rosarot schreibt, dass Stipa pennata mit der Zeit schöne Horste bildet. Vor zwei Jahren habe ich mir das aus einer Gärtnerei in der Wachau besorgt. Der Gärtner hat mir gesagt, dass das Gras dort wild wächst und Steinfeder genannt wird. Ich habe festgestellt, dass es im Vergleich zum Reiherfedergras (Stipa barbata) etwas unscheinbar wirkt. Stipa barbata ist größer und kräftiger und hat deutlich längere Grannen ("Federn") an den Ähren. Dadurch fällt es in einem Kiesbeet in Gesellschaft von höheren Stauden besser auf. Falls jemand diese Arten für eine größere Neupflanzung vermehren will; ich mache das so:
Nach Samenreife sammle ich die ausgefallenen Körner (wegen der anhängenden Federgrannen leicht zu finden) und streife auch die restlichen reifen Samen aus den Ähren. Die reifen lösen sich leicht, den unreifen lasse ich noch ein paar Tage Zeit. Lässt man die Samen liegen, verdreht sich der dünne Stiel zwischen dem Korn und der Feder und bohrt so das spitze Korn selbst in den Boden. Um lästige Verwicklungen zu vermeiden, schneide ich die Feder von den Körnern ab. Aber Vorsicht, das Korn nicht verletzen. Lieber etwas vom Stiel dran lassen. Bei Winterbeginn fülle ich eine Mischung aus 3 Teilen Blumenerde, 3 Teilen Flins (= grober Sand aus eiszeitlichen Ablagerungen von verwittertem Urgestein) und 1 Teil Bims in kleine Plastiktöpfe oder Topfplatten und stecke in jeden Topf ein oder zwei Körner. Dann kommen die Töpfe ins Freie, werden angegossen und bleiben hier stehen. Im Frühling keimt das Gras.
Versucht es nicht mit der natürlichen Methode, d.h. das Gras im Freien sich selber aussäen zu lassen. Die Sämlinge machen als Erstes lange dünne Wurzeln tief hinunter und lassen sich deshalb kaum versetzen.