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Garten- und Umwelt => Pflanzengesundheit => Thema gestartet von: martina 2 am 05. März 2019, 17:46:51

Titel: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: martina 2 am 05. März 2019, 17:46:51
Zuerst gleich: Nein, hier im Hofgarten gibt es keine Mäuse, deshalb steh ich vor einme Rätsel: Letzten Herbst habe ich Zwiebel von 'Purissima' und T. forestiana 'Sweetheart' - getrennt - nebeneinander gepflanzt. 'Sweetheart' treibt ohne den kleinsten Schaden aus, während von 'Purissima' grade mal winzige Zwiebelreste im Boden sind, und das nur von 3 Stück, alle anderen sind restlos verschwunden. Gleiche Bedingungen, was Licht und Boden angeht. Was kann da passiert sein?
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: Gartenplaner am 05. März 2019, 17:58:00
Schimmel schon an den Zwiebeln in der Packung?
Da reichen kleine blaugrauen Pünktchen am Zwiebelboden, in schwerem Boden kann das das Ende der Zwiebel über den Winter bedeuten.
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: Effi B. am 05. März 2019, 18:18:03
hier im Hofgarten gibt es keine Mäuse,

Martina, der Hofgarten ist doch dein Garten in der Stadt?!? Oder?

Gelegentlich lässt sich in unseren Stadtgarten schon mal eine Maus blicken, nur kleine und wirklich selten. Von potentiellen Zwiebeldieben, den Wühlmäusen hingegen - keine Spur, auch nicht in der Nachbarschaft, nichts. Ich nehme an, denen ist das Erdgetrampel von Mensch und Auto zuviel an Erschütterungen. Im ruhig gelegenen Landgarten hingegen gehts richtig rund.
Zu deinem rätselhaften Zwiebelschwund habe ich keine Idee. ::)
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: martina 2 am 05. März 2019, 18:47:56
Ja, Effi B., es handelt sich um den Hofgarten in Wien. Am Land hab ich es wegen der Mäuse längst aufgegeben.

Gartenplaner, es war 1a Qualität von Gaissm..., die haben nicht anders ausgesehen als die Zwiebel von "Sweetheart'  :-\ Seltsamerweise ist grade in dem Bereich auch das Geranium 'Berggarten' verschwunden, das grade mühsam angewurzelt hatte. Jedenfalls wurde da nix gewühlt.
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: Gartenplaner am 05. März 2019, 20:07:31
Ich hatte es schon von renommiertem Lieferanten bei Narzissen, nur sehr vereinzelt mal ein kleiner grauer Punkt, hab nix drauf gegeben, mich aber im Jahr drauf gewundert, wie wenig von den 50 kam und blühte....
Aber wenn andere Pflanzen dort eingehen, könnte es natürlich auch sein, dass sich da ein bodenbürtiger Schadpilz angesiedelt hat.
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: partisanengärtner am 05. März 2019, 20:25:31
Bei einer Freundin hat mal ein Marder alle frisch gesteckten Tulpen-Zwiebeln aus dem Boden geholt. Keine Ahnung was er damit wollte. Einige lagen noch rum alle hat er ohne groß zu graben aus den Löchern geangelt. Keine war angebissen.
Vielleicht riechen die gut, würde ja auch fürs Geranium passen. Die waren in einem Moosrasen gesetzt indem einfach zwiebelgroße Löcher gestochen wurden und die Zwiebel darin versenkt. Danach einfach ein wenig zugedrückt.

Ansonsten sind die athletischen Waldmäuse bekannt für ihren Zwiebeldiebstahl. Da bleiben noch Reste übrig. Die kommen überall hin, wenn sie im Herbst unsere Häuser besuchen. Brauchen aber Sommers schon eher wilde Gärten in der Nähe.
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: martina 2 am 06. März 2019, 19:25:07
Zitat
Aber wenn andere Pflanzen dort eingehen, könnte es natürlich auch sein, dass sich da ein bodenbürtiger Schadpilz angesiedelt hat.

In diesem Beet standen seit 10 Jahren Tulpen, jeden Herbst frisch gesetzt (und nach der Blüte entfernt, was Bodenmüdigkeit ausschließen dürfte  :-\)), weil ich nicht riskieren wollte, daß dort im Frühjahr nix blüht. Und weil ich nach dem Tulpenfrustm Waldviertel hier endlich mal welche blühen sehen wollte. Im vergangenen Frühjahr habe ich dort Geranium cantabrigiense 'Berggarten' gesetzt, nach etlichen Fehlversuchen, zunächst ist es auch ganz gut angewachsen. Als ich nach dem Sommer vom Urlaub zurückkam, dachte ich bei der ersten Annäherung zunächst, da hätte jemand das Beet mit einem Pissoir verwechselt, mußte aber feststellen, daß das hübsche Pflänzchen selber olfaktorisch gesehen sehr besonders ist. Neben dem wollte ich auch nicht sein  :-\

Aber im Ernst: Hier im geschlossenen Häusermeer sind Wühltiere aller Art auszuschließen, man müßte ja auch Spuren sehen. Ist es absolut abwegig zu denken, daß sich die beiden nicht vertragen?

Gartenplaner, was versteht man unter einem bodenbürtigen Schadpilz?
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: martina 2 am 07. März 2019, 14:31:46
Offenbar muß ich mit dem Rätsel leben  :(
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: Rieke am 07. März 2019, 16:51:42
Zitat
Gartenplaner, was versteht man unter einem bodenbürtigen Schadpilz?

Ich bin zwar nicht Gartenplaner, aber kann trotzdem was dazu schreiben. Ein bodenbürtiger Schadpilz ist ein im Boden vorhandener phytopathogener Pilz, in deinem Fall einer, der Tulpenzwiebeln befällt und kompostiert.

Könnten Dickmaulrüssler die Übeltäter sein? Ich weiß, im Winter fressen die eigentlich nicht, aber in der geschützen Hoflage vielleicht doch. Ich hatte letztes Jahr Dickmaulrüsslerlarven in meiner ersten (und letzten) Bestellung bei Gaissm...
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: Gartenplaner am 07. März 2019, 17:38:56
Rieke hat ja schon die Antwort gegeben - man muss sich aber vor Aufen halten, dass Pilze sich über Sporen auch über die Luft verbreiten, vielleicht ist eine in den Hof vom Wind transportiert worden, oder im Topfballen einer Pflanze, und hat sich etabliert.
Aber vielleicht ist auch was ganz anderes das Problem.
Vielleicht hat dort wer sein Aufwischwasser mit Chlorix ausgekippt?
Ich neige ja noch immer zu der Hypothese mit den Mini-Schimmelpunkten an den Zwiebeln, weil ich so in meinem schweren Boden mit eigentlich recht nässeunempfindlichen Narzissen Ausfälle erlebt habe.
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: martina 2 am 07. März 2019, 18:00:01
Danke euch beiden  :) Rieke, der im Boden vorhandene phytopathogene Pilz müßte dann aber erst letzten Spätsommer/Herbst eingezogen sein, weil es dort davor ja mit den Tulpen geklappt hatte, und sich außerdem auf ein begrenztes Areal innerhalb des Beetes beschränken. Das Gleiche gilt wohl für Dickmaulrüssler, die habe ich sehr wohl, und im letzten Jahr zweimal Nematoden gegossen, aber beim Graben nach den Zwiebeln nix gesehen  :-\

Gartenplaners mögliche Theorie mit Chlorix ist nicht ganz auszuschließen, das müßte aber passiert sein, nachdem ich vom Urlaub zurück war und den Garten zumindest unter der Woche meist im Blick hatte. Der Mann von der Hausreinigung war über den Sommer mit Gießen beauftragt und hat das tadellos gemacht, der kennt sich aus und kann es nicht gewesen sein. Dafür würde allerdings sprechen, daß die Tulpen neben diesem Bereich (und auch das Geranium) fehlerlos dastehen. Vor sowas ist man halt nicht gefeit, Deppen gibt's immer und überall. Minischimmelpunkte sind mir nicht aufgefallen, ich habe aber auch - in Unkenntnis dieses Übels - nicht danach Ausschau gehalten.

Nun werde ich halt ein paar vorgezogene Tulpen dorthin setzen und schauen, was passiert.
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: Gartenplaner am 07. März 2019, 23:10:24
...der im Boden vorhandene phytopathogene Pilz müßte dann aber erst letzten Spätsommer/Herbst eingezogen sein, weil es dort davor ja mit den Tulpen geklappt hatte, und sich außerdem auf ein begrenztes Areal innerhalb des Beetes beschränken. ...
...dass Pilze sich über Sporen auch über die Luft verbreiten, vielleicht ist eine in den Hof vom Wind transportiert worden, oder im Topfballen einer Pflanze, und hat sich etabliert.
...
Kann ja letzten Herbst passiert sein.
Viele Pilze haben ein kreisförmiges Ausbreitungsmuster, "Hexenringe" enstehen dadurch.
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: partisanengärtner am 09. März 2019, 17:06:58
Marder würde ich ganz besonders in der Stadt nirgends ausschließen. Die kommen überall hin und lieben ganz besonders Innenstädte. Auch ihre Vorliebe für stark duftendes und ungewöhnliches zum Fressen/eintragen sind legendär.
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: Rieke am 09. März 2019, 17:32:23
In Berlin leben Marder auch in der Innenstadt. Ich habe mal einen in Kreuzberg gesehen, in einer Straße ohne Gärten und ohne Bäume.

Zitat
Danke euch beiden  :) Rieke, der im Boden vorhandene phytopathogene Pilz müßte dann aber erst letzten Spätsommer/Herbst eingezogen sein, weil es dort davor ja mit den Tulpen geklappt hatte, und sich außerdem auf ein begrenztes Areal innerhalb des Beetes beschränken.
Vielleicht ist die eine Tulpensorte anfällig, die andere nicht?

Aber den Marder finde ich eine plausiblere Erklärung. Bei einem Pilzbefall müssten ja noch vergammelte Reste der Zwiebeln im Boden sein.
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: Gartenplaner am 09. März 2019, 17:59:59
Naja, die gabs ja  :-\
...'Sweetheart' treibt ohne den kleinsten Schaden aus, während von 'Purissima' grade mal winzige Zwiebelreste im Boden sind, und das nur von 3 Stück, alle anderen sind restlos verschwunden. ...
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: martina 2 am 14. März 2019, 14:58:28
Hab dort heute gegraben und noch etwas mehr gefunden. Bin mir nicht sicher, aber an einer Stelle scheint mir doch sowas wie ein winziger Schimmel zu sein  :-\
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: Gartenplaner am 14. März 2019, 15:05:47
Das sieht mir schon nach irgendeiner Art Fäulnis aus.
Obs allerdings schon an der Zwiebel war (das, was man klassisch als "Schimmel" bezeichnet, in grau, schwarz, weiß, sind ja eigentlich nur die Fruchtkörper wie beim Champignon - das weitverzweigte Mycel, das die Zersetzung des organischen Materials betreibt, ist kaum sichtbar) oder aus der umgebenden Erde die Zwiebel befallen hat, lässt sich nicht wirklich sagen.

Angewachsen waren sie zumindest schon, es sind lebendige Wurzeln dran.
Titel: Re: Tulpenzwiebel verschwunden
Beitrag von: martina 2 am 14. März 2019, 18:16:12
Es bleibt also ein Rätsel  :-\