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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: günni1944 am 10. Juli 2019, 20:15:19

Titel: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: günni1944 am 10. Juli 2019, 20:15:19
Hallo Gartenfreunde

Mir wurde geraten das abgeschnittene Erdbeerlaub  im Beet wieder zu vergraben  , das wäre gleich Dünger.
Kann mir jemand dazu eine Meinung mitteilen die mich überzeugt  ,denn ich habe Angst mir dadurch Krankheiten  in den Boden
zu holen die eventuell im Laub enthalten sind. Ich würde mich über eine Antwort freuen, denn mein Beet soll bald fürs nächste Jahr
vorbereitet werden.

Danke im Voraus  sagt Günni  1944 
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Natternkopf am 10. Juli 2019, 21:08:41
Salü günni1944

Meine Wenigkeit (die keine Erbeeren hat) würde das via Kompostieren umwandeln lassen.
Endprodukt ergibt auch Düngerwirkung. 🌿 🌿 🌿

Sei es so oder soso oder sogar so. 🍀

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Bufo am 10. Juli 2019, 21:29:09
Ich würde es auch so machen wie Natternkopf.

Seit einigen Jahren verzichte ich auf Erdbeeren, weil ich die Lederbeerenkrankheit drin hatte. Ob es an mangelnder Hygiene lag weiß ich nicht. Sollte ich mal wieder mit Erdbeeren anfangen, dann räume ich altes Laub bestimmt auf den Kompost.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 10. Juli 2019, 22:32:28
..........Sollte ich mal wieder mit Erdbeeren anfangen, dann räume ich altes Laub bestimmt auf den Kompost.
ich werde unser Erdbeerlaub in die Brenntonne geben und die Asche auf den Kompost geben.
Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Erdbeerpflanzenkrankheiten durch Bakterien und Viren verursacht werden, scheint mir das mulchen, und/oder wieder Eingraben der Erbeerblätter vor Ort im Erdbeerbeet, keine gute Idee.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Conni am 11. Juli 2019, 07:14:42
Ich seh das auch so und würde das Laub kompostieren und das Beet lieber mit frischem Kompost versorgen.

Das Thema passt aber besser ins Obstforum, deshalb verschiebe ich es.  :)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Marsch_Düne am 29. April 2020, 22:18:44
Ich habe den alten Thread ausgegraben, weil ich den Titel so passend fand.
.
Gartenerdbeeren wollen in den meisten Jahren nicht, wie ich will. Und ja, es liegt an der Art der Pflege. Aber aus jedem Fehler lernt man.
Was sind Eure Tricks und Kniffe für die 10 Liter Erdbeerernte?
.
Nach meinen bisherigen Versuchen empfehle ich:
.
- Beginnen mit guter Pflanzware (Mikroerdbeerpflanzen für 50 Cent Anfang Mai vom Baumarkt gehören nicht dazu)
- Erdbeeren gehören in ein offenes, helles Beet (nur weil Wald- und Moschuserdbeeren unter lichten Gehölzen alles zu wuchern, machen das Gartenerdbeeren noch lange nicht, auch nicht Florika)
- Setze Erdbeeren nicht zu eng (die Kuschelparty versuchen Erdbeeren mit Ausläufern eh selbst zu organisieren)
- wenn viele Feldmäuse im Garren leben, überrede sie zum Ausziehen (Feldmäuse mögen Erdbeeren, aber Erdbeeren mögen keine Feldmäuse)
- wenn viele Schnecken im Garten leben, lass sie die Feldmäuse besuchen gehen (außer man mag ausgehöhlte Halloween Erdbeergeister)
- wenn ein Reh im Garten leben will, baue einen Zaun und lass das Reh draußen (es sei denn, Du magst keine Erdbeerblüten im Frühjahr oder Erdbeerblätter im Winter, ach ja und halt auch keine Früchte)
- lass pro Mutterpflanze nur 1(-3) Ableger mit nur dem ersten Pflänzchen (Es ist eine Höllenarbeit, aber es lohnt sich)
- pflege Erdbeeren auch nach der Blüte und Ernte (was!!! Die wachsen doch auch so!)
- pflanze Mieze Schindler (ich mag die einfach)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 29. April 2020, 23:39:29
Eine gute Aufzählung Marsch_Düne - da gibt's nix dran auszusetzten :)
Was sind Eure Tricks und Kniffe für die 10 Liter Erdbeerernte?

Ich hätte nur noch ein paar Ergänzungen:




Mutterpflanzenquartier (mit Estrichmatte als Verbissschutz)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: obst am 30. April 2020, 08:28:11
Meine Erdbeeren werden zwei Jahre alt. Ich erneuere immer die Hälfte. Da der Standplatz für die neuen nicht immer schon im August frei ist, pflanze ich die Ableger (ich suche mir gut angewurzelte Ableger aus) zunächst in einen Blumentopf (ein Ableger je Topf) und gieße diese fleißig. Wenn das Land für die neuen Reihen frei ist, pflanze ich sie mit ca. 10 cm Abstand auf der neuen Stelle. Das ist entweder neben den jüngsten Reihen oder an ganz anderer Stelle im Garten, wenn neben den jungen Erdbeerreihen kein Platz mehr ist.

Ich mache auf alle Fälle immer einen Fruchtwechsel auf den Flächen. Die ältesten Reihen entferne ich dann. Diese Reihenfolge kann dazu führen, dass an zwei Stellen im Garten Erdbeeren stehen, wenn ich in einem Jahr den Beetrand erreiche und mir einen neuen Bereich suche. Neue Pflanzen haben wir schon seit über 30 Jahren nicht mehr gekauft. Es ist immer noch die alte Senga Sengana.

Nach dem ersten Jahr ziehe ich im Herbst an den Reihen in gleichem Abstand eine Schnur entlang und steche alles Überstehende ab, so dass aber die eng an den Reihen stehenden Ableger erhalten bleiben. Im zweiten Jahr sind daher die Reihen immer etwas breiter, aber nicht estrem viel. Die neuen Reihen haben dann die dickeren Erdbeeren und die älteren Reihen haben den höheren Massenertrag. Wenn man die Erdbeeren noch ein drittes Jahr stehen lässt, nimmt der Ertrag deutlich ab.

Absonsten dünge ich sie im Frühjahr beim Austrieb mit Blaukorn und zusätzlich mit PK-Dünger und Spurenelementdünger. Den Rest des Jahres erhalten sie nichts. Wenn ich die neuen Erdbeeren pflanze, grabe ich aber vorher Mist unter. In den meisten Jahren spritze ich sie in der Blüte gegen Grauschimmel, da der bei uns auch in trockenen Jahren oft zuschlägt.

Zitat
nur weil Wald- und Moschuserdbeeren unter lichten Gehölzen alles zu wuchern, machen das Gartenerdbeeren noch lange nicht, auch nicht Florika
Auch Walderdbeeren wachsen am besten in der prallen Sonne, solange sie genug Waser haben.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Marsch_Düne am 30. April 2020, 09:34:53
Das sind ja tolle Tipps.
Besonders das Foto hat mir gefallen. Neben dem einfachen Verbissschutz habe ich gelernt und mich erinnert, wie wichtg bei mehreren Sorten eine vernünftige, witterungsfeste Beschriftung und ihre 'Wartung' ist (da finden sich doch immer wieder einzelne, winzige Plastikstecker mit unleserlichem Erdbeersortennamen neben inzwischen Knoblauch und Fenchel.

Und mir sind noch ein paar Tricks/Erfahrungen eingefallen.
- fünf junge Erdbeerpflanzen füllen zur Erntezeit keine 10 Liter Eimer mit Früchten (ich war jung und ambitioniert)
- Erdbeeren in Kästen, Pötten oder Kübeln funktioniert nur bei ausreichender Größe und Tiefe und zumeist nur einer Pflanze pro Behälter (ein längerer Balkonkasten scheint wie gemacht für einen 6er Träger Erdbeerpflanzen, doch Schein kann trügen)
- Mulchmaterial sollte die Kontrolle des Erdbeerbeetes nicht verhindert (gutes Beispiel auf Nemensias Foto, schlechtes Beispiel 20 cm Mulchschicht über Monate aus langhalmigem Stroh, das war eine Einladung zu vielen Feldmausparties)

Stimmt, Wald- und Moschuserdbeeren tragen in der Sonne bei ausreichend Wasser sehr deutlich viel besser. Aber zumindest überleben die Pflanzen in lichtem Schatten und ein wenig Naschfrüchte gibt es auch manchmal.
Allerdings für einen angestrebten 10 Liter Eimer mit Wald- oder Mochuserdbeeren ist der Garten auch bei Sonnenpflanzung zu klein.  ;D
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: cydorian am 30. April 2020, 10:14:57
Die Plantage hier (Grossbetrieb, exportiert bis nach Finnland) macht 3kg marktfähige Ware pro Quadratmeter. Dammkultur, Befruchtereinsatz, Bewässerung über zwei unterschiedliche Systeme, Kulturdauer nur ein, höchstens zwei Jahre, 1A Pflanzgut eines italienischen Vermehrers. 10 Quadratmeter würden dann 30kg bringen, das sind schon ein paar Eimer :-)

Bei mir ist da noch viel Luft nach oben drin... mein wichtigster Hinweis wäre: Wasser! Tropfschlauch. Ohne regelmässige Wassergaben läuft einfach gar nichts mehr. Das ist seit Jahren der wichtigste Faktor für jegliche Erträge geworden.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Floris am 30. April 2020, 10:53:14
Ja, die Erdbeeren brauchen zur Fruchtentwicklung Wasser!
.
Deshalb ist es für mich unverständlich, dass sich in den Märkten der Pflanzenverkauf im Frühjahr etablieren konnte.
Bei der früher selbstverständlichen Herbstpflanzung haben sie jetzt immerhin ein ausgedehntes Wurzelwerk, was die Wasserversorgung erleichtert.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. Mai 2020, 00:32:20
Hallo Obst,
dieser Punkt interessiert mich sehr:
Neue Pflanzen haben wir schon seit über 30 Jahren nicht mehr gekauft. Es ist immer noch die alte Senga Sengana. 
nach welchen Kriterien wählst Du die Jungpflanzen aus?

zusätzlich mit PK-Dünger und Spurenelementdünger
und hier würden mich die Markennamen interessieren (wenn nicht öffentlich, dann bitte per PM)

LG
Nemi
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. Mai 2020, 01:00:52
Bei der früher selbstverständlichen Herbstpflanzung haben sie jetzt immerhin ein ausgedehntes Wurzelwerk, 
und nicht nur das, auch die Blütenanlagen werden im Spätsommer/Herbst gebildet.
Je eher die Jungpflanze (im August) an ihren zukünftigen Platz gepflanzt wird, um so besser kann sie Blätter entwickeln und dann auch Blütenanlagen bilden.
In einem alten Erdbeerkulturhandbuch las ich, dass die Blühfreudigkeit im nächsten Jahr davon abhängig ist, mit wieviel Blattmasse die junge Pflanze in den Winter gehen konnte.

Pflanzt man also erst im Frühjahr diese kleinen Baumarktpflänzchen, kann wohl kaum eine Ernte erwartet werden.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: 555Nase am 01. Mai 2020, 04:51:45
In Erinnerung längst vergangener Zeiten schwelgend, glaube ich mal gelesen zu haben, daß einer schrub: Nach der Ernte der Erdbeeren fahre ich mit dem Rasenmäher über das Erdbeerbeet und ernte im nächsten Jahr die doppelte Menge !  :o
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Floris am 01. Mai 2020, 09:19:21
Ein Spruch, der möglicherweise die Situation beschreibt, aber erkennen lässt, dass Zusammenhänge nicht durchschaut werden.
.
Die Erdbeeren bilden im Spätsommer ihre Blüten, und zwar umso mehr je länger sie wachsen und damit je mehr Blätter sie bilden.
Deshalb nimmt man überwiegend die ersten Pflanzen an einem Ausläufer, weil sie einfach größer sind und bietet ihnen bis zum Herbst möglichst gute Wachstumsbedingungen. Kleine Pflanzen im Frühjahr gepflanzt können nichts bringen, vielleicht im nächsten Jahr.
.
Meine Erdbeeren habe ich auch schon sehr lange, sie kamen mal als Ableger über den Gartenzaun, weshalb ich nicht genau weiß, welche Sorte es ist. Senga Sengana hatte wir früher mal. Da sie immer noch gepriesen wird, habe ich vor ein paar Jahren mal wieder welche dazu gepflanzt und verglichen: Sie taugen wirklich nichts. Damals hatte man halt nichts besseres. Sie sind zwar schön dunkel rot, aber ab dem zweiten Jahr nur noch klein und immer voller Botrytis.
.
Ich vermehre nicht von selektierten Einzelpflanzen sondern aus dem gesamten Bestand nach der ersten Ernte, von allen Pflanzen die gut aussahen. Dadurch trage ich den Gesamtbestand weiter und habe nicht den Eindruck, dass die Ertragsfreudigkeit abnimmt.
.
Die Hauptdüngung der Erdbeeren findet nach der Ernte statt (und dann natürlich auch wieder Wasser), zur Bildung der Ausläufer und der Blütenanlagen für das nächste Jahr. Im Frühjahr zum Vegetationsbeginn gibt es dagegen nur eine Kleinigkeit.



Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 01. Mai 2020, 09:47:00
Die Erdbeeren bilden im Spätsommer ihre Blüten, und zwar umso mehr je länger sie wachsen und damit je mehr Blätter sie bilden.
Deshalb nimmt man überwiegend die ersten Pflanzen an einem Ausläufer, weil sie einfach größer sind und bietet ihnen bis zum Herbst möglichst gute Wachstumsbedingungen.
Da will ich kurz was dazu schreiben. Ich hatte vor 2 Jahren diese nichtsbringenden Minipflanzen im Frühjahr gekauft, 3-4 Sorten, und diese nur vermehrt. Die ersten beiden Pflanzen der Ausläufer für mich, Nr. 3-5/6 für die anderen Gärtner. Sie sind hier im Weinbauklima bis weit in den Winter rein gewachsen, viel Laub und alles ok. Nächstes frühjahr dann die Enttäuschung mit meinen Pflanzen von A1-2: sehr viele Blüten und zu wenig Laub das die Früchte ernähren kann. Ernte war somit geschmacklos, ein paar kg mit dem man nichts wirklich anfangen kann.
Die Pflanzen von 3-5/6 in anderen Gärten, die etwas später groß wurden, haben nur so viele Blütenknospen angelegt, das sie auch genug laub bilden konnten um die Früchte ausreifen zu lassen. Geschmack super, Ertrag auch ok, wenn auch nicht die 6kg pro Laufmeter die der Erwerbsanbau mittlerweile hinbekommt.

Fürs Weinbauklima kann ich in manchen Jahren deshalb nicht empfehlen, die ersten 1-2 Pflanzen der Ausläufer als Vermehrungsmaterial zu nehmen.


PS: die Jungpflanzen, die mir Nemi im Herbst geschickt hat, mit dem Kommentar, einige Sorten noch zu klein, werden definitiv keinen Ertrag bringen, es blühen gerade ausnahmslos alle Sorten. Was sollen sie auch tun wenn sie den 3/4 Winter durchwachsen weil er ausfällt? Ob es Spitzenerträge sind wird sich noch zeigen, da glaube ich nun auch nicht dran, aber es zeigt, das Weinbauklima vielleicht zu warm geworden ist für die alten Erdbeerregeln in den Büchern aus den 80er Jahren.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Floris am 01. Mai 2020, 10:11:05
Vielleicht auch eine Sorteneigenschaft, das mit den zu viel Blüten für die vorhandenen Blätter?
Bei den einjährigen meiner älteren Sorte bin ich auch gelegentlich erstaunt, mit wenig Laub die auskommen, es gibt aber kein Problem bei der Entwicklung der Früchte.
Wir hatten letztes Jahr den ersten Frost im Oktober, die Erdbeeren hatten ihr Wachstum eingestellt, haben also trotz milder Temperaturen den "Winter" über geruht, im Unterschied zum z. B. Raps.

Ob das ein ähnlicher Effekt ist:
.
Ich lasse die abgeernteten Pflanzen im Sommer eine Weile in Ruhe, bevor ich das Laub abschneide und wieder dünge.
Mache ich das unmittelbar nach der Ernte und sie wachsen gleich wieder los, bekomme ich eine Menge Herbstblüten, so als wäre die Pflanze zum Platzen voll damit und müßte sie rausschieben. Die setzen Früchte an die nicht mehr ausreifen.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 01. Mai 2020, 10:31:49
Sortenunterschiede wirds sicherlich geben, aber bei mir haben es alle Sorten gezeigt.

Ein paar Wochen im Sommer trocken stehen lassen das sie im Wuchs bzw Entwicklung gehemmt sind ist natürlich auch eine Möglichkeit die Vegetationszeit zu verkürzen.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. Mai 2020, 17:30:28
Vielleicht auch eine Sorteneigenschaft, das mit den zu viel Blüten für die vorhandenen Blätter? 
könnte auch sein, aber auf jeden Fall ist es von den verfügbaren Kältestunden abhängig. So sagt jedenfalls lt. Dr. Erika Krüger:
Zitat
Dr. Erika Krüger:
Die im Juni tragenden Erdbeersorten legen in unseren Breiten die Blüten für das kommende Frühjahr etwa im September an, sobald Temperatur und Tageslänge einen kritischen Wert unterschreiten. Während die Tageslänge sich am jeweiligen Standort nicht verändert, haben wir einen Anstieg der Temperaturen durch den Klimawandel. Dadurch verschiebt sich der Zeitpunkt, an dem der Impuls zur Blütenanlage erfolgt, nach hinten.

Ist dieser Impuls einmal erfolgt, werden fortlaufend neue Blüten gebildet. Unterbrochen wird dieser Vorgang erst, wenn wieder ein kritischer, tieferliegender Temperaturwert unterschritten wird. Wir beobachten hier zwei unterschiedliche Phänomene, wobei dabei die Temperaturen in den Monaten Oktober bis Dezember entscheidend sind: Kommt es frühzeitig zu einem Wintereinbruch, ist die Blütenbildung beendet und der Ertrag wird dann im Sommer aufgrund der verminderten Blütenansätze nur mittelmäßig sein. Ist es in den Monaten Oktober bis Dezember dagegen relativ warm, wird fortlaufend eine Vielzahl von Blüten gebildet. In der nächsten Saison ist dann ein übermäßiger Fruchtbehang zu beobachten. Da aber die Blattmasse nicht beeinflusst wird, ist die Pflanze nicht in der Lage, die vielen Früchte ausreichend zu ernähren, so dass sie zu klein bleiben und oft auch wenig süß und aromatisch sind.

Wichtig zu wissen ist, dass jede Sorte spezifisch auf Tageslänge und Temperatur bei der Anlage der Blüten reagiert, und Temperaturansprüche hinsichtlich der Beendigung der Blütenbildung aufweist.
(aus: Sechs Fragen und Antworten zum Erdbeeranbau in Zeiten des Klimawandels)

Zitat
Wie beeinflusst die fehlende Kälte die Winterruhe der Erdbeerpflanzen?
Die Nicht-Befriedigung des sortenspezifischen Kältebedürfnisses hat vielfältige Folgen. Am auffälligsten ist............................
.......... (bitte im link weiterlesen. Dort gibt es auch Fotos dazu.)
weiter heisst es dort:
Zitat
Die erforderliche Kältesumme ist sortenspezifisch und muss jeweils experimentell ermittelt werden. Als Faustregel kann man annehmen, dass Sorten die in Süditalien oder Spanien gezüchtet wurden, ein geringeres Kältebedürnis haben als Sorten, die z.B. in Deutschland oder den Niederlanden entstanden sind.

Außerdem ist in diesem Zusammenhang noch wichtig zu erwähnen, dass Perioden mit abwechselnd kühlen und milden Temperaturen die Befriedigung des Kältebedürfnisses beeinflusst und meist zu einer Erhöhung der erforderliche Kältesumme führt.


Im Spätherbst 2019 konnte ich 3 neue Erdbeersorten - 'Rendezvous', 'Lola' und 'Renaissance' - der Firma Hansabred (Dresden-Weixdorf) erwerben.
Auch wegen der oben erwähnten Aspekte bin ich besonders gespannt, wie sich die 3 Sorten hier in 7b (nördliches NRW) machen werden.
Auf jeden Fall kann ich schon mal berichten, dass die 'Lola' bereits blüht. Selbstverständlich bin ich sehr neugierig, wie sie mir geschmacklich gefallen. Aber noch spannender ist für mich, ob diese Züchtungen aus Dresden mit den verfügbaren Kältestunden in unserer Region zurechtkommen werden.




Hier die Sorte 'Faith' mit ihren innen, im Schutze des Blätterdaches, liegenden Blüten.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 01. Mai 2020, 17:37:51
Im Vergleich dazu die Sorte 'Lambada'. Die Blütenstiele werden schon vor dem öffnen der Blüten nach oben geschoben.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Floris am 01. Mai 2020, 22:25:02
Die Frau Doktor Krüger verwirrt mich mit ihrer Aussage, dass die Erdbeeren ihre Blüten ab September anlegen, nur abhängig von Temperatur und Tageslänge.
.
Wo kommen dann die Blüten Anfang September bei den 2-jährigen Pflanzen her?
.
Und Pflanzen aus den ersten und solche aus den späteren Ausläufern sollten doch dann gleich viele Blüten bilden. Später als September werden sich die nachgeordneten Ausläufer doch wohl kaum gebildet haben. Und gerade dann, bei gleicher Blütenzahl sollten die älteren und damit größeren Pflanzen gegenüber den späteren und damit kleineren einen Vorteil haben.
.
@thuja thujon: Ob das Problem mit den schlecht entwickelten Früchten nicht eher bei unzureichender Kältesumme einzuordnen wäre?

Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: echo am 02. Mai 2020, 11:54:10
Ich gebe zu ich habe es immer noch nicht ganz verstanden.

- Sollte man die Blätter nach der Ernte nun abschneiden oder doch nicht? Es gibt hier widersprüchliche Angaben.

Außerdem wie sind eure Erfahrungen bei diesen Themen?

- Es wird berichtet, dass Düngung mit Hefe (Hefe und Zucker ins Wasser geben, warmstellen, anschließend verdünnt mit Wasser gießen) angeblich gute Ergebnisse liefert
- Es gibt unterschiedliche Meinungen ob die Pflanzen eher höher, sprich auf kleinem Häufchen, oder niedriger zu pflanzen sind.
- Hat jemand schon versucht Tagetes zwecks Entwurmung im Sommer/Herbst neben den Erdbeeren zu pflanzen?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: uliginosa am 02. Mai 2020, 17:28:05
Klingt alles sehr interessant ... zu viele Blüten  ???

Ich habe das gegenteilige Problem: Vor zwei oder drei Jahren habe ich in eine halbschattige Ecke verschiedene Wald-Erdbeersorten gepflanzt und hoffte auf Vermehrung/ Verwilderung.

Das ist nach den trockenen Sommern wider Erwarten doch gelungen, da wachsen lauter junge Erbeerpflänzchen, eher gelbgrünes Laub, damit wahrscheinlich die Sorte "Golden Alexandria".
Und keine Einzige Blüte in Sicht!  :-\

Woran kann das liegen?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. Mai 2020, 23:49:03
Vor zwei oder drei Jahren habe ich in eine halbschattige Ecke verschiedene Wald-Erdbeersorten gepflanzt..................Sorte "Golden Alexandria"
bei Deaflora wird diese Sorte als Monatserdbeere geführt. M.M. nach möchten Monatserdbeeren etwas gefüttert/gedüngt werden.

Zitat
da wachsen lauter junge Erbeerpflänzchen, eher gelbgrünes Laub, damit wahrscheinlich die Sorte "Golden Alexandria".
..........
Wenn es die "Golden Alexandria" ist, kann es sich nur um Sämlinge handeln. Lt. Deaflore bildest die "Golden Alexandria" keine Ausläufer.

guckst Du hier:
Zitat
Monatserdbeere Golden Alexandria (Samen)

Fragaria vesca var. semperflorens
Glänzend goldenes Laub, sehr majestätisch! Die Früchte sind größer als Walderdbeeren und klar: schmecken gut! Die Pflanzen bilden keine Ausläufer.
(Quelle)

gelbgrünes Laub: könnte entweder sortentypisch sein, oder die Pflanzen, bzw der Boden bräuchten etwas Futter. Oder beides?

Du schreibst von einer halbschattige Ecke: Wie viel Schatten hat die Ecke? und wie ist die Bodenqualität?


Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. Mai 2020, 00:18:10
Die Frau Doktor Krüger verwirrt mich mit ihrer Aussage, dass die Erdbeeren ihre Blüten ab September anlegen, nur abhängig von Temperatur und Tageslänge.
  :) wenn man ihre email hätte, könnte man sie selber fragen
.
Zitat
Wo kommen dann die Blüten Anfang September bei den 2-jährigen Pflanzen her?
eine möglicher Erklärung dazu wäre: Es handelt sich nicht um eine Kurztags-Sorte, sondern um eine tagneutrale Sorte. (Der Sortenname Deine langjährigen Erdbeersorte ist Dir ja nicht bekannt.)
Hier mal eine Liste dazu, die den Unterschied gut verdeutlicht.

Zitat
Und Pflanzen aus den ersten und solche aus den späteren Ausläufern sollten doch dann gleich viele Blüten bilden.Später als September werden sich die nachgeordneten Ausläufer doch wohl kaum gebildet haben. Und gerade dann, bei gleicher Blütenzahl sollten die älteren und damit größeren Pflanzen gegenüber den späteren und damit kleineren einen Vorteil haben. 
hier kann ich Dir noch nicht ganz folgen.


Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 05. Mai 2020, 00:35:28
Pflege der Erdbeeranlage:
Am Sonntag habe ich die erste der 6 Reihen mit Miscanthus-Mulch abgedeckt (vorher noch einmal gejätet). Auf den Wegen liegt noch immer etwas von dem Stroh, welches wir im Herbst nach der Pflanzung als Mulch verteilt hatten.
Bei der gezeigten Reihe handelt es sich um die Sorte "Faith".
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: obst am 05. Mai 2020, 08:52:13
Hallo Obst,
dieser Punkt interessiert mich sehr:
Neue Pflanzen haben wir schon seit über 30 Jahren nicht mehr gekauft. Es ist immer noch die alte Senga Sengana. 
nach welchen Kriterien wählst Du die Jungpflanzen aus?

zusätzlich mit PK-Dünger und Spurenelementdünger
und hier würden mich die Markennamen interessieren (wenn nicht öffentlich, dann bitte per PM)
LG
Nemi

Entschuldige die späte Antwort. Ich habe es erst heute gelesen.
Zu Punkt 1: Die Ableger suche ich eigentlich nur danach aus, wie kräftig sie aussehen und wieviel Wurzeln ist gebildet haben. In trockenen Jahren sind es oft nicht viele. Meistens haben die Jungpflanzen vom letzten Jahr bessere Ableger gebildet als die zweijährigen. In trockenen Jahren nehme ich alles, was ich finden kann. Das Foto unten zeigt die Erdbeeren im ersten Jahr nach dem Pflanzen.

Zu Punkt 2: Thomasphosphat-Kali mit 8 % P2O5, 15 % K2O, 6 % MgO, 4 %S und Kalk
                Als Spurenelementdünger Excello Basis mit Cu, Zn, Mn, B und Fe


Zitat
Stimmt, Wald- und Moschuserdbeeren tragen in der Sonne bei ausreichend Wasser sehr deutlich viel besser. Aber zumindest überleben die Pflanzen in lichtem Schatten und ein wenig Naschfrüchte gibt es auch manchmal.
Allerdings für einen angestrebten 10 Liter Eimer mit Wald- oder Mochuserdbeeren ist der Garten auch bei Sonnenpflanzung zu klein.
Walderdbeeren eignen sich gut als Bodendecker unter Beerensträuchern und auf Obstbaumscheiben. Der Boden trocknet nicht so aus und es keimen kaum Unkräuter. Die Düngung mit speziellem Beerendünger ist dann allerdings nicht so gut, dann verbrennen die Walderdbeeren leicht. Blaukorn vertragen sie gut.

Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: uliginosa am 05. Mai 2020, 12:43:33
Vor zwei oder drei Jahren habe ich in eine halbschattige Ecke verschiedene Wald-Erdbeersorten gepflanzt..................Sorte "Golden Alexandria"
bei Deaflora wird diese Sorte als Monatserdbeere geführt. M.M. nach möchten Monatserdbeeren etwas gefüttert/gedüngt werden.

Zitat
da wachsen lauter junge Erbeerpflänzchen, eher gelbgrünes Laub, damit wahrscheinlich die Sorte "Golden Alexandria".
..........
Wenn es die "Golden Alexandria" ist, kann es sich nur um Sämlinge handeln. Lt. Deaflore bildest die "Golden Alexandria" keine Ausläufer.

guckst Du hier:
Zitat
Monatserdbeere Golden Alexandria (Samen)

Fragaria vesca var. semperflorens
Glänzend goldenes Laub, sehr majestätisch! Die Früchte sind größer als Walderdbeeren und klar: schmecken gut! Die Pflanzen bilden keine Ausläufer.
(Quelle)

gelbgrünes Laub: könnte entweder sortentypisch sein, oder die Pflanzen, bzw der Boden bräuchten etwas Futter. Oder beides?

Du schreibst von einer halbschattige Ecke: Wie viel Schatten hat die Ecke? und wie ist die Bodenqualität?

Danke für die ausführliche Antwort!  :D

Das können gut Sämlinge sein, Ausläufer sind keine zu sehen.
Inzwischen habe ich gedüngt und nach dem Regen mit Stauden- und Gehölzschnitthächsel (dazu noch ein paar Hornspäne) gemulcht.

Sie stehen am Südwestende des Gartens, beschattet von Ramblerrosen, aber mit Vormittagssonne.
Der Boden müsste eigentlich ganz gut sein, nur meistens zu trocken.

Die blühenden, kräftiggrünen Walderdbeeren habe ich frisch dazugepflanzt.

Edit: Gerade festgestellt, dass sie jetzt Ausläufer machen, noch ganz zarte, blassrote.  8)
Dann käme Walderdbeere Kyriel in Frage.

Blüten sind immer noch nicht in Sicht.  :-X
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: M am 06. Mai 2020, 09:54:48
Frau Krüger ist im wohlverdienten Ruhestand  ;)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 07. Mai 2020, 23:43:50
Frau Krüger ist im wohlverdienten Ruhestand  ;)
Danke für die Info. Und hast Du vielleicht auch einen Rat, wenn man dann ansprechen/anschreiben könnte?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 07. Mai 2020, 23:49:33
Entschuldige die späte Antwort. Ich habe es erst heute gelesen.
  :) vielen Dank für deine ausfühliche Antwort !


Heute entdeckte ich, dass eine der neuen Hansabred-Sorten blüht, und gleichzeitg bereits Ausläufer treibt.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 11. Mai 2020, 23:57:48
Inzwischen zeigt das Aussenthermometer +4,7°C - für die frühen Morgenstunden sollen es hier +2°C werden.
(Im Verlauf der weiteren Woche werden für die Nacht von Dienstag zu Mittwoch +2°C vorhergesagt und die kälteste Nacht mit 0°C soll von Freitag auf Samstag sein.)

Heute Abend haben wir also für alle Fälle, die Reihen und Mutterpflanzenquartiere der bereits blühenden Sorten, mit Vlies abgedeckt.
Besonders bewährt hat sich tatsächlich die Zwiebelkultur in der Reihe zwischen den einzelnen Erdbeerpflanzen. Das Zwiebelgrün wirkt wie eine natürliche Stütze und hält das Vlies etwas auf Abstand, so das es nicht auf den Erdbeerblüten aufliegt.

- Besonders gut gefällt mir jetzt wieder die Sorte 'Faith' mit den tiefer liegenden Blütenknospen und Blüten unter dem Laubdach der Erdbeerblätter.

- 'Senga Sengana' blüht inzwischen auch, das geringe Blattwerk wächst recht flach und eher breit - kein guter Schutz für die offenen Blüten.

- 'Lambada' hat deutlich mehr Blätter die recht straff aufrecht wachsen, aber die Blütenstiele eben leider auch. Also ist auch diese Sorte für Schäden durch Spätfröste recht anfällig.

- Bei der Sorte 'Korona' halten wie bereits erwähnt, die Zwiebelschlote das Vlies auf eine gewisse Höhe.

- Bei der 'Mieze Schindler' stehen die Blütenstiele deutlich über den Blättern. Nicht einfach dort einen Schutz mit Vlies aufzubringen.



Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 12. Mai 2020, 21:40:47
Inzwischen zeigt das Aussenthermometer +4,7°C - für die frühen Morgenstunden sollen es hier +2°C werden.
wir hatten + 1,4°C über den freien Flächen mag es kälter gewesen sein.


- 'Lambada' hat deutlich mehr Blätter die recht straff aufrecht wachsen, aber die Blütenstiele eben leider auch. Also ist auch diese Sorte für Schäden durch Spätfröste recht anfällig.

- Bei der 'Mieze Schindler' stehen die Blütenstiele deutlich über den Blättern. Nicht einfach dort einen Schutz mit Vlies aufzubringen.
Bei der 'Lambada'  und der 'Mieze Schindler' haben wir nun heute Abend noch ein zweites Vlies über eine Estrichmatte geworfen, alle Seiten geschlossen und mit Steinen befestigt. (ich hätte so gerne ausreichend Früchte von der 'Mieze Schindler' für ein selbstgemachtes Eis ;D )



Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 15. Mai 2020, 00:20:16
Heute habe ich die vorletzte der 6 Reihen noch einmal gejätet. Für das Mulchen mit dem sehr C- haltigem Miscanthusschnitzel habe ich eine geringe Menge KAS zwischen die Pflanzen gegeben und dann alles vorsichtig (es sind bereits Früchte vorhanden) mit Miscanthus gemulcht.

Für die kommende zwei Nächte soll es noch einmal Temperaturen um 0°C geben. Also gab' s wieder je Reihe eine Doppellage Vlies als Abdeckung. Tagsüber werden die Reihen aufgedeckt.


Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 15. Mai 2020, 00:48:50
Das nenne ich mal Liebhaberei bei so viel Aufwand.

Wenn du verhalten mit dem KAS umgehst wirst du ihn lieben. Lieber einmal öfter nachlagen als zuviel drin haben.

Hier blühen deine Senker vom letzten Jahr jetzt bzw die Amseln fallen über die ersten Früchte her. Nix abdecken, nix Frostschutz, ich muss mal in den anderen Gärten gucken wie sie sich dort machen. Ich hatte bei mir die ersten Ausläufer ausgeknipst, ich muss mal schaun wie was schmeckt und was wie wo wächst um zu planen worauf der Fokus beim vermehren liegt.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: obst am 15. Mai 2020, 13:40:41
Zitat
Ich hatte bei mir die ersten Ausläufer ausgeknipst,

Warum? Dann hat man doch für das nächste Jahr keine neuen Pflanzen? Kaufst Du jedes Jahr neue Pflanzen?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 15. Mai 2020, 15:58:04
Mir reicht es wenn ich nächstes Jahr neue Pflanzen habe.
Ich gehe aber davon aus das sie nochmal Ausläufer treiben werden und wenn die dann etwas später sind und deshalb nicht so viele Blüten ansetzen, lande ich vielleicht nicht wieder beim oben beschriebenen Problem mit zuviele Früchte, wenig Blätter => kein Geschmack
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: obst am 15. Mai 2020, 18:55:11
Zitat
=> kein Geschmack

Der Geschmack ist m.E. vor allem eine Sortenfrage. Auch wenn ich selber ein Fan der Senga Sengana bin, es gibt auch bei den neuen Sorten hervorragend schmeckende.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 15. Mai 2020, 22:54:55
Das nenne ich mal Liebhaberei bei so viel Aufwand.
:) na ja, der Geschmack von Erdbeeren ist für mich unübertroffen.
Und lohnen tut sich der Aufwand bei den aktuell steigenden Preisen durchaus  8)
Von daher ist's auch ein Stück weit eine Rechenaufgabe:  6 Reihen, pro Reihe 30 Pflanzen. Da dürfte - wenn alles gut geht - auch im ersten Jahr schon 'was bei 'rum kommen.......hoffe ich jedenfalls ;D

Zitat
Wenn du verhalten mit dem KAS umgehst wirst du ihn lieben. Lieber einmal öfter nachlagen als zuviel drin haben.
derzeit nutze ich ein kleines Kaffeelot, das sind 17g (das ist laut Produktdatenblatt eine geringe Dosierung). Mit dem Kaffeelot habe ich dann einen guten Überblick, wieviel ich pro m² verwende.

Zitat
Hier blühen deine Senker vom letzten Jahr jetzt bzw die Amseln fallen über die ersten Früchte her. Nix abdecken, nix Frostschutz, ich muss mal in den anderen Gärten gucken wie sie sich dort machen. Ich hatte bei mir die ersten Ausläufer ausgeknipst, ich muss mal schaun wie was schmeckt und was wie wo wächst um zu planen worauf der Fokus beim vermehren liegt.
Da bin ich gespannt, zu welchem Ergebnis Du kommst.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 16. Mai 2020, 10:25:56
Zitat
=> kein Geschmack

Der Geschmack ist m.E. vor allem eine Sortenfrage. Auch wenn ich selber ein Fan der Senga Sengana bin, es gibt auch bei den neuen Sorten hervorragend schmeckende.
Das will ich nicht abstreiten, aber Pflanzen fast ohne Blätter und viele Früchte haben ein Problem mit der Zuckerherstellung.

@Nemi, bei 180 Pflanzen könnten ein paar Gläser Marmelade rausspringen.  ;D
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 16. Mai 2020, 22:15:07
Hallo Obst,
hier teilst du deine Meinung mit:
Der Geschmack ist m.E. vor allem eine Sortenfrage.
Ich teile Deine Meinung insoweit, dass es ganz sicherlich sortenabhängige Geschmachsunterschiede bei den diversen Erdbeersorten gibt.
-
Ich bin aber auch der Meinung, dass es noch andere einflussreiche Faktoren bei der Geschmacksausbildung geben wird, den wie sonst ist zu erklären, dass uns eine Erdbeersorte in dem einem Jahr tolle Früchte mit ausgeprägtem Aroma und Süsse bringt und die selbe Sorte, also die Pflanzen im selben Beet, im anderen Jahr so sehr zu wünschen übrig lässt?
-
Und auch wenn wir Hobbygärtner/innen unsere Erdbeerkultur nicht im geschützten Anbau praktizieren, so fand ich doch in diesem Zusammenhang eine Erklärung, die m. M. auch für unseren Freilandanbau Gültigkeit hat:
Zitat
Versuchsfrage und Versuchshintergrund
Neben  den  positiven  Eigenschaften, die  der  geschützte  Erdbeeranbau  bietet,  stellt  er die Erdbeerproduzenten  auch  vor  neue  Herausforderungen.  Dies  sind  zum  Beispiel Einflüsse  auf pflanzenphysiologische    Prozesse,    wie    die    Blüteninduktion    oder    die    Dormanz.
Im    Herbst, einhergehend    mit    abnehmenden    Tageslängen    und    Temperaturen,    gehen    einmaltragende
Erdbeerpflanze  in  eine  Winterruhe  über,  die  Semi-Dormanz.
Die  Dormanz  der  Erdbeerpflanze wird auf  natürlichem  Wege durch  niedrige Temperaturen  während  des  Herbstes  und  Winters  wieder abgebaut.
Hierbei ist die natürlich einwirkende Kältemenge für die in Deutschland angebauten Sorten in  den  wenigsten  Jahren  ein  limitierender  Faktor.
..................
Im  geschützten  Erdbeeranbau  werden  diese physiologischen Prozesse teilweise durch die neuen Kultursysteme ungewollt beeinflusst. Sie erhöhen das  Risiko,  dass  es  zu  Kältedefiziten  bei  Erdbeerpflanzen  kommt .

Wird  die  Dormanz unzureichend abgebaut, hat    dies    Erdbeerpflanzen    mit    kurzen    Blütenständen    und    Blattstielen,    kleineren
Blattflächen,  sowie  einen  geringeren  Fruchtertrag  mit  schlechterer  Fruchtqualität  zur  Folge.
(Quelle)
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Ich denke, dass genau das auch passiert, wenn wir zu warme Wintermonate haben und so für unsere Erdbeerpflanzen/sorten die nötigen Kältestunden nicht erreicht werden.
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Wieviel Kältestunden eine Erdbeerpflanze benötigt um ihre Dormanz abzubauen ist ganz sicher von der jeweiligen Sorte abhängig.

Wenn ich also in meinem Garten eine aromatische, süsse und ertragreiche Erdbeersorte anbaue, die nur einen geringen Bedarf an Kältestunden hat, kann ich trotz der warmen Winter zu einer guten und schmackhaften Ernte kommen.
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Interessant wäre in der Tat, zu erfahren, wieviel Kältestunden (und wie kalt insgesamt) unsere bisherigen Lieblingssorten nun tatsächlich benötigen, um ihre Dormanz abbauen zu können und wir so dann zu einem zufriedenstellenden Ernteergebnis kommen.
(Ich habe bisher noch keine Liste dazu gefunden)
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Die guten Anlagen einer Sorte, der gute Geschmack und der sortentypische Zuckergehalt, können nur in Erscheinung treten, wenn das entsprechende Kältebedürfnis der Sorte befriedigt ist. Sonst kann sie sich nicht von ihrer besten Seite zeigen :)
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Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: kaliz am 17. Mai 2020, 20:16:50
Heute gab's die ersten Erdbeeren. Keine Ahnung welche Sorte es ist, sie sehen aus und schmecken wie überdimensional große Walderdbeeren, vielleicht liegt die Größe aber einfach nur am von ihnen selbst gewählten, optimalen Standort. Die Pflanzen sind aus einem Erdbeerturm ausgebrochen und haben sich in den Terrassenfugen angesiedelt, wo sie seither prächtigst gedeihen. In den extra dafür angelegten Beeten sind die Früchte noch nicht so weit, wird aber noch.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 21. Mai 2020, 22:36:28
Heute entdeckte ich, dass eine der neuen Hansabred-Sorten blüht, und gleichzeitg bereits Ausläufer treibt.
längst nicht alle Erdbeersorten tun es gleich stark. Wodurch wird die Ausläuferbildung eigentlich angeregt?
- Tagslichlänge?
- Temperatur?
- Tag-/Nacht- Temperaturdifferenz?
- Ernährungszustand?
- Bodentemperatur?
- Sortenabhängig?
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Ich habe bisher an der 'Symphonie', der späten Sorte 'Malwina' (blüht noch nicht), an der sehr frühen 'Flair' und an der 'Faith' keine Ausläufer entdeckt.
Bereits Ausläuferbildung ist an den folgenden Sorten zu sehen: 'Lambada', 'Mieze Schindler', 'Senga Sengana', 'Korona', 'Wädenswill6'
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Alle Sorten werden regelmässig gegossen, aber nur 'Senga S.', 'Korona'  und 'Faith' haben eine moderate Stickstoffdüngung im März/April bekommen,
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Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: obst am 22. Mai 2020, 21:38:22
In erster Linie bestimmt m.E. die Sorte die Stärke der Ablegerbildung.

Wenn man nur innerhalb einer Sorte überlegt, hängt die Ablegerbildung von den aktuellen Witterungs- und Wachstumsbedingungen ab. Wenn es sehr trocken ist oder die Pflanzen an Nährstoffmangel leiden, bilden sie auch weniger Ableger. Wenn die Pflanzen aufgrund der Bedingungen schon schwierig überleben können, bilden sie auch wenig Ableger.

Alte Pflanzen bilden auch weniger Ableger. Im ersten Jahr nach dem Pflanzen entstehen die meisten Ableger, wenn die sonstigen Bedingungen gleich sind.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 22. Mai 2020, 22:22:38
In erster Linie bestimmt m.E. die Sorte die Stärke der Ablegerbildung.
wenn ich mir z.b. die 'Mieze Schindler' so angucke, kann ich das auf jeden Fall bestätigen :)

Zitat
Wenn es sehr trocken ist oderdie Pflanzen an Nährstoffmangel leiden, bilden sie auch weniger Ableger. Wenn die Pflanzen aufgrund der Bedingungen schon schwierig überleben können, bilden sie auch wenig Ableger.
mit ausreichend Wasser und Dünger gibt's also mehr Ableger.

Zitat
Alte Pflanzen bilden auch weniger Ableger. Im ersten Jahr nach dem Pflanzen entstehen die meisten Ableger, wenn die sonstigen Bedingungen gleich sind.
ah ja, an das Alter der Pflanze hatte ich noch nicht gedacht.

Im Moment überlege ich, ob ich von den 6 Einzelpflanzen der Hansabred-Sorten 'Lola', ’Renaissance’ u. 'Rendezvous' (je 2 Stück) sogar die Blüten ausbreche, um die Ablegerbildung zu fördern. Die Sorten sind nur schwer zu bekommen und ich hätte gerne recht bald eine kleine Reihe von den Sorten.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: obst am 23. Mai 2020, 11:21:02
Ich weiß nicht, ob die Fruchtbildung die Ablegerbildung behindert. Die meisten Ableger werden ja kurz nach der Ernte gebildet. Wenn man die Erdbeeren dranlässt, kann man wenigstens prüfen, ob die Sorten auch stimmen. Mein Misstrauen in der Hinsicht ist groß bei gekauften Pflanzen aller Arten.

Auf alle Fälle sollte man sie nicht zu früh von der Mutterpflanze trennen, sondern warten, bis sie kräftige Wurzeln gebildet haben. Evtl. kann man einen Topf neben der Mutterpflanze unterhalb des Ablegers einsetzen, so dass sich die Ableger im Topf verwurzeln. Vielleicht erleichtert das das Anwachsen nach der Abtrennung, weil man die Ableger nicht herausreißen muss.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: minthe am 23. Mai 2020, 11:40:18
Ich lese hier interessiert mit. Ich habe die Hoffnung, unter und neben einem einzelnen Trieb einer Brombeere ein dauerhaftes Erdbeerbeer mit viel Knoblauch als Beipflanzung zu unterhalten. Wir gehen jetzt in die erste Ernte und es sieht toll aus.
Ich vermute, ich werde gut nachfuettern und die aelteren Mutterpflanzen regelmaessig entfernen muessen, um ueber Jahre Ertrag zu bekommen, oder?

Hat jemand hier Erfahrung mit jahrejahrelangem Standort von Erdbeerbeeten?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: obst am 23. Mai 2020, 13:46:49
Mit Walderdbeeren geht das gut. Mit anderen habe ich es noch nicht versucht. Unsere anderen Erdbeeren bleiben höchstens zwei Jahre stehen.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Marsch_Düne am 23. Mai 2020, 14:55:25
Hat jemand hier Erfahrung mit jahrejahrelangem Standort von Erdbeerbeeten?

Ich habe früher ein Erdbeerbeet mitgepflegt, welches schon einige Jahre alt war. Es bestand in der Zeit noch 6-7 Jahre. Die Sorte war unbekannt. Die Früchte waren reif, wenn sie einen leichten rosa Touch bekamen. Alte Planzen wurden nie herausgenommen. Gedüngt wurde selten mit Kompost. Ernte war nicht üppig, wäre aber ohne Schnecken okay gewesen. Neben der nicht so hohen Ernte waren Schachtelhalm, Giersch und Kriechender Hahnenfuss eine Schwierigkeit. Diese Pflanzenarten nahmen immer mehr zu und ließen sich immer schwerer entfernen. Jetzt ist dort Rasen.

Danach habe ich einen weiteren Versuch mit der Sorte Florika probiert. Wurde so in der Werbung angepriesen. Ich habe nach fünf Jahren aufgegeben. Zuviele Pflanzen hatten keine Blüten.

Nach meinen Erfahrungen sollte auch ein Dauererdbeerbeet nach vier Jahren an einer anderen Stelle neu angelegt werden.

Dauererdbeerbeet definiere ich, als Beet in dem keine Erdbeerpflanzen entfernt werden, weder Mutterpflanzen, noch Ausläufer. Ob es besser funktioniert, wenn Mutterpflanzen nach zwei, drei oder vier Jahren entfernt werden, weiß ich nicht. Ein klassisches Erdbeerbeet funktioniert zumindest deutlich besser, als ein Dauererdbeerbeet.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 27. Mai 2020, 23:11:06
Ich weiß nicht, ob die Fruchtbildung die Ablegerbildung behindert. Die meisten Ableger werden ja kurz nach der Ernte gebildet.
Ja, so sollte es sein - Ableger werden eigentlich nach der Ernte geschoben - aber in diesem Jahr ist alles irgendwie anders.
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Zitat
Wenn man die Erdbeeren dranlässt, kann man wenigstens prüfen, ob die Sorten auch stimmen. Mein Misstrauen in der Hinsicht ist groß bei gekauften Pflanzen aller Arten.
das ist ein sehr gutes Argument  ;D Ich hab es auch nicht übers Herz gebracht, die jungen Blüten und Fruchtstände heraus zu brechen........und bin auch viele zu neugierig, wie die Hansabredsorten nun tatsächlich schmecken.
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Zitat
Auf alle Fälle sollte man sie nicht zu früh von der Mutterpflanze trennen, sondern warten, bis sie kräftige Wurzeln gebildet haben. Evtl. kann man einen Topf neben der Mutterpflanze unterhalb des Ablegers einsetzen, so dass sich die Ableger im Topf verwurzeln. Vielleicht erleichtert das das Anwachsen nach der Abtrennung, weil man die Ableger nicht herausreißen muss.
Ja, das kann ich genau so unterschreiben!
Eine Erdbeerjungpflanze mit bewurzeltem Ballen ist um ein vielfaches im Vorteil, gegenüber den nackten Grünpflanzen (ich sehe dies grade in diesem Jahr wieder an den deutlich unterschiedlichen Entwicklungsständen in den Erdbeerreihen).
Ich nutze sogar einen kleinen gebogenen Drahtbügel (wie ein Ω) um den Ausläufertrieb im Topf festzustecken, damit die Erdbeerjungpflanze ungestört anwurzeln kann. Der Drahtbügel funktioniert und hält recht gut, wenn die Erde im Topf etwas faserig ist.
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Hier ein aktuelles Bild der Erdbeerreihen 'Faith'. Man kann deutlich die unterschiedlichen Pflanzzeitpunkte sehen und auch die Vorteile der gut bewurzelten Jungpflanzen (die starke Reihe im Hintergrund)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Mai 2020, 21:32:43
Wässern:
Gestern Abend war es endliche mal wieder windstill, so dass wir die Erdbeerreihen noch einmal mit dem Rasensprenger beregnen konnte. Ansonsten habe ich abhängig vom Wind und Temperaturen mit Schlauch und Giessbrause etwa aalle 3-4 Tage gegossen. (geregnet hat es hier seit Anfang April 4 Liter/m²)
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Mulchen:
Heute habe ich nun die letzte der 6 Reihen mit Miscanthusschnitzel gemulcht. Es war eine der 3 Reihen 'Faith'.
Mir ist aufgefallen, dass die Blütenstengel recht stabil sind und zu dem recht flach über dem Boden wachsen Sie müssen also mit einer Hand vorsichtig angehoben werden, um das Mulchmaterial unter die Fruchtstengel zu bekommen. -
 :D Im nächsten Jahr werde ich also schauen, dass ich das Mulchen eher erledigt bekomme - vor der Blüte - damit es nicht so aufwändig ist.
.
Düngen:
Inzwischen habe ich die stickstoffbetonte Düngung vom Frühjahr bei den Reihen, von denen ich Früchte zu erwarten habe, eingestellt..
Diese Reihen bekommen nun seit der Blüte eine kaliumbetonte Düngung.
.
Nur bei den Reihen der zugekauften und sehr spät gepflanzen Grünpflanzen (Sorte: Senga Sengana und Korona) die sowieso kaum geblüht haben, bin ich bei der stickstoffbetonten Düngung geblieben, um reichliche und kräftige Ausläufer zu bekommen. Ab Mitte Juli werde ich aber auch dort die Stickstoffversorgung stark reduzieren. (Wenn es ein sehr trockener und heißer Frühsommer werden sollte, auch eher)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: oile am 30. Mai 2020, 22:05:13

Hier ein aktuelles Bild der Erdbeerreihen 'Faith'. Man kann deutlich die unterschiedlichen Pflanzzeitpunkte sehen und auch die Vorteile der gut bewurzelten Jungpflanzen (die starke Reihe im Hintergrund)

Soviel Abstand gibt es zwischen meinen Erdbeeren nie. Und so viel Platz zwischen den Reihen auch nicht.  ;D
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Mai 2020, 22:53:05

Hier ein aktuelles Bild der Erdbeerreihen 'Faith'. Man kann deutlich die unterschiedlichen Pflanzzeitpunkte sehen und auch die Vorteile der gut bewurzelten Jungpflanzen (die starke Reihe im Hintergrund)

Soviel Abstand gibt es zwischen meinen Erdbeeren nie. Und so viel Platz zwischen den Reihen auch nicht.  ;D
:D das ist Dir aufgefallen?! Sehr genau beobachtet :D
Bei mir früher auch nicht. (Nun tut es inzwischen Not und hilft mir ganz enorm :) )
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: oile am 30. Mai 2020, 22:57:00
Ich müsste dafür noch mehr Wiese umbrechen. Das will ich nicht. Und überhaupt bin ich eher chaotisch, spontan pflanzend, wo grad Platz ist usw.  :-[
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Mai 2020, 23:11:40
Ich müsste dafür noch mehr Wiese umbrechen.
aber immerhin, Du hättest noch Wiese, wenn es mal sein müsste :)
.
Zitat
Und überhaupt bin ich eher chaotisch, spontan pflanzend, wo grad Platz ist usw.  :-[
und kommst damit sicherlich auch zum Erfolg :D
.
Falls Dir doch mal nach Wiese umbrechen und z.b. mehr Erdbeerreihen sein sollte, kannst Du Dich gerne melden. Ich könnte da sicherlich im Spätsommer mit ein paar Erdbeergrünpflanzen aushelfen ;D
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: oile am 30. Mai 2020, 23:20:53
Danke für das Angebot, aber ich werde auf gar keinen Fall mehr Wiese umbrechen. Die ist mir "heilig". Außerdem reicht es jetzt mit dem, was ich bearbeite.  ;) Und Grünpflanzen könnte ich ja selbst produzieren, bzw. die Erdbeeren machen das ganz freiwillig.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Mai 2020, 23:33:59
Und Grünpflanzen könnte ich ja selbst produzieren, bzw. die Erdbeeren machen das ganz freiwillig.
und welche Sorten hast Du im Anbau?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Zausel am 30. Mai 2020, 23:37:58
... ich denke, das ist eine Sorte mit grünen Blättern und weißen Blüten ...    ;D ;D
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 30. Mai 2020, 23:43:08
... ich denke, das ist eine Sorte mit grünen Blättern und weißen Blüten ...    ;D ;D
  :D das sind ja oft die besten :)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Zausel am 31. Mai 2020, 12:35:23
Soviel Abstand gibt es zwischen meinen Erdbeeren nie. Und so viel Platz zwischen den Reihen auch nicht.  ;D
... Bei mir früher auch nicht. (Nun tut es inzwischen Not und hilft mir ganz enorm :) )
Für mich sieht es so aus, als hättest du für jede Reihe zur Ernte zwei Wege zur Verfügung, Nemesia.
Auch meine Erdbeeren hatte ich früher auf 1,20 Meter breiten Betten in drei Reihen angebaut.
Ich würde für mich den Reihenabstand verringern, zwei Reihen auf einem Beet pflanzen und zur Ernte (notfalls) auf beiden Wegen über beiden Reihen stehend ernten.
Zu breite Wege haben mich immer dazu verleitet, auch die gesamte Breite auszunutzen und so den Wurzelraum der Pflanzen zu verfestigen.
(ich hatte nach der Ernte nie alle Blätter abgesäbelt, sondern nur die unansehnlichen und kranken rausgezupft)

Kompostiert man Erdbeerpflanzen-Rückstände, sollte der Kompost aber über zwei Jahre vor sich hinarbeiten.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 31. Mai 2020, 23:34:56
Für mich sieht es so aus, als hättest du für jede Reihe zur Ernte zwei Wege zur Verfügung, Nemesia.
Stimmt, ich kann die Erdbeerreihe bequem von beiden Seiten hegen, pflegen, jäten und beernten und nutze dafür einen kleinen Gartenschemel zum sitzen.
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Zitat
Auch meine Erdbeeren hatte ich früher auf 1,20 Meter breiten Betten in drei Reihen angebaut.
Ich würde für mich den Reihenabstand verringern, zwei Reihen auf einem Beet pflanzen und zur Ernte (notfalls) auf beiden Wegen über beiden Reihen stehend ernten.
so in der Art habe ich es früher auch gemacht.
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Zitat
Zu breite Wege haben mich immer dazu verleitet, auch die gesamte Breite auszunutzen und so den Wurzelraum der Pflanzen zu verfestigen.
das ist in der Tat ein Aspekt über den ich auch schon gegrübelt habe. Mein Gedanke war, nach der Fruchternte und der Ausläuferernte die extrabreiten Wege evtl. mit einer Gründüngung (nur welche?) einzusäen um diesem Problem zu begegnen.
Irgendwie müsste sich doch aus der Not (Notwenigkeit) eine Tugend machen lassen.......... ::)
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Zitat
(ich hatte nach der Ernte nie alle Blätter abgesäbelt, sondern nur die unansehnlichen und kranken rausgezupft)
hier wird der Rasenmäher, hoch eingestellt, genutzt.
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Zitat
Kompostiert man Erdbeerpflanzen-Rückstände, sollte der Kompost aber über zwei Jahre vor sich hinarbeiten.
völlige Zustimmung!
Bei mir kommt das Erdbeerlaub (weil für mich einfacher) aus dem Fangkorb des Rasenmähers in die Brenntonne und die Asche dann auf den Kompost.
Rasenmäher und Brenntonne ist in meinem Fall gut zu handhaben und ich meine, das Verbrennen der Blätter (und evtl. Altpflanzen) ist ebenso sicher bezüglich der Pflanzengesundheit, wie die 2 Jahre kompostierung.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 31. Mai 2020, 23:43:21
Irgendwie müsste sich doch aus der Not (Notwenigkeit) eine Tugend machen lassen.......... ::)
evtl mal Trifolium dubium probieren. Bleibt auf jeden Fall niedrig und kommt mit Trockenheit klar. Zudem immergrün Zwecks Mykorrhizza, da hattest du doch auch mal was angedacht. 

Eine Messerwalze dazu oder notfalls Rasenmäher das er auch Stickstoff an die Erdbeeren liefern kann, bzw für die Strohrotte wenn du es einarbeiten solltest. 
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 31. Mai 2020, 23:55:19
Irgendwie müsste sich doch aus der Not (Notwenigkeit) eine Tugend machen lassen.......... ::)
evtl mal Trifolium dubium probieren. Bleibt auf jeden Fall niedrig und kommt mit Trockenheit klar. Zudem immergrün Zwecks Mykorrhizza, da hattest du doch auch mal was angedacht.
genau  :)
die Beschaffung von Trifolium repens ist kein Problem, aber dubium scheint es nur in Minimengen zu geben. Hast Du eine brauchbare Quelle? 500g müssten es ja schon sein.........wobei, wie ist das 1000Korngewicht?
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Zitat
Eine Messerwalze dazu oder notfalls Rasenmäher das er auch Stickstoff an die Erdbeeren liefern kann, bzw für die Strohrotte wenn du es einarbeiten solltest.
da wär' ich dann wieder bei meinem Spindelmäher ohne Schneidmesser 8)
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Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 31. Mai 2020, 23:58:17
Ich denke mit 20g wirst du erstmal hinkommen. Kleesamen wiegen nichts und müssen auch nur dünn gestreut werden.

Ansonsten ansalben von einer häufig gemähten Rasenfläche im urbanen Raum.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. Juni 2020, 23:15:54
evtl mal Trifolium dubium probieren. 
Danke für die Idee - T.Dubium ist bestellt. Ich werd berichten.

Ansonsten:
noch einige wenige Beikräuter gezupft und  ;D die Ernte ist da. Flair war die erste Sorte welche Früchte hatte, dann Korona und Senga Sengana, Lambada und Lola. Wädenswill6 war auch schon zu testen. Faith und MiezeSchindler braucht noch eine Weile.

Wir haben nächtliche Mitgeniesser . Also haben wir die Wildkamera aufgestellt - ich möchte wenigstens wissen, mit wem ich teile :)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 03. Juni 2020, 23:31:22
Faith hat mich positiv überrascht. Wirklich große Früchte, gutes Aroma, süß und gehen immer ohne Kelch ab. Also von der Hand direkt in den Mund, selbstverständlich ohne Waschgang.
Nach dem Gewitter heute wirds wieder knirschen morgen.

Faith finde ich vom Aroma her jedenfalls besser als Mieze Schindler, aber die kleinen Pflanzen sind zuwenig und nicht normal genug um die Aussage als wirkliche Aussage zu treffen. Nur eine Einzelbeobachtung in diesem Jahr.

Wädenswill6 steht momentan zu schattig unter einem guten halben Meter Zuckerschoten fast begraben. Sieht aber gut aus bisher.

Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. Juni 2020, 23:51:57
Faith hat mich positiv überrascht. Wirklich große Früchte, gutes Aroma
oh ha, bei euch da unten ;D sind sie schon soweit - hier dauerts bestimmt noch 10 Tage.


Zitat
Nach dem Gewitter heute wirds wieder knirschen morgen.
na höre mal: Hast Du sie denn nicht gemulcht :o

Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 04. Juni 2020, 00:08:22
Nee, nur einmal gemacht, sehe ich nicht ein. Das machen sie in den anderen Gärten mit deinen Pflanzen.
Und in dem Fall bin ich nicht beim Unkraut hinterher und habe noch Mäuse drin die mir alle 2 Tage die Pflanzen unterwühlen.
Ich weiß jetzt aber was ich an Sorten davon auf jeden Fall vermehre. Nur deswegen das Beet. Und deshalb auch so dicht gepflanzt.

oh ha, bei euch da unten ;D sind sie schon soweit - hier dauerts bestimmt noch 10 Tage.
Du warst der Meinung einige Sorten werden von den viel zu kleinen Senkern noch nicht fruchten, ich habe mittlerweile von allen Sorten was geerntet. Das ist das Problem was ich meine hier mit zulange in den Winter reinwachsen oder soagr den ganzen Winter über durch.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 04. Juni 2020, 00:17:52
Das ist das Problem was ich meine hier mit zulange in den Winter reinwachsen oder soagr den ganzen Winter über durch.
Genau! Und deshalb gibt es ja das millionenschwere Projekt "Goodberry":
Zitat
Am Gesamtprojekt sind auf EU-Ebene, ergänzt durch Partner in Chile und China, 13 Forschungseinrichtungen und 6 private Firmen beteiligt. GoodBerry hat ein Budget von 4,87 Millionen Euro, hiervon entfallen auf die Hochschule Geisenheim knapp 317.000 Euro. Projektstart war 1. März 2016.
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Ich dachte, die lütten Dinger haben einfach noch nicht genug Blattmasse um den Winter über auch schon Blüten anzusetzen - wieder was dazu gelernt.
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Ich mache morgen mal Fotos von den 3 unterschiedlichen Reihen/Pflanzzeitpunkte der 'Faith'. Da machen die 5 Wochen schon einen deutlichen Unterschied aus.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 04. Juni 2020, 00:38:50
Danke für den Link. Da muss ich mich wohl mal durch die Artikel wühlen.
Projekt seit Februar beendet, mal schauen wann es dann Sorten gibt die besser angepasst sind und was die weiteren Kriterien sind. Vielleicht springt ja wirklich mal was auch für Hobbygärtner raus.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 04. Juni 2020, 00:55:16
Danke für den Link.
hab den englischsprachigen link noch mal durch die deutsche Seite Hochschule Geisenheim ersetzt.
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Zitat
Da muss ich mich wohl mal durch die Artikel wühlen.
jup :D
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Zitat
Projekt seit Februar beendet, mal schauen wann es dann Sorten gibt die besser angepasst sind und was die weiteren Kriterien sind. Vielleicht springt ja wirklich mal was auch für Hobbygärtner raus.
ja, eine Sortenliste mit den benötigten Kältestunden wäre ja schon mal toll (sowohl bei Erdbeeren, als auch bei Johannisbeeren und Himbeeren)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 06. Juni 2020, 13:54:50
 :D darf ich vorstellen: 'Korona' im Ertrag
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 06. Juni 2020, 14:08:18
Hier habe ich die 3 Reihen der Sorte 'Faith' auf dem Foto. Es ist sehr gut zu erkennen, wie unterschiedlich stark die Reihen sind. Die linke Reihe ist 6 Wochen früher, Ende August, gepflanzt. Dann 3 Wochen später die mittlere Reihe und Mitte Oktober die rechte Reihe. Ansonsten habe ich alle Reihen gleich behandelt (Dünger und Mulch).
Den besten Fruchtansatz zeigt die linke der 3 Reihen.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 12. Juni 2020, 00:26:52
die ersten "Faith" - giessen lohnt sich :)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 12. Juni 2020, 09:37:52
Ja, das werden richtige Klopper.

Wenn du sie an der Frucht anpackst zum ernten, reißt da der `Strunk´ nicht ab?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 12. Juni 2020, 12:24:57
Ja, das werden richtige Klopper.
:) ich las aber auch, dass die Fruchtgrösse unter anderem auch vom Standjahr der Pflanze abhängig sei. Im 1. Jahr gäne es recht grosse Früchte, dafür nicht so viele, im 2. Jahr würden die Früchte kleiner, aber dafür gäbe es mehr Früchte. Na, nächstes Jahr um diese Zeit werd' ich wissen, ob's stimmt :)

Zitat
Wenn du sie an der Frucht anpackst zum ernten, reißt da der `Strunk´ nicht ab?
Das vermeide ich, um keine Druckstellen an den Früchten zu haben.
Bei den weichen Sorten (die wir hier haben) - Mieze Schindler, Mieze Nova, Wädenswill6 - hätte ich beim Ernten ohne Blütenblättern und Stengelchen auch gleich Fruchtpüree zwischen den Fingern. Das ist mir schon mal versehentlich passiert ::)


Seit wann erntest Du 'Faith'?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 13. Juni 2020, 08:09:54
Das erste Foto ist vom 2 Juni, ich denke so seit Ende Mai. Der war kühl, wird in anderen Jahren bestimmt auch mal 2 Wochen früher sein.

Das mit der Fruchtgröße/Standjahr ist eigentlich bei allen Sorten so.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 21. Juni 2020, 00:36:25
Mulch:
- Gestern haben wir noch einmal Miscanthus-Mulch nachgelegt, wo etwas fehlte und einige wenige Beikrautpflanzen gezupft.

Ausläuifer:
- Ansonsten werden die Ausläufer inzwischen täglich wieder zurück in "ihre" Reihe gelegt. Auch hier kommt uns der breite Weg nun bei der sortenreinen Vermehrung entgegen.

- Morgen werden die jeweils 1. Ausläufer nach der Mutterpflanze in den Reihen getopft und der Rest des Triebes gekappt.

Ernte:
Die Sorten Senga Sengana und Korona sind abgeerntet. Die 'Faith' und die 'Symphonie' sind jetzt im Ertrag.

Die anderen Sorten (hier insbesondere die 'Lambada' und die 'Polka') in den Mutterpflanzenquartieren haben wir "nebenher" mitgeerntet.

Interessante neue Sorten:
Geschmacklich konnte vor allem die 'Renaissance’ und dann die 'Rendezvous' sehr überzeugen. Grade die 'Renaissance’ gefällt uns sehr.
Von den 3 neuen Hansabred-Sorten ist die 'Lola' die Sorte mit der geringsten Säure - so jedenfalls unsere Wahrnehmung.

Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Gänselieschen am 24. Juni 2020, 08:57:02
Mein Erdbeerbeet steht jetzt im 3. oder 4. Jahr und ist inzwischen verwuchert und mit Unkraut durchsetzt, was nicht zu ziehen ist. Dann ist es Zeit, das Beet komplett zu roden. Einige Pflanzen haben auch in diesem Jahr noch ausgesprochen große gesunde Früchte getragen und ausläufern, wie wild. Von diesen Pflanzen werde ich Ausläufer nehmen. Irgendwie habe ich von früher noch in Erinnerung, dass man nur im 1. Jahr Ausläufer nehmen soll, dann seien sie besser. Aber es leuchtet mir nicht ein. Gesunde Pflanzen - gesunde Ausläufer.

Welche Erfahrungen habt ihr dazu, von alten Pflanzen Ausläufer zu verwenden?

Jedenfalls habe ich gestern noch ein gute Pfund abgemacht, der Rest war durch die Hitze dahin und weil ich nicht regelmäßig durchgegangen bin. Damit ist die Ernte vorbei. Es wird noch ein paar Früchte zum Naschen geben und ich lasse noch etwas stehen und werde bewässern, damit die Senker kräftiger werden. Und dann tabula rasa.

Allerdings muss ich auch das Beet wieder verwenden, was natürlich nicht so schön ist. Aber die Rotation klappt diesmal nicht. Der Grünkohl musste raus und die Erdbeeren trugen noch....Ich werde also verdammt viel Kompost brauchen um reichlich neue Erde rein zu bringen.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 26. Juni 2020, 16:52:25
Moin Gänsel :)

hier meine Meinung zum Thema und zu Deinen Fragen:
Mein Erdbeerbeet steht jetzt im 3. oder 4. Jahr und ist inzwischen verwuchert und mit Unkraut durchsetzt, was nicht zu ziehen ist. Dann ist es Zeit, das Beet komplett zu roden. Einige Pflanzen haben auch in diesem Jahr noch ausgesprochen große gesunde Früchte getragen
ich würde ausschliesslich von diesen Pflanzen, die in diesem Jahr gut getragen haben, Ableger nehmen, weil sie entweder tatsächlich auch im 4. Jahr noch gut tragen, oder eben ehemalige Jungpflanzen aus dem letzten Jahr sind
- aber egal wie: diese Pflanzen scheinen recht gesund zu sein. Das sollten also die Mutterpflanzenkanditaten für die Ablegergewinnung sein. Also eine Markierung dran stecken! und  - jetzt kommt's: ich würde die Jungpflanzen dieser ausgewählten Mutterpflanzen in eingegrabene Töpfe mit guter Erde leiten.
Warum so viel Aufwand?:
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Zitat
und ausläufern, wie wild. Von diesen Pflanzen werde ich Ausläufer nehmen.
Wie oben gesagt, ist es meiner Meinung nach besser, sich jetzt die besten Mutter-Pflanzen auszusuchen.

Zitat
Irgendwie habe ich von früher noch in Erinnerung, dass man nur im 1. Jahr Ausläufer nehmen soll, dann seien sie besser. Aber es leuchtet mir nicht ein. Gesunde Pflanzen - gesunde Ausläufer.
ich denke, dass diese "Regel" nicht vorrangig etwas mit der Gesundheit zu tun hat. Es geht meiner Meinung nach darum, dass die 1. Ausläufer hinter der Mutterpflanze die früheste und also auch die kräftigste Jungpflanze ist.
Das wiederum hat viel mit den gewünschten Erntemengen im nächsten Jahr zu tun: Je kräftiger die Pflanze und um so früher die Neuanlage gepflanzt wird, um so besser ist die Erntemenge im Folgejahr - dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass Erdbeerpflanzen nur dann im nächsten Jahr blühen, wenn sie im Herbst davor ihre Blütenanlagen ausbilden konnten. Dafür brauchen sie aber eine Mindestanzahl an Blätter (mindestens 6, wird gesagt)
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Du siehst, auch unter diesem Aspekt, ist es meiner Meinung nach ganz besonders in Falle Deiner Beet- und Kulturvorraussetzungen, eine gute Maßnahme, die Jungpflanzen in Töpfe zu leiten. Es mag zwar jetzt mehr Arbeit sein, rentiert sich aber auf lange Sicht sehr. ( ;D vorausgesetz die Töpfe werden ohne Lücke gut versorgt ;D )
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Zitat
Welche Erfahrungen habt ihr dazu, von alten Pflanzen Ausläufer zu verwenden?
dazu habe ich keine Erfahrungen, weil ich es immer vermeide.
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Zitat
Es wird noch ein paar Früchte zum Naschen geben und ich lasse noch etwas stehen und werde bewässern, damit die Senker kräftiger werden. Und dann tabula rasa.
  :) siehe oben  :)

Zitat
Allerdings muss ich auch das Beet wieder verwenden, was natürlich nicht so schön ist. ....................
.................Ich werde also verdammt viel Kompost brauchen um reichlich neue Erde rein zu bringen.
hm  ::) Du hast recht, das ist keine idealer Methode. Hier mein Gedanke:
Wäre es vielleicht denkbar, wenigstens für eine kurze Zeit in der frischen Anlage auf den zukünftigen Wegen eine Gründüngung zu praktizieren? Das hätte den Vorteil, dass sich die Erdbeerjungpflanzen schon entwickeln und einwachsen können und trotzdem könnte man dem Boden einen Pflegeschritt zukommen lassen. (ich würde z.b. Tagetes nehmen. Die frieren schon bei wenigen Froststunden zuverlässig ab)

Aber egal wie Du es machst: Ich wünsche Dir viel Erfolg für Deinen Erdbeersommer 2021 :-*

Nemi



Edit hat noch einen Schreibfehler gefunden ::) und beseitigt :)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: phantyser am 26. Juni 2020, 21:12:06
Guten Abend Nemi,

dein Erdbeerbeet-Tagebuch ist sehr lesenswert und mich würden deine Erfahrungen zur Renaissance interessieren weil ich auch mit dem Gedanken spiele mir diese Sorte zuzulegen. Ich hab leider nicht soviel Platz wie du zum Anbauen und habe nur die Sorte Sonsation(ähnlich wie Sonata nur etwas größere Beeren und gesündere Pflanzen). Die Renaissance soll viel kleinere Beeren und keinen so hohen Ertrag zu den Standartsorten haben. Sind das auch deine Erfahrungen? Schmeckt sie auch besser (Aroma/Süße) als deine weichen Erdbeeren (Mieze Schindler z.B.)? Aber vielleicht wirds auch die Rendezvous, die soll ähnliche Größe und Ertrag zu den Standartsorten haben bei gleichem Geschmack zur Renaissance. Wollte eigentlich meine Sonsation nicht raussschmeißen, aber bei den neuen Sorten kommt man schon ins Grübeln  ;D
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 27. Juni 2020, 01:28:06
Guten Abend phantyser,
über Dein Lob zu meinem Erdbeer-Tagebuch freue ich mich!

mich würden deine Erfahrungen zur Renaissance interessieren weil ich auch mit dem Gedanken spiele mir diese Sorte zuzulegen.
.....
.....
Die Renaissance soll viel kleinere Beeren und keinen so hohen Ertrag zu den Standartsorten haben. Sind das auch deine Erfahrungen?
Ich konnte die 'Renaissance' zusammen mit den beiden Sorten 'Lola' und 'Rendezvous', je 2 Pflanzen, letztes Jahr im Oktober ergattern. Es war recht schwierig überhaupt Pflanzen dieser Sorte zu bekommen und so kaufte ich diese 6 Pflanzen trotz des hohen Preises ein.
Sie waren in einem kläglichen Zustand: Lange Blattstiele und rötliche Blätter, es schien, sie hatten "gehungert" (Fotos müsste ich heraussuchen). Nur bei der 'Renaissance' war noch ein Auslaufer vorhanden, alle anderen Ausläufer wurden offensichtlich kurz vor dem Versand abgeschnitten - sehr schade eigentlich ::)
Also habe ich alle 6 Pflanzen + der einen Jungpflanze von der 'Renaissance' schleunigst in gute Erde gepflanzt und auf ein paar milde Oktoberwochen gehofft. In der Tat erholten sich die ärmlichen Pflänzchen und gingen mit eine nomalisierten Blattfarbe und eine kleinen Verbesserung in der Bestockung, in den Winter.
Tatsächlich haben wir von den beiden Altpflanzen und dem einen Ableger der 'Renaissance' in diesem Jahr etwa 10 Früchte ernten können. (Mehr Blütenanlagen waren bei dem ehemals schlechten Zustand der Pflanzen auch kaum möglich, so jedenfalls meine Meinung)
Alle Früchte hatten ein tolles Aroma!
Egal ob mein Mann eine Frucht probierte, oder ich meiner Schwiegermutter eine Frucht der 'Renaissance' anbot - die Reaktion war immer ein Innehalten, Verwunderung und grosses Lob: ".......die schmeckt aber aussergewöhnlich! Richtig erdbeerig - toll! Die müssen wir anbauen!"
..........und ich habe meinen beiden Erdbeertestern über die vergangenen Wochen immer wieder einmal verschiedenen Sorten angeboten und nie vorher den Namen gesagt - bei der 'Renaissance' gab es immer diese Reaktion.
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Die Fruchtgrösse aller Früchte, die wir hier hatten, ist deutlich grösser als bei der 'Mieze Schindler' und wohl auch etwas grösser als z.b. eine 'Senga Sengana'
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Zitat
Schmeckt sie auch besser (Aroma/Süße) als deine weichen Erdbeeren (Mieze Schindler z.B.)?
Dieses Schmelzgefühl der weichen Frucht auf der Zunge, wie es ja die 'Mieze Schindler' hat, hat die 'Renaissance' nicht. Aber ich schmecke durchaus dieses Walderdbeeraromen auch in der 'Renaissance'. Es verteilt sich durch die etwas höhere Fruchtfestigkeit aber anders im Mund.
Sie ist meiner Meinung nach tatsächlich eine moderne Erdbeere, in Pflanzenwuchs und in der Fruchtform, mittelweiches/ mittelfestes Fruchtfleisch, aber mit einem aussergewöhnlich intensivem Aroma.
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Zitat
Aber vielleicht wirds auch die Rendezvous, die soll ähnliche Größe und Ertrag zu den Standartsorten haben bei gleichem Geschmack zur Renaissance.
Beide, die 'Renaissance' und auch die 'Rendezvous' sind für uns auffällig lecker. Wobei uns die 'Renaissance' immer eine Kleinigkeit besser schmeckte. Die dritte im Bunde, die 'Lola' hat uns gut geschmeckt, aber lange nicht so beeindruckt.
(Seit Mai "päppel" ich nun jeden einzelnen Ausläufer der 'Renaissance', weil wir unbedingt eine 10 Meter-Reihe von dieser Sorten haben wollen)
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Zitat
Wollte eigentlich meine Sonsation nicht raussschmeißen, aber bei den neuen Sorten kommt man schon ins Grübeln  ;D
Die 'Sonsation' würde ich noch nicht entfernen. Ich wäre mir nicht so sicher, ob von den neuen Sorten 'Renaissance' und 'Rendezvous', auch ausreichend Pflanzen im Spätsommer zu haben sind.
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Wie ist es eigentlich mit Deiner Anfrage aus 2013 weitergegangen?
bin aber noch verzweifelt auf der Suche nach den neuen Sorten Flair und Clery, welche wohl nur für Großkunden zu beziehen sind und noch in keinem Shop auftauchen. Vielleicht hat ja jemand von Euch eine Idee?
'Clery' gibt es inzwischen auch für Privatpersonen zu kaufen.
'Flair' wohl immer noch nicht.

Grüne Grüsse
von
Nemi
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 28. Juni 2020, 23:23:20
Heute habe ich die Jungpflanzen von den 3 Mutterpflanzen der Sorte 'Renaissance' in Töpfe geleitet.
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Ich schrieb es ja bereits weiter oben in meinem Beitrag:
.........mit bereits getopften und gut bewurzelten Jungpflanzen gewinne ich kostbare Zeit im Juli/August, wenn das Beet auf dem ich die neue Reihe Erdbeeren pflanzen möchte, noch nicht frei ist, oder noch vorbereitet werden muss.
Die bewurzelten Töpfe zur Seite stellen, die Jungpflanzen sind versorgt, ab und an mal die Töpfe wässern und ich kann dann in Ruhe am Beet arbeiten, weil mir keine leidlich eingeschlagenen Jungpflanzen Druck machen.
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Da mir die Sorte 'Renaissance' sehr wichtig ist, habe ich in diesem Fall auch die zweiten Jungpflanzen an den Ranken getopft. Mit passender Erdmischung und immer ausreichend Wasser, bin ich zuversichtlich, dass sie kräftig genug werden.
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Für die Erdmischung derTöpfchen habe ich halb Torf (Erdbeeren mögen es leicht sauer) und halb Blumenerde mit Langzeitdünger, sowie eine Eimer Perlite zur Belüftung der Mischung, vermengt.
Die Jungpflanzen habe ich in jedem Topf mit einem kleine Drahtbügel festgesteckt.
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Das Wetter ist für diese Aktion sehr gut. Es ist bedeckt und warm, aber nicht ganz so schrecklich heiss ud es wird ab und an regnen (lt. Wetterbericht ::) ).
Aber auch wenn es ab und an regenen soll, die Töpfe wollen täglich (bei Bedarf auch 2X täglich) nachgesehen werden, den sie dürfen in der Bewurzelungsphase nicht austrocknen.
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So sieht es jetzt also auf dem Mutterpflanzenquartier aus:
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Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 28. Juni 2020, 23:27:29
Sieht gut aus. Und Töpfe hast du ja auch genug. Die 9er reichen für 1-2 Wochen, bevor sie unten raus ins Beet wurzeln wollen. Dann müssen sie runter.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 28. Juni 2020, 23:34:34
Sieht gut aus. Und Töpfe hast du ja auch genug.
;D Töpfe kann die Gärtnerin nie genug haben :D

Zitat
Die 9er reichen für 1-2 Wochen, bevor sie unten raus ins Beet wurzeln wollen. Dann müssen sie runter.
Bevor sie unten wieder raus wachsen, bekommen sie einen flachen Joghurtbecher drunter gestellt, damit das Durchwachsen verhindert wird.
Aber dann sind sie 'eh bald soweit, dass ich sie abtrennen kann und in die Trays stelle.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 28. Juni 2020, 23:37:07
Eben.
Wenn der Topf durchwurzelt ist, muss sie wirklich nicht mehr an Mamas Nabel hängen.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 28. Juni 2020, 23:39:36
Ein kleiner Teil der Ausläufer hatten sich schon im Beet bewurzelt und gleich den nächst kleineren unbewurzelten Ausläufer daran. Diese "Pärchen" habe ich aus dem Beet genommen und sofort getopft und den Folgeausläufer ebenfalls in eine eigenen Topf geleitet (und ebenfalls mit einem Drahtbügel festgesteckt, weil sie durch die Verbindung doch ziemlich unter Spannung stehen)
das sieht dann so aus  ;D :
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 28. Juni 2020, 23:43:03
sauber!
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 28. Juni 2020, 23:47:27
Für die Erdmischung derTöpfchen habe ich halb Torf (Erdbeeren mögen es leicht sauer) und halb Blumenerde mit Langzeitdünger, sowie eine Eimer Perlite zur Belüftung der Mischung, vermengt.
@ Thuja: ob das genug Nährstoffe sein werden.....?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 29. Juni 2020, 13:30:26
Für den Anfang sicherlich, flüssig nachgedüngt ist schnell. Umgetopft oder Endgepflanzt auch.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 29. Juni 2020, 18:11:05
Für den Anfang sicherlich, flüssig nachgedüngt ist schnell. Umgetopft oder Endgepflanzt auch.
Stimmt :D dann passt es ja. Danke für Deine Einschätzung.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 02. Juli 2020, 17:55:18
Bei der Reihe 'Senga Sengana' und 'Korona' hatte ich gleich nach Abschluss der Ernte noch einmal stickstoffbetont gedüngt, um die Ausläuferbildung zu unterstützen.
Die beiden Reihen stehen gut da und die Ausläufer sind kräftig - so habe ich mir das gewünscht :)
(Auf dem Bild: ganz rechts 'Senga S.', in der Mitte die 'Korona'. Links die 'Faith', sie trägt noch die letzten Erdbeeren, deshalb hat sie noch keine Stickstoffdüngung bekommen.)

Demnächst werde ich das Laub der Mutterpflanzen bis auf die gesunden Herzblätter, abschneiden und verbrennen. Eventuelle schwache oder kranke Pflanzen werde ich samt ihrer Ausläufer gleich mit entfernen und ebenfalls verbrennen.

Dann erfolgt die Ablegerernte und die Pflanzung der neuen Reihen.

Grade bei der 'Senge Sengana' soll sich der jährliche "Umtrieb" sehr positiv im Ertrag bemerkbar machen. Deshalb will ich sofort in diesem Jahr die neue Reihe anlegen, um dieser Behauptung nachgehen zu können. Im nächsten Jahr um diese Zeit, werde ich dann hoffentlich wissen, ob das stimmt  :)


Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 02. Juli 2020, 18:01:41
Gute Planung gut umgesetzt ist die Grundlage für gute Ernten.

Sieht gut aus für 19 Bodenpunkte-Hungersand.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 03. Juli 2020, 12:10:34
Sieht gut aus für 19 Bodenpunkte-Hungersand.
Ja, die Umstellung auf' das System "nicht wenden" tut dem empfindlichen Bodengefügen des Podsol ganz offensichtlich sehr gut.
Früher haben wir auch nach alter Sitte gepflügt, geeggt dann gesät, nichts gemulcht, konnten uns vor Beikraut nicht retten und der Ertrag war kläglich.
Jetzt haben wir den Pflug und die Egge verkauft, die Beete werden mit einer Lage Kompost und Mulch bedeckt - dort wird direkt hineingepflanzt (die Wege werden nur mit Mulch, ohne Kompost, bedeckt) und der Boden dankt es uns ganz offensichtlich schon überdeutlich im zweiten Jahr nach der Umstellung.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 04. Juli 2020, 22:17:31
hier mal ein Foto von letzten Viertel der 11 m langen Erdbeerreihen.

Schon eine ganze Weile beobachte ich ein geringeres Wachstum aller Erdbeerreihen, sortenunabhängig, in diesem Bereich. Was da wohl los ist?
Die Bodenhege und die Düngung der Pflanzen war identisch. In dem Bereich ist über einen Grösse von etwa 5 X 10 m eine leichte Senke. Auch die Lichtverhältnisse sind gleich.
Bevor wir begonnen haben das Stück Garten als Gemüsegarten zu bewirtschaften, lag dort, genau wie in dem übrigen Bereich Holz, welches wir für den Ofen verarbeiteten.
So recht will mir nichts dazu einfallen ::)
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: wuchtig am 07. Juli 2020, 07:49:48
evtl ist durch die Holzlagerung Gerbsäure in den Boden gelangt ?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: thuja thujon am 07. Juli 2020, 09:21:41
Boden vergisst nichts sagt man. Wenn überall Holz gelagert wurde, würde ich da nicht die Ursache suchen. Wenns nur Teilbereiche waren, wenn Holz gelagert wurde stand bestimmt auch irgendwo bevorzugt der Trecker zum abladen und die Leute sind auch bestimmte Wege öfters gelaufen. Danach wurde bestimmt nie tiefgelockert weil man auch die Meisel und PS dazu garnicht hat. 

Was in Senken jedenfalls häufig ist, ist eine andere Struktur als in den benachbarten Bodenregionen. Hier gibts eine Senke, die zieht sich über ein paar Hundert Meter durch die Landschaft, alter Flusslauf von vor Ewigkeiten. Auf den 20m Breite wächst Schachtelhalm, nebenan scharf abgegrenzt nichts und ist auch durch grubbern, pflügen usw nicht in den angrenzenden Bereichen nicht etablierbar.
Ein bisschen andere Krümelstruktur hat jedenfalls oft deutlich verhalteneres Wachstum zur Folge. Ungarer Boden wird nicht von allen Pflanzen vertragen. Erdbeeren, die mehr anspruchsvolles Gemüse als anspruchsloser Obstbaum sind, zeigen das deutlich.

Ich würde mal eine Spatenprobe der 2 Bereiche machen, mit genauem hinschauen bei der Mikrostruktur (Gefügeform), Porenvolumen usw.
Ist dir aufgefallen, das die Frostgare mindestens die letzten 2 Jahre fehlt? Oder gabs bei euch mal einen halbwegs vernünftigen Winter demletzt?
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Paw paw am 10. Juli 2020, 15:06:14
Ein Erdbeer-Pflanzturm ist doch auch eine kleine Erdbeeranlage, oder? Meine Tochter hat so eine auf dem überdachten Südbalkon stehen und mit Ostara bepflanzt.

Nachdem die Pflanzen zunächst gut angewachsen sind, neue Blätter und Blüten bekommen haben, hat sich irgendwas verändert. Es beginnt mit braunen Flecken und Blattränder und weitet sich schließlich über die gesamten Pflanzen bis zum Tod aus. Zuwenig oder zuviel Wasser kann nicht die Ursache sein. Sie prüft immer die Erdfeuchte. Gedüngt hat sie auch und den Pflanzturm auch schon aus der vollen Sonne in den schattigeren Bereich gerückt. Hat auch nichts gebracht.
Hoffe, Ihr könnt bei diesem Problem helfen und sag schon mal danke.

 
Ein paar Fotos hat sie mir geschickt. So fängt das Elend an:

 
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Paw paw am 10. Juli 2020, 15:07:38
Endstadium
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 12. Juli 2020, 00:23:22

Hoffe, Ihr könnt bei diesem Problem helfen und sag schon mal danke.

Schaut doch mal hier bei Thema Kümmerwuchs und Welkeerscheinungen an Erdbeeren

Es gibt Sorten, die diesbezüglich sehr viel robuster sind, als andere.
Ich würde die Erde entsorgen, den Kübel gründlich reinigen und mit neuen Pflanzen eine robusten Sorte neu starten. Übrigens können die Erreger auch durch das Gartenwerkzeug und Schuhwerk (bei einem Erdbeerturm aber wohl eher nicht ::) ) übertragen werden.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 14. Juli 2020, 18:59:28
Heute haben wir nun die letzten Erdbeeren von den einmaltragenden Sorten geerntet (das Foto zeigt die letzten Früchte der Sorte 'Faith')

Wir sind recht zufrieden, haben wir doch von Mitte Mai bis Mitte Juli Erdbeeren ernten können. Die Sortenstaffelung hat ziemlich gut gepasst.
Grade die letzte Sorte, die 'Malvina' hätte ganz sicher noch besser getragen, wenn ich auch von diese Sorte eine eigenen Reihe angebaut hätte und sie nicht nur im Mutterpflanzenquartier hätte wachsen müssen.
Wie kam es zu dieser Entscheidung:
Die Pflanzen habe ich im Frühjahr 2019 als Frigo-Pflanzen eingekauft und in ein seperates Mutterpflanzenquartier gepflanzt. Sie waren recht klein, sind aber problemlos angewachsen. In 2019 haben sie zu meiner grossen Verwunderung keine einzige Blüte geschoben.
- Ich denke, dass sie für die Bildung einer Blütenanlage im Spätsommer 2018 schlicht zu klein waren. So wurden also möglicherweise im Frühjahr 2019 Erdbeerfrigopflanzen ohne Blütenanlage abverkauft. .........und wir haben uns anfänglich gefragt, ob es an der Sorte oder meiner Pflege liegen könnte, dass sie so gar nicht blühen wollten.
Also habe ich in meiner Verunsicherung im Spätsommer 2019 von den Ausläufern aus 2019 keine neue Reihe gepflanzt.
Nun, in 2020, hatten die ehemaligen Frigo's der 'Malvina' in ihrem Quartier das Winterhalbjahr 2019/2020 mit der Chance für eine normale Bildung der Blütenanlage. Und siehe da, sie zeigten in 2020 endlich ihre wahren Qualitäten, nämlich eine gute Blüte und dann auch sehr lecker, tief dunkelrote Früchte in einem späten Reifefenster.
Nun ist klar:
Auf jeden Fall werden wir die Sorte jetzt auch in einer eigenen Reihe kultivieren, damit wir in 2021 reichlich von dieser späten Sorte ernten können.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 16. Juli 2020, 22:22:20
hier mal ein Foto von letzten Viertel der 11 m langen Erdbeerreihen.

Schon eine ganze Weile beobachte ich ein geringeres Wachstum aller Erdbeerreihen, sortenunabhängig, in diesem Bereich. Was da wohl los ist?
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So recht will mir nichts dazu einfallen ::)
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Hier nun die Antwort auf die kürzlich gestellte Frage:
Ich habe heute die Reihen der Altpflanzen "ausgeputzt"/die alten Blätter abgeschnitten, sowie unnötige Ausläufer entfernt und dabei festgestellt, dass alle Erdbeerreihen in diesem hinteren Bereich sortenübergreifend mit Wühlmausgängen unterwandert sind.
Das ist natürlich nicht so schön, aber trotzdem bin ich total erleichtert, den schliesslich sind die Erdbeerpflanzen nicht erkrankt, sondern "nur" ihrer Wurzeln beraubt. Das ist mir von allen Begründungen noch die beste.

Also habe ich die 11 m langen Reihen gekürzt (bleiben immer noch 8,5 m) und werde in dem hinteren Bereich aktuell keine Erdbeeren anbauen. Irgend etwas wird sich schon für diese Ecke finden.
Alternativ kam mir der Gedanke, die bestehenden Reihen nun in Doppelreihen zu organisieren. Platz genug ist dafür ja, weil die Wege so schön breit angelegt sind und weil reichlich kräftige Ausläufer vorhanden sind.





I
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Wolkenfeder am 15. August 2021, 22:51:09
Bei der früher selbstverständlichen Herbstpflanzung haben sie jetzt immerhin ein ausgedehntes Wurzelwerk, 
und nicht nur das, auch die Blütenanlagen werden im Spätsommer/Herbst gebildet.
Je eher die Jungpflanze (im August) an ihren zukünftigen Platz gepflanzt wird, um so besser kann sie Blätter entwickeln und dann auch Blütenanlagen bilden.
In einem alten Erdbeerkulturhandbuch las ich, dass die Blühfreudigkeit im nächsten Jahr davon abhängig ist, mit wieviel Blattmasse die junge Pflanze in den Winter gehen konnte.

Pflanzt man also erst im Frühjahr diese kleinen Baumarktpflänzchen, kann wohl kaum eine Ernte erwartet werden.

Ich habe mich wirklich versucht einzulesen. Ich bin aber von zwei Informationen sehr verwirrt.
Zum einen heißt es, dass man nach der Ernte/vorm Winter das Laub der Erdbeerpflanzen entfernen solle. Manche fahren wohl mit dem Rasenmäher drüber. Manche lassen es aber auch als Winterschutz dran. Was ist da die richtige Vorgehensweise?
Und die Bildung der Früchte findet ja jetzt im September/August statt - wenn ich da die Blätter entferne - entferne ich auch aus Versehen die Blütenanlagen für nächstes Jahr? Ich erkenne da um ehrlich zu sein nur Blätter.
Ich habe zum ersten Mal Erdbeeren gekauft und sie jetzt eingepflanzt und würde gerne alles richtig machen. Ich lasse die Blätter jetzt erstmal an der Pflanze und hoffe, dass ihr mir helfen könnt. Vielen Dank schonmal im Voraus.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Witan am 16. August 2021, 01:47:16
Ich selber habe inzwischen beides ausprobiert, früher die Pflanzen nur gründlich von alten/kranken Blättern gereinigt und sonst alles stehen lassen, dann aber auch Mal alles weggeschnitten ohne das Herz zu verletzen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich keinen großen Unterschied gemerkt habe in der Qualität der Pflanzen und der Ernte im Folgejahr, also würde ich sagen, dass beides legitime Methoden sind.

Es soll wohl so sein, dass ältere Erdbeerblätter Hemmstoffe für Wachstum und Fruchtbarkeit bilden, da ich aber sowieso immer sehr häufig und mühsam meine Pflanzen gepflegt habe, bleiben da sowieso kaum alte Blätter stehen. Dennoch würde ich inzwischen allein aus Zeitersparungsgründen einfach die gesamte Pflanze zuschneiden, dementsprechend wohl ein Vorteil, wenn man nicht extrem viel Zeit in die Pflege investieren will nach der Ernte.

Mit dem Rasenmäher würde ich sicherlich nicht drüberfahren, da wäre mir viel zu riskant doch das Herz der Pflanzen zu beschädigen, aber es gibt wohl Leute, die es auch so handhaben.
Ja, die Anlagen für Blüten werden bereits im Vorjahr nach der Ernte gebildet, dies findet jedoch innerhalb des Herzens der Pflanze statt, weswegen es absolut kein Problem ist wenn du irgendwelche Blätter entfernst, die Blütenanlagen aber damit auch die gesamte Pflanze schädigst du nur, wenn du das Herz beschädigst, also das Zentrum der Erdbeerpflanze aus dem neue Blätter, Ausläufer und Blüten entspringen.

Wichtig ist nur, dass du bedenkst, dass diese Pflegemaßnahmen nur für einmaltragende Erdbeeren so geltend sind. Bei immertragende Erdbeeren sollte man anders vorgehen, aber ich gehe Mal davon aus, dass du einmaltragende Erdbeeren besitzt. Wichtig ist auf jeden Fall das regelmäßige entfernen von Ausläufern, kranken oder auch alten Blättern bzw. abgestorbenem Pflanzenmaterial im allgemeinen das Krankheiten hervorrufen kann.

Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Wolkenfeder am 16. August 2021, 11:09:07
Witan, wow, ganz herzlichen Dank für die ausführliche Antwort!
Das muss man erstmal wissen, dass die Blütenanlagenschon jetzt in dem kleinen Herzchen stecken. Dann lass ich das Grün einfach dran und entferne es nächstes Frühjahr.
Ich habe einmal tragende und immertragende.
Ich recherchiere gleich mal weiter.
Danke nochmals.
Titel: Re: Pflege der Erdbeeranlage
Beitrag von: Gänselieschen am 08. Oktober 2021, 12:54:51
Moin Gänsel :)

hier meine Meinung zum Thema und zu Deinen Fragen:
Mein Erdbeerbeet steht jetzt im 3. oder 4. Jahr und ist inzwischen verwuchert und mit Unkraut durchsetzt, was nicht zu ziehen ist. Dann ist es Zeit, das Beet komplett zu roden. Einige Pflanzen haben auch in diesem Jahr noch ausgesprochen große gesunde Früchte getragen
ich würde ausschliesslich von diesen Pflanzen, die in diesem Jahr gut getragen haben, Ableger nehmen, weil sie entweder tatsächlich auch im 4. Jahr noch gut tragen, oder eben ehemalige Jungpflanzen aus dem letzten Jahr sind
- aber egal wie: diese Pflanzen scheinen recht gesund zu sein. Das sollten also die Mutterpflanzenkanditaten für die Ablegergewinnung sein. Also eine Markierung dran stecken! und  - jetzt kommt's: ich würde die Jungpflanzen dieser ausgewählten Mutterpflanzen in eingegrabene Töpfe mit guter Erde leiten.
Warum so viel Aufwand?:
  • 1. Du schreibst, es ist ein altes und verkrautetes Erdbeerbeet. Demzufolge hätten es die Ableger wegen der grossen Konkurenz recht schwer, sich zu entwickeln.
  • 2. die Erde in dem Beet ist "verbraucht" und evtl. mit Schaderregern belastet.
  • 3. die Jungpflanzen geziehlt zu wässern, erscheint mir besser, als die Altpflanzen und das Beikraut auch mit zu giessen.
  • 4. die Jungplanzen kann man so viel besser im Augen behalten.
  • 5. ein unschlagbares ;D Argument: mit bereits getopften und gut bewurzelten Jungpflanzen gewinnst Du kostbare Zeit im Juli/August, wenn du das Beet wieder vorbereiten möchtest. Die bewurzelten Töpfe zur Seite stellen, die Jungpflanzen sind versorgt, ab und an mal die Töpfe wässern und Du kannst dann in Ruhe am Beet arbeiten, weil Dir keine leidlich eingeschlagenen Jungpflanzen Druck machen.
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Zitat
und ausläufern, wie wild. Von diesen Pflanzen werde ich Ausläufer nehmen.
Wie oben gesagt, ist es meiner Meinung nach besser, sich jetzt die besten Mutter-Pflanzen auszusuchen.

Zitat
Irgendwie habe ich von früher noch in Erinnerung, dass man nur im 1. Jahr Ausläufer nehmen soll, dann seien sie besser. Aber es leuchtet mir nicht ein. Gesunde Pflanzen - gesunde Ausläufer.
ich denke, dass diese "Regel" nicht vorrangig etwas mit der Gesundheit zu tun hat. Es geht meiner Meinung nach darum, dass die 1. Ausläufer hinter der Mutterpflanze die früheste und also auch die kräftigste Jungpflanze ist.
Das wiederum hat viel mit den gewünschten Erntemengen im nächsten Jahr zu tun: Je kräftiger die Pflanze und um so früher die Neuanlage gepflanzt wird, um so besser ist die Erntemenge im Folgejahr - dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass Erdbeerpflanzen nur dann im nächsten Jahr blühen, wenn sie im Herbst davor ihre Blütenanlagen ausbilden konnten. Dafür brauchen sie aber eine Mindestanzahl an Blätter (mindestens 6, wird gesagt)
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Du siehst, auch unter diesem Aspekt, ist es meiner Meinung nach ganz besonders in Falle Deiner Beet- und Kulturvorraussetzungen, eine gute Maßnahme, die Jungpflanzen in Töpfe zu leiten. Es mag zwar jetzt mehr Arbeit sein, rentiert sich aber auf lange Sicht sehr. ( ;D vorausgesetz die Töpfe werden ohne Lücke gut versorgt ;D )
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Zitat
Welche Erfahrungen habt ihr dazu, von alten Pflanzen Ausläufer zu verwenden?
dazu habe ich keine Erfahrungen, weil ich es immer vermeide.
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Es wird noch ein paar Früchte zum Naschen geben und ich lasse noch etwas stehen und werde bewässern, damit die Senker kräftiger werden. Und dann tabula rasa.
  :) siehe oben  :)

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Allerdings muss ich auch das Beet wieder verwenden, was natürlich nicht so schön ist. ....................
.................Ich werde also verdammt viel Kompost brauchen um reichlich neue Erde rein zu bringen.
hm  ::) Du hast recht, das ist keine idealer Methode. Hier mein Gedanke:
Wäre es vielleicht denkbar, wenigstens für eine kurze Zeit in der frischen Anlage auf den zukünftigen Wegen eine Gründüngung zu praktizieren? Das hätte den Vorteil, dass sich die Erdbeerjungpflanzen schon entwickeln und einwachsen können und trotzdem könnte man dem Boden einen Pflegeschritt zukommen lassen. (ich würde z.b. Tagetes nehmen. Die frieren schon bei wenigen Froststunden zuverlässig ab)

Aber egal wie Du es machst: Ich wünsche Dir viel Erfolg für Deinen Erdbeersommer 2021 :-*

Nemi



Edit hat noch einen Schreibfehler gefunden ::) und beseitigt :)

Ich möchte berichten, wie es weiter gegangen war mit diesem Erdbeerbeet. Es waren letztlich doch deutlich weniger verwertbare Senker als gedacht und Nemi war so freundlich und hat mir eine große Ladung von 5 verschiedenen Sorten Erdbeerpflanzen gesandt. Alles perfekt verpackt, beschriftet. Die kamen super taufrisch hier an und wurden auch gleich gepflanzt. Ganz wenige waren wirklich noch klein - die meisten waren prima Pflanzen.

Ich hatte zwischenzeitlich das Beet komplett gerodet und sehr viel gute neue Erde mit eingebracht. Wirklich viel. Bodenaustausch wäre ein gewagtes Wort, aber tw. trifft es zu. Leider war der Boden durch herbstlichen Regen und Tritt doch recht verdichtet - ja, auch Sandboden lässt sich verdichten. Ich konnte erst recht spät pflanzen und musste ziemlich oft umgraben und auflockern. War ne Menge Arbeit.

Der Winter war mal wieder ein richtiger Winter mit viel Schnee und Kälte. Im Frühling war hier so gut wie alles vier Wochen zu spät. Auch das Erdbeerbeet kam nicht in die Gänge, trotz viel Liebe und Fleiß. Einige Pflänzchen waren auch ausgewintert. Ich musste auch sehr zeitig anfangen von oben zu bewässern. Um das Beet herum ist auf einer Seite eine Buchsbaumhecke, so dass Pflanzen hinter der Hecke vermutlich erst Sonne sehen, wenn sie wirklich hoch steht.

Jedenfalls hatte ich eine recht kleine Ernte und bissel was zum Naschen. Eine Reihe Pflanzen hat sich toll entwickelt, die Sorte liefere ich mal nach. Wäre ja interessant. Nun stehe ich schon wieder vor der Frage, was ich mache. Soll ich einfach auf das nächste zweite Standjahr hoffen und das Beet nochmal akribisch herrichten?? Oder nochmal alles raus - außer der gut tragenden Reihe - und neue Pflanzen an einer anderen Stelle - nciht mehr in dieses Beet setzen - ich tendiere zu letzterem. Eine Freundin kommt sich die Sache nachher mal ansehen, die hätte auch noch ein paar schöne Senker übrig. Das ginge dann noch recht schnell - immerhin ist schon Oktober.

Gesammelte Fixpunkte:

1. es war ein Beet, auf dem vorher Erdbeeren standen
2. es könnte auch schon dort zu schattig sein
3. zu viel Bewässerung von oben
4. egal, wen man fragt - es war ein mieses Erdbeerjahr.

@ Nemi - falls du noch hier reinschaust über kurz - deine Meinung würde mich natürlich besonders interessieren.