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Pflanzenwelt => Arboretum => Thema gestartet von: Gila am 17. Mai 2004, 18:05:40

Titel: Rhododendron
Beitrag von: Gila am 17. Mai 2004, 18:05:40
Hallo!
Ich habe seit letztem Jahr einen Rhododendron, wollte mal fragen, wann, bzw. ob überhaupt, dieser zurückgeschnitten werden muß ???
LG Gila
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Eva am 17. Mai 2004, 18:08:49
Möglichst nicht schneiden. Ab und zu mal düngen (ich mach das genau so, wie's auf der Packung vom Dünger steht).
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Gila am 17. Mai 2004, 18:15:30
Danke, Eva :D
Meiner hat einige Blätter mit braunen Flecken oder Ränder. Könnte das eine Mangelerscheinung sein und könnte Dünger abhelfen ??? Oder kommt das auch von Wassermangel ??? aber es ist grad mal ne Woche her seits geregnet hat. Braucht der eigentlich viel Wasser ???
Gila
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Eva am 17. Mai 2004, 18:28:17
Die Flecken könnten schon vom trockenen April kommen. Rhodos reagieren glaub ich sehr träge auf Trockenheit, weil sie eigentlich ganz gute Reserven haben. Vielleicht ist es auch "Sonnenbrand"? Sonne auf regennassen Blättern könnte sowas machen. Wenn irgendwas Flecken kriegt, bin ich meistens mit Düngen eher vorsichtig und versuche eher die Rundum-Bedingungen zu optimieren (bei einem Rhodo wäre das: saurer Boden, feucht aber ohne Staunässe, halbschattiger bis schattiger Standort).

Meiner hat zur Zeit auch Flecken, aber die kommen daher, daß die Maler Farbe draufgekleckert haben. Grr.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Gila am 17. Mai 2004, 20:18:48
Danke, Eva, für die Auskunft, werd mich mal besser drum kümmern ;D
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 19. Mai 2004, 08:30:29
hallo gila,

Zitat
Braucht der eigentlich viel Wasser

rhodos bevorzugen einen stets frischen boden. sich mögen keine trockenheit, genauso verabscheuen sie allerdings auch staunässe. außerdem benötigen sie auch im winter ausreichend feuchtigkeit. man sollte keine scheu davor haben, im winter in einer warmwetterperiode (wenn der boden etwas offen ist) mal mit der gießkanne durch den garten zu rennen. von rhodo zu rhodo oder von immergrün zu immergrün, gerade wenn sie noch nicht etabliert sind. die nachbarn glauben dann zwar, man hat sie nicht mehr alle. dafür danken es die pflanzen. die immergrünen verdunsten nämlich auch im winter.

es wurde hier im forum schon erwähnt, das das wurzelsystem von rhodos zb in den alpen nicht immer mit dem in den gärten verglichen werden kann. in kultur aber bilden sie meist einen sehr kompakten wurzelballen, oberflächennah um den stammbereich aus. sie holen sich also das wasser nicht von weither (wie zb alteingesessene weiden).

rhododendrondünger, geeignetes substrat, gleichmäßige feuchtigkeit und keine prallsonne zählen mal so en gros zu den erfolgsfaktoren der rhodos .... diese solltest du fördern.

rhodo insider mögen mich bei bedarf ergänzen! ;)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 19. Mai 2004, 09:10:33
Danke für den Stab, Bernhard, ;)

im Prinzip ist alles gesagt. Vielleicht noch ein paar Hinweise
1.   Trotz ihres Feuchtigkeitsbedarfs können Rh. erstaunlich viel Trockenheit vertragen. Wenn als die Blätter mal etwas herunterhängen und die pflanze einen müden Eindruck macht, muss nicht sofort gegossen werden. Vorausgesetzt, die Pflanze ist gut eingewurzelt. Frisch gepflanzte Rh., insbesondere Containerware, muss dagegen schon sorgsam gepflegt werden.
2.   Wichtiger als viel Humus und Torf ist ein lockerer, durchlässiger Boden. Rh. leiden, wenn die feinen Faserwurzeln sich in kompaktem Erdreich ausdehnen sollen. Deshalb mein Rat: den Pflanzplatz großzügig mit grobem Sand oder Splitt durchmengen.
3.   Wenn Blattflecken auftreten, ist das stets eine Mangelerscheinung. Leider ist es aber so, dass dieser Mangel nicht immer genau zu benennen ist und es auch nicht immer ein Mittel dagegen gibt. Die meisten Blattfleckenkrankheiten sehen nur unschön aus, stellen aber kein eigentliches Problem dar. Man sollte sie einfach übersehen.
4.   Schattiger oder sonniger Standort ist eine Frage der Rh.-Sorte. Grundsätzlich gilt, je sonniger auch ein Rh. steht, umso stärker bestückt er sich mit Blütenknospen. Kehrseite der Medaille: Die Blüte ist schneller vorbei. Als Faustregel mag aber gelten, dass kleinblättrige Rh. eher einen sonnigen Standort mögen als die großblättrigen. Damit ist aber keinesfalls ein „heißer“ Standort gemeint, also nicht vor die Südseite der Hauswand!
5.   Düngen? Ja, und zwar jetzt! Die günstigste Zeit ist vor der Blüte und vor dem Neuaustrieb, also März, und eine zweites mal nach der Blüte, in der Regel Ende Mai bis Mitte Juni. Der handelsübliche Spezialdünger ist völlig in Ordnung. Wer es gerne ökomäßig mag, der nimmt zusätzlich Hornspäne.
6.   Bei jungen Rh. ist es für die Entwicklung ganz hilfreich, wenn die verwelkten Blüten ausgebrochen werden. Doch Vorsicht: bei manchen Rh.-Sorten gelingt das nur schlecht und es besteht die Gefahr, die obersten Blattknospen mit auszubrechen.

Liebe Grüße
Hortu
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 19. Mai 2004, 09:57:16
hallo hortu,

ja so war das beabsichtigt ... auf die antwort habe ich gehofft.

Zitat
Trotz ihres Feuchtigkeitsbedarfs können Rh. erstaunlich viel Trockenheit vertragen. Wenn als die Blätter mal etwas herunterhängen und die pflanze einen müden Eindruck macht, muss nicht sofort gegossen werden. Vorausgesetzt, die Pflanze ist gut eingewurzelt.

wie lange halten sie deiner meinung nach im sommer einen sollten erschlafften zustand aus. ist dies schon eine direkte folge des wassermangels oder eben auch ein verdunstungsschutzeffekt wie im winter.

jedenfalls leiten sie wasser in ihren bahnen erstaunlich schnell. nach einer eklatanten trockenperiode konnte ich dieses blätterhängen bei rhodos im garten sehen, die 40 jahre an ihrem standort stehen. ein durchdringendes wässern zeigte binnen einer halben stunde auswirkungen! wohlgemerkt an völlig gesunden pflanzen.

Zitat
Schattiger oder sonniger Standort ist eine Frage der Rh.-Sorte.

und auch des klimas.... möchte ich ergänzen. denn wenn sie auch im sommer etwas mehr sonne möchten, so sind sie im winter ganz froh zumindest um die mittagsstunden beschatten zu sein. ich bräuchte zumindest bei mir keine grenzfälle gegen diese regel pflanzen. das wäre, wie schon shakespeare schrieb, loves labours lost.

Zitat
Bei jungen Rh. ist es für die Entwicklung ganz hilfreich, wenn die verwelkten Blüten ausgebrochen werden.

ist dies deiner erfahrung nach auch bei alten exemplaren sinnvoll bzw. wie verhält es sich bei den pflanzpartnern, den azaleen?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: trudi am 19. Mai 2004, 10:16:11
Vor ca. 15 Jahren habe ich einige Rhodos gepflanzt. Die meisten habe ich in einer Baumschule gekauft, sie sehen alle gut aus und sind ganz toll. Ich konnte es damals aber nicht lassen, auch einige in den neuen Baumärkten zu kaufen! Unter anderem 'Humboldt'...er hat durchhängende lange Triebe und sieht immer häßlich aus. Und einen dunkelroten 'Purpel irgendwas'. Diese beiden Rhodos habe ich nach ganz hinten im Garten verbannt zwischen den Nachbarthujas und den vorderen schönen Rhodos. So und jetzt komme ich auf den Punkt. Im letzten heißen Sommer haben sie nicht einen Tropfen Wasser bekommen, weil ich dachte, damit hat sich Thema endlich erledigt. Sie sahen furchtbar aus, mit zusammengerollten Blättern, die lang an den Zweigen herunterhingen, wochenlang. Aber sie haben sich ganz toll erholt, blühen zurzeit wunderbar!!! Ich hätte nie gedacht, dass sie das überleben.

ciao maggi
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 19. Mai 2004, 10:26:42
1.   Trockenheit
Das Regenerationsverhalten von Rh. ist erstaunlich. Ich hatte eine Wildart (Rh. yakushimanum) jahrelang in einem arg sandigen Hang stehen. Diese Art zeigt aufgrund ihrer Blattstruktur erst sehr spät einen eklatanten Wassermangel an. Er muss sehr gelitten haben. Als ich ihn später einmal verpflanzte, hatte er sehr lange (!) Faserwurzeln getrieben auf der Suche nach Feuchtigkeit in der Tiefe. Es gibt natürlich keine Regeln, wie lange man Rh. dürsten lassen kann. Es gibt aber die Ansicht, dass man sie zu sehr „verweichlicht“, wenn sie pausenlos gegossen werden. Ich gieße meine erst, wenn der Anblick mir in der Seele weh tut. Ich weiß, sehr unpräzise, zumal du meine Seele nicht kennst.

2.   Schatten oder Sonne
Wer nicht gerade sehr frostempfindliche Sorten anpflanzt, sollte einen durchaus sonnigen Standort wählen, der sich durch eine vorteilhafte Pflanzen-Nachbarschaft (Laubgehölze, dichte, den Boden verschattende Bepflanzung) nicht überhitzt. Der Rh. muss ja nun nicht unbedingt nach Süden ausgerichtet sein. Aber viel Licht bedeutet auch viel Blüten. Die kleinlaubigen, wie z.B. die sehr beliebten Impeditum-Hybriden, müssen sogar sonnig stehen, weil sie sonst ihren Habitus verlieren und weniger blühen. Die Wintersonne kann tatsächlich zu einem Problem werden. Insbesondere bei starkem Kahlfrost. Eine Situation, die im Übrigen auch Argumente gegen das Mulchen liefert. Wenn durch den Mulch begünstigt die Saftzirkulation angetrieben wird und strenge Nachtfröste folgen, kommt es zu Platzwunden an dem Stamm. Ich mulche generell nicht mehr.

3.   Fruchtstände ausbrechen
Ich kannte hier in Frankfurt einen Parkinhaber (Graf von ***), der scheuchte seine ganze Sippe ins Gestrüpp, um Samenstände bei Rh. auszubrechen. Die Natur macht das ja nun auch nicht und ich glaube, dass kein Rh. schlechter wächst, wenn man es ebenfalls nicht tut. Da aber jeder Rh.-Besitzer möglichst schnell eine perfekt aufgebaute Pflanze haben möchte, kann es schon sehr hilfreich sein. Ein gut versorgter und optimal stehender Rh. wächst m.E. keinen Deut schneller, wenn die Samenstände ausgebrochen werden. Bei sehr schwachen Pflanzen würde ich es allerdings durchaus empfehlen. Das gilt im Übrigen auch für Azaleen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Christiane. am 19. Mai 2004, 10:54:42
Die Natur macht das ja nun auch nicht und ich glaube, dass kein Rh. schlechter wächst, wenn man es ebenfalls nicht tut. Da aber jeder Rh.-Besitzer möglichst schnell eine perfekt aufgebaute Pflanze haben möchte, kann es schon sehr hilfreich sein. Ein gut versorgter und optimal stehender Rh. wächst m.E. keinen Deut schneller, wenn die Samenstände ausgebrochen werden. Bei sehr schwachen Pflanzen würde ich es allerdings durchaus empfehlen. Das gilt im Übrigen auch für Azaleen.


dem kann ich nur zustimmen, ich würde es zeitlich gar nicht schaffen alles auszubrechen und mittlerweile kämpfe ich auch nicht mehr gegen die Rh. Zikade und trotzdem blühen alle Rh. überreich.

btw, Koichiro Wada (von Hachmann!!) bildet auch im 3. Standjahr nur lockere Blütenstände und besonders fällt mir auf, dass sich die Einzelblüten in einem sehr unterschiedlichen Entwicklungsstadium befinden. Schön finde ich an der Pflanze eigentlich nur den neuen Blattaustrieb.
Die Sämlinge machen sich sich sehr gut.

Kummer macht mir das Triebsterben, bisher nur an an einem Rh.
Gibt es irgendwelche Informationen darüber ob starke Wurzelkonkurrenz mit ein Auslöser sein kann?

Liebe Grüsse
Christiane
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Wolfgang am 19. Mai 2004, 11:19:20
Und was läuft schief, wenn Rhodos, wie bei mir einige, die schattiger stehen, nach der Blüte sehr lange Triebe bilden, so dass das Blattwerk schütter bleibt?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 19. Mai 2004, 11:19:36
Koichiro Wada (von Hachmann!!) bildet auch im 3. Standjahr nur lockere Blütenstände

Dann ist es leider keiner (kein K.W.) :'(

Das Triebsterben ist m.E. der Beginn einer Katastrophe. Offenbar eine neue Phythophtora-Pilzart, die durch Baumschulen verbreitet wird. Interessanterweise soll u.a. Viburnum eine Wirtspflanze sein. Ich hatte das Phänomen, dass mir ein ca. 2 m hoher V. x burkwoodii einfach während eines Winters starb. Eine doch gemeinhin als äußerst robust geltende Pflanze.

Ich habe Rh., die sehen nur noch wie Gerippe aus, so sehr musste ich welke Äste auslichten. Das soll die einzige Kampfmaßnahme sein. Aliette ist sinnlos.

Liebe Grüße
Hortu
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 19. Mai 2004, 11:25:22
Und was läuft schief, wenn Rhodos, wie bei mir einige, die schattiger stehen, nach der Blüte sehr lange Triebe bilden, so dass das Blattwerk schütter bleibt?

Das ist halt so, wie ein Kind, das zu schnell wächst. ;)

Blattstruktur und Belaubung sind sortentypisch. Je nachdem, welche Eltern eingkreuzt sind, verlieren manche Rh. sehr schnell ihre Blätter und tragen im Extremfall nur die diesjährigen.

Überstarker Blattaustrieb kann ein Zeichen von zu üppiger Ernährung sein, kann auch mit einem sehr günstigen Klimaverlauf zusammenhängen, kann aber auch die Folge eines zu großen Schattendrucks sein.

Solange die Pflanze gesund aussieht und nicht über mehrer Jahre Blüten vermissen lässt (dass Rh. nach einem blütenreichen Jahr im nächsten eine Pause einlegen, ist bei manchen Sorten normal) würde ich mich nicht sorgen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 19. Mai 2004, 11:50:01
Zitat
(dass Rh. nach einem blütenreichen Jahr im nächsten eine Pause einlegen, ist bei manchen Sorten normal)

sorten oder arten? ???
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Gila am 19. Mai 2004, 11:52:35
Lieben Dank, an euch alle, für die vielen Auskünfte. Habe allerhand gelernt. Mein Rh. steht ziemlich sonnig und auch ziemlich trocken, da eine große Eiche in der Nähe steht, die doch alle Feuchtigkeit aus dem Boden nimmt. Muß also öfter giesen. er hat zwar Blätter mit Flecken(einige) aber dennoch viele Knospen und hat einen schönen Wuchs.

Liebe Grüße, Gila :)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 19. Mai 2004, 13:03:09
Zitat
(dass Rh. nach einem blütenreichen Jahr im nächsten eine Pause einlegen, ist bei manchen Sorten normal)

sorten oder arten? ???


Da die Arten ihre Gene und damit ihre Eigenarten weiterreichen, schlägt dieses Verhalten auch bei einigen Sorten durch. Es gibt Sorten, die sind extrem blühfaul oder benötigen etliche Jahre bis sie die ersten Blüten bilden.
Verständlich, dass diese im Handel nicht gängig sind, aber dennoch schade, weil es oft Pflanzen mit viel Charakter sind. Dass Rh. nach einem blütenreichen Jahr im nächsten "geiziger" sind, ist bei den elepidoten Sorten (das sind die ohne "Schuppen" unter den Blättern; überwiegend alle großlaubigen Sorten) aber ziemlich verbreitet.

Es gibt eine wundervolle Metternichii-Hybride mit Namen "Rijneveld" (ich glaube sogar, sie ist von Hobbie, wird aber wohl nur noch von Esveld vertrieben), die einen ausgesprochen eleganten Wuchs hat und traumhaft schöne, rosarote trompetenförmige Blüten. Das Luder blüht aber erst nach etlichen Jahren.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Silvia am 19. Mai 2004, 15:53:57
Die meisten Rhodos vertragen auch einen kräftigen Rückschnitt. Sie schlagen wieder neu aus. Ich habe es bei mir jetzt probiert, nachdem an meinem einen Rhododendron ein großer Ast abgetreten wurde. Tatsächlich kamen zwei neue Triebe. Nun sieht er sehr bizarr aus.

Das Ausknipsen des Abgeblühten hat wirklich mehr ästhetischen Wert. Ordentlicher sehen die Pflanzen natürlich aus. ;)

LG Silvia
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Eva am 19. Mai 2004, 16:09:24
Gleich noch eine Frage hinterher:

Mein Rhodo sitzt auf einem relativ frisch aufgeschütteten Teil des Beets und hat sich in den letzten zwei Jahren ca. 15 cm abgesenkt.

Wenn ich das nicht doch so lassen will: Auffüllen oder Rhodo ausgraben und unterfüllen? Der Rhodo sitzt jetzt zweieinhalb Jahre da und wäre noch halbwegs handelbar.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Silvia am 19. Mai 2004, 16:13:17
Eher ausgraben und unterfüttern, nicht auffüllen. Da Rhodos Flachwurzler sind, fangen sie an zu kümmern, wenn sie zu tief gesetzt werden.

LG Silvia
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 19. Mai 2004, 22:29:51
Hier ist Rh. yakushimanum 'Koishiro Wada' FCC-Form.
(ca. 1,80 m breit und 1,00 m hoch)

Ein perfekter Rhodie. Vielleicht sogar zu perfekt.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 19. Mai 2004, 22:46:28
@eva: komplett auffüllen würde ich auch nicht. wegen der paar cm senkung würde ich ihn allerdings auch nicht wieder ausgraben. ein paar cm sandiger torf obendrauf schaden mit sicherheit nicht.

@hortu: nein, nicht zu perfekt. einfach nur atemberaubend schön ... und gesund. tol!
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 19. Mai 2004, 23:42:32
die wildart rhododendron fortunei. die letzten wochen konnte man ein verheißungsvolles anschwellen der knospen mitansehen.....
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 19. Mai 2004, 23:43:02
...und nun ist er im erblühen .... herrlich dieses schauspiel mit dem zugleich loslegenden austrieb.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. Mai 2004, 08:25:16
Hier einmal der Austrieb meines Lieblingsrhodos
roxieanum var. oreonastes.

Dieser extrem schmalblättrige Klon ist im Handel wohl kaum noch vorhanden. Ich habe ihn vor vielen Jahren in einer kleinen, aber sehr renommierten Baumschule in Sevenoaks/Kent, die Firma Reuthe, gekauft. Ich glaube, Reuthe existiert nicht mehr.

Roxieanum wächst im Jugendstadium äußerst langsam und braucht unendlich lange bis zur ersten Blüte, die eine äußerst hübsche Halbkugel in Tennisballgröße ist.

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. Mai 2004, 08:26:32
Hier die Blüte
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. Mai 2004, 08:30:33
Und damit wir über die Wildarten nicht die Hybriden vergessen: Hier ein absolut perfekter Blütenstutz von 'Catawbiense Album' ein uralte Züchtung (1898?) von Waterer.

Vollkommener und auch edler kann eine Rhodie-Blüte nicht sein.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: trudi am 20. Mai 2004, 08:35:11
Dein Lieblingsrhodo könnte mir auch gefallen. Hortulanus, Du versuchst doch immer Stecklinge von Deinen Rhodos. Hast Du vielleicht zufälligerweise einen für mich? ciao maggi
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Gila am 20. Mai 2004, 08:37:01
Da würde ich auch nicht "nein" sagen ;D ;D ;D
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 20. Mai 2004, 08:51:04
ich glaube, da würde niemand nein sagen ;D!

hast du schon mal ernsthaft an die "erhaltungsvermerhung" deines lieblingsrhodies gedacht?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. Mai 2004, 09:58:41
Außerordentlich schwierig, da zur Taliensia-Serie gehörig.

Als ich die Jungpflanze seinerzeit aus England mitbrachte, begann sie nach 2 Standjahren in meinem Garten abzusterben. Ich war natürlich untröstlich.

Zum Glück kam mein Pflanzenfreund H. aus Franken vorbei, ein alter, erfahrener Gärtner. Der nahm die Pflanze mit und veredelte 3 Triebe auf ? - hat er mir nicht verraten. Einen behielt er, von den 2 mir verblieben hat nur dieser, der inzwischen 1m hoch und etwa 15 Jahre alt ist, überlebt. Problematisch ist sein früher Austrieb, der oft von Frösten verkrüppelt wird und seine besondere Schmackhaftigkeit für Raupen.

Bei Reuthe war die Mutterpflanze ca. 1,60 hoch. Einfach prachtvoll.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 20. Mai 2004, 10:38:04
toll, solche pflanzen haben geschichte. das sind werte!! :)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: trudi am 23. Mai 2004, 20:37:22
Bei mir gibt es auch einen 'Waterer' - 'Gomer Waterer', den sieht man jetzt in vielen Gärten blühen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 23. Mai 2004, 20:58:09
Bist du sicher, Maggi, dass es G.W. ist? Oder die Farbe wurde bei der Aufnahme stark verfälscht.

Die Blütenfarbe von GM ist eigentlich weiß mit einem fliederfarbenen Hauch an den Blütenenden.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: trudi am 23. Mai 2004, 21:24:07
Ich dacht immer er wäre es. Er war so ausgezeichnet und aus einer 'guten' Baumschule (angeblich von Hobbie).

Die Blüte ist frisch aufgeblüht und es ist so kalt, darum ist sie wahrscheinlich so farbintensiv...sie wird noch heller. (Ichmag auch nicht, wenn die Fotos so hell sind und die Sonne grell scheint beim Fotografieren) Die anderen Blüten sind noch knospig. Es ist mein letzter Rhodo, vom Blühzeitpunkt her. G.W. bleibt auch kleiner als die anderen Großblumigen. ER ist nur 1,50m hoch. Progres ist einen Meter höher!

Im letzten Jahr kam beim Aufblühen die Hitze, da waren sie sofort verwelkt! Und dieses Jahr die Kälte...aber für die Rhodo- und Azaleenblüte super...man kann sich dieses Jahr richtig sattsehen. Ich habe 16 Rhodos und ca. 20 Azaleen im Garten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: KarinL am 24. Mai 2004, 12:12:46
Hortulanus,
weißt Du vielleichtr, was Hachmann unter rh. roxieanum var. oreonastes verkauft? Ich habe meinen dorther, leider nicht mit so einer hübschen Geschichte versehen, sondern ganz ordinär vor 2 Jahren gekauft. Vom Austrieb und Habitus der Pflanze sieht er genauso aus wie auf Deinen Fotos, geblüht hat er noch nicht, dafür ist er noch viel zu jung und von meinen Rhodies der empfindlichste gegen Wintersonne gepaart mit Frost, er hat übrigens einen netten Spitznamen: das Stachelschwein.

Zu Rh. yak. Koichiro Wada: der braucht ziemlich viel Sonne, wenn er kompakt bleiben soll.

Auf der Suche bin ich nach einem Ersatz für Rh. praecox, der blüht für unsere Gegend einfach zu früh, so daß die Blüte jedes Jahr vom Frost erwischt wird. Ideal wäre ein eher aufrechter Wuchs, immergrün muß nicht sein, rosa bis purpurrosa Blüte, etwa Mitte bis Ende April. Habt Ihr da Vorschläge für mich?
Wenn jemand 2 Rh. praecox haben möchte, bitte melden, sonst wandern sie im Herbst in die Tonne.

Grüße Karin
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 24. Mai 2004, 12:41:00
Keine Ahnung, was Hachmann als Rh. roxieanum verkauft. Es gibt mehrere Klone, die alle unterschiedlich aussehen. Ich selbst habe 3. Mein bevorzugter, ich will ihn mal Reuthe's Form nennen, hat die hübsche Begleiterscheinung, dass die alten Blätter auf der Oberseite wie gewachst aussehen und hoch glänzend sind. Bei den anderen Klonen nehmen die ausgewachsenen Blätter einen eher stumpfe, dunkelgrüne Farbe an.

Auf die Blüte bei Rh. roxieanum muss man sehr lange warten. Dann aber blüht er regelmäßig. Zwar nicht üppig (wie oft bei den Wilden nur ein übers andere Jahre etwas üppiger), aber ausgesprochen zierend.

Ja, 'Koishiro Wada' sollte ausreichend Sonne bekommen, damit er kompakt bleibt. Vollsonnig würde ich ihn aber nicht stellen, weil sonst die Blüte zu schnell vorbei ist.

Rh. praecox ist eine wundervolle Hybride, wenn... Sie muss halt in lichtem Schatten stehen, klimatisch recht ungünstig, damit die Blüte
möglichst verzögert wird. Entsorgen würde ich trotz der Enttäuschungen dennoch nicht. Nimm einfach die schattigste und nördlichste Ecke. Er blüht dann zwar nicht mehr so reichlich, aber wenn, dann zauberhaft aus einem Winkel, der bisher gemieden wurde. Er adelt den Standort sozusagen.

@ Maggi,
Kann doch auch sein, dass deine Kamera gepatzt hat. Nur, wenn du die farbe bestätigen kannst, hätte ich Zweifel. Hobbie ist einer der Besten (ich will nicht an deren Ehre kratzen), aber auch ich bin schon falsch beliefert worden. Tja, das Personal.... ;D
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Heidi am 24. Mai 2004, 12:44:15
Entschuldigung, wenn ich mich hier einfach mit meiner Frage dranhänge, aber warum blüht mein Rhododendron nicht? Er sieht
gesund aus, hat Knospen, steht halbschattig an den Nordwestecke des Hauses und wurde von der Vorbesitzerin (pingelige alte Dame) sicherlich gut gepflegt. Gibt's denn spät- und frühblühende Sorten?
Danke, Heidi
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 24. Mai 2004, 12:52:18
Gibt's denn spät- und frühblühende Sorten?

Ja. Die spätesten etwa Ene JuniAnfang Juli. Hängt aber sehr vom Witterungsverlauf ab.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: KarinL am 25. Mai 2004, 09:23:57
Hab gestern nochmal nachgeguckt: die alten Blätter bei meinem Hachmann'schen Rh. roxieanum sind dunkelgrün glänzend, also, ich denke, ein wirklich schöner Klon, wer ihn haben möchte, braucht also nicht unbedingt nach England zu fahren.

Hortulanus, leider sind die Rh. praecox schon an der am meisten gegen Wind, Wintersonne und Frost geschützten Stelle gepflanzt, die ich ihnen bieten kann, mehr Schutz für die Blüten geht nur noch mit Abdeckung, aber das kann's ja wohl nicht sein. Dass Rh. praecox schön ist, steht außer Zweifel, deshalb möchte ich ihn auch durch einen Rhodie ersetzen, der so aussieht wie, aber einfach 1 Monat später blüht.

Kennt eigentlich jemand die blaubereiften Rhodies Rh. campanulatum ssp.aeruginosum oder Rh. oreotrephes und kann berichten?

Grüße Karin
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 25. Mai 2004, 09:45:15
Rh. campanulatum var. aeruginosum hatte ich über viele Jahre. Auf die Blüten wartet man (fast) vergebens. Sie sind auch nicht umwerfend. Der eigentliche Zierwert besteht in dem blaugrünen Neuaustrieb, den man allerdings heftigst gegen Raupen verteidigen muss, und der zunächst fast weißen, später je nach Qualität der Pflanze rostbraunen Filz auf der Unterseite der Blätter. Die Pflanze wächst recht langsam, bleibt lange Zeit kugelig, ist aber nicht so ganz unempfindlich gegen Fröste. Insbesondere Spätfröste, die dann den Austrieb verkrüppeln, können ihr zusetzen. Es empfiehlt sich folglich ein sehr geschützer Standort.

Rh. oreotrephes ist dagegen ein üppiger Blüher, der in günstigen Jahren (wie in diesem) unter seiner Blütenmasse verschwinden kann. Meiner hat sich bis vor wenigen Tagen regelrecht produziert. Leider ist diese Wildart recht frostempfindlich und kann in sehr kalten Wintern stark zurückfrieren bzw. alle Knospen, wenn sie zu schwellen beginnen, durch Spätfröste verlieren. Es gibt mehrere Klone, darunter auch einen mit wundervollem blau-grünen Austrieb (der aber leider besonders empfindlich ist und bei mir nur wenige Jahre überlebte) und unterschiedlicher Farbintensität bei den Blüten.


Zu Rh. roxieanum wäre ich dir für ein Foto dankbar, Karin. Bitte beachte, dass alle Rhododendron, die zur Taliensia-Serie gehören, so auch roxie, äußerst empfindlich auf Dünger reagieren können. Am besten man düngt sie gar nicht.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 25. Mai 2004, 09:57:11
hallo hortu,

ich lese mit interesse deine beiträge. für viele unter uns wäre es hilfreich, wenn du ausgefallene hybriden und vor allem wildformen listen könntest, die klimatisch nicht so kapriziös sind und es wert wären -auf basis deiner erfahrungen- häufiger gepflanzt zu werden. wie eben zb rhododenron decorum.

gespannt,
bernhard
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: KarinL am 25. Mai 2004, 10:30:29
Hallo Hortulanus,

ich schließe mich Bernhard's Bitte an.

Das ist schade mit der Frostempfindlichkeit der "Blaublättrigen" Rhodies, aber wenn Du im Frankfurter Raum schon Schwierigkeiten hast, lasse ich im deutlich kälteren Siegerland besser die Finger davon.

Foto: mal schauen, wie ich eins in den Rechner bekomme.

Grüße Karin
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Nina am 25. Mai 2004, 10:34:06
Ich meine ich hätte letzten Sommer bei Claudia (Bayern) im Garten blaubereifte Rhodos gesehen. Vielleicht kann sie mehr berichten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 25. Mai 2004, 15:56:17
Mit Rhododendron-Hybriden habe ich recht wenig Erfahrungen, da ich mich sehr frühzeitig auf die Wildarten konzentriert habe. Irgendwie hat mich der Charme der ursprünglichen Rhodies stärker gefesselt. Vielleicht weil mir die Üppigkeit der Hybriden zu suspekt ist. Geht mir im Übrigen auch bei den Strauchpfingstrosen so. Die Blüten sind mir einfach „zu viel“. :P

Wildrhododendren sind ein tränenreiches Kapitel. Zum einen ist die Beschaffung nicht immer ganz unproblematisch (Artenreinheit, Pflanzenqualität, Kosten), zum anderen können sie zum Teil außerordentlich empfindlich sein was Standort, Bodenqualität und Klimaansprüche betrifft. Hinzu kommt, dass die Literatur sehr großzügig in der Auslegung von Winterhärte ist. Der Rhodie-Papst Davidian stuft fast alle R. allenfalls als bedingt winterhart ein (Hardiness 3), während andere Päpste (auch die Katholische Kirche kannte ja zeitgleich 2) diesen 4 oder sogar 5 (kommt den deutschen Verhältnissen sehr nahe) beimessen.

Wie so oft bei Aficionados: der Gartenbesucher steht kopfschüttelnd davor und macht mit einem Finger eine bezeichnende, schraubende Bewegung in der Schläfengegend. Meine Frau lächelt milde, aber immer noch liebevoll. Was der Sammler als begehrenswert einstuft, verschließt sich dem Uninfizierten eben allzu häufig. Sonst wären ja auch nur schöne Frauen umschwärmt. ;)

Bleiben wir erst einmal bei den „Wilden“.

Aus meiner Sicht sind ein „Muss“:

-   R. albrechtii
-   R. anwheiense
-   R. argyrophyllum
-   R. bureavii
-   R. calophytum
-   R. calostrotum ‘Gigha’
-   R. concinnum pseudoyanthinum
-   R. dauricum
-   R. decorum
-   R. discolor
-   R. ferrugineum
-   R. fictolacteum
-   R. forrestii repens
-   R. fortunei
-   R. haematodes
-   R. hanceanum ‘Nanum’
-   R. hippophaeoides
-   R. insigne
-   R. keiskei ‘Yaku Fairy’
-   R. keleticum
-   R. luteum
-   R. maculiferum
-   R. makinoi
-   R. nakaharae
-   R. orbiculare
-   R. oreodoxa
-   R. oreotrephes
-   R. pachysanthum
-   R. racemosum
-   R. radicans
-   R. recuvoides
-   R. rex
-   R. roxieanum
-   R. rubiginosum
-   R. russatum
-   R. saluenense
-   R. schlippenbachii
-   R. scintillans
-   R. souliei
-   R. wardii
-   R. williamsianum
-   R. yakushimanum „Koichiro Wada“
Bevor hier jemand moniert, die Taxonomie sei nicht auf dem neuesten Stand: Ich weiß es; aber überwiegend benamst der Handel noch nach den alten Bezeichnungen.

Nun gibt es bei diesen Arten wieder diverse Klone mit durchaus unterschiedlicher Qualität. Aber das mag erst dann interessieren, wenn man zum Rhodoholic geworden ist. Alle Aufgezählten gelten als recht winterhart. Entscheidend ist aber das Kleinklima im Garten. Zum Beispiel überlebt in meinem Garten erstaunlich gut R. auriculatum, bei dem die Überlebensgrenze eigentlich in Holland gezogen wird. Meine beschirmenden Pappel- und Obstbäume scheinen ihm aber zu behagen. Er ist inzwischen 2,5 m hoch und blüht regelmäßig. Ich empfehle ihn trotzdem nicht, weil es eine jämmerlich aussehende Pflanze ist. Eigentlich müsste sie stets und immer eine Burkha tragen.

Hybriden:
Da es hierbei um Fragen des Geschmacks geht, zögere ich sehr bei der Aufzählung. Die inzwischen vermarkteten Farben erinnern sehr an Kirmesblumen. Das gilt insbesondere für die zweifarbigen Yakushimanum-Hybriden. Ich mag von denen keine einzige. Sie sind mir ein Greuel.

Hier mit viel Vorbehalten einige, die ich auch in meinen Garten setzen würde (einige stehen bereits), so ich denn noch Platz hätte:
-   R. ‘Britannia’
-   R. ‘Chikor’
-   R. ‚Elisabeth Hobbie’
-   R. ‚Furnivall’s Daughter’
-   R. ‘Helene Schiffner’
-   R. ‘Inamorata’ (Hobbie-Züchtung)
-   R. ‘Kluis Sensation’
-   R. ‘Lady Annette de Trafford’
-   R. ‘Pink Pearl’
-   R. ‘Praecox’
-   R. ‘Susan’
Wer mutig ist und ungeachtet des Spotts der Nachbarschaft Bereitschaft zeigt, im April den Sonnenschirm gegen Fröste aufzuspannen, der mag die einzige wirklich rein-rote und gerade noch winterharte Hybride ‚Taurus’ pflanzen. Ich garantiere: Die Leute bleiben auf der Straße stehen.

Liebe Grüße
Hortu

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ernst am 25. Mai 2004, 16:42:10
In Anbetracht dieser Informationen komm ich mir etwas blöde vor :o
Trotzdem:
In Zentraljapan wächst dieser R. faktisch in jedem Garten und auch in den Wäldern.
Kannst du ihn bestimmen, Hortu?
Habe auch noch andere Bilder
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 25. Mai 2004, 16:46:48
Wann blüht er denn dort? Könnte Rh. mucronulatum sein (läuft bei uns unter 'Azalee'), wenn zwischen Jan. und Mrz.
Vermute aber eher eine Hybride. Dann wäre die Bestimmung hoffnungslos.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ernst am 25. Mai 2004, 16:52:20
 Ende April, im Anschluß an die Kirschblüte.
Und bitte jetzt nicht schon wieder das leidige Thema Rhododendron- 'Azalee' ::)
(Bin ich froh, Techniker zu sein, wir wissen nämlich, wie unsere Teile heißen ;D)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2004, 08:23:59
Und bitte jetzt nicht schon wieder das leidige Thema Rhododendron- 'Azalee' ::)

Wieso? Ganz einfach: Azalee sagt nur noch der Gärtnerladen nebenan, der sich nicht auskennt. ;)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 26. Mai 2004, 08:38:29
... und ich ;D ;D

ähm hortu,
heißt das, ich kann aus der liste vorne wildformen auswählen, ohne von der grenzfallproblematik auszugehen, weil sie zumindest deinen erfahrungen nach als einigermaßen hart und problemlos gelten?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2004, 08:46:41
Ich antworte mal mit einem tapferen 'Ja'.
Zumindest haben sie in meinen beiden Gärten stets überlebt. Aber wie gesagt: es kommt halt auf das Kleinklima an und wie ausgereift sie in den Winter kommen.

R. haematodes und R. oreotrephes sind noch die Empfindlichsten, halten aber unter schützenden/schirmenden Bäumen ganz gut durch. R. williamsianum narrt einen wegen der frühen Blüte und des frühen Austriebs, der so hübsch ist, dass man ihn als 2. Blüte bezeichnen könnte. Beide vertragen nicht den Hauch eines Frostes.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: trudi am 26. Mai 2004, 09:08:14
Ich habe seit 17 Jahren zwei frühe R. williamsiaum ( Jackwill und Wega ) und einen etwas späteren. Da ist noch nie der Austrieb verfroren. Und Ostwestfalen ist kein Weinbaugebiet! Hier leiden unter Spätfrösten nur die Magnolienblüte, R. Praecox und mein ganz früher R. ChristmasCheer. Auch bei R. wardii RosaRegen gibt es keine Probleme.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2004, 09:32:20
Hallo, Maggi,
deine sind Williamsianum-Hybriden. Die kannst du nicht mit der Wildart vergleichen. Das gleiche gilt für deine Wardii-Hybride.

Sinn und Zweck der Kreuzungen ist ja, neben Veränderung der Blütenqualität, die spezifischen Nachteile einer Wildart möglichst zu eliminieren.

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: KarinL am 26. Mai 2004, 11:21:12
Da kann ich Hortu nur bestätigen:
ich habe 2 williamsianum-Hybriden: den alten Gartendirektor Rieger und die neue Hachmann-Sorte Tromba, beide völlig frostunempfindlich, vor allem Tromba scheint unkaputtbar zu sein. Sie hat noch einen extem ungünstigen Standort, solange die beschirmende Hamamelis zu klein zum Beschirmen ist, und muß da durch. Sie scheint sich aber weder um Frost, kalte Ostwinde, Kalkeintrag von der benachbarten Betonkante und Sonne den ganzen Tag zu kümmern, sie wächst und blüht, nun ja, daß es eine Pracht ist.
Ganz anders dagegen die Wildform: dieses Frühjahr alle Blütenknospen erfroren, durch die Nachtfröste diese Woche wurde auch der Austrieb arg in Mitleidenschaft gezogen, trotzdem: Rh. williamsianum hat eigenen Charakter und eine Zartheit der Blütenglocken, an die die Hybriden einfach nicht herankommen, deshalb möchte ich Rh. williamsianum nicht missen, auch den Gartendirektor Rieger nicht, der mit seinen Porzellanglocken auch etwas Besonderes ist, Tromba ist dagegen "technisches Blühgemüse" wie manche Bodendeckerrosen.

Für den praecox habe ich doch noch eine Stelle im Garten gefunden, die vielleicht etwas geschützter ist, weil dort der beschirmende Katsurabaum sehr viel früher austreibt als der Cornus Kousa, unter dem sie jetzt wachsen. Ich werds jedenfalls versuchen.
Ersatz unterm Cornus. da liebäugele ich mit R. schlippenbachii und R. concinnuum pseudoyanthinum, wäre das eine gute Wahl?

Hortu, welche Erfahrungen hast Du mit Wildrhodies von Hachmann gemacht? Kann man der Firma trauen oder wird da züchterisch an Wildformen "herumgefummelt"?

Bild vom Roxie folgt heute abend.
Hortu, Deine Liste ist super, warum ist nur mein Garten so winzig?

Grüße Karin
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2004, 11:32:55
Rh. williamsianum hat eigenen Charakter und eine Zartheit der Blütenglocken, an die die Hybriden einfach nicht herankommen


Absolut zu bestätigen. Wer es schafft, R. williamsianum gut zu schützen, hat einen der zauberhaftesten R., den man sich denken kann und stellt alle Williamsianum-Züchtungen in die hinterste Reihe.

Ich habe bei Hachmann noch nie Wildarten bestellt. Deshalb kann ich kein Urteil abgeben. Aber er gilt als sehr seriös (was Irrtümer aber nicht ausschließt ;) )
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2004, 20:42:45
Frisch aus dem Garten:
Rh. decorum
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2004, 20:43:48
...und hier die intensiv duftende Hybride 'Nymphenburg'
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2004, 20:45:58
Hier ein Rh. yakushimanum-Klon mit dem Namen 'Round Leaves'. War aber wohl Beschi..., denn 'rund' war gar nichts. Dafür tendiert die Blütenfarbe stärker zum Rosa (verändert sich dann aber wie bei allen yak. in Weiß)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Nina am 27. Mai 2004, 00:37:04
Was für eine Schönheit! :D
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 29. Mai 2004, 14:48:54
Einen Rhodo haben wir im Garten und zwar einen Yakushimanum mit den eingerollten Blaettern. Naja, Geschmackssache, ich bin eher ein Azaleenfan.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 29. Mai 2004, 14:54:29
Also hier so etwas meine ich... (lt. Hortu bin ich hier im Rhodothread wohl richtig damit)

So eine tolle Knap-Hill-Azalee mit dem Sortennamen Frome, benannt nach der kleinen Stadt in der englischen Grafschaft Somerset. Wunderschoen diese warmen sommerlichen Farben!! :D

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. Mai 2004, 21:45:40
Es ist natürlich Geschmacksache, ob einem die arg farbkräftigen Azaleen besser gefallen als die deutlich zurückhaltenderen Wildformen der (immergrünen) Rhododendren (die unkorrekte Unterscheidung zwischen A. und Rh. sei an dieser Stelle gestattet).

Es gibt einige Wildazaleen, die an Schönheit kaum zu übertreffen sind. So z.B. Rh. schlippenbachii, Rh. albrechtii und Rh. vaseyi.

Hier eine Aufnahme von Rh. trichostomum var. ledoides und zwar des kaum zu bekommenden FCC-Klons 'Collingwood Ingram'.

C.I. war ein hochdekorierter Offizier der engl. Armee und besaß in benenden/Kent einen wunderschönen Garten mit vielen Rh-Wildarten, die er von den berühmten Pflanzenjägern unmittelbar bekommen hatte.

Als ich in Benenden vor sehr vielen Jahren urlaub machte, wollte ich natürlich diesen Garten, der inzwischen in andere Hände übergegangen war, besichtigen. Ich fragte nach dem Rhododendron-Sammler C.I., erntete aber nur Kopfschütteln. Unbekannt! Erst ein heller Kopf erinnerte sich: 'Oh, Cherry-Ingram!' Der verstorbene Cornel war berühmt für seine Sammlung japanischer Kirschen.

Der Garten aber war wirklich lohnenswert.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 30. Mai 2004, 21:53:23
rhododendron 'blue peter'
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: claudia am 01. Juni 2004, 12:11:11
Ich meine ich hätte letzten Sommer bei Claudia (Bayern) im Garten blaubereifte Rhodos gesehen. Vielleicht kann sie mehr berichten.
hach, nina, jetzt seh ich das erst!
aber woo hast du die gesehen??
Mein Lieblingsrhodo ist der hier schon öfter genannte R. y. Koichiro Wada. Sein feinfilziger Austrieb und die bräunlich behaarte Blattunterseite schmücken ihn das ganze Jahr. Auch die Blüten mag ich sehr, weil sie so unaufdringlich sind. Aber blau ist der nicht wirklich.
Dann käme noch am ehesten (für blaue Belaubung) der Preakox in Frage. Mit dem hab ich übrigens wieder Erwarten keine Probleme wegen Spätfrösten. Steht aber auch recht geschützt vor Wintersonne und blüht reichlich jedes Jahr. Die anderen Rhodos sind alles recht großblütige Hybriden, die zum Teil leicht bläuliches Laub haben, aber nicht zu vergleichen mit einem Hostablau.
Die meisten der großblütigen Hybriden würd ich heute so nicht mehr kaufen. Die wurden halt in der Anfanszeit des Garten angeschafft (schäm), als ich noch auf solche Paukenschläge abgefahren bin. Jetzt mag ich schon auch mal Flötentöne. Außerdem kannt ich euch da noch nicht, sonst hätt ich natürlich vorher gefragt!
Aber über die Blüte freu ich mich schon trotzdem, z. B. über den Gomer Waterer und den Blue Peter, den ihr hier schon gezeigt habt.

Was aber ein tatsächliches Problem für mich ist, ist die ausreichende Bewässerung. Ja, auch ich mach mich im Winter mit der Gießkanne lächerlich. Leider stehen die meisten Rhodos so, dass sie überhaupt keinen natürlichen Regen abbekommen. Habt ihr Erfahrung, ob man die auch mit dem Schlauch beregnen könnte? Oder nehmen sie das übel?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Nina am 01. Juni 2004, 12:21:35
Claudia, bei Dir besteht doch nicht die Gefahr sich lächerlich zu machen. Schaut ja kein Nachbar zu. Und das Schmunzeln der Hunde wird doch zu ertragen sein, oder? :D

Also ich habe vergessen, was es für ein Rhodo war. Ich dachte jedenfalls (in meiner grenzelosen Unwissenheit) er hätte einen Pilz oder Mehltau oder sowas ... ::) Vielleicht hilft das weiter. ;)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: claudia am 01. Juni 2004, 13:55:01
Claudia, bei Dir besteht doch nicht die Gefahr sich lächerlich zu machen.
Du meinst also, ich hätte die Lächerlichkeitsgrenze schon längst überschritten?
Aber mit den Nachbarn hast du recht. Die schaun schon gar nicht mehr. Deswegen weiß ich auch im Nachbarschaftsthread nix zu schreiben.

Also wenn du den Rhodo gemeint hast, der so aussah, als ob er Mehltau hätte, dann wars auf jeden Fall R. y. Koichiro Wada, der bepelzte!
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Nina am 01. Juni 2004, 14:03:24
Sorry, ist ja peinlich...
Man sollte doch etwas gründlicher lesen, was vorher geschrieben wurde. ::)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: KarinL am 01. Juni 2004, 14:44:45
So, jetzt habe ich endlich Bilder von meinem Roxie, es ist meine Bilderpremiere im Net, bitte seid etwas nachsichtig mit der Qualität.
Grüße Karin
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: KarinL am 01. Juni 2004, 14:46:30
Und noch eins, auf dem man das braune Indument auf der Blattunterseite sieht.
Grüße Karin
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 01. Juni 2004, 15:20:20
Deinen Klon kenne ich. Er wird auch von Cox, Perth (Schottland), vertrieben, der mit Hachmann enge Verbindungen pflegt. Dieser Klon hat überwiegend deutlich breitere und kürzere Blätter, die auch im Alter nicht durchgängig glänzend werden, sondern mehrheitlich auch auf der Oberseite ein wenn auch schwaches Indumentum behalten.

Wenn du mit meinem Foto vergleichst, siehst du schon allein an dem Neuaustrieb, dass mein Klon deutlich schmalere Blätter produzierst.

Den Cox'schen Klon hatte ich auch mehrer Jahre im Garten. Leider verlor ich ihn durch Phytophthora und vielleicht auch eigene Kulturfehler. Die Blüte ist identisch mit dem auf meinem Bild.

Gruß
Hortu
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 01. Juni 2004, 19:09:18
Und noch eins, auf dem man das braune Indument auf der Blattunterseite sieht.

Weiss eigentlich jemand, wozu dieser braune Staub gut ist? Sporen sind es ja nicht. Ist es eine Schutzschicht fuer das Blatt? Wuerde mich schon interessieren.
Aehnlich ist ja vielleicht die weisse Bereifung beim Sorbus aria, vermute ich mal. ???
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 01. Juni 2004, 20:10:57
Genaues weiß man nicht, man vermutet aber, dass es ein Verdunstungsschutz ist. Eigenartigerweise haben sowohl einige exponiert stehende Rhododendren, die der vollen Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, einen derartigen Filz, als auch sog. Waldrhododendren, bei denen die Verdunstung weniger problematisch sein sollte. Vielleicht ist aber auch nur ein Relikt der Evolution.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 01. Juni 2004, 20:49:20
Ich meine ich hätte letzten Sommer bei Claudia (Bayern) im Garten blaubereifte Rhodos gesehen. Vielleicht kann sie mehr berichten.

Entgegen vielen Beteuerungen gibt es keine wirklich blau blühenden
Rhododendren. Allenfalls in Katalogen oder misslungenen Amateuraufnahmen. In
ihren besten Ausprägungen sind Rh. tief blauviolett (z.B. Rh. russatum
'Collingwood Ingram'). Aber selbstverständlich gibt es einige Hybriden, die
in unterschiedlichsten Blautönen prangen. Es ist dann lediglich eine Frage
des Geschmacks, ob man sie schön findet.

Zu wenig Beachtung findet die '2. Blüte' einiger Rhododendren. Damit meine
ich den überaus zierenden Neuaustrieb insbesondere einiger Wildarten. Das
hier vorgstellte Beispiel, die Wildart Rh. wardii ssp. croceum (diese
Benennung lässt sich aber wohl nicht länger halten) bildet Blätter, die im
Jugendstadium bläulich bereift sind. Die jungen Zweige sind violett gefärbt.

Auch gibt es die Wildart Rh. glaucophyllum, deren Blätter, wie der Name
schon sagt, eine unglaubliche bläuliche Farbe aufweisen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Nina am 01. Juni 2004, 21:47:55
Zitat
Entgegen vielen Beteuerungen gibt es keine wirklich blau blühenden
Rhododendren.

Ich hatte aber nicht von den Blüten gesprochen Hortulanus. ;)
Ich mische mich jetzt aber auch nicht weiter in dieses Expertenthema ein. ::)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 08. Juni 2004, 21:35:35
hallo hortu,
bei hachmann gibts eine züchtung die im september/oktober blühen soll. ausgehend von kalt/warm temperaturreizen. ist das eine werbegag .... wenns stimmt hätte das schon was!

der name: rhododendron - hybride 'September-Flair'

... man spricht von einzigartigkeit des blühverlaufs ..... klingt jedenfalls sehr verführerisch!
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 09. Juni 2004, 09:15:03
Mir ist mal vor Jahren in der Literatur eine Wildart "über den Weg gelaufen", die tatsächlich so spät blühen soll (gemeinhin gilt Rh. auriculatum - bedingt winterhart - als der Späteste, da er Ende Juli/Anfang August seine Blüten öffnet). Ich erinnere mich aber nicht, ob die Blüte oder deren Farbe als begehrenswert eingestuft wurde. Wohl eher nicht.

Zunächst scheint es sehr verlockend zu sein, so einen Spätblüher in den Garten zu holen. Die Kehrseite ist allerdings, dass auch der Neuaustrieb extrem spät einsetzt (sollte er es vorher tun, verdeckt er leider die Blüte) und wohl kaum vor dem Winter ausreift. Ein Circulus vitiosus.

Liebe Grüße
Hortu
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 09. Juni 2004, 09:36:39
könnte es nicht sein, dass er im sept./dez. blüht und im frühjahr treibt ... lt. katalog winterhart bis minus 18 grad....
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 09. Juni 2004, 10:26:40
Nach der Blüte erst einmal "schlafen legen"? Wäre für diese Pflanzenart völlig ungewöhnlich.
Aber wer weiß
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 09. Juni 2004, 11:52:05
weist was, ich maile die mal an. vielleicht kriegt man was raus.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 10. Juni 2004, 15:58:37
hachmann hat geantwortet:

Vielen Dank für Ihre Anfrage von 9.Juni 2004.
Die Rhod. 'September Flair' treibt erst im Frühjahr neue Triebe,
wie alle anderen Rhodos auch, sie blüht halt nur im Herbst.


unter dieser prämisse schon seehr reizvoll!
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: KarinL am 13. Juni 2004, 11:36:42
Bernhard ,
ich habe das immer so verstanden, daß September Flair ein Blühverhalten hat wie z.B. Viburnum bodnantense Dawn oder Prunus autumnalis: je nach Witterung und Klima blühen die schon im Spätherbst/Winter, die Hauptblüte ist aber im Frühling.
Wir haben hier öfter Ende September schon Nachtfröste, das regt anscheinend viele Pflanzen dazu an, nochmal einige Blüten nachzuschieben. Letztes Jahr waren das u.a. Koichiro Wada, der Birnbaum, Iris barbata, einige einmalblühende Rosen, Magnolia stellata, also ganz unterschiedliche Pflanzen.
Wenn man jetzt die "Herbstblüher" gezielt weitervermehrt, könnte man doch diese Eigenschaft stärker herausarbeiten, ich denke, Hachmann hat nichts anderes getan. Er erwähnt auch in seinem Prospekt, daß im Herbst ca. 1/3 der Blüten aufgehen, der Rest im Frühling.
Grüße Karin
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: helga7 am 20. Juni 2004, 20:43:59
Wie schauts denn eigentlich bei den Rhodos mit Duft aus????
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. Juni 2004, 22:24:17
Duft ist überwiegend von Azaleen (= Rhododendren) bekannt. Berühmt ist Rh. luteum, eine sehr leicht zu haltende Wildart, die leuchtend gelb blüht und den ganzen Garten beduften kann. Aber auch einige der Immergrünen haben einen wundervollen (na ja, Geschmacksache, meist sehr würzigen) Duft. Das sind aber durchweg anspruchsvollere Wildarten: Rh. decorum, Rh. taliense (bei einigen dieser Klone duftet das Laub intensiv nach Honig), Rh. fortunei.

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: helga7 am 20. Juni 2004, 22:43:59
Danke Hortulanus! :D
Rhododendron luteum hab ich schon, mir ist da ein immergrüner Rhodo untergekommen, der sehr spät blüht und köstlich duftet, natürlich hab ich mir den Namen nicht gemerkt! Blüten waren klein und rosa und die Blütezeit war Anfang Juni.
Ciao
Helga
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 03. Juli 2004, 17:48:20
Rhododendron nakaharae ist eine der kleinwüchsigsten Azaleen. Bei mir ist der Standort nicht optimal, weil zu schattig. In die volle Sonne gepflanzt wird Rh.n. nicht höher als 15 -20 cm und breitet sich wie ein Pfannkuchen aus.

Diese Wildart, die von der subtropischen Insel Taiwan stammt, ist erstaunlich winterhart. Ich hatte bisher nie Ausfälle zu beklagen, obwohl ich sie nie geschützt habe.

Dieses hier ist der Klon "Mariko". Er blüht verhältnismäßig spät.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 25. Juli 2004, 19:33:45
Zur Zeit blüht einer der spätesten Rhododenden: Rh. auriculatum.
Eigentlich ist er für hiesige Klimaten zu weich. Als äußerste Grenze gilt Holland. Dass mein Klon dennoch den strengen Winter 2002/2003 mit -20°C überdauert hat, ist mir ein Rätsel.

Diese Wildart ist jedoch kaum zu empfehlen. Zwar ist die Blüte sehr schön und duftet intensiv, aber alles andere treibt einen zur Verzweifelung. Das Laub ist gelblich und durch keine Maßnahme in das übliche satte Grün, wie wir es bei Rh. so lieben, zu verändern. Hachmann führt die gleiche Klage. Weiterhin verliert Rh.a. sein altes Laub während der Blühperiode und bevor die neuen Blätter voll entwickelt sind. Er sieht dann immer aus wie ein gerupfter Hahn. Aber als Sammler ist man dennoch stolz, wenn er blüht. Sammler sind eben immer etwas gaga. ;)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 02. August 2004, 06:09:18
Derzeit triebt Rh. makinoi aus (der von einigen auch als eine Varietät von Rh. yakushimanum bezeichnet wird). Einer dem empfehlenswertesten Wildarten.
- zierende Belaubung
- sehr blühfreudig nach einigen Jahren
- überaus zierender Neuaustrieb
- wenig anfällig für Raupen und Pilzinfektionen
- recht winterhart (aber empfindlicher als Rh. yakushimanum)

Dieser ist etwa 10 Jahre alt.

Aber Achtung: Leider werden einem oft Hybriden "untergejubelt"
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Elfriede am 02. August 2004, 12:11:54
Hallo Hortulanus!
Mein R. auriculatum blüht hier bereits am 4.Juli.
Ich habe mit diesem Rhodo noch nie Probleme gehabt. Das Laub ist dunkelgrün, der Wuchs imposant. Sogar das Hagelunwetter hat er gut überstanden. Ein paar Blätter mußten dran glauben.
Vor ein paar Jahren habe ich ihn total eingekürzt, da er mir über den Kopf wuchs. Hat wieder sehr schön ausgetrieben und gleich wieder geblüht.
LG
Elfriede
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 02. August 2004, 13:39:02
Könnte es eine auriculatum-Hybride sein, Elfriede? Der frühere Blühzeitpunkt ist für Rh.a. völlig ungewöhnlich und deutet auf einen Kreuzungspartner hin. Die berühmte Hybride "Polar Bear" wird es auch nicht sein, da sie noch empfindlicher als die Wildart ist und einen ähnlich späten Blühtermin hat. Kannst du die Bezugsquelle von deiner Pflanze nennen?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Elfriede am 04. August 2004, 13:52:27
Diesen Rhodo habe ich von Hachmann.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Elfriede am 14. August 2004, 21:34:10
Hallo Hortulanus!
Hier das Bild vom Blattansatz
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 15. August 2004, 08:36:02
Hallo, Elfriede,
es ist tatsächlich so, dass Hachmann dir keinen Rh. auriculatum geliefert hat, sondern vermutlich (wenn seine Blüten duften) einen Rh. decorum oder Rh. discolor bzw. jeweils einen der sehr zahlreichen Hybriden derselben.

Das recht eindeutige Merkmal von Rh.auriculatum (= wie mit Ohrläppchen) sind die ohrläppchengleichen Einbuchtungen an der Übergangsstelle vom Blattstiel zum Blatt. Auf dem beigefügten Bild kannst du es gut erkennen. Ein weiteres Merkmal sind die außergewöhnlich spitz zulaufenden Blatt und Blütenknospen. Leider kann ich sie dir auf dem 2. Bild nur im Entwicklungssatdium zeigen, da diese Wildart erst jetzt mit dem Neuaustrieb beginnt. Voll ausgebildet sind die Blattknospen dann immerhin etwa 3-4 cm lang, die Blütenknospen sogar 6.7 cm und insgesamt sehr mächtig.

Sei aber nicht enttäuscht. Rh. auriculatum ist absolut verzichtbar. Du siehst schon an der unzureichenden Farbe der Blätter (besser werden sie nicht), dass er kein sonderlich attraktiver Großstrauch ist. Mit deinem Rhodie bist du viel besser bedient.

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 15. August 2004, 08:37:06
hier die Blattknospe (noch mini)
Titel: Re:Ja ist denn schon Frühling???
Beitrag von: Netti am 17. August 2004, 16:05:36
Huch, hat er da was verwechselt???? :o

Mein Rhodo "Cumminhams White" blüht. 2 Blüten sind auf, alle anderen sehen aus wie im Mai. Was soll das denn jetzt ???

Grüße Netti
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 17. August 2004, 16:47:34
Dass Rhododendren im Spätsommer oder Herbst noch einmal nachblühen ist recht häufig. Leider geht das auf Kosten der Frühjahrsblüte.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Netti am 17. August 2004, 17:00:59
Das ist schon richtig, Hortu, aber dass es so etrem ist habe ich an sich in den letzten 8 Jahren noch nicht beobachtet

Grüße Netti
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. August 2004, 13:19:10
Bei Rhododendren muss es nicht immer nur die Blüte sein. Auch die Blattfarben und -strukturen haben ihren eigenen Reiz. Sehr prachtvoll ist bei manchen Arten auch die Unterseite, die mit einem dichten Filz, dem indumentum, überzogen ist.

Hier Rh. pachysanthum, eine Wildart, die erst vor wenigen Jahren in China entdeckt wurde. Sie rivalisiert bei der Schönheit mit Rh. yakushimanum, ist aber nicht ganz so "perfekt" wie die Japanerin, was R.p. aber nur um so reizvoller macht.

Über die Winterhärte kann noch kein abschließendes Urteil gesprochen werden. Bei mir erwies sie sich in den vergangenen 6 Jahren als absolut hart. Aber sie verträgt recht wenig Sonne und mag wohl absolut keinen Kunstdünger.

Die Blätter sind mit einem silbrigen Flaum überzogen und unterseits karamelfarben.

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. August 2004, 13:22:33
Hier die Blüte von Rh. pachysanthum
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. August 2004, 13:30:49
Eine weitere Wildart, die ein herrliches Blatt hat, ist Rh. bureavii. Da sie zur Taliensia-Serie gehört, wartet man viele, viele Jahre auf die erste Blüte. Voriges Jahr hatte der Strauch mal einen zaghaften Ansatz gemacht, aber heraus kam nur ein Mickerding, das auch noch gleich den Schnecken zum Opfer fiel.

So erfreue ich mich an Rh.b. weiterhin als Blattpflanze. Die Blüte ist im Übrigen auch nicht zum Hurra-schreien.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. August 2004, 13:33:14
Auch Rhododendron insigne hat eine sehr interessante Blattstrukur. Die Blätter sind an sich schon erstaunlich hart und die Unterseite wirkt, als sei sie mit Metall überzogen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. August 2004, 13:34:20
Hier von nahem
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. August 2004, 13:42:14
Die Blüte von Rh. insigne gehört zu den Schönsten, die diese Pflanzenart hervorbringen kann.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. August 2004, 13:44:18
Vergehen und Werden liegen bei Rhododendren nahe beieinander. Nicht alle haben einen so schönen Neuaustrieb wie Rh. auriculatum.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. August 2004, 13:48:27
Hier noch eine Blattschönheit mit tropischem Flair. Rh. edgworthii ist in seiner Heimat (Nord-Burmah, Süd-China) oft ein Epiphyt und wohl gerade deshalb sehr gut für die Kübelhaltung geeignet. Leider ist er nur sehr bedingt frosthart und eher etwas für das Gewächshaus.

Wer Sämlinge haben möchte, mag sich für den 19. vormerken lassen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. August 2004, 13:57:25
Hier die zauberhafte Blüte von Rh. edgworthii, die einen der herrlichsten Düfte der Rhododendron-Welt hat.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 30. August 2004, 08:15:14
hallo hortu,

wie schön diese vielfalt doch ist. und auch hochinteressant. nicht einmal mit den blättern bist du geizig ;). möchte nicht wissen, was deine pfleglinge dazu sagen. trotzdem: ich klicke mich sehr gerne durch die rhodo bilder. mich faszinieren besonders diese filzig-rostfarbenen oder metalligen blattunterseiten.

vielleicht beglückst du uns ja mal mit einem rhododendron-artikel (oder einer kleinen serie)!? ;) ;D 8) ;)

ach ja, ich habe mich an deine order-empfehlungen gehalten - strikte *habtacht*!!

Zitat
Wer Sämlinge haben möchte, mag sich für den 19. vormerken lassen.
die sehen dann so aus:
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. September 2004, 15:10:09
Man kann Rhododendren auch nach der Blütezeit eine durchaus "tragende Rolle" zuweisen.

Hier harmoniert das silbrige Indumentum von Rh. pachysanthum wundervoll mit dem Altrot der Clematis.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 27. September 2004, 19:08:50
Rhododendron ludlowii überrascht mit einer herbstlichen Nachblüte.
Der nur 10 - 20 cm hoch werdende Zwerg ist einer der Diffizilsten und doch einer der wichtigsten Kreuzungspartner für gelb blühende Rhodies.

Schon mehrmals habe ich mir an ihm die Zähne ausgebissen. Dieses mal halte ich einen im Topf und eine zweiten habe ich in ein reines Torfbeet gepflanzt. Er benötigt aber einen guten Winterschutz durch Fichtenzweige.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: bernhard am 27. September 2004, 22:14:40
schön! :D
ich wünsch dem kleinen, dass er sich nicht mit der blüte übernimmt. soooo groß wie die ist (im verhältnis zum body)!
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 11. Dezember 2004, 16:18:41
Kaum eine andere Pflanze bettelt so um Mitleid, wie manche Rhododendren. Sie "frieren" so sichtbar, dass man ihnen ein Mäntelchen umhängen möchte. Einige sind allerdings nicht in der Lage, ihre Blätter einzurollen, um die Verdunstung herabzusetzen.

Dazu gehört Rh. pseudochrysanthum, einer schmuckesten Zwergrhodies, der aber hinsichtlich der Winterhärte ein wenig zu wünschen übrig lässt. Dennoch: das Prachtkerlchen ist jeden Versuch wert.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 11. Dezember 2004, 16:20:31
Rhododendron makinoi, ohnehin schon schmalblättrig, gibt sich bei scharfem Frost noch "schlanker"
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 11. Dezember 2004, 16:21:44
Irgeneiner hat mal gesagt, Rh. calophytum würde bei Frost Zigarettenhüllen drehen. Es stimmt.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 11. Dezember 2004, 16:22:28
Der hier produziert sogar "Nadeln".
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 11. Dezember 2004, 16:23:44
Unfähig, seine Blätter einzurollen, ist auch unsere Alpenrose. Halt ein tapferes Kerlchen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: helga7 am 11. Dezember 2004, 23:16:34
Bernhard, wie schauts bei dir mit der Winterhärte von R.fortunei aus???? :)
Ciao
Helga
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Iris am 12. Dezember 2004, 20:55:35
Danke für die tollen Bilder und die profunden Infos, Hortu.

Was ist von dem zu halten:Rhododendrum reticulatum? Er hat mich durch sein extravagant geformtes Laub und dessen Färbung erfreut. Fotografiert in Tübingen im Mai 2003.

Grüße,
Iris
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 13. Dezember 2004, 09:13:24
@ Helga
Rh. fortunei ist hinsichtlich der Winterhäörte sehr unterschiedlich, je nach dem, aus welchem Klon der Ableger/Sämling stammt. Deshalb gibt es dazu wenig verbindliche Angaben. Da Rh. fortunei sich hervorragend vermehren lässt (auch eine Aussaat keimt wie der Teufel), ist er einer der beliebtesten Kreuzungspartner. Ob man noch "echte" bekommt, ist abhängig von der Seriosität der Baumschule. Selbst die "ersten" Namen hier in Deutschland liefern einem kaltlächelnd Hybriden statt echte Wildarten.

@ Iris
Rh. reticulatum ist eine wunderschöne Azalee mit herrlicher Herbstfärbung. Aber letzteres hat sie mit vielen A. gemeinsam. Die meistgepflanzte, aber ungeachtet dessen nach wie vor schönste A., Rh. luteum, verabschiedet sich ja auch mit einem Feuerwerk in den Herbst.

Rh. reticulatum ist völlig winterhart. Allerdings kann die recht frühe Blüte (April/Mai) noch von Spätfrösten lädiert werden. Deshalb sollte sie geschützt stehen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Iris am 13. Dezember 2004, 09:31:36
Dass viele schöne sog. Azaleen wunderbare Herbstfärbungen machen, war mir sogar bekannt :). Besonders schön fand ich bei R. reticulatum aber die Färbung der Jungtriebe im Mai.
Habe ich das bei R. luteum wohl gar übersehen? Und ist R. luteum tatsächlich = R. pontica?

Grüße
Iris
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 13. Dezember 2004, 09:38:09
Ja, der Austrieb bei Rh. reticulatum ist etwas Besonderes.

Rh. luteum wurde früher als Azalea pontica beschrieben. Rh. ponticum kommt zwar aus der gleichen Gegend (südl. Schwarzmeerküste), ist aber einer der "immergrünen" Rh. und in England inzwischen gefürchtetes und sogar intensiv bekämpftes "Unkraut".
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: knorbs am 13. Dezember 2004, 09:48:25
aber der so herrlich duftende ist doch rh. luteum...oder? ich hatte bisher mit rhodos kein glück, aber mit dem rh. luteum probier ich das nochmal.

norbert
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Iris am 13. Dezember 2004, 10:05:01
Ja, "der" Duftende ist R. luteum. Verwirrend, die ganzen Namen...
Hatte mit dem Schönen im verdichteten, kalkhaltigen Ansbacher Lehmboden auch kein Glück. Naja, inzwischen weiss ich wenigstens, wieso ;).

Grüße,
Iris
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 13. Dezember 2004, 10:17:57
Mein Pflanzenfreund H. kommt aus Ansbach und ist begeisterter Rh.-Sammler.

Auch bei stark kalkhaltigem Boden ist es durchaus möglich, Rh. anzusiedeln, wenn man folgende Veränderungen vornimmt:
- Boden intensiv durch gaben von Granit-Splitt oder groberem Fluss-sand auflockern
- reichlich Nadelstreu, Eichenmulch, Torf oder Torfersatz untermengen. Ggf. Beete um ca. 20 bis 30 cm erhöhen.

So es nur um ein Einzelexemplat geht, kann man auch die inziwchen recht billigen Maurerkübel nehmen und diese im Gartenboden versenken. Mit geeignetem Substrat auffüllen. Ein Rh. kann darin viele, viele Jahre unbehelligt stehen und wird wachsenn und gedeihen. Hauptsache, der Kübel hat unten ein Drainageschicht und guten Wasserabzug.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: knorbs am 13. Dezember 2004, 10:25:24
Zitat
...Eichenmulch...

na paßt doch wieder...habe mir von einem nachbarn sein ganzes eichenlaub geben lassen, dass er zur grünsammelstelle fahren wollte...ca. 1,5 m³. das wird gehäckselt und gut is ;D sollte reichen für 2-3 rh. luteum. lehm habe ich nicht, sondern humos-sandigen boden. soll ich bentonit mit reinmischen?

norbert
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 13. Dezember 2004, 10:28:54
Je lockerer das Substrat ist, um so besser. Rhododendren können erstaunlich viel Trockenheit ertragen, mögen aber absolut nicht verdichtetes Erdreich.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: fisalis am 13. Dezember 2004, 11:30:37
Gut zu wissen. Meine beiden Uralt-Rhodos (Baujahr 1955) stehen noch im ursprünglichen Torfbeet, das immer mal wieder aufgefüllt worden ist. Jetzt aber, seit Einzug des Ökos, gibts nur noch Torfersatz (aus Chinaschilf), saurem Algendünger und Fichtenschnipsel. Scheint den Kerlen zu gefallen. Oder muss ich mittelfristig mit hörbarem Rummaulen rechnen?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 13. Dezember 2004, 16:34:17
Solange die Blätter recht schön grün sind, kannst du damit fortfahren. Warum musst du aber überhaupt das Zeugs drauf schmeißen? Ich werfe alles Laub, das sich auf Wegen, Terrasse und Rasen ansammelt unter die Rh.-Büsche, die sich tierisch (!) darüber freuen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Iris am 13. Dezember 2004, 19:43:19
Solange die Blätter recht schön grün sind, kannst du damit fortfahren. Warum musst du aber überhaupt das Zeugs drauf schmeißen? Ich werfe alles Laub, das sich auf Wegen, Terrasse und Rasen ansammelt unter die Rh.-Büsche, die sich tierisch (!) darüber freuen.

Mist, mein wohlgerühmtes Gedächtnis ist auch nicht mehr das, was es mal war. Ich könnte schwören, dass ich irgenwo (hier?) gerade in letzter Zeit gelesen habe, dass jemand das Mulchen von (empfindlichen Rhodos?) nicht gerade empfiehlt, weil sie da unter der etwas wärmeren Erde quasi "vortreiben" und frostgefährdete Exemplare deswegen nicht unbedingt geschützter sind. Oder ich schmeiße wieder alles durcheinander. Kommt davon, wenn man zu viel auf einmal liest ::).

Grüße,
Iris
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 14. Dezember 2004, 08:11:59
Da ist was dran. Eine zu starke Mulchschicht kann zu Rindenschäden an der Stammbasis führen. Grund: Unter der Mulchschicht "pulsiert" noch das Leben, direkt über ihr ist es kälter als über dem unbedeckten Erdreich, da die natürliche Bodenwärme zurückgehalten wird. Aus diesem starken Temperaturgefälle ergeben sich Frostschäden an der Stammrinde.

Ein anderes Problem kann bei flach wachsenden Rh. mit aufliegenden Zweigen die Fäulnis sein, weil unter der Mulchschicht eine zu große Feuchtigkeit entsteht.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Iris am 14. Dezember 2004, 09:55:27
Ja, ich meine auch schon solche Schäden beobachtet zu haben. Besonders durch verschiedene Pilzkrankheiten. Ich denke es ist wichtig, dass die Mulchschicht nicht zusammenbackt. Dann zirkuliert die Luft auch besser und die von dir angesprochenen Negativeffekte bleiben eher im positiven Rahmen.

Gruß,
Iris
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 27. Dezember 2004, 10:12:52
Hier ein paar Hinweise zu Azaleen, die ja eigentlich nur falsch benamst sind. Aber jeder weiß sofort welche Rhododendron-Sorte/-Art damit gemeint ist.

Die hier abgebildete ist nicht mit Sicherheit winterhart. Oder anders gesagt, ich habe mich noch nicht getraut, sie ins Freie zu pflanzen. Sie kam zu mir vor ca. 5 Jahren als Mini-Pflänzchen. Das sind so winzige, 1-triebige Azaleechen, die in Puppenstubentöpfchen verkauft werden. Nun, sie hat sich prächtig entwickelt und musste bereits zweimal kräftig zurückgeschnitten werden, weil sie für's Haus sonst zu sperrig geworden wäre. Sie blüht regelmäßig zur Weihnachtszeit (aber nur, weil sie vor den ersten Frösten ins Haus geholt wird). Da das Rot eine gehörige Portion Orange enthält, haben die Blüten eine beachtliche Leuchtkraft, die alles andere, was auf dem Markt ist, völlig aus dem Feld schlägt. Leider habe ich die Sorte bisher nicht bestimmen können. Ich habe sie auch nie wieder in Blumengeschäften angeboten gesehen. Ich vermute deshalb, dass es eigentlich eine Freilandsorte ist.

Im Frühjahr kommt der Topf wieder ins Freie und bleibt das Jahr über im lichten Schatten stehen. Fast jede Woche wird mit flüssigem Rhod./Hortensien-Dünger gedüngt.

Eine erstaunlich gesunde Pflanze ohne jegliche Zicken.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 27. Dezember 2004, 10:17:57
Diese hier ist dagegen eine der üblichen Zimmer-Azaleen, die unter der wohl besonderen Beleuchtung der Blumengeschäfte immer so rein-rot wirkt, es aber dann zu Hause zu unserer Enttäuschung nicht ist.

Auch diese Sorte lässt sich problemlos weiter kultivieren, ist aber bei weitem nicht so wuchsfreudig wie die vorherige.

Die Behandlung über den Sommer hin ist die gleiche, wie zuvor.

Eigentlich gehören beide Pflanzen in die Rubrik "Glashaus". Aber wegen der "Thementreue" habe ich sie hier gepostet.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 27. Februar 2005, 13:36:44
Manche Rhododendren können auch im Winter schöne Farben zeigen.
Hier die Strigillosum-Hybride "Taurus".
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: claudia am 28. Februar 2005, 08:35:24
wenn ihr den Rhodothread schon mal wieder raufgeholt habt:
beim abendlichen Schmökern bin ich auf drei Rhodos gestossen, bei denen ich mir die Frage stellen musste: warum hab ich die nicht??
Jetzt hab ich schon mal zurückgeblättert und sie sind in der Hortulanus-Liste als winterhart genannt.
Ich würde ihnen auch ein feines Plätzchen suchen mit ensprechender Bodenvorbereitung. Aber gehen die wirklich auch im rauhen Voralpenland, Klimazone 6?
Folgende hab ich mir ausgeguckt:
Rh. calophytum
Rh. calendulaceum
Rh. schlippenbachii
Gibts dazu was zu sagen? Gibts was zu bedenken? Bin ich auf geschönte Abbildungen reingefallen?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 28. Februar 2005, 09:41:38
Gibts dazu was zu sagen? Gibts was zu bedenken? Bin ich auf geschönte Abbildungen reingefallen?

Wem unterstellst du geschönte Abbildungen? Uns oder irgendwelchen Büchern? Sofern du nicht die Bücher meinst, könnte das als eine ehrenrührige Behauptung aufgefasst werden.

Nun zu deinen Wünschen.

Rh. calophytum ist für deine Klimazone definitv zu weich. Auch wenn du in den vergangenen Jahren recht klimamilde Winter gehabt haben solltest, bedeutet der momanetane Kälteeinbruch (in meinem Garten heute morgen - 16° C) schon in etwa die Toleranzgrenze zur Schädigung von Knospen und Blättern. Insbesondere eine junge Pflanze wird noch empfindlicher sein. Meine ist immerhin schon ca. 10 Jahre alt. Was auch noch gegen Rh.c. sprechen könnte ist sein sehr früher Blühtermin. Der liegt im Februar/März, bei sehr zögerlichem Frühjahrsverlauf Anfang April. Man muss also schon viel Glück haben, dass die Blüte durchkommt. Aber man kann sich trösten: Bis die ersten Blütenknospen gebildet werden, vergehen viele Jahre, sofern man die echte Wildart hat. Statt dessen hat man aber eine wunderschöne Blattpflanze. Rh. c. muss wegen seiner recht windempfindlichen großen Blätter (bis 30 cm und mehr lang) im Schutz von Bäumen stehen. Dass der Standort zumindest halbschattig sein sollte, versteht sich von selbst.

Rh. calendulaceum (Azalee) ist hingegen in jeder Beziehung völlig problemlos, wenn man den Orangeton seiner Blüten mag.

Rh. schlippenbachii (Azalee) ist recht winterhart hat aber den Nachteil einer recht früh aufgehenden Blüte. Auch der noch früher beginnende Laubaustrieb wird häufig Opfer einer kalten nacht. Wer also mit Frühjahrsfrösten zu kämpfen hat, wird sehr oft enttäuscht sein. Aber die Blüten sind von einer kaum zu übertreffenden Zartheit und Schönheit.

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: claudia am 28. Februar 2005, 14:37:43
Wem unterstellst du geschönte Abbildungen? Uns oder irgendwelchen Büchern? Sofern du nicht die Bücher meinst, könnte das als eine ehrenrührige Behauptung aufgefasst werden.

Huch, waren natürlich Abbildungen in Büchern. Würde hier niemals ehrenrührige Behauptungen aufstellen wollen. Obwohl manchmal eure Bilder so schön sind, dass man meinen könnte sie wären nicht von dieser Welt! ;)

Also zu deiner Beratung:
Rh. calophytum ist gestrichen. Da hab ich nach deiner Beschreibung keine Chance und man soll Pflanzen ja nicht unnütz quälen.
Rh. calendulaceum ist problemlos? Na dann versuch ichs mal mit ihm. Orangetöne mag ich schon am richtigen Platz.
Rh. schlippenbachii würde ich nach deinen Ausführungen auch mal versuchen. Die "kaum zu übertreffende Zartheit und Schönheit" hat mein Herz betört.
Gibts bei den Standorten was besonderes zu bedenken?
Hab mich noch gar nicht weiter umgeschaut: sind die problemlos zu bekommen? Hachmann fällt mir dazu ein?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: trudi am 28. Februar 2005, 14:53:58
hallo claudia,

suchst du einen Rhododendron für einen bestimmten Standort. Vielleicht kann ich dir einen Tip für die gängigen Sorten geben.

Wie groß darf der Rhodo werden? Soll er eher kompakt und wintergrün sein oder eine laubabwerfende Azalee? Was würde in seiner Nachbarschaft stehen?

ciao maggi

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: claudia am 28. Februar 2005, 15:16:11
hallo maggi,
ich such eigentlich keinen Rhodo für einen bestimmtem Standort.
Meine Suchbewegung geht umgekehrt: ich hab mir Rhodos ausgeguckt und und jetzt suche ich, wo ich sie unterbringen kann und soll.
Ich möchte gerne wissen, welchen Standort die beiden - Rh. calendulaceum und schlippenbachii - haben möchten und wie groß sie bei mir werden können.
Kannst du mir dazu Tipps geben?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: trudi am 28. Februar 2005, 15:35:02
Nein, tut mir leid, Claudia, mit den beiden Wildformen habe ich keine Erfahrungen.

Vielleicht wie alle Rhodos, unter großeren Bäumen im Halbschatten sind ideale Standorte.

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 01. März 2005, 08:26:31
Beide Rhododendron-Arten (Rh. calendulaceum und schlippenbachii) haben keine besonderen Standortansprüche. Dass der Boden möglichst locker und humos und dabei zum Sauren neigend sein soll, versteht sich von selbst.

Wie die meisten Blütenpflanzen mögen sie möglichst hell stehen, damit sich reichlich Blütenknospen bilden. Das kollidiert ein wenig mit der Schutzbedürftigkeit von Rh. schlippenbachii. Ich würde ihn deshalb auf jeden Fall unter den Schutz eines beschirmenden Baumes oder Strauches stellen, wo er möglichst vor der Morgensonne bewahrt ist. Auch unter der Dachtraufe wäre kein schlechter Standort, wenn gegen die Bodentrockenheit Abhilfe geschaffen werden kann. Das Problem bei Rh. schl. ist halt sein früher Austrieb und seine frühe Blüte, die aber – wie bereits gesagt – an Schönheit schwer zu überbieten ist.

Rh. calendulaceum ist dagegen viel robuster. Es gibt von ihm m.E. schönere, stärker zum Rot neigende Auslesen. Ich persönlich mag diesen Rhodie nicht wegen seines starken Orange-Anteils. Ansonsten ist er durch und durch empfehlenswert.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: sarastro am 01. März 2005, 09:07:03
Rhododendron schlippenbachii kann man nur wärmstens empfehlen! Dieser steht sein vielen Jahren vor unserer Haustür und ziert nicht nur durch seine hellrosa Blüten, sondern auch durch die Blattquirle und seiner super Herbstfärbung. Hoffentlich bekommst du diesen auch in einer guten Baumschule!
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: trudi am 01. März 2005, 09:12:48
Bei Hobbie kann man ihn bestellen:

http://www.parklandschaft-ammerland.de/sortiment.htm

Man kann ihn auch in einer Baumschule vorort bestellen, die besorgen ihn dann, auch von Hobbie.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: claudia am 01. März 2005, 09:49:01
Also den schlippenbachii muss ich haben. Als Standort könnte ich ihm bieten: Lichter Schattenbereich einer großen alten Kirsche, aber nicht mehr Traufbereich. Im Rücken hätte er eine kleine Natursteinmauer. Boden wird entsprechend aufbereitet, damit ers auch gemütlich hat.
Dachtraufe will ich eigentlich nicht mehr. Da stehen bereits einige Rhodos. Und das ständige Gießen, vor allem im Winter, find ich ziehmlich lästig.

Dass der bei dir sarastro, aushält, gibt mir Hoffnung. Klimamäßig dürfte es bei mir ähnlich sein. Allerdings hatte ich heute Nacht 20 grad minus, bibber.

Den Rh. calendulaceum möchte ich gerne etwas freier stellen und hoffe, dass er das auch vertragen könnte? Genügt es, wenn er nur Schutz gegen Mittagssonne hätte, also durchaus Morgen- und Abendsonne? Seinen Orageanteil - ich hab schon verstanden, hortulanus, dass du den nicht magst, aber es gibt doch keine Farbe, die an sich hässlich ist -der Blüte würde ich gerne mit dem Gelbanteil eines Liriodendron vergesellschaften. Wegen der schöneren Auslesen muss ich mich noch kundig machen!

Danke maggi für den Link! Hobbie dürfte ja auch eine zuverlässige Quelle sein, so dass man sicher gehen kann, die genannten auch zu bekommen. Bisher hab ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht, dass man da auch was anderes geliefert bekommt. Ich glaub eben an das Gute im Menschen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 06. März 2005, 12:27:52
Seit sage und schreibe 20 Jahren warte ich bei diesem Rhododendron-Zwerg auf die erste Blüte.

Letztes Jahr hat er 1 (in Worten: eine) Knospe angesetzt. Und jetzt diese Affenkälte!

Es handelt sich um Rh. forrestii var. tumescens. Er soll angeblich leuchtend rot blühen. So ganz frosthart ist er nicht, hält sich bisher aber recht tapfer.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Silvia am 06. März 2005, 12:49:38
Das nenne ich Geduld! 8)

Dass du uns an dem großen Ereignis aber teilhaben lässt! Und nicht, dass du in der Zeit der Blüte in Urlaub fährst. ;)

Und was machst du, wenn sie orange blüht oder rosa?

LG Silvia
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 06. März 2005, 13:52:33
Und was machst du, wenn sie orange blüht oder rosa?

Wenn es eine Wunde gibt, ist auch immer eine Frau da, die noch Salz hineinzustreuen bereit ist. ;D
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. März 2005, 19:48:26
Zur Zeit blüht Rh. uniflorum var. imperator.
Warum dieser Zwerg den gewaltigen Namen "Imperator" erhalten hat, bleibt im Dunkel der Pflanzenjäger-Geschichten verborgen.

Der berühmte Pflanzenjäger Frank Kingdon Ward fand diese Art in nur einem Tal von Nord-Burma. Das Pflänzchen, das dicht am Boden kriecht, blüht regelmäßig überreich.

Leider ist der Kleine nur sehr bedingt winterhart, so dass ich ihn lieber in einem Topf halte.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. März 2005, 19:49:35
Hier die Blüten etwas näher.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: sabinchen am 29. März 2005, 20:00:55
Der ist sehr hübsch. :D Ist der Boden auch sauer? Wo überwinterst du den Topf?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. März 2005, 20:03:22
Einige von euch werden diesen Winzling kennen.
Ich habe ihn im Winter draußen vergessen. Er hat dennoch überlebt.
Erstaunlich!

(Sämling von Rh. egdworthii)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. März 2005, 20:04:34
Ja, Sabinchen. Selbstverständlich ist die Erde sauer. Aber stark mit Splitt durchsetzt. Überwintert wird im frostfreien Gewächshaus.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 03. April 2005, 19:47:22
Hier ein Bild von Rh. forrestii var. repens, der aus Süd-Tibet stammt. Er gehört bei den Wildarten-Sammlern zu den begehrtesten Rhododendren, ist aber zugleich auch einer der Problematischsten. Manche warten bis zum St.-Nimmerleins-Tag auf die Blüte, bei anderen wiederum blüht er nur einmal und dann nie wieder, noch andere berichten von üppigem Blütenwunder. Letzteres wurde eigenartigerweise nie mit Bildern belegt oder es handelte sich um Hybriden.

Englische Pflanzenjäger berichteten, dass ganze Berghänge von einem glühenden Rot überzogen waren, wenn Rh. forrestii repens erblühte. Kingdon Ward äußerte sich seinerzeit abschätzig über diese Art, da sie seiner Ansicht nach kaum oder überhaupt nicht in England blühen werde.

Die Rhododendron-Baumschule Hobbie in Linswege hat diese Wildart als Kreuzungspartner für ihre bekannten Repens-Hybriden genutzt und wurde mit ihren Sorten „Scarlet Wonder“ und „Elisabeth Hobbie“ weltberühmt. Die schönste, aber leider auch ziemlich frostempfindliche Repens-Hybride ist „Elizabeth“, eine englische Züchtung. Ich hatte sie mehrere Jahre in meinem früheren Garten.

Mein repens-Klon blüht nach schätzungsweise 10 Jahren zum ersten Mal. Hoffentlich ist damit nicht der Schlusspunkt gesetzt. Die Wildart zu beschaffen, ist nicht sonderlich schwierig. Das Problem besteht allerdings darin, die echte Art zu bekommen. Es sind einfach zu viel Hybriden im Handel.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 03. April 2005, 19:48:15
Hier die ganze Pflanze. Durchmesser etwa 40 cm.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 06. April 2005, 21:18:05
So, nach 20 Jahren hat Rh. forrestii var. tumescens endlich die erste Blüte gezeigt.

War es das Warten wert? Danach fragt ein Sammler nicht. Er strahlt und ist glücklich.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 06. April 2005, 21:21:11
Ebenfalls erblüht ist Rh. mucronulatum, eine Spezies aus Russlands Weiten (Ost-Sibirien bis Japan).

Meist werden die Blüten bei uns Opfer von Frühjahrsfrösten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Nina am 07. April 2005, 14:16:05
So, nach 20 Jahren hat Rh. forrestii var. tumescens endlich die erste Blüte gezeigt.

War es das Warten wert? Danach fragt ein Sammler nicht. Er strahlt und ist glücklich.

 ;D
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 09. April 2005, 11:54:25
Gratuliere, Hortu!
Ist ja auch was Feines, wenn man sich eigentlich schon anderen Interessen zugewandt hat und dann ploetzlich eine alte Leidenschaft wieder angefacht wird. :) Angenehme Ueberraschung.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 09. April 2005, 20:21:42
Jetzt ist auch Rh. oreodoxa erblüht, eine recht problemlose Wildart, wenn man von der frühen Blüte einmal absieht.

Ansonsten für jeden Garten zu empfehlen und auch recht frosthart.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 14. April 2005, 09:19:31
Aufgeblüht ist jetzt auch Rhododendron pemakoense, eine sehr reichblütige Art, wie alle aus der Sub-Serie Uniflora, so auch Rh. imperator (siehe # 145 und # 146; Rhododendren sind quasi in "Familienverbänden", in Serien und Sub-Serien unterteilt, um den Verwandtschaftsgrad zu klassifizieren).

Auch Rh. pemakoense ist recht frostempfindlich und muss einen guten Winterschutz erhalten. Aufgrund seines frühen Blühtermins muss man sehr auf Nachtfröste Obacht geben. Er dankt es einem aber auch.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Thomas am 14. April 2005, 10:57:37
Auch bei uns beginnt die Rhododendren-Farbexplosion ...
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Thomas am 14. April 2005, 10:58:20
... manche Knospen wirken wie Luftkissen bei der langsamen Entfaltung ...
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Thomas am 14. April 2005, 10:59:12
... und hier sind die ersten geöffneten Blüten.


Lieben Gruß
Thomas
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 16. April 2005, 10:54:30
Jetzt prangt eine wahres Blühwunder: Rhododendron rubiginosum.
Ich wage aber die Behauptung, dass ein Rh. davidsonianum reingemendelt hat, da rubiginosum so blütenreich im Allgemeinen nicht ist.

Ich habe diesen Rhodie als 10 cm großen Sämling aus einem schottischen Park mitgebracht. Bisher hat er sich als sehr winterhart erwiesen. Immerhin ist er etwa 12 Jahre alt. Größe inzwischen ca. 1,60 m. Abmoosungsversuchen hat er sich bislang leider widersetzt
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 16. April 2005, 10:55:08
Hier die Blüten von Nahem
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Nina am 16. April 2005, 13:04:50
Da hat sich Dein schottischer Zwerg aber toll entwickelt. Traumhaft schöne zarte Farbe! :D
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 16. April 2005, 18:15:11
Der amerikanische Pflanzenjäger Rock ist Garant für besonders schöne Arten, die er aus China mitgebracht hat.

Hier ist Rhododendron calostrotum var. keleticum "Rock's Form".
Eine sehr zähe und sehr schöne Art.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 16. April 2005, 20:27:35
Ein herrlicher Rhododendron, der recht klein bleibt, ist Rh. tsariense. Zwar ist seine Blüte auch nicht zu verachten, sein "Hauptschmuck" aber sind die Unterseite seiner Blätter und der Austrieb.

Ein empfindlicher kleiner Kerl, den ich im Gewächshaus halte. In klimamilden Gegenden (Rheintal) ist er aber ausreichend hart.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 17. April 2005, 09:03:19
Hier mal eine Rhododendron-Hybride.

Über Nacht ist "Taurus" aufgegangen, mit dem glühendsten, reinen Rot, das Rhododendren haben können.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 18. April 2005, 09:50:23
Eine besonders schöne Wildart ist Rh. pseudochrysanthum, der ausnahmsweise mal nicht aus China sondern von der Insel Taiwan stammt. Dennoch ist er recht winterhart.

Es gibt einen klein bleibenden Klon, den ich für meinen Steingarten habe. Er blüht jetzt auf.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 18. April 2005, 09:50:57
Hier die Blüten etwas näher
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 18. April 2005, 09:52:22
Die vermutlich schönste Azalee, pardon Rhododendron, beginnt jetzt ebenfalls zu blühen: Rh. schlippenbachii.

Die Blüte ist von einem einmalig klaren Rosaton.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 18. April 2005, 10:32:52
Ich möchte euch meinen Rh. pemakoense zeigen, der einige Tage nach dem von Hortu aufgeblüht ist.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. April 2005, 22:15:49
Bevor heute Nacht der Frost kommt, schnell noch ein paar Bilder. Morgen ist womöglich alles zerstört.

Hier einer der schönsten Wildrhodies, die man in seinen Garten holen kann: Rh. williamsianum
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. April 2005, 22:16:31
Seine großen, glockenförmigen Blüten von Nahem
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. April 2005, 22:17:23
Und hier sein zusätzliches Geschenk, der schokoladenfarbene Neuaustrieb.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. April 2005, 22:18:45
Eine weitere, sehr hübsche Wildart ist Rh. racemosum. Bei ihm erscheinen die Blüten nicht nur am Ende des Zweiges, sindern auch in den Blattachseln.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Silvia am 20. April 2005, 22:19:10
Was auf dem vorletzten Foto lilafarben um die Ecke blitzt, besitze ich auch. Es vertrocknet mir immer partiell. Passiert das bei dir auch?

LG Silvia
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. April 2005, 22:22:50
Das sind die üblicherweise als Rh. impeditum angebotenen Hybriden. Sind eigentlich sehr robust und wüchsig. Die echte Wildart ist bedeutend schöner. Werde zu gegebener Zeit ein Bild einstellen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: robinie am 21. April 2005, 00:26:01
Bis zur Blüte dauert es noch ein wenig, aber ich freue mich derzeit über den Austrieb von Rho camtchaticum, vG, robinie
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 21. April 2005, 09:19:14
Sehr schön, Robinie.
Welche Form hast du? Es gibt rot, weiß und violett-rot.

Ich hatte im Laufe meines Gärtnerlebens mehrere, die sich alle als nicht sonderlich langlebig erwiesen haben. Jetzt habe ich einen rot blühenden Klon, der aber noch längst nicht so weit ist, wie der deine.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: robinie am 21. April 2005, 15:55:44
Hallo Hortulanus, ich habe seit Jahren zwei violette und sie kommen nur, soweit überhaupt, ganz langsam voran. Ganz schlüssig über den optimalen Standort bin ich mir noch nicht. Aber auf jeden Fall möchte ich gern noch eine weiße - kennst Du eine Bezugsquelle ? vG, robinie
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 22. April 2005, 10:32:15
Schwierig, Robinie. Versuche es mal bei Esveld und sonst im Ammerland rumtelefonieren (Hobbie, Böhlje, Wieting), vielleicht auch Hachmann.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: robinie am 22. April 2005, 13:45:31
Danke für die Tipps - ich werde mal alle abtelefonieren ! VG, robinie
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 23. April 2005, 15:00:29
Mensch Hortu, du hast ja eine stattliche Rhodosammlung. Schoen, dass du uns visuell etwas daran Anteil nehmen :)laesst, aber du haettest das Forumstreffen dann ja wirklich besser in den April/Mai zur Rhodobluete legen sollen.

Hier noch eine Frage an dich oder auch an die anderen Experten in diesem Thread:
Das folgende Bild zeigt einen Rhodo, den ich leider unbeschriftet in einem Garten entdeckt habe und der mir sehr gefallen hat. Kann mir jemand einen Tipp geben, worum es sich dabei handeln koennte?

Wunderschoen dieses Weiss mit einem ganz leichten Rosahauch und dazu passend leicht blaeuliche recht stabile und platte Blaetter, die einen ein ganz bisschen an orbiculare erinnern koennten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 23. April 2005, 15:01:56
Hier nochmal die Blüte etwas groesser, so dass man den Aufbau des Gynoeceums erkennen kann. Man beachte das rote Stigma (Narbe)!
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 24. April 2005, 07:27:45
Hallo, Caracol,
es handelt sich eindeutig um eine Williamsianum-Hybride (Elternteil unter # 171). Erkennbar an der glockenförmigen Blüte und dem obovalen Blatt. Welche Sorte? Ich kann da nur recht wild raten, da es unzählige Kreuzungen gibt. Es könnte (könnte!) "Cowslip" oder "Oxlip" sein.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 24. April 2005, 07:30:48
Um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie blütenreich auch Wildarten (oder besser gesagt Wild-Hybriden, also züchterisch unbehandelte Kreuzungen) sein können, hier noch einmal das Bild von meinem jetzt voll aufgeblühten Rh. rubiginosum.

Er ist den Nachtfrösten der letzten Tage entkommen, da er von einer jap. Kirsche beschützt wird.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 24. April 2005, 07:32:41
Geöffnet hat sich in den letzten beiden, recht warmen Tagen (mit allerdings leichten Nachtfrösten) auch Rh. concinnum var. pseudoyanthinum. Leider hält seine Blüte nur sehr, sehr kurz. Für den Nicht-Sammler ziemlich frustrierend.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 24. April 2005, 07:33:20
Hier die Blüte von Nahem
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 24. April 2005, 07:35:45
Auch mein heißgeliebter Rh. edgeworthii, den ich aus Platzgründen (er muss im Gewächshaus überwintern) zurückgestutzt habe, hat ein paar Blüten geöffnet. Er ist aber indigniert, um nicht zu sagen sauer ob seiner Beschneidung und geizt dieses Jahr mit Blüten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 25. April 2005, 19:54:24
Jetzt öffnet sich eine der zauberhaftesten, hier in Deutschland gezüchteten Hybriden. Leider weiß ich den Namen nicht. Ein Elternteil soll Rh. dauricum sein. Ich habe sie vom inzwischen verstorbenen Herrn Wieting, der sie wohl gar nicht so hoch schätzte. Zumindest rümpfte er die Nase als ich sie aus vielen auswählte. Aber mich bezauberte der zarte Apricot-Ton. Im Handel habe ich diesen Rhodie nie mehr gesehen. Deswegen könnte ich ihn ohne weiteres als Rh. concinnum, eine recht empfindliche Wildart mit ähnlichem Farbton deklarieren. Aber wir wollen ja ehrlich bleiben. ;)

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 28. April 2005, 19:52:37
Ein besonders schöner Klon, der recht klein bleibt und sich für den Steingarten gut eignet ist Rhododendron calostrotum "Gigha", benannt nach einer kleinen Insel im Westen Schottlands.

Neben der ausdrucksvollen Blüte wirkt auch der Neuaustrieb mit seiner blau-grünen Farbe ausgesprochen dekorativ.

Die Winterhärte ist recht gut.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 28. April 2005, 19:55:36
Eine der prächtigsten Azaleen ist Rhododendron albrechtii. Leider ist sie nicht sonderlich blühfreudig und braucht recht lange, bis sie sich gnädig zeigt.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 28. April 2005, 20:06:36
Hier noch einmal Rhododendron racemosum voll erblüht. Wie mit lauter kleinen Sternchen übersät.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 28. April 2005, 20:10:34
"Auf die Spitze getrieben" könnte man sagen.
Der Austrieb von Rhododendron calophytum.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 01. Mai 2005, 15:37:34
Mein gelber Hammer hat unter dem letzten Winter sehr gelitten. :(Ganze erfrorene Zweige musste ich entfernen. Dem Blütenknospen hat die Kälte aber offensichtlich keineswegs geschadet:
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 02. Mai 2005, 09:25:19
Dann, ebbie, könnte eine Pilzinfektion die Ursache sein. J.H. gilt als nicht sonderlich winterhart. Das Zweigesterben kann seine Ursache in einer Phytophthora-Infektion haben.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 02. Mai 2005, 09:27:17
Eine sehr schöne und im Erscheinungsbild sehr zarte Wildart ist Rh. oreotrephes. Die schönsten Klone mit blauen Neuaustrieb sind leider - zumindest für meinen Garten - nicht ausreichend winterhart. Ohnehin ist diese Art auf der Grenzlinie.

Bei mir steht er unter einer Hängebirke.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 02. Mai 2005, 09:28:01
Hier die Blüte aus der Nähe
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 02. Mai 2005, 09:30:28
Eine leider selten angebotene europäische Wildart ist Rh. myrtifolium, oder wie er früher hieß Rh. kotchyi aus den Karpaten, ein enger Verwandter von Rh. ferrugineum bzw. hirsutum.

Ich finde Rh.m. hübscher, weil die Blüte größer/offener ist.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 02. Mai 2005, 09:33:12
Gelb blühende Wildarten gibt es für unser Klima nur wenige. Eine davon ist Rh. chryseum, ein enger Verwandter die hier in allen Gartencentern angebotenen, allerdings bläulich blühenden Rh. impeditum (die allerdings fast nie artenrein sind).

Wie man erkennen kann, tut sich Rh. ch. ziemlich schwer. Er ist arg durch eine Dachlawine lädiert worden.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 02. Mai 2005, 19:48:06
Dann, ebbie, könnte eine Pilzinfektion die Ursache sein. Das Zweigesterben kann seine Ursache in einer Phytophthora-Infektion haben.
Ja, Hortu, da könntest du recht haben. Ich habe garnicht daran gedacht, obwohl ich schon leidvolle Erfahrung mit dem Pilz am japanischen Zwergahorn gemacht habe. Neu ist mir allerdings, dass der auch Rhodos befällt. Na ja, dann werde ich wohl den Gelben Hammer nicht mehr lange haben :(.
Ich habe noch einige feine Zwergrhodos. Meinst du, dass die Infektion übergreifen kann?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Frank am 03. Mai 2005, 01:50:04
Diese Jahr scheint meine Allerweltssorte "Cunninghams White" ganz ohne die Zikade ausgekommen zu sein. Woran mag es liegen?

Ich habe zwar entspr. behandelt, jedoch war ich in Vorjahren nie so erfolgreich in Behandlung der Erkrankung. War es die Witterung über das letzte Jahr?

LG

Frank
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 03. Mai 2005, 08:09:23
@ ebbie
Phytophthora ist ein bodenbürtiger Pilz. Warum er erst in letzter Zeit unter Rhodies so um sich greift, ist noch nicht geklärt. Scheint eine Pilzart zu sein, die durch Baumschulen vermehrt wird, wie ohnehin viele pflanzentypischen Krankheiten durch den Züchtungsbetrieb erst in Umlauf gesetzt wurden (so z.B. Rhododendron-Zikade). Ich habe durch Ph. schon etliche Pflanzen verloren. Er scheint bei ungünstigen Bodenverhältnissen ein besonders leichtes Spiel zu haben. Auch habe ich den Eindruck, dass die Empfindlichkeit der Pflanzen sorten- und artenabhängig ist. Es gibt leider kein Mittel gegen diesen Pilz. Das oft empfohlene "Aliette" wirkt offenbar nur bei Jungpflanzen (Sämlinge oder Stecklinge). Dennoch habe ich einen größeren, der infiziert war, mal über Nacht in einen Eimer mit Brühe gesetzt. Bislang kein Neubefall.

Ich würde "Yellow Hammer" ausgraben und in einen Kübel mit bestem Substrat setzen. Kontrolliere ihn dabei mal an der Stammbasis. Es könnte durchaus sein, dass die Rinde an mehreren Stellen aufgeplatzt ist. Diese Sorte gilt nämlich nicht als besonders winterhart.

@ Frank
Kommt Zeit, kommt Zikade ;D
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 03. Mai 2005, 13:07:09
Jetzt sind meine beiden "Riesen" dran. Rhododendron fortunei "Houlstonii" (manche sagen, Rh. houlstonii sei eine eigenständige Wildart und nicht nur ein Auslese-Klon) beginnt seine zart-rosa getönten Blüten zu öffnen. Er hat sich bisher als recht hart erwiesen und vor allem sehr wüchsig und blühfreudig. Dieses Jahr wird er die 2m-Marke überschreiten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Frank am 04. Mai 2005, 01:30:03
@ Frank
Kommt Zeit, kommt Zikade ;D

@ Hortulanus:

Klar, daß die Zikaden wieder hüpfen werden, ich hatte aber diese Jahr keine Ausfälle durch schwarze Triebknospen und kann mein Glück garnicht fassen. Wirken die Mittel oder einfach Glück. Was spritzt Ihr oder nur Gelbtafeln?

LG
Frank
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 06. Mai 2005, 05:38:14
Nicht vergessen werden darf einer der schönsten "Allerwelts-Rhododendren", der überall zu haben ist: Rhododendron luteum oder wie er auch (unkorrekt) heißt: Azalea lutea alias "Pontische Azalee".

Wie der letzte Name schon sagt, kommt die Pflanze aus dem Gebiet des Schwarzen Meeres, wo diese Art im türkischen und angrenzenden Hügelland wächst.

Dieser Rhododendron ist für jeden Garten ein Muss: Völlig problemlos, absolut winterhart, still in der Farbe und - vor allem - mit einem wunderbaren Duft. Mehrere dieser Pflanzen versorgen selbst ein größeres Gartenareal mit einem einschmeichelnden Wohlgruch.

Man sollte schon auf die reine Art achten. Andere Farbtönungen als das reine Primelgelb deuten auf Züchtungen hin. Mir ist keine bekannt, die dem Original das Wasser reichen könnte.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 06. Mai 2005, 05:48:36
Eine ausnahmsweise mal deutsche Züchtung mit einem für hiesige Klimaten seltenen reinen Rot ist dieser Rhodie. Seinen offiziellen Namen kenne ich nicht. Ich bezweifle sogar, dass er im Handel ist. Er ist auf verschlungenen Wegen zu mir gekommen und ich bin dem Schenker nach wie vor außerordentlich dankbar für diese herrliche Pflanze.

Der Vorteil dieser Züchtung ist, dass sie steril ist. Dadurch hält sich die Blüte deutlich länger.

Ich weiß sehr wenig von diesem Rhodie. Weder wer die Kreuzungspartner sind, noch welche Größe er erreicht. Bei mir ist er inzwischen 1,60 m hoch und mindestens ebenso breit. Die Winterhärte ist gut.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: robinie am 06. Mai 2005, 09:51:06
Zum Thema Rhododendren habe ich noch ein paar Fotos zu wunderschönem Austrieb:hier Nr. 1
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: robinie am 06. Mai 2005, 09:51:40
...und Nr. 2
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: robinie am 06. Mai 2005, 09:52:18
und Nr. 3
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: robinie am 06. Mai 2005, 09:53:07
Wunderschön finde ich diese weisse Azalea, kennt jemand zufällig den Namen ?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 07. Mai 2005, 12:27:52
Besonders schoen und eben weil er so eine andersfoermige Bluete hat, ist der Rhodo cinnabarinum, der mich auch von der Bluetenfarbe erfreut, da ich nicht so ein Fan von grellen Farbtoenen oder zartem Rosa bin. ;)
Das Orange erinnert schon etwas an die waermeren Sommerfarben. :)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 07. Mai 2005, 13:09:53
Caracol, du öffnest damit bei mir eine alte, aber immer noch schwärende Wunde.

Rh. cinnabarinum ist eine ganz alte Liebe, die aber auf das Bitterste enttäuscht wurde. Dieser Rhodendron ist tatsächlich mit das Zauberhafteste, was man bei dieser Pflanzenart finden kann. Es gibt mehrere Klone und Unterarten mit einem Farbspektrum von fast reinem Rot bis hin zu einer Pflaumenfarbe. Dazwischen die von Dir vorgestellte, bei der es sich um Rh.c. blandfordiiflorum handeln könnte (es gibt aber auch einige Hybriden).

Leider ist Rh.c. hier in Deutschland nicht winterhart. Wer ein Gewächshaus oder einen Wintergarten hat, wird möglicherweise auch nicht glücklich, da die Pflanze sehr empfänglich für Mehltau ist.

Ich habe die Freilandhaltung dennoch versucht. Der Rhodie hat es auch bis zum blühfähigen Alter geschafft und zwei Frühjahre geprangt. Dann hat der Wetter-Bartel gezeigt, wo er den Most holt. Im darauf folgenden Winter verstarb der Rh. den Kältetod.

Eine kleine Anekdote sei noch angefügt: Ich hatte die Pflanze bei der baumschule Reuthe, in der Nähe von Sevenoaks gekauft und mit anderen in den Kofferraum des Wagens verstaut. Als wir mittags in einem Pub einkehrten, hatte ich die Sonnenwanderung nicht berücksichtigt. Während einer ausgedehnten Siesta brannte die Sonne auf den Wagen. Alle Rhodies hatten gravierende Hitzeschäden. In meiner Verzweiflung suchte ich kühlen Schatten und Wasser. Das führte mich zu einem alten Herrenhaus, wo mir auch sofort Hilfe angeboten wurde. So lernte ich den Familiensitz der Rogers kennen, die in ihrem Garten eine Zeder stehen haben, die anlässlich der Schlacht bei Waterloo gepflanzt wurde.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 07. Mai 2005, 13:20:44
Sehr schöne Geschichte, Hortu ;),
es gibt halt Pflanzen, von denen wir nur träumen Können.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 07. Mai 2005, 13:21:29
Rh. cinnabarinum ist eine ganz alte Liebe, ... Dazwischen die von Dir vorgestellte, bei der es sich um Rh.c. blandfordiiflorum handeln könnte
Um ehrlich zu sein, war dieser Rhodo als Rh. c. purpureum ausgeschildert, was ich allerdings kurzerhand - bei Ansicht der Bluetenfarbe - als Unsinn abgetan habe. ;D Dein Tipp ist also hilfreich in dieser Sache. :)

Zitat
Das führte mich zu einem alten Herrenhaus, wo mir auch sofort Hilfe angeboten wurde. So lernte ich den Familiensitz der Rogers kennen, die in ihrem Garten eine Zeder stehen haben, die anlässlich der Schlacht bei Waterloo gepflanzt wurde.
Das ist ja doch eine tolle Geschichte und denk dabei doch nicht so sehr an die schmerzende Wunde, Hortu. ;) Es zeigt doch wieder, wie richtig es ist, was ein bekannter Pflanzensammler immer sagt: "Was zaehlt sind nicht die Pflanzen, die man findet, sondern die Menschen, denen man in diesem Zusammenhang begegnet." 8)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 07. Mai 2005, 13:52:23
Könnte es Rh.c. purpurellum geheißen haben, Caracol? purpureum wäre mir unbekannt. Purpurellum sollte ein sattes plaumen-rot haben, also deutlich dunkler und vor allem mit violetter Tönung.


Tja, die Rogers, ich war zweimal da, sind schon ein tragischer Fall. Nur Alt-Sozis können strahlen. Der Vorfahre muss wohl ein großes Tier gewesen sein. Zumindest hatte er Kontakt zu den berühmten Pflanzenjägern, die seinen Park bestückten. Eine traumhaft schöne Natur-Hybride aus Rh. falconeri x Rh. niveum heißt "Colonel Rodgers". Hatten sie natürlich. Ansonsten verfiel das Anwesen. Vor dem Krieg beschäftigte man an die 20 Gärtner. Jetzt reichte es nur noch für eine Halbtagskaft einmal die Woche. Der Garten war total verwildert. Die Dame des Hauses war sich nicht zu schade, sobald Besucher am Tor erschienen einen Klapptisch aufzustellen und Eintrittskarten zu verkaufen. Dazu gab es dann ein Glas dieser grauenhaften englischen Fruchtsäfte. Ich wurde als Pflanzenfreund ins Haus gebeten und konnte erleben, wie ein einziger Rhododendron ein ganzes Herrenhaus mit einem herrlichen Duft parfümierte. In der Eingangshalle stand ein blühender Rh. "Fragrantissimum".
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 07. Mai 2005, 14:38:00
Wunderschön finde ich diese weisse Azalea, kennt jemand zufällig den Namen ?

Leider nein, Robinie,
es gibt einige weiße Azaleen, die sehr schwer zu unterscheiden sind.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 07. Mai 2005, 15:16:42
Eine sehr empfehlenswerte Wildart ist Rh. makinoi, die manche als eine Unterart des berühmten Rh. yakushimanum einstufen.

Botanisch richtiger wäre vermutlich Rh. metternichii var. makinoi.

Wie auch immer. Er besticht durch seine langen, sehr schmalen Blätter und durch seinen Blütenreichtum, auf den man aber einige Jahre warten muss. Obwohl in der Literatur hin und wieder seine Winterhärte bemängelt wird, empfand ich ihn bisher als äußerst robust.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 07. Mai 2005, 15:26:03
Manche Rhododendren sind wunderschöne Blütenpflanzen, andere Wildarten aber nicht minder eindrucksvolle Blattpflanzen. Hier die Art Rh. fictolacteum, eine der ganz wenigen baumartig werdenden, die unser Klima vertragen. Rh.f. kann unter guten Bedingungen mehrere Meter hoch werden und entwickelt sich dabei nicht strauchartig, sondern zu einem kleinen Baum.

Die roten Austriebsknospen sind wunderschön.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 07. Mai 2005, 15:27:09
Aus dieser Knospe schiebt sich ein silbriges, mit Filz überzogenes Blatt
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 07. Mai 2005, 15:28:15
...das später unterseits ein hellbraunes Indumentum trägt.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: SusanneZ am 07. Mai 2005, 20:48:37
Eine sehr empfehlenswerte Wildart ist Rh. makinoi, die manche als eine Unterart des berühmten Rh. yakushimanum einstufen.

Im letzten Herbst habe ich einen von der Baumschule "Seidel" (Grüngräbchen) erworben. Er ist noch sehr klein. Im Frühjahr habe ich mir eine weitere Pflanze geholt (Die Blätter sind breiter???). Mir wurde in Grüngräbchen gesagt, dass Rh. makinoi es anders haben will als die normalen Rhodos. Er will es trockner. Ich habe jetzt eine Pflanze unter eine Kiefer gesetzt. Sollte ich lieber einen anderen Stanort suchen?
Vielen Dank für Hinweise!
Susanne
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 07. Mai 2005, 22:12:39
In den ersten Jahren hat meiner recht trocken gestanden. In unmittelbarer Nähe zu Fichten, die als Flachwurzler sehr viel problematischer als Kiefern sind. Jetzt steht er zusammen mit anderen Rhododendren in einem stark mit Basaltschotter durchsetzten Boden, der gut überschüssige Feuchtigkeit ableitet.

Probier es einfach und beobachte die Entwicklung. Kiefer ist als Gesellschafterin von Rhodies immer gut.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 08. Mai 2005, 10:41:00
Jetzt beginnt eine meiner kostbarsten Rhododendren zu blühen: Rh. trichostomum var. ledoides "Collingwood Ingram".

Er ist ein wahres Blühwunder. die Blütenbällchen, die aussehen, als seien sie aus vielen kleinen Primelblütchen zusammengesetzt (deswegen heißt eine Schwester-Art auch "primulaeflorum"), sind gerade mal so groß wie ein Tischtennisball.

Diesen FCC-Klon zu bekommen ist eine Herausforderung für jeden Sammler. Ich habe jahrelang gesucht. Dann endlich eine der uralten englischen Rhododendron-Züchter gefunden (ein Spross der berühmten Millais-Dynastie), der sich einen Steckling in Daumengröße vom Herzen gerissen hat. Dem ging aber ein intensiver Schriftwechsel und ein persönlicher Besuch voraus, bei dem offensichtlich getestet wurde, ob ich dieses Pflänzleins würdig sei.

Inzwischen steht die etwa 70 cm große Pflanze bei mir im Kübel, da sie grenzwertig winterhart ist, ich aber kein Risiko eingehen will. Sie lässt sich außerordentlich schwierig vermehren. Erst einmal ist mir eine Abmoosung gelungen. Die aber starb mit meinem alten Garten. Jetzt versuche ich es erneut.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 08. Mai 2005, 15:44:31
Eine der reichblühendsten Züchtungen und zudem völlig winterhart ist die Japanische und damit immergrüne Azalee "Multiflorum". Sie braucht natürlich viele Jahre um die hier gezeigte Größe zu erreichen. Aber sie ist von Anfang an ein kleiner Edelstein im Garten.

Hier kuschelt sie sich unter einen Cornus kousa. Sie ist noch nicht voll erblüht. Dann sieht man kein Blatt mehr.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: robinie am 08. Mai 2005, 21:51:23
Wunderschön finde ich diese weisse Azalea, kennt jemand zufällig den Namen ?

Leider nein, Robinie,
es gibt einige weiße Azaleen, die sehr schwer zu unterscheiden sind.
Danke, Hortulanus, dann hab ich ja einen guten Grund, nochmal zum Rombergpark zu fahren ;D , um den Namen der Azalee rauszukriegen, vG robinie
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 13. Mai 2005, 21:03:14
Eine ganz eigenartige Rhododendron-Art ist Rh. camtchaticum, der, wie der Name schon sagt, aus recht kalten Regionen stammt. Halbinsel Kamtchatka, Behringstraße, Alaska. Er braucht es sehr torfig.

Üblicherweise blüht er in rot-violetten Farbtönen, die mir nicht so recht gefallen. Es gibt aber auch rot und weiß blühende Klone. Dieser hier ist die rote Form.

Rh. camtchaticum hat ein so eigenartiges Erscheinungsbild, dass die Diskussion darüber, ob er überhaupt ein Rhodie ist, noch nicht beendet ist.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 13. Mai 2005, 21:50:42
Ein absoluter Star unter den Rhododendren ist Rh. wardii. Neben Rh. chryseum die wohl einzige gelb blühende Wildart, die bei uns winterhart ist. Die m.E. schönste Form ist der Klon, der aus der Ludlow & Sheriff-Expedition stammt (selbstverständlich auch später noch oft gesammelt). Aber er heißt nun mal die L & S-Form und ist erkennbar an dem roten Basalfleck in der Blüte.

Rh. wardii ist in jeder Beziehung ein wunderhübscher Strauch. Auch der Neuaustrieb, mit seiner violetten Tönung ist überaus zierend. Ich kann ihn vorbehaltlos empfehlen, außer für sehr kalte Gärten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 13. Mai 2005, 21:52:11
Hier eine eigene Züchtung (Rh. decorum-Hybride), die zwar noch nicht im blühfähigen Alter ist, dafür aber einen wundervollen Neuaustrieb zeigt.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: callis am 14. Mai 2005, 03:25:54
An eigenen Züchtungen nehme ich immer lebhaft Anteil. :D
Hast du gezielt zwei Pflanzen gekreuzt? Aus Neugier, was die zwei zusammen ergeben (wie ich das bei meinen Hems mache)?
Oder ist der Sämling aus der Absaat von einer Mutterpflanze entstanden, wobei du den Vater nicht kennst? (Das mache ich bei den Helleboren so, weil ich nicht noch einen Riesenaufwand mit gezielter Bestäubung, Beschilderungen der bestäubten Blüten und genauer Computerbuchführung machen will. ::))

Der Austrieb sieht sehr schön aus. Sind die Blätter, aus denen die neuen Triebe kommen, so rund quirlständig?

Mit Rhodos habe ich leider nicht viel Glück, weil mein Boden nicht sauer genug ist und ich nicht diesen Pflanzaufwand mit Wannen und torfhaltigem Substrat treiben kann bzw. will.

Von den Hybriden, die überleben - und das sind keineswegs die als eher kalktolerant gepriesenen INKARHO-Hybriden - haben einige eine Tendenz, sehr stakelig mit teils nur endständiger Belaubung zu werden.

Würde da Ausbrechen nur einzeln stehender Blütenknospen oder irgendwann (wann???) ein Rückschnitt zu kompakterem Wachstum verhelfen?

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 14. Mai 2005, 06:11:20
Bei Rhododendren wende ich beide Methoden an. Gezielte Kreuzung und offen pollinierten Samen.

In meinem Garten spielt das aber bei Rh. decorum keine besondere Rolle, da zeitgleich kein anderer elepidoter Rh. (ohne Schuppen) blüht. Dennoch fallen auch die selbstbefruchteten höchst unterschiedlich im Habitus aus, was ein Hinweis auf die fehlende Reinheit sein dürfte. Ohnehin außerordentlich problematisch bei Rh. Wildarten, da diese Pflanzenart sehr stark zum Hybridisieren neigt.

Der hier gezeigte ist eine gezielte Befruchtung an der gleichen Pflanze. Dennoch zeigt er abweichende Formen, was aber durchaus noch an dem Jugendstadium liegen kann.

Ob man einen Rh. beschneidet oder durch Ausbrechen der Triebknospen zu einer stärkeren Verzweigung anregen kann/sollte, hängt sehr stark von den Bodenverhältnissen (= guten Wachstumsbedingungen) und auch vom Pflanzentyp ab. Es gibt "immergrüne" Rh., die ihr vorjähriges Laub bereits vor dem Neuaustrieb verlieren und andere, die das alte Laub über mehrere Jahre behalten. Entsprechen unterschiedlich ist das Erscheinungsbild (dicht belaubt / spärlich belaubt).

Deshalb wage ich ohne Detailinformationen keinen Rat. Generell halte ich nicht viel davon, Rh. zu beschneiden. Die etwas Wertvolleren, die oft auch die Empfindlicheren sind, können sich schnell eine Pilzinfektion holen. Und wenn es das natürliche Wuchsverhalten dieser Art/Sorte ist, bin ich zu ständigem Rumschnippeln gezwungen. Ist es hingegen ein atypisches Wuchsverhalten, stimmt offenbar der Standort/Boden nicht so recht. Das durch Beschneidungen zu ändern, ist wohl auch nicht das Gelbe vom Ei. Hinzu kommt, das aber völlig gefühlsduselig, dass ich altersgeschrundene Rhodies liebe. Die perfekt gewachsenen sind nicht mein Ideal. Deshalb habe ich auch zu dem vielleicht perfektesten Rhodie, Rh. yakushimanum FCC-Form (siehe Bild), ein sehr zwiespältiges Verhältnis.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 14. Mai 2005, 08:48:16
Hortu, ich finde den Yak super :). Eine herrliche Knospe, eine schöne Blüte, ein spektakulärer weissfilziger Blattaustrieb, das ganze Jahr schön. Zudem passt er prima in den Steingarten und verträgt volle Sonne. Durchaus auch eine charaktervolle Erscheinung.
Übrigens: was heisst FCC-Form?
In diesem Jahr haben meine beiden einen etwas spärlichen Blütenansatz:
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 14. Mai 2005, 10:37:10
Nun, bei Rh. yakushimanum, der auf der kleinen Insel Yakushima (Süd-Japan) endemisch vorkommt, gibt es etliche Ausleseklone. Der berühmteste heißt "Koichiro Wada" und erhielt 1947 das First Class Certificate (= FCC) der R.H.S. Wisley (= Royal Horticultural Society in W.). Die Engländer lieben es, ihre Pflanzen mit Auszeichnungen und Medaillen zu behängen. Darüber kann man selbstverständlich als Marotte hinwegsehen. Wenn man aber auf der Suche nach einem ganz bestimmten Klon ist, der eben genau spezifizierte Vorzüge hat, ist die Klassifizierung für die exakte Benennung sehr hilfreich.

Zurück zu Rh. yakushimanum: Die Klon-Bezeichnung "Koichiro Wada" hat sich ziemlich verselbständigt. Zumindest werden unter dieser Bezeichnung sehr viele Klone gehandelt, die den Namen zu unrecht tragen. Der alte Herr Wieting, inzwischen verstorbener Doyen der deutschen Rhododendron-Züchter, hat mir mal geantwortet: "Wieviel verschiedene K.W. soll ich Ihnen denn zeigen?".

Ich habe lange gesucht, bis ich "meinen" Klon, von dem ich mit einiger Gewissheit annehmen kann, dass er tatsächlich von dem ursprünglichen FCC-Klon abstammt, bei einem englischen Rhododendron-Züchter gefunden habe. Abgesehen von seinem unbestrittenen Renommee konnte er auch die "Genealogie" erzählen. Das Pflänzchen war gerade mal 15 cm groß, als ich es, von vielen liebevollen Worten begleitet, überreicht bekam. Der alte Herr hat es sich förmlich vom Herzen gerissen. Zwei kleine Rhodies habe ich bei ihm gekauft. Das hat einen ganzen Vormittag an wundervoller Zeit gekostet, in der Mister Millais in seiner Erinnerungs-Kiste kramte, aus der die Namen berühmter Pflanzenjäger nur so herauspurzelten. Denn immerhin haben diese Pflanzen eine Geschichte und nicht nur ein Plastik-Etikett und eine Zahl auf dem Verkaufsbon. Das ist der wahre Unterschied zwischen Züchter und Gartencenter.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 14. Mai 2005, 10:58:22
Danke Hortulanus,
ich habe meine von Hachmann. Es kann also sein, dass dies ein anderer Klon als der FCC-Klon ist. Toll, die Geschichte mit Mr. Millais. ;) ;)

Ein schöner Zwerg ist Rh. ludlowii x keiskei yakufairy
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 14. Mai 2005, 11:47:51
Ja, "Wren" (= Zaunkönig) ist eine wunderbare Züchtung von Cox aus Schottland. Es wundert mich, dass er bei dir hart genug ist. Denn beide Elternteile sind so auf der Grenze.

Cox hat mit Rh. ludlowii (Ich habe zwei der Wildart, # 107 zeigt die Blüte, dieses Jahr haben sich aber beide verweigert. Sind halt echte Primadonnen) sehr viel experimentiert. Wren hatte ich, vertarb mir aber in mehreren strengen Wintern. Dann hatte ich auch noch "Curlew" seine vielleicht beste Hybride aus dieser Serie, der auch dem hiesigen Klima unterlag. Mit "Chikor" erging es mir ebenso. Jetzt habe ich "Euan Cox". Mal sehen, wie es mir mit dem geht.

Das Elternteil Rh. keiskei "Yaku Fairy" ist tatsächlich eine feenhafte Pflanzengestalt. Einer der entzückendsten Rhodies, die man haben kann. Einigermaßen robust und auch für einen etwas kleineren Steingarten ideal. Ich hatte die Yaku Fee viele Jahre. Leider hat sie den Umzug in meinen jetzigen Garten nicht verkraftet. Es lohnt sich nach dieser Fee zu fahnden.

Stell doch bitte mal von deinem Rh. yakushimanum eine Aufnahme des Blütenstutzes ein, ebbie
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 14. Mai 2005, 12:41:10
Hier ein Bild von Rhododendron "Euan Cox"
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 14. Mai 2005, 17:15:55
Ja, da hast du recht, Hortu, Wren ist bei mir schon an der Grenze der Frosthärte (so wie der Yellow Hammer). Andere Rhodos kommen erheblich besser über den Winter. Mir ist beim Vergleich mit#107 aufgefallen, dass Wren in der Blüte ludlowii sehr ähnelt.
Ich zeig' dir mal ein Bild der Blüte des Yaks. Ist das aussagekräftig genug? ;)

Rhododendron yakushimanum _Koichiro Wada

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 14. Mai 2005, 18:05:49
Danke, ebbie,

die Blüte von deinem K.W. ist etwas "lax", will sagen: fällt etwas auseinander. Kann aber Zufall sein. Hier der Blütenstutz von meinem Exemplar. Du kannst dann besser vergleichen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 14. Mai 2005, 18:12:34
Hier die ganze Pflanze. Das war allerdings im letzten Jahr. Dieses Frühjahr hat er nur sage und schreibe 3 Blüten. Fauler Kerl.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 14. Mai 2005, 18:44:26
Stimmt, Hortu, der Blütenstand deiner K.W. ist eindeutig kompakter. Ich glaube, bei meiner Pflanze geht die Blütenfarbe auch etwas mehr in Richtung rosa. Also ein anderer Klon! :)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 14. Mai 2005, 21:01:19
...erhielt 1947 das First Class Certificate (= FCC) der R.H.S. Wisley (= Royal Horticultural Society in W.). Die Engländer lieben es, ihre Pflanzen mit Auszeichnungen und Medaillen zu behängen.
Wo wir gerade beim Thema sind: Was hat es eigentlich auf sich mit den Hachmann-Sternchen, die den Rhodos verliehen wurden? Auf welche Aspekte der Pflanzen bezogen die sich denn und sind sie eurer Meinung aussagekraeftig?

Wie ihr seht, schneit es hier im Moment ;) (unter den Rhodos zumindest) ;D
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 14. Mai 2005, 22:11:08
Mit den Sternchen und den Auszeichnungen ist das so eine Sache. Was nutzen sie mir, wenn die Pflanze sich in meinem Garten aufgrund vieler Gegebenheiten anders entwickelt. Man darf ja nicht vergessen, dass diese Auszeichnungen auf Ausstellungen verliehen werden, wo die Pflanze in optimalem Zustand vorgestellt wird. Ist fast wie bei Hundeausstellungen, nur dass der Strauch nicht bellen und nicht weglaufen kann.

Ich weiß nicht, wer Hachmann die Sternchen verliehen hat. Er selber? Oder werden die Auszeichnungen reihum vergeben? Nächstes Jahr ist jemand anderes dran. Die ADR-Rosen halten ja auch oft nicht das, was das Prädikat verspricht.

Wichtig ist mir ein Zertifkat nur dann, wenn ich einen bestimmten Klon haben möchte. Und da wird man bei Rhodies sehr häufig beschi...., aber kräftigst.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 14. Mai 2005, 22:12:31
Ich glaube, bei meiner Pflanze geht die Blütenfarbe auch etwas mehr in Richtung rosa. Also ein anderer Klon! :)

Das sagt bei yakushimanum wenig, da er im Aufblühen stets intensiver gefärbt ist. Ist die Blüte etwas älter, geht sie in fast reines Weiß über.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 15. Mai 2005, 15:02:13
Genau so ist. Kann ich auch bestaetigen. Von tiefrosa Knospe vollzieht sich die ENtwicklung zu einer reinweissen Bluete. Unser Yak im Garten beginnt nun zu bluehen. Hier auf dem Foto sieht man mehrer Stadien.

Obwohl ich ihn von einem prallsonnigem Standort in eine Schattenecke verpflanzt habe, murrt er nicht. Ich giess immer fleissig, obwohl ich mir kuerzlich habe sagen lassen, dass die Yaks ganz gut mit Trockenheit zurecht kommen. ::)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 15. Mai 2005, 15:27:27
Na, wenn wir hier schon auf saurem Boden gärtnern und überall von Rhodos und Azaleen verfolgt werden, so fühle ich mich schon fast verpflichtet ein paar Bildchen zu diesem Thread beizusteuern.

Ein Fachmann in Sachen Rhodos bin ich nicht, ist mir bei 750 Arten und Tausenden von Sorten auch zu mühsam. Da picke ich mir nur die raus, die mir wirklich besonders gut gefallen und ignoriere die anderen. Einfache Infomationsverarbeitungsstrategie! ;D

Tolles langes Wort, findet ihr nicht. EnglaenderInnen amüsieren sich zu Tode, wenn sie sowas lesen. ;)

Diese laubabwerfende Azaleensorte heisst 'Grandeur Triomphante' und hat mir besonders gefallen, da mir der Kontrast von hellem Rot (erinnert mich an Blutorange) und den neuen hellgruenen Blaettern als besonders harmonisch aufgefallen ist: Farblich lebhaft aber nicht zu grell.

In meinen Buechern hab ich die Sorte zwar nicht gefunden, aber es verbluefft mich immer wieder, Farbbezeichnungen oder Fotos zu finden, die UEBERHAUPT nicht mit dem Gesehenen uebereinstimmen. So finde ich hier im Netz diese Sorte als "lila-rosa" beschrieben. ??? Wirklich merkwuerdig! Scheint besonders bei Rhodos oefter zu passieren.

Diese Ghenter Azalee duftet auch lieblich, wie es anscheinend bei dieser dem 'Narcissiflorum' aehnelden Bluetenform der Fall zu sein scheint.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 15. Mai 2005, 16:27:25
Und wen der gesamte Strauch interessiert, hier eine weitere Aufnahme >>>
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 16. Mai 2005, 19:55:59
Mit so prachtvollen Farben, wie sie Caracol präsentiert hat, kann ich nicht aufwarten. Sie kommen bei Wildarten auch sehr selten vor.

Hier einige Rhododendren, die aus der Serie Taliensia stammen (die Rh. werden aufgrund ihrer Ähnlichkeiten in Serien und Subserien geordnet). Diese Serie ist weniger wegen ihrer Blüten, sondern eher wegen ihrer schönen Erscheinungsform und ihrer Blätter berühmt. Einige sind prachtvolle Pflanzen für den Steingarten.

Dies hier ist Rh. bureavii, der hochgelobt wird wegen seines rostfarbenen Filzes auf der Blattunterseite. Seine Blüte ist auch recht hübsch, haut einen aber nicht vom Hocker. Allerdings muss man etliche Jahre warten bis es so weit ist.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 16. Mai 2005, 19:57:45
Eine sehr edle und wegen ihres Ebenmaßes ausgesprochen schöne Blattpflanze ist Rh. clementinae. Auch sie lässt sich, wie alle aus der Tiliensia-Serie, viele Jahre bitten, bevor sie blüht.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 16. Mai 2005, 19:59:17
Eine ganz ungewöhnliche Erscheinungsform zeigt Rh. roxieanum var. oreonastes. Er wirkt wie ein Stachelschwein.

Der Neuaustrieb ist geradezu nadelförmig.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 16. Mai 2005, 20:01:03
Für den Steingarten ideal geeignet ist der Zwerg Rh. proteoides. Mit seinen kleinen Hasenohren sieht er recht fröhlich aus. So innerhalb von etwa 5- 10 Jahren darf man mit einer Blüte rechnen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 16. Mai 2005, 20:03:41
Eine reine Blattpflanze (ebenfalls für den Steingarten) ist Rh. pronum. Es gibt Berichte, dass er schon mal blühend gesehen worden sein soll. Nicht wenige glauben, dass dies gelogen ist.

Mit anderen Worten: Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn er bei mir blühen sollte. Dennoch liebe ich ihn sehr.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 16. Mai 2005, 20:06:24
Also, Farben kann ich auch bieten :D: hier eine Azalee 'Blanice' mit Corydalis flexuosa 'China Blue'.
Meine bessere Hälfte findet diese Farbkombination grauenhaft!? :-[
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Ismene am 17. Mai 2005, 23:55:24
Es ist schon sehr bemerkenswert wie sehr sich Hortulanus in dieses weite Feld vorgewagt hat.
Bei so vielen Sorten, Varietäten usw. traue ich mich kaum zu fragen....
Aber gestern im Schloßgarten sah ich einige Azaleen, von denen ich meine, dass sie unverwechselbar sind.

Kennt jemand diese oder eine ähnliche?

Apricotfarbene Blüten im Kontrast zum dunklen Austrieb.


Azalee mit apricotfarbenen Blüten


 
 
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Ismene am 18. Mai 2005, 00:01:58
Spitzblütige, halbgefüllt.

Vielleicht verwandt mit Caracols Genter Azalee aus Post #244?


Rhodo spitzblütig





 
Titel: Rhododendron Cremefarbene Blüten
Beitrag von: Ismene am 18. Mai 2005, 00:09:03
Hier finde ich einfach das Kontrastprogramm umwerfend:
elegante cremefarbene Blüten,
freche Knospen rot-gelb
und als Hintergrund der Birkenstamm.


Rhododendron cremefarbene Blüten

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 18. Mai 2005, 08:13:28
Leider bin ich kein Fan von Zucht-Azaleen und kann wenig dazu beisteuern. Es gibt auch unzählige Sorten, die zum Teil wilde Kreuzungen sind und nicht benamst wurden.

Der Rhodie mit den crmefarbenen Blüten und dem roten Basalfleck könnte die berühmte Züchtung "Inamorata" (= Geliebte) von Rothschild sein, eine Wardii-Hybride (= ein Elternteil ist Rh. wardii siehe # 227).

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 18. Mai 2005, 20:42:02
Ein besonders schöner Winzling für den Steingarten ist Rhododendron campylogynum myrtilloides. Er wird nur etwa 20 cm hoch und hat sehr interessante Blütchen. Seine Winterhärte ist so lala, aber mit ein paar Fichtenreisern kommt er gut durch. Dieses Jahr hat er gelitten. Er war wohl auch etwas geschwächt, nachdem er sich im vorigen Jahr fast zu Tode geblüht hat.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: SusanneZ am 18. Mai 2005, 23:04:31
"Eine ganz ungewöhnliche Erscheinungsform zeigt Rh. roxieanum var. oreonastes. Er wirkt wie ein Stachelschwein.

Der Neuaustrieb ist geradezu nadelförmig."

Woher kann mann diese wunderbaren Pflanzen beziehen?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: KarinL am 19. Mai 2005, 09:23:38
Wenn man nicht so hohe Anforderungen stellt wie Hortulanus, daß es ein bestimmter Klon sein muß, wenn man sich einfach eines schönen Rhodies erfreuen will, reichen meiner Ansicht nach Hachmann und Hobbie in Deutschland aus.
Mein Rh. roxieanum var. oreonastes stammt von Hachmann, hat ein wenig breitere Blätter als der von Hortu, der "Stachelschwein-Effekt" kommt aber nach wie vor gut. Ebenso, absolut empfehlenswert, ist Rh. bureavii, meine Hachmann-Variante heißt "Hydon Velvet", die Namensvergabe deutet auf eine Hybride hin, nicht auf die reine Wildform, außerdem blüht sie seit dem ersten Standjahr sehr üppig.
Nun ja, für den Sammler reichts nicht, einfach ür einen schönen Rhodie-Garten mit zarten Blütenfarben, Blüte von Februar bis Juli, ganzjährig interessantem Laubwerk, Herbstfärbung, langt es schon.
Grüße Karin
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: callis am 19. Mai 2005, 10:20:18
Nun fangen auch bei mir die Rhodos an zu blühen, allerdings Hybriden und von der berühmten H-Baumschule im Norden.

Die unten ist eine sehr niedrig und kompakt bleibende Sorte.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: callis am 19. Mai 2005, 10:24:10
Die 'Fantastica' ist farbenfreudiger und auch ein kleiner Strauch.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 19. Mai 2005, 10:54:48
Karin hat völlig Recht. Sammler sind alle ein wenig gaga ;), auch wenn sie es nicht zugeben wollen.

Wie bei allen Hobbys kommt irgendwann der Punkt, dass man eben nicht mehr das haben möchte, was in den Katalogen in beliebiger Menge bestellbar ist. Dabei geht es weniger um die Exklusivität (die erreicht man viel eher durch eine gelungene Einbindung in die Gartenanlage), sondern eher um das Authentische. Ist das, was ich da habe echt, ist es Faksimile oder gar Talmi. Pflanzen haben ebenso eine Geschichte wie andere Gegenstände, die uns des Sammelns wert sind. Es macht einfach viel Spaß, sich auf die Spur eines antiquarischen Buches zu heften, nach einem Meißener Teller aus der XY-Periode zu fahnden, einem Maler nach vielen Bittgängen wenigstens das E.A. (=Epreuve d'Artiste) abzuschwatzen. Warum sollte es sich bei Pflanzen anders verhalten? Jeder Pflanzenzüchter hat irgendwo noch ein paar Schätze verborgen, die auf dem Markt nicht so ohne weiteres käuflich sind. Um an diese Trouvaillen heranzukommen spielt das Geld eine untergeordnete Rolle. Das Suchen, Finden und „Beute machen“ machen den Hauptspaß aus. Wenn dann noch die Pflanzen im eigenen Garten etabliert werden konnten und sich sichtbar wohlfühlen, hat der Gärtner den selten Zustand der Zufriedenheit erreicht. Zumindest für einen kurzen Augenblick, bis er mit dem Himmel wegen des Wetters hadern muss.

Es gibt wunderschöne Rhododendron-Wildarten bei allen etwas spezialisierteren Baumschulen. Das Problem der Artentreue bzw. – echtheit begegnet einem selbst bei den renommiertesten Züchtern. Da muss keine böse Absicht im Spiel sein. Oft ist es nur unkundiges Personal. Wer Rhododendron-Wildarten sammelt, sollte sich stets vor Augen halten, dass diese deutlich empfindlicher und anfälliger sind. Sehr oft erreichen diese Pflanzen keinen „Schmuck-Status“, sondern müssen stets entschuldigt werden.

Zu den genannten Baumschulen wäre noch Böhlje in Westerstede und Esveld in NL zu nennen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 20. Mai 2005, 22:16:05
Leider bin ich kein Fan von Zucht-Azaleen und kann wenig dazu beisteuern.
Na, auch wenn der Hortulanus sich nicht daran ergötzen kann, so möchte ich trotzdem weiterschwaermen von den tollen Duftazaleen, die mir gerade den Mai vergolden. Hier die Rustica-Azalee 'Milton' mit ihren gefuellten Blueten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: SusanneZ am 21. Mai 2005, 19:12:01
Katrin und Hortu vielen Dank für die Tipps. Ich werde heute Abend gleich mal im Hachmannkatalog nach den Hybriden schauen. Bei den Wildarten hatte mich die fehlende Winterhärte zögern lassen.

VG
Susanne
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: callis am 21. Mai 2005, 22:20:04
Auch in meinem Garten gibt es drei Zuchtazaleen, Caracol.
Die erste blüht jetzt und trägt den schrecklichen Namen 'Persil'. ::)Aber daß Weiß gemeint ist, denkt man natürlich gleich.
Es war die erste Azalee, die ich kaufte vor 15 Jahren und sie sollte eine dunkle Ecke erhellen, was sie aber nicht getan hat. Da wollte sie nämlich nicht blühen. Jetzt bekommt sie ganz üppig Sonne und das gefällt ihr viel besser.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: callis am 21. Mai 2005, 22:25:27
Zur Zeit blüht auch eine Rhododendron-Hybride, die laut Katalogbeschreibung eigentlich zartgelb sein sollte, aber die Sonne bleicht sie immer so schön aus.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 22. Mai 2005, 15:34:57
Von den Bonbon-Lieferanten dieser Pflanzengattung habe ich natürlich (oder leider) auch zwei Stück.

Hier einer in schreiendem Rosa. Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass er sehr gut duftet.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 22. Mai 2005, 15:36:08
Oder diese hier in recht lautem Rot-Orange :P
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 22. Mai 2005, 15:42:48
Noch einmal zurück zu den sehr bescheiden auftretenden Wildarten.

Für Liebhaber kleiner Pflanzen bzw. Steingärtner empfiehlt sich noch Rhododendron saluenense radicans. Dieser dürfte zusammen mit Rh. camtchaticum der am Flachsten wachsende Rhododendron sein. Er breitet sich wie ein teppich aus. Leider ist er in manchen Jahren, so wie bei mir in diesem, ausgesprochen blühfaul.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: callis am 23. Mai 2005, 13:39:55
Zitat
Oder diese hier in recht lautem Rot-Orange
 Azalee_schreiend_orange_Hortu.jpg

Nanu nanu, Hortu, wie hat sich denn diese Farbe in deinen Garten verirrt? ;D
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 23. Mai 2005, 13:48:24
Ich gestehe es schamvoll: eine Okkasion bei OBI. Ohne Etikett. Die Knospen waren noch geschlossen. Allein mein vor Mitleid überquellendes Herz verhindert die Rodung.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: callis am 23. Mai 2005, 14:06:33
Ich habe auch so ein Teil vom Toom-Baumarkt ;D
Wenn es nächste Woche blüht, mache ich mal ein Bild.
Ich muss allerdings sagen, dass dies die stabilste und blühfreudigste Azalee in meinem Garten ist.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2005, 06:24:22
Eine absolut empfehlenswerte Rhododendron-Hybride ist „Nymphenburg“. Sie ist recht winterhart und ein zuverlässiger Blüher, wenn sie ein wenig älter ist. Da offenbar ein Elternteil Rh. decorum ist, verströmen die großen, rein weißen Blüten einen schweren, würzigen Duft, der sehr angenehm, aber keineswegs „gefällig“ ist.

In den Baumschulen ist Nymphenburg kaum zu finden. Sie ist wohl nicht ausreichend „marktkonform“, da sie nicht als Jungpflanze blüht und einen etwas sparrigen Wuchs hat. Wer gerne an seinen Rhodies herumschnippelt, kommt bei Nymphenburg voll auf seine Kosten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2005, 06:27:27
Ich bitte um Nachsicht, wenn ich noch einmal auf die Schönheit des Rhododendron-Neuaustriebs insbesondere bei Wildarten hinweise. Wenige andere Gehölzarten sind ebenso prachtvoll.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2005, 06:31:06
Interessant ist der Selbstschutz vieler Pflanzen. Eigenartigerweise ist er sehr unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt z.B. bei Rhododendren etliche Arten, die sind geradezu Lieblingsspeise der Raupen und Schnecken. Der Schutz fällt in manchen Jahren, so wie diesem, sehr schwer.

Andere Rhodies schützen aber ihren Austrieb durch einen sehr klebrigen Überzug. Hier zeige ich den Austrieb von Rh. lacteum, an dem etliche Spinnen wie an einem Fliegenfänger hängen geblieben sind.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 26. Mai 2005, 08:45:53
Heute Morgen prangt auch Rhododendron hirsutum, das östliche Pendant der Alpenrose, wie Rhododendron ferrugineum auch genannt wird.

Diese beiden "einheimischen" Rhododendronarten sind nur bedingt gartenwürdig. Selten sieht man schöne Exemplare. Auch sind sie über viele Jahre ausgesprochen blühfaul, so dass der Nicht-Sammler schnell sein Interesse verliert. Für den Steingarten sind allerdings beide ein Muss.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 26. Mai 2005, 13:23:08
Zu bewundern, deine Rhodo-Sammlung, Hortu. Könntest du mal erzählen, wie du sie hältst. Hast du saueren Boden oder musst du Torf oder anderes untermischen? Brichst du eigentlich die abgeblühten Blütenstände aus (dürfte eine Menge Arbeit sein!)?
In unserer Gegend sieht man selten einen gut gedeihenden Rhodo. Zum einen ist unser Boden sehr kalkhaltig, zum anderen dürfte vermutlich unser Klima zu kalt und zu trocken sein. Trotzdem bemühe ich mich, auch den einen oder anderen Rhodo vernünftig fortzubringen - gärtnern heisst ja auch, das Unmögliche möglich zu machen ;).

Dieser Rhodo war eine meine ersten Anschaffungen und musste einiges über sich ergehen lassen. Es ist eine uralte Sorte und ich liebe vor allem seinen ausgezeichneten Duft:
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 27. Mai 2005, 05:52:15
Ach nein, so ist es nicht. Der Boden in meinem Garten ist alles andere als gut geeignet. Hier ist schwerer, kalter Boden, der eher basisch reagiert. So ganz traurig bin ich darüber aber nicht. Hat es doch mein Interesse an Stauden stärker werden lassen. Ich war arg stark auf Rhodies fixiert.

Meine derzeitige Rhododendron-Sammlung ist nur ein Abklatsch derjenigen, die ich in meinem vorherigen Garten hatte. Der aber war auch nicht ideal, was die Bodenverhältnisse anging, aber klimatisch deutlich milder.

Was habe ich gemacht? Torf benutze ich nur recht wenig. Nicht weil ich ihn aus ökologischen Gründen ablehne (erkenne die Argumente der Torfschützer allerdings teilweise an), sondern weil er nur vorübergehend strukturstabil ist. Das ständige „nachfüttern“ würde einfach zuviel Geld kosten. Da es für Rhodies (wie für alle Pflanzen, die nur über feine Faserwurzeln verfügen) m.E. viel wichtiger ist, dass der Boden sehr locker und gut durchlüftet ist, habe ich viel Basalt-Splitt und –Schotter in den Boden eingebracht. Erst später habe ich durch Günther und Norbert erfahren, dass auch Basaltgestein basisch reagiert. Bisher haben das meine Rhodies noch nicht bemerkt. Nun, und dann dünge ich regelmäßig. Einmal im März und ein zweites Mal Ende Mai. Aldi-Dünger. Bei Wild-Rhodies muss man damit aber sehr aufpassen. Einige mögen keinen Dünger und reagieren recht schnell mit heftigen Blattschäden. Was an Laub und sonstigem humosen Material anfällt, wird unter die Büsche geworfen. So hat sich dort inzwischen eine klimatisch gut puffernde Mull-Schicht gebildet.

Im Steingarten hingegen, bei den wirklichen Zwergen, muss man wieder die Blattfall und jeglichen Mulch entfernen. Allzu schnell könnten die flachen Rhodies darunter faulen. Im Steingartenbereich habe ich großzügig mit Torf gearbeitet.

Ja, die abgeblühten Blütenstände breche ich bei den kleinen Pflanzen aus. Es sei denn, ich will Samen sammeln. Damit experimentiere ich aber nur so ein wenig herum. Selten gezielt (Handbestäubung), meist überlasse ich es der Natur. Da sich nicht alle Rhodies kreuzen können, fallen manche Samen zwangsläufig echt. Insgesamt ist das Aussäen bei Rhodies einfach zu langwierig. Es dauert doch etliche Jahre bis man Blüten erwarten kann und dann ist man nicht selten enttäuscht. Bei den großen Pflanzen breche ich das Abgeblühte allenfalls aus optischen Gründen aus. Wenn man nämlich nicht den richtigen Moment erwischt und es nur bei sehr feuchtem Wetter macht, was ja auch nicht sonderlich angenehm ist, bricht man nicht selten die oberen neuen Triebknospen mit aus. So, als würden sich die Rhodies dagegen wehren, dass ihnen ihre „Leibesfrucht“ weggenommen wird.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 27. Mai 2005, 06:43:28
Eine sehr schöne Wildart, die eine baumähnliche Wuchsform annehmen kann (bei mir ist dieses einstämmige "Bäumchen" inzwischen ca. 2,50 m hoch) ist Rhododendron decorum. Die Frosthärte ist etwas unsicher, aber das nimmt man wegen des Blütenduftes gerne in Kauf. Wie oft bei Wildarten, kann er in manchen Jahren recht blühfaul sein. Ein übers andere Jahr ist fast schon eine Faustregel.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 27. Mai 2005, 10:40:42
Danke, Hortulanus, für die Ausführungen ;). Dass Basaltgestein basisch reagiert, war mir bisher nicht bekannt. Ich habe bei mir viel Granitsplitt untergemischt, in der Annahme, der wäre auf alle Fälle sauer. Ein Experte hat mich dann aber aufgeklärt, dass es durchaus Granite gibt, die in die entgegengesetzte Richtung tendieren. Aber auch andere Zusatzstoffe, wie z.B. Perlite, reagieren ja basisch. Deswegen, denke ich, ist Torf wegen seiner Pufferfunktion durchaus angebracht. Hast du schon mal als Ersatz die Kokosfasern, die als Pressbriketts angeboten werden, versucht? Haben nach Packungsaufdurck einen pH-Wert von 4 bis 5 und die Fasern scheinen mir recht strukturstabil zu sein. Dieses Material könnte sicher sinnvoll nur bei Zwergrhodos oder in Mischungen eingesetzt werden, sonst wird es zu teuer.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 27. Mai 2005, 16:48:58
Perlite auch? Kann ich mir nicht vorstellen. Perlite wird auch von Rhodie-Züchtern dazu verwandt, Sämlinge und Stecklinge aufzuziehen.

Kokosfaser habe ich schon mal gehört, aber hier noch nicht angeboten gesehen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 28. Mai 2005, 16:35:28
Kokosfaser habe ich schon mal gehört, aber hier noch nicht angeboten gesehen.

Kokosfaser (hierzulande als Coir bekannt) wird immer wieder von Umweltschuetzern als Torfalternative angepriesen, kann aber nicht als sonderlich oekologisch betrachtet werden, wenn man bedenkt, wie weit es transportiert werden muss und nach reichlicher Kerosinverschwendung dann auch noch bei uns verpackt wird und evtl. auch noch in Brikettform gepresst wird.
Ausserdem trocknet es schnell aus und laesst nicht so einfach wieder befeuchten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 28. Mai 2005, 21:50:26
Na ja, Caracol, ganz kannst du mich nicht überzeugen. Hier kann doch ein nachwachsender Rohstoff nutzbringend verwendet werden. Davon profitieren auch die Länder, in denen die Kokosnüsse wachsen (ich weiss, den meisten Gewinn machen andere). Die leichten Fasern kann man doch günstig transportieren (muss ja nicht im Flieger sein), so dass die Öko-Bilanz nicht so schlecht aussehen sollte. Jedenfalls besser, als z.B. mit den Granitsteinimporten aus Indien oder China.
Oder seh' ich das zu blauäugig? ???
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 29. Mai 2005, 06:22:01
Na ja, Caracol, ganz kannst du mich nicht überzeugen. Hier kann doch ein nachwachsender Rohstoff nutzbringend verwendet werden.

Die Frage ist doch, was erreicht werden soll. Sofern der Boden lediglich dauerhaft luftiger und für die feinen Faserwurzeln der Ericaceen besser durchdringbar gemacht werden soll, ist grobkörniger Sand allemal besser. Rhododendren lieben es, in humosem lehmig-kiesigem Gemisch zu stehen.

Soll der pH-Wert des Bodens hingegen verändert werden, ist alles nur für kurze Dauer und muss ständig nachgefüttert werden. Da wäre Nadelstreu (mal mit dem Förster sprechen) oder verrottetes Eichenlaub deutlich nützlicher als Torf, Holzfasern (habe ich schlechte Erfahrungen) oder die mir bislang unbekannte Kokosfaser.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 31. Mai 2005, 19:37:53
Zudem wuerde ich schon aus Kostengruenden Kokosfasersubstrate nicht in Massen im Garten verwenden. :o Das kaeme fuer mich eh nur fuer Toepfe und Saemlinge in Frage, wo es seinen Stellenwert haben mag. Ich wuerde ja auch nicht eimerweise Perlite oder Vermiculite verstreuen.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. Juni 2005, 09:59:47
Bei den Wildrhododendren ist die Blütezeit eigentlich schon vorbei bzw. nähert sich jetzt rapide dem Ende. Da freut man sich, wenn noch einer hinterhergezockelt kommt, zumal wenn es ein besonder hübscher ist: Rhododendron nakaharae aus den Bergen von Taiwan.

Es ist eigentlich verwunderlich, warum diese Art so unbekannt ist. Es gibt wenig schönere Rhododendren für Liebhaber des Kleinwüchsigen. Er bleibt sehr niedrig (maximal 30 cm) und geht dafür sehr maßvoll in die Breite. Seine kleinen, glänzenden Blättchen wirken überaus zierend. Die recht späte Blüte (oft blüht er noch einmal im September nach) setzt noch einpaar kräftige Farbakzente.

Wer die Wildart möchte, muss auf den Klon "Mariko" zurückgreifen (hier abgebildet), dessen Blüten ein leuchtendes Ziegelrot haben (leider geben die Digitalkameras das Rot stets sehr unecht wieder). Es gibt inzwischen aber auch etliche Züchtungen, die mehr zum Rosa tendieren.

Die Winterhärte von Rh.n. ist zufriedenstellend. Zumindest habe ich keinen Grund zur Klage. Bei mir steht die Pflanze eigentlich zu schattig. Sonst wäre sie weitaus niedriger.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 20. Juni 2005, 10:00:17
Hier die Blüten etwas näher.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 20. Juni 2005, 23:03:30
Mariko steht derzeit auch bei mir in voller Blüte. Neu ist für mich, dass es sich dabei um die Wildform handeln soll (ich dachte bisher, dass es eine zwergige Auslese ist). Leider ist sie bei mir nur unzureichend frosthart. Trotz Abdeckung mit mehreren Lagen Frostschutzflies friert der Zuwachs im Winter wieder ab, so dass die Pflanze stets sehr klein bleibt. Weiss jemand, ob es unter den Nakaharae frosthärtere Formen gibt?
Die Pflanze steht bei mir in voller Sonne, was ihr durchaus zu bekommen scheint. Sie kriecht dabei über den Boden.
 :)
 
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 21. Juni 2005, 11:15:01
Ja, "Mariko" ist eine Auslese der Wildform, somit ein Klon (ähnlich "Koichiro Wada" bei Rh. yakushimanum).

Soweit mir bekannt ist, sind alle Sorten von Rh.n. für Extremlagen wenig geeignet. Man muss es austesten.

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 21. Juni 2005, 12:08:57
Ich stell' jetzt meine Mariko auch ein, da bei diesem Bild das Ziegelrot ziemlich naturgetreu widergegeben ist.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 21. Juni 2005, 12:30:38
Ja, diese Aufnahme trifft's. :D

Könnte es sein, dass durch die dichte Steinunterlage ein zu kaltes Kleinklima verursacht wird? Keinerlei wärmere Abstrahlung durch den Boden.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: ebbie am 21. Juni 2005, 12:51:16
Wäre einen Versuch wert, Hortu. Ich werde im nächsten Winter mal die Steine ringsum entfernen. Danke für den Tipp. :)
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 03. Juli 2005, 18:50:21
Noch ein Nachtrag aus dem letzten Monat ist der Rhododendron thayerianum, den ich in keinem meiner Buecher gefunden habe, der mich aber besonders aufgrund seines imposanten Blattaustriebes (fast architektonisch!) fasziniert hat. Handelt es ich wohl um eine rare Art oder ist er unter Rhodofans bekannt?



Rhodo thayerianum

Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 03. Juli 2005, 21:59:12
Rh. thayeranum ist eigentlich eine wenig bemerkenswerte Wildart. Allenfalls für sehr engagierte Sammler interessant. Die steifen, spitzen Blätter sind typisch für die Argyrophylla-Serie. Die namengebende Art, Rh. argyrophyllum, ist hingegen eine ausgesprochen schöne Pflanze. Ich hatte lange Jahre den Klon "Chinese Silver", bei dem die Unterseite der Blätter silbrigfarbig waren. Leider hat ihn mein jetziger Garten regelrecht umgebracht.

Was hat dich denn an Rh. th. so fasziniert, Caracol?
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Caracol am 03. Juli 2005, 22:07:45
Ja, die aufstrebenden Blaetter. Siehe das oben nachgereichte Bild. Interessant, dass es eine ganze Gruppe ist, die dieses Merkmal aufweisen. So kann man es besser einordnen, da ich dies auch schon bei einigen verschiedenen Rhodos beobachtet hatte. Vielen Dank fuer die Klaerung, Hortu!

Die Blueten gefallen dir nicht?


Rhodo thayerianum - Bluete


Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 04. Juli 2005, 09:45:54
Doch, sie gefallen mir sogar sehr gut.

Da es aber so ca. 1000 Rhododendron-Arten gibt, muss man bei den begrenzten Platz- und Klimaverhältnissen haushalten und holt sich deshalb verständlicherweise möglichst nur die Besten Vertreter in den Garten.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Tolmiea am 04. Juli 2005, 09:57:17
Kleines Lebenszeichen Hortu, dein mäkeliges Schätzchen ist bei mir im Winter völlig verbräunt, hatte schon Angst.... und erst nach dem zweiten Umpflanzen, nun in die holde weibliche Gesellschaft eines Lieschens, zeigt er endlich etwas Leben. Wunderschön, der helle Trieb zum roten Laub, leider ist er genau wie ich, absolut fotoscheu....... :'(
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 08. Juli 2005, 18:37:03
Als einer der Letzten blüht jetzt Rh. auriculatum mit schwerem Duft. Eigentlich dürfte er nach Literaturangaben bei mir nicht überleben. Seine Klimagrenze wird in den Niederlanden gezogen. Aber er kann als Bewohner chinesischer Bergregionen nicht lesen (zumindest versteht er kein Englisch oder Deutsch).

Leider habe ich seine Blüten nicht zum optimalen Zeitpunkt erwischt. Der Regen hat sie lädiert.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 08. Juli 2005, 18:38:36
Immer wieder verblüffend sind die riesigen Blätter von Rh. calophytum. Diese hier sind teilweise 50 cm lang.

Eine sehr exotisch wirkende Blattpflanze, bei der man recht lange auf die erste Blüte warten muss.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 03. August 2005, 13:48:17
Eine kleine Nachblüte zeigt jetzt noch Rhododendron impeditum.

Diese Wildart ist in Gärten recht selten anzutreffen, da sie oft ziemlich "übellaunig" ist, nicht recht wachsen will oder ganze Zweigpartien absterben.

Das, was in Gartencentern überreich als R. impeditum angeboten wird, ist eine (absolut hübsche) Hybride, aber eben nicht die Wildart.

Meine Pflanze steht eigentlich völlig falsch unter großen Rhododendren. Darunter leidet ihr eigentlich kugeliges Wuchsverhalten. Da sie sich aber dort wohlzufühlen scheint, rühre ich nicht daran.
Titel: Re:Rhododendron
Beitrag von: Hortulanus am 03. August 2005, 14:01:16
Hier die etwa 10 Jahre alte ganze Pflanze, die von den großen arg bedrängt wird.
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: SouthernBelle am 24. September 2015, 17:18:51
Uralter thread- aber allgemein genug:
Ich hab gestern im Supermarkt frisch eingetroffene(feuchte Erde, dunkles Laub, gedrungen)  Rhododendron Wren gesehen und einen mitgenommen, da sooo suess und mit dem Namen potentiell kleinbleibend (und risikolos da unverschaemt spottbillig, wohl als Balkonkastenfueller gedacht).
Die Zwergigkeit hab ich im Netz bestaetigt gesehen- aber wie ist es mit Winterhaerte, Lichtbeduerfnis und Kalkempfindlichkeit (Riesenloch mit Rhodoerde?)- und stimmt die Endgroesse eher als 50cm oder 80cm Durchmesser?
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: fars am 24. September 2015, 17:28:26
Wren ist eine der schönsten, gelb blühenden Zwergsorten.
Leider etwas empfindlich, was Barfröste betrifft.
Dürfte aber an einem etwas geschützten Standort in Bremerhaven keine Probleme bereiten.
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: nana am 21. April 2018, 13:33:57
Ich bin ja nicht so verwöhnt, was die Blütenfülle meiner Gehölze insb. der Rhodos angeht: die machen durchaus auch mal ein Jahr Pause und blühen in anderen Jahren nur ganz wenig.

Aber dieses Jahr scheint hier ein Rhodo-Jahr zu sein :D
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: nana am 21. April 2018, 13:34:54
Sogar Viscy (letztes Jahr verpflanzt, weil vorher bestenfalls zwei drei Blütchen) hat sich dieses Jahr zu zwei dicken Blütenbüscheln durchgerungen.  :D
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: neo am 21. April 2018, 13:39:51
Schön! Einer im Topf will hier auch bald blühen. Es ist schon sehr früh? Aber wenn ich mich recht erinnere war es letztes Jahr ähnlich.
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: zwerggarten am 21. April 2018, 19:50:18
für die moderation: dieser fast gleichnamige thread ist jünger, -zig seiten gewichtiger und insgesamt letztlich aktueller: Rhododendren

braucht es denn bei solchen superthemen wirklich mehrere threads mit gleichem inhalt? man sieht ja, dass dann immer mal wieder sporadisch eine threadleiche reanimiert wird, obwohl es einen lebendigen nachfolger gibt. ::)
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: BlueOpal am 24. Juli 2018, 20:45:10
Könnt ihr einen hoch werdenen, kräftig rot blühenden, immergrünen Rhododendron empfehlen?
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: Dunkleborus am 25. Juli 2018, 23:06:39
'Taurus', wenn die Stelle geschützt ist, vor allem vor Spätfrost. Und Wind. Blüht aber sehr früh, hier oft im März.
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: zwerggarten am 25. Juli 2018, 23:24:47
dunkle! >:(

du liest auch nüscht vor dem letzten post! >:( ;D

für die moderation: dieser fast gleichnamige thread ist jünger, -zig seiten gewichtiger und insgesamt letztlich aktueller: Rhododendren

braucht es denn bei solchen superthemen wirklich mehrere threads mit gleichem inhalt? ...

da ist der bessere thread :P ;D
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: Dunkleborus am 25. Juli 2018, 23:50:59
Ach ja.
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: goworo am 26. Juli 2018, 14:48:48
für die moderation: dieser fast gleichnamige thread ist jünger, -zig seiten gewichtiger und insgesamt letztlich aktueller: Rhododendren
Vielleicht kann ja auch einer der Moderatoren die beiden treads zusammenführen, evtl. auch unter freundlicher Berücksichtigung von https://www.rhododendronparkbremen.de/informationen/der-die-oder-das-rhododendron/  ;)
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: goworo am 21. November 2018, 12:27:40
Falls sich jemand für die Aktivitäten der "Scottish Rhododendron Society" interessiert:
https://www.youtube.com/watch?v=PyX--3L8DnM&t=1s
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: Borker am 18. November 2019, 13:14:07
Hallo Rhodo Feunde  :)

Ich hab  beim Laub harken einen Zweig von meinem im Frühjahr gepflanztem Rhododendron luteum ´Feuerwerk abgebrochen  >:(
Bringt es was wenn ich den Zweig einfach in die Erde stecke und bildet er dann Wurzeln  ?
Oder gibt es noch andere Methoden um den Zweig zu retten ?

LG Borker
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: Gänselieschen am 18. November 2019, 13:15:29
Wenn das so einfach wäre.... :-[

Ich glaube nicht, dass das war wird :-\

@ Zwergo  ;D ;D
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: Borker am 18. November 2019, 13:30:04
Das ist ja Schade Gänselischen  :(
Laub hat der Rhodo jetzt sowieso nicht . Es sind nur die Blütenknospen fürs nächste Jahr  zu sehen.

LG Borker
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: Gänselieschen am 18. November 2019, 13:34:10
Dann ist es ne Azalee, oder?? Diese neue Namensgebung geht mir immer noch nicht so über die Lippen. Ich glaube, inzwischen wird ja alles als Rhododendron bezeichnet und nicht mehr als Azalee....
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: Borker am 18. November 2019, 13:40:52
Ja der ´deutsche Name der mit auf dem Schild steht ist Duftazalee ´Feuerwerk´
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: Gänselieschen am 18. November 2019, 14:22:34
Das ist eben das Schöne, viele Azaleen duften ganz toll. Ich habe auch eine in leuchtend Orange mit einem irren Duft. Und ohne Laub haben sie es auch nicht so schwer im Winter.....sie müssen nix versorgen...
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: goworo am 18. November 2019, 14:52:55
@Borker: Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass so eine Bewurzelung gelingt. Verzichte einfach darauf. Die Pflanze wird um so stärker austreiben und bald wirst du nichts mehr von dem Schaden sehen.
@Gänselieschen: Ja, nach der aktuellen Taxonomie der Rhododendron gehören auch jene Taxa, welche bislang als "Azaleen" bzw. "jap. Azaleen" bezeichnet wurden zur Gattung Rhododendron. Die alten Bezeichnungen werden allerdings wohl so schnell nicht verschwinden. ;)
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: Gänselieschen am 18. November 2019, 15:07:47
Mir ist das leider auch schon passiert - bei einem sehr langsam wachsenden Rhododendron - seit dem sieht er schief aus... da kommt unten auch nix nach. Es war ein sehr tiefer Ast, der sich unten in Grad und Laub verfangen hatte.. und weg war er...
Titel: Re: Rhododendron
Beitrag von: Borker am 18. November 2019, 15:17:41
Gänselieschen weist Du noch den Namen Deiner orange blühenden duftenden Azalee ?

Eine Gelb blühende duftende und jetzt die Rot blühende duftende Azalee hab ich ja nun schon.
Aber Platz für eine Orange blühende duftende hätte ich schon noch.  ;)

Danke goworo für Deine Einschätzung . Dann brauch ich da keine Arbeit in den Zweig reinstecken.

LG Borker