für eine erfolgreiche Freilandveredlung bedeutet das, es müssen alle Austriebe der Unterlage
entfernt werden.
Das Foto zeigt den Zustand einer Veredlung Ende Mai.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: b-hoernchen am 04. Juni 2017, 21:02:00
Ich hätte mal eine Frage zu einer aus Stecklingen gezogenen Weinrebe, die dieses Jahr zum ersten Mal blüht, wie der Teufel wächst - die Dachrinne hinauf und den Balkon entlang und dabei jede Menge Seitentriebe macht - einer ist schon abgebrochen, weil er in die freie Luft hing. Irgendwie komm' ich mir vor wie der Zauberlehrling, der den Besen nicht mehr abstellen kann... .
Wie und wo schneide ich die am besten? Kann ich alle "Lufttriebe" gefahrlos einfach abknipsen?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Weinbergeule am 18. Juni 2017, 12:05:25

Von meinen Veredlungen an der Rebe im Freien hat es eine geschaft etwas aufzuholen. Ich wollte
ja das Roden durch das Umveredeln vermeiden. Die Sorte verrieselte jedes Jahr total. In diesem
Jahr entwickeln sich aber die Gescheine normal.
Das Foto zeigt die eine Veredlung mit der heutigen Entwicklung.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: b-hoernchen am 17. August 2017, 10:26:50
Unbekannte Weintraube:

(http://www.bilder-upload.eu/thumb/9588b1-1502958299.jpg)

(http://www.bilder-upload.eu/thumb/78b3a7-1502958442.jpg)

Die Sorte wächst verwildert seit mindestens 20 oder 30 Jahren im Nachbardorf - ist wohl eine aus einem Garten entsorgte Rebe, die am Straßenrand abgeladen wurde. Ihre Blätter sind vollkommen gesund - ohne jeden Pflanzenschutz. Wuchs ist sehr stark.

Ist eine Bestimmung mit Hilfe der Bilder möglich bzw. hat jemand eine Idee, um welche Sorte es sich handeln könnte?

LG
b-hoernchen

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 17. August 2017, 11:13:52
Geschmack? Ist sie reif?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: b-hoernchen am 17. August 2017, 11:30:32
Reif ist sie bei mir jetzt einigermaßen, die Wespen lassen sie mir nicht reifer werden - normalerweise wird sie das am Originalstandort im September, dort wächst sie über ein Dutzend hoher Bäume (Eichen, Erlen).

Süß ist sie auf alle Fälle. Geschmack? Bin kein Traubenkenner, kenne mich leider da mit den Ausdrücken nicht aus, kann mir z. B. unter "Foxton" nichts vorstellen.
Aber sie hat keinen speziellen Unterton, eigentlich ganz normal nur eine blaue Traube, süß, würde sie am ehesten mit irgendwelchen italienischen Bauerntrauben vergleichen (aber lang ist's her, dass ich in Italien war... ).
Wenn die Kerne nicht wären (mal aufpüassen, dass ich keine zerbeisse), könnte sie mit Tafeltrauben mithalten.

Die müsste ein tolles Gelee liefern.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 17. August 2017, 11:44:11
Wenn dir kein besonderes Aroma aufgefallen ist, hat sie auch keinen Fuchston. Der ist deutlich schmeckbar. Es ist also keine der alten Direktträgerreben wie z.B. Isabella oder Campbell Early (der ist extrem pilzfest), Isabella, Concord, Clinton.

Wahrscheinlich was aus der zweiten Hybridengeneration, Léon Millot, Maréchal Foch, Villard Noir...
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: b-hoernchen am 17. August 2017, 11:55:34
Vielen Dank, cydorian! Da bin ich als nicht-Kenner natürlich nicht versiert, aber vielleicht interessiert es ja auch den einen oder anderen Neuling, dass es so robuste Sorten gibt... .
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 17. August 2017, 12:31:40
Die werden auch nach wie viel vielfach vermehrt und verkauft, ist kein Geheimnis. Aber du siehst ja an dieser Rebe, wo die Nachteile liegen. Sehr grosse Kerne, mässig Zucker, viel Säure, gallertartiges Fruchtfleisch (bis hin zu schleimig), schwaches Aroma. Man hats gerne fleischiger, süsser, weniger Kernbeisserei.

Ich kenne aber viele Leute, die solche Reben zur Begrünung an schwierigen Stellen einsetzen, Wuchskraft, Gesundheit, grosse Blätter sind auch ein Agument.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 17. August 2017, 13:13:01
Die Blattform verrät, dass amerikanische Foxgene dominieren.

Diese Foxgene müssen nicht unbedingt muffige Geschmack bringen. Bei geringerem Anteil ist z.B. Gummibärchen, schwarze Johannisbeeren, Erdbeer, Ananas, Schokolade u.a. möglich. Der Kenner schmeckt aber immer den Foxton heraus und viele Menschen reagieren auf den Foxton sehr abweisend bis allergisch.

Ansonsten hat es cydorian im Beitrag davor recht treffend formuliert.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thogoer am 17. August 2017, 13:41:38
Hallo, vor ca. 2 Jahren zeigte jemand Fotos von Reben die er mit einem Draht? abgebunden hatte und dann mit Cocohum? umwickelt zu einer schnellen und guten Wurzelbildung brachte. wer weiss wie ich den faden und die Stelle finde? Oder kann mir sagen ob diese  Vermehrungsmethode jetzt noch moeglich ist? Und welches Substrat ist am besten?
Viele dank schon mal  :)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 17. August 2017, 13:54:02
Hallo, 
ich hab an einem Sichtschutzzaun zwei verschiedene Trauben gepflanzt, die jeweils an einem der beiden Metallstäbe entlang bis ans Ende geführt werden sollen und dann nach oben raus Triebe bilden dürfen. Die eine ist leider noch etwas hinterher und hat es nicht zum Zaun geschafft (wurde auch ein Jahr später erst gesetzt).

Ich lasse also den Haupttrieb bis zum Ende wachsen. Was mache ich denn mit den Trieben die jetzt schon dazwischen wachsen? Habe sie alle mal auf 20cm eingekürzt. Oder sollen die ganz weg? Die Triebe die nicht nach oben wachsen direkt abschneiden oder nach oben leiten?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 17. August 2017, 15:03:00
@thogoer

Das Bewurzeln von Edelreisern ist bei den meisten Sorten unkompliziert. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass ungepfropfte Reben in D innerhalb von Weinbaugebieten verboten sind. Wie das in der Schweiz oder anderswo ist, weiß ich nicht.

Als Substrat nimmt man Anzuchterde, weil diese gedämpft ist. Falls gerade nicht zur Verfügung, gehr auch andere Erde, die man jedoch in der Mikrowelle dämpfen sollte. Dazu muss die Erde feucht sein.
Warum dämpfen?:
- Abtötung von Unkrautsamen
- Abtötung von Schädlingen
- Abtötung von Pilzsporen

Diese Erde in gut gesäuberte (heiß auswaschen) Blumentöpfe füllen. Die Blumentöpfe sollten mehr hoch als breit sein.

Die beste Zeit zum Schneiden des Edelreises ist der Rebschnitt. Die Edelreise sollten mindestens 3 Augen bzw. Augenpaare haben, denn nur aus denen entwickeln sich später Blätter und Wurzeln. Die Edelreise können im Kühlschrank (Gemüsefach) einige Wochen bis Monate aufbewart werden (in Kunststofftüte), wenn die Edelreise zuvor einen Tag in Chinosollösung desinfiziert wurden. Wer einen kalten, aber frostfreien Keller hat, kann die Edelreise nach der Desinfektion eingepackt dort lagern.

Man kann natürlich die Edelreise auch nach dem Rebschnitt sofort in die Blumentöpfe stecken, aber das Auspflanzen sollte erst nach den Eisheiligen erfolgen. Die Blumentöpfe sollten in sehr hellen Fenstern stehen, damit die Reben später nicht in die Höhe schießen.

Beim Einstecken des Edelreises in die Erde sollte man unbedingt darauf achten, dass sich Augen am Edelreis unter der Erde befinden, sonst entstehen keine Wurzeln. Es ist empfehlenswert, den Edelreis gleich zu Beginn an einen längeren (ca. 1 .... 1,2 m) Stock anbinden.

Die Erde in den Blumentöpfen sollte immer feucht sein. Wenn dann Blätter entstehen, dann alle 2 Wochen gegen Pero und Oidium spritzen, bei trockener Luft reicht gegen Oidium.

Man sollte mehr Edelreise in Blumentöpfen anziehen, als man tatsächlich Reben braucht.

Wenn Edelreise im Sommer geschnitten werden, müssen diese gut verholzt sein und schlafende Augen haben. Reben sind sehr robust, was das Austreiben betrifft. Manchmal funktioniert auch, einfach einen Trieb abschneiden und in Erde setzen - habe ich aber noch nicht gemacht.

Einige Sorten lassen sich schwieriger bewurzeln, z.B. Galachad. Zur Stimulierung der Wurzelbildung gibt es in Gartenmärkten oder im Internet Bewurzelungspulver. Das enthält Pflanzenhormone, die die Wurzelbildung stimulieren. Achtung: Auf keinen Fall überdosieren - führt zu verkrüppelten Pflanzen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 17. August 2017, 15:07:19
@elrond

Ich würde die Triebe stehen lassen.

Beim Rebschnitt im nächsten Jahr diese senkrechten Triebe auf 2 Augen zurück schneiden. Aus diesen Augen entstehen dann die Fruchtruten.

Ich bin aber für diese Erziehung kein Spezialist, da ich meine Reben am Drahtspälier bzw. als Bäumchen erziehe. Hier sollten mal die posten, die mit dieser Erziehung Erfahrung haben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thogoer am 17. August 2017, 16:01:49
@Dietmar, vielen Dank fuer die sehr ausfuehrliche Antwort!!!
allerdings meinte ich eine Methode des abmossen mit vorherigem abbinden des noch gruenen Reises, leider finde ich es nicht.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 17. August 2017, 17:33:33
Den Begriff des Abmossens kenne ich leider nicht.

Bei vielen Kletterpflanzen geht aber folgendes: ein langer Trieb aus dem unteren Bereich der Rebe wird nach unten auf den Erdboden gelegt und an einer Stelle ungefähr in der Mitte mit einer oder zwei Schaufeln Erde bedeckt. Wenn in dem mit Erde bedeckten Bereich Augen bzw. schlafende Augen sind, bilden sich aus denen Wurzeln. Haben sich kräftige Wurzeln gebildet, schneidet man die Rute von der Rebe ab.

Bei Efeu funktioniert das totsicher, aber es müsste auch mit Reben gehen.

Den bewurzelten Trieb gräbt man nach dem Abschneiden der Rute von der Rebe aus und setzt diese neue Rebe an die vorgesehene Stelle.

Diese Rebe ist aber ungepfropft und in Weinbaugebieten verboten. Deshalb hat die beschriebene Methode auch keine Relevanz in Rebschulen.

Außerdem ist diese Methode für Rebschulen viel zu zeitaufwändig.
Für Privatleute hat diese Methode jedoch den Vorteil, dass diese teilweise eingegrabene Rute noch von den Wurzeln der Mutterrebe versorgt werden, bis eigene Wurzeln entstanden sind.
Steckt man Edelreise in die Erde, dann bilden sich aus eingespeicherten Stoffen im Edelreis oft zuerst die Blätter und erst zeitversetzt die Wurzeln. Irgendwann sind aber die Reservestoffe aufgebraucht und wenn sich dann noch keine Wurzeln gebildet haben, geht die "Pflanze" ein.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 17. August 2017, 21:22:32
@thogoer
Schau Mal, hier ist die Methode welche Du suchst. Giaco hat sie damals eingestellt. Leider konnte man seit langem keinen Beitrag mehr von ihm lesen.

abmoosen bei Reben
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 17. August 2017, 22:08:34
Ich habe heuer Reben über Steckhölzer vermehrt. Im Spätwinter habe ich die Reiser auf zwei Augen geschnitten. Am oberen Ende habe ich viel Holz dran gelassen, unten habe ich 1cm unterm Auge geschnitten. Das obere Ende habe ich mit Kerzenwachs verschlossen und die Reiser in einen Topf mit Kokoserde gesteckt. Diesen Topf habe ich ins Gewächshaus gestellt. Erfolgsquote ca 30-60%

Nachteile: hoher Pflegeaufwand, Ableger sind schwächer, geringere Quote und von der Sorte abhängig.
Vorteile: Wenig Platzbedarf, viele Ableger in geringerer Zeit

Absenker gehen auch leicht. Einfach einen neu gewachsenen Ast so herunder binden, dass man ihn in den Boden einlassen kann. Das obere Ende wird dann an einem Stock hoch gebunden. Dies lässt man ein Jahr lang so stehen. Im Herbst kann man dann die neue Pflanze von der Mutterpflanze abtrennen und umsetzten. Quote nahe zu 100%

Nachteile: Zeitaufwendig, hoher Platz bedarf und nur wenige Pflannzen pro Mutterpflanzen sind möglich
 Vorteile: Hohe Quote, Ableger sind kräftiger

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 18. August 2017, 07:39:24
thogoer

Hier der Link.

http://www.greffer.net/?p=586
http://www.greffer.net/?cat=3
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. August 2017, 09:06:09
Fürs Abmosen ist es aber ein wenig zu spät.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 18. August 2017, 09:38:17
@elrond

Ich würde die Triebe stehen lassen.

Beim Rebschnitt im nächsten Jahr diese senkrechten Triebe auf 2 Augen zurück schneiden. Aus diesen Augen entstehen dann die Fruchtruten.

Ich bin aber für diese Erziehung kein Spezialist, da ich meine Reben am Drahtspälier bzw. als Bäumchen erziehe. Hier sollten mal die posten, die mit dieser Erziehung Erfahrung haben.

Vielen Dank für die Antwort @Dietmar!

Dann hoffe ich mal, dass noch jemand antwortet :)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thogoer am 18. August 2017, 09:56:05
@sandor, :D sehr interessante Seite, vielen Dank, jetzt werde ich noch franzòsisch lernen ;)
@, Яib-∃səl, habe gestern mit Draht einige Triebe der Reben abgebunden und in mit Komposterde gefuellten Blumenkàsten versenkt, werde berichten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 18. August 2017, 10:05:31
Zitat
sehr interessante Seite, vielen Dank, jetzt werde ich noch franzòsisch lernen ;)

Ich empfehle dazu Mark Twain "Die Abenteuer des Hucklyberry Finn" und zwar, wo Huck und ein Neger auf einem Floß den Missisippi herunter fahren.  ;D
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thogoer am 18. August 2017, 10:13:26
Zitat
sehr interessante Seite, vielen Dank, jetzt werde ich noch franzòsisch lernen ;)

Ich empfehle dazu Mark Twain "Die Abenteuer des Hucklyberry Finn" und zwar, wo Huck und ein Neger auf einem Floß den Missisippi herunter fahren.  ;D
Dietmar, Neààger, ist out ;)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 18. August 2017, 15:59:19
Zitat
Dietmar, Neààger, ist out ;)

Das ist aber Weltliteratur. Da muss also mal ein political correctness-Sheriff die Weltliteratur durchforsten und umschreiben.

Mir ging es aber in dem Beitrag nicht um den maximalpigmentierten Mitmenschen, sondern um das Gespräch über die französische Sprache.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. August 2017, 17:07:06
.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: b-hoernchen am 18. August 2017, 22:19:24
.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 18. August 2017, 23:52:45
.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 19. August 2017, 08:18:51
Hallo Dr. DW. Du hast wohl vor vielen Jahren zu viel Westfernsehen geschaut.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 04. Oktober 2017, 18:11:09
Ich hätte eine Frage an euch Fachleute...darf ich jetzt im Herbst die Weißweinsorte Phönix zurückschneiden?
Das wäre ein Notfall da wir unser Zaun erneuern (Doppelstabmattenzaun kommt) und diese Weinrebe steht mir sehr im Wege...
Das Bild ist von Juni.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 04. Oktober 2017, 20:29:06
Da ihr den Zaun erneuern wollt, schneide den Zaun. Der Wein ist immernoch grün. Schneidest du ins alte Holz, fängt er stark an zu "bluten". Ich meine, dass das für Reben nicht gesund ist.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 04. Oktober 2017, 21:05:31
Der Zaun ist schon entfernt und der Wein provisorisch befestigt und der neuer Zaun kommt dann Ende November.
Es wäre schön diese Sorte zu retten da sich schon wirklich gut entwickelt hat und viele Trauben hatte dieses Jahr.
Also erst im Frühling zurückschneiden?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 04. Oktober 2017, 21:26:54
Im Winter wüde ich max einen Ast komplett entfernen und die Neutriebe auf vier Augen einkürzen. Vil. die Rebe mit einer Bambusmatte o. ähnlichem schützen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 08. Oktober 2017, 10:08:31
So, alles ist vorbereitet und Ende November wird ein neuer Zaun gemacht. ;)
Habe den Wein provisorisch befestigt.
Wie soll ich den dann im Frühling einkürzen damit er links und rechts weiter geht?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 08. Oktober 2017, 10:13:42
Meine Frau möchte gerne, dass der Wein so weiter geht wie auf dem Bild, einfach auf beide Seiten klettern lassen.
Der richtiger Schnitt ist dann bestimmt wichtig...
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 08. Oktober 2017, 10:19:00
Schön sieht man das auch an den Hausfassaden in Beilstein...
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 08. Oktober 2017, 10:44:30
Ich würde es so machen:

(http://up.picr.de/30584712yd.jpg)

Rot die Schnitte, gelb ist das was im Februar noch da ist, grün das was wachsen wird. 
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 08. Oktober 2017, 12:19:52
Super! Ich bin auf dem Gebiet Neuling und möchte was erlernen.
Dankeschön!
Wir haben noch Wein hinten, aber dort ist es egal...soll als Sichtschutz dienen.
Da ist zwischen anderen "blauer portugieser" und klettert schön auf Pergola so wie in der Toskana gesehen. ;)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 08. Oktober 2017, 12:28:02
Richtig einkürzen wäre bestimt auch nicht schlecht, aber das  Bild zeige ich dann im Frühling ohne Blätter und werde um die Hilfe bitten. :)
Titel: Tafel-Trauben Schnitt und Form
Beitrag von: Montigomo am 10. Februar 2018, 21:27:57
Hallo zusammen,
ich brauche Hilfe beim dem Traubenschneiden, weil Totalanfänger bin und Nullkomanull Ahnung habe. Ich habe gleich 3 Sorten (Vanessa, New York, Venus) eingepflanzt und wie ich jetzt denke, ziemlich dicht nebeneinanderher. Trauben wächst wie verrückt! Welche sollen stehen bleiben, damit es noch genug Platz bleibt? Soll ich vielleicht nur eine einzige Sorte aus Platzmangel wachsen lassen? Wie, wann und in welche Form muss zurückgeschnitten werden? Ich habe eine Handskizze von dem derzeitigen Stand erstellt aber falls notwendig ist kann ich noch einige Fotos machen.
Bitte um Hilfe!
Danke im Voraus.
Montigomo
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 10. Februar 2018, 23:55:02
Kein Foto? das wäre besser.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Montigomo am 12. Februar 2018, 08:36:19
Hallo,
ich hoffe das hilft.
Danke und Gruß
montigomo
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Montigomo am 12. Februar 2018, 08:37:09
Noch ein
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Montigomo am 12. Februar 2018, 08:37:29
Noch ein
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Montigomo am 12. Februar 2018, 08:37:43
Noch ein
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 12. Februar 2018, 16:32:13
Wenn ich Deine 3 Sorten sehe, vermute ich mal, dass Du sie in einer bestimmten Versandgärtnerei gekauft hast, weil diese diese 3 Sorten als Bundle verkaufen.

Zunächst einige Fragen:

- Hast Du jemals ordentliche Trauben und Beeren bei der Vanessa geerntet? Vanessa ist genetisch instabil, d.h. ca. 10 bis 15 % der Vanessa-Reben ist OK und der Rest Murks mit winzigen Trauben und Beeren. Falls Du zu den Pech-Leuten gehörst, dann würde ich die Vanessa auf die Rode-Liste setzen.
- Hast Du jemals große Trauben bei der New York geerntet? New York ist sehr empfindlich für das Verrieseln, aber nur wenige Besitzer haben Glück und stabile Erträge
- Wo wohnst Du (Gegend, Höhe über NN)?
- Müssen es unbedingt kernlose Sorten sein? Die kernlosen Sorten haben in der Regel eine relativ geringe Frostfestigkeit und reifen relativ spät. Die einzige Sorte, die früh und frostfest ist, schmeckt dafür nur nach Zuckerwasser. Es gibt sehr kernreiche Sorten, z.B. Muskat Bleu (empfehle ich nicht, ist Mist), aber auch Sorten mit kleinen, wenig störenden Kernen. Wenn es unbedingt kernlose Sorten sein müssen, kannst Du ja die Venus behalten.
- Können es auch rote und blaue Sorten sein? Diese werden stark von der Kirschessigfliege Suzuki und vom Traubenwickler befallen. Gegen die KEF helfen Organzabeutel (30 x 40 cm für gute Sorten mit großen Trauben). Gegen den Traubenwickler muss zweimal genau zur richtigen Zeit mit XenTari gespritzt werden. Ohne diese Schutzmaßnahmen drohen totale Ernteausfälle. Helle Sorten sind wesentlich weniger gefährdet. Die Organzabeutel schützen auch vor Wespen und Vögeln, aber nicht vor dem Traubenwickler..

Wieviel Platz Reben brauchen, hängt von deren vegetativen Wüchsigkeit ab. Viele Keltertraubensorten haben eine geringe Wüchsigkeit, aber moderne Tafeltraubensorten brauchen sehr viel mehr Platz.

Von Deinen 3 Sorten taugt am ehesten die Venus etwas, aber wenn Du Trauben wie aus dem Supermarkt haben willst, empfehle ich, das Roden aller 3 Reben ins Auge zu fassen. Wenn Du Deinen Standort inklusive Mikroklima mitteilst (zeitweise beschattet?, ...), dann kann ich Dir ein paar Sorten empfehlen, die um Größenordnungen besser sind.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Montigomo am 13. Februar 2018, 10:00:51
Hallo,
zuerst vielen Dank für die Antwort.
So überrascht war ich noch nie. Alle Aussagen treffen voll zu.

Ja ich habe diese Sorten als Bundle in einer Versandgärtnerei (Baldur) gekauft.

Ich habe weder von Vanessa noch New York Trauben geerntet. Einzige Sorte die geerntet habe ist Venus. Es war nicht besonders viel aber mir hat geschmeckt. Von der Größe kann ich auch nicht viel sagen. Besonders groß waren die Trauben nicht aber auch nicht so klein.

Ich wohne in Karlsruhe. Die Sonne habe ich ganz viel im Garten, im Sommer von morgen früh, ab ca. 9.00-10.00 Uhr bis späteren Abend 18.00-19.00 Uhr. Es ist immer sehr sonnig im Garten. Im Winter denke ich, haben wir selten im Garten unter -10 Grad. So gut wie nie. Manchmal -4;-5. Unser Garten ist im Innenhof von 4  fünfstöckigen Häusern umkreist. Aber Trauben waren schon von Mehltau betroffen. Am stärksten New York, dann ein bisschen Vanessa. Venus hat nichts abbekommen. Ich denke ein Grund war dafür dass ich sehr heutig und viel gegossen habe und sehr wenig zurückgeschnitten habe, sodass Trauben Blätter ganz dicht wuchsen.

Meine frau wollte kernlose Trauben haben, was ich und Sie für unsere kleinen Kinder sehr praktisch finden ;-) Ich habeeigentlich auch mir von Anfang an gedacht, dass ich ehe Venus behalte. Wollte aber trotzdem die Meinungen holen.

Das hier habe ich nicht ganz genau verstanden: „Von Deinen 3 Sorten taugt am ehesten die Venus etwas, aber wenn Du Trauben wie aus dem Supermarkt haben willst, empfehle ich, das Roden aller 3 Reben ins Auge zu fassen.“ Wie sollte es zurückgeschnitten werden?

Für die Empfehlungen wäre ich sehr dankbar. Ich denke aber wenn ich Vanesa und New York entferne und Venus behalte, bleibt Platz noch höchstens eine Sorte, weil Venus sehr wüchsig ist. Oder sollte ich Venus immer so zurückschneiden, dass es noch Platz für ein paar von Ihnen dann empfohlenen Sorten bleiben könnte?

Ich würde mich auf ihre Antwort und Vorschläge sehr freuen.

Viele Grüße
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 13. Februar 2018, 12:16:49
Fahr mal nach Untergrombach zum Artur Steinmetz, der zeigt Dir schöne Sorten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 13. Februar 2018, 15:32:10
Das ist ein wirklich guter Rat!

Und Karlsruhe, dort hast Du ja die freie Auswahl was die Reifezeit anbelangt.

Ich wette wenn Du Dich ein wenig mit den Tafeltrauben befasst schmeißt Du alle drei Reben dieser typischen "Erstbepflanzung" weg und pflanzt Dir Neue  :D
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 13. Februar 2018, 16:00:41
Ich schließe mich den Empfehlungen der beiden Vorposter an. Artur Steinmetz wohnt ja bei Dir gleich um die Ecke und Sorten, die bei ihm gedeihen, wachsen auch bei Dir. Eine kompetentere Kontaktperson gibt es nicht für Dich. Leider ist gerade Winter und da ist in seinem Weingarten nichts zu sehen. Bei Deinem Klima gedeihen auch kernlose Sorten, aber wenn Dir kleine Kerne nichts ausmachen, dann ist die Auswahl viel größer.

Empfehlung: Nehme nur Sorten, die eine Pilzfestigkeit von mindestens 7 Punkte haben bzw. höchstens 2,5 Balla. Es gibt zwar einige super Sorten mit weniger Pilzfestigkeit, aber dann musst Du viel spritzen.

Wenn Du Dich für 2 Sorten entscheidest, dann empfehle ich 2 Sorten mit unterschiedlichen Reifezeiten.

Ich empfehle Dir ein persönliches Gespräch, da ja nicht weit, und nicht nur Kontakt per email oder Telefon, da man da viel besser fachsimpeln kann.

Ich schicke Dir per PN seine email-Adresse.

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Montigomo am 13. Februar 2018, 16:08:32
Vielen herzlichen Dank!

Ich werde demnächst Artur Steinmetz kontaktieren!
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wiesenschrat am 17. Februar 2018, 23:58:59
Zitat von: Dietmar link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3026641#msg3026641 date=1518449533]
Vanessa ist genetisch instabil, d.h. ca. 10 bis 15 % der Vanessa-Reben ist OK und der Rest Murks
Das höre ich hier zum ersten Mal, kann es aber bestätigen: mit meiner Vanessa habe ich schon alle denkbaren Schnittvarianten durchprobiert, bekomme aber immer nur ein paar winzige Beeren (die allerdings recht gut schmecken, wenn sie vollreif sind). Da nützt es nichts dass das bei mir von allen Sorten die ich habe die wuchsstärkste ist, die bedeckt locker mal in einem Sommer 50 m² wenn ich nicht aufpasse.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 18. Februar 2018, 07:58:04
Kein Wunder, wer keine schöne reifen Trauben verbraucht kann seine ganze Kraft ins Wachstum stecken. >:(

Schmeiß sie raus und pflanze Dir was Gescheites. ;)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 18. Februar 2018, 20:49:51
Zitat
Schmeiß sie raus und pflanze Dir was Gescheites. ;)

Es ist schon seit 10 bis 15 Jahren allgemein bekannt, dass die Sorte Vanessa großer Mist ist und trotzdem wird diese z.B. von Baldur im Bundle mit Lakemont (=New York) - ebenfalls Mist und Venus (etwas besser) verkauft. Im Übrigen hatte ich von Baldur noch nie etwas Gescheites bekommen - meist sehr schwache Pflanzen.

Schmeiß sie raus und weine ihr keine Träne nach.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: helga7 am 28. Februar 2018, 19:23:37
Ich habe auch eine Frage an die Experten:
Letzten Winter habe ich einen Steckling bewurzelt und im Frühling dann eingepflanzt (roter Pfeil auf dem Foto)
Gewachsen ist er eintriebig, bis zum gelben Strich auf dem Foto.
Dieser Trieb ist sehr dünn. Soll ich, um das Wachstum besser anzuregen, noch einmal bis ganz unten (ca.20cm über Boden) schneiden oder wird der Stock von selbst kräftiger?
Eintriebig passt, denn ich möchte den Wein den Rosenobelisken hinauf und dann das Glasdach entlang leiten.




Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 28. Februar 2018, 19:52:35
Ich würde ihn noch weiter zurückschneiden und wieder nur einen Trieb hochziehen.
Alles unter Bleistiftstärke ist kein Wachstum. Da muss sich erst noch die Wurzel entwickeln.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: helga7 am 28. Februar 2018, 19:57:59
Dankeschön! :D
Super, so schnell eine Antwort! ;D
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 01. März 2018, 14:17:30
Bei sehr schwach wachsenden gepfropften Reben schneidet man den Haupttrien so ab, dass 2 Augen über der Veredelungsstelle verbleiben, u.U. im nächsten Jahr noch einmal. Aus den 2 Augen kommen 2 Triebe, von denen man einen ganz wegschneidet, sobald der andere Trieb kräftig erscheint und nach den Eisheiligen, damit die Kraft der Rebe auf nur einen Trieb konzentriert wird. Das 2. Auge ist eigentlich nur eine Reserve. Die Jungrebe vor Nacktschnecken schützen!

Nun haben aber ungepfropfte Reben keine Veredelungsstelle, aber man könnte ja eine fiktiv annehmen (eine Handhöhe über dem Erdboden) und darüber 2 Augen stehen lassen.

Allgemein: Ungepfropfte Reben sind in Weinbaugebieten wegen der Reblaus gesetzlich verboten. Darauf stehen strenge Strafen in Höhe von Tausenden EURO, denn der "Sünder"  gefährdet das ganze Weinbaugebiet mit seinem Leichtsinn, indem er das Risiko eingeht, zur Zuchtstation der Reblaus zu werden. Außerhalb der Weinbaugebiete kann man auf eigenes Risiko privat im Garten ungepfropfte Reben anbauen.

Nicht düngen!
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: helga7 am 01. März 2018, 15:50:02
Danke Dietmar, das war sehr gut verständlich! :D
Weinbaugebiet ist bei uns nicht - zu kalt!  ;)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 01. März 2018, 16:32:22
Sind die veredelten Weinstöcke nicht reblausresistent durch ihre spezielle Unterlage?
Was passiert mit Sämlingen im Garten?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 01. März 2018, 19:27:12
Dort vermehrt sich die Reblaus wenn sie sie findet. Auch bei den Sämlingen in den Hecken von Weinbaugebieten.
Die Reblaus vermehrt sich jedenfalls wieder und saugt an den Blättern.
http://www.echo-online.de/lokales/nachrichten-rhein-neckar/die-reblaus-kehrt-an-die-deutsche-weinstrasse-zurueck_18405634.htm
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 01. März 2018, 21:40:58
Zitat
Die Reblaus vermehrt sich jedenfalls wieder und saugt an den Blättern.

Die Reblaus hat einen komplizierten Lebenszyklus, mal an den Blättern, mal an den Wurzeln.

An den Blättern ist die Reblaus relativ ungefährlich, da gut mit Insektiziten bekämpfbar. Dafür können sich die überirdischen Rebläuse besser verbreiten, aber ohne das Entwicklungsstadium im Boden gibt es auch keine Rebläuse an den Blättern. Sehr kompliziert ist die Bekämpfung an den Wurzeln, nahezu unmöglich. Da ist es noch am Besten, alle Reben zu roden und die Fläche für mehrere Jahre brach liegen lassen, ich schätze mal mindestens 5 Jahre. Die Reblaus kann im Boden mehrere Jahre ohne Reben überleben.

Ein zunehmendes Problem ist, dass die bewährten Unterlagen nicht mehr völlig reblausfest sind, so dass nach neuen Unterlagen geforscht wird. Bis jetzt sind die herkömmlichen Unterlagen aber noch so widerstandsfähig, dass sich die Reblaus nicht epidemisch vermehren kann. Falls aber keine neue reblausfesten Unterlagen gefunden werden können (da sich die Reblaus immer besser anpasst), muss bald die Forschung aufgenommen werden, um systemische Insektizite zu entwickeln, die aber die Nützlinge verschonen. Solche systemischen Spritzmittel werden von den Blättern aufgenommen und in der ganzen Rebe verteilt, auch in die Wurzeln. Wenn das alles nicht gelingt, müssen die Reben gentechnisch verändert werden, um reblausfest zu werden. Das wäre ein gigantisches Geschäft, denn in kurzer Zeit müssten bei einer Reblausepedemie alle Reben erneuert werden. Man kann nur hoffen, dass sich die Reblaus in den nächsten Jahrzehnten noch nicht besser an die bestehenden Unterlagen anpassen kann bzw. neue Unterlagen mit besserer Reblausfestigkeit gefunden oder gezüchtet werden können.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 01. März 2018, 23:11:18
Nach systemischen Insektiziden forschen, die Nützlinge schonen, tut man seit über 20 Jahren. Den Erfolgen sind gewisse biologische Grenzen gesetzt.
Aktuelle Neuzulassungen zielen deshalb auch nicht auf Nischenschädlinge wie Reblaus ab, sondern sind eher nur für die großen Kulturen mit ihren speziellen Problemen vielleicht demnächst verfügbar, und selbst das ist schon ein wirtschaftliches Wagnis für die Firmen. Deswegen gibts auch fast keine kleinen Pflanzenschutzfirmen mehr sondern die bereits vorhandenen, großen Konzerne werden noch größer um solche Aufgaben überhaupt finanzieren zu können. Wegen dieser Hürden auch die Verarmung an Wirkstoffen. So ist für den Garten derzeit fast nichts verfügbar. Acetamiprid ist wohl der letzte Vertreter, mit hohem Resistenzrisiko auch noch. Darf im Garten nicht benutzt werden gegen Reblaus. Dimethoat ist für Trauben weg, bleibt dem Hobbygärtner beim feststellen von Reblausbefall das roden und kaufen der Trauben im Supermarkt aus Importländern mit anderen Pflanzenschutzgesetzen.

Gentechnisch verändern braucht keiner mehr was, es gibt Crispr/Cas oder ganz `ohne Gene´ und Biogeeignet, mit SMART Breeding. Gerade der Weinbau tut sich aber schwer, selbst vorhandene Piwi-Sorten zu etablieren, da die Vermarktung so extrem konservativ ist und neue Sorten ohne Millionen für PR praktisch keine Konsumenten finden. 

Es geht auch nicht um die Unterlagen und deren Resistenzen, solange in der Landschaft überall anfällige Sämlinge auftauchen, die wie Ambrosia oder Springkraut nicht effektiv zurückgedrängt werden können. Damit wären wir wieder beim Schnitt, wie bringt man mit möglichst wenig Aufwand etablierte und unerzogene Rebstöcke ausgerottet? Wer mal gesehen hat, wie die wilden Sämlinge selbst Schlehenhecken überwuchern, wird nicht viel von der Methode Rebschere halten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 05. Mai 2018, 11:37:46
Ich würde es so machen:

(http://up.picr.de/30584712yd.jpg)

Rot die Schnitte, gelb ist das was im Februar noch da ist, grün das was wachsen wird.

Vielen Dank an Thuja!
Aktuell sieht das schön aus, oder?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 06. Mai 2018, 10:18:40
Die Rebe sieht schon ganz gut aus.
Der Zaun ist so granicht meins.

Eventuell kannst du demnächst noch zuviele Triebe ausbrechen und die anderen bevor sie beim nächsten Sturm abbrechen festmachen. Jenachdem wie sie sich schon von selbst festhalten.

Wenn die Blüte durch ist und absehbar ist welche Trauben die schönsten werden, kannst du die auch ausdünnen und nur eine Traube pro Trieb stehen lassen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 06. Mai 2018, 10:32:54
Der Zaun wäre auch nicht so meins, aber es geht nicht anders...dazu habe ich eine Wurzelsperre eingebaut.
Habe einfach genug mit Nachbar Unkraut jeden Tag auf 25 Meter Länge zu kämpfen...bin auch nicht mehr 18 Jahre alt. >:(
Dort wohnt aktuell seit paar Jahren keiner...mehr sage ich lieber nicht dazu. >:(
Danke für die Tipps, werde bestimmt in laufe der Zeit noch Fragen haben. ;)
Die Sorte heißt Phönix und hat schon 2017 schöne gesunde Trauben gehabt.
Danke!
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 06. Mai 2018, 15:24:07
Phoenix ist von den konventionellen Sorten aus dt. Gartenmärkten und Baumschulen eine der pilzwiderstandsfähigsten Sorten. Das ist ein großer Vorteil gegenüber fast allen anderen angebotenen Sorten und natürlich gegenüber traditionellen Keltertraubensorten.

Wie immer, gibt es auch etwas Schatten, wo viel Licht ist:

1. Phoenix reift recht spät, aber bei einem Standort bei Köln dürfte das kein Problem sein, aber bei mir würde Phoenix nicht reif werden.

2. Angeblich neigt Phoenix bei bestimmten Witterungszuständen zum Platzen der Beeren, aber dazu habe ich keine eigenen Erfahrungen, nur Hörensagen - da ja für meinen Standort zu spät.

Fazit: Wenn man nicht auf neue osteuropäische Sorten umsteigen will, dann ist Phoenix eine gute Wahl, insbesondere für Standorte, wo man nicht gut spritzen kann, z.B. an Hauswänden. Ich bin ja fast jährlich auf Herbsturlaub in Weinbaugebieten, wo viele Wohnhäuser traditionell Reben an den Hauswänden haben. Seit der Abgasentschwefelung bei den Kraftwerken und der Abschaffung der Kohlefeuerung ist die Luft bezüglich Schwefeloxide sehr viel sauberer geworden. Was für den Menschen gut ist, ist für die Reben und fast alle anderen Pflanzen schlecht, denn die Schwefeloxide dezimierten Pilzinfektionen und düngten den Boden mit Schwefel. Als damals die Hausreben gepflanzt wurden, waren diese Sorten sicherlich gesünder als jetzt ohne Schwefeloxide. Im Prinzip stechen die wenigen Häuser mit gesunden Reben richtig ins Auge und wenn man genauer hinsieht, steht da oft eine Phoenix. Diese erkennt man recht leicht an den ledrigen Blättern.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 06. Mai 2018, 15:55:03
Anfang August 2017 sah es so aus... ;)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 06. Mai 2018, 15:55:48
 :D
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 06. Mai 2018, 15:56:34
 :D
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: walter27 am 06. Mai 2018, 15:58:29
Ende August war schon total reif und sehr süß... :)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 14. Mai 2018, 15:51:53
Hallo,
ich brauche Eure Hilfe!
Gestern war Muttertag und da meine Familie weiß, dass ich Schnittblumen nicht mag, habe ich drei Weinreben geschenkt bekommen, - quasi für jedes Kind eine.  ;)

Die Sorten heißen ,Phönix', ,Lakemont' und ,Venus'.

Gestern habe ich hier gelesen, dass die nichts taugen?!
Bislang hatte ich überwiegend Gutes gelesen....

Einen passenden Platz habe ich schon gefunden.
Ich möchte die Reben im Abstand von 150 cm zueinander pflanzen und mein Mann wird mir ein Spalier mit Drähten bauen.

Mein Problem ist, dass ich bislang keinen Wein angebaut habe und somit unwissend bin.
Gestern habe ich schon ein wenig im Internet gelesen.

Im ersten Jahr soll nur ein kräftiger Trieb gezogen werden, auf den der weitere Aufbau folgt.
Die drei Pflanzen stammen nicht aus einer Rebschule, sondern aus einem Gartenmarkt. Da sind nun alte Triebe und neue...
Ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll. ???

Hier ein paar Bilder:
1. Phönix:




Phönix hat nur einen verholzten Trieb, der aus der Basis kommt.
Dieser wurde dann gekappt und es gab an der Spitze neue Triebe, die kurz abgeschnitten wurden.
Nun hat diie Pflanze oben und auch aus dem verholzten unteren Teil neue Triebe entwickelt.







Was mache ich nun?
Einen der zwei unteren Triebe als Haupttrieb weiterentwickeln und den Rest wegschneiden ( s.Bild vom unteren Teil)?
Etwas tiefer scheint auch noch eine Knospe zu sein.

Lakemont und Venus haben jeweils zwei verholzte Triebe, die jedoch recht dünn sind.
Daran haben sich teilweise recht dicke, neue Triebe entwickelt.

2. Venus:







Ganz nah an der Veredlung, aus einem verholzten Trieb, hat sich ein neuer Trieb entwickelt.
Direkt aus der Basis ist ein noch recht dünner Trieb gekommen und man sieht noch weitere Knospen.

3. Lakemont:







Ebenfalls recht dünne Alttriebe, wobei einer Trieb, basisnah gekommen ist.

Ich weiß nun gar nicht, was ich machen soll. Schneiden oder warten?

Einpflanzen muss ich auch noch. Nur wie tief? Veredelungsstelle knapp über Erdniveau, Veredelungsstelle 4 cm darüber, oder gar 8 -12 cm über dem Niveau? Alles schon gelesen...
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wurzelpit am 14. Mai 2018, 18:36:14
Hat jemand eine gute Adresse, wo man Rankgitter für eine Haus-/Garagenwand kriegt?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 14. Mai 2018, 20:40:04
Ich nehme Baustahlgitter, schneide es nach meinen Vorstellungen zurecht und lackiere es. Dann wirds an Haken an die betreffende Wand aufgehängt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 14. Mai 2018, 21:16:04
Zitat
Gestern habe ich hier gelesen, dass die nichts taugen?!

Das ist vielleicht etwas hart formuliert, aber in Gartenmärkten gibt es bezüglich Tafeltrauben nichts Umwerfendes, alles nur uralte Sorten, mehrere Generationen zurück.

Zu Phoenix habe ich schon etwas geschrieben.

Lakemont: helle kernlose Sorte, große Neigung zum Verrieseln, ca. 10 % der Besitzer sind zufrieden, bei 90 % eine Katastrophe. Am Besten gedeiht Lakemont an einer sonnigen, aber windgeschützten Stelle - windgeschützt ist hier das Schlüsselwort. Mittlere Pilzfestigkeit.

Venus: blaue kernlose Sorte mit riesigen Blättern, kleine Trauben und kleine Beeren, in den meisten Jahren mit Foxton, nur bei optimaler Reife ohne Foxton, davor und danach mit Foxton, gut für naschende Kinder, schlecht für Feinschmecker, sehr pilzfest

Insgesamt hättest Du es noch schlechter treffen können, wenn Du Vanessa bekommen hättest, wie z.B. bei einer bekannten Versandgärtnerei. Ob Du die 3 Reben behältst, kommt darauf an, wie ehrgeizig Du bei Tafeltrauben bist. Wenn es nur so nebenbei ist, dann behalte sie und nach 3 bis 5 Jahren wirst Du merken, ob Lakemont bei Dir ordentliche Trauben bringt und Du zu den glücklichen 10 % gehörst. Bei Venus ist es Geschmackssache - manche mögen sie und manche nicht. Als Anfängersorten sind sie gut, denn wenn man etwas falsch macht, z.B. Rebschnitt, dann ist es kein Verlust wie bei wertvollen Sorten.
Im Ruhrgebiet müssten alle 3 Sorten sicher reif werden. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn hier bei mir werden viele Sorten angeboten, die mit Sicherheit hier nicht reif werden bzw. nicht frostfest genug sind.

Allgemein: Kinder mögen kernlose Sorten und fast alle kernlosen Sorten haben kleine Beeren - das ist normal, denn diese Beeren sind nicht befruchtet. Die allermeisten kernlosen Sorten haben eine geringe Frostfestigkeit und reifen recht spät. Die ganz wenigen Ausnahmen schmecken (mir) nicht. Für den Standort Ruhrgebiet dürfte es aber viele geeignete kernlose Sorten geben, da das Klima im Ruhrgebiet recht mild ist. Hier gibt es also Luft nach oben.

Viel bessere Sorten gibt es, die nur kleine Kerne, aber sehr große Trauben und Beeren und guten Geschmack haben, besser als die faden Trauben aus der Kaufhalle, die bei Verkostungen regelmäßig den letzten Platz erringen (da unreif geerntet).

Kernmonster sind dagegen Muskat Bleu - toller Geschmack, aber starke Neigung zum Verrieseln, kleine Trauben und Beeren und jede Beere besteht aus einer sehr zähen Beerenhaut und vie riesigen Kernen und 2 Tropfen (köstlicher) Saft, aber das kaum vorhandene Beerenfleisch ist das Gegenteil von knackig, eher geleeartig.

Falls Du mal größeren Ehrgeiz bezüglich Tafeltrauben entwickelst, müsstest Du Dich mehr mit Rebschnitt, Pflanzenschutz und Laubarbeit beschäftigen und die Reben nicht in Gartenmärkten oder Baumschulen kaufen, denn  die großartigen Potentiale der modernen Sorten kommen nur beim richtigen Anbau voll zum Tragen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 14. Mai 2018, 21:21:32
Zitat
Einpflanzen muss ich auch noch. Nur wie tief? Veredelungsstelle knapp über Erdniveau, Veredelungsstelle 4 cm darüber, oder gar 8 -12 cm über dem Niveau? Alles schon gelesen...

Im Internet steht auch viel Unsinn.

Regeln für Tafeltrauben:
- so tief wie möglich, aber
- Veredelungsstelle ca. 1 Handbreit über dem Boden, also ca. 8 ... 9 cm. Sinn: wenn Veredelungsstelle näher am Boden, Gefahr, dass der Edelreis eigene Wurzeln zum Erdboden bildet. Dann wird die Unterlagsrebe abgestoßen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Mai 2018, 13:31:57
Hallo Dietmar,
vielen Dank für deine ausführlichen Erläuterungen. 
Ich werde mich überraschen lassen.  :)

Falls nach ein paar Jahren doch eine Rodung ansteht, kann man dann einfach eine neue Rebe an die gleiche Stelle setzen?
Viele Pflanzen mögen das ja gar nicht.

Meine Reben habe ich heute Morgen, mit einem Abstand von 150 cm, gesetzt.
Sie stehen an einer sehr sonnigen Stelle, die ich eigentlich für meine Kräuter vorgesehen hatte.
Vorerst habe ich die noch kleinen Pflänzchen zwischen den Wein gesetzt.

Was kann ich aktuell tun?
Zum Schneiden ist es doch schon zu spät.
Soll ich die Pflanzen einfach wachsen lassen und im kommenden Winter komplett zurückschneiden, damit ein vernünftiger Neuaufbau möglich ist?






Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Mai 2018, 14:04:13
Ich würde mir Gedanken machen, wo du die Reben anbinden kannst, ein Spalier bauen?
Im Sommer kannst du einen Schnitt machen, wie bei Obstbäumen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Mai 2018, 14:12:41
Ich hatte gestern geschrieben, dass mein Mann mir ein Spalier bauen wird.  ;)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Mai 2018, 14:29:10
Wenn das Spalier fertig ist, würde ich die Triebe anbinden, im Sommer das Eine oder Andere herausnehmen und den Formschnitt im ausgehenden Winter machen. Du kannst dir jetzt schon Gedanken machen, wie die Reben wachsen sollen, auf 1 oder 2 Etagen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Mai 2018, 14:31:16
 :)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Mai 2018, 14:40:28
Pro Weinstock läßt man im Winter 2 starke Triebe übrig, die man dann waagrecht anbindet, aus denen dann die Jahrestriebe mit Blüten/Früchten entstehen. Und in der nächsten Saison beginnt man wieder von vorne.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Mai 2018, 15:12:07
Schöne Reben!  :)

Ich denke, dass ich zunächst das „1. Jahr“ durchlaufen muss, um einen kräftigen Haupttrieb zu bekommen, auf den ich aufbauen kann.

Venus und Lakemont haben je zwei, nur dünne, verholzte Triebe, aus denen jetzt die neuen Triebe wachsen.

Phönix hat nur einen verholzten Trieb, der etwas dicker ist. Ich glaube, die Rebe ist auch schon ein Jahr älter, als die Erstgenannten.

Ich hatte ein Stück weiter oben ein paar Bilder gepostet.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Mai 2018, 15:26:19
Venus und Lakemont würde ich im Winter auf einen starken Hauptstamm reduzieren und 2 Triebe stehen lassen, die man dann waagrecht ziehen kann. Alles andere wegschneiden. Man kann auch wie bei einem Spalier eine 2 Etage aufbauen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Mai 2018, 16:01:15
Das war mein Plan.

Allerdings müsste sich noch ein kräftiger Haupttrieb entwickeln, den ich nutzen kann.
Bei Lakemont und Venus kommen aus der Basis, bzw. aus dem Altholz knapp über der Basis neue Triebe.
Da aber noch ein Haufen anderer Triebe da ist, der versorgt werden will, frage ich mich, ob sich unter diesen Voraussetzungen ein ausreichend dicker Trieb entwickeln kann.

Und was mache ich mit Phönix?
Da ist nichts Neues aus der Veredelung gekommen.
Die beiden Triebe, die unten aus dem verholzten Teil kommen, befinden sich etwa 25 cm über der Basis.
5 cm tiefer ist noch eine Knospe.
Kann ich einen dieser Triebe als Haupttrieb entwickeln?

PS:

Bei zwei Etagen:
Welchen Abstand hast du zwischen den Etagen und wie hoch ist dann das Spalier?

Auf welcher Höhe kappst du den Trieb?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 15. Mai 2018, 16:58:46
Zitat
Falls nach ein paar Jahren doch eine Rodung ansteht, kann man dann einfach eine neue Rebe an die gleiche Stelle setzen?
Viele Pflanzen mögen das ja gar nicht.

Kein Problem. Schließlich werden Reben auf Weinbergen schon Jahrhunderte bis Jahrtausende angebaut. Eine Rebe lässt man ca. 30 bis 50 Jahre stehen. Dann nimmt der Ertrag deutlich ab, der Geschmack allerdings zu. Nach 30 bis 50 Jahren lässt man die Erde nach dem Roden für mehrere Jahre ruhen, damit sich die rebenspezifischen Schädlinge verflüchtigen. Erst dann werden an gleicher Stelle wieder Reben angebaut. In Deinem Garten hast Du aber keine solch jahrhundertealte Weinbauhistorie und nach z.B. 5 Jahren ist der Boden noch nicht so "ermüdet", dass die Erde ausgetauscht werden müsste bzw. einer Wiederaufrebung etwas im Wege stehen würde. Nach 50 Jahren Weinbau an gleicher Stelle würde ich eine Anbaupause machen, aber eher nicht.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 15. Mai 2018, 17:04:11
Zitat
Ich hatte gestern geschrieben, dass mein Mann mir ein Spalier bauen wird.

Hierzu ein Tipp. Tafeltrauben müssen nach oben deutlich mehr Platz haben als Keltertrauben, insbesondere dann, wenn Du später mal moderne osteuropäische Sorten anbauen willst, d.h. das Spalier muss viel höher sein als für Keltertrauben. Deshalb empfehle ich Dir, das Spalier entsprechend hoch zu bauen. Die Spalierhöhe in Weinbergen ist für Tafeltrauben viel zu niedrig.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Mai 2018, 22:05:47
Ich würde die Spaliere 180 bis 200cm hoch bauen, je nachdem ob du 1 oder 2 Etagen aufbaust.
Wenn du beim Sommerschnitt die Konkurrenztriebe entfernst, kann der Verbleibende schon kräftiger werden.
Bei Phönix genauso.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Mai 2018, 22:13:29
Dankeschön euch beiden.

Ich wollte gerade fragen, wie hoch, hoch ist.
Zwei Ebenen wären schon schön...

Und zum Schneiden:
Einfach in diesem Jahr wachsen lassen und dann gucken, was im nächsten Jahr brauchbar ist, - richtig?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Mai 2018, 22:25:22
Wenn du beim Sommerschnitt die Konkurrenztriebe entfernst, kann der Verbleibende schon kräftiger werden.
Bei Phönix genauso.

Sorry, irgendwie überlesen...
Kann ich also doch schon schneiden?
Könnte ich bei Phönix auch die komplette „Krone“ wegnehmen, oder wäre das zu viel?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Mai 2018, 22:33:48
Was ist, wenn die Krone Trauben hätte, wegschneiden?
Kannst du die leicht verholzten Triebe bei Lakemont und Venus noch waagrecht biegen?
Für große Schnittmaßnahmen ist der Winter besser, im Sommer macht man leichte Korrekturen, begrenzt das Blattwachstum, damit Kraft in die Trauben geht und nicht in die Blattmasse. Und man schneidet Blätter weg, die die Trauben beschatten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Mai 2018, 22:45:07

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Historische_Etagenerziehung.jpg









Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Mai 2018, 23:02:52
Danke!  :)
Ich bin leider ein paar Monate zu spät dran...
Danke auch für den Link.
Keine Ahnung, ob die Triebe sich noch biegen lassen.  ??? Ist gerade dunkel.  ;D  ;)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Mai 2018, 23:11:09
Aktuell kann man die Triebe oben noch als Frostrute gelten lassen, die sollte man nun langsam noch vorm Wochenende wegschneiden. Die brauchts jetzt nicht mehr.

2 Etagen auf 2m Höhe wird knapp, wenn eine eigentlich 2,5m braucht. Doppeldrahtrahmen hat Vorteile. Die Pfosten dazu gibts im Landhandel bzw online. Alternativ Holzpfosten mit Pfostenschuh nehmen und die Doppeldrähte mit Klampen oder schrägen Schrauben fixieren. Spannen mit einem Stück Kette, ist billiger als Zaunspanner. Was letzendlich die beste Lösung ist, kommt auf den ausführenden Pfuscher und das bereits vorhandene Material an. 
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Mai 2018, 23:13:16
Das wird schon, keine Sorge.
Spätestens nächstes Jahr kannst du ein schönes Gerüst aufbauen.
Wenn sie dieses Jahr ein paar Trauben spendieren, kannst du schon mal naschen.
Letztes Jahr waren die Wespen echt lästig... es gibt viele Mitesser... ;D
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 15. Mai 2018, 23:20:29
Zitat
Keine Ahnung, ob die Triebe sich noch biegen lassen.

Damit die Ruten beim Biegen nicht brechen, gibt es eine spezielle Biegetechnik, die bei uns Knirscheln heißt. Knirscheln, weil es solche Geräusche dabei gibt.

Grundsätze:
- nicht an einer Stelle biegen, sondern viele kleine Biegungen alle paar cm, jeweils nur um 10 ... 20 Grad. Einige Zeit, bevor die Rute bricht, gibt es dieses eigenartige Geräusch und da muss man sofort aufhören mit biegen und 2 .. 4 cm weiter den nächsten Biegeschritt vornehmen. Das so lange wiederholen, bis der gewünschte Biegewinkel erreicht ist.
- ganz langsam und vorsichtig biegen und "hören"
- erst einmal bei unwichtigen Ruten trainieren, z.B. beim Rebschnitt im Winter, und erst dann die "wichtigen" Ruten biegen. Ein paar mal geübt, dann hat man es drauf.
- Beim Rebschnitt im Winter, wenn man das Knirscheln beherrscht, zuerst die Ruten biegen, die bleiben sollen und erst danach die übrigen wegschneiden. Sinn: Trotz aller Übung kann es mal zum Bruch kommen und da ist es gut, wenn man Reserveruten hat - und diese nicht schon am Anfang abgeschnitten hat.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 15. Mai 2018, 23:28:40
Zitat
Letztes Jahr waren die Wespen echt lästig... es gibt viele Mitesser.

Auf rote und blaue Sorten steht die KEF, aber die Wespen insbesondere auf dünnschalige und süße Sorten, die im August und Anfang September reif werden und die Vögel stehen auf schnabelgerechte kleine Beeren.

Gegen alle 3 helfen Organzabeutel, die man ca. 3 Wochen vor der Reife aufziehen sollte, wenn die Wespen eher kommen, dann noch früher.

Für kleinere Trauben braucht man die Größe 20x30 cm, für größere Trauben 30x40 cm. Wenn man etwas sucht, findet man auch günstige Angebote.

Früher versuchte ich, mit Wespenfallen die Reben zu schützen, aber in die Fallen gehen nur das dümmere Drittel der Wespen und das waren mehrere kg pro Saison. Seit ich Organzabeutel verwende, gibt es 0 Schaden durch KEF, Wespen und Vögel.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Mai 2018, 23:36:20
Hast du eine Bezugsquelle per PM?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 16. Mai 2018, 10:53:12

Zitat
Hast du eine Bezugsquelle per PM?

siehe PM!
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Hero49 am 16. Mai 2018, 13:11:43
Zur Ehrenrettung der Sorte Muscat Bleu muß ich was beisteuern.
Meine Pflanze trägt überreich und sehr große Trauben mit gutem Geschmack. Die Kerne machen mir nichts aus und auch die Beerenhaut finde ich nicht störend. Die Beeren sind sehr groß und saftig!
Bereits jetzt fange ich an, die Triebe einzukürzen und die Fruchtansätze auszudünnen.
Die Vorgängerpflanze hatte sich nach einer übergroßen Ernte für immer verabschiedet.
Den Tipp mit den Organzabeuteln hatte ich auch hier gelesen und meine Trauben sind seither unversehrt, weil sämtliche Mitesser das Nachsehen haben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 16. Mai 2018, 13:56:15
Zitat
Zur Ehrenrettung der Sorte Muscat Bleu  ...

Dazu einige Bemerkungen:

M.B. schmeckt vielen Menschen sehr gut und die Pilzfestigkeit ist auch sehr gut. Bei Verkostungen liegt MB immer beim Geschmack ganz vorn. Alle anderen Eigenschaften sind großer Mist (kleine Trauben und Beeren, 4 sehr große Kerne, zähe Beerenhäute, sehr große Neigung zum Verrieseln, kein knackiges Beerenfleisch - nur ein bis 2 Tropfen Saft, große Empfindlichkeit gegen Schafskälte ...).
Bezüglich der starken Neigung zum Verrieseln (ich hatte nur in einem von 5 Jahren eine nennenswerte Ernte) gab es in der Vergangenheit diverse "Auslesen" und Vermehrung von MB.-Klonen, die angeblich weniger verrieseln. Zum Beispiel: Muskat Garnier. Jede Rebschule vermehrt ihren eigenen Klon und je nachdem, wo man kauft, kann man mal mehr oder weniger Glück haben. Manche Rebschulen nutzen zur Vermehrung mehrere Mutterpflanzen, da vor allem Gartenmärkte nach wie vor MB bestellen und da eine Mutterpflanze allein nicht ausreicht, d.h. auch von der gleichen Rebschule können unterschiedliche Klone vermehrt werden.
Desweiteren spielt der Standort, vor allem das Mikroklima eine große Rolle. MB verträgt insbesondere windige Standorte nicht gut, aber meine 4 MB standen geschützt an der Hauswand, d.h. am Mikroklima kann es bei mir nicht gelegen haben.

Zur Größe von Trauben und Beeren: Hier kommt es auf den Maßstab an. Im Vergleich zu modernen Sorten hat MB kleine Trauben und kleine Beeren. Trotz meiner Mißerfolge kann ich mir da ein Urteil erlauben, denn ich bin häufig zu den Tafeltraubentagen gefahren, wo es auch immer Verkostungen gab. Dort waren die Trauben und Beeren von MB etwas größer und da hatte ich die Vertreter der Rebschulen, die diese Trauben zur Verkostung mitgebracht haben, gefragt, wie sie das machen. Antwort: Im Gewächshaus angebaut und nur eine einzige Traube an der erwachsenen Rebe gelassen. Ich weiß, dass bei Profianbauern der Trauben- und Beerengröße auch mit Pflanzenhormonen und diversen Spezialdüngern nachgeholfen wird. Aber selbst diese künstlich gepuschten Trauben von MB hatten bestenfalls eine mittlere Größe. Da alle diese "Schautrauben" für Verkostungen unter Sonderbedingungen angebaut wurden (nicht nur die von MB), sind in der Realität trotz Ertragsreduzierung nur etwa halb so große Trauben und Beeren erzielbar.

Wenn Du zufrieden bist, dann behalte Deine MB, denn diese muss Dir gefallen und nicht anderen. Vielleicht hat Du gerade eine guten Klon erwischt.

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 16. Mai 2018, 20:17:34
2 Etagen auf 2m Höhe wird knapp, wenn eine eigentlich 2,5m braucht.
Im Hausgarten möchte man doch nicht mit der Leiter ernten. Die langen Triebe werden im Sommer eh gekürzt.
In 2,50m Höhe Triebe anbinden?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 16. Mai 2018, 21:04:00
Zitat
Im Hausgarten möchte man doch nicht mit der Leiter ernten. Die langen Triebe werden im Sommer eh gekürzt.

Tafeltrauben, vor allem die stark wüchsigen osteuropäischen Sorten, sollten anders erzogen werden als Keltertrauben oder alte Sorten Tafeltrauben. Der Abstand zwischen den Reben sollte deutlich größer sein und die Spalierhöhe so hoch, dass man auf Zehenspitzen die Ruten am obersten Draht bzw. Querholz anbinden kann. Eine Leiter sollte man wegen der Unfallgefahr nicht verwenden müssen. Wer kleiner gewachsen ist, sollte, um die gleiche Laubwandfläche zu realisieren, die Abstände der Rebstöcke größer wählen. Im Laufe der Jahre hat sich bei mir der Abstand der Reben in der Reihe von 1,25 m (wie meist bei Kelterreben in meiner Region) auf 2 m vergrößert und nach meiner Erfahrung ist das bei stark wüchsigen Sorten immer noch viel zu eng. Sinn des ganzen ist eine möglichst große Laubwandfläche pro Rebe, damit die Rebe ihre starke Wüchsigkeit ausleben kann. Osteuropäische Sorten sollte man auch nicht gipfeln. Man lässt die langen Ruten einfach oben quer wachsen.

Warum?

Wenn osteuropäische Tafeltraubenreben zu eng stehen, die Laubwand zu niedrig ist und wenn man gipfelt, versucht die Rebe ihre genetisch fixierte hohe vegetative Wüchsigkeit dadurch auszuleben, in dem eine Unmenge Geiztriebe gebildet werden. Man kommt gar nicht mehr nach, die Geiztriebe zu entfernen. Da sich nun die Rebe auf ihre vegetative Wüchsigkeit konzentriert, vernachlässigt sie ihre generative Wüchsigkeit (Trauben).

Folgen:
- Trauben und Beeren bleiben kleiner
- weniger Aroma
- spätere Reife
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 16. Mai 2018, 21:53:50
Na-na hat ja keine osteuropäische Sorten bekommen...
Ich schaffe ca 205cm bei einer Größe von 172cm, Männer sind da deutlich im Vorteil bei entsprechender Größe.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 16. Mai 2018, 22:08:33
Zitat
Na-na hat ja keine osteuropäische Sorten bekommen...

Wer eine Rebzeile neu anlegt, sollte an die Zukunft denken, denn wer anfängt, für Tafeltrauben zu brennen, der sucht bald nach neueren Sorten. Ich weiß aus eigener Erfahrung und von vielen Tafeltraubenfreunden, mit denen ich in Kontakt stehe, dass der Anbau von Tafeltrauben süchtig machen kann - wie manche anderen Hobbies auch.

Ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass man im Nachhinein den Abstand der Reben nur dann ändern kann, wenn man die meisten rodet, denn das Umsetzen von Reben geht nur bei Jungreben. Das Gleiche gilt für die Höhe des Spaliers. Meist ist eine spätere Erhöhung nicht so ohne weiteres möglich.

Übrigens danken auch einige ältere Sorten für eine größere Laubwand, z.B. Phoenix. Auch Venus hat eine große vegetative Wüchsigkeit.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 16. Mai 2018, 22:18:36
Wie groß ist dein Obst- und Gemüsegarten?
Ich denke die Gartengröße ist der limitierende Faktor, wieviele Reben gepflanzt werden können und wieviel Platz dafür zur Verfügung steht.
Sie brauchen ja den wärmsten und sonnigsten Platz im Garten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 17. Mai 2018, 01:45:01
Den Platz den eine Traube/Rebe braucht ist von der Sorte und vom Standort abhängig.

Pro Trauberispe braucht es soundsoviel Blätter. Wenn die Internodien so lange sind, dass man 2m Trieb für die nötige Blattzahl braucht und die Fruchtrute 50cm überm Boden hängen soll, reichen 2m Spalier. Die 50cm was übers Spalier drüber wächst, brechen nicht ab. Dazu muss man etwa in Brustöhe die Triebe in den Doppeldraht einsortieren, anbinden braucht man Triebe somit nicht mehr. In Brusthöhe können die meisten Leute noch ohne Gefahr greifen.
Verlangt die Sorte nach mehr Platz, weil die Internodien (Blattabstände) noch länger sind, muss man ein höheres Spalier bauen oder die Fruchtrute weiter unten ziehen. Je tiefer man die zieht, desto mehr Krankheiten bekommen die Trauben.
Nur daraus ergibt sich die notwendige Höhe.
Wenn man Triebe anbinden muss, hat man ein völlig falsches Spalierdrahtsystem gewählt.
Wenn die notwendige Höhe zu hoch ist, muss man entweder die Trauben öfters spritzen, vor Sandregenspritzern schützen oder eine andere Sorte wählen. Oder eben einen Tritt benutzen, damit man auf 2m Höhe noch einen Trieb in den Draht auf 2,5m einsortieren kann damit die Blätter auf 3m Höhe noch halbwegs sortiert sind.
Dabei muss nie einer auf 2,5 oder 3m hoch, an den Blättern da oben ist nix zu machen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 17. Mai 2018, 11:00:40
Ein Doppeldrahtspalier wäre eine Lösung.
Hier sind in den alten Weingärten nur eindrahtige verbaut und deshalb werden die Reben fleißig angebunden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Dietmar am 17. Mai 2018, 14:26:42
Ich erziehe meine Reben an solch einem Doppeldrahtspalier unter Verwendung von richtigen Weinbergpfählen aus verzinktem Stahl. Der unterste Draht ist in der Höhe von ca. 60 cm (nur ein Spanndraht). Dieser dient zur Fixierung der Bogreben. Darüber alle 30 cm je zwei Spanndrähte für die Fruchtruten. Ich versuche, die Fruchtruten zwischen den beiden Drähten hindurch zu führen, was aber nicht immer gelingt. Falls sich die Ruten nicht ausreichend selbst an den Spanndrähten festklammern, binde ich diese mit einer Bindezange an. Wer eine größere Anzahl von Reben hat, bei dem macht sich eine Bindezange bezahlt, da es sehr viel schneller geht als mit Bindedraht oder gar mit Strick.

Wer in der Nähe von oder in einem Weinbaugebiet wohnt, der kann ja im Fachhandel für Weinbergbedarf diese Weinbergpfähle kaufen und braucht sich nicht selbst etwas zusammen zu bastern. Diese Profi-Weinbergpfähle haben für Tafeltrauben nur einen Nachteil:

Es gibt verschiedene Längen und die größte Länge ist 2,75 m (Reihenendpfähle). Diese längsten Pfähle braucht man für die Enden der Reihe, da diese schräg stehen sollten, so dass die Spannkräfte der Drähte teilweise in den Boden abgeleitet werden. Trotzdem sollte man je Ende der Reihe noch einen Erdanker verwenden. Die Pfähle in der "Mitte" einer Reihe können 25 cm kürzer und mit "schwächerem" Profil sein, da diese senkrecht stehen und weniger Kräfte aushalten müssen. Nun klingen diese Längen sehr groß, sind sie aber nicht, denn man sollte die Pfähle ca. 60 bis 70 cm tief in den Boden rammen. Das bedeutet, die Weinbergpfähle der längsten Ausführung ragen nur ca. 1,9 m über das Bodenniveau und das ist für moderne Tafeltrauben zu niedrig. Einen halben Meter mehr wäre optimal, aber solche industriell hergestellten Pfähle gibt es leider nicht.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Hero49 am 17. Mai 2018, 23:17:26
@Dietmar: Alles, was du als schlechte Eigenschaften bei Muscat Bleu aufgezählt hast, trifft bei meiner Pflanze nicht zu.
Große Trauben, große Beeren, saftig, guter Geschmack und kein Verrieseln.
Nachdem es bei mir bereits die zweite Pflanze dieser Sorte ist, ist ein besonders guter Klon auszuschließen, da verschiedene Herkünfte.
Im Sommer mache ich mal ein Foto von den Trauben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 17. Mai 2018, 23:42:36
Ich kann viele deiner Kritikpunkte auch nicht bestätigen. Kein Verieseln. Bei mir die größten Beeren von meinen Reben usw. Auch bei den Spätfrösten hat sie heuer eine ordentliche Performance dargelegt (ich weiß, hat nichts mit der Schafkälte zu tun). Während die Nachbarrebe einen ordentlichen Schaden abbekam, war an der MB nur geringe Schäden vorhanden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 18. Mai 2018, 08:43:10
Sortendiskussion ist hier: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,29993 und da taucht MB auch ständig auf.
Beschreibung unter anderem hier: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,61590.msg2936752.html#msg2936752
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: alexlizard am 10. Februar 2019, 19:12:24
Leute, gibt es hier eine Tema für Edelreiser und zwar von Wein zu austauschen?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Flora1957 am 21. April 2019, 15:48:57
Ich habe vorletzten Herbst die mäßigwüchsige Weintraube Anja an die Südseite des Hauses gesetzt und möchte sie am angebrachten Rankgitter hochwachsen lassen.
Da ich bisher noch keine Erfahrung mit Wein(trauben!) habe, bitte ich Euch mir zu helfen.
Muß ich stets alle Triebe entfernen, bis unten im Abzweigungsbereich des Gitters junge Triebe entstehen, die ich dann links und rechts hochranken lassen kann?

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Flora1957 am 21. April 2019, 15:49:29
...............
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Flora1957 am 21. April 2019, 15:50:00
.................
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Aella am 10. Mai 2019, 08:35:08
Vielen dank für die verlinkung cydorian, ich habe hier aber nicht alle benötigten infos gefunden.

silesier…vielleicht kannst du nochmal was dazu schreiben?
Wenn man auf eine bestehende rebe andere sorten mit drauf pfropfen möchte:

Wann ist der beste zeitpunkt?
Werden grüne oder verholze triebe verwendet?
Welche veredlungstechnik sollte man verwenden?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Aella am 17. Mai 2019, 18:27:37
Schubs  :)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 19. Mai 2019, 10:28:08
Hallo zusammen,
ich erhoffe mir eure Hilfe.  ???

Im letzten Jahr habe ich mir aus einem Gartencenter drei Weinreben mitgebracht.
Das waren nun nicht mehr ganz junge Pflanzen.
Irgendwo hatte ich gelesen, dass man im ersten Jahr nur einen Haupttrieb zieht, den dann später auf gewünschter Höhe abschneidet und darauf weiter aufbaut.
Meine Pflanzen stehen noch frei und sollen ein Spalier zum Ranken bekommen.
Weil ich nun wollte, dass möglichst nah an der Basis kräftige neue Triebe entstehen, habe ich ebenso kräftig zurückgeschnitten.

Nun weiß ich trotzdem nicht, wie ich weiter vorgehen soll.  :-\

Alle Pflanzen haben sowohl an der Basis, als auch darüber Triebe entwickelt.

Bei Kandidat 1 komnt der kräftigste Trieb aus der Basis.





Bei Kanditat 2 kommen auch Triebe direkt aus der Basis, der kräftigste sitzt aber höher.





Kandidat 3 verhält sich wie Kandidat 2, wobei die beiden stärksten Triebe schon relativ lang sind und Rispen ausbilden.

Was ist nun zu tun?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: floXIII am 19. Mai 2019, 13:07:58
Was ist nun zu tun?

Wenn du nur einen Stamm nach oben ziehen willst, würde natürlich auch nur ein Trieb reichen. Die anderen könnte man jetzt ausbrechen. Dadurch hat man kleinere Wunden, die schneller verheilen/überwachsen. Belassen würde ich aber trotzdem 2 oder 3 Triebe. Wäre ja doof wenn der eine Trieb, aus welchen Gründen auch immer, abbrechen sollte ;)

Der neue Stammbildner sollte, falls möglich schon aus der Basis kommen und in einem Zug auf die gewüschte Höhe gezogen werden. Dadurch entstehen keine unnötigen Wunden. Der kräftige Rückschnitt war daher sicher nicht verkehrt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 19. Mai 2019, 14:23:17
Lieben Dank!

Bei Kandidat 2 und 3 sind die Triebe an der Basis schwächer, als die weiter oben.
Also, trotzdem zweii noch einigermaßen kräftige Triebe aussuchen?
Was mache ich mit den kräftigen Trieben, die weiter oben sind?
Auch ausbrechen, oder zusammen mit dem alten Holz, aus dem sie hervorgehen, komplett an der Basis abschneiden?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: floXIII am 19. Mai 2019, 15:08:55
Bei Kandidat 2 und 3 sind die Triebe an der Basis schwächer, als die weiter oben.
Also, trotzdem zweii noch einigermaßen kräftige Triebe aussuchen?
Was mache ich mit den kräftigen Trieben, die weiter oben sind?
Auch ausbrechen, oder zusammen mit dem alten Holz, aus dem sie hervorgehen, komplett an der Basis abschneiden?
Du kannst auch ruhig den kräftigen Trieb ausbrechen, wenn du diesen nicht für die Erziehung brauchst. Ins alte Holz erst im Winter/Frühjahr, in der Vegetationsruhe, schneiden.
Jetzt also alles nicht benötigte mit der Hand ausbrechen und erst im Winter zur Schere greifen und zurückschneiden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Bruno3120 am 19. Mai 2019, 15:32:37
Kommen die Triebe alle oberhalb der Veredelungsstelle???
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 19. Mai 2019, 17:43:16
Kommen die Triebe alle oberhalb der Veredelungsstelle???

Beim Zurückschneiden hatte ich jeweils einen alten Trieb nur stark gekürzt und nicht komplett entfernt.
Vermutlich hatte ich Sorge, dass ich den Wein sonst schrotte.
Bei zwei Pflanzen entwickeln sich ausgerechnet hier die dicksten und wüchsigsten Triebe.

@floXIii:
Also, am Beispiel von Kandidat 3:
Die beiden kräftigen Triebe, die aus dem alten Holz kommen, ausbrechen.
(Das wird mir weh tun, denn da sind einige Rispen dran....)
Die zwei kräftigsten Triebe aus der Basis auswählen und den Rest ausbrechen.
Diese Triebe dürften sich dann auch stärker entwickeln, wenn alles andere weg ist?
Das alte Holz und auch den Ersatztrieb kann ich dann im Winter /Frühling abschneiden und auch meinen zukünftigen Stamm auf gewünschter Höhe kürzen.

Soweit richtig?

Kann ich noch schneiden, wenn die Knospen lansam dick werden, oder ist das zu spät?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: floXIII am 19. Mai 2019, 18:18:55
Also, am Beispiel von Kandidat 3:
Die beiden kräftigen Triebe, die aus dem alten Holz kommen, ausbrechen.
(Das wird mir weh tun, denn da sind einige Rispen dran....)
Die zwei kräftigsten Triebe aus der Basis auswählen und den Rest ausbrechen.
Diese Triebe dürften sich dann auch stärker entwickeln, wenn alles andere weg ist?
Das alte Holz und auch den Ersatztrieb kann ich dann im Winter /Frühling abschneiden und auch meinen zukünftigen Stamm auf gewünschter Höhe kürzen.

Soweit richtig?

Kann ich noch schneiden, wenn die Knospen lansam dick werden, oder ist das zu spät?
Von deiner 3. Rebe hast du leider kein Bild eingestellt. Auch sieht man das Altholz auf den anderen zwei Bildern nicht perfekt.
Es wäre aber sicher kein Beinbruch wenn du die Reben von den stärksten Trieben weiterführen würdest. Die Wunden dürften ja noch nicht allzugroß sein, höchstens zweijähriges Holz oder? Das sollte sich schnell überwachsen.
Du kannst auch einfach einen aus der Basis (besser gesagt aus bzw. über der Veredelungsstelle) belassen und 1 oder 2 andere. ggf. mit einem Geschein, damit du ein paar Kostproben hast.
Die Frage ist halt wie hoch du deinen Stamm ziehen willst. Wenns nur ein Meter oder so ist, dann passt das schon so. Wenn du diesen aber 2 Meter oder mehr auf eine Laube o.ä. ziehen willst, stellt sich halt die Frage ob dein Trieb soweit hochkommt und auch noch eine gute Triebdicke dabei erreicht.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 19. Mai 2019, 21:07:48

Von deiner 3. Rebe hast du leider kein Bild eingestellt.

Eigentlich hätte da ein Bild sein sollen.
Habe es gar nicht bemerkt.  :o

Bei allen drei Reben habe ich nur einen Trieb stehen lassen und auf ca. 15 cm gekürzt.
Wie alt dieser Trieb nun genau war, weiß ich nicht.
Ich habe mich für den kräftigsten entschieden.

Der Wein steht noch frei und soll an einem Gerüst gezogen werden (Holzpfähle und Drahtschnüre).
Ich denke an eine Stammhöhe von max. 80 cm, oder was wäre empfehlenswert?

Hier nun Rebe 3:





Aus der Basis kommen relativ dünne Triebe.
Die beiden dickeren findet man hier:




Hier noch eine Gesamtansicht:




Ein starker Trieb wächst Richtung Weg, der andere entgegengesetzt.

Zur Vollständigkeit:
Rebe 1:




Kräftiger Trieb von unten.

Rebe 2:




Hier kommen auch Triebe von unten, den stärksten Trieb, bzw. dessen Ansatz sieht man am oberen Bildrand.

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: ariton am 30. Mai 2019, 12:02:40
Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum, mein Name ist Maik, ich komme aus der Nähe von Düren und hoffe das dieser Post hier richtig aufgehoben ist.

Ich habe zu beginn letzten Jahres eine Weinrebe als Containerware gekauft. Habe sie eingepflanzt und habe sie entsprechend den Ratschlägen für die Erziehung im ersten Jahr gepflegt. Die Pflanze ist kräftig gewachsen und ich hab mich schon auf dieses Jahr gefreut.

In diesem Jahr habe ich bis auf fünf alle Knospen ausgebrochen und nun ist es so das die obersten beiden Triebe deutlich stärker wachsen als die Unteren. Ich weiß das Wein solch ein Wuchsverhalten zeigt.

Meine Frage ist wie kann ich die unteren Triebe dazu bekommen stärker zu wachsen? Ich möchte einen Fächer erziehen und soweit ich weiß brauch ich zum Aufbau des Fächers die untern Triebe und die Oberen werden eh weggeschnitten.

Ich habe halt Angst das sich die ganze Wuchskraft in den oberen Trieben austobt und die unteren kümmerlich bleiben.

Beste Grüße

Maik
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 20. Juni 2019, 21:57:08
Weinbau mal ganz anders,
äußerst platzsparend.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 20. Juni 2019, 22:01:37
Ungewöhnlich sind auch Befestigungssteine für Pfosten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 20. Juni 2019, 22:05:23
So eine Trockensteinmauer ist wunderschön.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 20. Juni 2019, 22:08:57
 :)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: minthe am 21. Juni 2019, 20:34:45
Toll sieht das aus Dornroeschen! So was will ich auch!
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 21. Juni 2019, 21:14:22
Toll sieht das aus Dornroeschen! So was will ich auch!
Wenn du "steinreich" bist, kannst du anfangen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 22. Juni 2019, 09:28:44
Sieht wirklich gut aus. Die Triebe einfädeln ist wohl recht zäh. Oder kommt man auf den Pfostensteinen stehend an den oberen Draht?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 22. Juni 2019, 14:56:45
Ja, aber man kann von der oberen Terrasse leicht ran.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 12. Juli 2019, 20:36:33
Hallo,

ich habe bei meiner Tafeltraube heute den Sommerschnitt samt Entlaubung um die Früchte vorgenommen.

Passt das so oder fehlt noch was?

Sind das evtl zu viele Beeren für diese Pflanze? Habe zwar schon in der Blüte etwas ausgedünnt, aber kommt mir dennoch etwas viel vor. Meint ihr das passt oder soll ich noch was weg nehmen?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 12. Juli 2019, 21:13:02
Du bist ziemlich mutig. Die Beeren sind wohl schon so groß, dass sie Sonnenbrandempfindlich sind. Das kann dir bei Wetterwechsel auch noch in 4 Wochen verbrennen.

Ansonsten frage ich mich, wo die Triebe sind, die die Sichtschutzwand hochwachsen sollten. Für die Menge an Trauben hast du jedenfalls verdammt wenig Laub drauf.
Das Laub sieht aber sehr gesund aus auf die Entfernung. Ich würde etwa 2/3 der Trauben/Beeren entfernen, wenn der Rest vom Rebstock nicht deutlich dickeres Holz hat.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 13. Juli 2019, 11:59:52
In den Anleitungen, die ich im Internet gefunden hab stand, dass man ab Juli Laub entfernen soll, damit die Beeren Sonne abkriegen.

Da soll nichts nach oben wachsen, lediglich auf dieser Querstrebe. Für die obere Strebe gibt es eine zweite Pflanze, die gerade nach oben wächst.

Okay und wo dünnt man hier am besten aus?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 14. Juli 2019, 16:59:44
Die Trauben brauchen keine Sonne, Zucker wird von den Blättern gebildet, da sollten als Faustregel pro Kilo Traube rund 13 gesunde Blätter vorhanden sein.

Ich würde die Trauben ausdünnen, indem ich knapp über der Hälfte die Traube halbiere. Dann bleibt der Oberteil mit einer Schulter übrig, die Spitze der Traube ist oft am anfälligsten für Wehwehchen wie Stiellähme usw. Du kannst aber auch ganze Trauben wegschneiden, so dass du Triebe hast ohne Traube. Wenn der Stock noch jung ist, jede zweite Traube ganz weg und die anderen gut halbieren. Weniger ist hier mehr.

Wenn nur die Querstrebe grün sein soll, würde ich im Winter vor der Querstrebe den dortigen Teil vom Stock auf einen Zapfen mit 2 Augen zurücknehmen, dann kannst du die beiden Triebe die dort rauskommen mit 3 Trauben belasten und die beiden Triebe um die Querstrebe wickelnd 3m lang ziehen. Das ist dann genug Laub, dass die 3 Trauben ausreifen können.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 14. Juli 2019, 18:10:57
Alles klar, dann werde ich einige Trauben ganz weg machen und manche halbieren. Der Stock steht jetzt das dritte Jahr.

Ich hatte eigentlich geplant, die Querstrebe komplett mit einem holzigen Trieb bewachsen zu lassen, wie es aktuell schon der Fall ist. Auf diesem horizontalen Ast lasse ich Zapfen stehen, aus denen dann die Trauben tragenden Triebe heraus wachsen.
Oder funktioniert das so nicht?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 14. Juli 2019, 18:44:37
Könntest du auch machen, Kordonerziehung. Die jungen Triebe müsstest du nächstes Jahr nur hochleiten bis obenhin und am besten noch weiter. Nicht alle Sorten machen an den ersten beiden Augen eines Triebes schöne Trauben, und mit Zapfen hast du nur die zwei Augen. Manche Sorten fangen erst ab dem 4-5 Auge vom alten Trieb an wirklich gute Trauben zu liefern. Das sollte dich aber erstmal nicht am ausprobieren hindern.

Ich will nur sagen dass der Behang dieses Jahr zuviel ist für den jungen Rebstock, erst recht wenn noch die Triebe gekürzt wurden. Man verliert mit so einer Überlastung oft 2-3 Jahre.
Kordonerziehung kann ich mir dort ganz gut vorstellen. Jeder Stock links und rechts einen Meter, im Winter ist die Wand kahl, im Sommer grün bis obenhin.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 17. Juli 2019, 14:19:26
Also ich hatte ja dieses Jahr vom letzten Jahr die Zapfen mit ca 2 Augen stehen und da ist das draus geworden was auf dem Bild zu sehen ist. Scheint also ganz gut zu passen.

Auf die obere Stange kommt dann eine andere Sorte, daher kann ich nichts bis da hoch leiten.

Hab nun knapp die Hälfte der Beeren entfernt.

Wieso verliert man aufgrund solch einer Überlastung denn 2-3 Jahre?

Genau, bloß stehen die Stöcke links von der Wand, da unter der Wand Beton ist. Daher lasse ich sie nur in die eine Richtung wachsen, wo sie dann insgesamt 3,60m Platz haben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Aella am 07. August 2019, 07:31:17
Meine letzten Herbst gepflanzten Reben geben jetzt richtig Gas, sollen aber eintriebig wachsen. Möchte den Haupttrieb dieses Jahr erstmal so lang wie möglich wachsen lassen. Sollte ich die jetzt entstehenden Seitentriebe ausbrechen? oder kürzen? Oder einfach lassen und erst im Frühjahr schneiden? Möchte das die Kraft primär in den Haupttrieb geht, aber auch das Holz dieses Jahr noch einigermaßen ausreift.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 07. August 2019, 11:21:12
Jetzt ist nicht mehr viel zu machen, das Holz das jetzt noch wächst reift nicht mehr richtig aus und friert ab. So ab Ende Juli wird es mit der Holzreife knapp. Langer Haupttrieb haben wollen: Ja, Seitentriebe weg, aber schon sehr früh, wenn nach dem Autrieb das Längenwachstum anfängt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 07. August 2019, 11:36:15
Hier im Weinbau werden jetzt die Seitentriebe entfernt um den Trauben mehr Sonne, Luft zu gönnen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 07. August 2019, 12:19:49
Hier fangen die Triebe gerade erst an, an der Basis zu verholzen. Das Laub obenrum gesund halten ist wichtiger für die Holzausreife als Geiztriebe belassen oder wegschneiden. Umso länger ist der ausgereifte Teil des langen Triebes und umso länger könnte man dann auch anschneiden.
Wo Gewitter durchgezogen sind herrschen aktuell noch gute Infektionsbedienungen für Pero, die jungen Blätter sind noch empfindlich.

Meine 2 neuen Trauben hatten irgendwann das Wachstum wegen Trockenheit eingestellt. Nach ein paar Kannen Wasser gehts nun wieder, sie stehen aber noch 2 triebig mit gerade mal knapp 1,8m Höhe. Geiztriebe habe ich bis jetzt drangelassen. Die liefern noch gut Assimilate.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Aella am 07. August 2019, 20:00:33
Danke! Dann lass ich die seitentriebe erstmal dran.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 08. August 2019, 00:57:54
Ob das richtig ist hängt damit zusammen was du nächstes Jahr vorhast.
Für Jungrebenerziehung bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich hab nur geschrieben was ich dieses Jahr mache und nächstes Jahr wird davon mindestens 4/5 wieder weggeschnitten. Wenn du ähnliches vorhast wären wir schon zwei.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 20. August 2019, 12:51:16
Weinbau mal ganz anders,
äußerst platzsparend.
So sehen die Trauben aus.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 20. August 2019, 13:10:05
Das sind Gewürztraminer Trauben.
Schmecken sehr gut in einer Cuvee mit Riesling.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 20. August 2019, 21:31:45
Hat was. Und keinen Sonnenbrand. Danke fürs fotografieren und zeigen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 20. August 2019, 23:05:42
Kennt jemand die Traubensorte?
Grauburgunder?
Wäre ungewöhnlich, denn die Stöcke sind schon ziemlich alt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Siebenstein am 21. August 2019, 07:45:32
Ist zumindest ein Burgunderblatt. Grauburgunder/Ruländer ist eine uralte Sorte.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 14. April 2020, 21:49:26
Hallo zusammen,
meine junge Tafeltraube hat letztes Jahr zwei Haupttriebe gebildet, die in etwa gleich stark sind. Nun treiben an beiden fleißig die Knospen aus. Ich möchte die gute gerne in die Länge führen, indem lediglich ein Ast auf einen ca. 3m langen Stab geführt wird. Soll ich den einen Ast komplett abschneiden oder beide wachsen lassen? Knospen ausbrechen oder alle wuchern lassen?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 14. April 2020, 22:12:01
Man schneidet Reben während der Winterruhe. Wenn du jetzt schneidest, blutet die Rebe stark.
Ernte von 2019
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 15. April 2020, 01:16:36
Aber beim Triebe ausbrechen doch nicht, oder?

Oder soll ich sie jetzt munter wuchern lassen? Dann geht doch jede Menge Energie in Äste die eh geschnitten werden
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 15. April 2020, 09:43:25
Ich würde durchaus auch jetzt einfach die Knospen ausbrechen, aus denen keine Triebe wachsen sollen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Und ja, wenn man die Weinreben jetzt schneidet, "bluten" sie stark, aber, das ist relativ egal. Pflanzen haben keinen "Blutkreislauf", der ein begrenztes Volumen hat und bekommen entsprechend auch keine Probleme, wenn irgendwo etwas ausläuft.

Das Schlimmste, was passieren kann, sind sekundäre Infektionen, wenn z.B. der auslaufende Saft über Knospen läuft und die dann verschimmeln oder so.

Und da demnächst die Triebe anfangen zu wachsen und die ersten Blätte bilden, die dann Wasser verdunsten, sollte das "Bluten" auch spätestens dann aufhören, weil der ganze Saft anderswo "verbraucht" wird.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Elrond am 15. April 2020, 09:58:17
Alles klar, gut zu wissen, vielen Dank!

Macht es dann Sinn jetzt den einen Ast komplett abzuschneiden und am zweiten bis auf die oberen Knospen alles auszubrechen?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. April 2020, 12:25:25
Nein,
der Rebe geht viel Energie verloren, wenn man sie jetzt schneidet.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 15. April 2020, 14:46:13
Ich habe bisher nicht bemerkt, dass ein später Schnitt (gut, im April habe ich es noch nicht gemacht, aber Ene März z.T. schon) und starkes Bluten meinen Reben spürbar geschadet hätten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: alexlizard am 16. April 2020, 12:45:00
Vielen herzlichen Dank an Trauben-Freund, strohblume, Urmele für Weinreisen. Fast alles gelungen, nur Dolgozdanny und Kischmisch342 haben nicht überlebt. Aber übrig bleibt mehr als genug Sorten
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 16. April 2020, 20:35:27
Der Austrieb aus den Augen kostet schon einiges an Kraft. Sieht man oft an ungeschnittenen Reben, die zB nur für Weinblätter angebaut werden. Dort schaffen es die meisten Triebe oft nicht über 40cm zu wachsen.

Ansonsten haben die Trauben hier nach 3-4 Tagen wieder aufgehört mit bluten. Hatten einen Tag davor aber auch Wasser bekommen und bevor das nicht da war, haben sie die 3 Wochen seit dem Schnitt nicht wirklich geblutet, sondern mehr geschleimt bzw garnichts.

Das bluten und evtl auch ertrinken darunterliegender Augen ist für mich jedenfalls ein Grund, nicht mehr erst im Januar/Februar zu schneiden, sondern im Dezember.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 23. April 2020, 16:51:18
Habe gerade ein paar aktuelle Folien zum sanften Rebschnitt und sanftem Ausbrechen gefunden. Für den ein oder anderen vielleicht auch ohne einen Livevortrag interessant, damit man sich beim ausbrechen der Triebe die Tage etwas sicherer ist.

Titel: Sanfter Rebschnitt und sanftes Ausbrechen als Einheit
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: dennisab19 am 24. April 2020, 20:02:10
Wo soll man mit dem Weinbau beginnen? Würden Sie jemandem ein gutes Buch empfehlen?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: o0Julia0o am 24. September 2020, 01:02:55
Wo finde ich etwas darüber, wie ich ein einfaches Weingerüst baue? Womit ich halt Wein effektiv anbauen kann?

Kann man das selbst machen, oder gibt es ein gutes Fertigbauset? Sollte ja dann haltbares Holz wie Robinie sein. Dazu dann irgendwie Edelstahldraht. Aber der Wein wird ja etwas wiegen. Einfach so ohne Anleitung selbst was zu bauen, traue ich mir nicht zu.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 24. September 2020, 09:42:07
Da gibts doch viele Anleitungen. https://www.google.com/search?rls=en&q=Weinbau+Spalier+Bauanleitung&ie=UTF-8&oe=UTF-8 bringt jedenfalls massenhaft welche.

Ich würde Minimalismus empfehlen. Ein Drahtrahmen. Oder Nutzung einer Wand.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 24. September 2020, 09:55:28
Ich denke wenn das Erziehungssystem festgelegt ist, gehts an die Materialbeschaffung. Für eine Pergola braucht es andere Sachen als fürs Doppeldrahtsystem.

Käuflich erwerbbare Materialien findest du zB hier aufgeführt:
https://docplayer.org/25368493-Spalieranlagen-maschinengerecht-erstellen-materialien-fuer-neuanlagen-im-weinbau.html

Ich bin Fan von verzinkten Weinbergpfählen, Beton oder Kunststoff oder Holz haben meist den Nachteil, das man die Drähte nicht mal schnell ausklicken kann wenn Laubarbeiten oder Schnitt ansteht. .
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: o0Julia0o am 24. September 2020, 18:53:57
Danke. Also ich mache das nicht professionell.

Ich habe keine Ahnung von Erziehungssystemen. Wenn ich 2x 10m Wein anbaue, dann ist das viel!

Ich möchte ein mögichst unauffälliges, einfach zu bedienendes System. Ich kann aber gut um den Draht herum schneiden und pflegen. Wie gesagt, so viel habe ich ja nicht. Ich werde keine Maschinen einsetzen. Alles von Hand. Hobbymässig.

Ich stelle mir Holzpfähle(am haltbarsten ist wohl Robinie/Akazie) vor, die ich unten halt vom Boden mit Abstandshaltern aufstelle. Holz ist halt unauffälliger als Metall. Da spanne ich dann irgendwie Edelstahldraht herum.

Wie man die Drähte am besten befestigt, etc. Da bräuchte ich eine Anleitung oder ein Komplettsystem, welches ich halt erweitern lässt. Das ganze auch eher niedrig als hoch.

Gibt es da nicht Anleitungsempfehlung Xy, die gerne genommen wird? Oder Fertigbausatz Z, welcher sich bewährt hat?

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 15. Oktober 2020, 15:04:37
passt gerade. Ein kleiner Bericht zur Veredelung von Reben aus der Sendung "Unser Land" vom Bayerischen Rundfunk.

https://youtu.be/G6GIlnBnrNY
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: alexlizard am 17. Oktober 2020, 11:33:25
👍
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 19. Oktober 2020, 10:41:21
Nach dem pflanzen und Rückschnitt auf 2 Augen sind in der ersten Saison 2 Triebe gewachsen, der untere davon sollte als Stamm stehenbleiben, der obere wurde entfernt.

Im 2ten Jahr habe ich diesen auf Endhöhe angeschnitten, unter dem Kopf oben die Augen ausgebrochen und darunter noch eine Etage zugelassen, da sie später mit 4 langen Streckern wachsen soll. Die untere Etage ist also für die Strecker außen.

Unterm Strich jedenfalls ein Stamm ohne größere Wunden im Sinne von wundarmem Rebschnitt. 
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 28. Oktober 2020, 17:36:13
Ende September bekam  eine Traube und einen grünen Ast von einer umbekannten Traubensorte. Aus dem Ast habe ich zwei Stecklinge gefertigt. Stark entlaubt und mit Clonex eingepinzelt. Das ganze kam in einem 20 cm Tontopf mit Katzenstreu (Nicht klumpendes Bentonit). Der Topf wurde in einer Schale mit Wasser stehend, draußen belassen.

Gestern entfernte ich ein Herbstblatt von der Bentonitoberfläche und konnte mit freude die ersten Wurzeln entdecken, die nach oben wuchsen.
Bild als Beweis :)






Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 28. Oktober 2020, 17:40:54
Hier die Traube. Bild vom 30.09.2020
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Pennywiser am 01. Februar 2021, 16:47:36
Hallo alle zusammen, bin ganz neu hier und leider auch eine ziemliche Laie, was Pflanzen generell betrifft 😉 Aber das würde ich nun gerne ändern, vor allem was die Weintraube betrifft.
Ich hoffe ich habe hier auch das richtige Forum/Thread für mein Anliegen erwischt.
Hintergrund... ich habe im letzten Jahr ein Haus gekauft und der Vorbesitzer hat auf der Terasse unter dem Vordach ein sehr große Weinpflanze. Ich kann leider nicht sagen welche Sorte das ist, es sind auf jeden Fall rote Trauben mit Kernen 😉
Jetzt im Februar sollte die Pflanze ja geschnitten werden, soviel konnte ich mir schonmal anlesen. Allerdings ist die Pflanze schon ziemlich groß und ich würde gerne den Wein in einer anderen Ecke des Garten umziehen lassen.
Die Frage ist ob ich diese Pflanze aufgrund ihrer Größe einfach ausbuddeln kann. Am liebsten wäre mir tatsächlich wenn ich aus einer großen Pflanze mehrer kleiner machen kann und dann vernünftig an rankhilfen und drahschnüren befestigen kann.
Anbei habe ich mal zwei Bilder, damit ihr vielleich besser versteht, was ich genau meine 😉
Link entfernt!1[/b]/Link entfernt!1.html](http://[b]Link entfernt![sup]1[/sup][/b]/thumb/[b]Link entfernt![sup]1[/sup][/b])
Link entfernt!1[/b]/Link entfernt!1.html](http://[b]Link entfernt![sup]1[/sup][/b]/thumb/[b]Link entfernt![sup]1[/sup][/b])
Ich hoffe ihr Link entfernt!1 Anliegen und könnte mir vielleicht einen Tipp geben, ob man evtl einzelne Triebe abschneiden und neu einpflanzen kann oder ich lieber die gesamte Pflanze ausbuddeln und versetzen sollte.
Vielen Dank schon einmal im voraus für eure Hilfe.
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Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 02. Februar 2021, 01:19:34
Willkommen im Forum.
Im Punkto Bilder müsstest du die Bilder einzeln pro Post über den Dateianhang hochladen. siehe Bild.

Zum umpflanzen einer Weinrebe habe ich hier einen Link wo dieses Thema beredet wird.

https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=36181.0

Du kannst aber nicht einfach Triebe in die Erde stecken und hoffen dass sie Wurzeln schlagen. das ist bei starken Trieben nicht so einfach.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Pennywiser am 02. Februar 2021, 07:42:44
Ja die Verlinkung hat nicht so gut geklappt  ;) anbei schonmal ein foto... hoffentlich
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 03. Februar 2021, 17:22:31
Erstens ist das kein großer Weinstock.

Zweitens schmeiß weg und kauf dir einen Neuen.
Dessen Sorte kannst du hier oder bei unabhängigen Fachstellen erfragen und mit deinem Klima abgleichen.
Ansonsten hast die viel Arbeit und Ärger.

Kostet dir 9-17€ +Versand, oder du läßt ihn dir von ner Baumschule mit bestellen.
Bei jeder Zwischenaktion steigt aber die Verwechslungsgefahr.

Glaub keinem Internet- oder Verkaufsbild,
und schon gar nicht Beschreibungen eines Verkäufers!

Bei etwas Pflege hast du ab dem 3ten Jahr Ertrag.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: sandor am 03. Februar 2021, 17:35:36
Gibts hier auch.

https://www.gartenforum.de/threads/3744316-anfaengerfrage-bzgl-dem-versetzen-von-weinpflanzen
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Lady Gaga am 03. Februar 2021, 18:01:46
Warum willst du den Weinstock dort entfernen? Kommt ein anderer Sichtschutz hin? Als Abdeckung des Nachbarpavillons finde ich den Wein eigentlich ganz hübsch. Er ist allerdings etwas seltsam geformt, der Quertrieb rechts rüber verläuft üblicherweise unterhalb der Decke verlaufen und nicht so tief. Theoretisch kann man einige Steher zum waagerecht befestigen einschlagen, von dem dann die neuen Triebe hochwachsen können. Das war vielleicht auch die Absicht der dzt. Form. Also 2 Drahtreihen zum Festbinden spannen. Oder das nach rechts wachsende absägen und nur das senkrechte lassen. Dann kann man neuen Austrieb leiten, wie man will.

Wein wurzelt sehr tief, daher ist das völlige Ausgraben unmöglich. Ob er überleben kann, weiss ich nicht. Man kann ihn jedenfalls nicht teilen, denn Stecklinge wäre wurzelecht. In Weinbauregionen ist das wegen der Reblaus verboten.

Wenn es also drum geht, neben die Terrasse was anderes zu pflanzen, würde ich den Wein eher von der dzt. Befestigung nehmen und nach links umleiten. Vielleicht läßt sich alles problemlos drehen oder sonst mit Rückschnitt, dazu im Anschluß von der Terrasse links Kletterhilfen bauen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 03. Februar 2021, 18:24:42
Das Holz ist doch in großen Teilen kahl!
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Lady Gaga am 03. Februar 2021, 18:47:35
Und du meinst, bei Rückschnitt treiben sie nicht mehr aus? Bei kommen auch von unten neue Triebe.
Neu gepflanzte Weinstöcke brauchen einige Jahre, bis sie wieder hoch sind.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 03. Februar 2021, 19:37:39
Ein Weinstock wird Jahrzehnte alt.

Wegen 2-3 Jährchen würde ich nicht mit einem faulen Kompromiss starten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 03. Februar 2021, 22:00:29
Nach dem nur geringen Zuwachs auf dem Bild zu urteilen hat der Weinstock auch jetzt schon ein Problem. Unmpflanzen wird es nicht besser machen.

Ich würde auch neu pflanzen. Rebschule Schmidt im Onlineshop hat entsprechend ausreichende Auswahl. Es gibt aber auch andere. Im Baumarkt würde ich keine Trauben kaufen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 27. Februar 2021, 20:36:01
Hier mein Rebensteckling, den ich Anfang September umgetopft habe.


Rebensteckling 03092020




Rebensteckling 07092020



Ihn habe ich im Haus überwintert. Dort konnte ich die Pflanze, dank des mineralischen Substrats und einer zurückhaltenden Wässerung, ohne Schimmelprobleme auf gute 20 cm Höhe heranziehen.  ;D


Rebensteckling im Haus überwintert 27022020

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: enaira am 08. Mai 2021, 20:54:21
Im Herbst hatte ich eine 'Frumoasa alba'.
Scheint gut angewachsen zu sein, und wie es aussieht, will sie schon blühen.
Sollte ich die Knospen rausknispen, damit sie erst einmal Kraft in die Triebe steckt?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Urmele am 09. Mai 2021, 08:28:57
Auf jeden Fall alle Gescheine abknipsen!
Die Pflanze ist noch viel zu jung um zu tragen, das kann sie umbringen.
Wenn die Rebe dieses Jahr kräftig wächst darf sie frühestens nächstes Jahr maximal eine Traube behalten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 09. Mai 2021, 09:22:59
Sehe ich genauso. Ergänzend: du kannst noch 1-2 Wochen warten bis sie etwas größer sind und damit das Risiko des versehentlichen danebenschneidens reduziert ist.

Die Grünen Kunststoffbänder zum Tonkinstab sollten schon etwas früher entfernt werden und auch überzählige Triebe können recht früh schon ausgebrochen werden, um nur möglichst kleine Wunden am Stamm zu hinterlassen. Am obersten Auge treibt zum Beispiel noch ein Nebenauge mit aus, der flachere und schwächere Trieb links, sowas sollte weg.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 09. Mai 2021, 11:04:59
Umbringen kann es die Pflanze im Sommer nicht, aber im darauffolgenden Winter. Sie wird dieselben Überlastungssymptome zeigen wie alte überlastete Reben: Ab Blattverlust im Herbst sterben Triebe weit ins ältere Holz ab. Und da bei Jungreben kein älteres Holz da ist, ist oft das ganze Edelreis perdü.

Habs jetzt wieder live erlebt, eine der Sorten (10 Jahre alt) war überlastet und nicht ausgedünnt, da ist 50% des Holzes draufgegangen, während sauber ausgedünnte Reben ohne jeden Verlust ausgetrieben haben, am selben Standort. Sorten mit kleinen Beeren und Trauben sind da oft im Vorteil, denn die Ausdünnerfordernis richtet sich nach Gesamtkiloertrag pro Laubwandquadratmeter, die Fett-Traubensorten schiessen da leichter drüber.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: enaira am 09. Mai 2021, 13:43:29
Ganz herzlichen Dank für eure Ratschläge.
Ich hatte es mir schon so ähnlich gedacht, bin aber in Bezug auf Wein blutiger Anfänger.
Wie immer - auf PUR ist Verlass! :D
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: o0Julia0o am 29. September 2021, 00:11:15
Wieviel Rebstöcke(Tafeltrauben) pflanzt man eigentlich pro Meter Weingerüst? Alle 5m eine Rebe? Direkt an einen Pfahl oder eher dazwischen?

-> dann nach links und rechts erziehen die Rebe(wie lang) oder zu einer Seite nur?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 10. April 2022, 14:59:58
Hallo Rebenspezialisten,
in diesem Strang habe ich viel Interessantes zum Erziehungsschnitt junger Reben gelesen. Leider konnte ich den diversen Beiträgen nicht entnehmen, wie ich eine alte Rebe wieder in Form bringe. Ich habe im Garten einen ungefähr 20 Jahre alten Wein, der lt. Etikett ein Dornfelder sein soll. Über die Jahre sind die Trauben von der Größe einer Johannisbeere zur Größe einer kleinen Traube gekommen, vermutlich hatte ich stets nicht genug ausgedünnt, und deshalb keine größeren Früchte erhalten. Geschnitten haben wir den Rebstock stets frei von jeder Grundkenntnis, vermutlich sieht man das dem Bild an  ???
Um den Schnitt langsam gescheit gestalten zu können, wäre es hilfreich, wenn die Spezialisten hier im Forum mir ein paar Hinweise geben könnten, wann und wo ich die Schere ansetzen sollte, um dem Rebstock Form zu verpassen.
Der Rebstock steht an einer Westwand mit ca. 15cm Abstand zur Wand.
Ich freue mich über jeden Tip.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 10. April 2022, 17:21:50
Ein Neuaufbau ist einfach. Weinreben sind sehr schnittverträglich. Schneide Triebe ab, die du nicht mehr willst, auch wenn das Holz schon älter ist. Die Reben wird wieder austreiben, dann führst du die Ranken neu. Schneide jetzt. Wenns an den Schnittstellen tropft, sieht das gefährlich aus, ist es aber nicht.

Dornfelder ist eigentlich eine Sorte für den Profianbau. Keine Tafeltraube und sie wird schnell krank.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 10. April 2022, 17:27:59
Dornfelder: Raus.
Guten Neuen rein.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 10. April 2022, 17:29:24
Danke, "schnittverträglich" klingt ja schon mal beruhigend. Leider habe ich keine Idee, welche Triebe ich nicht mehr wollen könnte. Ich hatte schon mal versucht, aus einem Buch zum Rebschnitt zu erfahren, wo und wie ich am besten schneiden sollte, aber die dortigen Skizzen waren mir zu unverständlich. Richtig hilfreich für mich wäre es vermutlich, wenn ein erfahrener "Weinbeschneider" in mein Bild ein paar exemplarische Schnittstellen eintragen könnte.....
Daß Dornfelder eigentlich eine Sorte für den Profianbau ist, war mir damals nicht bewußt. Auch wenn es keine Tafeltraube sein mag, finde ich das Aroma und den Duft ganz toll.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 10. April 2022, 17:44:21
...Über die Jahre sind die Trauben von der Größe einer Johannisbeere zur Größe einer kleinen Traube gekommen, vermutlich hatte ich stets nicht genug ausgedünnt, und deshalb keine größeren Früchte erhalten. Geschnitten haben wir den Rebstock stets frei von jeder Grundkenntnis, vermutlich sieht man das dem Bild an  ???
...
Das kommt davon, dass der Wein an zu vielen Stellen austreibt und dann je Trieb nicht die Kraft für anständige Beeren- und Traubengrößen hat.
Es sind zu viele "kleine Triebe" da. Ich würde erst einmal von den dicken Stämmen alle bis auf den untersten und einen der drei rechte alle anderen rausnehmen. Dann an den "geweihartigen" Verzweigungen alles bis auf die zwei stammnächsten Triebe vom letzten Jahr wegschneiden.
Wirklich detaillierte Tipps zu geben ist aber schwierig, weil niemand von uns wissen kann, was du dir genau vorstellst. Mit dem von cydorian angesprochenen Neuaufbau kannst du nach dem Auslichten vielleicht in 2023 auch gleich mit den dieses Jahr dann kräftigeren Neutrieben angehen, oder du schneidest dann nächsten Winter noch einmal kräftiger, wenn du komplett neu straten willst. Oder Parallel wie von Starking geraten eine neue Rebe pflanzen und den Dornfelder noch 1-2 Jahre nutzen, bis die in Ertrag kommt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 10. April 2022, 17:59:26
Dornfelder ist zu anfällig für Pilzkrankheiten. Wenn du da bisher keine Probleme hattest, war es doch eine andere Sorte (falsche Etiketten kommt auch bei Trauben vor) oder du hast einen ganz erstklassigen Gunststandort. Man kann die Beeren schon essen, sie sind eher neutral, viele Kerne, dicke Schale, Safttraube.

Eine zweite daneben pflanzen sieht nach guter Idee aus, das Foto legt nahe dass du vor dieser Garagenwand auch links eine pflanzen könntest. Ich mach das auch so, neue Rebe neben Die pflanzen, die ich nicht mehr will. Während die Neue wächst, hab ich noch den Ertrag der Alten, die ich mit dem Wachstum der neuen Rebe sukzessive zurückschneide und schliesslich rode.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 10. April 2022, 18:01:48
So geht alle Kraft ins Wachstum statt in die Früchte.
Ich würde 2 Etagen lassen und somit 90% wegschneiden,
Im Weinberg bleiben nur 2 Jahrestriebe pro Rebe.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 10. April 2022, 18:06:37
Ich würde 2 Etagen lassen und somit 90% wegschneiden
2 Etagen ?? Sollte das dann ungefähr so aussehen, wie auf meinem Bild hier, oder noch radikaler?

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 10. April 2022, 18:11:12
Dornfelder ist zu anfällig für Pilzkrankheiten.
Nein, mit Pilzen hatte ich in den letzten ca. 20 Jahren keine Probleme
Zitat
Man kann die Beeren schon essen, sie sind eher neutral, viele Kerne, dicke Schale, Safttraube.
Der Geschmack ist - für mich - sehr gut, erinnert ein wenig an die Muscat-Trauben, die ich z.B. im Languedoc genascht habe, sehr blumig... Aber Kerne!!! Die Schale ist auch sehr robust, aber ebenfalls aromatisch.
Zitat
Eine zweite daneben pflanzen sieht nach guter Idee aus, das Foto legt nahe dass du vor dieser Garagenwand auch links eine pflanzen könntest.
Kann ich mal versuchen, aber stehen die dann nicht zu nah beieinander (Abstand ca. 1,50 m)?

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 10. April 2022, 18:11:24
Schau dir Herrn Kobelt an.
https://www.youtube.com/watch?v=5viGVfU5mcM
Eine lange Gerade und kurze Zapfen(mit 2 Knospen) alle 30,40cm, kein Busch.
Und das jedes Jahr, die Gerade bleibt bestehen, bei 2 Etagen 2 Geraden, alles sonst weg.
Auf deiner Zeichnung hast du 5 Finger gelassen, viel zu viel, nur 2.
Aber die 2 Gewählten läßt du lang über die Fläche, fixierst sie möglichst gerade.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 10. April 2022, 18:19:06
Wirklich detaillierte Tipps zu geben ist aber schwierig, weil niemand von uns wissen kann, was du dir genau vorstellst.
Eine genaue Vorstellung habe ich eben nicht... Das gute Stück soll so wachsen, daß eine brauchbare Menge leckerer Trauben daran wachsen kann, die Optik spielt eine untergeordnete Rolle.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 10. April 2022, 18:22:02
Schau dir Herrn Kobelt an.
Danke, einmal habe ich den Film eben angesehen, muß ich wohl noch mal wiederholen.
So, wie die gezeigte Rebe dort aussah, bleiben die waagerechten Äste (oder wie sagt man beim Wein?) dann komplett stehen und nur alles, was von dort in die Senkrechte geht kommt weg?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 10. April 2022, 18:30:27
2 Arme bilden das Gerüst, das jedes Jahr wieder gleich angestrebt wird. Die ganzen Besen müssen weg.
Im Sommer wird der Blattzuwachs reduziert. Im Spätwinter wird alles zurückgenommen.
Jetzt suchst du dir 2 relativ gerade Arme aus und entfernst alle anderen.
An den 2 Etagen versuchst du kurze Zapfen (Seitentriebe) zu finden, wo nur 2 Knospen stehen bleiben, die sorgen für die Trauben, alles andere kommt weg.
Falls du nur längere findest, kannst sie auch erst nächstes Jahr entfernen, da vermutlich genug neue gewachsen sind.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 10. April 2022, 18:36:05
Nein, mit Pilzen hatte ich in den letzten ca. 20 Jahren keine Probleme

Dann ist es kein Dornfelder. Muskatig, blumig, viele Kerne - ich vermute, du hast "Muskat blau". Das ist eine sehr robuste Tafeltraube, eines am pilzfestesten Sorten. Gängig in Garten- und Supermärkten, wenn Tafeltrauben verkauft werden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Lady Gaga am 10. April 2022, 18:45:37
Es gibt verschiedene Schnittarten für Wein, man muß nicht alle ganz stark zurückschneiden. Besonders wenn man die Trauben isst und keinen Wein daraus machen will, ist der hohe Zuckergehalt nicht so kritisch, dann kann man auch etws mehr dran lassen.
Hier eine gute Anleitung für Spaliertrauben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: ringelnatz am 10. April 2022, 21:41:31
ich kann zwar nicht mit praktischer Erfahrung im Weinbau dienen, habe aber mal folgendes, sehr einfaches Schema gelesen:

- 3 Triebe mit 5(-7) Augen stehen lassen -> daraus werden die fruchttragenden Triebe; im Wachstum 2 Internodien nach den Reben kappen; nach Ernte im Winter an Basis wegschneiden.
- 2 Triebe mit 2(-3) Augen stehen lassen -> daraus werden die Ruten, die im nächsten Jahr auf 5(-7) Augen zurückgeschnitten werden; wachsen lassen;

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 10. April 2022, 22:04:24
Also was der Herr Kobelt da erzählt mag im einzelnen zwar irgendwo Sinn machen, in Summe ists aber großer Müll und Quacksalberei was er da redet.
Kurze Stummel waren noch nie gut für Trauben, dessen Beeren man essen möchte. Und gerade Dornfelder macht auf den Trieben der ersten Augen von einem Trieb eher Trauben mit Beeren mit harter Schale und klein und alles was man zum so essen eigentlich nicht will. Also langer Schnitt, Herr Kobel erwähnt nicht mal den Unterschied, deswegen ist das Video Müll.

Man kann den vorhandenen Rebstock nun versuchen in ein Muster zu zwängen, welches man nicht versteht und dessen Ziel man eigentlich nicht möchte weil man es nicht kennt.

Man kann es auch etwas schonender für die Pflanze angehen und sich langsam rantasten. Dann muss man aber dabei bleiben, gucken, wie der Rebstock auf welche Behandlung reagiert.
Cydorians Empfehlung ist schon Gold wert. Langsam eine Rebe auf der anderen Seite groß ziehen und so wie diese wächst, die vorhandene sukzessive zurück bauen. Bis man die vorhandene rodet, sollte man von der neuen überzeugt sein und den Schnitt verstanden haben. Der ist kein Hexenwerk, dauert aber mal 3-4 Jahre.

PS: für dieses Jahr, ich würde in etwa so rangehen. Vernünftige Ertragsruten gibts keine die man anschneiden könnte, deswegen der Feinbereich nur Schemenhaft eingezeichnet.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 11. April 2022, 11:02:56
Ich fand seine Anleitung recht übersichtlich für jemand, der keinen Plan hat.
Es ist vermutlich kein Dornfelder, eher Muscat Bleu!
Die Etagen mit relativ kurzen Zapfen sieht man hier an einigen Häußern und funktionieren.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 11. April 2022, 11:24:53
Ja, recht übersichtlich aber dabei leider viel Aufwand für ein Ergebnis, das man auch mit der Heckenschere erreichen könnte. Er geht nicht darauf ein das bei seiner Methode die Zapfen immer länger werden, deshalb die Triebe immer weniger Platz haben und er geht auch nicht auf die Totholzbereiche ein, die sich bei der Methode entwickeln (ESCA).
Egal, Wein verzeiht so gut wie alle Fehler. Wirklich falsch machen kann man so gut wie nichts, es werden fast immer Trauben gebildet. 
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 11. April 2022, 11:44:54
Doch er spricht von Verjüngung mit neuen Zapfen.
https://www.gartenflora.de/gartenwissen/nutzgarten/obst/weinreben-schneiden/
 waagrechte Kordonschnitt
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 11. April 2022, 12:32:51
... Wein verzeiht so gut wie alle Fehler. Wirklich falsch machen kann man so gut wie nichts, es werden fast immer Trauben gebildet.
dann haben mein Wein und ich ja noch Chancen ...  ;)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 11. April 2022, 12:33:49
Ja, recht übersichtlich aber dabei leider viel Aufwand für ein Ergebnis, das man auch mit der Heckenschere erreichen könnte. Er geht nicht darauf ein das bei seiner Methode die Zapfen immer länger werden, deshalb die Triebe immer weniger Platz haben und er geht auch nicht auf die Totholzbereiche ein, die sich bei der Methode entwickeln (ESCA).

Deutet er schon an, er bringt es nur nicht klar rüber. Das ist eine sehr häufige Sünde, die typisch ist für alle die Erklärbären, die ihr Wissen auch wieder nur von Anderen haben. Sie stellen sich vor die Kamera und zeigen den Ausschnitt, zu dem sie sich selber was erklären liessen oder sie was gelesen haben.

Egal, Wein verzeiht so gut wie alle Fehler. Wirklich falsch machen kann man so gut wie nichts, es werden fast immer Trauben gebildet.

Das kann man nicht oft genug betonen. Deshalb finde ich auch, dass man ruhig angstfrei ausprobieren darf und sich nicht so sehr dem "das muss so gemacht werden" verpflichten. Bei Tafeltrauben muss man auch die unterschiedlichen Typen berücksichtigen. Da gibt es extrem wuchskräftige Sorten, die einfach alles in Triebe und Grün hauen, da ist "bremsen" die Devise und es gibt langsamere, brave Typen, wo viel mehr Schwergewicht auf die stetige Verjüngung gesetzt werden muss.

Muskat Blau, ich gehe mal davon aus es ist eine und nicht Dornfelder, hat noch eigene Besonderheiten. Sie wächst höchstens mittelstark, das sieht man auch in dem Bild. Sie treibt aus Altholz ungern aus, was beim Schnitt berücksichtig werden will. Man sollte also vorsichtig sein mit Trieben entfernen, es könnte sein dass zu wenig Neue nachwachsen, das zu zögerlich vor sich geht.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 11. April 2022, 13:28:44
Cydorian,
was würdest du lucullus raten?, kein beherztes Schneiden?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 11. April 2022, 14:14:29
Doch, schon, schrieb ich ihm ja zu Neuaufbau. Bei einem sehr kräftigen Schnitt wird der Stock auf jeden Fall wieder austreiben. Danach, wenn er die Ranken an den Drähten entlang führt und sich an Kobelts Video orientiert könnte er es aber mehr mit Vergreisung und zögerlichen Neutrieben zu tun bekommen wie ihm lieb ist. ich würde zunächst mal für genug Nährmittel für den Weinstock sorgen und dann die Triebe, die vom Altholz her kommen in der Länge deutlich weniger stark zurückschneiden. Im Gegensatz zu Kobelt würde ich auch nicht nach Abstand schneiden, sondern nach Kraft und Aussehen. Schwächere, weniger verholzte Triebe weg.

Online wird einiges unter fassadengruen.de dargestellt. Sollte man aber auch nicht als letzte Wahrheit ansehen. Die Frage ist auch, was man will. Diese Garagenrückwand ist ja recht klein, da will man vielleicht vor allem Kilo pro Quadratmeter ernten, ein optisch schöner Aufbau ist vermutlich eher zweitrangig.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 11. April 2022, 14:18:54
... da will man vielleicht vor allem Kilo pro Quadratmeter ernten, ein optisch schöner Aufbau ist vermutlich eher zweitrangig.
Genau: optisch ansprechend ist die Wand auch jetzt nicht, das Grün des Rebstocks kann über den Sommer etwas davon verbergen. Wichtig ist mir tatsächlich nur, eine gewisse Menge schmackhafte - vielleicht irgendwann auch etwas dickerer - Trauben zu ernten.
Mal sehen, ob ich das mit Euren Hinweisen hinbekomme.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 11. April 2022, 14:52:09
Eine kleine Ergänzung: Im Gegensatz zu einem Dornfelder würde ich eine "Muskat Blau" nicht ersetzen. Insgesamt eine durchaus problemlose Sorte, wenn du mit den Kernen klarkommst ist sie gut. Guck dir mal nach dem Austrieb die Blattstengel und den sonstigen Habitus genau an, ob sie es wirklich ist. Hier noch einige Hinweise.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 11. April 2022, 19:00:44
Insgesamt eine durchaus problemlose Sorte, wenn du mit den Kernen klarkommst ist sie gut.
Mit den Kernen bin ich all die Jahre klargekommen. Die Beschreibung in Deinem Link passt auch gut zu meiner Traube. Vielleicht gelingt es mir ja, durch einen etwas besseren Schnitt als in der Vergangenheit das Verhältnis Frucht zu Kern zu optimieren, ggf. muß ich evtl. auch etwas ausdünnen. ... Ich gebe ihr auf jeden Fall eine Chance.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 11. April 2022, 19:34:55
Die Muscat Bleu ist lecker, steht hier seit 2 Jahren, treibt schon kräftig bei mir.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 20. April 2022, 19:09:44
So, nun habe ich versucht, die hier erhaltenen Empfehlungen so gut als möglich umzusetzen. Das kam mir teilweise wie ein Gemetzel vor ???.
Nun kann ich nur hoffen, daß die Rebe tatsächlich fast alle Fehler verzeiht.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 20. April 2022, 22:42:54
Sieht so aus als ob du fast alles einjährige Holz abgeschnitten hast. Dann musst du evtl noch ein Jahr warten mit der Ernte. Ansonsten finde ichs immer noch recht chaotisch, weil 2 Triebe rechts nach oben gehen, aber eigentlich keiner davon gebraucht wird, da zu hoch.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 20. April 2022, 23:24:49
Ich empfehle das alte Holz wie das Gerüst zu ziehen,
senkrecht und waagerecht, nichts schief und krumm und quer,
nichts doppelt.

Sieht aus als ob ein geflochtener Weinzopf sich aufdröselt....

Apropos Gerüst.............
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 21. April 2022, 09:47:09
Sieht so aus als ob du fast alles einjährige Holz abgeschnitten hast. Dann musst du evtl noch ein Jahr warten mit der Ernte. Ansonsten finde ichs immer noch recht chaotisch, weil 2 Triebe rechts nach oben gehen, aber eigentlich keiner davon gebraucht wird, da zu hoch.
unten und oben rechts könnten einjährige Triebe noch vorhanden sein.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 21. April 2022, 11:00:18
Einjähriges Holz an den Resttrieben hätte ich eher stehen lassen bzw. nur gekürzt und das Altholz eher weggenommen. Anbei ein Vorschlag, das Altholz zu schneiden. Grün = stehen lassen. Rot = schneiden. Dann Neuaufbau und jährlicher Schnitt.

Frühre die Triebe senkrecht hoch waagrecht weg, kein Diagonalen, das wird zu dicht und erschwert das in Form halten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 21. April 2022, 11:14:09
Danke für die Hinweise.
Der untere, nach links wachsende Ast hat nach meinem Einruck tatsächlich kein einjähriges Holz, da wird in diesem Jahr nichts dran fruchten.
Den darüber Richtung links wachsenden Ast (cydorian hat ihn eben als besser abzuschneiden bezeichnet) hoffte ich eigentlich zu einem weiteren waagerecht wachsenden Zweig in der 2. Etage machen zu können.
Bei den in die 3. Etage wachsenden Ästen bin ich mir nicht ganz sicher, ob der genaue Verlauf der sich überkreuzenden Teile auf dem Bild klar erkennbar ist. Wenn ich cydorians Schnittempfehlung betrachte, würde unten rechts der Seitentrieb wegfallen (s. Bild, da meinte ich, noch einjähriges Holz zu sehen und wollte den erst im nächsten Jahr entfernen, um in diesem Jahr ein paar Trauben zu retten). Der darüber eingetragene Schnittvorschlag kappt aber den Ast, der letztendlich in den in der 3. Etage nach links wachsenden Ast übergeht, während der für den Erhalt vorgeschlagene in den ganz nach oben rechts laufenden Ast führt.
Das, was noch an Diagonalen vorhanden ist, hoffte ich, in Waagerechte umleiten zu können....

Edit: Bild ergänzt
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 21. April 2022, 12:23:58
Sieht aus als ob ein geflochtener Weinzopf sich aufdröselt....
Ich habe ja keine Ahnung, was ein "geflochtener Weinzopf" sein könnte, die Ablösungserscheinungen der Rinde (s. Bild)  beunruhigen mich aber wohl. Ist das eine (noch gesunde) Erscheinung, oder weist das auf einen Schaden hin? Besteht irgendein Handlungsbedarf für mich?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 21. April 2022, 12:26:29
Das ist völlig normal bei Altholz am Wein.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: lucullus_52 am 21. April 2022, 12:31:43
Danke, das beruhigt mich  :)
Titel: Sorten an Pergola
Beitrag von: Donis am 02. Mai 2022, 07:05:15
Für eine Pergola stehen Galbena Nuo (SO4), Galachad und Super Ekstra (5BB?) zur Verfügung. Zwei der Kandidaten sollen an die Südostseite mit Bogenerziehung, der Dritte nach oben mit (kurzem) Zapfenschnitt geleitet werden.
Welche Pflanze würdet ihr mit Hinblick auf Resistenzen (Mehltaubehandlung ungleich schwieriger) und Schnittschema auf das Dach leiten? Gibt es weitere Kriterien zu berücksichtigen? Die Wüchsigkeit würde ich aussen vor lassen, es geht mir nicht vordergründig um Begrünung.
Die Knospen der Jungpflanzen, gesetzt im Herbst, brechen gerade auf. Falls Umsetzen erforderlich lieber noch jetzt oder im Herbst?
Wie würdet ihr es machen?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Jack.Cursor am 16. Mai 2022, 14:41:53
Ich habe eine Amerikaner im Garten stehen, die ich gerne mit der Venus veredeln möchte. Ich habe sie auf 40 cm heruntergeschnitten. Letztes Jahr hat sie nach dem Veredeln ausgetrieben, ist aber im Mai vertrocknet. Dieses Frühjahr habe ich sie nicht angefasst, möchte aber im nächsten Frühjahr einen neuen Versuch starten, um noch eine weitere Venus zu bekommen. Kann ich das Edelreis auf die diesjährigen Austriebe aufpropfen ? Eine Veredelungszange habe ich. Was muss ich beachten, um Erfolg zu haben ? Ich habe mir bei einem Rebveredler in der Pfalz Reben der Sorte Vanessa, Venus und New York bestellt. Die Edelreiser habe ich ihm gebracht. Die haben dort große Holzbottiche mit den veredelten Reben stehen, die bis oben mit Erde gefüllt sind.
Titel: Frage zur Erziehung und zum Schnitt
Beitrag von: Xivender am 20. Mai 2022, 09:53:57
Guten Morgen wertes Forum,

ich habe mir nun mehrere Weinreben gekauft.
Und ich möchte es nicht komplett vergeigen.

Daher frage ich euch.

Auf Bild 1 habe ich rot eingezeichnet wie die Weinrebe ranken soll bzw. wohin ich sie haben will.
Ich weiß nicht ob man es erkennt, ich habe 20 CM höher einen Draht gespannt, wo dann später die Trauben befestigt werden können.

Auf der anderen Seite des Gerüstes habe ich auch eine Weinrebe gefpanzt, die dort auf der entsprechenden Seite den selben Weg bestreiten soll.

Nun ist die erste Frage:
Die erste Pflanze hat 3 Triebe.
Soll ich bis auf einen Trieb die restlichen beiden entfernen?
Ich habe dort unterschiedliches gehört.
Die einen sagen, ja, jetzt sofort. Die anderen sagen, nein, das macht man erst im Herbst, weil sonst zuviel Saft aus dem Stängel verloren geht.
Wieder andere sagen, man soll ersteinmal alle stehen lassen, und dann kann man den kräftigsten Trieb auswählen, der stehen bleiben soll.

Und wie ist eure Meinung?

(https://abload.de/img/rot_rankt3k9l.jpg)

Hier die erste Pflanze:
(https://abload.de/img/weinpflanze1qjkhh.jpg)

hier die zweite:

(https://abload.de/img/weinpflanze2fnjba.jpg)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Xivender am 20. Mai 2022, 10:02:15
Für meine 3 anderen Weinreben habe ich hier habe noch ein Drahtgerüst gebaut.
Ich wollte die Pflanzen so nach dieser Anleitung erziehen:

https://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/weinstock/uw/weinberg/weinberg.html

Gibt es da irgendwelche Einwände oder ein anderes Erziehungssystem was ggf. besser wäre?
Wenn ich da lese, dass es erst ab dem 5 Jahr erst richtig los geht mit den Weintrauben ernten....ist es doch etwas müßig. Oder kann es trotzdem eher in den Ertrag gehen?
Ich will dazu sagen, ich muss dauerhauft keine 100 KG Weintrauben ernten, aber wenn im Sommer/Spätsommer die ein oder andere Traube ausreift passt das schon.

Hier das Gerüst was ich gebaut habe:
(https://abload.de/img/img20220519123935cfjmp.jpg)

Nachfolgend die einzelnen Reben:

(https://abload.de/img/img20220519123947bxjwr.jpg)

(https://abload.de/img/img20220519123957w8kor.jpg)

(https://abload.de/img/img202205191240106sk5z.jpg)

Sagt mir auch hier eure Meinung.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Ayamo am 20. Mai 2022, 16:55:11
Da ich nur kurz Pause von der Arbeit mache, von mir nur ein paar Stichpunkte:

Du hast mehrere Sorten gepflanzt, einige vor eine Hecke, andere an eine Gartengrenze mit Durchlüftung.
Ich würde die anfälligeren Sorten an die besser durchlüftete Stelle pflanzen, das ist nicht die vor der Hecke, die den Wind ja abbremst. (Nach den Blättern zu urteilen sind auch Reben mit höherem Anteil Europäerblut dabei, die sind meist anfälliger).
Vielleicht sind die Sorten aber auch nicht so anfällig. Ich stelle mir auch Behandlungen mit Mittelchen (hast du vermutlich nicht vor, manchmal ergibt sich das aber im Lauf der Jahre) an der Grenze zum NB schwierig vor.

Erstes Foto, Gerüst. Möchtest du einen Kordon relativ weit oben erziehen, über den Himbeeren, und dann einjährige Triebe / Fruchttriebe 30 cm weiter nach oben ziehen? Wenn die Rebe erwachsen ist, werden diese Triebe oben 1,5 m lang. Dann reicht dein Spalier nicht, die Triebe fallen nach unten (Umkehrerziehung, falls geplant) und dürften die Himbeeren erreichden.
Das entspricht nicht dem von dir verlinkten Seite von fass-grün. In deren Zeichnungen sind zwar keine Maße drin, aber der unterste Draht liegt bei 60 cm, dann geht´s 1,50 m nach oben.
Oder du erhöhst das Spalier, wegen der zuletzt heftigen Stürme wohl etwas aufwändig. Dann werden auch die Laubarbeiten schwierig, das muss aber nicht schlimm sein.

PS Das Himbeerspalier gefällt mir.

Schneiden: jetzt gleich.
Wenn jede frischgepflanzte Rebe 5 dünne Triebe behält und so in den Winter geht, sind die nicht ausreichend ausgereift und stark für das nächste Jahr. Bei Fass-Grün siehst du, dass 1 Trieb bleibt, 2 gehen bei deinem Boden sicher auch.
Man schneidet im Spätwinter bis Frühjahr, nicht im Herbst. Bluten schadet nichts. Manche sagen: sollte nicht unbedingt auf eine darunterliegende Knospe tropfen.
Beim Schneiden einen Zapfen lassen, ca 2-3 cm, diesen nach Eintrocknen ein Jahr später sauber und ohne Stammschäden wegschneiden.

Dazu müsstest du wissen, welche Erziehungsform du möchtest.
Die bodennahen Triebe auf jeden Fall weg, das kannst du auch auf der Seite von fass-grün sehen.

Gruß
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wurmkönig am 20. Mai 2022, 20:40:18
Erstmal würde ich Ayamo vollständig zustimmen. Die Pfostenabstände in deiner 2ten Bildreihe erscheinen mir viel zu gering ist natürlich eine Frage der Unterlage und der Wuchsstärke. Die werden so wie es am Bild dargestellt ist wohl im Schatten der Bäume wachsen, das bringt sie zusätzlich zum Wuchern.

D.h. du wirst in 2 Jahren Ende Juni den obersten Draht deiner Rankhilfe erreichen - dann werden sie weiterwuchern, kann man schneiden, das hat aber Nebenwirkungen. Jakob hat mir seinerzeit einmal geschrieben die Wuchsbegrenzung erreicht man nur durch Länge (des Kordons). Ich hätte ihm ja zu gerne das Gegenteil bewiesen, aber mittlerweile sind 2 von 3 Reben entfernt.

Spritzen wollte ich auch nie. Nach dem 100 % Ausfall letztes Jahr habe ich heuer einmal Schwefel und Kaliumhydrogencarbonat während des Austriebs - also im "Oidium-Fenster" verteilt. Die Dinger wuchern zu sehen und nichts zu ernten ist sehr frustrierend, hängt wie alles andere auch von deinem Mikroklima und deinen Sorten ab. Da muss man dann auch dazukommen, das ist bei Dir alles relativ nahe an der Hecke. Ansonsten im ersten Jahr mache ich alle Früchte sofort ab, im zweiten lasse ich 2 - 3 Kostproben stehen. Deshalb ist mir noch nichts verhockt wie man das von Obstbäumen kennt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 21. Mai 2022, 09:23:40
Das Oidiumfenster beginnt kurz vor der Blüte und geht bis die Beeren eine gewisse Größe erreicht haben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wurmkönig am 21. Mai 2022, 10:07:14
Das Oidiumfenster beginnt kurz vor der Blüte und geht bis die Beeren eine gewisse Größe erreicht haben.
Ja, ich behandle jetzt seit 3 Wochen - und das geht wohl noch einige Zeit. Aktuell ist die Entwicklung sehr rasch, man lernt jährlich dazu. In den vergangenen Jahren habe ich das Fenster übersehen und wenn ich genug Regenphasen in dieser Zeitspanne hatte war eine Oidium Behandlung auch nie notwendig aber heuer will ich was ernten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Xivender am 22. Mai 2022, 22:18:03
Da ich nur kurz Pause von der Arbeit mache, von mir nur ein paar Stichpunkte:

Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast!

Du hast mehrere Sorten gepflanzt, einige vor eine Hecke, andere an eine Gartengrenze mit Durchlüftung.
Ich würde die anfälligeren Sorten an die besser durchlüftete Stelle pflanzen, das ist nicht die vor der Hecke, die den Wind ja abbremst. (Nach den Blättern zu urteilen sind auch Reben mit höherem Anteil Europäerblut dabei, die sind meist anfälliger).
Vielleicht sind die Sorten aber auch nicht so anfällig. Ich stelle mir auch Behandlungen mit Mittelchen (hast du vermutlich nicht vor, manchmal ergibt sich das aber im Lauf der Jahre) an der Grenze zum NB schwierig vor.

Danke ersteinmal für die Einschätzung.
An der Grenze zum Nachbarn über dem Himbeerspailer habe ich die Sorten Vanessa und Talizmann gepflanzt.

Erstes Foto, Gerüst. Möchtest du einen Kordon relativ weit oben erziehen, über den Himbeeren, und dann einjährige Triebe / Fruchttriebe 30 cm weiter nach oben ziehen? Wenn die Rebe erwachsen ist, werden diese Triebe oben 1,5 m lang. Dann reicht dein Spalier nicht, die Triebe fallen nach unten (Umkehrerziehung, falls geplant) und dürften die Himbeeren erreichden.
Das entspricht nicht dem von dir verlinkten Seite von fass-grün. In deren Zeichnungen sind zwar keine Maße drin, aber der unterste Draht liegt bei 60 cm, dann geht´s 1,50 m nach oben.

Als ich dieses verwirklicht hatte, also den Draht über den Himbeerspailer, da hatte ich mich noch nicht großartig informiert.
Mein Gartennachbar hat mir diesen Tipp gegeben, er meint, so macht er es mit den Weintrauben.
Also da habe ich ganz auf meinen Nachbarn gehört.

PS Das Himbeerspalier gefällt mir.
Dankeschön

Schneiden: jetzt gleich.
Wenn jede frischgepflanzte Rebe 5 dünne Triebe behält und so in den Winter geht, sind die nicht ausreichend ausgereift und stark für das nächste Jahr. Bei Fass-Grün siehst du, dass 1 Trieb bleibt, 2 gehen bei deinem Boden sicher auch.
Man schneidet im Spätwinter bis Frühjahr, nicht im Herbst. Bluten schadet nichts. Manche sagen: sollte nicht unbedingt auf eine darunterliegende Knospe tropfen.
Beim Schneiden einen Zapfen lassen, ca 2-3 cm, diesen nach Eintrocknen ein Jahr später sauber und ohne Stammschäden wegschneiden.
Habe die Trauben am Himbeerspailer schon geschnitten. *top*


Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Xivender am 29. Mai 2022, 10:32:46
Guten Morgen beisammen,

Ich habe mir überlegt, kann ich den Wein nicht nachfolgend erziehen?
Also zwei Ruten pro Rebe, eine Rute rechts lang und eine Rute links lang.

Diese Ruten sollen dann stehen bleiben, und nach oben - in Blau dargestellt - können sich die Fruchttriebe entwickeln.
Das sollte doch eigentlich auch funktionieren oder spricht etwas dagegen?

(https://abload.de/img/prinzip2rutenh5kff.jpg)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 29. Mai 2022, 11:18:59
Gibt es über den zwei Drähten im Bild noch welche? Die Jahrestriebe an den geplanten Kordonen werden deutlich länger werden (und auch müssen für gute Qualität und Gesundheit) als die eingezeichneten blauen Striche. Ich würde noch mindestens zwei weitere Drähte, oder besser Doppeldrähte mit 5-10 cm Abstand, jeweils 50-60 cm über dem obersten Draht bzw. einander erwarten bzw. anbringen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 29. Mai 2022, 13:12:59
Ja, die Konstruktion hat mehrere Drähte.
Mir wäre das zu instabil.
Die Reben hätte ich vor den Pfosten gepflanzt um sie anbinden zu können.
Nur 2 Fruchttriebe rechts und links von 1 Hauptstamm in die Drähte jährlich leiten wäre meine Option.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: ToLu am 29. Mai 2022, 13:46:14
@xivender,

hier mal die gängigen Erziehungsarten und die Anleitungen dazu https://www.fassadengruen.de/uw/weinreben/uw/weinstock/weinstock.html
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 30. Mai 2022, 13:25:50
Ich habe mir überlegt, kann ich den Wein nicht nachfolgend erziehen?
Also zwei Ruten pro Rebe, eine Rute rechts lang und eine Rute links lang.
Welchen Vorteil hat es ein Loch in der Mitte der Laubwand zu haben?
Die Basis vieler Rebschnitte besteht aus einem Zapfen und einem Strecker. Eine Rute ohne Zapfen verkennt die Tatsache, das man auch im Folgejahr was zum anschneiden braucht.
Also man kann Ruten so toll in die beste Position binden und ist damit nur ein Jahr glücklich, danach wird es oft sehr schnell chaotisch weil es keinen klaren Aufbau gibt und auch keine Strategie für die Zukunft. Es kann dann nur noch angeschnitten werden, was da ist, und das ist meist nicht dort, wo es eigentlich hingehört.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Februar 2023, 11:06:17
Hallo,
ich hoffe, mir mag jemand helfen.
In unserem Garten stehen drei Reben an einem Spalier.
Jedes Jahr stehe ich davor und weiß nicht, wie ich sie richtig schneiden/ binden soll, was kommt weg, wie viel bleibt usw.
In der Vergangenheit habe ich mir schon Videos auf YouTube angesehen, aber irgendwie will der Knoten bei mir nicht platzen. Es gibt ja auch verschiedene Möglichkeiten eine Rebe zu erziehen, aber ich stelle mich dabei extrem doof an.
Der Übersichtlichkeit wegen, habe ich die drei Reben bereits ein wenig eingekürzt und fotografiert.
Ich hoffe, dass man auf den Bildern etwas erkennen kann und mir jemand Tipps geben mag, was ich nun am besten machen soll.










Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2023, 11:37:41
Unten ein Zapfen mit 2 Augen, so nah wie möglich am Stamm, darüber bzw weiter weg vom Stamm eine Rute mit zB 10 Augen.
Das wäre der klassische Schnitt.
Der chaotische Stockaufbau macht es leider nicht übersichtlicher.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Februar 2023, 12:02:26
Hallo thuja thujon,

ich weiß, dass das alles chaotisch ist und genau das ist ja das Problem.
Wenn es um die Erziehung einer Rebe geht, bezieht sich das fast immer auf ganz junge Reben.
Aber wie, bekommt man solch verhunzte Exemplare wieder in Form?
Ist es möglich ganz neu aufzubauen?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Februar 2023, 12:08:53
ganz neu mußt du nicht,
vereinfacht, du läßt 2 Triebe, Ruten vom letzten Jahr übrig, die etwas gekürzt werden, der Rest kommt weg. Diese werden waagrecht gebogen. Daraus entstehen die neuen Fruchttriebe.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2023, 12:11:50
Ich habs beim ersten Bild mal eingezeichnet.

Schwarz sind die Schnitte, weiß was übrig bleibt. Rechts die lange Rute dann noch runterbiegen und festbinden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 15. Februar 2023, 12:16:43
Erstens ist das der falsche Ansatz:
".....aber ich stelle mich dabei extrem doof an..."

Es muß heißen: "...ich schließe die Möglichkeit nicht aus, dass es noch Klügere gibt....."


Leichter macht die Entscheidung folgende Grundsätze:
Wenn man meint man hat Allles weggeschnitten, ist in der Rgel noch genug da.
Auf jedes noch vorhandene Auge kommen mindestens zwei unsichtbare.
Jedes übriggebliebene Auge wächst, wenns ihm gut geht, 3-4-5 Meter, das kann man sich vorstellen,
wenn`s nicht anders geht, fotografiert man einen Meterstab mit,
legt das Foto auf ein großes Papier und malt jeweils die Längen dazu, das ergibt ein Labyrinth.....
Altes weg, Platz für junges, wie im wahren Leben auch.

Und nicht zuletzt hast du vorher einen Rat erhalten, mach es so ! ! !
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Februar 2023, 13:10:53
Lieben Dank an Euch!  :)

Also, den ersten Stock werde ich jetzt so schneiden, wie thuja thujon es eingezeichnet hat. Danke dafür!

Noch Fragen dazu:
In der Mitte (unter dem ersten Draht) steht noch so ein Stummel. Kann der auch weg?
Ich glaube, dass da im letzten Jahr nichts rausgewachsen ist.
Langfristig würde ich gerne dazu kommen, dass ich jeweils eine Rute recht und links, auf Höhe des untersten Drahts, binden kann.
Deshalb frage ich mich, wie ich da am besten hin komme und ob es sinnvoll ist, den linken Teil, auf längere Sicht, komplett zu entfernen und nur auf dem rechten Teil aufzubauen.
Oder sollte ich den linken Teil einfach ein Stück weit unterhalb des Drahts kürzen?




Das Bild zeigt nochmal die Rebe, die thuja thujon bereits virtuell geschnitten hat.

Zu Rebe Nr 3:




Kann ich dort einfach die Triebe, die rechts und links, schon in Richtung des Drahts wachsen binden?
Den zweiten Trieb von links, der quasi oberhalb des Triebs wächst, den ich binden würde, dann auf Zapfen schneiden und den Rest komplett wegschneiden?

Zu Rebe 2:
Kann ich den hinteren, etwas dünneren Trieb zum Binden nehmen?




Was mache ich mit dem Rest?




Den Teil oberhalb des Triebs, den ich binden will, würde ich entfernen, aber wie soll ich mit dem ganzen linken Teil umgehen, bei dem die Triebe erst auf Höhe des zweiten Drahts beginnen?

Sorry, für die vielen Nachfragen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2023, 13:21:32
Der Zapfen, an dem nichts ausgetrieben ist sollte weg, aber 3cm über der Verzweigung schneiden, das er zurücktrocknen kann.

Zu Rebe 3, Schnitte eingezeichnet. Die Zapfen sind wichtig, weil da der Zapfen und die Ertragsrute für 2024 raus wachsen. So ist das links 2022 perfekt passiert, und deshalb kannst du jetzt die Ertragsrute über den Zapfen drüberbiegen. Weil man die eigentlich besser nicht über einen Zapfen biegt, manche Sorten sind da empfindlich bezüglich Lichtmangel und lassen die Triebe verkümmern, sondern vom Zapfen wegbiegt, bleibt rechts der Zapfen als Sicherheit und Reserve.

Edit: vervollständigt, um Mißverständisse zu verhindern.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2023, 13:23:28
Zu Rebe 2:
Kann ich den hinteren, etwas dünneren Trieb zum Binden nehmen?



Würde sich das nicht mit der Regel beißen?
Unten ein Zapfen mit 2 Augen, so nah wie möglich am Stamm, darüber bzw weiter weg vom Stamm eine Rute mit zB 10 Augen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Februar 2023, 13:36:31
Ok, Danke!
Ich sage ja, dass ich mich blöd anstelle.

Also, nochmal zu Rebe 2:
Den hinteren Trieb als Zapfen schneiden und den vorderen Trieb als diesjährige Ertragsrute binden.
Richtig?

Wie mache ich das auf der anderen Seite?
Da liegen die Triebe so hoch.
Ich möchte ja langfristig in beide Richtungen einen Trieb auf Höhe des ersten Drahts bekommen.

 
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2023, 13:43:04
Richtig zu Rebe 2, läuft doch.
Zur linken Seite, komplett weg mit, hoffen das aus dem verbliebenen Reststamm ein neuer Trieb rauskommt. Das ist sehr wahrscheinlich.

Das Prinzip wäre:

- Ertragsrute für dieses Jahr auswählen
- Zapfen für nächstes Jahr auswählen
- was nicht gebraucht wird, kommt weg

Regeln:
- Zapfen möglichst nah am Stamm, Ertragsrute dahinter
- hoch kommen sie von alleine (siehe linke Seite von Rebe 2, schon zu hoch)

Also, Schere in die Hand, Rebe angucken, 1,2 und 3. Nächste Rebe. Wenn man 1, 2 und 3 mal 4 Stunden gemacht hat, geht das flüssig von der Hand. Evtl. Musik und Kopfhörer nicht vergessen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2023, 13:45:44
logisch wäre also, siehe Bild.
Oder?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Februar 2023, 13:51:14
Ganz lieben Dank!

Ja, so hätte ich das jetzt auch gemacht.
Noch eine allerletzte Frage zu der ersten Rebe, die du geschnitten hast.
Auf der linken Seite wäre dann der Zapfen, der die Ertragsrute für das nächste Jahr ausbildet, auf Höhe des zweiten Drahts.
Wäre es da nicht auch sinnvoller tiefer zu schneiden?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2023, 13:56:40
Ja, wäre schöner, aber da ist nix an jungem Holz.
Habs stehen lassen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Gut wäre es auch da, wenn ein Trieb von tiefer aus dem Stamm kommt, damit man mit dem weiterarbeiten kann.
Oder eben gleich die ganze linke Seite weg wie du sagst und nur mit rechts Zapfen und Rute in dieses Jahr gehen.

Entscheide du was davon besser ist wenn du dir den Raum vorstellst, den die Rebe dieses Jahr oben belegen bzw grün machen soll. Wenn Grüne Wand ohne Lücken, dann lassen und nächstes Jahr komplett weg, wenn Lücke egal, dann weg.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Februar 2023, 14:06:58
Ja, die Lücke ist mir egal.
Ich möchte eben einen vernünftigen Aufbau hinbekommen.
Bei der zweiten Rebe kommt ja auch die linke Seite weg.
Den Trieb aber dann wirklich komplett wegnehmen, also mit Stummel zum Eintrocken?
Wenn ich den Schnitt etwas höher ansetze, bestünde dann die Möglichkeit, dass da noch ein Austrieb kommt, oder wirklich darauf setzten, dass von ganz unten etwas kommt?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2023, 14:21:28
Chancen auf Austrieb aus dem Stamm gibt es immer da, wo früher mal ein Auge war. Wenn du mit einem kurzen Stummel Überstand ganz weg schneidest wirst du es nie erfahren, ob was gekommen wäre.
Also probieren, linke Seite unter dem Zapfen auf Höhe des Drahtes etwa kappen. Wenn da mal ein Auge war, kommt auch was, weil obendrüber nichts mehr ist und der Teil eigentlich lange genug ist, das er überlebensfähig ist.
Wenn sie zu kurz sind, ist ein Austrieb nicht immer gegeben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Februar 2023, 14:54:13
Prima!
Nochmals ein dickes Dankeschön für die umfangreiche Hilfe.
Ich werde es probieren.
Die Verdickungen, an den denen die Augen zu finden sind, sind noch erkennbar.
Nun werde ich mich mal an die Arbeit machen. 😊
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Februar 2023, 15:55:11
So, habe nun geschnitten.
Wenn ihr nochmal schauen würdet.
Ist das so ok?









Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Februar 2023, 16:01:12
Frisch geschnitten im Januar
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2023, 16:08:18
Ja, passt na-na.
Im Frühjahr geht es dann weiter mit Ausbrecharbeiten, Triebkorrektur usw.

Roeschen, man sieht schön auf deinem Bild das Hochbauen in alten Anlagen zum Problem wird.
Die stehen gelassene Frostrute muss bei einem weiteren Arbeitsgang noch entfernt werden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Roeschen1 am 15. Februar 2023, 16:13:06
Roeschen, man sieht schön auf deinem Bild das Hochbauen in alten Anlagen zum Problem wird.
nobody is perfect,
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Februar 2023, 16:29:31
Ja, passt na-na.
Im Frühjahr geht es dann weiter mit Ausbrecharbeiten, Triebkorrektur usw.

Danke!
ich glaube, den ersten Part habe ich jetzt endlich verstanden. Hat ja auch lange genug gedauert.
Was die weitergehende Pflege angeht, habe ich die bislang nur nach Gefühl gemacht.
Zu lang werdende Triebe habe ich gekürzt und Triebe, die komisch gewachsen sind, z.B. nach vorne, habe ich ausgebrochen, im älteren Stadium auch ausgeschnitten.
Naja, ich muss halt noch viel lernen.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 15. Februar 2023, 16:39:54
Stelle einfach wieder Bilder ein sobald die Triebe 3 Blätter haben.
Dann können wir durchgehen, welche bleiben sollen und welche weg sollten.

Roeschen, ja, die Sorten unterscheiden sich hier auch stark im Perfektionsheitsgrad. Gerade bei den Tafeltrauben mit langen Internodien geht das verdammt schnell. Als Schneider kann man da nur begrenzt gegen steuern, deshalb ist es ja ein Problem.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: na-na am 15. Februar 2023, 16:59:15
Stelle einfach wieder Bilder ein sobald die Triebe 3 Blätter haben.
Dann können wir durchgehen, welche bleiben sollen und welche weg sollten.

Vielen Dank!
Das Angebot nehme ich gerne an.  :)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Reblaus-2023 am 28. März 2023, 14:52:11
Hallo zusammen,

für 8 neue Reben mache ich gerade die Standortplanung.

Es gibt 2 Lösungen. Welche findet ihr sinnvoller?

Standort, Sonne und Boden wären bei beiden Lösungen gleich.

Lösung 1) Erziehung an der Grundstücksgrenze an einem Stabmattenzaun.
Aber: der Stabmattenzaun ist jedoch nur 1 Meter hoch.  Jede Rebe bekäme ein Zaunfeld á 2 Meter Breite.
Ich würde den Kopf der Reben bei 50cm ausbilden.  Die verfügbare Höhe ist durch den Stabmattenzaun stark begrenzt auf 1 Meter.

Lösung 2) Erziehung freistehend als Pfahl-/Stickelreben.
Jede Rebe kriegt einen Holzstickel und wird als Ganzbogen erzogen. Nicht meine bevorzugte Lösung. Stelle ich mir windanfälliger vor.


Die Ertragsmenge ist mir nicht so wichtig. Wenn jede Rebe später 1-2 kg Trauben ernährt, reicht das.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 28. März 2023, 15:12:44
Moin,
auch wenn dir die Ertragsbildung nicht so wichtig ist, der Rebe ist sie sehr wichtig. Unterforderte und überlastete Reben, beides ist nicht gut.

Eine Stabmattenzaunkonstruktion empfinde ich persönlich als völlig ungeeignet, weil immer irgendwelche Metalldinge im Weg sind und es unnötige Arbeit ist, die Triebe anzubinden. Daher würde ich die Lösung mit den Pfahlreben bevorzugen.

Darf ich trotzdem fragen, warum kein Drahtgerüst in Frage kommt? Muss man noch durchlaufen können?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Reblaus-2023 am 28. März 2023, 15:31:42
Hi thuja thujon,

der Stabmattenzaun ist halt schon da und ca. 20 Meter breit.  Ja: mittendrin eine Gartentür, die als Durchgang gebraucht wird.


Ein Drahtgerüst vor den Zaun zu setzen erfordert viel Überredungskunst zu Hause.  Ich denke, das wird nichts.


Bei Stickelreben könnte ich ja einen Meter vom Zaun Abstand lassen. Dann muss man jedoch beim Rasenmähen mehr Zeit und Sorgfalt aufbringen, um drumherum zu mähen. 

Die Pflanzung direkt am Stabmattenzaun wäre am Einfachsten: kein zusätzliches Material, keine Umstände bei Rasenpflege, keine Stickel platzieren.

Übrigens: das Gelände hinter dem Stabmattenzaun gehört mir noch. Es wäre also kein Problem mit Nachbarn zu erwarten, wenn Wein am Zaun rankt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 28. März 2023, 15:37:14
Es ist schon gut, wenn man von beiden Seiten rankommt.
Du kannst aber auch den Zaun zuwuchern lassen, die Rebe reinwachsen lassen und nur 2mal im Jahr mit der Heckenschere alles abschneiden was nach vorne, hinten und oben übersteht. Passende Sorten für diese Minimalschnitterziehung wird es sicherlich geben.
Der Zaun ist danach allerdings Schrott.

Rasen sollte direkt unter den Reben keiner sein.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 28. März 2023, 15:40:47
Und ein Drahtgerüst ÜBER dem Zaun? Ich würde in Stabmatten, die sind doch viel zu eng, keine Weinreben erziehen, schneiden, oder beernten wollen. Aber mit dem Kopf auf 1m Höhe, am Ende des Stabmattenzauns, könnte ich mir das vorstellen. Ist zwar etwas hoch, aber würde ich eher machen als am Stabmattenzaun selbst.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Reblaus-2023 am 28. März 2023, 15:50:59
Hi Wild Obst,

eine Kombination hatte ich als Notlösung im Kopf:  Reben-kopf unten auf 0.5m Höhe, Erziehung am Stabmattenzaun. Und wenn ich nach 3 Jahren herausstellt, dass es an Höhe mangelt, noch 1-2 Drähte oben drüber spannen.

Nicht falsch verstehen: ich möchte nicht, dass der Wein durch den Zaun hindurch rankt.  Die zweijährigen Ranken sollen grundsätzlich VOR dem Zaun bleiben.

Ich bin täglich im Garten und kann frische Ranken des aktuellen Jahres nach vorne "fädeln" (und anbinden), falls sie sich tatsächlich hinter den Zaun schlängeln.

Mir machte bei der Zaun-Lösung eher die fehlende Höhe Sorgen als das regelmäßige Anbinden alle 1-2 Wochen.

Gibt es noch andere Meinungen/Ergänzungen? 
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 28. März 2023, 16:01:24
Bei der Lösug hätte ich vor allem auch die Sorge, dass die Trauben selbst in den Zaun einwachsen, da die Traubenzone dann genau in der oberen Hälfte des zauns sein wird, was eintüten gegen Vögel/KEF unmöglich macht und die Ernte zur Sauerei werden lässt. Ich kann mir auch schlecht vorstellen, wie die Reben(teile alle) vor dem Zaun gehalten werden können, wenn du die Triebe an den Zaun anbinden willst. Was ist mit Trauben? Was mit Geiztrieben (die bei der kurzen Höhe durch den nötigen Schnitt sicherlich entstehen)?

Auch die Durch- und Belüftung der Traubenzone allgemein stelle ich mit einer Positionierung direkt an oder in einem Stabmattenzaun eher schlecht vor.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 28. März 2023, 16:03:43
Nur 0,5m Stammhöhe ist recht wenig, man geht wegen dem Pilzdruck auf eher 0,8 oder große Menschen auf 0,9.

Wenn die Triebe vor dem Zaun bleiben sollen, ist der Zaun ungeeignet.
2 Pfosten mit 2 Einzeldrähten unten und 2 Doppeldrähten Mittig und oben ist ein Sorgenfreies System, das sehr viel regelmäßige Arbeit erspart.
Hier auf keine 12m Länge mit 3 Pfosten, Tor/Durchgang rechts daneben.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: trauben-freund am 28. März 2023, 17:28:43
@thuja

Genauso hab ich's bei mir auch gemacht. Am maschendraht ist nicht geeignet für Reben. Wächst ein, zu niedrig, macht nur Arbeit und kein Spass.
Wenn Reben her sollen dann korrekt erziehen und das ist für mich nur noch drahtrahmen, pergola oder in Einzelfällen einzelstock aber da nur wenige Sorten wirklich geeignet
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 28. März 2023, 18:56:12
Ich hab an einen niedrigen Zaun einfach an die Pfosten ein paar Stäbe mit 2,2m mit Kabelbindern rangemacht. Oben dann einen robusten Draht gespannt. Die Reben wachsen hinauf und werden dann am Draht entlang geführt. Das geht sehr gut, man muss halt einiges festbinden. Ist auch genügend windfest.

Ranken lass ich weit wachsen, sie kippen dann ab und hängen. Das ist Absicht, es soll auch ein Sichtschutz sein. Im Winter wird das Hängeholz teilweise ganz, teilweise sehr kräftig zurückgeschnitten.

Es sind keine Optimallösungen, aber man kann trotz des üblichen beschissenen Platzmangels noch ein paar Pflanzplätze herausschinden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 28. März 2023, 22:16:05
Ja, sowas ist ganz praktikabel. Aber ich bin zu faul Triebe irgendwo festzubinden oder drumrumzuwickeln.
Deshalb habe ich Doppeldrähte, die Spitze kurz in den inneren Kanal legen wenn sie es nicht von alleine geschafft hat, das wars. Nix Material und Zeit für anbinden und später wieder entfernen opfern. Manchmal zum einfädeln oder auch nach dem Schnitt zum ziehen vom Holz sind aushängbare Drähte vorteilhaft. Dazu braucht es keine Weinbergpfosten, es gehen auch Holzpfosten mit 2 schräg reingekloppten Nägeln.
Das System macht es mir als Gärtner einfacher, und nicht unnötig schwer.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Blush am 31. März 2023, 12:39:41
Ich habe ein schlechtes Gewissen und bitte um Rat. Mit dem Haus habe ich sehr alte Weinstöcke übernommen, die ich so leidlich pfleg(te). In diesem Jahr habe ich den Schnitt vergessen. Ich weiß ja, dass sie bluten und habe es dennoch verdödelt. Gestern kamen mir ein paar Ranken in den "Arbeitsweg" und wurden kurzerhand gekappt. Natürlich tropft es nun wie verrückt. Frage: kann ich noch schneiden oder sollte ich für dieses Jahr darauf verzichten und vielleicht nur kappen, was bereits jetzt unter der Regenrinne wächst?  :-[
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Wild Obst am 31. März 2023, 12:44:24
Unbedingt schneiden!
Das bisschen Flüssigkeitsverlust ist kein Problem für die Reben, nichts im Vergleich zu einer eventuellen Überlastung weil viel zu viel Holz belassen wurde. Durch die Apikaldominanz verlagert sich sonst auch die "aktive Zone" (Trieb- & Traubenwachstum) immer weinter nach oben ohne Schnitt und es wird nächstes Jahr schwierig, wieder alles wieder nach unten zu bekommen. Besonders auch wenn die Triebe schon die Dachrinne erreichen würde ich alleine schon zum "Schutz" des Hauses schneiden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 31. März 2023, 12:51:53
Ja, auch jetzt zum Austrieb schneiden ist besser als nicht schneiden.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Blush am 31. März 2023, 16:05:01
OK, dann mache ich mich schnellstmöglich daran. Danke Euch.

Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: kaffeereibm am 02. Juni 2023, 08:30:28
Hallo Zusammen,

Ich habe vor zwei Jahren zum Geburtstag eine Weinrebe bekommen und diese im Garten eingesetzt. Letztes Jahr ist sie ein wenig gewachsen und heuer habe ich gedacht, ich habe sie umgebracht, weil sie so spät ausgetrieben…
Und jetzt…wuchert volle!!

Ich weiß nicht ob ich die so lassen soll/kann bzw. Ob und was ich wegschneiden soll? Kann mir das bitte jemand zeigen/sagen?
DANKE!
Martin
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 08. Juni 2023, 00:22:59
Moin,
ich würde den Stamm ausputzen bis oben die breite Verzweigung kommt. Einfach mit der Schere Stammparallel abschneiden. Für die Triebe oben bietet sich ein Drahtspalier an, das sie nicht abbrechen und möglichst einzeln stehen, also nicht überlappen. Ein Doppeldraht spart Zeit, weil nicht angebunden werden muss, sondern nur reinsortiert.


Mal was anderes, hier ist gerade Blütezeit, die geht jetzt das lange Wochenende durch.
Ich würde gerne mal den Blütenschnitt probieren, so wie er bei der japanischen Methode gemacht wird, bekannt bei zB Kyoho.
https://www.youtube.com/watch?v=J3SDDjP3AsU

Hat jemand Erfahrungen damit unter unseren Verhältnissen und kann berichten? Pergola ist klar besser für sowas, ich habe klassischen Drahtrahmen, ändert aber am Prinzip nichts.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 08. Juni 2023, 06:55:45
Bei neu gepflanzten Reben gehe ich anders vor:
Weil Blattmasse die Wurzeln versorgt, lasse ich ein- zwei Jahre alles Laub dran, wenn es in Ordnung ist.
Wenn ich am Wuchs sehe, dass die Rebe es gepackt hat, erst dann bringe ich sie in Form.

Grad an der Venus durchgegriffen (ein Altholz, 8m lang):
Alle Handbreit ein. max. zwei Triebe (im Herbst schon auf 1-2 Augen, aber das werden eh immer mehrere Triebe).
Jeweils eine Blüte, und da die Schultern abgemacht.
Was ich nicht weis, ob die unterste Blüte immer am besten ist, oder ob ich mal die zweite lassen sollte. Die hinge dann freier.
Gekappt wird normalerweise nix, es sei denn die hängen bis zum Boden.
Dadurch macht sie kaum Geiztriebe, und Begrünung/Optik brauche ich auch.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 09. Juni 2023, 09:03:02
Das mit der ersten und zweiten Blüte, wenn ich mal beide dranlasse, dann gibts da keinen wirklichen Unterschied, oder mir ist er noch nicht aufgefallen.
Grundsätzlich kann man eigentlich sagen lieber viele kleine Trauben als wenige große. Das streut später das Risiko für Kompletttraubenausfall durch Botrytis usw.

Die 2-jährige Rebe von Martin sieht für mich eingewachsen aus.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 09. Juni 2023, 10:11:11
Ja, die ist eingewachsen.
Es werden aber viele verkauft, im 11er Topf, ohne Wurzel unten raus, so dick wie eine Bleistiftmine.....

Kleine Trauben kann ich nicht brauchen, es sind eh meist zu viele.
Und ich will schließlich damit angeben!
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 09. Juni 2023, 10:42:30
Dann brauchst du Angebersorten.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 09. Juni 2023, 10:51:44
Ja, die ist eingewachsen.
Es werden aber viele verkauft, im 11er Topf, ohne Wurzel unten raus, so dick wie eine Bleistiftmine.....
Es wird im Gartencenter leider nur Mist verkauft, die sind 2 jährig und haben viele Triebe, die man alle nicht gebrauchen kann. Zumindest nicht wenn man mit einem Stämmchen anfängt, das die Trauben vom Boden wegkommen, damit sie nicht sofort die Pilze einsammeln. Ich ziehe gerade welche, Ziel ist einfach nur ein gerader Trieb der möglichst dick wird. Geiztriebe breche ich jetzt aus. Damit es später keine Wunden gibt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Felcofan am 09. Juni 2023, 11:25:38
Dann brauchst du Angebersorten.

wow, funktioniert

  8) 8) :D
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 09. Juni 2023, 12:51:38
Dickes süßes Kränkelzeug kommt mir nicht in den Garten!

Deine sehen gut aus,
notfalls muss man Neue bis tzum ersten Auge über der Veredelung zurückschneiden.
-zig rampige Kurven und Batzen im Altholz stören den erwachsenen Stock ewig.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 10. Juni 2023, 10:06:35
Ja, eben wegen diesen zig rampigen Kurven und Batzen Altholz ist die Gartencenterrebe und danach Jahrelang nicht schneiden so ziemlich das mieseste.

Und ausdünnen in den ersten Jahren nicht vergessen. Erstmal wachsen, erst fruchten lassen, wenn sie stark genug sind.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: YodaMaster445 am 27. Juni 2023, 11:03:41
Machen Absenker auch an mehrjährigem Holz Wurzeln? Habe in Rumänien im Februar bei einer Rebe einen 2-Jährigen trieb in Erde, wird er so wurzeln bilden? Oder müssen es diesjährige grüne sein im Sommer?
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 27. Juni 2023, 11:28:57
Vielleicht manche Sorten mehr, manche weniger. Ja, Wurzeln können auch von älterem Holz gebildet werden. Hatte ich auch mal, ein 2 Jahre alter Trieb ist hinter dem Zaun auf den Boden gesunken und hat dort irgendwann gewurzelt.

Suffolk Red hatte sogar hoch oben mal Luftwurzeln:

(https://forum.garten-pur.de/index.php?action=dlattach;topic=29995.0;attach=918586;image)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: YodaMaster445 am 27. Juni 2023, 16:45:57
Und gleich noch eine Frage:
Bei meiner Weinrebe im 3. Jahr teilen sich jetzt die Triebe. Ich wollte zwei der Triebe eigentlich als Kordon erziehen, deshalb wäre eine Teilung nicht vorteilhaft. Soll ich nur einen Trieb belassen, oder erst im Frühjahr entfernen? Geiztriebe sind noch kaum welche da, aber die würden sich ja aus den Blattachseln bilden, nicht gleich an der Triebspitze.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 28. Juni 2023, 05:10:30
Venus wächst heuer wie noch nie, das erste Mal, dass ich gezielt Geiztriebe entferne.
Die Blüten bildeten ratzfatz kleine Beeren, Trauben so groß wie noch nie.
Ich bin gespannt, hab sehr ausgedünnt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: cydorian am 28. Juni 2023, 11:34:42
Soll ich nur einen Trieb belassen, oder erst im Frühjahr entfernen?

Jetzt weg. Im dritten Jahr Kordonerziehung ist Längenwachstum der neuen Ruten noch angesagt. Nächstes Jahr dann erst Zapfenschnitt im darauffolgenden Winterschnitt.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: thuja thujon am 28. Juni 2023, 12:30:06
Man sollte allerdings auch bedenken, das man keine 3m langen triebe braucht um einen Kordon aufzubauen.
Mehr als 13 Blätter sollte der Trieb doch schon haben, und wenn man von 8-10 Augen ausgeht, die man nächstes Jahr wachsen lassen kann ohne die Rebe zu überlasten, dann brauchts doch nicht mehr als 15 Augen/Blätter, wenn man die Triebe mit einrechnet, die man ausbricht, weil sie schwach oder auf der Unterseite sind oder zu dicht stehen usw.

Also 4m Breite im 2ten Jahr, links und rechts je 2m, zum aufbauen eines Waagrechtkordons sehe ich problematisch, weil man zu schnell zu viel möchte. Und das kostet Energiereserven schon beim Austrieb nächstes Jahr, die die Rebe meist nicht hat. Solche Pflanzen erholen sich oft auch nach Jahren nicht von der Belastung und bleiben ewig klein und mickrig.

Ich würde also langsamer den breiten Kordon aufbauen. Jedes Jahr nur so viel, wie die Rebe verkraftet.
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: Starking007 am 28. Juni 2023, 13:23:50
Venus
(https://forum.garten-pur.de/galerie/albums/userpics/10873/RIMG1067.JPG)
Titel: Re: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
Beitrag von: YodaMaster445 am 05. August 2023, 13:57:11
Ich habe ein paar Reben jetzt bestellt, und ich habe eine Frage zum nächsten Jaher, zum Frühlingsschnitt.
Sie wird an einen Standort kommen, wo bis etwa 20-25cm Vollschatten ist.
Soll ich sie dann trotzdem auf 2 Augen schneiden, oder auf 2 gut entwickelte Augen weiter oben, und den Rest der unteren Augen blenden?
Habe eine Zeichnung gemacht, rechts wäre meine Idee