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|8|2| paß mal auf, das ich das nicht bei euch probiere  ;D  ( Kommentar zum Zitat von Bienchen 99)

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Autor Thema: Terra Preta  (Gelesen 242346 mal)

RosaRot

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Re:Terra Preta
« Antwort #450 am: 17. Oktober 2011, 10:05:29 »

Sowohl in Hamburg als auch in Berlin ist u.a ein Ziel der sich um 'Terra Preta' bzw. in Berlin passender 'Terra BoGa' genannten Projekte die Reduzierung der verbrauchten Wassermengen in öffentlichen Toiletten sowie, in Berlin, die direkte Verwendung der im BoGa anfallenden Harnmengen/ Fäkalien d.h. deren direkte Umwandlung vor Ort im Garten zu einem wieder direkt verwendbaren Material Der Umweg über die städtischen Kläranlagen soll also eingespart werden. Angestrebt ist ein geschlossener Kreislauf innerhalb des BoGa bezüglich aller anfallenden organischen Abfälle. Die diesbezüglichen Untersuchungen sind ein gemeinsames Projekt von BoGa, Firmen nicht und Freier Universität, nicht der Technischen Universität.
In Berlin sprach man auch nicht von 'Terra Preta' sondern benutzte bewußt den Ausdruck Terra Boga - das die Medien eine Hype daraus machen, auch in Berlin, ist ja nichts Neues. (Gibt es überhaupt noch Zeitungsartikel usw., die mal nicht marktschreierisch mit Superlativen agieren?)
Hier noch mal der Link, da lässt sich alles nachlesen:
Link

Aber auch an der TU Berlin beschäftigt man sich mit Themen, die sich um Terra Preta und verwandte Themen ranken und teilweise speziell auf Brandenburg zugeschnittene Aufgaben enthalten:
Link

Vermutlich hat nicht jede Arbeit soviel Hand und Fuß um nobelpreisverdächtig zu sein (spätestens seit Guttenberg wissen wir das), vermutlich bringt aber jede Arbeit, noch dazu eine so praxisbezogene wie das BoGa-Projekt, ein kleines bißchen einer weiteren Erkenntnis oder noch wichtiger: neue Fragen, die zur weiteren Beantwortung herausfordern.
Es wird sich zeigen, ob dieses Projekt tasächlich den erwarteten Nutzen bringen wird und wenn ja, wie dieses Ergebnisse anderswo weiterverwendet werden - von örtlichen Kompostbetrieben z.B.-
Mir schießen da gerade sehr viel Ideen durch den Kopf.
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RosaRot

Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #451 am: 17. Oktober 2011, 10:15:09 »

Was mich so stört, ist die oft - vorsichtig formuliert - gedankenlose Verwendung des Begriffes "Terra Preta".
Es gibt ein Phänomen "Terra Preta" in Amazonien, was das genau ist, weiß offensichtlich noch kein Mensch. Man hängt sich an irgendwelche Akzidentien und emsige Trittbrettfahrer benutzen den Begriff als Vehikel für ihre eigenen Hypothesen (und Geschäfte...).
"Nachhaltigkeit" - auch so ein schwammiges Schlagwort - wäre vermutlich angebracht und sinnvoller, wenn man ihm entsprechenden Sinn gibt.
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RosaRot

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Re:Terra Preta
« Antwort #452 am: 17. Oktober 2011, 10:18:10 »

Hier ist noch eine Zusammenfassung zu Versuchen mit Terra Preta-Kompost in Brandenburg, begleitet von der Uni Halle (hat seit langem eine Lanwirtschaftsfakultät), Prof. Glaser (früher Bayreuth):

Link

Hier kann man sich über die aktuellen Projekte in Halle (und nicht nur dort) informieren:

Link
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RosaRot

RosaRot

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Re:Terra Preta
« Antwort #453 am: 17. Oktober 2011, 10:24:42 »

Was mich so stört, ist die oft - vorsichtig formuliert - gedankenlose Verwendung des Begriffes "Terra Preta".
Es gibt ein Phänomen "Terra Preta" in Amazonien, was das genau ist, weiß offensichtlich noch kein Mensch. Man hängt sich an irgendwelche Akzidentien und emsige Trittbrettfahrer benutzen den Begriff als Vehikel für ihre eigenen Hypothesen (und Geschäfte...).
"Nachhaltigkeit" - auch so ein schwammiges Schlagwort - wäre vermutlich angebracht und sinnvoller, wenn man ihm entsprechenden Sinn gibt.

Eben deswegen spricht man im Botanischen Garten Berlin von Terra Boga, andere nennen ihre Produkte Terra Preta Nova usw.
Um die Sinngebung des Begriffes Nachhaltigkeit geht es eben in den benannten Projekten.
Das in einer Zeit des absoluten Superkapitalismus versucht wird aus allem Geschäfte zu schlagen ist ja wohl überhaupt nichts Neues, ebenso wenig die entsprechend agressive Vermarktung.
Das Schöne ist aber, das jeder seine 'Terra irgendwie' selber machen kann im Prinzip...
« Letzte Änderung: 17. Oktober 2011, 10:25:16 von RosaRot »
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #454 am: 17. Oktober 2011, 10:27:50 »

Nochmals: Was hat das mit "Terra Preta" zu tun?
Weder Herkunft noch Wirkungsweise sind geklärt, und der Gehalt an pflanzlicher Kohle bzw. Inkohlungsresten ist sicher nicht alles.
Humus-/Kompostversuche unter Mitverwendung von kohleartigen Produkten ist sicher interessant, hat aber mit Terra Preta wenig zu tun.
Das erinnert mich an einen sonst recht respektablen Professor an der TU (damals TH...), der einen Wunderdünger aus Braunkohle propagierte: Braunkohle mahlen, längereZeit mit Salpetersäure digerieren, und dann mit Ammoniak neutralisieren - DER Superdünger. Der gute Mann hat nicht begriffen, daß die Wirkung vor allem auf massenhaft dabei produziertes Ammoniumnitrat beruhte....
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RosaRot

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Re:Terra Preta
« Antwort #455 am: 17. Oktober 2011, 10:38:38 »

Auch dies hier beinhaltet viele interessante Ansätze zu denen man sich weiter informieren kann. Ist halt eher ein abstract, also nicht ganz ausführlich, udn dann auch noch kommerziell...
Aber wie auch die übrigen Links ganz lohnen zur Vervollständung.

Link

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RosaRot

pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #456 am: 17. Oktober 2011, 18:46:18 »

RosaRot. Ich werde aus der Sache nicht schlauer. Düngen mit Jauche ist nicht neu und haben wir und das extensive nicht technologische Klären in Pflanzenkläranlagen, darüber habe ich an der Uni Oldenburg geforscht. Bei Prof. Thomas Höppner. In Schwimmbädern wird eine Pflanzenkläranlage heute von Landschafts- und Gartenbauern angelegt um Becken ohne Chlor sauber zu halten.

Was genau ist jetzt neu oder besonders, außer dass viel Wirbel um ein Wort gemacht wird und Studenten alles mögliche zusammenpanschen.

Ich finde außer viel Gelaber - so viel Worte gibt es sonst nur in den Geisteswissenschaften - keinerlei Erklärung zu dem Prinzip auf dem irgendein Vorteil beruhen soll.

Zu Günther: es erinnert mich an einen berühmten Molekularbiologen, der täglich löffelweise Vitamin C verschlang, weil er meinte zu glauben, dass ihn das vor Krebs schützt. Das war in den 80ern.
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Staudo

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Re:Terra Preta
« Antwort #457 am: 17. Oktober 2011, 18:48:34 »

Der gute Mann hat nicht begriffen, daß die Wirkung vor allem auf massenhaft dabei produziertes Ammoniumnitrat beruhte....


Hoffentlich war er Nichtraucher.
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Günther

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Re:Terra Preta
« Antwort #458 am: 17. Oktober 2011, 18:57:49 »

Nebenbei, aktuelle Beobachtungen in Amazonien:
Landlose Siedler ziehen entlang der Holzfällerstraßen ins Urwaldgebiet, schlägern dort eine passende Fläche oder okkupieren eine der Nutzhölzer beraubte Fläche, brennen den Rest nieder und bebauen den Boden, meist ohne Entfernung der Stubben. Hauptpflanzen Mais und Bohnen, wenig Gemüse. Nach drei,längstens vier Jahren ist der Boden ausgelaugt und die Leute ziehen weiter. Holzkohle ist noch immer genug im Boden.......
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Tragopogon

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Re:Terra Preta
« Antwort #459 am: 17. Oktober 2011, 19:01:33 »

Da würds einen nicht mal mehr wundern, wenn auch EM zum Urwaldsterben beitrüge. Aber eben, nichts weiss niemand.
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pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #460 am: 18. Oktober 2011, 02:12:04 »

... Holzkohle ist noch immer genug im Boden.......

das waren noch Zeiten, als man hier die Sitte pflegte Böschungen oder Dickichte abzufackeln. Auch Herman Hesse pflegte sein Unkraut und Schnittgut in seinem Garten zu entflammen.

Mir ist nicht bekannt, dass durch die moderne Enthaltsamkeit im Abfackeln die Fruchtbarkeit der Böden bedenklich nachgelassen hätte. Unsere Böden sind unglaublich gut versorgt. Wenn man das Unkraut ins Auge fasst und aus den dichten Brombeerbeständen auf die Gartentauglichkeit des Bodens schließt. Wie Christopher Lloyd es empfohlen hatte.
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RosaRot

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Re:Terra Preta
« Antwort #461 am: 18. Oktober 2011, 09:41:54 »

Brombeeren wachsen noch auf den allerkärgsten trockenen Böden unglaublich gut, ohne jegliche Pflege - Gemüse z.B. verweigern an genau diesen Stellen, wenn sie nicht intensiv gehegt und gepflegt werden, einschließlich ordentlicher Bewässerung.
Es ist eindeutig ein Fehlschluß anzunehmen, dass, wo ein guter Bestand an Brombeeren wächst, andere Pflanzen dies unter gleichen Bedingungen ebenso tun müssten.
Das Abfackeln von Böschungen, hier bis in die 80er Jahre gepflegt von den Nachbarn, bringt erst einmal viel Asche, Kohleeintrag dagegen kaum.

Es ist anzunehmen, dass Christopher Loyd von englischem Klima ausging, welches bekanntermaßen mit dem in Mitteldeutschlands Trockengebieten nicht zu vergleichen ist. Auch die Böden in Englands Gärten mögen anders sein.


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RosaRot

Feder

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Re:Terra Preta
« Antwort #462 am: 18. Oktober 2011, 20:36:16 »

Zitat
Mir ist nicht bekannt, dass durch die moderne Enthaltsamkeit im Abfackeln die Fruchtbarkeit der Böden bedenklich nachgelassen hätte. Unsere Böden sind unglaublich gut versorgt.
Die Bodenfruchtbarkeit hat durch die moderne Kunstdüngerlandwirtschaft abgenommen. Unsere Böden sind unglaublich gut mit Mineraldüngern versorgt, ansonsten weitgehend tot. Kohle im Boden bindet die Mineraldünger, man hat weniger Probleme mit Auswaschen (Grundwasser) und benötigt daher auch weniger Mineraldünger.
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Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
  Pat Parelli

Daniel - reloaded

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Re:Terra Preta
« Antwort #463 am: 18. Oktober 2011, 22:59:44 »

Zitat
Mir ist nicht bekannt, dass durch die moderne Enthaltsamkeit im Abfackeln die Fruchtbarkeit der Böden bedenklich nachgelassen hätte. Unsere Böden sind unglaublich gut versorgt.
Die Bodenfruchtbarkeit hat durch die moderne Kunstdüngerlandwirtschaft abgenommen. Unsere Böden sind unglaublich gut mit Mineraldüngern versorgt, ansonsten weitgehend tot. Kohle im Boden bindet die Mineraldünger, man hat weniger Probleme mit Auswaschen (Grundwasser) und benötigt daher auch weniger Mineraldünger.

Zu dieser These bitte ich dringend folgendes zu bedenken:

1. Mineraldünger ist teuer! Ergo wird kein Landwirt auf die Idee kommen das Zeug "vorbeugend" in Massen zu verteilen.

2. Die allermeisten Landwirte düngen nicht ausschließlich mineralisch! Auch Mist und Gülle bringen Humus und org. Substanz in den Boden. Und es werden längst nicht mehr alle Ernterückstände (sprich Stroh etc.) vom Feld gefahren. Entsprechend wird auch über diesen Weg org. Substanz ebenso wie Nährstoffe in den Boden zurück geführt.

3. Gerade für Landwirte (ebenso für Gärtner) gelten, und nicht erst seit gestern, strenge Regeln bezüglich Düngung. Entsprechend darfst du gerne davon ausgehen, dass nicht blindlinks gedüngt wird auf Teufel komm raus sondern die zugeführten Nährstoffe von den Kulturen auch verwertet werden. Ggf. übriger Stickstoff wird i.d.R. von den Folgekulturen verbraucht oder durch Zwischenfrüchte über Winter gebunden (und du darfst ebenfalls sicher sein, dass diese N-Mengen, zumindest in der Landwirtschaft, auf den Nährstoffbedarf der Folgekultur angerechnet wird.).

4. Unglaublich gut sind unsere Böden in aller Regel lediglich mit P versorgt. Das kommt sicher auch (und vermutlich zu einem großen Teil) von Mineraldüngern aber das hat 1. jeder selbst in der Hand (niemand ist gezwungen auf stark P-haltige Mineraldünger zurückzugreifen) und ist 2. am unproblematischten da P so gut wie gar nicht ausgewaschen wird.

5. Auch Landwirte sind nicht dumm und wirtschaften seit vielen Jahren möglichst bodenschonend. Dazu gehört auch eine vernünftige Bodenpflege mit möglichst wenig Pflug und Co. und die regelmäßige Zufuhr von org. Substanz.

6. Niemand ist gezwungen (und wird es bis auf wenige Ausnahmen auch nicht tun) mit reinen Nitratdüngern zu arbeiten. Und Nitrat ist das Hauptproblem wenn wir über Nährstoffauswaschungen sprechen.

Mit den Rest lehne ich mich jetzt sehr weit aus dem fenster.... Chemiker hier mögen mir helfen wenn ich allzu viel Unfug schreibe....
Meines Wissens ist Kohle sehr wohl in der Lage vieles zu binden, daraus aber die Annahme abzuleiten, das dadurch weniger Mineraldünger erforderlich sind halte ich für sehr bedenklich! Und das aus folgendem Grund:
Kohle bindet meines Wisens dauerhaft. Bedeutet also, dass Kohle Nährstoffe wohl bindet, diese aber erst wieder abgibt wenn sie selbst abgebaut wird. Wenn ich das richtig gelernt, gelesen und verstanden habe dauert dieser Abbau aber sehr lange. Das bedeutet also, dass ich diese Nährstoffe erst wieder zur verfügung habe wenn die Kohle selbst abgebaut wird. Ich spare also sicher irgendwann Dünger, aber wer kann genau (!!!!! denn darum geht es) sagen wann? Kohle ist eben kein Ton-/Humuskomplex oder Tonmineral.
Wäre auch etwas fatal wenn sie alles wieder abgeben würde was sie bindet, denn dann wäre ich lange tot. Meine Atemschutzfilter bestehen zu einem großen Teil aus Aktivkohle. Wäre dumm wenn ich dann die Reste eines hochgiftigen PSM einatme wenn ich danach ein deutlich weniger gefährliches mit dem gleichen Filter ausbringe (die Filter werden entweder 15 Stunden oder 6 Monate eingesetzt, je nachdem was zuerst erreicht wird....)
Wie gesagt, ich bitte um Korrektur wenn ich im letzten Absatz Denkfehler oder zuviel Unfug habe!

Tut mir leid wenn ich zu direkt geworden sein sollte, aber solche Verallgemeinerungen nach dem Motto "böse, böse Landwirtschaft" oder "gaaaanz böse Mineraldünger" machen alle die Böden kaputt (so lese ich diesen Post zumindest) kann und will ich so nicht stehen lassen (schon aus beruflichen Gründen), auch wenn wir gerade meilenweit vom Thema "Terra Preta" entfernt sind....


Liebe Grüße,

Daniel
« Letzte Änderung: 18. Oktober 2011, 23:39:52 von Daniel »
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Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)

pearl

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Re:Terra Preta
« Antwort #464 am: 19. Oktober 2011, 01:46:09 »

Daniel genau. Die Aktivkohle ist eine ganz besondere Substanz. Ein tube davon habe ich noch aus alten Zeiten rumstehen. Sie ist entwässert und entgast und deshalb hat sie Absorptionseigenschaften. Wenn sie gebraucht ist muss sie verworfen oder regeneriert werden.

Kohle, die im Boden rumliegt absorbiert gar nichts. Holzkohlestaub ist daher auch nicht geeignet um Faulprozesse an Pflanzen zu bekämpfen. Diesem Gerücht bin ich lange genug auf den Leim gegangen. Das einzige, das wirkt, ist Branntkalk.

Karge Böden in Deutschland, die keinen Humus mehr enthalten, weil sie mit Kunstdünger überdüngt sind, die erodieren und wegfliegen sobald mal ein bisschen Wind weht oder einfach weggeschwemmt werden, wenn mal ein bisschen Regen fällt, die könnte man mit vernünftigen Methoden wieder regenerieren.

Dafür müsste aber die Landschaft gepflegt werden, die Methoden an die Lage und Bedingung angepasst, es müsste beobachtet und eingegriffen werden, wenn alles aus dem Gleichgewicht gerät. Es müssten vernünftige Kreisläufe geschaffen werden und das alles kostet Zeit und große Kenntnisse und es lässt sich kein neues Produkt absetzen um alles auf einen Schlag sofort zu erreichen.

Eine Patentlösung zum Sofortpreis wird es nicht geben und es wird auch keinen Markt dafür geben.

Landschaft muss in mühsamer Kleinarbeit erneuert, erhalten und gepflegt werden.

Ich glaube Staudo hat in der Beziehung die meiste Ahnung.

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