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Garten- und Umwelt => Komposthaufen => Thema gestartet von: maigrün am 23. Mai 2019, 10:42:22
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das benötigt wohl einen eigenen thread:
der bundesstaat washington erlaubt ab mai 2020 die kompostierung menschlicher körper. Ashes to Ashes. Dust to Dust. Or, in Washington State, You Could Now Be Compost.
und fix geht es auch: The bodies decomposed after about four weeks, the researchers said, producing about one cubic yard of soil per person. (die mengenangabe kann eigentlich nicht stimmen, oder?)
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Die Lösung dürfte in diesem Satzteil liegen:
six bodies donated for research were put in a rotating container and wrapped in organic materials like alfalfa
Aus der Luzerne wird ja auch Kompost. (Wobei ein Kubikyard, also ein Dreiviertel-Kubikmeter, trotzdem recht viel anmutet. Vielleicht hatten die Testkörper die Ausmaße der Wildecker Herzbuben ;))
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Vielleicht hatten die Testkörper die Ausmaße der Wildecker Herzbuben ;))
De wollten halt auf Nummer sicher gehen.
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Kleines OT, konnte nicht anders... ;) ;D
Zu Asche...
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Ich finde das sehr gut, und die 'Gräber' sehen toll aus. :)
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Mal abgesehen von der Ertragsmenge an wertvoller Erde: Was sollen wir da diskutieren? Ob wir das auch wollten? Letztlich ist es ja bloss eine effizientere Art der Erdbestattung, indem man den zersetzungshemmenden Sarg weglässt. Hier wie dort stellt sich aus Gärtnersicht die Frage der im Kompostgut enthaltenen Schadstoffe.
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Bei meinem Medikamentenbedarf bin ich wohl ein Fall für den Sondermüll :-\ ;)
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Himmel, Maigrün, kannst Du eine erschrecken! Der erste Gedanke, als ich Threadtitel und Threaderöffnerin las, war nicht gut. :o Was bin ich froh, dass es nur ein Kompostthema ist. :-* Bleib uns fröhlich erhalten, ok?
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nee, alles gut. ;D
wär ja blöd gewesen, wenn der titel so gelautet hätte: asche zu asche, staub zu ..... und dich zum kompost
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ich habe mir gerade einen Kurzbericht zum Thema von Nicole Markwald angehört: Kompostieren statt beerdigen.
Hm.
Sie erwähnt, dass die freiwilligen, todkranken Probanden als Motiv angeben, in den Kreislauf der Natur zurückkehren zu wollen. Das mag schwierig sein, wenn man, wie in den USA üblich, in Formalin getränkt beerdigt wird oder dummerweise in einer Gegend zu Grabe getragen wird, wo man statt zu Asche zur Wachsleiche wird. Ansonsten lässt sich das ja eher nicht vermeiden, dass man in den Naturkreislauf zurückkehrt. Es sei denn, man lässt sich ins All schießen.
Und dann: Todkranke. Wenn die womöglich jahrelange Chemotherapie hinter sich haben, möchte ich die nicht im Kompost haben :-\
Verstehe ich das richtig, dass es sich hier um eine Heißrotte handelt? Klingt dann schon weit unromantischer als Kompostierung und ganz sicher bleiben da die Knochen übrig. Die werden dann säuberlich vom "Kompost" befreit, landen dann im Beinhaus oder in der Knochenmühle, wo sie zu hochwertigem Dünger zermahlen werden? Und das übriggebliebene Titan der Hüftprothesen kommt dann in die Gelbe Tonne Plus?
Fragen über Fragen, da werde ich es wohl eher wie der Herr Ribbeck auf Ribbeck im Havelland halten. Zumal, ich erwähnte es, meine Nachbarin denkt, dass ihr Rhabarber so üppig gedeiht, weil drunter ihr verstorbener Hund, allerdings nur eine kaum knöchelhohe Fußhupe, liegt. Da sollte mein mittlerweile nicht mehr ganz bescheidenes Lebendgewicht als Starthilfe für einen Birnbaum ja reichen :D
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Ich frage mich bei der Geschichte immer, wie der Birnbaumsämling es denn aus der Tiefe hoch geschafft hat...
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"und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
ein Birnbaumsprößling sproßt heraus"
hat halt ein bisschen gedauert.
Der Holde bekam gerade Anweisung, mir eine Birne mit ins Grab zu geben. Oben drauf auf der Urne dürfte das sogar schneller gehen. Und jetzt frage bitte nicht, ob das ohne geeignete Unterlage überhaupt was wird :P
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Bis dahin könnte ja Waldmeister das Grab zieren, der wächst auch ohne besondere Düngung. ;)
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Bei Einäscherung werden doch alle möglichen Schadstoffe komplett zerlegt, oder?
Ich hätt ja gern, dass meine Asche flächig im Garten verteilt wird - Dünger für die Pflanzen und vielleicht eine Heimsuchungsmöglichkeit bei eventuellen Wohnstrassenbauvorhaben, wie in "Poltergeist" ;D
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Bis dahin könnte ja Waldmeister das Grab zieren, der wächst auch ohne besondere Düngung. ;)
super Idee! Der Holde liegt zwar schon in den Federn, werde ihm aber morgen mal zeigen, wie Waldmeister aussieht und wo der im Garten wächst :D
Und an Rosarot ein extra danke für den link, ich habe schon den ganzen Abend Babylon Berlin Bilder im Kopp :o
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Ist das nicht nur eine Weiterführung des Friedwalds?
Gut, als Kompost wird man flächiger verteilt, aber auf Flächen mit Eßbarem wäre mir das doch ekelig, weil ich die menschlichen Überreste eher für Sondermüll halte. Menschen leben ja länger als Haustiere und könnten mehr Schadstoffe einlagern (z.B. Medikamente und Schwermetalle). Im Friedwald stehen ja auch keine Obstbäume.
Wer Friedwald nicht kennt: Die Asche wird in einer ungebrannten Urne beigesetzt, die in zwei Jahren zerfallen soll. Die Urne wird unter einem Baum vergraben und am Baum ist eine Plakette mit den Namen der dort Begrabenen. Warum ich das gut finde., weil man nicht irgendwann aus dem Grab geschmissen wird, die Asche auf den Müll kommt und die Urne zum Metallschrott. >:( Man zahlt einmal und kann da bleiben.
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weil ich die menschlichen Überreste eher für Sondermüll halte. Menschen leben ja länger als Haustiere und könnten mehr Schadstoffe einlagern (z.B. Medikamente und Schwermetalle). Im Friedwald stehen ja auch keine Obstbäume.
Mag ja sein, dass man diese Vorstellung aus psychohygienischen, sozialen oder persönlichen Gründen ablehnt.
Aber: Medikamente werden nicht eingelagert, sondern (verstoffwechselt oder unverändert) ausgeschieden. Und die Schwermetalle, die sich - vor allem - im Knochen im Laufe des Lebens ablagern, erreichen dabei wahrlich keine Konzentrationen, die aus einer kompostierten Leiche Sondermüll machen würden.
Auch nicht das Quecksilber in alten Zahnplomben.
Es ist schon verblüffend, was für Vorstellungen über "Umweltgifte" so herumgeistern.
Was Obstbäume und Leichen angeht, möchte ich nur an Fontane erinnern. Der hatte dazu eine pragmatische Einstellung!
"So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland."
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Wieviel CO2 entsteht eigentlich bei der Kompostierung einer Leiche? Beschleunigt das etwa den Klimawandel? Da eine Leiche ja kein CO2 mehr ausatmet, weil sie überhaupt nicht mehr atmet, wird immerhin ein Teil kompensiert, aber das dauert.
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;D
https://en.wikipedia.org/wiki/Composition_of_the_human_body
Grob geschätzt: Bei einem 75 kg schweren Menschen bei vollständiger Verwesung etwa 50 Kilogramm CO2.
Bei hohem Fettanteil etwas mehr. :o
Da der Mensch aber nicht aus Erdölprodukten, Steinkohle oder anderen fossilen Brennstoffen besteht, ist das unter dem Gesichtspunkt "Erderwärmung" irrelevant.
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Es kommt das Co2 wieder raus, was zu Lebzeiten aufgenommen wurde.
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Wie ist die Ökobilanz einer Verbrennung? Da müsste durch den Brennstoff (Erdgas?) deutlich mehr CO2 freigesetzt werden als 50 kg.
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Bei hohem Fettanteil etwas mehr. :o
:o Um es mit Rezo zu sagen: das ist einfach nur fucking krass: Da haben wir auch hier noch ein Unterforum Gartenküche, wo bedenkenlos Anleitungen zu Fettleibigkeit gepostet werden. Oder die gedankenlosen User, die einen Naschgarten anlegen wollen und nie und nimmer dran denken, wie ganz unnötigerweise viel CO2 in ihren Körpern eingelagert wird.
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Wie ist die Ökobilanz einer Verbrennung? Da müsste durch den Brennstoff (Erdgas?) deutlich mehr CO2 freigesetzt werden als 50 kg.
In der Tat. Außerdem emittieren Krematorien nennenswerte Mengen an Quecksilber, das beim Verbrennen der Leiche aus den Amalgamfüllungen verdampft.
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Wie ist die Ökobilanz einer Verbrennung? Da müsste durch den Brennstoff (Erdgas?) deutlich mehr CO2 freigesetzt werden als 50 kg.
Davon gehe ich mal aus. Zumal ja in kurzer Zeit sehr hohe Temperaturen erreicht werden müssen.
edit: Ah, es hat schon ein Fachmann geantwortet .
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Allerdings liefert die Verbrennung Energie. Die Kompostierung nicht.
Denkbar sind Solarkrematorien.
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"...Der Kremationsprozess benötigt etwa 20 Liter Heizöl[37] oder eine entsprechende Energiemenge aus einer anderen Quelle (Brenngas oder elektrische Beheizung).
...
Die Abgase aus dem Einäscherungsofen werden gereinigt. In modernen Anlagen folgt auf einen Kühler der Rauchgase der Zyklon mit einem Kalk-Kohle-Gemisch und ein Feinstaubfilter für feine Festteilchen. Daran schließt sich eine Katalysatoreinrichtung an, um die Emissionswerte einzuhalten, bevor das gereinigte Abgas über den 10 Meter hohen Kamin in die Umgebungsluft austritt. In Deutschland sind die Verordnung über Anlagen zur Feuerbestattung und die VDI-Richtlinie 3891 maßgeblich.[39] ..."
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Was für ein Aufwand!
Ich will kompostiert werden.
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Sofort? :-X
Ich will eine Solarkremation mit Katalysator und Elektrofilter.
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Sofort? :-X
Ich fürchtete schon, bei den Zitaten zu landen. ;D
Nein, wenn es soweit ist.
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...
Wer Friedwald nicht kennt: Die Asche wird in einer ungebrannten Urne beigesetzt, die in zwei Jahren zerfallen soll. Die Urne wird unter einem Baum vergraben und am Baum ist eine Plakette mit den Namen der dort Begrabenen. Warum ich das gut finde., weil man nicht irgendwann aus dem Grab geschmissen wird, die Asche auf den Müll kommt und die Urne zum Metallschrott. >:( Man zahlt einmal und kann da bleiben.
Das entspricht meiner Sicht, Einäschern, und bitte um Wald vergraben.
Ich habe zwar keinen am Ort, aber recht nahe bei, und den Kindern diesen Wunsch mitgeteilt.
Die Friedhöfe hier haben Standzeiten von ca. 20 Jahren, das reicht nicht zur vollständigen Verrottung.
Dann lieber zu Asche werden und gut ist.
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Ich denke da vor allem an Epikur: Dein Tod geht dich nichts an.
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Als Anregung allenfalls noch das da. ;)
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ich hole das mal wieder hoch. es gibt inzwischen einen architekturentwurf für den kompostplatz sehr chic!
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Sieht noch flott aus, das Kompost Totenbett.
Mischung, Feucht halten, Zudecken.
Fehlt nur das Zerkleinern.
Doch das ist vermutlich nicht vermittelbar in dem Kontext. ;)
Wurde schon einpaarmal "schräg angeschaut" bei meiner Antwort auf die Frage:
Was ich mir den vorstellen könnte als eigne Beisetzung. Sprich "Rückgabe" an die Natur.
Body Schreddern durch einen Häcksler, mischen mit Holzschnitzel.
Muss nicht zwingend Heissrotte sein, geht auch mit Kompostwürmer als Wurmhumus.
Anschliessend auf den Beeten oder unter den Sträuchern verteilen.
Verstorbene Schwiegermutter hatte das in der Variante:
Veraschen, verteilen im Garten. Wir haben dies dann so gemacht.
Ist akzeptierter als meine geäusserte Variante.
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Diese Methode gefällt mir auch.
Ist jedoch wieder Energie aufwändig. ❄️