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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Peace-Lily am 19. März 2015, 13:40:55

Titel: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Peace-Lily am 19. März 2015, 13:40:55
Hallo,

habt ihr Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst? Braucht man dafür spezielle Pflanzen oder kann man jede Pflanze so zurecht schneiden, dass sie an ein Spalier passt? Ich will eine Aprikose die mittelgroße Früchte hat und sehr süß und saftig ist. Ich las bisher über die Orangered und die Ungarische Beste und die Hargrand. Kann mir jemand sagen welche davon die kleinsten Früchte hat? Ich mag lieber kleinere Aprikosen ich glaube die schmecken besser. Und welche Pflaume oder Zwetschge ist am süßesten und saftigsten? Diese zwei Ostsorten brauche ich noch, dann bin ich mit Obst komplett.
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: b-hoernchen am 22. März 2015, 19:04:33
Bei Aprikosen müsste jede Sorte als Spalierobst gehen. Ich hab' noch nie gehört, dass eine ein "Antispalier-Gen" mitbekommen hätte.

Ich hab' noch nicht viel Aprikosen aus Deutschland probieren dürfen, man hört ja wahre Wunderdinge. Beim Bauern oben am Berg durfte ich mal eine vom Spalier probieren. Ich war eher enttäuscht - ziemlich trocken das Ding, obwohl durchaus reif und dabei gar nicht so süß. Ich hab' schon bessere aus dem Laden gegessen.

Ich bin ja jetzt kein Sortenkenner, aber weil ich weiß, dass hiesige Baumschulen / Gärtner meist ihren Kunden die Standardsorte "Ungarische Beste" andrehen, vermute ich, dass der Bauer am Berg auch diese Sorte hat.
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Peace-Lily am 23. März 2015, 10:52:34
Also ich hatte die Auswahl zwischen mehreren Sorten. Es gab Hargrand und Orangered und noch eine Zwergaprikose. Die Ungarische Beste hab ich auch deswegen genommen, weil ich von etlichen Leuten gelesen habe, dass sie am besten schmeckt. Ich werde sehen wie es sich entwickelt. Ich habe ja auch noch zwei türkische Zuckeraprikosen, die werden aber noch ein paar Jahre brauchen bis sie das erste Mal tragen.
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: b-hoernchen am 24. März 2015, 11:07:56
Die Ungarische Beste ist m. W selbstfruchtbar. Orangered ("Barth") bräuchte einen Fremdbefruchter.
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Peace-Lily am 24. März 2015, 11:39:50
Die Ungarische Beste ist m. W selbstfruchtbar. Orangered ("Barth") bräuchte einen Fremdbefruchter.

Ah, danke für die Info. Ich hab mich gester nochmal durchs Web gelesen und dabei erfahren, dass erfolgreiche Aprikosenzüchter wenn Frost droht und schon Blüten da sind, diese mit einem Betttuch (huch, wie das aussieht ttt :o ) abdecken und dann würden die Blüten das überleben. Da muss man den Baum natürlich klein halten, damit man das machen kann. Ist ja am Spalier gegeben.
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Bienenkönigin am 24. März 2015, 13:04:30

Ja, das sieht schon komisch aus. Meine Nachbarn meinten auch ich wolle Christo spielen, als ich meine Pfirsiche in Betttücher wickelte. Hier am Bach ist es auch immer noch mal frostig, wenn die Gefahr sonst überall vorbei ist.
LGr.
Bienenkönigin
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Peace-Lily am 24. März 2015, 17:27:19
Ich meinte eigentlich, dass die drei ttt in dem Wort Betttuch komisch aussehen, aber die Aprikosen sehen bestimmt auch komisch aus im Betttuch ;)

Ja, da könnte man meinen Christo wäre am Werk gewesen. Lustig. War eben nochmal im Baumarkt um nach Sorten zu suchen und fand dabei:

Die Aprikose Early Orange und Klosterneuburger. Mal googeln was die ausmacht.

Und was steckt eigentlich für eine Pflanze in der Unterlage wenn St. Julien A oder Wavit dran steht?
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Apfelmann am 24. März 2015, 18:57:34
Aprikosen und Pflaumen sind sehr wüchsig und im Spalier sehr schwer zu bändigen, der Schnitt muß sehr stark sein, wenn die Grundform entsteht sind mindestens 2 Schnitte im Jahr nötig.
Aprikosen und auch Pflaumen sind sehr fruchtbar, bei schwachem Schnitt vergreisen die Bäume sehr schnell, sie können sich regelrecht verausgaben.

Beim Schnitt sind die Herkünfte/Typen zu beachten, es gibt im Fruchtansatz einige Unterschiede.

LG
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wild Obst am 25. März 2015, 07:19:12
Und was steckt eigentlich für eine Pflanze in der Unterlage wenn St. Julien A oder Wavit dran steht?

Hinter St. Julien A steckt eine Selektion von Prunus domestica (manche unterscheiden P domestica weiter und dann wäre es eine P insititia oder Prunus domestica subsp. insititia), zu deutsch eine Pflaume, genauer eine der Sortengruppe Kriechen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kriechen-Pflaume

Hinter Wavit steckt eine Selektion aus Sämlingen der Wangenheimer Zwetschge der LWG Bayern.

Infos zum Verhalten (Wuchsstärke, Bodenansprüche und Einfluss auf Früchte usw) der Unterlagen gibt es zB hier:
http://www.veredeln.info/unterlagen/pflaumenunterlagen/
http://www.garten-ffb.de/PDF/unterlagen.pdf
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Peace-Lily am 26. März 2015, 09:31:14
Aprikosen und Pflaumen sind sehr wüchsig und im Spalier sehr schwer zu bändigen, der Schnitt muß sehr stark sein, wenn die Grundform entsteht sind mindestens 2 Schnitte im Jahr nötig. Aprikosen und auch Pflaumen sind sehr fruchtbar, bei schwachem Schnitt vergreisen die Bäume sehr schnell, sie können sich regelrecht verausgaben. Beim Schnitt sind die Herkünfte/Typen zu beachten, es gibt im Fruchtansatz einige Unterschiede.LG

Sind denn die fertigen Spalierobste anders? Andere Unterlagen etc. Ich möchte eigentlich nicht so ein klassisches Spalier, ich finde die Baum- oder Buschform schon gut, ich werde dann wohl eher vorne und hinten was abschneiden, so dass eine flache Form entsteht und die Äste vielleicht locker im 30-45 Grad Winkel anbinden. Bin sehr gespannt. Im Moment möchte ich erstmal wachsen lassen und beobachten. Gibt es bei Zwetschgen und Aprikosen auch Wassertriebe, wenn man zuviel schneidet? Gestern im Gartenmarkt habe ich zum Glück meine Hauszwetschge als Busch erstanden. Der Gärtner meinte, dass hier ein gutes Aprikosenklima wäre.

Hier fand ich einen interessanten Link zum Obstbaumschnitt:

http://www.gartenfreunde-wismar.de/gartentipps.htm

Was die Unterlagen betrifft, man könnte dann ja Wurzelausläufer als eigenen Baum ziehen.

Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: strohblume am 07. April 2015, 21:25:37
 Hallo Ich buddel heute im Beet und sehe da Aprikosenkerne die gekeimt sind also flux die Keimlinge in kleinen Töpfen gesetzt und ins Gewächshaus getragen. was sagt Ihr kann da was draus werden.????
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: cydorian am 07. April 2015, 21:28:08
Vermutlich Aprikosen, da es Aprikosenkerne waren.

Oder meinst du etwas Anderes? Voraussagen über die Fruchtqualität, die diese Sämlinge mal ein paar Jahren haben? Das wäre ein Blick in die Glaskugel.
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Zwiebeltom am 07. April 2015, 21:28:33
Da wird was draus (jedenfalls wenn man sie wachsen lässt) - Aprikosenbäumchen.

Was sollen sie jetzt im Gewächshaus nachdem sie draußen schon gekeimt sind?
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: JörgHSK am 07. April 2015, 21:55:46
Prunus insititia ist für St. Julien A die im Moment gültige Bezeichnung. Aber die machen Ausläufer!

Du schreibst das du gerne Spalierobst haben möchtest, aber nicht so ein klassisches Spalier. Was möchtest du denn?
Das ist sicherlich auch keine so gute Idee einfach hinten und vorne was abzuschneiden, ich habe das auch schon gemacht, man wird nie das bekommen was man so will. Die Verzweigungen sind nicht ideal, zu wenig Fruchtholz an den falschen Stellen, und da wo nix ist kommt auch nix mehr. Wäre da schon besser sich junge einjährige Veredelungen zu besorgen und diese zu erziehen.

Guck mal auf dieser Seite, der Mann hat auch Aprikosen- und Pflaumenspaliere...

http://www.bornschein-kd.de/index.html

Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: strohblume am 07. April 2015, 22:13:22
Da wird was draus (jedenfalls wenn man sie wachsen lässt) - Aprikosenbäumchen.

Was sollen sie jetzt im Gewächshaus nachdem sie draußen schon gekeimt sind?
Beschützerinstinkt?
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Peace-Lily am 08. April 2015, 16:49:09
Das ist sicherlich auch keine so gute Idee einfach hinten und vorne was abzuschneiden, ich habe das auch schon gemacht, man wird nie das bekommen was man so will. Die Verzweigungen sind nicht ideal, zu wenig Fruchtholz an den falschen Stellen, und da wo nix ist kommt auch nix mehr. Wäre da schon besser sich junge einjährige Veredelungen zu besorgen und diese zu erziehen.

Wird denn beim Spalierobst nichts abgeschnitten sondern nur in Form gebogen? Eigentlich ist das auch nicht so meins, wenn es zu sehr in Form gebogen wird.

Ich bin doch mehr für natürlichen Wuchs. Wenn ich vorne und hinten was wegschneide regt das doch das Wachstum auch wieder an. Ich denke ich werde die natürliche Buschform beibehalten und die Äste eher etwas kürzer halten und den Baum klein.
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: JörgHSK am 08. April 2015, 22:43:32
Beim Spalierobst wird geschnitten(Sommerschnitt, Winterschnitt), gebogen, gestutzt bzw. pinziert(junge Triebe im Juni/Juli).

Bei meinen Äpfeln mache ich zusätzlich noch halbmondförmige Schnitte an den einjährigen Trieben über jeder Knospe. Das führt dazu das jede Knospe austreibt, dadurch hat man gleichmäßig Fruchtholz.

Wenn du mehr für natürlichen Wuchs bist, wie genau soll dieser Baum denn aussehen? Natürlich regt das doch das Wachstum auch wieder an, wenn du vorne und hinten was wegschneidest. Hast du für eine "dreidimensionale" Buschform keinen Platz? Die Äste kürzer und den Baum kleiner, das ist bei Aprikosen und Pflaumen schwierig. Natürlich ist das möglich aber man muss den Baum gut pflegen, Sommerschnitt z.B. ist da Pflicht. Winterschnitte sind beim Steinobst nicht so gut, und wenn man doch schon mal im Winter schneidet dann führt das nur zu starkem Neutrieb.

Mit dem pinzieren förderst du die Blütenknospenbildung, die jungen Triebe werden ab Anfang Juli(so ist es zumindestens bei der Birne, müsste noch mal schauen wie das bei Steinobst ist), enspitzt, mit dem Fingernagel wird die Spitze rausgekniffen. Macht man das zu früh, treibt das ganze wieder normal durch, zu spät klappt auch meist nicht.

Überleg dir doch mal wie so ein Baum aussehen könnte der 50-80cm Stamm, und dann Kerzenleuchterartig 3 Äste gebogen nach oben und ein Mitteltrieb, alles schön mit Fruchtholz besetzt. :o
Titel: Re:Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: kaieric am 14. April 2015, 11:33:47
wenn dich der weg nicht reut, peace-lilly, könntest du es in frankreich versuchen, wo es ja eine rege tradition in der erziehung von spalieren gibt - mit einer enormen vielfalt an spalierformen. im mir benachbarten lothringen bspw. hier
die tochter spricht übrigens gut deutsch. die ware ist bildschön, und sie haben wahre spezialitäten, auch historische sorten, für deren verwendung als spalier sie bereits preise erzielten.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Floris am 23. Februar 2017, 21:01:09
Auf der Suche nach Möglichkeiten für die Erziehung eines kleinen und schmalen Zwetschbaumes landete ich auch bei Anleitungen zum Spalierobstschnitt. Leider bei verschiedenen Methoden, so dass ich nicht zu einer klaren Ansicht kam wie zu verfahren sei.
Vor allem der sicherlich erforderliche Sommerschnitt wird unterschiedlich dargestellt, mal als ein fortwährendes Pinzieren junger Triebe, mal als ein spätsommerlicher Rückschnitt des Neutriebes. Vor allem fand ich auch unterschiedliche Angaben zu den jeweiligen Terminen wann was zu geschehen habe.

Leider habe ich hier auch keine Beiträge finden können in denen jemand der Spalierobst selbst erzieht berichtet, wann er was macht, obwohl viele erwähnen dass sie Spalierobst haben oder sich welches zulegen wollen.

Ich möchte deshalb diesen Faden dazu nutzen, meine diesbezüglichen Versuche mit Zwetsche und Aprikose zu zeigen und mich jeweils zu melden, wenn ich etwas an den Bäumen mache.

Zuerst meine Zwetsche unbekannter Sorte (Etikett verbaselt), reift 2 Wochen vor Hauszwetsche und ist sehr angenehm zu essen. Der Baum ist jetzt neun Jahre alt und trägt seit dem dritten Jahr. Er darf jedes Jahr noch etwas größer werden, bald werden wir vom Fenster aus ernten können.
Ich habe versucht, mehrere Etagen flach abgehender Äste übereinander zu entwickeln, nach vorne und hinten ist er aus gegebenem Anlass flach.

Er steht jetzt noch so da wie er in den Winter gegangen ist, demnächst bekommt er seinen Frühjahrs-Auslichtungsschnitt. Die nach oben weisenden Austriebe als Folge des Sommerschnitts (auf ein nach oben bzw. innen weisendes Auge) werden dann ebenfalls entfernt damit er schön waagerecht weiter nach außen wächst.


Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 23. Februar 2017, 22:03:33
https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/pflaumenbaum-schneiden-8581
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Floris am 23. Februar 2017, 22:33:49
Wo meinst du, dass der Wasserschosser hat?
Ich schneide auf keinen Fall während der Winterruhe. Der Baum wächst auch so stark genug.

Und dann noch einen Sommerschnitt
Diesen lapidaren Satz habe ich oft gelesen, er bringt mich in seiner Schlichtheit leider nicht weiter.

edit: schade, dass du deinen Beitrag zwischenzeitlich wieder entfernt hast

Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 25. Februar 2017, 23:22:09
In dem Link, denke ich ist es gut erklärt, hast du es gelesen?
Die ganzen langen Endtriebe sind Wassertriebe. Blüten sind an 2-3 jährigen Trieben, daher können sie weg. (1-jährige)
Man kann sie schon im Herbst nach der Ernte entfernen.
Der Hauptschnitt ist im Sommer. Konkurrenzleittriebe gehören weg.
Ich würde die Krone etwas lichter gestalten.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 25. Februar 2017, 23:47:04
Der Baum sieht super aus Floris. Wasserschosser sind dort nicht vorhanden. Die Triebverlängerungen sind per Definition keine Wassertriebe. Wieso sollte man die auch entfernen wollen? Irgendwoher muss ja das neue Holz kommen. Natürlich bleibt da nicht alles stehen. Das macht die Triebverlängerung aber nicht zu Wasserschossern.

Nach dem noch vorzunehmenden Auslichtungsschnitt ist das ein sehr schön erzogener Baum.

Meine einzige Anmerkung wäre die sehr horizontale Ausrichtung der Leitäste. Da wir hier bei Spalierobst sind, wäre das natürlich ok. Der Baum soll aber frei stehen oder eine freier Fächer werden? Ohne Unterstützung der Leitäste würde ich befürchten, dass diese sich unter Vollertrag absenken. Bei meinen frei stehenden Bäumen erziehe ich die Leitäste daher zunächst ebenfalls fast horizontal, um gute Astabgänge zu erhalten. Dann lasse ich sie aber recht steil vertikal ansteigen, in etwa so wie beim Öschbergschnitt. Das Element habe ich übernommen. Durch den Ertrag senken sich die Leitäste von allein in die optimale Position, ohne dass der Leitast sich zu sehr absenkt und dann den Zug verliert.

Wenn man die Leitäste vertikaler leitet, müssen die höher stehenden Triebe der Stammverlängerung etwas mehr in Zaum gehalten werden, um noch genug Licht einzulassen. Bei Deinem Exemplar ist in Zukunft auch darauf zu achten, dass die Krone nicht zu dicht wird. Den einen oder anderen Fruchtast aus der Stammverlängerung wird man dann entfernen oder zurücknehmen müssen.

Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Floris am 16. März 2017, 20:44:31
Ja das ist so eine Sache, mit der Ausrichtung der Äste wenn man kein Gerüst zum Anheften hat, ebenso mit der Regulierung der Wuchsstärke.
Die Seitenäste waren zu Beginn leicht ansteigend, haben sich dann durch das Fruchten bereits abgesenkt. Durch die Regulierung der Länge und evtl. gelegentliches Ableiten auf einen aufsteigenden Neutrieb versuche ich die Form zu halten. Die Triebenden zeigen immer ein wenig nach oben. Bisher steht der Baum recht stabil, ich denke ich kann die Spannweite noch etwas erhöhen.

Diese Woche habe ich ihn nun geschnitten, nachdem die Knospen schwellen und das Grüne zwischen den Knospenschuppen beginnt durchzuschimmern. Ich denke dass durch den recht späten Schnitt der Austrieb nicht zu sehr angeregt wird.
Ich habe einen älteren Trieb im mittleren Bereich entfernt, ansonsten nur einjährige Triebe die überzählig waren weggeschnitten.
Nach vorne, hinten und ganz oben habe ich einige einjährige Triebe, wie es in den Unterlagen zum Spalierobstschnitt die ich habe empfohlen wird, auf wenige Augen zurückgeschnitten. Triebe die zur Seite weisen habe ich nicht angeschnitten. Das Schnittholz liegt noch vor dem Bäumchen auf dem Boden.



Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 17. März 2017, 10:47:39
Mir gefällt der Baum.

Es würde aber sicher nicht schaden, wenn Du von Jahr zu Jahr auch mal einen der stärkeren Triebe aus der 2., 3. und 4. Etage auf Stummel ganz zurücksetzst und in Spindelmanier dort neues Fruchtholz erziehst.

Davon profitieren die unteren Leitäste. Die Leitastverlängerungen hast Du relativ lang gelassen, was ich grundsätzlich nach beendetem Aufbau auch so mache. Je nachdem wie stark sich die Äste bei Ertrag noch senken, musst Du schauen, ob da nicht doch auch noch etwas kürzer geschnitten werden muss. Eventuell musst Du die Früchte ausdünnen.

Das sind aber Kleinigkeiten. Den Aufbau finde ich gut.

Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Floris am 01. Juli 2017, 10:55:10
Erwartungsgemäß ist der Zwetschenbaum ziemlich gewachsen, das Laub ist dieses Jahr sehr gesund, auch kaum Blattläuse dran.
Früchte hat er auch, die hängen aber innen und sind aus diesem Abstand nicht zu sehen.

Die meisten neuen Triebe haben bereits eine Endknospe, zur die sehr starken und steil stehenden noch nicht.
Das ist jetzt die Zeit wo ich mit dem Sommerschnitt anfange.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 01. Juli 2017, 20:40:58
Ja, sieht gut aus, viel Wuchs. Ich geh jetzt auch an meine Mirabelle.

Voller Ertrag bis kurz vor der Erschöpfung ist mit Spalier wohl nicht einfach.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Floris am 01. Juli 2017, 22:31:47
Er ist ja noch relativ klein und steht vermutlich auf einer der üblichen starkwachsenden Unterlagen. Deshalb bin ich ganz zufrieden, dass er jedes Jahr ein Eimerchen voller Früchte bringt.
Ich habe jetzt zunächst mal alle langen Triebe die nach oben oder nach vorne standen entfernt. Dadurch ist die flache aber breite Kronenform wieder besser erkennbar.
Aus den Vorjahren weiß ich, dass er auch auf diesen rel. späten Schnitttermin mit erneutem Austrieb reagiert. Deshalb warte ich noch ein paar Tage, bevor ich weiter Triebe anschneide.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Floris am 08. Juli 2017, 22:46:45
heute habe ich nun den Schnitt gemacht, der beim Spalierobst im Sommer empfohlen wird: Das Einkürzen der jungen Triebe auf 4 - 5 Augen. Dadurch hat er wieder seine Ausdehnung von Frühjahr, nur ein wenig breiter ist er geblieben.
Er ist jetzt recht durchsichtig und man sieht die Früchte (bei dem Standort direkt am Weg nicht so günstig), ich denke aber, dass er wie all die Jahre vorher nochmal gut durchtreiben wird. Bisher ist er immer bis zum Herbst gewachsen, hat aber noch rechtzeitig Endknospen gebildet.
So flach wie ein echtes Spalier ist er nicht erzogen, ich denke dass er dazu noch zu klein ist und in dem Fall viel zu stark austreiben würde. Für dieses Jahr ist nun Schluss, der nächste Schnitt steht erst wieder im späten Frühjahr  an.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: willi2000 am 08. Juli 2017, 23:28:32
Moin Floris,
das Bäumchen sieht gut aus.

Ich schneide bei Steinobst meist erst mit der Ernte. Da treiben sie auch nicht mehr aus.
Eventuell noch Auslichtungsschnitt: Ende Mai, Anfang Juni.

Gruss,
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 15. Juli 2017, 23:42:41
Mit einem Schnitt im Sommer komme ich nicht wirklich hin.
Ich schneide meist eher auf 6-8 Augen, die treiben meist nochmal aus und spätestens im Winter kürze ich dann die beiden oberen Neutriebe komplett weg, so dass 4-6 Augen stehen bleiben.
Dieses Jahr habe ich mal eher spät geschnitten und rechne trotzdem noch mit Neutrieb.

Insgesamt ist aber trotzdem der Wurm drin.

Nancymirabelle auf Myrobalane.

(http://up.picr.de/29799766ue.jpg)

(http://up.picr.de/29799767pl.jpg)
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: strohblume am 22. Juli 2017, 09:47:40
Hallo Thuja Thujon deine Mirabelle gefällt mir ausgesprochen gut! man könnte auch noch einen stabiles Spalier setzen, ich hatte auch dieses Jahr auf Myrobalane veredelt ,wie sind deine Erfahrungen ,es sieht ja aus als ob sie sehr stark wächst,ist für dich die Unterlage optimal? Möchte auch ein Spalier machen aber auf 2-3m Breite halten? Was sagst du dazu?
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 22. Juli 2017, 12:03:48
Bei dem Platzangebot solltest Du keinesfalls Myrobalane als Unterlage nehmen. Versuche es mit St. Julien A, die ist dafür locker wüchsig genug. Es wird selbst damit schwer sein, die von Dir genannten Maße nicht zu überschreiten.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 22. Juli 2017, 22:13:05
Zumal Myrobalane Ausläufer macht.

2-3m, da gibts nicht viel Steinobst weil die Unterlagen größtenteils fehlen. Wenn dann ist was bei Süßkirsche dabei, Gisela 5 oder 3, bzw wovon ich null Ahnung habe, das sind die Unterlagen fürs Zwergobst. Vielleicht kann jemand anderes mehr dazu sagen.

2-3m Platz wären bei mir ein Apfelspalier. `Manga Super´ etwa, der steht neben meiner Laube an der Wand.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 08. Oktober 2017, 00:39:21
Schöne Spalieraprikosenbäume
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 08. Oktober 2017, 00:41:01
Noch komplett grün die Bäume.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 08. Oktober 2017, 00:42:45
Verschiedene Sorten
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 08. Oktober 2017, 00:44:49
 :)
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 08. Oktober 2017, 07:31:55
Das sind wirklich schöne Bäume, allerdings hat das bei Aprikosen bei mir so nicht geklappt. Die unteren Leitäste sind zu flach, die haben zwar 2 Jahre gut getragen sind aber nicht mehr weitergewachsen und völlig verkahlt.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 08. Oktober 2017, 10:31:51
Denke auch wenns Formobst werden soll, dass die zu früh die oberen Etagen gezogen haben.

Für mich siehts eher danach aus, dass die schnell eine Fruchtwand aufbauen wollen.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 08. Oktober 2017, 14:47:51
mir kommen die unteren Äste auch zu flach vor. Aber sonst ganz nett :)
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 08. Oktober 2017, 20:03:59
Was meinst du mit "zu flach" ?
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 08. Oktober 2017, 20:58:16
Die werden sich mit beginnenden Erträgen noch absenken, unter die 90° Marke, und das ist bei Steinobst ein Problem, weils vom Baum nicht mehr versorgt wird.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 08. Oktober 2017, 22:39:02
richtig, die unteren Äste auf den Bildern, haben einen 90° Winkel. Für Steinobst sollte man eher bei 45° bleiben. Das ist beim Apfel kein Problem aber bei Steinobst wird der Ast zu schnell alt. Ich meine, dass bei einem zu hohem Winkel, auch der Gummifluss gefördert wird. Dazu muss man, wie schon geschrieben, auch die Winkelerhöhung durch den Behang immer mit bedacht werden, obwohl es beim Spalier ein kleineres Problem ist. Bei einer Spindel, mit den schwächeren Ästen, fällt das stärker zur Waage.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 08. Oktober 2017, 23:00:39
Die werden sich mit beginnenden Erträgen noch absenken, unter die 90° Marke, und das ist bei Steinobst ein Problem, weils vom Baum nicht mehr versorgt wird.
Die Äste können sich nicht absenken, auch bei vollem Behang, da sie an Drähten befestigt sind.
Nur beim letzten Baum sind die unteren Äste in einem nicht so guten Winkel.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 09. Oktober 2017, 08:52:20
Die Äste können sich nicht absenken, auch bei vollem Behang, da sie an Drähten befestigt sind.
Das wird dir vermutlich nichts nützen - die Bäume werden in 3 spätestens 4 Jahren so aussehen (siehe Bild). Das ist die Sorte "Hilde" - im Juni dieses Jahres (leider kein Foto - das war zu traurig, der Baum ist im 4ten Standjahr, davon im 2ten an diesem Standort) war das ein Baum völlig ohne Laub mit den rot skizzierten Leitästen. Die waren alle völlig kahl, nur am Ende hatten sie einige Blätter. Da entstehen auch keine "Wasserschosse", einfach nur nacktes Holz mit Gummifluss (anders als beim Apfel, Apfel kann jeder). Als ich ihn zurückgeschnitten habe war kein einziges Blatt mehr dran - ich muss ihn neu aufbauen. Nächsten Frühling werde ich ihn mir zurechtreissen, aber den Fehler zu flacher Leitäste mache ich nie wieder.

Das gleiche Problem gab es auch bei Hargrand (den habe ich als Flachspalier im Topf für 120 Eur gekauft - heute würde ich mir den Verkäufer vorknöpfen) und bei Goldrich - da war es mein eigener Fehler in der Erziehung.

Wenn die Leitäste zu steil stehen kannst du immer noch schneiden. Aber wenn sie zu flach stehen kannst du nur mehr radikal zurückschneiden, dann verlierst du aber mindestens 2 Jahre.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 09. Oktober 2017, 11:11:26
Daher meinte ich, dass beim Spalier drei und vier, die unteren Leitäste zu flach sind. Bei Nummer zwei sind alle vier Leidäste hart an der Grenze, wenn nicht zu flach. Beim ersten Spalier kann man nicht viel sagen.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 09. Oktober 2017, 14:17:37
Wenn ich nächstes Jahr die Bäume nochmal aufsuche, mache ich Fotos.
Sie stehen im Botanischen Obstgarten in Heilbronn.
Hier noch ein Beispiel,
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 09. Oktober 2017, 18:49:58
Die werden nächstes Jahr super aussehen (weil sie gerade erst in Form gebracht wurden), die Probleme beginnen danach. Fotos wären aber auf jeden Fall interessant.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 10. Oktober 2017, 22:09:10
Ich habe trotz allem Respekt davor. ESFY, hier ists das limitierende beim Aprikosenanbau. Früh genug erkannt, rettet manch weggesägter Ast noch den Rest vom Baum.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 11. Oktober 2017, 10:00:00
Ja, 15 km von mir entfernt hat man heuer ca. 60 Bäume wegen ESFY gerodet. Die waren allerdings immer auch stark überlastet - bei der 2ten Plantage dürften auch andere Gründe eine Rolle gespielt haben.

Das Klima bei mir ist nicht wirklich für diese Obstart geeignet - aber was solls, wenn es doch mein Lieblingsobst ist.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 11. Oktober 2017, 15:16:34
Ich besitze auch viele noch junge Steinobstbäume, weil es auch mein Lieblingsobst ist. Es ist aber in der Tat in jeder Hinsicht ziemlich herausfordernd (Erziehung, Baumgesundheit, Ertragssicherheit).

Auch ich versuche mich an einer Spalierobstreihe. Dazu habe ich parallel zu einem meiner Gartenzäune ein ca. 15 m langes Drahtspalier zwischen Holzpfosten gezogen (waagerecht gespannte Drähte bzw. nutze ich einen Kunststoffdraht). Dort pflanze ich nur Steinobst und versuche es nach Lepage zu erziehen.
Das Spalier steht im zweiten Jahr. Ich habe noch nicht alle Pflanzplätze besetzt. Der unterste Leitast ist aber praktisch fertig. Im nächsten Jahr beginne ich die nächste Ebene. Ich lerne noch ständig dazu, obwohl ich beim Obstbaumschnitt durchaus Erfahrung habe. Spalierobst ist aber eine sehr eigene Disziplin. Z.b. habe ich vor einigen Wochen versucht 2 im späten Frühjahr gesetzte Bäume ins Spalier zu biegen. Ich hatte sie das Jahr über noch aufrecht wachsen lassen, da die Wurzel mir noch nicht ausreichend verankert erschien, um den Baum herunterzubiegen. Ich hatte befürchtet, die Bäume dabei zu entwurzeln. Außerdem wollte ich den Wuchs der spät gepflanzten Bäume durch eine frühe waagerechte Formierung nicht zu stark beeinträchtigen. Die Gefahr bestand auch. Leider habe ich dennoch zu lange gewartet. Der Mitteltrieb war jeweils schon zu stark verholzt und hat den Biegevorgang trotz Einkerbungen mittels Sägeschnitten nicht mitgemacht. Die Bruchstellen liegen aber hoch genug, so dass ich den Mitteltrieb durch einen neuen Trieb ersetzen kann. Dieser Fehler kostet mich dennoch 1 Jahr bei den beiden Bäumen.

Ein häufig gemachter Fehler ist der, dass das Spalier zu schnell aufgebaut wird. Dies führt dann zu Aufbaufehlern. Man sieht dies ganz schön auf dem letzen geposteten Foto aus dem Botanischen Obstgarten Heilbronn. Bei der dort gezeigten Palmettenform sind alle senkrechten Leitäste gleichzeitig gezogen worden. Der Aufbau ist natürlich noch nicht abgeschlossen. Dies ist aber ein Fehler. Man sieht es jetzt schon, die in der Mitte stehenden Triebe werden dominant, während die Außentriebe verkümmern. Die Mitte wird durch den Baum aber mehr gefördert als die außen stehenden Triebe. Der zu erkennenden Trend wird sich im nächsten Jahr verstärken, wenn nicht korrigiert wird. Die gezeigte Erziehung missachtet ein Wuchsgesetz und wird nicht zum Erfolg führen. Der Fehler ist bei dem jungen Baum noch leicht zu korrigieren, indem im Frühjahr die Außentriebe belassen und die mittleren Triebe stark zurückgenommen werden. Entfernen würde ich sie nicht komplett, da beim Steinobst die Verkahlungsgefahr besteht. Man bekommt dort also vielleicht keinen geeigneten Trieb mehr. Deshalb würde ich nur auf Augen einkürzen. Wäre diese Maßnahme schon im Sommer erfolgt, wären die äußeren Triebe deutlich besser entwickelt und man wäre sicher 1 Jahr früher mit dem Aufbau des Spaliers fertig. Der Baum würde dann aber zum jetzigen Zeitpunkt noch unfertig wirken, was er ja auch wäre und sein sollte.

Ähnliches gilt für die früheren Fotos. Wie die Vorposter schon anmerkten, ist auch dort der Aufbau viel zu schnell und damit kopflastig erfolgt. Die unteren Leitäste drohen zu verkümmern.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 11. Oktober 2017, 17:29:43
Da es hier auch angesprochen wurde:

Bei der Frage, ob ein Leitast "zu flach" steht, kommt es nicht so sehr auf den Astwinkel an. Ich würde eigentlich immer eher zu 90° Winkeln neigen, wenn ich sie denn hinbekomme. so vermeidet man Schlitzäste zuverlässig. Wichtig ist vielmehr, wo die Triebspitze des Leitastes steht. Bei einem aus meiner Sicht optimalen Astabgangswinkel von 90° muss der Leitast dann also im weiteren Verlauf stark ansteigen, um nicht in die Gefahr der Unterordnung unter die höher stehenden Äste zu geraten. Das kann man auch beim Spalier hinbekommen, indem man den Ast nicht komplett herunterbindet, sondern das letzte Drittel oder die letze Hälfte solange deutlich aufrechter wachsen lässt, wie man "Zug" im Leitast benötigt. Misst man den Winkel der Geraden zwischen Astansatz und Triebspitze, sollte dieser ca 45° oder mehr betragen. Vielleicht war dies auch gemeint. Den Astabgangswinkel würde ich aber immer möglichst weit wählen.

Das Problem beim Steinobst im Spalier ist eher das der relativ kurzlebigen Fruchtspieße. D.h. eigentlich müsste man das Fruchtholz ja regelmäßig erneuern. Beim Kernobst schneidet man einfach die Kurztriebe regelmäßig zurück. Es sind eigentlich immer genug (schlafenden) Augen vorhanden. Das gelingt beim Steinobst viel schlechter, da die Kurztriebe dazu neigen, nach 2 oder mehr Jahren komplett abzusterben. Man muss also von Anfang an darauf achten, die Leitäste immer mit ausreichenden Trieben garniert zu lassen, die man immer auf jüngere Augen zurückschneiden kann. Man muss also mit mehr Voraussicht handeln als beim Kernobst und meiner Meinung nach mehr aktuell unproduktive vegetative Triebe zulassen, die man später in Fruchttriebe umwandelt. Diese vegetativen Triebe kann man natürlich kurz halten, indem man sie immer wieder einkürzt. Sonst geriete das Spalier schnell außer Form.

Ich experimentiere selbst noch. Das sind aber so meine Gedanken zum Steinobst im Spalier, basierend auf meinen sonstigen Erfahrungen mit der Erziehung von Steinobst. Deshalb wird üblicherweise ja auch zu Kernobst für das Spalier geraten. Ich denke ein Steinobstspalier wird aufgrund der Verkahlungsneigung wohl auch nicht so langlebig sein, wie ein Spalier mit Kernobst.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 16. Oktober 2017, 12:33:41
Mein Aprikosenbaum, über 30 Jahre alt und nie von mir geschnitten in seiner natürlichen Form.
Seine Äste wachsen zum Teil waagrecht und sogar nach unten und verkahlen nicht.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 16. Oktober 2017, 13:34:55
Das Bäumchen ist mir schon mehrfach aufgefallen. Offenbar hast Du für den Baum ein Gleichgewicht gefunden. Es ist aber schwer die Erfahrung mit Deinem Baum zu verallgemeinern. Es ist aufgrund der bonsaiähnlichen Haltung ein Sonderbeispiel. Die Krone überbaut mangels Höhenwachstum ja auch nicht.

Oder meinst Du mit dem Hinweis auf Deinen Baum, dass die oben gemachten Ausführungen falsch sind?
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 16. Oktober 2017, 14:18:10
Nein carot,
die Natur hat selbst so eine Form gewählt, dann kann sie nicht falsch sein.
Vielleicht ist das die berühmte Ausnahme von der Regel.
Ich habe keinen Einfluß auf die Form genommen, ein Bonsai wird ja geformt. Die Äste wachsen auch ineinander.
Die einzige Einflußnahme von mir ist das begrenzte Erdvolumen, 2014 habe ich ihn umgetopft.
In meinem Vorgarten wächst ein weiterer Sämling, nicht gezielt gepflanzt, er gehört sicher zu den starkwachsenden Sorten.
Er strebt stark nach oben, aus ihm werde ich ein Spalier versuchen, weil er sonst viel zu groß wird.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 16. Oktober 2017, 14:47:12
Respekt, also 30 Jahre ist wirklich bemerkenswert für eine Topfkultur! Meine ApriCompakt ist im 7ten Standjahr - die sieht aber deutlich schlechter aus und verkahlt leider sehr stark an den horizontalen Ästen. Heuer hat sie der Frost nochmal zusätzlich niedergemacht und mehr als 10 Früchte hatte sie noch nie.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 16. Oktober 2017, 14:49:49
Deshalb schrieb ich bonsaiähnlich. Der entscheidende "Eingriff" hierbei ist die Begrenzung des Wurzelraumes. Die Erziehungseingriffe in die Krone beim Bonsai erfolgen ja nicht ihrer selbst willen, sondern um diesen das gewünschte Aussehen zu geben. Wenn jeder Bonsai sich von allein (nur aufgrund der Begrenzung des Wurzelraumes) so entwickeln würde, wie vom Gärtner gewünscht, wären auch Schnitteingriffe überflüssig. Das scheint bei Dir der Fall zu sein.

Meine Frage bezog sich auf die Diskussion vor Deinem Post. "Falsch" ist insofern kein selbsterklärendes Kriterium. Es kommt eben darauf an, was man bezweckt. Für Dich verhält sich Dein uriges Bäumchen genau richtig. Wärst Du aber Obstbauer und wolltest jährlich 50 kg Aprikosen und mehr von dem Baum ernten, würdest Du den Baum anders halten müssen.
Auch ein kopflastiges Spalier ist nicht falsch, wenn man das allein auf das natürliche Wuchsverhalten eines Baumes bezieht. Der Baum wächst seiner Natur entsprechend. Er wächst dann aber nicht mehr wie gewünscht im Spalier und daher nicht mehr "zweckmäßig" in diesem Sinne.

Ein Beispiel wie Deine Aprikose habe ich auch in der Topfkultur von Obstbäumen noch nicht gesehen. Was mich tatsächlich wundert, ist dass der Baum nicht stärker vergreist. Es ist schwer einen Baum im Container genauso zu versorgen, dass er sehr lange gesund und im Gleichgewicht wächst. Meinen Glückwunsch zu Deinem Exemplar.  Vielleicht hast Du ein genetisch besonderes Exemplar, vielleicht sind es ausschließlich die Haltungsbedingungen. Ich wünsche Dir, dass Du weiterhin und noch sehr lange Freude an dem Bäumchen hast. Man könnte versuchen ihn zu vermehren und auf diese Weise zu testen. Dafür müsste man aber Knospen entnehmen und das wäre ein Schnitteingriff. Dazu mag man angesichts des Umstandes, dass der Baum 30 Jahre lang so gewachsen ist, gar nicht raten. Interessant fände ich die Ergebnisse solcher Versuche aber allemal.

Ich fürchte aber weiterhin, dass man Deine Ergebnisse nicht allgemein auf die Spaliererziehung von Aprikosen/Steinobst anwenden kann. Ohne Erziehungseingriffe werden in der überwiegenden Zahl der Fälle die oben angesprochenen Probleme auftreten (überbauende Kronen, verkümmernde untere Etagen). Die vorherigen Beiträge mit den Erfahrungen anderer User und im Prinzip auch jedes Lehrbuch zur Obstbaumerziehung zeigen das. Dein Baum ist insofern noch nicht einmal ein Gegenbeispiel, weil er gerade nicht überbaut. Was mich aber tatsächlich erstaunt ist -wie oben bereits geschrieben-, dass er nach allem was Du schreibst nicht stärker vergreist. Langlebiges Fruchtholz ist mir beim Steinobst noch nicht unter gekommen. Eine gewisse Ausnahme hiervon sind Süßkirschen. Auch da macht es aber Sinn, das Fruchtholz nicht zu alt werden zu lassen.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 16. Oktober 2017, 15:02:21
Leider hatte er die letzten 2 Jahre keine Früchte, weil Spätfröste erst die Blüten und dieses Jahr die kleinen Früchte zerstörte.
Interessant wäre, ob die Samen diese Eigenschaften weitervererben.
Der Kern stammte von einer Bergaprikose, türkisch?
Carot,
möchtest du ein Foto deiner Spalierbäume zeigen, damit man sieht wie du sie formst?
I
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 16. Oktober 2017, 16:10:05
Ich werde mal versuchen, brauchbare Fotos zu machen. Mein Garten liegt 2 Autostunden von meinem jetzigen Wohnort entfernt, so dass ich leider nicht häufig dort sein kann. Glücklicherweise benötigen Obstbäume ja nicht ganz so häufige Eingriffe, wie z.B. Gemüse.

Im Moment ist das Spalier auch noch sehr jung. Die unterste Leitastetage ist gebildet. Bei Lepage werden die Leitäste ja auf einer Etage in eine Richtung und in der nächsten Etage dann in die entgegengesetzte Richtung geführt. Den wirklichen Charakter dieses Spaliers kann man also frühestens nach der 2. Etage wirklich sehen. Soweit bin ich damit noch nicht.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 16. Oktober 2017, 16:37:54
So sieht mein Topfbäumchen aus, Apricompakt (unbek. Sorte auf unbek. Unterlage ...) im 6ten Standjahr. Heuer wurde oberflächlich die Erde erneuert und nach dem Frost an den rot gekennzeichneten Stellen geschnitten. Bis auf den grün eingekreisten Trieb gab es aber keinerlei Neuzuwachs, der Baum stagniert völlig. Mal sehen wie es nächstes Jahr mit der Blütenbildung aussieht, die Früchte sind recht klein schmecken aber sehr gut.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 16. Oktober 2017, 19:08:40
Erzieherisch hat man da jetzt keine große Handlungsvielfalt  ;).

Ich fürchte aber der Topf ist bereits deutlich zu klein.

Hier würde ich Schnittmaßnahmen eher im oberen Kronenbereich durchführen und im unteren Bereich sogar dazu tendieren nur überzählige Fruchttriebe/knospen zu entfernen. Zur Klarstellung: Aktuell sehe ich keinen Handlungsbedarf. Man könnte höchstens darüber nachdenken, den etwas oberhalb der Mitte stehenden Ast etwas zu vereinfachen, indem man dessen Seitenholz reduziert. Das kann man aber auch auf Folgejahre vertagen.

Wenn die untersten Triebe mit Fruchtholz überlastet werden, werden diese irgendwann recht schlagartig verkahlen. Auch da ist es also wichtig, wenigstens etwas Neutrieb zu erzeugen. Wenn die Pflanze schwach wächst, kann man dies durch gute Pflege und vor allem nur moderat starken Ertrag forcieren. Dazu muss man manchmal auch Fruchtholz entfernen und so erneuern. Alternativ könnte man auch einmal testen, wie alt das Fruchtholz dieses Baumes überhaupt wird. Bei dem Baum von Dornroeschen scheint das Fruchtholz ja nicht abzusterben. Das entspricht zwar nicht meiner Erfahrung aber die ist noch nicht 30 Jahre alt.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 16. Oktober 2017, 20:33:00
Ich denke bei einem Baum, der im Topf fast kein Zuwachs mehr hat, bringt Erde auffüllen nichts. Die wachsen meist unten Richtung Boden, nur im absoluten Notfall nach oben in die neue Erdschicht.
Wenn die Wurzeln unten im topf nicht mehr wachsen können, kann das durch umtopfen behoben werden.
Das ist ja der Trick an den Bonsais, immer viele frische Wurzeln für Vitalität.
Der Wuchs vom Baum zehrt aktuell nur an den Reserven, zum leben zuwenig, zum sterben zuviel. Deswegen auch die Angstblüte im Frühjahr.
Ein Komapatient bringt kein Qualitätsobst. Er trägt, aber der Geschmack leidet. Weil die Reserven im Holz fehlen, für Austrieb und Fruchtreife, nur ein Teil vom Geschmack kommt durch Sonne und unversehrte Blattfläche, der Rest kommt aus den Reservestoffen im Holz.

Die langen unteren Äste verkahlen an der Basis, schneidet man sie auf die ersten stammnahen Fruchtspiesse zurück, können die nochmal durchstarten. Dann muss aber auchd er Bereich oben korrigiert werden.

Man muss sich halt entscheiden, pflegt man über Jahrzehnte optisch sehr schöne Komapatienten (ich mache das gerne mit Kiefern, weil ich die Krüppelkiefern von den Felsen liebe), oder macht man Obstbonsais mit viel eingelagerten Reserven im Holz die ausgereiftes Obst ermöglichen, oder macht man Obst im Kübel, dass so lange zwischen Topfgröße- und Fruchtholzrotation so viel Arbeit macht, bis man keine Lust mehr drauf hat.

Man sollte nie vergessen, die Fotos von dem alten Topfobst anno dazumal, das ist Komposterde oder Laub/Lehmerde in den Töpfen, das hat nix mit Torf zu tun, der nur eine Saison hält bevor er verdichtet und die Staunässe die Wurzeln ersticken lässt. Alte Bücher zur Herstellung gärtnerischer Erden gibts noch bei google zu lesen, falls man keine gute Bibliothek in der Nähe hat.
Eines meiner Lieblingsbücher, in dem die Basics der Erdenherstellung und relevanten Punkte gut erklärt werden, die Ausgabe von 1933 im roten Umschlag.
 
Becker-Dillingen, Handbuch der Ernährung der gärtnerischen Kulturpflanzen
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 16. Oktober 2017, 21:31:02
Wurmkönig,
wie hast du dein Bäumchen überwintert?
Haben die Wurzeln gelitten? Der Zuwachs von meinem Baum ist dieses Jahr auch dünner als sonst.
ich würde deinem Bäumchen neue Erde spendieren, im Topf ist ja noch Platz. Alles weitere macht der Baum.
Wichtig ist die Zusammensetzung, keine reine Blumenerde.
Ich nehme Garten-bzw Ackererde, gemischt mit Kompost, Sand und etwas Blumenerde. Mein Baum bekommt Kompost im Frühjahr, mal Holzasche und auch mal Obstdünger.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 16. Oktober 2017, 22:05:54
Ja, rausheben, neue Erde unten rein, Baum und Wurzelballen wieder in den Topf gleiten lassen. Das könnte wieder ein Wachstumsschub bringen.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 18. Oktober 2017, 07:31:18
Wurmkönig,
wie hast du dein Bäumchen überwintert?
Haben die Wurzeln gelitten?

Der kommt bald in den Beerengarten - also schattig direkt auf den Gartenboden zwischen 2 Häuserzeilen und recht windgeschützt. Wenn es sehr kalt wird grabe ich ihn komplett mit Schnee zu (da schaut nichts mehr raus). Im aktuellen Obstbau-Magazin steht, dass man zur Gesunderhaltung auch im Winter eher trockenere Standorte bevorzugen sollte. Eventuell werde ich ihm heuer eine kleine Abdeckung spendieren - aber so wirklich gut funktioniert das nicht mit den Topfaprikosen. Ich hatte auch die "Zuckeraprikose" von Manfred Hans (gekauft vor 5 Jahren, damalige Grösse ca. 15 cm) - die ist im Topf ständig dahingemickert, seit 2 Jahren steht sie jetzt draußen und heuer hat sie massiv zugelegt (aktuell ca. 1.8 m hoch)

Die Wurzeln habe ich schon länger nicht mehr angeschaut, da liegt meistens die Katze drin weil sie dort einen guten geschützten Platz hat. Gelegentlich zeigen sich Austriebe aus der Unterlage die ich dann abknipse. Aber ich werde eure Tips berücksichtigen und ihm im Frühling neue Erde gönnen - dann mache ich auch Fotos vom Wurzelbereich.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 18. Oktober 2017, 12:40:30
Ich umwickle den Topf mit Noppenfolie und wenn Schnee vorhanden ist, bekommt er auch ein weißes Kleid.
Die Folie geht bis zum Stamm, sodaß kein Regen in den Topf fällt. Die Erde ist immer noch feucht, wenn ich den Topf im Frühling auspacke.
Hast du den Baum gedüngt?
Und was machst du bei Kahlfrösten, wenn kein Schnee vorhanden ist?
Die Wurzeln sollten geschützt werden.
Mein Baum hat etwas unter den -10 Grad gelitten, das war der kälteste Winter seit Jahrzehnten hier. Er hat dieses Jahr dünnen Zuwachs.
Wenn dieser Winter wieder so kalt wird, muß ich ihn ans Haus rücken.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 19. Oktober 2017, 07:33:48
Also Folien verwende ich nicht - allerdings fällt hier meist sehr viel Schnee kurz bevor es kalt wird, Kahlfröste gibt es hier kaum deshalb bereite ich mich auch nicht darauf vor (heuer war ein Ausnahmejahr). Gedüngt habe ich den Baum vor 4 Jahren, da kam er in den Topf in reine gekaufte Komposterde (von Floragard). Das war sicherlich ein Fehler, würde ich heute nicht mehr so machen weil diese "Erde" kaum Wasser halten kann.

Die Topfhimbeeren und Brombeeren sind in einer Hitzephase deshalb alle vertrocknet, die Aprikose hat es überlebt und die mag es gar nicht so nass.

Heuer im Frühling habe ich dann auf Rat meines Vertrauensgärtners eine Schicht Perlhumus (von Humintech) + Gartenerde (so 5 cm) aufgebracht. Er hat in seiner Cafeteria sehr beeindruckende Grosspflanzen (meist Zitrus und Palmen) und meinte dass er bei der Überwinterung viel weniger Probleme hat seitdem er diesen Dauerhumus verwendet.

Den Kunststofftopf verwende ich nur weil er hinter einem Rosenstrauch beschattet steht und ich ihn so leichter an seinen Winterplatz tragen kann, bei den anderen Topfpflanzen hatte ich Probleme mit dem Hitzestau im Wurzelbereich.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 19. Oktober 2017, 11:28:06
Jetzt ist klar warum er nicht gewachsen ist, denn er braucht jedes Jahr Dünger. Dein Aprikosenbaum hungert.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 03. Februar 2018, 14:38:31
Na, mal sehen - heute habe ich die Erde gewechselt. Für ein schwachwüchsiges Exemplar, sollte die Topfgrösse meines Erachtens ausreichend sein. Die Wurzeln waren wie von thuja erwähnt hauptsächlich an der Oberfläche gewachsen. Eine Rosenkäferlarve war auch dabei, die Erde war zu nass - ich habe das ganze massiv mit Sand gestreckt und einiges an Dauerhumus und Topfsplit untergemischt.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 03. Februar 2018, 23:15:31
Super.
Wenn wir schon bei der Topfform sind, der untere Teil vom Wurzelballen ist ja ziemlich abgestorben, da könnte man für ein Jahr mal über einen flacheren Topf nachdenken, im nächsten Jahr dann den kompletten Ballen in einen normalen Topf pflanzen. Dann sind schonmal 2 Jahre hintereinander gutes Wachstum wenns mit dem giessen nicht zuviel Stress wird.

Statt flacherer Topf geht auch normalen Topf nehmen und unten rein pflanzen, so dass obendrüber noch Platz für 10cm Splitt ist. Da hat man dann keine Probleme mit Unkraut. Im Jahr drauf unten nachfüllen, nicht oben!
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 03. Februar 2018, 23:25:24
Da wir im Steinobstspalierstrang sind, meine Nancymirabelle:

(http://up.picr.de/31719174bl.jpg)

(http://up.picr.de/31719175yn.jpg)

Irgenwie habe ich selbst nach ein paar Jahren noch nicht so recht verstanden, wie ich sie eigentlich schneide.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 04. Februar 2018, 00:22:29
Ich sehe dieses Spalier immer wieder gerne an. Toll!
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 12. April 2018, 23:37:24
Heute steht sie in Vollblüte.

(http://up.picr.de/32379746ot.jpg)

(http://up.picr.de/32379747lx.jpg)

Ich hatte im Winter oben kräftiger zurückgeschnitten und versucht zu verjüngen.
Das war bitter nötig wenn ich mir das kahle Band zwischen Stamm und Blüten so angucke...
Irgendwann lerne ich mal wie man sowas schneidet.  :-\
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 13. April 2018, 06:36:55
Heute steht sie in Vollblüte.
Ein wunderschöner Anblick, meine Nancy braucht aber noch etwas Zeit - das geht bei dir richtig früh los.

Meine Aprikosen hat es furchtbar erwischt, so einen Winter habe ich noch nie. Die letztes Jahr gesetzten treiben aus bis an die Veredelung, bei den älteren Bäumen sind die Kurztriebe großteils erfroren. Lediglich an den dickeren Ruten haben die Kospen überlebt.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 27. April 2018, 17:52:03
Auch dieses Jahr wird kein gutes für Aprikosen.
Mein Baum, übersät mit Blütenknospen, ca 25% erfroren, dann die Blüte bei Kälte, 1 Hummel war unterwegs. Ich habe versucht manuell zu bestäuben, hat nichts genutzt. Dann ein Zweiglein mit späterer Blüte und siehe da, mein Aprikosenbaum hat 2 Aprikosen... ;D
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: b-hoernchen am 27. April 2018, 21:34:06
Na, bei mir waren  75% der Blütenknospen schwarz - mindestens!
Die Fröste waren so stark, bzw, der Winter davor so mild, dass sie auch noch Wochen vor dem Blütebeginn die Knospen absterben ließen.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 28. April 2018, 09:10:50
... und siehe da, mein Aprikosenbaum hat 2 Aprikosen... ;D
Eine für dich und eine für deinen Prinzen!  ;D ;D

Aber hier sieht es auch nicht gut aus, nur Bergeval und Harogem haben alles sehr gut überstanden. Die hängen voll - jetzt darf es nur keinen Hagel geben.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 29. April 2018, 14:17:44
... und siehe da, mein Aprikosenbaum hat 2 Aprikosen... ;D
Eine für dich und eine für deinen Prinzen!  ;D ;D

Aber hier sieht es auch nicht gut aus, nur Bergeval und Harogem haben alles sehr gut überstanden. Die hängen voll - jetzt darf es nur keinen Hagel geben.
Heute nacht gab es ein Gewitter,
da wars nur noch 1... >:(
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 29. April 2018, 14:48:22
Du tust mir wirklich leid :'(
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: strohblume am 01. Mai 2018, 19:19:44
Hallo  habe zwei kernechte Aprikosen die noch nicht blühen, aber die Seitentriebe wachsen , ich möchte sie gleich im weichen Zustand etwas pinzieren,zurücknehmen- kann ich das jetzt tun?
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 01. Mai 2018, 21:06:58
Ich würde ein Aprikosenbaum nur schneiden bevor er ausgetrieben hat, also im Spätwinter. Ein 2. Schnitt wäre im Juli möglich.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 01. Mai 2018, 22:07:24
Es geht doch um Spalier, oder?
Da bin ich auch noch nicht richtig schlau geworden, ich denke die Trieblänge oder Blattanzahl ist kein guter Anhaltspunkt da zu variabel. Ich versuche mich etwa daran zu halten, rund 2-3 Wochen vor dem Triebabschluss vorm Johannistrieb zu pinzieren, vielleicht in etwa kurz vor Blütenknospendifferenzierung, dass die Wuchsdepression vom pinzieren eben genau in diese Kerbe schlägt. Zu früh bringt jedenfalls nix und zu spät verpufft ohne Effekt.
Über Input zum richtigen Zeitpunkt wäre ich dankbar, auch gerne Literatur aus dem 17ten Jahrhundert oder was es überhaupt zum Thema gibt. Konnte noch nicht viel dazu finden. 
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 02. Mai 2018, 06:16:33
Ich denke das Grundproblem besteht darin, dass die Aprikosen nicht/kaum verzweigen - deshalb pinziere ich sie. Das mache ich das ganze Jahr über, solange die Triebe noch grün bzw. rot sind bringt es aber nichts. Die bilden dann sofort eine neue Blattknospe und wachsen unverzweigt weiter.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 07. Mai 2018, 00:51:11
Eine ähnliche Diskussion hatte ich vor kurzem mit Wild Obst im Bezug auf die schwarze Aprikose. Dabei scheint sie diese Verzweigungsfaulheit von der Aprikose vererbt bekommen zu haben.

Lange Rede, kurzer Sinn; die Pinzierung ist unabdingbar für eine gute Verzweigung. Ich habe meine unbelaubte,schwarze Aprikose heuer, im zeitigen Frühjahr, pinziert und dabei natürlich Äste übersehen. Die Differenz ist klar erkennbar. Mal von den sehr starken Trieben, die ein Ast durch die Entfernung der Terminalknospe bildet, sind die etlichen sich weiter unten befindenden Triebe, viel stärker am entwickeln, als an unpinzierten Ästen.

Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Wurmkönig am 11. Mai 2018, 20:54:57
So heute habe ich den 2ten Baum gerodet der noch einigermaßen Ertrag dran hatte (Bergeval auf Torinel) - vermutlich ESFY. Bei einem Freund der gleichzeitig mit mir vor 3 Jahren 6 Bäume gesetzt hat waren ebenfalls 2 fällig.

Diese Obstsorte treibt mich noch in den Wahnsinn, aber darauf verzichten kann ich nicht. Künftig werde ich viel radikaler gegen Blattläuse losgehen, so soll es nicht weitergehen.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 11. Mai 2018, 21:23:31
... und siehe da, mein Aprikosenbaum hat 2 Aprikosen... ;D
Eine für dich und eine für deinen Prinzen!  ;D ;D

Aber hier sieht es auch nicht gut aus, nur Bergeval und Harogem haben alles sehr gut überstanden. Die hängen voll - jetzt darf es nur keinen Hagel geben.
Heute nacht gab es ein Gewitter,
da wars nur noch 1... >:(
Jetzt sind wir bei 0...,
das 3. Jahr in Folge ohne Aprikosen.
Auch mein 2. Baum im Vorgarten trägt keine Aprikose trotz Blüte.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 12. Mai 2018, 22:05:04
Ich habe die Tage gehört das empfindlichste Obstgedöns im Garten sind Aprikosen und Stachelbeeren. Ich kanns nicht wirklich verneinen.

Meine Aprikose habe ich vor rund 2-3 Wochen nach rund 7 Jahren mit 2 mal Ertrag rausgebrannt, den Stamm vorher an einen Arbeitskollegen verschenkt.
Sie wollte nicht mehr wirklich austreiben. Immerhin kein Schlagtreffen...
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 28. Mai 2018, 22:52:35
Die Mirabellen haben jetzt etwa Haselnussgröße, der Fruchtansatz ist gut, Triebwachstum hält sich in Grenzen, obwohl ich relativ viel im Winter weggeschnitten habe.
Ich werde die Tage pinzieren und mal auf die Knospen an der Basis achten, wie weit die entwicklet sind. Ich habe das Gefühl ich bin schon zu spät dran.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 16. Juni 2018, 22:32:32
Das letzte Gewitter war etwas zuviel, das Ende vom Mirabellenast hat es um 90° zur Seite gedreht. Ein paar wenige Stecken zum befestigen sind wohl doch zuwenig wenn mal einiges an Früchten draufhängt.

(http://up.picr.de/32990654pf.jpg)

(http://up.picr.de/32990655eh.jpg)

Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Magix am 19. November 2018, 12:39:12
Welche Unterlage haben die Nancies?
Und 'ne technische Frage: Wie kriegt man die Bilder so groß in den Beitrag?
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 19. November 2018, 21:46:59
Die dürfte auf Myrobalane stehen. Nicht hundertprozentig, aber Ausläufer macht sie und die Bäume aus der Baumschule und Lieferung sind mittlerweile bis 6-7m hoch.

Die bilder habe ich wohl bei pcr.de hochgeladen.
Dazu muss man sich jetzt dort allerdings anmelden.
Besser ists wohl wenn du dir ein Album in deiner Galerie hier im Forum anlegst und die Bilder verlinkst. Dann bekommst du die Bilder als Vorschaubild auch Schmalbandinternetler-verträglich in deinen Beitrag eingebaut.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 29. April 2019, 09:50:40
Steinobst als Spalier ist wegen der verkahlungsneigung schwierig. Merkt man oft erst nach jahren, deshalb hier mal ein aktuelles Bild meiner Mirabelle von Nancy.
Man sieht die Lücke unten und wie sie langsam hochbaut.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 29. April 2019, 09:51:57
Auf den Austrieb aus dem alten Holz kann man sich nicht verlassen, den muss man wohl provozieren.
Jedenfalls kommt hier nix, wenn ich abgestorbene Stummel stehen lasse, nach Rückschnitt kommt aber evtl doch noch was frisches nach.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 29. April 2019, 16:08:03
Das sieht für ein älteres Spalier doch sehr passabel aus. Ich versuche mich auch gerade an Steinobstspalieren. Die besonderen Schwierigkeiten sind mir bekannt. Meine Spaliere werden mehretagig aufgebaut sein. Daher versuche ich das Fruchtholz noch viel kürzer zu halten als bei deinem Baum. Durch die weiteren Etagen habe ich dann (hoffentlich) trotzdem genug Fruchtholz.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Gänselieschen am 29. April 2019, 16:10:38
Das Mirabellenspalier ist - aus meiner Sicht - wunderschön. Wie alt ist es denn?? Und wo ist dort etwas kahl?? Hast du mal ein Winterfoto?

Pflaumen haben doch auch so am Baum häufig keine dichten Zweige - meine jedenfalls nicht.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: carot am 29. April 2019, 16:13:19
Der Baum taucht in diesem Thread schon mehrfach auf. Schau mal hier:

Da wir im Steinobstspalierstrang sind, meine Nancymirabelle:

(http://up.picr.de/31719174bl.jpg)

(http://up.picr.de/31719175yn.jpg)

Irgenwie habe ich selbst nach ein paar Jahren noch nicht so recht verstanden, wie ich sie eigentlich schneide.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Gänselieschen am 29. April 2019, 16:23:48
Wunderschön - ich hege seit längerem den Gedanken an dieser Längstkante zum Gemüsegarten ein Obstspalier zu ziehen. Mir scheint, jetzt wird es ernst.... und ich bin ziemlich offen, was für eine Obstsorte es sein soll. Am besten die, die mit den Bedingungen am besten klarkommt. Kein Hätschelkind.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: b-hoernchen am 29. April 2019, 19:07:33
Auf den Austrieb aus dem alten Holz kann man sich nicht verlassen, den muss man wohl provozieren.
Jedenfalls kommt hier nix, wenn ich abgestorbene Stummel stehen lasse, nach Rückschnitt kommt aber evtl doch noch was frisches nach.
Du hast aber auch etliche der Aufsetzer ganz entfernt. Bezüglich Schnurbäume meint der Herr Kobelt, man solle keine Seitenäste ganz entfernen. "Das würde zu verkahlenden Stellen am Kordon führen, eine obstbauliche Sünde, welche nicht mehr rückgängig gemacht werden kann."
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Ayamo am 29. April 2019, 20:10:07
Ich würde in Brandenburg keine Aprikose als Spalier ziehen. Thuja erwähnte die Verkahlungsneigung; die ja für Aprikose und Pfirsich allgemein bekannt ist.
(Darauf bezog sich sicher Herr Kobelts Aussage - nicht auf Obst allgemein.)

Aprikosen blühen früher als Apfel, auch wenn es da auch spätere Sorten gibt. (Herr Schwärzel hat ja in Müncheberg Sorten getestet; davon sind 'Moni' und 'Hilde' seit einiger Zeit käuflich. Gibt aber auch andere späte.) Außerdem ist es bei Spätfrösten meist in Bodennähe kälter, und zumindest ein niedriger Spalierbaum ist eben näher am Boden.
Aprikose bleibt hier in Brandenburg schwierig, und Thuja gärtnert in einem anderen Klima. So ein Spalier (Schnurbaum) aufzubauen dauert eine Weile, und wenn dann das berühmte Schlagtreffen kommt... kann Gänselieschen wieder von vorne anfangen...
Auch wenn wir hier im Aprikosen-Fred sind: Ich würde Apfel nehmen... blüht später, treibt auch aus dem kahlen Holz aus, z.B. wenn man rechtzeitig einen Kerbschnitt macht... Meinetwegen auch Quitte, blüht noch später...  ;)
Und die Aprikose in den Schatten eines niedrigen Gebäudes pflanzen, damit sie möglichst spät austreibt.

(Habe selber einen Apfel-Schnurbaum, vor ein paar Jahren angefangen. Durch die "Nachhilfe" hier im geschätzten Forum sehe ich bei vielen meiner Bäume meine Schnittfehler und die des Vorgängers... aber so ein Schnurbaum ist relativ einfach - funktioniert und sieht nett aus.)
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 29. April 2019, 20:49:00
Das Mirabellenbäumchen ist jetzt etwa 10-11 Jahre.
Du hast aber auch etliche der Aufsetzer ganz entfernt.
Es blieb nix anderes übrig. Wenn einer etwas schwächer ist, wird er im einen Jahr oft überwachsen, im nächsten ist er zu schattig und stirbt langsam ab. Bevor sie ganz tot sind, kann man wohl noch bei fast komplett wegschneiden im Winter ein schlafendes Auge an der Basis zum austreiben zwingen. Ist das ganze Dinge ein Jahr später komplett vertrocknet, kommt nix mehr und spätestens dann gibts ein Loch.
Kirschen reagieren vielleicht ähnlich, Sauerkirschen kann man durch wegschneiden auf Zapfen jedenfalls zuverlässig zu Neutrieb anregen, Süßkirschen auch. Aprikose auch, Pfirsisch nein.
Wir sollten vielleicht mal einen Verjüngungs- bzw Zapfenaustrieb-Strang aufmachen, mit vielen Fotos und wie man Lücken wieder schließen kann und wann eher nichts kommt. Ich will da ein bisschen mehr lernen, zu Pflanzschnitt usw liest man genug, zu mittleren oder alten Bäumen viel zu wenig.

Gänselieschen: ich habe neben der Laube einen Apfel Manga Super als Spalier. Der alterniert zwar, aber da es eine recht großfrüchtige Sorte ist und ich 400g Äpfel nicht an einem normalen Baum haben möchte, steht er eben als Wandspalier. Besser als keinen zu haben. Vielleicht wäre so eine robuste bzw weniger problematische Schaufruchtsorte was für deine Stelle. Ich kenne auch ein paar Spalieräpfel auf armem Sandboden, knapp über 30 Jahre alt, lassen sich immernoch gut auf 2,5m halten. Die sind recht zäh.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: b-hoernchen am 30. April 2019, 19:13:10
Kirschen reagieren vielleicht ähnlich, Sauerkirschen kann man durch wegschneiden auf Zapfen jedenfalls zuverlässig zu Neutrieb anregen, Süßkirschen auch. Aprikose auch, Pfirsisch nein.
Wir sollten vielleicht mal einen Verjüngungs- bzw Zapfenaustrieb-Strang aufmachen...
Meine Mirabelle hat noch keinen stärkeren Rückschnitt bekommen. Die Seitenäste, welche ich versuchsweise durch Einkürzen unter dem Niveau des schwachen Mitteltriebs halten wollte, haben mit verstärktem Austrieb reagiert und sind heute länger und stärker denn je - deshalb meine Anregung, es mit Runterbinden zu probieren (mache ich auch jetzt - der richtige Winkel ist noch in Erprobungsphase).

Was den schwachen Mitteltrieb angeht - tja , da habe ich die Zahnsche Regel nicht beachtet - zu viele, zu starke Seitenäste nehmen dem Mitteltrieb die Kraft. Andererseits, was möchte ich mit einem himmelwärts strebenden Mitteltrieb? Die (mittlerweile) fast schon Becherkrone wird meinen Bedürfnissen eigentlich viel eher gerecht. Um den Baum einigermaßen niedrig zu halten, würde ich bei Pflaumen die Zahnsche Regel sogar absichtlich brechen - das hatten wir ja kürzlich erst in einem anderen Faden, wo's um Zwetschgenschnitt ging.

Wenn es nur darum geht, das Verkahlen, die Vergreisung aufzuhalten, so wäre ich bei Pflaumen optimistisch durch starken Rückschnitt auf Zapfen, notfalls durch Herausnehmen einiger Äste, wieder Neuaustrieb zu erzeielen. Sicherlich ist das für den mühevoll, über viele Jahre erzogenen Formschnitt ein Zurücksetzen auf einen Neuanfang.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Ayamo am 01. Mai 2019, 00:54:25
Kirschen reagieren vielleicht ähnlich, Sauerkirschen kann man durch wegschneiden auf Zapfen jedenfalls zuverlässig zu Neutrieb anregen, Süßkirschen auch. Aprikose auch, Pfirsich nein.
Bei meinem Pfirsich, den ich dieses Jahr etwas stärker zurück geschnitten habe, beobachte ich aber genau das, allerdings auch nur jetzt, wohl weil er irgendwo hin muss mit seinen Säften. Ist ein Red Haven.
Und bei den ansonsten hier in der Kolonie viel gepflanzten halbwilden Pfirsichen gibt's sowieso eine deutliche Neigung zum Austrieb aus dem Holz.

Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 05. Oktober 2019, 23:01:09
Nach 2 Jahren gibt es neue Bilder der Aprikosenspalierbäume vom BG in Heilbronn.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 05. Oktober 2019, 23:03:30
Sie sehen fit aus.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 05. Oktober 2019, 23:12:11
 :)
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 05. Oktober 2019, 23:15:52
 :)
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 29. März 2020, 11:12:58
Meine Mirabelle von Nancy blüht wieder. Nicht an allen Ästen, manche sind auch tot, übrig ist aber noch genug.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Tresenthesen am 29. März 2020, 13:36:40
Sehr eindrucksvolles Spalier, finde ich
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: minthe am 29. März 2020, 14:43:53
Thuja, hast Du schon hier irgendwo beschrieben, wie Du dieses Spalier gezogen hast? Ueber wie viele Jahre sind die seitlichen "Leitaeste" so lang geworden? Die Mirabelle sieht so toll aus!
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 29. März 2020, 22:32:09
Mmhh, hab jetzt überlegen müssen. Habe den Garten im Februar 2007 übernommen, ich denke der Baum wurde im Frühjahr 2009 gepflanzt.
Wollte keine große Mirabelle haben, weil keine Verwendung für Schubkarrenweisse Früchte, bin kein Schnapsbrenner. Dann war das eh so eine miserable Stammkopulation, nur 2 Schlitzäste und ein Mitteltrieb. Hab mir gedacht ein Baum wird da eh nie draus, pflanzte mal als Spalier, Mitteltrieb sägste es Jahr drauf weg, so ungefähr wars dann auch.
Seitdem versuche ich rauszufinden, wie man Mirabelle als Spalier schneidet.
Die ersten 3 Jahre war das Bäumchen noch etwas stürmig im Wuchs, war schnell auf 4m Breite, dann kam Frucht, seitdem wächst sie deutlich verhaltener.
Und eben jetzt wie gesagt nach 11 Jahren, gibts auch schon erste tote Äste und damit die errsten Lücken die sich nicht immer mit Wasserschossern flicken lassen. Also Mirabelle als Spalierobst ist schon Spielerei und nicht empfehlenswert wenn man Ertrag möchte.
Bin trotzdem froh drüber, der Weg ist das Ziel und mehr als Mirabellen naschen (bei mir im Garten) wollte ich eh nicht.

2 kurz darauf gepflanzte Bäume sind nun 8m und mehr hoch, der eine stirbt auch schon wieder langsam ab, der andere hat jetzt nen Oberschenkeldicken Stamm und liefert knapp 2 Schubkarren Mirabellen im Jahr. Bin froh das ich die Bäume nicht in meinem Minigarten habe und trotzdem an die Früchte rankomme.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: 555Nase am 02. April 2020, 03:58:45
Röschens Fächerbäume sind ja super :), aber thujas 2armige Schlängelmirabelle topt alles !
Wenn der Obstbau nicht soo langwierig wäre, müßte man glatt alles nachmachen. 8)
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: minthe am 06. April 2020, 14:54:48
Hehe, danke fuers Berichten, tt!
Was ich noch nicht verstanden habe ist, ob die die Arme schon von Anfang an in die Waagerechte gebracht hast... die "Stammverlaengerungen" seitwaerts wachsen ja wohl erst mal nach oben und werden dann im Herbst(?) in die Horizontale gebunden? Oder sogar mehrmals im Jahr?
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 06. April 2020, 16:30:37
Ich habe von Anfang an runtergebunden, um auch den Austrieb auf den Astoberseiten zu fördern. Ich binde aber nie bis ganz in die Waagrechte, sondern mindestens die Spitze vom Trieb zeigt noch schräg nach oben. Zu flach ist bei Mirabelle nichts, solche Triebe verhungern und gehen ein.

Den Mitteltrieb habe ich etwa nach 3 oder 4 Jahren rausgesägt. Es gab dann auch kein Gummifluss.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 05. April 2021, 15:41:37
Die Wasserschosser vom Vorvorjahr haben fast genau so auf den Schnitt reagiert wie geplant. Einkürzen im Frühjahr auf 8 Augen, obere Seitentriebe noch 2-3mal pinzieren zum fördern der basalen Augen. Im Folgejahr die Seitentriebe auch 2-3 mal über das frühjahr und Sommer pinzieren.

Nun gibts die ersten Blüten und das Stammnah noch ohne Verkahlung.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Anne Rosmarin am 06. April 2021, 20:12:45
Hallo zusammen,

Kann jemand Aprikosen Sorten Hargrand und Klosterneuburger vergleichen betreffs Geschmack, Frosthärte und Blütezeitpunkt? Die wären dann auf Unterlage St.Julian. Es soll eine an eine Westwand. Klima hier grenzwertig, aber wir wollen es trotzdem mal versuchen.

Die sollen beide selbstgerechter sein, kann das jemand bestätigen?
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Anne Rosmarin am 07. April 2021, 11:39:06
Die Auswahl hatte sich jetzt erledigt und es gab nur noch Hagrand. ;D
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Starking007 am 07. April 2021, 11:59:30
Selbstbestäubend geht - aber gut ist etwas anderes.
Westwand ist suboptimal.
Hargrand ist gut, Goldrich wäre mein Favorit, notfalls ein anderes Zweiglein reinveredeln.

Viel Schneiden und nicht ärgern, wenn`s nicht klappt.

Hier, in Nord-Ost-Bayern, vertrete ich folgende These:
Wenn an einem optimalen Standort (helle Ostwand)
von 5 gepflanzten in 5 Jahren noch eine lebt und trägt,
kann man sehr zufrieden sein!
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Anne Rosmarin am 07. April 2021, 18:31:29
Wir haben extra die Westseite gewählt wegen der Blüteverzögerung im Frühjahr, und erwarten auch insgesamt nicht viel. Wenn es ab und zu mal klappen würde, wäre es schön.
Goldrich merke ich mir mal, Danke für den Tipp.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 02. Oktober 2021, 20:02:22
Neue Bilder von den Aprikosenspalierbäumen, stehen gut da, kräftig und gesund.
Bergeron rechter Baum
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 02. Oktober 2021, 20:05:58
Es sind 3 Sorten
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 02. Oktober 2021, 20:24:39
und Hargrand, rechter Baum
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: Roeschen1 am 02. Oktober 2021, 20:39:33
ungarische Beste
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 24. März 2024, 09:16:26
Die Mirabelle blüht hier wieder. 2 armiger Kordon trifft es ganz gut.
Titel: Re: Aprikosen und Pflaumen als Spalierobst
Beitrag von: thuja thujon am 24. März 2024, 09:19:22
...