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Autor Thema: Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln  (Gelesen 300238 mal)

Manfred

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #270 am: 15. März 2010, 08:34:57 »

@#262,
irre. wahrscheinlich eine der wenigen möglichkeiten, im billigsegment noch ein paar euro an arbeistkosten zu sparen. im qualitätsweinbau hat sowas natürlich nichts zu suchen.

Die Masse geht halt durch die Discounter.
Vorschneider laufen eh überall, wo die Lage es zulässt.
Und auch am automatistierten Schnitt für Qualitätsweine wird gebastelt.
Dürfte in ein paar Jahren zum Standard werden, wenn die Maschinen schnell und präzise genug sind.
http://www.youtube.com/watch?v=9GaGO9LIDEA
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Dietmar

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #271 am: 15. März 2010, 08:57:33 »

Den Aufwand könnte man sich sparen und es wie in den USA machen. Man nehme eine Chemiereaktor und fülle Wasser, synthetischen Alkohol, das passende Aroma, Lebensmittelfarbe und etwas synthetische Zitronensäure ein. Mix-Mix und fertig ist der Billigwein. Die betreffenden Aromen, die Zitronensäure und Lebensmittelfarben gibt es tatsächlich in Drugstores.

Im Übrigen soll tatsächlich ein großer Anteil kalifornischer Weine mit künstlichen Aromen gepanscht sein. Bis zum am Anfang beschriebenen konsequenten Verfahren ist es also nur noch ein kleiner Schritt. Prost!

Die europäischen Weinhersteller sind gut beraten, diese Panscherei (gibt es auch in anderen nichteuropäischen Regionen) generell nicht mitzumachen. Der Nimbus des europäischen Weins lebt von Natürlichkeit und Naturnähe. Wer dagegen verstößt wie vor einiger Zeit in Italien, dreht sich selbst einen Strick. Die betreffende damalige skandalträchtige Verfahrensweise in Italien - das Nachsäuern mit Salzsäure und im besten Fall mit Zitronensäure ist außerhalb Europas nicht anstößig.

Die Mechanisierung im Weinbau ist ebenso ein zweischneidiges Schwert, nämlich dann, wenn der Nimbus der naturnahen Produktion verloren geht und wenn die Qualität leidet. Wein ist eben nicht so ein seelenloses Getränk wie Coca Cola. Wein vermittelt auch ein Lebensgefühl und letzteres geht bei allzu extremer Mechanisierung verloren.
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Apfelfreund

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #272 am: 15. März 2010, 18:05:14 »

Dietmar, ich gebe Dir zu 100% Recht!!

Nur, was ist aus dem Reinheitsgebot für Bier geworden?...Was trinkt die Jugend, also unsere Zukunft? Bier? Eher Mischgetränke. Und die Diskussion über Reinheit und Gesundheit mag Wein verlieren, bei all den Spritzmitteln. Alkohol wird verteufelt. Kunstwein ist sicherlich mit weniger Alkohol zu haben. Unser Idealismus ist stark am Altern!! Und der Preis macht die Musik.
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Ich freue mich auf jede Eurer Antworten und es ist mir eine Freude Euch zu antworten

max.

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #273 am: 15. März 2010, 20:45:01 »

Zitat
...Und auch am automatistierten Schnitt für Qualitätsweine wird gebastelt.
Dürfte in ein paar Jahren zum Standard werden, wenn die Maschinen schnell und präzise genug sind....

das setzt aber doch wohl kordonschnitt voraus. meines wissens gibt es nur ein einziges qualitätsweingut (vdp), das kordonerziehung betreibt.
in steillagen wird das kaum funktionieren. bei einzelpfahlerziehung (mosel/mittelrhein/ahr) sowieso nicht.
bei den qualitätsweingütern hat sich ja auch der vollernter nicht durchgesetzt, obwohl der - was die zeitökonomie betrifft - deutlich sinnvoller ist als eine rebschneidmaschine.
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Urmele

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #274 am: 21. März 2010, 14:38:39 »

Kann ich davon ausgehen, dass alles was blutet lebt?
Und im Umkehrschluss wenn an der Schnittstelle kein Saftaustritt zu sehen ist = Rebe erfroren?
Oder ist es doch nicht ganz so einfach?

LG Urmel
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Werner987

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #275 am: 21. März 2010, 17:32:47 »

das bluten der reben zeigt lediglich, daß die wurzeln intakt sind.
knospen- und holzschäden sind möglich.
wenn du auch einen schneereichen winter hattest sind im bedeckten bereich der reben keine frostschäden zu erwarten. :)
der beginn des saftaustrittes ist standort- und teilweise sortenabhängig.
einige meiner reben fingen am 18. märz an zu bluten, dem ersten frühlingstag in der hiesigen gegend.
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trauben-freund

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #276 am: 21. März 2010, 20:20:01 »

thema reinheit/ausbau

ich halte wein für ein xxx mal weiteres feld als bier. wein fängt beim schnitt im winter an und kann praktisch zu jedem augenblick im jahr beeinflusst werden. von der sortenwahl ganz zu schweigen. unterschiedliche klimate,böden, ausbau und und und .....


mit idealismus gewinnt man nur wenige käufer, dem zeitgeist folgen ist angesagt und der sieht nun mal rotweine mit barique-ausbau vor. ob das nun mit chips erfolgen muss oder in eichenfässern sei dahingestellt. wie kann man sich sonst erklärn dass an den süden erinnernde weine von dornfelder immer mehr marktanteil erobern. oder cabernet sauv., merlot usw. immer häufiger angebaut werden. ich bevorzuge auch rotweine aus südfrankreich, rousillion, languedoc, herrliche syrah und grenache. ich denke immernoch, dass im riesling, silvaner, muskateller und co die stärke in deutschland liegt. andere weine imitieren die anderswo beste klimagtische votraussetzungen haben ist nicht zielführend.
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Dietmar

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #277 am: 21. März 2010, 21:52:18 »

Ich habe nicht den Eindruck, dass Dornfelder den Markt erobert. Es ist richtig, dass immer mehr Dornfelder in den Markt gedrückt wird, einfach, weil die Reben immer mehr tragen. Mittlerweile ist er bis zu den Discountern preislich nach unten durchgereicht worden. Das ist bei Dornfelder als Massenträger wirtschaftlich möglich. Dornfelder stammt aus einer Zeit, als man in Deutschland glaubte, über Massenware und über den Preis konkurrieren zu können.

Aber ich habe den Eindruck, dass Dornfelder wie Blei in den Regalen liegt und selbst nach Preissenkungen auf Billigstniveau kaum abgeht. Jetzt habe ich mehrfach gesehen, dass Dornfelder mit anderen Sorten verschnitten wird, um etwas Geschmack abzugewinnen.

Ich habe auch mal Dornfelder von verschiedenen Herstellern gekostet. Mir persönlich schmeckt er nicht, wie alkoholisierter Kirschsaft. Aber das ist Geschmackssache.

Ich denke, der dt. Drang zum Rotwein hängt auch mit der Erwartung der globalen Erwärmung zusammen, die ja nun erst einmal ausfällt. Damit fällt auch die Spekulation auf ein Rotweinklima in Deutschland ins Wasser.

Vielleicht wäre es besser, den Dornfelder zu Traubensaft statt zu Wein zu verarbeiten, aber solchen habe ich noch nicht probieren können. Nun stehen die Reben einmal im Boden und haben das beste Alter, aber was fängt man mit diesen nun an?

Der dt. Weinbau ist m.E. gut beraten, wenn er 2 Trends folgt:
- Schuster, bleib bei deinen Leisten - also bei den Sorten, die hier gedeihen und wo es die besten Kellereierfahrungen gibt, sachte Innovationen mit ähnlichen Geschmacksrichtungen
- Hände weg von der Chemie im Wein wie z.B. in Amerika (synthetische Aromen, Farbstoffe ...) - also eine Art Reinheitsgebot wie beim Bier

Dem geistigen Prekariat geht es nur um Umdrehungen und minimalem Preis, egal mit welchen Randbedingungen. Diese Käuferschicht sollte für den deutschen Weinbau nicht als Maßstab gelten.
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cydorian

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #278 am: 21. März 2010, 23:28:24 »

Im Übrigen soll tatsächlich ein großer Anteil kalifornischer Weine mit künstlichen Aromen gepanscht sein.

Nein, die machen das seit Jahren anders: Der Wein wird in Bestandteile zerlegt und diese Bestandteile werden neu zusammengemischt. Auf diese Weise entstehen massenmarktgerechte, immer gleich schmeckende Produkte, die vom Ergebnis her gar nicht mal schlecht sind.

Selbst wenn so etwas in Deutschland möglich wäre, würde das nicht gemacht werden. Aus einem simplen Grund: Es wäre zu teuer. In Kalifornien geht das, weil ein einziger Konzern den Grossteil der Landesernte kontrolliert und in ganz grossem Maßstab arbeiten kann - Constellation Brands, der weltgrösste Weinanbieter. Die Investitionskosten für die Technik sind hoch.

Aber uns sollte das nicht stören. Das Fässchen Hauswein machen wir ganz klassisch, auch wenn das Ergebnis manchmal nichtmal Billigdiscountweinniveau erreicht :-)
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Jepa-Blick

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #279 am: 22. März 2010, 11:35:32 »

Auf den Rat eines Winzers haben wir unsere einjährigen Reben alle auf 1 Auge eingekürzt, damit sich die Wurzeln kräftig entwickeln können. Nur dort wo das unterste Auge nicht so gut aussah haben wir 2 Augen stehen lassen damit man dann später das schwächere abschneiden kann.
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Urmele

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #280 am: 01. Mai 2010, 10:23:07 »

Bei meinen (letztes Jahr) gepflanzten Stöcken sind einige dabei, die schön gleichmässig den ganzen Trieb entlang austreiben.
Bei anderen haben die unteren (meistens die ersten drei) Augen mächtig ausgetrieben während es oben an der Triebspitze eher mickert.
Was mach ich jetzt? Zuwarten, oder einfach über dem kräftigen Neutrieb abschneiden?
Wann wird denn das Thema Mehltaubehandlung aktuell?
Reicht es aus mit Milch zu spritzen? Sicherheitshalber wurde schon mal Cueva besorgt.
Bei uns im Dorf gibt es etliche Reben die an Mauern so vor sich hinwuchern, keiner schneidet sie und die Beeren (meist blau) holen die Vögel, aber Mehltau haben sie keinen.
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Giaco85

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #281 am: 01. Mai 2010, 10:48:58 »

Auch wenn es weh tut :-[, alles abschneiden und/oder vorsichtig ausbrechen bis auf die zwei untersten gut treibenden Augen. Die Triebe dann aufbinden und im Juni den schwächeren abschneiden. Dahinter steckt, dass alles getan werden muß, um die Rebe zur maximalen Wurzelbildung anzuregen und Du viel gut ausgereiftes Holz für einen vielleicht wieder solchen strengen Winter bekommst.

Ob Du vorsorglich gegen Pilzkrankheiten spritzt hängt von der wahrscheinlichen Empfindlichkeit deiner gepflanzten Sorten und dem konkreten Mikroklima ab.
Mit Milch kannst Du nichts falsch machen. Mit Cueva müsstet Du das erstemal jetzt spritzen.

Gute Vorsorge könntest Du auch mit Ectivo oder einem anderen systemischen Mittel betreiben, wenn Du wahrscheinlich empfindliche Sorten gepflanzt hast.

Zitat

Bei uns im Dorf gibt es etliche Reben die an Mauern so vor sich hinwuchern, keiner schneidet sie und die Beeren (meist blau) holen die Vögel, aber Mehltau haben sie keinen.

Weißt Du welche Sorten dies sind? Aus dieser Kenntnis könnte man dann Rückschlüsse auf die Empfindlichkeit Deiner Sorten schließen.

VG
Giaco


« Letzte Änderung: 01. Mai 2010, 10:59:25 von Giaco85 »
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Urmele

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #282 am: 01. Mai 2010, 11:04:51 »

Danke Giaco85,
Dann werde ich heute mit der Schere in den Garten gehen. Ist nicht ganz so schlimm, weil sie ja unten richtig schön austreiben :)
Ist es jetzt auch schon Zeit die Knospen (Triebe) auszubrechen welche unterhalb der zukünftigen Tragruten wachsen?

Ausserdem werd ich wohl das Cueva rausholen, weil bei einigen Sorten in der Beschreibung stand "nicht sehr pilzfest" .
Naranczsisü und Rhea waren das.

Die einzige Sorte wo ich den Namen weiß, steht bei meiner Schwägerin, sie sagt "Blauer Portugieser" den sie irgendwo aus Österreich mal als abgezwickten Steckling mitgebracht hat.
« Letzte Änderung: 01. Mai 2010, 11:08:14 von Urmele »
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Giaco85

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #283 am: 01. Mai 2010, 11:12:29 »

Hallo Urmele,

Ich persönlich würde warten bis die Eisheiligen durch sind. Bei meinen wenigen Stöcken werde ich den Rebschnitt die nächsten Jahre erst im April machen, da durch das Zurückschneiden im Januar/Februar gerade bei jungen Pflanzen, doch noch einige Augen zurückgetrocknet sind.

Viele Grüße von der sonnigen Ostsee
Giaco
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Urmele

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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln
« Antwort #284 am: 01. Mai 2010, 11:18:55 »

Danke für die schnellen Antworten :D dann werd ichs so machen.

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