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Garten- und Umwelt => Wassergarten => Thema gestartet von: MarkusG am 03. Dezember 2020, 13:15:39

Titel: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 03. Dezember 2020, 13:15:39
Hallo zusammen,

wie einige von Euch wissen, haben wir seit diesem Jahr einen Tiefenbrunnen. Dieser liefert jedoch nur ca. 400 Liter pro Stunde, so dass wir immer erst Zisternen oder große Gefäße füllen müssen, um dann ausreichend Volumen zu haben, um im Sommer gießen zu können.

Nun werden uns vermutlich noch vor Weihnachten zwei Zisternen à 6 Kubik gesetzt. 2 Deshalb, weil sie günstiger sind als eine einzelne, doppelt so große.

Ich würde nun gerne das Brunnenwasser und seinen Transport sichtbar machen, also nicht unter der Erde verstecken. Da sich das Ganze in der Nähe des zukünftigen Hauses befinden wird, würde ich eine "formale" Lösung einer "natürlich-wirkenden" vorziehen. Beispielsweise als Wasserbecken, dass 1 Meter aus dem Boden herausragt und man sich auf den Rand setzen kann und/oder als eingefasstes Bächlein, welches Trittsteine zum überqueren beinhaltet.

Das Wasser soll also von der Pumpe in ein wie auch immer geartetes Becken laufen, um am Ende wiederum in der Zisterne zu verschwinden. Gerne darf man das Wasser beim Herauslaufen aus dem Becken hören.

So weit, so gut. Mir fehlt nur hierzu sämtliches Knowhow!

Kann mir jemand von Euch diesbezügliche Lektüre empfehlen oder sonstige Wissensquellen? Ich bin ja noch in der Ideenphase, also wären Ideen für mich hilfreich, aber auch konkrete Anleitungen, wie ich es umsetze. Ich wäre nicht abgeneigt, mir auch ein Landschaftsgärtnerbuch zu kaufen, wenn ich sicher wäre, dass es etwas taugt.

Ich danke Euch schon mal für Eure Hilfe!

Markus
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: thuja thujon am 03. Dezember 2020, 15:27:18
Wasserbecken, dass 1 Meter aus dem Boden herausragt und man sich auf den Rand setzen kann
Meinst du so etwas hässliches?
In solchen Becken sind unsere Wasserhähne in der Gartenanlage verbaut. Ich habe im Frühjahr mal das Abflussloch neu gemacht das ich abschiebern kann, blau gestrichen damit es wieder etwas dichter ist und ich das Teil im Sommer auch mal als Pool benutzen kann.

Aufgebaut sind die Teile immer aus Betonringen, wie man sie vom Kanalbau kennt. Die Verkleidungen hat jeder anders gemacht, manche mit biegsamen Fliessen um die runde Form zu erhalten, andere Ytongsteine drumrum und verfliesst.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Gartenplaner am 03. Dezember 2020, 15:41:04
Ich denk, dass eher etwas in die Richtung angedacht ist?
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: thuja thujon am 03. Dezember 2020, 15:44:37
Ein Dorfbrunnen macht natürlich mehr her. Da würde ich nach einem alten Sandsteintrog für ehemals Schweinefütterung suchen.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Ribisle am 03. Dezember 2020, 16:39:19
Hallo MarkusG,
ich habe vor Jahren eine Zisterne selber gebaut. Loch in Boden darum eine Holzpalisade und eine Teichfolie eingehängt. Die Palisade wurde auf ein Ringfundament gestellt. Das Loch in den Boden würde ich jetzt 1,5 m tief schachten. Ausstiegshilfen von gemauerten Betonbänken sind im Sommer die "Sitzplätze" der Seerosenkübel. Einziger Nachteil bei Holz wie Stein ist die Eisdehnung, deshalb lasse ich das Wasser fast Bodennah ab. Für die Tiefe 1,5 m spricht; hier kann ich Seerosen und Lotuse überwintern.
Ich hoffe ich konnte dir eine Idee vermitteln.
Vorwinterliche Grüße Ribisle
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Natternkopf am 03. Dezember 2020, 19:08:44
Salü Markus

Zisterne: 2x 6m3 günstiger als eine Grosse, kann ich mir gut vorstellen.

Wasserlauf:
Gemauert oder mit Carré Steinen hast du sicher schon geschaut und überlegt.
In den Schweizer Bergen, vorwiegend im Wallis, wird Wasser oft in offenen konstruierten Kanälen geleitet.

Ob das was in der Art für euch wäre?

💦

Grüsse Natternkopf
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: lerchenzorn am 03. Dezember 2020, 19:29:01
Wenn es nur um die zusätzlich als Gestaltungselelent zu nutzende Überleitung vom Brunnen in die wenig entfernten Zisternen geht, ist der Phantasie wohl keine Grenze gesetzt. Falls Ihr die Zisternen aber verteilt und eher entfernt vom Brunnen unterbringen wollt, würde ich die Strecken nicht offen fließen lassen. Die Verdunstungsverluste wären mir zu groß.
.
Thuja Thujons Gemäuer ist nicht schlecht. Die kupferchloratblaue Innenwand muss ja nicht sein.  ;)
Selbst ein bewehrtes Betonbecken wäre denkbar, die Außenwand als Hypertufa und mit Moosansiedelung anmutiger gestaltet. Wenn da keine tausende von Litern drin stehen sollen, ist das im Eigenbau machbar. Im Beton lassen sich die Anschlusselemente für den Zisternenzulauf ganz gut einbinden und verblenden.
Letztlich soll das aber doch zum Haus passen. Vielleicht spart Ihr Euch die verzierte Zwischenstrecke auf, bis klar ist, wie Haus und Nebenanlagen aussehen sollen. Bis dahin täten es auch Schläuche und Rohre.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Gartenplaner am 03. Dezember 2020, 21:54:31
Die Schwierigkeit bei dem Projekt dürfte sein, was passieren soll, wenn kein Wasser fliessen soll - 12000l sind bei einer Förderung von 400l die Stunde nach 30 Stunden gefüllt.
Ich hab ehrlich gesagt keine Vorstellung davon, ob 400l die Stunde nun ein plätschernder Rinnsal Wasser ist, oder ob das so aussieht, als ob man einen Wasserhahn volle Pulle aufgedreht hat  ;D
Letzteres wäre eher hektisch und nicht so idyllisch.

Oder wird jeden Tag so viel entnommen, dass die Pumpe im Brunnen kontinuierlich Wasser fördern kann?
Und könnte man, wenn viel Wasser aus den Zisternen wegverbraucht wird, dann genug über Wassertrog/Tröge und Wasserrinne nachlaufen lassen, ohne dass es da eben nach voll aufgedrehtem Wasserhahn aussieht?

Wenn nicht ständig viel abverbraucht werden würde, müsste in den Zisternen der Schwimmer sein, der die Pumpe im Brunnen abschaltet, damit die Zisterne nicht überläuft.
Dann aber wiederum würde ein Wasserlauf trockenfallen.
Bei den Wasserbecken am "Auslass" des Wassers aus dem Brunnen wär das nicht so wichtig - die blieben ja voll Wasser bis an den Rand der Einbuchtung, wo das Wasser in die Rinne überläuft.

Die Idee, den Wasserlauf formal zu machen finde ich ganz reizvoll - hat mich gleich an die water rill in Rousham erinnert.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: AndreasR am 03. Dezember 2020, 23:04:37
400 Liter Wasser sind nicht viel, das sind zwei meiner blauen Regentonnen, und wenn ich die mit der Pumpe oder aus dem Wasserhahn fülle, schaffe ich das sicher in ca. 15 Minuten oder so. Von der Anmutung eines solchen Brunnens oder Wasserlaufs würde das Ganze also eher ein sanftes Plätschern sein.

Was die Verdunstung angeht, hat lerchenzorn nicht unrecht, zumindest an einem heißen Sommertag dürfte der Wasserverlust bei einem Bachlauf nicht unerheblich sein. Ich denke, es ist unwirtschaftlich, die Pumpe ständig laufen zu lassen, das kostet ja auch Strom, sofern nicht gleich mit Solarzellen selbst produziert, und wer weiß, ob die wasserführende Schicht eine Dauerentnahme langfristig verkraftet.

Vielleicht wäre eine direkte Verbindung zwischen Tiefbrunnen und Zisterne in der Tat am sinnvollsten, und das Wasserbecken bzw. der Bauchlauf wird von der Zisterne gespeist und ist nur temporär in Betrieb. So kann man auch verhindern, dass das Wasser aus dem Tiefbrunnen auf dem Weg zur Zisterne verunreinigt wird.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: thuja thujon am 03. Dezember 2020, 23:40:07
Ein Rasensprenger mit 3 oder 4mm Düse verbraucht etwa 1000 Liter pro Stunde.

400 Liter/h braucht wirklich ein Speichergefäß, das der abendliche Gießgang im Sommer nicht nach 5 Minuten wegen Sand in der Brause zu Ende ist.

Wie ein temporärer Bachlauf bei Starkregen aussehen soll, habe ich allerdings auch noch nicht verstanden. Mit Wasser kann man einfach zuviel machen und gestalten. Wenn es nur bei Regen fliesst, würde ich auch die Verdunstungsverluste ignorieren.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Hausgeist am 03. Dezember 2020, 23:43:39
Mal unabhängig von der baulichen Ausführung meine ich mir vorstellen zu können, was du dir da vorschwebt. Da die Zisternen ja irgendwann voll sind und ihr hoffentlich nicht ständig alles Wasser verbrauchen müsst, macht es vermutlich eher Sinn, wenn ihr ein vielleicht formal gehaltenes Wasserspiel mit der Speisung der Zisternen kombiniert, also eine Wasserrinne, die am Brunnen beginnt, in einem Becken enden lasst, aus dem eine Pumpe die Rinne stetig speist. Dieses Becken müsste dann einen Überlauf in die Zisterne haben. Wenn ihr dann den Brunnen zuschaltet, füllt ihr über dieselbe Rinne (mit mehr Durchfluss) die Zisterne. Vielleicht kann man da aber auch eine Schaltung basteln, die jeweils nur eine der Pumpen laufen lässt, um Strom zu sparen.

Entscheidend ist vermutlich auch, wie weit der Brunnen von den Zisternen entfernt, welche Strecke also zu überbrücken ist? Es dürfte einfacher sein, eine Rinne mit Gefälle zu gestalten, als Becken oder Rinnen mit stehendem Wasser, die nur bei Pumpenbetrieb überlaufen.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 04. Dezember 2020, 06:19:56
Hallo zusammen,

ich komme leider erst jetzt dazu, mir Eure Vorschläge anzuschauen. Erst einmal herzlichen Dank. Ich lese mir jetzt jede Antwort durch und melde mich dann zurück!  :D
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 04. Dezember 2020, 07:00:23
Ich versuche mal Eure wirklich sehr durchdachten Vorschläge zu sortieren:

1) Zunächst nochmal kurz zu den Kosten der geplanten Doppelzisterne: Zwei Zisternen sind laut Tiefbaufirma deshalb günstiger als eine, da ab einer bestimmten Größe des auszuhebenden Loches Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen, die dann -laut Firma- richtig ins Geld gehen. Man könne Firmen finden, die diese Sicherungsregeln nicht beachteten, aber seine würde es. Da diese Firma uns im Gesamtpaket gerade die Bodenplatte für das Haus baut, haben wir dies so akzeptiert.

2) Zur Frage, wann wieviel Wasser läuft und wann nicht: Wie Andreas richtig bemerkt hat, ist ein Kubik im Sommer nicht viel, zumal bei unseren Flächen. Dazu noch die kleine Gärtnerei im Aufbau. Ich habe mir halt vorgestellt, dass die Zisterne nicht "heimlich" gefüllt wird, sondern das Wasser sichtbar ist. Wenn die Zisterne dann mal voll ist, macht das ja nichts. Dann steht das Wasser halt im Becken oder man kombiniert das Becken mit einer kleinen Fontäne. Übrigens sind 400 Liter/h kein starker Wasserfluss.

3) Zur Frage der Verdunstung: Mmmh, wieviel Verdunstung ist denn viel Verdunstung? Angenommen ich fülle 12 Kubik an einem Tag, mit was für einer Verdunstung muss ich denn rechnen? Es ist mir klar, dass das von der offenen Wasserfläche abhängig ist, aber so grob geschätzt? Wäre es 1 Kubik, dann wäre mir dies zu viel. Ginge es um max. 100 Liter, wäre es mir das wert. Kann das jemand von Euch grob abschätzen, in welchem Bereich wir da vermutlich liegen?

4) Und nun noch zur Frage der Ästhetik: Danke für die vielen Vorschläge. Da wir neu bauen, passen "rustikale", "historische" und "romantische" Stile (bitte verzeiht mir die Schubladenbildungen, aber irgendwie muss man das Ganze ja benennen) eher nicht, das ist mir beim Betrachten einiger Bilder aufgefallen. Von allen Vorschlägen hat mich die Rousham rill am meisten angesprochen!

5) Rousham rill: Dies hätte den Vorteil, dass ich das Regenwasser, was vom Dach kommt, ebenfalls in so einer Rille ins Becken leiten könnte. Diese Regenwasserrille wäre naturgemäß nur bei Regen befüllt, aber das macht ja nichts. Das sammelnde Becken müsste gar nicht tief sein, im Winter könnte ich es leeren. Und das Becken könnte eine kleine Fontäne haben (falls sich die Verdunstung nicht als zu hoch erweisen sollte).

Nur mal angenommen, ich würde gerne so ein System bauen: Könnt Ihr mir ein Landschaftsbaubuch oder etwas ähnliches empfehlen, wo ich mich über Weihnachten mal einlesen kann, wie ich so was baue? Beton würde mir durchaus gefallen, insbesondere wenn es Patina anlegt, kann das sehr schön sein.

Gruß
Markus
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 04. Dezember 2020, 07:14:58
Auf dieser Seite habe ich auch noch Einiges gefunden, dass mir gefallen würde.

https://www.pinterest.de/pin/451063718929453133/?d=t&mt=signup

Aber wie bauen?
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 04. Dezember 2020, 07:32:51
...
Aber wie bauen?

Hier habe ich schon mal Hinweise von Euch gefunden:

https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,66821.0.html
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: AndreasR am 04. Dezember 2020, 07:49:36
Wie viel Wasser so ein Bachlauf verdunstet, kann ich kaum abschätzen, aber ich denke, mehr als 100 Liter werden es am Tag nicht sein, sofern der Bach sich nicht gerade 100 Meter durchs Gelände schlängelt. Mein Mini-Teich (ca. 1 m², dazu noch mit Seerosenblättern teilweise bedeckt) verdunstet vielleicht 10 Liter am Tag, aber bei fließendem Wasser ist die Verdunstungsrate natürlich bedeutend höher.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 04. Dezember 2020, 08:01:50
Danke für Deine Einschätzung: Nein, es wird nur um einige Meter gehen.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: lord waldemoor am 04. Dezember 2020, 08:03:35
bei stehenden gewässer verdunstet ca 1cm am tag
mehr weiß ich leider nicht
ich will auch grade einen tank zur hälfte eingraben, das was rausschaut verkleide ich mit einer steinmauer und oben lass ich die steinplatten 5 bis 10 cm in den tank drüberstehn so dass man ihn kaum sieht
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: lord waldemoor am 04. Dezember 2020, 08:20:16
wenn man platz hat und mit folie machen will passt sowas auch gut
https://www.pinterest.de/pin/386887424233259352/
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 04. Dezember 2020, 08:33:36
wenn man platz hat und mit folie machen will passt sowas auch gut
https://www.pinterest.de/pin/386887424233259352/

Danke für den Vorschlag!

Was dagegen spricht: In der Nähe des Hauses passt ein die Natur nachahmender Bachlauf -nach meinem Eindruck (!)- einfach nicht. Auch wenn es paradox wirkt: Je künstlicher der Wasserverlauf, desto harmonischer wird es wirken. An anderer Stelle, beispielsweise am Rande des Schattengartens, könnte ich mir einen Bachlauf vorstellen, aber nicht am Haus selbst.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Gartenplaner am 04. Dezember 2020, 10:40:00
Bei der formalen Gestaltung habt ihr eigentlich endlos Möglichkeiten, die Materialauswahl geht von Beton über Naturstein rustikal, Naturstein formal mit abstrahierter Natürlichkeit, Edelstahl, Cortenstahl, mit moderner Technik heutzutage kann man die Linienführung von streng geometrisch sogar auch bis geschwungen ausgestalten, anything goes....
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 04. Dezember 2020, 12:46:08
Danke Gartenplaner!

Ich habe nun auf einer der von Dir verlinkten Seiten die Info bekommen, wieviel Wasser überhaupt pro Minute fließen muss bezogen auf je einen Zentimeter Bachbettbreite. Und da käme ich mit dem Wasser aus dem Brunnen gerade mal auf 3 cm Breite des Bachbettes/Kanals.

Dies führt mich zu der Überlegung, die Zisterne doch direkt mit dem Brunnen ohne überirdische Umwege anzuschließen und dann parallel und unabhängig davon ein Wasser-"feature" zu bauen. Sei es in Form einer Wasserschale mit Fontäne oder sei es in Form eines Beckens.

Die Wassermulde kann ich ja trotzdem bauen, um dass Regenwasser des Hauses oberirdisch in die Zisterne zu leiten.

Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: thuja thujon am 04. Dezember 2020, 13:03:11
Es muss doch kein reissender Gebirgsbach werden.

Bau das oberirdische Becken doch einfach mit weniger Gefälle, dann ist es eben ein langsam fliessendes Stillgewässer.
Die Verdunstung pro Tag würde ich auch eher bei 10Litern suchen, nicht bei 100.

Schau auch mal in dem Strang vom Ebertpark nach, da gibts ein paar Fotos von der alten Wasseranlage.
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,64147.msg3234522.html#msg3234522
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Gartenplaner am 04. Dezember 2020, 13:12:15
Gern doch.
...
Ich habe nun auf einer der von Dir verlinkten Seiten die Info bekommen, wieviel Wasser überhaupt pro Minute fließen muss bezogen auf je einen Zentimeter Bachbettbreite. Und da käme ich mit dem Wasser aus dem Brunnen gerade mal auf 3 cm Breite des Bachbettes/Kanals.
...
Auf welcher Seite denn?
Sowas ist nützlich, es ist oft schwer, sich vorzustellen, wieviel Wasser wie fliessend aussieht und wieviel überhaupt fliessen muss für welchen Eindruck.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Eckhard am 04. Dezember 2020, 17:11:36
Hallo Markus, bei der geringen Wasserförderung würde ich das als ganz waagerechtes Becken bauen, das das Wasser vollständig hält, auch wenn es nicht fließt. Gefälle würde ich dann mit kleinen Schwellen einbauen, über die das Wasser plätschert, wenn die Pumpe läuft. Je  nach Gefälle sind es dann mehrere dieser waagerechten Rinnen mit Miniwasserfall dazwischen. Könnte als formales Becken hübsch wirken, wenn schöne Materialien verwendet werden.
"Ganz waagerecht" wäre allein schon eine Herausforderung an den Baumeister! Denn sowas sieht nur gut aus, wenn das Wasser oben bis zum Rand steht - überall!

Ja, der Einschätzung vom Lord schließe ich mich an: bei Hitze verliert der Teich ca. 1 cm Wasserstand am Tag.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 04. Dezember 2020, 17:47:42
Gern doch.
...
Ich habe nun auf einer der von Dir verlinkten Seiten die Info bekommen, wieviel Wasser überhaupt pro Minute fließen muss bezogen auf je einen Zentimeter Bachbettbreite. Und da käme ich mit dem Wasser aus dem Brunnen gerade mal auf 3 cm Breite des Bachbettes/Kanals.
...
Auf welcher Seite denn?
Sowas ist nützlich, es ist oft schwer, sich vorzustellen, wieviel Wasser wie fliessend aussieht und wieviel überhaupt fliessen muss für welchen Eindruck.

Auf dieser Seite aber der Überschrift "Auffangbecken":

https://www.plantopedia.de/bachlauf-anlegen/
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Acontraluz am 15. Dezember 2020, 22:18:40
Hallo, Markus,

ich habe gerade ehrlich gesagt nur flüchtig über das neue Projekt gelesen, aber spontan fallen mir die Stichworte "Nigel Dunnett" und "rain garden" ein. Vielleicht inspiriert Dich das....
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Gartenplaner am 16. Dezember 2020, 00:07:12
Wenn ich mich recht entsinne, zielt diese Thematik aber darauf ab, möglichst viel Regenwasser auf der eigenen Gartenfläche zum Versickern zu bringen, ohne es an das Abwassersystem abgeben zu müssen....hat Nigel Dunnett nicht seinen eigenen Vorgarten dahingehend umgestaltet, ich finde es nicht wieder...
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 16. Dezember 2020, 07:01:20
Hallo, Markus,

ich habe gerade ehrlich gesagt nur flüchtig über das neue Projekt gelesen, aber spontan fallen mir die Stichworte "Nigel Dunnett" und "rain garden" ein. Vielleicht inspiriert Dich das....
 

Danke für den Hinweis. Ich habe bereits das Buch von Dunnett zum Thema "Rain garden". Ist sehr inspirierend.

@Gartenplaner: Der Hinweis passt insofern als Nigel Dunnett dafür plädiert, Wasserläufe nicht zu verstecken, sondern sichtbar zu machen. Außerdem müssen wir behördlicherseits alles überschüssige Regenwasser, also sobald die Zisterne überläuft, vor Ort versickern lassen.

Wir haben ja von den Vorgängern ein riesiges Loch im Garten übernommen, das wir nur den "Trockenteich" nennen. Dorthin leiten wir das überschüssige Wasser.

Derzeit wird bei uns die Bodenplatte des Gebäudes hergestellt und in diesem Zuge dann auch die Zisterne. Dann kann ich mir mal eine Übersicht verschaffen. Es erscheint mir aber zum jetzigen Stand leichter, das Brunnenwasser doch unsichtbar in die Zisterne laufen zu lassen und dafür ein separates Wasserbecken anzulegen. Aber die Entscheidung ist noch nicht getroffen.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Quendula am 16. Dezember 2020, 09:36:51
Derzeit wird bei uns die Bodenplatte des Gebäudes hergestellt ...
:o :D  Toitoitoi, dass alles nach Plan verläuft :)!
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Sandkeks am 16. Dezember 2020, 09:54:00
Von mir auch gutes Gelingen beim Bau. Schön, dass es jetzt tatkräftig losgeht. :D

Kann man die Zisternen später gut reinigen? Das wäre wichtig, wenn der Zulauf offen sein soll. Wenn ich so an das ganze Zeug denke, was hier im Verlauf einer Gartensaison in den Regentonnen landet, würde ich mir einen offenen Zulauf gründlich überlegen. Dann lieber einen offenen Ablauf, wenn ich gern etwas Wasser im Garten sehen will.
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: Acontraluz am 16. Dezember 2020, 19:57:11
Bei der formalen Gestaltung habt ihr eigentlich endlos Möglichkeiten, die Materialauswahl geht von Beton über Naturstein rustikal, Naturstein formal mit abstrahierter Natürlichkeit, Edelstahl, Cortenstahl, mit moderner Technik heutzutage kann man die Linienführung von streng geometrisch sogar auch bis geschwungen ausgestalten, anything goes....

Genau das meinte ich mit meinem Verweis auf Mr. Dunnett. Die Wasserläufe in seinem Vorgarten sind ja formal gestaltet, wie ich mich erinnere.  Leider  finde ich die Seite auch nicht mehr.  Aber Markus wird sicher eine schöne Lösung finden. Sehr spannend mal wieder!!!
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 17. Dezember 2020, 06:55:55
Von mir auch gutes Gelingen beim Bau. Schön, dass es jetzt tatkräftig losgeht. :D

Kann man die Zisternen später gut reinigen? Das wäre wichtig, wenn der Zulauf offen sein soll. Wenn ich so an das ganze Zeug denke, was hier im Verlauf einer Gartensaison in den Regentonnen landet, würde ich mir einen offenen Zulauf gründlich überlegen. Dann lieber einen offenen Ablauf, wenn ich gern etwas Wasser im Garten sehen will.

Danke für den Hinweis! Mir wurde gesagt, das Regenwasser würde vorher gefiltert werden. "in natura" habe ich die beiden Zisternen noch nicht gesehen. Muss mal nachforschen.

Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: salamander am 17. Dezember 2020, 08:55:32
Hallo Markus,
Du schreibst vom "Trockenteich", wo das überschüssige Wasser hinsoll. Das ist sicher auch noch ein lohnendes Projekt. Ich leite in meinem Gartengrundstück überschüssiges Zisternenwasser über einen Aquaedukt aus Ziegeln und eine Natursteintreppe (Weinberg) in einen kleinen Tontümpel, der so etwa 10 Monate im Jahr abseits des Hoch- und Spätsommers Wasser enthält. Der Überlauf des Tümpels wird zu einem wechselfeuchten Graben/Sickergraben mit mehreren Vertiefungen mit Hochstauden wie Blutweiderich, Iris pseudacorus und sibirica usw. und noch einem kleinen Folientümpel . Leider kann ich zur Zeit keine Fotos machen.
Das ist jetzt nicht Dein eigentliches Anliegen, aber vielleicht entwickelt sich das Projekt ja im Trockenteich weiter, zumal der Garten wohl eine Feuchtstelle vertragen kann. Bei mir entwickelt sich da eine kleine Oase.
Viele Grüße, Salamander
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 17. Dezember 2020, 09:11:21
Hallo Salamander,

das ist ungefähr das, was mir für den "Trockenteich" vor Augen schwebt. Er ist sehr groß, ich muss ihn mal ausmessen. Auf Bildern kommt das leider nicht so rüber.

Mir schwebt so eine Art Senkgarten vor mit einer Zone, die immer Wasser hält und einer Zone, die dann eben wechselfeucht ist.

Aber in unserem Garten gibt es so viele Ideen an so vielen Stellen, dann kommt noch der Erhalt des bereits Gestalteten....Aber in den Blick genommen ist es bereits! :D
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: salamander am 17. Dezember 2020, 19:39:20
Hallo Markus,
ich glaube, das wird einen Riesenspaß machen - mir geht es so. Welche Fläche fängt denn Zisternenwasser auf?
Viele Grüße, Salamander
Titel: Re: Knowhow für den Bau eines Wasserlaufbeckens
Beitrag von: MarkusG am 12. Januar 2021, 08:19:09
Hallo Markus,
ich glaube, das wird einen Riesenspaß machen - mir geht es so. Welche Fläche fängt denn Zisternenwasser auf?
Viele Grüße, Salamander

Hallo Salamander, ich dachte, die Diskussion sei vorerst abgeschlossen und habe erst heute Deine Frage gesehen. Sorry!

Das Dach hat ca. 200 qm. Hauptsächlich dienen die Zisternen jedoch dazu, von einer nur dünn laufenden Brunnenleitung aufgefüllt zu werden, um bei Bedarf mit einer Separatpumpe wässern zu können.