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Autor Thema: Eranthis  (Gelesen 478343 mal)

Dunkleborus

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Re:Eranthis
« Antwort #555 am: 09. März 2010, 23:30:03 »

 ;D :-X

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pearl

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Re:Eranthis
« Antwort #556 am: 10. März 2010, 00:48:25 »

aber schön. Der Oberrheingraben jetzt.

Verstrahlt oder überbelichtet sind die Diskussionen um verschiedene Formen von kultivierten Pflanzen. Was das Schlagwort Mutation betrifft.

Meine Auffassung dazu ist, dass in Frau Treffs Garten eine Pflanze aufgetreten ist, die die Eigenart hat sich nicht exakt an den Bauplan zu halten und ein wenig spielerisch damit umgeht. Das wundert uns bei anderen Pflanzen nicht und ist auch schon im Barock Mode gewesen. Botaniker lässt das völlig kalt.

Eranthis ist ein eingebürgerter Neophyt und wie viele andere Pflanzen, bei denen wir nicht dabei sein konnten um das zu beobachten, weil es von ein paar hundert oder tausend Jahren oder ein paar Jahrzehnten war, gibt es von ihm jetzt einige Kulturformen. Verschiedener Typen. Gefüllt und grün gestreift und mit verschiedenen helleren Blütenfarben.

Die Botaniker und alte Gärtner sprechen dann von einer Spezies oder einer Gattung, die formenreich ist.

Bei Schwefelglanz scheint mir ein Fall vorzuliegen bei dem die Chromoplasten was dünn vertreten sind. Oder nicht gleichmäßig auf die Tochterzellen verteilt werden, so dass die Blüte aus einem Mosaik aus mehr oder weniger gefärbten Zellen besteht. Pflanzen dieses Strains können auch noch gefüllt auftreten und grüne Streifen haben. Und alle Kombinationen aus diesen Eigenschaften.
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pearl

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Re:Eranthis
« Antwort #557 am: 10. März 2010, 01:06:12 »

in der Verbreitungskarte sieht man, dass es ein kartiertes Vorkommen im Osten von Darmstadt gibt.

In meiner Großväterliteratur sehe ich leider keine Beschreibung von verschiedenen Formen der Winterlinge. Aber eine für Plantago major 'Rosularis'. Dort ist eine ganze Reihe von abweichenden Blütenbildungen für den Breit-Wegerich festgehalten:

"Ausnahmsweise findet man: einige Hochblätter am Stengel, laubartige Blütendeckblätter, kleine Blattrosetten an der Spitze der Blütenstände, zusammengesetzt-ährige Blütenstände, bald mit laubigen, bald mit hochblattartigen Zweigdeckblättern, bald mit Verzweigung am Grunde, bald mit solcher an der Spitze der Aehre, zuweilen sind auch die ganzen Blütenstände aus traubig geordneten Zweigen zusammengesetzt, fasciierte Blütenstände, an der Spitze des Stengels eine Blattrosette, aus welcher Blütenzweige entspringen, an Stelle der Blüten kleine gestielte Blattrosetten." Sturm's Flora von Deutschland 1903

Alles, was wir bei diesen Winterlingen sehen, gibt es bei anderen kultivierten Pflanzen. Vielen Hahnenfußgewächsen und bei einigen Lilien Verwandten, wie der Tulpe. Bei Aurikeln das grüne Laubblattgewebe in den Blütenblättern und die bis ins hundertfache gesteigerte gefüllte Blüte bei den Rosen.

Auf spontane Mutationen durch die Einwirkung irgendwelcher Mutagene, ob es Strahlung oder sonst etwas ist, gehen diese Bildungen nicht zurück. Die durch Strahlung ausgelöste Mutation würde eine zufällige Veränderung der DNA sein und planlose Missbildungen bewirken.

Die verschiedenen Formen in der Blütenbildung sind Folge der Kultivierung und liegen im genetischen Potential der einzelnen Spezies.
« Letzte Änderung: 10. März 2010, 01:12:18 von pearl »
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pumpot

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Re:Eranthis
« Antwort #558 am: 10. März 2010, 05:23:53 »

So häufig sind derartige Abweichungen bei Eranthis auch wieder nicht, wie hier unterstellt wird. Diese Farbabweichung wie es der 'Schwefelglanz' zeigt, ist bisher in nur zwei Gärten aufgetreten. Und es ist mehr als außergewöhnlich, das im Garten der Frau Treff eine weitere Abweichung in Form des 'Grünling' gefunden wurde. Die anderen in diesem Garten gefundenen Abweichler sind das Resultat der Kultivierung. Aber die ersten beiden nicht.

Wer glaubt, sowas sei wesentlich häufiger, kann ja sich derzeit die großen Winterlingsbestände in Gärten und Natur genauer anschaun. Da findet sich nur äußerst selten etwas.

Es müßte sonst Unmengen von Sorten geben, die schon seit langer Zeit unsere Gärten bereichern. Aber da findet sich nichts!
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sarastro

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Re:Eranthis
« Antwort #559 am: 10. März 2010, 07:53:18 »

Aber auf Grund dieser paar Abweichungen ist die relative Homogenität geknackt. Und jetzt treten Sorten en masse auf, die es eigentlich nicht verdienen, weil die wenigsten sie vegetativ vermehren. Nur die gefülltblühenden werden vegetativ vermehrt, was aber eine Ewigkeitsarbeit ist.
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zwerggarten

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Re:Eranthis
« Antwort #560 am: 10. März 2010, 08:17:01 »

dann werde ich mich als nicht-botaniker wohl lieber daran freuen, als weiter irgendwelche gedanken an ein "wodurch" zu verschwenden... weder habe ich lust auf ot, noch darauf, verstrahlt oder überbelichtet zu wirken. :-[

es ist ein wunder!
8) ;D
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Galanthus

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Re:Eranthis
« Antwort #561 am: 10. März 2010, 16:38:34 »

Das Wunder von Darmstadt :)
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pearl

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Re:Eranthis
« Antwort #562 am: 10. März 2010, 17:08:28 »

So häufig sind derartige Abweichungen bei Eranthis auch wieder nicht, wie hier unterstellt wird. Diese Farbabweichung wie es der 'Schwefelglanz' zeigt, ist bisher in nur zwei Gärten aufgetreten. Und es ist mehr als außergewöhnlich, das im Garten der Frau Treff eine weitere Abweichung in Form des 'Grünling' gefunden wurde. Die anderen in diesem Garten gefundenen Abweichler sind das Resultat der Kultivierung. Aber die ersten beiden nicht.

Wer glaubt, sowas sei wesentlich häufiger, kann ja sich derzeit die großen Winterlingsbestände in Gärten und Natur genauer anschaun. Da findet sich nur äußerst selten etwas.

Es müßte sonst Unmengen von Sorten geben, die schon seit langer Zeit unsere Gärten bereichern. Aber da findet sich nichts!

von mir kam solche eine Unterstellung nicht, aber egal.

Das Interesse am Winterling kann noch nicht sehr alt sein.

Abweichende Formen an Wildstandorten würden in den meisten Fällen wieder verschwinden, weil sie von der ursprünglichen Form überwachsen werden. Nur in unseren menschlichen Händen hätscheln wir solche Besonderheiten und schaffen ihnen die Konkurrenz vom Hals.
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cornishsnow

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Re:Eranthis
« Antwort #563 am: 10. März 2010, 18:34:21 »

Das halte ich im Zusammenhang mit Eranthis aber für eine gewagte Behauptung, Pearl. Du magst im Bezug auf sterile Oder wenig vermehrungsfreudige Abweichler Recht haben, aber sowohl 'Schwefelglanz' als auch 'Grünling' sind vermutlich ebenso vermehrungsfreudig wie die Normalform und hätten sich auch schon vor Jahrhunderten allgemein etabliert. Zumal Eranthis durchgehend eine bekannte und beliebte Gartenpflanze war.

Die erste Abweichung soll eine Gefüllte Form im Botanischen Garten in Göteborg gewesen sein, so in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, aber vielleicht weiß Pumpot mehr darüber!? :)

Ich bin fest davon überzeugt, das diese herrlichen hellen, gefüllten und orangen Formen unseren Altvorderen bestimmt nicht entgangen wären. ;)

Kann es sein, das Frau Treff in ihrem Garten auch Neuimporte vom ursprünglichen Heimatstandorten am Mittelmeer kultiviert und dadurch in ihrem Garten eine größere genetische Vielfalt herscht!?

Ich freu mich jedenfalls über die neuen Farbtöne und Träume von einem Meer von Winterlingen in Sonnenaufgangsfarben, von orang über gelb bis hin zu creme! :D

LG., Oliver
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pearl

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Re:Eranthis
« Antwort #564 am: 10. März 2010, 19:16:29 »

gewagte Behauptung ist gut. ;D
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pumpot

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Re:Eranthis
« Antwort #565 am: 10. März 2010, 20:29:57 »

Wenn ich mich richtig erinner, pflanzte Frau Treff als sie den Garten anlegte 50 Winterlingsknollen, die sie von van Tubergen bezogen hatte. Da ihr Mann große Farbflächen haben wollte, durften/mussten die Winterlinge sich überall ausbreiten.

Der 'Schwefelglanz' und auch der 'Grünling' versamen sich genauso stark wie die "normalen" gelben. Deswegen sind sie ja auf Siegeszug in unsere Gärten. Und wüchsiger ist der 'Schwefelglanz' gegenüber der englischen Schwester 'Pauline' auf jeden Fall. Nicht umsonst hat deswegen der 'Schwefelglanz' vor einem Monat einen Award of Merit bekommen.

Nach meinem Wissen war der erste bekannte gefüllte Eranthis der später benannte 'Noel Ayres'. Ursprünglich auch unter 'Flore-Pleno' in Umlauf gebracht. Selten setzt dieser mal Saat an, aber die Nachkommen sind auch wieder gefüllt blühend und setzen dafür leichter Saat an. Die beiden skandinavischen gefüllten Sorten scheinen Sämlinge von eben diesem 'Noel Ayres' zu sein.
Inzwischen wurden jedoch drei weitere gefüllte Sorten entdeckt. Leider unterscheiden sie sich von den bestehenden Formen nur geringfügig.


Abweichende Formen von der Wildart sind schon immer gern gesammelt worden. Vor allem gefüllte und andersartige "Ausrutscher". Man braucht sich nur die alten Käuterbücher anzuschauen. ;) So gab es z.B. von den Veilchen schon im 18. Jahrhunders eine unglaubliche Sortenfülle. Auch dieses ist nicht unbedingt eine Prachtstaude...
« Letzte Änderung: 10. März 2010, 20:43:25 von pumpot »
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sarastro

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Re:Eranthis
« Antwort #566 am: 11. März 2010, 14:10:36 »

Ich kam zu Frau Treff das erste Mal vor ungefähr 15 Jahren. Schon damals hatte sie Winterlinge in abweichenden Farbnuancen, aber auch Formen in unterschiedlichen Blütengrößen. Obgleich ich mich damals schon für Frühlingsgeophyten interessierte, erwachte in mir nicht sooo die große Gier, wie das andere Pflanzen getan hätten. Die gefüllten Winterlinge waren in meinen Augen seltener und daher lohnenswerter. Ist wie bei den Leberblümchen. Gefüllte sind spannender als zig Farbnuancen, die sich geringfügig unterscheiden. Heute sehe ich das differenzierter.

Ruth Treff gab mir Samen und einige Pflanzen mit, ich war neben Mr Hepatica der erste Gärtner, der sie in die Hände bekam. Dann war da noch Schmid in Hüttlingen, der später 'Schwefelglanz' verbreitete.

So war die Geschichte.
« Letzte Änderung: 11. März 2010, 14:11:40 von sarastro »
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cornishsnow

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Re:Eranthis
« Antwort #567 am: 12. März 2010, 15:49:00 »

Danke für die Hintergrundinformationen, Pumpot. Ich freue mich immer wenn ich etwas über die Herkunft von besonderen Pflanzen erfahren kann. :D

Ich bin sehr froh über die neue Farbvielfalt der Winterlinge und es kommen bestimmt noch einige interessante Formen dazu. ;)

Ich werde mir jetzt auch eine gefüllte Form bestellen und die Hybride 'Guinea Gold', die finde ich sehr schön und sie ist steril, was in meinem Garten nicht unwichtig ist. ;)

Es soll auch eine fertile Form von Eranthis x tubergenii geben, hat jemand von euch davon schon gehört?

LG., Oliver
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pumpot

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Re:Eranthis
« Antwort #568 am: 13. März 2010, 10:25:37 »

Die Kreuzung zwischen E. hyemalis und E. cilicica wurde als erstes von John Hoog im Jahr 1923 durchgeführt. Die daraus entstandenen Hybriden (E. x tubergenii) waren steril und die bekannte 'Guinea Gold' wurde daraus ausgelesen.
Diese Kreuzung wurde von verschiedenen Leuten wiederholt mit dem Resultat, das nicht alle E. x tubergenii zwingend steril sind. Es gibt auch teilweise fertile Formen, die sparsam Saat ansetzen.

Wenn "nur" E. x tubergenii angeboten wird, handelt es sich zumeist um unbenannte Formen die auch mal fertil sein können.

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sarastro

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Re:Eranthis
« Antwort #569 am: 13. März 2010, 10:42:14 »

Hier gleich um die Ecke ist ein Zierpflanzengärtner, der jede Menge blühende Winterlinge anbietet. Es handelt sich hierbei ausschließlich um E. cilicica.
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