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|16|4|Wer sich in die Taxonomie begibt, kommt darin um! (pearl)

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Autor Thema: Terra Preta  (Gelesen 242342 mal)

Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #300 am: 15. August 2011, 19:30:43 »

Also ich sehe da selten was auf dem Acker. Beim Riesenmais z.b. gerade mal kurze, verholzte Strohstängel, die eher noch Stickstoff zehren dürften.

Ja, früher haben die Bauern ihre Stoppelacker niedergebrannt. Ist heute verboten. Heute pflügen sie den Rest unter und bringen dann zwar nicht wie wir Hornspäne, sondern Stickstoff, hier sogar in Form von Gründüngung unter.

Bei Sandboden bin ich doch in erster Linie interessiert, daß sich die Wasserhaltefähigkeit verbessert. Da rauscht doch aller Regen durch und verschwindet im Nirwana. Von daher wäre es für mich logisch erstmal viel Kompost einzuarbeiten.
Wenn dann die Bodenstruktur verbessert ist, werden sich doch die Nährstoffe auch besser halten, statt fortgeschwemmt zu werden.

Zur Holzkohle.
Durch meine Wahnsinns Rodung hier, hatte ich eine Unmenge von Holzasche/-kohle die es zu verarbeiten galt.
Ausgebracht habe ich sie in den Gemüsebeeten, nicht zu knapp und eingearbeitet.
Ob es an Ertrag was gebracht hat, kann ich leider nicht feststellen, da mein Boden ja quasi ausgeruht war. Doch ich habe 2 Jahre lang nicht gedüngt. Ausser etwas Kompost ausgebracht, Stroh zur Verbesserung der Bodenstruktur und dann etwas Hornspäne.

Der Thymianhügel wurde mit Holzkohle aufgepeppt, da ich dadurch einen guten Wasserablauf habe. Die Holzkohle machte mir meinen Lehm in Verbindung mit Sand und Steinen gut durchlässig. Gedüngt wird dort nicht, aber ob es ohne besser/schlechter gewesen wäre, kann ich auch hier nicht sagen.

Da ich dann schliesslich mit dem Rest nicht wusste wohin, habe ich eine Ecke an meinem Hang damit aufgeschüttet. Das war blanke Holzkohle und Aschereste mit etwas Lehm, der ja an den Wurzeln hing, die wir verbrannt haben.
Gewachsen ist dort das erste Jahr rein gar nix. Das 2.Jahr kamen dann die Disteln sehr gut und heute im dritten Jahr benutzten es meine Eragrostis spectabilis mit wachsender Begeisterung für die Vermehrung. Die samen sich dort aus wie verrückt. Jetzt im Herbst wird die Stelle bepflanzt. Durch die Anreicherung von Humus ist sie besser geworden.
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LG Margrit
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Feder

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Re:Terra Preta
« Antwort #301 am: 15. August 2011, 19:35:52 »

Hast du die Kohle gleich direkt in die Beet ausgebracht? Anscheinend ist es ganz wichtig, sie erst im Kompost mit Mikroorganismen besiedeln zu lassen, ansonsten kann man sogar zunächst mit einer Hemmung des Pflanzenwachstums rechnen.
Link
Im letzten Absatz bescheibst du das ja auch.
« Letzte Änderung: 15. August 2011, 19:38:48 von Feder »
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Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
  Pat Parelli

Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #302 am: 15. August 2011, 19:36:35 »

"Ergebnis": Nix Genaues weiß man nicht.
Über die näheren Umstände des Einsatzes (Düngung, ...) wird diskret geschwiegen.
Aber nachdem die Wirkung " einige tausend Jahre im Boden als Habitat für Mikroorganismen " benötigt, haben wir noch Zeit....
Naja. Schaden wirds nicht. Viel mehr auch nicht.
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Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #303 am: 15. August 2011, 19:43:15 »

Feder,
wir habe über 2 Jahre verbrannt und so ein Haufen lag dann schon mal ein Jahr. Teile sind auch immer wieder in einer Lage auf dem Kompost gelandet.
Der letzte Teil den ich als letztes beschrieben habe, lag ungenutzt 1 Jahr rum. Dort wuchs dann das besonders robuste Unkraut durch, welches ich immer mal wieder weggehackt habe, aber liegen blieb.
Gewachsen ist dort nichts, weil der Humusanteil zu gering im Verhältnis zur Holzkohle war.
Ich würde Dir gerne schreiben ich habe einen Unterschied feststellen können, das kann ich aber nicht.
Wie gesagt in den Gemüsebeeten, bei Tomaten und dergleichen füge ich bis heute kein Kali zu. Die Erträge sind gut, aber ob es ander der Holzkohle liegt :-\
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max.

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Re:Terra Preta
« Antwort #304 am: 15. August 2011, 19:45:59 »

@feder,
zu deinem link in #276 gab es heute im deutschlandfunk einen (zu) kurzen beitrag. alles klang plausibel und einfach. ich versteh nicht so recht, weshalb manche hier so einen zirkus veranstalten.
der freilandversuch war jedenfalls sehr erfolgreich.
zum nachhören
(nr.22. "feldtest mit dauerhumus")
« Letzte Änderung: 15. August 2011, 19:46:18 von max. »
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Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #305 am: 15. August 2011, 19:46:17 »

Günter, was mich an diesem Terra Preta interessieren würde, das wäre mal die genaue Analyse.
Aber wie ich durch meine damalige Recherche mitbekommen habe, ist so ganz erklärbar das immer noch nicht. Oder hat sich das mittlerweile geändert?
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Brezel

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Re:Terra Preta
« Antwort #306 am: 15. August 2011, 19:51:39 »

Bei Sandboden bin ich doch in erster Linie interessiert, daß sich die Wasserhaltefähigkeit verbessert. Da rauscht doch aller Regen durch und verschwindet im Nirwana. Von daher wäre es für mich logisch erstmal viel Kompost einzuarbeiten.
Wenn dann die Bodenstruktur verbessert ist, werden sich doch die Nährstoffe auch besser halten, statt fortgeschwemmt zu werden.

Ich arbeite jedes Jahr viel Kompost ein. Seit vierzehn Jahren.
Und in jedem Frühjahr fange ich wieder bei null an, dann ist der Kompostgehalt vom Vorjahr praktisch aufgebraucht.
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #307 am: 15. August 2011, 19:54:41 »

Mich tät das auch interessieren.
Was man überall findet, ist schwammiges Geschwätz, aus dem sich jeder was herausklaubt.
Leider werd ich in der nächsten Zeit nicht ins Amazonasgebiet kommen, um selber nachzuschauen. 8)
So bleibt nur die eigene Ratio, um zu versuchen, Legenden und wahrscheinliche Möglichkeiten auseinanderzuklauben.
Sicher ist: Bei jeder Ernte nimmt man etwas weg, was dann irgendwie ersetzt werden muß.

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Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #308 am: 15. August 2011, 19:57:40 »

Ich weis rugosa, ich habe auch mal auf so einem Sandboden gegärtnert.
Nur ob Du das ausschließlich mit Holzkohle beantworten kannst :-\

Für mich ist das Terra Preta als Gesamtheit zu betrachten, und nicht nur ein Stoff daraus.
Wir haben hier soviel Material darüber zusammengetragen.
Fest steht, das Menschen es geschafft haben Schwemmboden äusserst fruchtbar zu machen. Ob das nun ein Zufallsprodukt ihrer Abfallwirtschaft war, oder bewußt, steht leider in den Sternen.
Mir fehlt da einfach noch das letzte Quentchen von der Wissenschaft, was es denn nun genau damit auf sich hat.
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Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #309 am: 15. August 2011, 20:01:38 »

Mich tät das auch interessieren.
Was man überall findet, ist schwammiges Geschwätz, aus dem sich jeder was herausklaubt.
Das ist genau der Punkt, der auch mir nicht gefällt. Man muss sich mühsam die seriösen Quellen raussuchen.Es gibt momentan einfach zuviel Trittbrettfahrer.
Und bei dem Abtrag, der dort passiert, ist esnur noch eine Frage der Zeit bis
nichts mehr vorhanden ist.
Ich hatte ja mal versucht über ein Familienmitglied an eine Probe zu kommen. Ae da hat der Staat schon mächtig seine Finger drauf.
Und wer Brasilien kennt, der weis wie der Staat dort ist........
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #310 am: 15. August 2011, 20:09:53 »

Schwemmland an sich ist eher fruchtbar - Mesopotamien, von wo angeblich der Ackerbau seinen Ausgang nahm, oder näher, die Poebene. Unfruchtbare Sander sind eher Ausnahmen.
Der Boden des Amazonasbeckens ist auch relativ fruchtbar, es geht um die Erhaltung der Fruchtbarkeit über längere Zeiträume - mit Brandrodung gehts jedenfalls nicht.
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #311 am: 15. August 2011, 20:10:51 »


Wir haben hier soviel Material darüber zusammengetragen.
Fest steht, das Menschen es geschafft haben Schwemmboden äusserst fruchtbar zu machen. ...

rofl

Sorry Paulownia, aber Schwemmboden ist das verdammt fruchtbarste, das es gibt. Fast Immer und überall.

Bei allen Beiträgen hier fehlt jeder Bezug zu grundlegenden ökologischen Fakten.

Zum Beispiel die Sache mit dem Pflanzenbewuchs nach großen Flurbränden. Das ist eine ganz typische Sache für ganz bestimmte Pflanzengesellschaften ganz bestimmter Geologie und Klima.
« Letzte Änderung: 15. August 2011, 20:13:29 von pearl »
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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky

Paulownia

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Re:Terra Preta
« Antwort #312 am: 15. August 2011, 20:13:20 »

Natürlich, da habe ich mich jetzt falsch ausgedrückt.
Ich meinte die mit Terra Preta verbunden lange Fruchtbarkeit des Bodens.
Tut mir leid.
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #313 am: 15. August 2011, 20:17:15 »

... die mit Terra Preta verbunden lange Fruchtbarkeit des Bodens.


IST dem wirklich so?
Die Terra-Preta-Gebiete sind m.W. alles längst verlassene Kulturgebiete....
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #314 am: 15. August 2011, 20:23:14 »

es ist doch nur eine Sache zu überlegen: Welchen Vorteil hätte es denn hier in unserer gemäßigten Klimazone mit der natürlichen Tendenz zum dichten Wald, aufwändig Holzkohle herzustellen statt die pflanzlichen Materialien zu häckseln und damit zu mulchen.

Im Amazonasgebiet und in den Tropen liegen die Verhältnisse anders als bei uns. Dort wird es durch den sehr hohen Stoffumsatz wenig humose Böden geben. Eine Kultur von Pflanzen ist daher nur eingeschränkt und am Lauf der Flüsse jahreszeitlich begrenzt möglich.

So wie im Nildelta die Vegetation von den Nilüberschwemmungen einmal im Jahr abhing.

In Thailand wird eine Gartenkultur gepflegt, die nicht großflächig betrieben wird, sondern in bestehende Vegetation Nutzpflanzen einbringt. Eine Perma- oder Mischkultur. Das ist eine der Lösungen.
« Letzte Änderung: 15. August 2011, 20:24:22 von pearl »
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