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Pflanzenwelt => Stauden => Thema gestartet von: claudia am 18. Januar 2005, 09:21:16
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Da hat sich durch eine Umsetzaktion im Herbst eine Lücke aufgetan, die gefüllt werden muss. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das ein Platz für Hostas in Kombination mit Farnen ist!
Der Pflanzplatz ist ein ca. 1m breiter Streifen mit Morgensonne bis ca 11 Uhr. Später liegt der Platz im Hausschatten (nicht aber im Regenschatten). Auf der Rückseite des Streifens ist ein Lattenzaun. Der Boden ist tiefgründig frisch. Der Streifen wird ab und zu von einer Säuleneibe unterbrochen.
Jetzt bitte ich euch um Ideen, Pflanzvorschläge, gelungene Kombinationen, geglückte Kompositionen der beiden Partner!
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Hallo Claudia,
bei diesem Thema bekommst Du sicherlich einige Vorschläge und gelungene Photos (was ich von den meinen nicht behaupten kann).
Da Farne und Hostas erst recht spät austreiben, finde ich eine Unterpflanzung wichtig, die ab Mai wieder verschwinden darf. Das könnten z.B. Frühlingsblüher wie Chinodoxa sein (normalblaue Scilla sind an "meiner" schattigen Stelle zu dunkel, um sich gut abzuheben) und Waldmeister, der hier wuchern darf. Nach seinem giftgrünen Austrieb und den Blüten im Mai wird er ohnehin stellenweise sehr unansehlich (aber dann bedecken ihn die Hostablätter). Neben Aruncus dioicus (hübsch zu den derben Hostablättern ist sicher auch Aruncus aethusifolius), viel Wurmfarn und einer Hortensie fühlen sich auch Vergißmeinnicht wohl (samen sich zahlreich aus und verschwinden ja ohnehin wieder im Mai/Juni), Veilchen und sogar der Hirschzungenfarn (obwohl er Kalk mag, ist er in meinem leicht sauren Boden frischgrün und bringt auch im Winter Farbe).
Interessanterweise gedeihen auch normale Lilium-Hybriden sehr gut - muß man ausprobieren - bringen auch im Sommer Farbe. Im Herbst bietet Fuchsia magellanica Blütenglöckchen in rosarot und die Bleiwurz (Ceratostiga plumbagoides) Farbtupfer. Dann gibt es noch ein paar Blattschmuckpflanzen wie z.B. Einbeere (aber im Winter ist mein Erinnerungsvermögen doch sehr lückig...)
LG
macrantha
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Danke macrantha für deine Vorschläge. Die Unterpflanzung ist sicherlich ein eigenes Thema, weil man ja nicht monatelang nur nackte Erde sehen will!
Ich würde mich auch über - villeicht nur aus deiner Sicht - nicht so gelungene Fotos freuen! Nur immer her damit!
Vielleicht kann ich noch ein paar konkrete Fragen anhängen?
Mit welcher Hosta soll man z. B. Adiantum pedatum kombinieren? Sollen die schwarzen Stängel des Farns mit einer entsprechenden Farbe bei der Hosta zusammengesellt werden? Red Oktober? Oder ist die Kombination des frischgünen Laubes des Farns mit einer wachsbereiften blauen Hosta eine Augenweide?
Welche Hosta nimmt das Farbspiel des Athyrium nipponicum Metallicum am besten auf? Passt dazu nur eine Einfarbige? Oder gibt es eine, die das Farbspektrum aufgreift oder ergänzt?
Muss man Dryopteris erythrosora unbedingt mit einer gelblaubigen Hosta vergesellschaften? Oder kommt hier nur eine dunkelgrüne in Frage? Und welche Blattstruktur soll die dann haben?
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Claudia,
ich wäre bei den Grüntönen nicht so zaghaft. Ich finde, dass die Kombination Hosta und Farn eigentlich immer wirkt, weil filigrane Wedel auf eine Blattschmuckstaude treffen. Ich würde - um diesen Eindruck zu verstärken - Hostasorten mit mittelgroßen bis großen Blättern wählen und gerne auch Farne mit panaschierten Hostas kombinieren.
Bei den Farnen bevorzuge ich wintergrüne, weil ich dann ebenfalls im Winter etwas von unseren Farnen habe. Bei den Hirschzungenfarnen möchte ich Dir im besonderen Maße die gewellten Formen ans Herz legen, wie Asplenium scolopendrium "Crispum Moly" oder "Crispa". Außerdem haben sich bei uns die Polystichum-Farne als sehr dekorativ und unproblematisch erwiesen. Unser Polystichum polyblepharum hat beispielsweise wunderschön glänzende Wedel (Er muss aber gegen Spätfröste etwas geschützt werden, ist dann allerdings völlig unproblematisch!), Polystichum setiferum "Greenlace" hat sehr fein aufgeteilte Wedel, die mich immer wieder aufs Neue begeistern und nicht vermuten lassen, wie robust dieser Farn wirklich ist. Wintergrün und sehr ansehnlich ist auch Dryopteris affinis "Rumpelstilsken", den ich mit der Hosta "Tokudama Aureonebulosa" kombiniert habe.
Den von Dir erwähnten Athyrium niponicum "Metallicum" habe ich vor einiger Zeit mal ausgepflanzt. Leider hat er sich ziemlich schnell verabschiedet und die Wedel waren sehr Windbruch gefährdet. Das sollte Dich nicht von einem Versuch abhalten, ich würde aber eine geschützte und nicht so windige Ecke für diesen Farn auswählen.
Eine Riesenauswahl an Farnen findest Du bei der Farngärtnerei Dirk Wiederstein und der Gärtnerei Schoebel:
http://www.farn-gaertnerei.de
http://www.gaertnerei-schoebel.de
LG
Christiane
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Polystichum gehören in jedem Falle zu den gartenwürdigsten Farnen, die meisten sind eingewachsen sehr trockenheitsresistent. Bei Asplenium scolopendrium sollte der Gartenbesitzer auf luftfeuchte, schattige Plätze achten, da werden sie am schönsten. Auf jeden Fall werden Farne leider zu wenig beachtet. Dabei sind sie sehr langlebig und verkörpern etwas, was man als Urweltenkraft bezeichnen kann.
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hallo sarastro,
kurze Nebenfrage zu Schattenstauden:
stimmt es, daß du am 10.02. zu diesem Thema einen Vortrag in Reutlingen hältst? Wenn ja, würde mich das sehr freuen, da ich nur 5 min vom üblichen Veranstaltungsort entfernt wohne.
herzliche Grüße
Alois :)
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Du liegst richtig! ;)
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Hallo Claudia,
ich muß gestehen, so wie Du Dir Gedanken machst, habe ich seinerzeit nicht getan...
Adiantum pedatum (ich bin ganz entzück von ihm) steht bei mir an anderer Stelle in einer bestimmt 2 m² großen Haselwurzfläche (auf die ich sehr stolz bin). Ich finde das dunkelgrün glänzende Blatt zusammen mit den filigranen hellgrünen Blättchen bezaubern - vor allem da dieser Farn ja nicht so hoch wird - meine Hostas würden den schier erschlagen ... also vielleicht noch etwas Haselwurz in die Fläche integrieren?
Desweiteren steht seit 2 Jahren ein Regenbogenfarn in dieser Fläche (hatte bis jetzt keinerlei Probleme) und ich finde, er kommt eigentlich nicht genug zur Geltung. Heute würde ich ihn eher mit etwas Hellerem kombinieren - vielleicht Luzula oder einem niedrigen Carex (panaschiert) - oder sehr niedrig bleibende einfarbige Hostas (damit das Farbenspiel von dem Farn auch richtig wirkt).
Polystichum setiferum steht ebenfalls am Rand der Fläche - geschützt und schattig und immer noch glänzend grün - ich kann ihn ebenfalls empfehlen.
Des weitern mag ich meinen Onoclea sensibilis seeehr gerne - selbst im Sommer ist er frischgrün und zart - gefiele mir gut zu blauen und dunkelgrünen Hostas.
In Verzückung falle ich immer wieder, wenn ich in einem anderen Garten Osmunda cinnamomea austreiben sehe - Platz braucht man schon, aber diese braunfilzigen, entrollenden Wedel sind einfach zauberhaft.
So weit erst mal (ich liebe Schatten)
macrantha
Habe nur die Schreibweise von Onoclea sensibilis korrigiert, damit ihn unsere Suche auch findet. Liebe Grüße, Iris
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Oh oh!!!! Wieder mal ein Thema für mich :-X ;)
ein tolles Thema. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
D. erythrosora hab ich u.A. mit Hosta 'Elegans' kombiniert....Dieser Farn hat ausser dem wahsinns blattaustrieb auch den vorteil, dass er immergrün ist.
Schwarzstielige Farne könnt ich mir gut zu hellen Hostas vorstellen - am besten 'On Stage'
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Farne und Hostas passen prima zur Akelei (oder ist es umgekehrt? ;D)
Prinzipiell kann man mit einer Farn - Hostakombi wenig falsch machen. Das Laub ergänzt sich einfach prima - egal welche Farbe. Es sollen nur die Wuchshöhen und die Ansprüche ähnlich sein.
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Das war eine buchreife Aufnahme!
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welche? 8)
Leider denke ich viel zu wenig daran fotos zu machen - aber die blaue hosta mit dem farn springt einen so an - da muss man einfach knipsen ;)
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Im Blattstrukturenthread im Atelier sind noch Bilder von Cimis Vorgarten! Müssts mal hinschauen :)
Dieses Foto kennt ihr ja schon. Gerade entwerfe ich Listen, mit welchen Pflanzen man einheimische Farne kombiniert, also andersrum ;-) - ich stelle bei Gelegenheit mal was rein.
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Gerade entwerfe ich Listen, mit welchen Pflanzen man einheimische Farne kombiniert
Sag, is da fad? :o ;)
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Onoclea sensibilis mag ich auch, selbst wenn ich ihn vermehrungstechnisch etwas unsensibel finde. Meine Eltern haben ihn im steinigen "Bachbett" nicht mehr loswerden können. Adiantum pedatum empfinde ich dagegen wirklich als eher schüchternen, grazilen Gesellen.
Macrantha, der Hinweis, dass der Pfauenradfarn in großen Hostas eventuell versinken würde ist sehr gut! Ich kann mir das auch nur dann gelungen vorstellen, wenn man einen wirklich großen Horst von diesem Farn hat. Ich selber hatte meinen über mehrere Jahre gehätschelt und er wuchs nur sehr langsam (aber immerhin stetig). Zudem waren seine schmalen Wedel auf dunklen Stielen extrem bruchgefährdet. Ich werde ihn mir dennoch bei Gelegenheit wieder beschaffen - er war einfach zu schön!
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Und wenn Ihr schon beim Kombinieren mit anderen Pflanzen seid: Cyclamen sind fantastische Farbtupfer und Epimedium finde ich ebenfalls sehr empfehlenswert.
Was mir bei Farnen so gefällt, ist dass sie sehr alt werden können und von Jahr zu Jahr schöner werden. Am Anfang sahen unsere nett aus, wenn sich jetzt aber die Mengen an Wedeln entrollen, ist der Eindruck umwerfend.
Cimicifuga, tolle Aufnahmen! Richtig was zum Schwelgen.
LG
Christiane
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...und hier noch mal in Kombi mit einer "Unterpflanzung" der Pfauenräder, wo diese sich noch durchaus darüber hinwegschlagen können:
Hat blatttechnisch eine gewisse Ähnlichkeit mit der von Macrantha vorgeschlagenen Asarum-Variante :).
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A propos "erheben": auch schön "zwischen" bzw. zu Hostas und Farnen ist Polygonatum. Hohe Arten/Sorten können unter Umständen auch mal etwas Höhenstrucktur verleihen, wenn sie ihre Blüten über großen Hostablättern herabhängen lassen.
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Prinzipiell kann man mit einer Farn - Hostakombi wenig falsch machen
Das beruhigt mich ungemein,weil ich immer so wenig Zeit und Geduld habe, genau über Kombinationen nachzudenken. Nur manchmal pflanze ich etwas um, wenn es zu sehr stört.
Kann mir vielleicht jemand sagen, was für ein Farn das unten auf dem Bild ist? Es war einer der ersten, die ich vor Jahren überhaupt gepflanzt habe - damals noch nicht so namensbewußt ;)
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Und um auf Macranthas Einwand mit den späten Austrieben diverser Farne und Hostas zurückzukommen: an entsprechenden Stellen kann in einem solchen Beet im Winter das hübsche Laub von diversen Helleboren die Prunkrolle übernehmen. Zur Blütezeit und lange darüber hinaus setzt H. argutifolius dann leuchtende aber unaufdringliche Lichtpunkte im Schattengarten.
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In Verzückung falle ich immer wieder, wenn ich in einem anderen Garten Osmunda cinnamomea austreiben sehe - Platz braucht man schon, aber diese braunfilzigen, entrollenden Wedel sind einfach zauberhaft.
Ja, das kann ich sehr gut nachempfinden. Und auch der gewöhnliche Osmunda regalis ist schon eine Pracht, wenn er seine Wedel entrollt!
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callis: Dryopteris borrerii 'Crispa'
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Danke, Sarastro :D :D
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Ich liebe es auch , hier mal in anderer "Farbkombination" mit Akelei
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und ganz wild durcheinander
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Das ist eine Kombination, die ich besonders liebe! Athyrium "Metallicum" und Hosta "Francee" und hinter den beiden steht eine Kletterhortensie - da sieht diese grün-weiße Schattenecke im Sommer so richtig herrlich kühl und frisch aus.
Mir tut es sehr leid, daß ich meinem Garten nicht mehr Schatten habe, denn mit Hosta und Farnen kann man so viel und so schön kombinieren.
Und ich stimme zu, daß der Wert der wintergrünen Farne gar nicht oft genug betont werden kann.
Mir schwebt zur Zeit vor, mein Polystichum aculeatum, das ich schon mit Cyclamen kombiniert habe, noch mit einigen Schneeglöckchen zu schmücken nd so die grün-weiße Kombination in diesem Gartenteil fast ganzjährig genießen zu können.
LG, Carola
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hab ich mir doch gedacht, dass euch dazu was einfällt! Und die Bilder, hach!
@christiane
super, der Link zu den Farngärtnereien. Das wird nicht billig, fürchte ich.
@cimicifuga
Wirklich wunderschön deine Kombinationsfotos! Erythrosora mit der blauen Hosta find ich schon fast zu gewagt! Aber das wird ja im Laufe des Jahres schlichter und weniger knallig. Wirklich frappierend, der Farbeindruck!
Den Ad. Pedatum kann ich mir eher mit dunkleren Hostas vorstellen, damit seine frische grüne Farbe besser zur Gelung kommt, aber wer weiß, vielleicht würden sich die Farben ja gegenseitig unterstützen?
@katrin
Deine Bilder, ein Augenschmaus! Sag mal, weißt du, was für ein Farn das ist, bei der Golden Tiara. Gefällt mir ausgesprochen gut, die Kombi.
@iris
Zu den Sensibelchen: Für den Adiantum ped. hab ich schon Geduld. Hostas brauchen ja auch recht lange, bis sie in die Gänge kommen. Man könnte ihn ja auch mit ner kleinen, schwachwüchsigen glänzenden H. kombinieren? Wind gibts an der Stelle mal ausmahmsweise nicht so viel.
Und wenn sich die Onoclea sensibilis ausbreiten will, dann soll sie doch. Das dürfte eine berechenbare Gefahr darstellen.
Für Osmunda könnte es da zu wenig feucht sein, aber da habe ich keine Erfahrungen. Ich wollte mal eine Osmunda regalis in der Feuchtzone am Teich versuchen, was meinst du? Braucht O. cinnamonea auch viel Feuchtigkeit?
@carola
Deine Kombination Francee mit dem Metallicum finde ich sehr ansprechend und gelungen. Hab ich mir schon notiert.
@sarastro
Asplenium scolopendrium ist auch einer, den ich sehr mag und wegen seiner Blattstruktur nicht fehlen sollte. Sieht der nun besser aus, mit einer breitblättrigen Hosta oder gerade im Gegenteil mit einer lanzettlichen als Partner? Oder gar mit einer mit gewelltem Rand?