Der Weinstock wurde aus 3 Kordon-Armen aufgebaut.
Die Längenausbreitung hat folgende Daten: Mitte ca 5m, links ca 6 m, rechts ca 10m lang (teilweise noch verzweigt.)
bei einer seitlichen ausdehnung von 16 m nehme ich an, daß der fruchtbildung mittels geeigneter schnittmaßnahmen nicht allzuviel beachtung geschenkt wurde. manche menschen erfreuen sich schon an der attraktiven belaubung der weinreben.
die meinungen über den zeitpunkt des winterschnitts sind recht gegensätzlich.
ich kann nachvollziehen, daß winzer in winterfrostgefährdeten gebieten erst im märz ihre reben schneiden, da auf frostschäden individuell mit dem schnitt reagiert werden kann.
am hausspalier oder anderen geschützten standorten kann nach dem laubfall - wenn der großteil der nährstoffe aus den blättern von den reben eingezogen wurde - geschnitten werden.
mehrjähriges holz würde ich schon jetzt im november abschneiden und zusätzlich versiegeln. dann sind die schnittstellen bis zum frühjahr vor eindringenden krankheitserregern geschützt. die rebe wird dann weniger bluten und kaum assimilate verlieren.
reben vertragen auch einen starken rückschnitt.
wenn man pfiffig ist kann man den zu erwartenden stärkeren wuchs mit höherer fruchtbelastung auskontern.
die höchste fruchtbarkeit haben die 1-jährigen triebe, die aus 2-jährigem holz hervorgehen. (1-jähriges holz sind die diesjährigen triebe, die seit april gewachsen sind.) ggf. können einige bogreben statt zapfen/strecker angeschnitten werden.
auch beim abschneiden dicker äste belässt man einen stummel, der etwas länger als die holzdicke sein sollte.
der wundkork bildet sich dann außerhalb der leitungsbahnen, die weiterhin genutzt werden sollen.
wegen der apikaldominanz der reben sind regelmäßige schnittmaßnahmen wichtig, wenn man dem verkahlen in stammnähe entgegenwirken möchte. dein rebstamm sieht schon ziemlich "nackig " aus.