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Pflanzenwelt => Gemüsebeet => Thema gestartet von: roburdriver am 01. März 2019, 17:18:20

Titel: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: roburdriver am 01. März 2019, 17:18:20
Hallo allerseits.
Mich würde mal interessieren, wie Ihr das Beet vorbereitet? Klassisch mit Hand mit Spaten und Harke oder mit Technik? Ich bin am Überlegen mir eine Bodenfräse oder Einachser mit Fräse zuzulegen.
Ich pflüge den Mist mit dem Traktor unter und grubbere etwas tiefer um die Lehmigen Lössboden locker zu bekommen. Ich hab mir gelegentlich im Baumarkt eine Bodenfräse ausgeliehen um die Schollen klein zu bekommen. Ist aber ziemliche Quälerei, diese Fräse/Motorhacke ist zu leicht und etwas schwach. Ich liebäugel mit einem Fortschritt E931.50 mit Rückwärtsgang, das Ding kann Fräsen, Wiese mähen, Anhänger als Einachser ziehen und vieles mehr. Wobei so eine alte schwere Duz 20 Bodenfräse sicher besser lockert. Moderne Teile sind leider entweder Spielzeug oder jenseits der 1000Euro zu haben. Was meint Ihr?

Gruß Robin
Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. März 2019, 17:33:50
 ::) von Pflug, Egge und Fräse habe ich mich inzwischen verabschiedet. Nettes "Spielzeug", aber nicht gut für den Boden.

Ich grabe auch nicht um, sondern hege meinen Boden mit reifem Kompost, Mulch (Blätter, Grasschnitt, Hackschnitzel, Stroh etc.) und Gründüngung.

Pfluglose Bodenbearbeitung lautet die neue/alte Erkenntnis und die allermeisten Böden provitieren.

Warum willst Du soviel Geld für etwas ausgeben, dass dem Humusaufbau so wenig förderlich ist?


Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: roburdriver am 01. März 2019, 17:39:30
Pfluglos funktioniert zeitweise aber auf unseren schwereren Boden geht es nicht ganz ohne zu pflügen. Selbst die Agro muss den Mist einpflügen, pfluglos hat sich nicht bewährt.
Ohne Umgraben oder Pflügen würde ich die Kartoffeln garnicht in den Boden bekommen, Möhre und Co ginge auch nicht.
Gründüngung und Mulch mach ich auch, nur reicht die Menge nicht immer.
Auch spielt die fehlende Zeit eine Rolle.
Gruß Robin
Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: roburdriver am 01. März 2019, 17:59:40
Beim Beet anlegen vor 5Jahren, pfluglos keine Chance!
Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: roburdriver am 01. März 2019, 18:01:41
Nach 4Jahren Bearbeitung siehts schon besser aus ...

Gruß Robin
Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: Sternrenette am 01. März 2019, 18:54:11
Ein Schleuderradroder :D

Das ist hier mit schwerem Lößboden ganz genauso: ohne Umgraben geht gar nix.

Zur geeigneten Maschine kann ich nix sagen. Es gibt eine Fräse die die Steine nach unten wirft, die hat hier gut funktioniert. Welches Fabrikat das war weiß ich aber nicht. Es war auf jeden Fall ein Profigerät.
Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: Starking007 am 01. März 2019, 19:28:36
"....Pflug, Egge und Fräse habe ich mich inzwischen verabschiedet..."

Dto., seit 35 Jahren, aber kein Gemüse. Würde ich dann aber auch nicht im Boden wühlen.
Ein Gemüsefreund legte die Kartoffeln nur auf den Boden, massig Altmulch drüber,
fertig.
Und der war Voll-Selbstversorger!
Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: roburdriver am 01. März 2019, 19:33:43
Die Kartoffeln dann in der Fläche zu suchen ist aber eher ne Strafarbeit  :-\

@sternrenette: Steine hab ich garkeine  ;D .. unter dem Mutterboden kommt purer Lehm bis Ton
Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: Staudo am 01. März 2019, 20:26:18
Ein Famulus.  :D
Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: Sternrenette am 01. März 2019, 20:42:33
Steine gibts hier im Lehm schon, wo man immer Bauschutt in den Weg gekippt hat ::)
Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: thuja thujon am 01. März 2019, 21:59:35
Habe noch nie gepflügt, würde ich gerne mal. Flächen leider zu klein für nen Einachser.
Lösslehm über Kies, aufgeschütteter Auenboden, seit knapp 60 Jahren Gartenboden, alle paar Meter wechselnd, von sandiger Lehm bis tonig und die vermischten Kiesadern dazwischen.

Pfluglos, probiere noch, statt Pflug aber umgraben, die mögliche Schmierkante unten fehlt also immer. Und umgraben kann auch keiner mehr, es ist mehr wühlen. Gurken als no-Till, vieles womit ich spiele. Bewegggrund war die Verschlämmungsanfälligkeit, durch schlechte Krümelstabilität bedingt, nicht primär durch Bearbeitungsintensität.

Fräse usw, keine Chance, ich kenne die kaputtgefrästen Gärten hier. Da hilft auch die dreifache Menge Humus nix. Nur fürs erste Jahr. Und Humus nur oben die 3cm, Schattengare ok, bei Gemüse aber nicht über Jahre zu erhalten. Geht einfach nicht, allein das ernten machts kaputt und die Krume oben wird immer schlimmer und darunter leidet die Atmung, also wird nix verkittet unten und damit wirds fest.

Wenig invasive Bodenbearbeitungsgeräte und Lebendverbauung, das ist das womit ich rumspiele. Und manchmal hat man was verschwitzt oder es ist nicht so gelaufen wie geplant, da will ich auch mal mit dem Sauzahn auf 25cm durchziehen oder mit dem Spaten ein Problem vergraben.
Und da 60 Jahre als Gartenboden, davon vielleicht auch 40 als Blaukorn-Partygarten, ich weiss es nicht, jedenfalls versuche ich den Humusgehalt langsam zu reduzieren. Extrem hoch bedeutet nicht unbedingt biologisch aktiver Boden sondern eher ordentlich überdüngt und das wenns blöd läuft bei ausgeprägtem N-Mangel.
Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: roburdriver am 04. März 2019, 18:00:04
Ja Humus ist nicht alles, aber zu viel dürfte doch eher die Ausnahme sein. Verschlammen tut Humus natürlich sehr, da stimm ich dir zu. Eventuell kannst du Sand und Sägespäne/Hobelspäne/Strohhäcksel untergraben um Struktur rein zu bekommen.
Mangel sieht man an den Pflanzen oder macht mal eine Bodenanalyse.
Ich geh einmal im Jahr mal mit dem Starrgrubber mit Gänsefußschar drüber, der lockert ohne zu mischen auf 20-25cm Tiefe. Da bekomme ich die Verdichtung im Boden durch den Traktor wieder weg.

Titel: Re: Gartentechnik - Bodenbearbeitung
Beitrag von: thuja thujon am 04. März 2019, 19:48:54
Pfluggrubbern könnte man schon fast sagen...

Stroh und Sägespäne lasse ich gerne als Erosionsschutz obendrauf liegen, zumindest wenns passt. Einarbeiten will ichs nicht. Bringt ja auch viel Luft und Trockenheit rein. Horizontal grabende Regenwürmer habe ich genug, mir fehlen noch ein paar vertikal grabende. Und die fressen lieber von der Oberfläche.
Also ich baue aktuell auf weniger Übernutzung und mehr Lebendverbauung. Im Wunschfall umgraben wenn im vierten Jahr wieder Kartoffeln auf der Fläche sind.

Klar wird es dann weniger locker, aber bisher eher mit Vorteilen.
Wenn ich einen Traktor hätte, hätte ich hinterm Grubber auch eine Walze, Güttler etwa.

Auf dem Bild ist ein Spatenprofil von Februar 2017 nach Wintererbsen und Salat in 2015/16. Die Bearbeitungstiefen sind noch ganz gut zu erkennen. Umgraben und oft flach hacken. Ich mache die Tage mal ein neues.