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Pflanzenwelt => Obst-Forum => Thema gestartet von: Taques am 03. Dezember 2011, 10:07:47

Titel: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Taques am 03. Dezember 2011, 10:07:47
Meine Pfirsichbäume kräuseln sich seit 2 Jahren mehr oder weniger (je nach Sorte), aber diesmal möchte ich was dagegen tun - nur was???

Im Handel gibt´s mit Chemie alles, von Bio bis na ja fragwürdig, aber da ich eigentlich nur Dinge im Garten will die ich kenne, bin ich auf der Suche nach einer Alternative....

- Silberwasser (Kolloidales Silber) wäre eine Möglichkeit, nur ist es in der Menge ziemlich teuer für meine 8 Bäumchen....

- Wasserstoffperoxid (bin ich am überlegen, setzte es auch bei meinen Pferden ein wenn sie Hofprobleme haben)

- Pechnelkenextrakt (wäre meine erste Wahl wenn´s denn hilft)

- und irgendwo habe ich gelesen, das auch eine Lösung aus Essig helfen soll, glaube es war Apfelessig)

was für Erfahrungen habt ihr denn gemacht und mit was behandelt ihr?

LG
Taques
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Daniel - reloaded am 03. Dezember 2011, 10:12:38
Im Unterforum "Pflanzengesundheit" gibt es mindestens einen Faden in dem von Chemie bis Peressigsäure alles zum Thema Kräuselkrankheit diskutiert wird/wurde

Hieß "Mittel gegen Kräuselkrankheit sind nicht zu bekommen", ich geh mal suchen.....
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Daniel - reloaded am 03. Dezember 2011, 10:26:22
Habsch was gefindet...... ;D

1. Käuselkrankheit bei Pfirsichen

2. Mittel gegen Kräuselkrankheit sind nicht zu bekommen
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Starking007 am 04. Dezember 2011, 20:57:52
Warum muss man immer nur "was dagegen tun"?
Wieso nicht mal "was dafür tun"!

Dafür, das der Baum die richtige Sorte ist,
am richtigen Standort,
gut gepflegt wird
usw.

Zum "dafür tun" zählt aber auch die SUCHE einschalten! ;)
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Daniel - reloaded am 04. Dezember 2011, 21:10:57
Naja, dafür tut man meistens nichts weil viele erst die Probleme sehen wenn sie da sind. Lange nicht alle Gartenbesitzer informieren sich vor dem Kauf ausführlich über eine Pflanze und noch weniger über Probleme die auftreten können.

Und wenn das Kind dann im Brunnen liegt ist es zum Vorbeugen leider zu spät.... ;)
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Starking007 am 04. Dezember 2011, 21:22:07
Andererseits - wenn man sich zu weit vorbeugt, fällt man auch leicht in den Brunnen! ;D ;D ;D ;D
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Quendula am 04. Dezember 2011, 21:27:44
Manchmal stehen die Bäume ja auch schon im neuerworbenen Garten drin. Da hat man die Möglichkeit des Rausreißens und Neupflanzens von angepasstem Obst oder versucht, die vorhandenen Bäumchen zu hegen und zu pflegen.
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: roburdriver am 10. Dezember 2011, 15:45:37
Ich spritze meine Pfirsische garnicht - ich mag keine Chemie im Garten, zwar haben meine Bäume auch etwas Kräusel aber nicht viel meist so 5%(bei ganz jungen Bäumchen etwas mehr) der Blätter. Spitzen würde ich nur empfehlen wenn der Baum droht einzugehen. Ich hab vorwiegend selbstgezogene Sämlingsbäume(derzeit um die 10 Bäume), die sind anscheinend wenig empfindlich. Ertrag ist recht hoch und meist nicht zu bewältigen.

Es hilft schon altes Laub zu entsorgen und ganz schlimme Kräuselblätter abzupfücken und in die Aschetonne.

Grüße
Robin
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Amur am 02. Januar 2012, 18:45:03
Ich spritze sie normal an den ersten warmen Februar/Märztagen mit Kupfer.
Ein bis zweimal reicht, dann ist Ruhe das ganze Jahr vollends mit Spritzen.
Eben wenn die Knospen normal anfangen etwas zu schwellen.

Am WE bin ich mal bei den beiden Pfirsichbäumen gewesen:
Ich meine die Knospen haben schon etwas angeschoben?
Also sollte man wohl jetzt schon spritzen? Wie sieht es bei euch aus? Hat heuer schon jemand gespritzt gegen die KK?
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Re-Mark am 02. Januar 2012, 19:05:28
- Wasserstoffperoxid (bin ich am überlegen, setzte es auch bei meinen Pferden ein wenn sie Hofprobleme haben)
[...]
- und irgendwo habe ich gelesen, das auch eine Lösung aus Essig helfen soll, glaube es war Apfelessig)

Aaargh! >:(
Es war garantiert nirgends von "Apfelessig gegen Kräuselkrankheit" die Rede. Und auch nicht von Wasserstoffperoxid alleine. Hier wurde mehrfach von einem Gemisch aus Wasserstoffperoxid und Essigsäure geschrieben, ich habe damals auch eine genaue Quellenangabe gemacht, und die Konzentrationen waren auch angegeben und vor allem stand dort auch etwas zur notwendigen Lufttemperatur und zum Timing, denn das ist bei der Bekämpfung der Kräuselkrankheit sehr wichtig.

So langsam beginne ich zu verstehen, woher die unendliche Flut an unwirksamen 'Hausmittelchen' für diverse Probleme des Alltags kommt: Leute hören/lesen irgendwann mal etwas, merken sich aber nur Stichworte ohne Zusammenhang. Soetwas macht mich ziemlich ärgerlich...

Zitat
was für Erfahrungen habt ihr denn gemacht und mit was behandelt ihr?

Ich hatte mal ziemlich gute Erfahrungen mit der Peressigsäurebehandlung gemacht (das anderswo genauer beschriebene Rezept aus Wasserstoffperoxid und Essig, aufgesprüht deutlich vor dem Knospenschwellen und bei über 10°C Lufttemperatur). Da das Nektarinenbäumchen, welches ich damit behandelt hatte, aber auch ansonsten nichts taugte (war ein selbstezogenes Bäumchen aus dem Kern einer Supermarktfrucht - was will man da erwarten...), habe ich es neulich ausgerissen.
Muss mir dieses Jahr neue Pfirsichbäumchen besorgen.

Grüße,
Robert
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: minor am 02. Januar 2012, 19:30:52
Ich habe gute Erfahrung mit Essig und Wasserstoff-Peroxid gemacht.

Essig findet man in jeder Küche. ;)
Und Wasserstoff-Peroxid für wenig Geld in der Apotheke und wird heute noch zur Wundreinigung (Zahnarzt) benutzt.
Also beides relativ harmlos im Gegensatz zu dem Kupfer-Spritzmittel.

Beides in 3%iger Lösung soll nun zusammen geschüttet werden. Vorsichtig ... schäumt etwas.
Ich habe da mal was vorbereitet. 8)

(http://1.bp.blogspot.com/_JwZkMnc5dLU/S4fxhLNX3vI/AAAAAAAACYw/Awah_5NCuB0/s320/kraeusel2.JPG)

Die Spritzung soll vorgenommen werden, bevor die Knospen aufplatzen, die Außentemperatur mindestens 10 Grad beträgt und es trocken ist.
Das ist bei uns im frühen Februar.

Bitte nicht in den Sprühnebel stellen. Leicht reizend für die Augen.

Im letzten Frühjahr habe ich es verpasst.
Mein Bäumchen sah schrecklich aus und trotz absammeln kamen bis zum Spätsommer noch Kräuselblätter nach.

(http://1.bp.blogspot.com/-Cm0Rr6PAMqs/TcenYBN3kyI/AAAAAAAAE1U/2jOUUa0puSU/s400/nektarinemai11.JPG)
Anfang Mai vor dem Absammeln.

Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Re-Mark am 02. Januar 2012, 19:53:05
Ich habe gute Erfahrung mit Essig und Wasserstoff-Peroxid gemacht.

Essig findet man in jeder Küche. ;)
Und Wasserstoff-Peroxid für wenig Geld in der Apotheke und wird heute noch zur Wundreinigung (Zahnarzt) benutzt.

Mit der winzigen Wasserstoffperoxidflasche, die auf dem Foto zu sehen ist, käme ich aber nicht weit. Ich kaufe das Zeug im Aquaristikhandel, verwende es ja auch außerdem für verschiedene Reinigungsanwendungen.

Für die Essigsäure bevorzuge ich auch, wie abgebildet, Essigessenz. Die muss natürlich auf die richtige Konzentration runterverdünnt werden. Apfelessig oder sonstige Essigsorten sollte man vermeiden, weil man nicht weiß, was da noch außer Essigsäure enthalten ist und eventuell der Wirksamkeit schadet.

Zitat
Also beides relativ harmlos im Gegensatz zu dem Kupfer-Spritzmittel.

Einzeln ja, in der Kombination weiß ich es nicht. Man sollte sicherheitshalber wie bei allen Spritzmitteln am besten eine Schutzbrille tragen und den Nebel nicht einatmen. (Wobei ich zugegebenermaßen bisher auf die Schutzbrille verzichtet habe, trage nur meine normale Brille und achtete sehr auf die Windrichtung.)

Zitat
Beides in 3%iger Lösung soll nun zusammen geschüttet werden. Vorsichtig ... schäumt etwas.

Bei mir hat da nichts geschäumt. Eventuell deutete das Aufschäumen auf Verunreinigungen hin. Viele Lebewesen erzeugen Peroxidase, die das Wasserstoffperoxid zersetzt.
Es kann auch zu Reaktionen mit Metall kommen, bei mir hat es die Düse der Spritzflasche angegriffen. Man sollte Spritzflaschen mit Kunststoffdüse einsetzen.

Zitat
Die Spritzung soll vorgenommen werden, bevor die Knospen aufplatzen, die Außentemperatur mindestens 10 Grad beträgt und es trocken ist.
Das ist bei uns im frühen Februar.

Laut dem Artikel in der Obstbauzeitschrift, den ich hier vor ein paar Jahren genannt hatte, muss die Spritzung vorgenommen werden bevor sich sich die Knospenschuppen lockern. Das ist schon eine Weile vor dem aufplatzen der Knospen!
Also so früh wie möglich spritzen, hauptsache das alte Laub ist schon unten und hauptsache die Lufttemperatur liegt über 10°C!

Danke für deine Erfahrungen und für die Fotos!

Grüße,
Robert


Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Elro am 02. Januar 2012, 22:24:25
Ich habe da mal was vorbereitet. 8)
Klasse, den Spruch kenne und liebe ich.
Sorry für OT.

Meine Pfirsiche habe ich bis jetzt noch nie gespritzt, bin gerade am überlegen ob ich das tun sollte. Der Rote Ellerstädter bekommt etwas Kräuselkrankheit, der Blutpirsich hatte noch nie etwas, ist aber auch erst vier Jahre alt.
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Moneydrops am 07. Januar 2012, 14:06:36
Hallo,

es wurde ja hier schon einiges zum Thema geschrieben.

Nach wie vor ist das A und O der Zeitpunkt!

Und nach meinen gestrigen Begehungen der Obstwiesen nach Sturmschäden (Zaun steht komischer Weise noch nur eine Sauerkirsche hat es dank fleissiger Wühlmaustechnischer Unterstützung nicht mehr geschafft), kann ich hier verkünden, das es wohl oder übe für den einen oder anderen geneigten Kräuselkrankheitsgebplagten zu spät sein wird, ob er nun überhaupt was tun sollte, dieses Jahr.

Die Knospen sind auf Grund des milden Wetters mehr als am Platzen! Warum, weshalb, wieso das wichtig ist hatten wir hier http://forum.garten-pur.de/Obst-Forum-25/Kraeuselkrankheit-bei-Pfirsiche-3844_75A.htm und anderswo schon eindeutig erklärt.
Warum muss man immer nur "was dagegen tun"?
Wieso nicht mal "was dafür tun"!
Stimme ich bedingt zu, leider sind mir noch keine gelbfleischigen resistenten Sorten bekannt, so dass ich auf Peressigsäure zurückgreifen muss. Aber nach wie vor kein Altmetall oder andere chem. Keulen.
der Blutpirsich hatte noch nie etwas
Gilt auch als resistent gegen Kräuselkrankheit, was ich persönlich bestätigen kann. Habe ihn noch nie gespritzt und bisher auch noch keinen Befall.
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Poison Ivy am 07. Januar 2012, 14:14:17
Ich habe gute Erfahrung mit Essig und Wasserstoff-Peroxid gemacht.

Essig findet man in jeder Küche. ;)
Und Wasserstoff-Peroxid für wenig Geld in der Apotheke und wird heute noch zur Wundreinigung (Zahnarzt) benutzt.


Beides in 3%iger Lösung soll nun zusammen geschüttet werden. Vorsichtig ... schäumt etwas.
Ich habe da mal was vorbereitet. 8)

Wenn es beim Zusammenschütten schäumt (und nicht schon der Essig alleine beim Schütteln), so zeigt das, dass sich das Wasserstoffperoxid zersetzt und die Mischung zumindest ihre Wirkung zum Teil oder ganz einbüßt.

Deshalb stets reine verdünnte Essigsäure, also Essigessenz, verwenden, und keinen Apfelessig, Weinessig oder sonstigen Essig, der außer Essigsäure und Wasser noch andere Bestandteile enthält.
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Starking007 am 07. Januar 2012, 14:47:49
Die Tage ging eine Pflanzenschutzempfehlung raus:

Über 10°C und Sonne - Pfirsichknospen schwellen,
Kräuselkrankheit infiziert jetzt!
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: minor am 13. Januar 2012, 11:56:52
Hier im Rheinland geht es schon los.

Ich habe vor zwei Tagen gespritzt.
Peroxid + Essig-Gemisch.
Eher ging es wegen Regen und kalten Temperaturen nicht.
Habe aber die Erfahrung gemacht: spät spritzen ist besser als garnicht. ;)


[size=0,8]Übrigens ... habe ich für mein 1,50m Bäumchen nur 100 ml gebraucht.[/size] ;D
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Felix am 25. Januar 2012, 16:09:08
@minor

Mein Tipp wäre die gleiche Behandlung ca. 4 mal im Abstand von 5 Tagen durchzuführen. Zusätzlich sollte man im Herbst nach Laubabwurf die Behandlung vornehmen. Neudovital von Neudorff ist auch empfehlenswert. Betreibt man die Aufwand, dann kräuselt sich am Baum relativ wenig.

Beste Grüße

Felix
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Treasure-Jo am 25. Januar 2012, 16:12:52
...wenn man dieses Thema hier findet, dann kann der Frühling nicht mehr weit sein :D
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Apfelfreund am 26. Januar 2012, 21:17:50
Vielleicht nochmal genau zu den Konzentrationen:
3% Essigsäurelösung und 3% Wasserstoffperoxidlösung ergeben aber eine 1,5%ige Gesamtlösung.

Oder soll die Gesamtlösung eine Konzentration von 3% Peressigsäure haben?

Zur Desinfektion in der Lebensmittleindustrie verwendet man etwa 200 - 500 ppm Peressigsäure, daß sind 0,02 - 0,05%.

Euer Apfelfreund

Zusatz: Ist es wirklich eine 3%ige Essigsäurelösung oder nur 3% von der Essenz? Entsprechend beim Wasserstoffperoxid. Bitte bestätigt doch noch mal genau, wie es gemeint ist. Verhaut man sich bei Peressigsäure mit den Konzentrationen sehr stark, gibt es wirklich keine Kräuselkrankheit; aber auch keinen lebenden Baum mehr... ;D
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Felix am 28. Januar 2012, 14:00:34
@Apfelfreund

Bei der Wasserstoffperoxid Lösung muss man definitiv mit 3% arbeiten, da sonst die pilzabtötende Wirkung nicht gewährleistet wird. Persönlich habe ich auch eine Pflanze testhalber in 6%iger Lösung getaucht: Schäden hat die Pflanze nicht davon getragen (war natürlich noch nicht ausgetrieben...)
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Apfelfreund am 30. Januar 2012, 21:39:28
Ich frage nur so genau nach, weil es keine 100%ige Wasserstoffperoxidlösung gibt und Essigessenz glaube ich nur bei 20% liegt. Soll man beispielsweise von einer 40%igen Wasserstoffperoxidlösung eine Lösung herstellen, die 3% hat, ist doch einige Rechnerei gefragt. Soll dann auch noch von einer 20%igen Essiglösung eine 3%ige Essiglösung hergestellt werden, ist die Rechnerei auch ein wenig aufwendig. Und dann ergibt wie gesagt 3% Essig + 3% Wasserstoffperoxid eine 1,5%ige Peressigsäurelösung.

Das alles ist nicht jedem so eindeutig klar. Mit dieser Rechnerei kann man schnell ein wenig überfordert sein.

Nichts für ungut!!

Apfelfreund
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Felix am 31. Januar 2012, 17:00:19
Hallo Apfelfreund,

anbei eine kurze Rechnung:

Zu kaufen gibt es die Lösung meistens mit einem H2O2 (Wasserstoffperoxide) Anteil von 35%.
Verdünnen lässt sich das ganz einfach:

Lösung mit 35% H2O2:
Man will die Konzentration 35% auf 3% verringern:
35-3=32

Lösung von Wasser mit 0% H202:
diese will man um 3 steigern

Somit besteht die neue Lösung aus 35 Teilen (32+3):

Man nehme somit:
1000g / 35 * 3 = 85,7 g der H202 Lösung
und
1000g / 35 * 32 = 914,3g von der H2O Lösung

=> Ein Liter mit 3% H2O2

Ich hoffe, dass diese Erklärung hilft.

beste Grüße

Felix
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: cydorian am 05. Juni 2012, 16:04:20
Habe nun das dritte Jahr mit Peressigsäure (3% Essig / 3% Wasserstoffperoxid) behandelt. Im Herbst nach dem Blattfall. Das ist der beste Zeitpunkt.

Der Austrieb ist nun vorbei, alle Blätter gross, die Pfirsiche wachsen und siehe da: Sogar völlig befallsfrei von Kräuselkrankheit. Ein voller Erfolg. Die letzten Jahre waren noch einzelne Blätter befallen.

Zusammen mit den Erfahrungen der vorigen Jahre kann ich resümieren: Einfach anzuwenden, erfolgreich, empfehlenswert.

Nur schade, dass keiner was trägt. Der harte Aprilfrost hat alle Fruchtansätze gnadenlos umgebracht. Irgendwas ist immer, so dass es keine Ernte gibt, grummel.
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Mediterraneus am 05. Juni 2012, 16:16:31
Hallo Apfelfreund,

anbei eine kurze Rechnung:

Zu kaufen gibt es die Lösung meistens mit einem H2O2 (Wasserstoffperoxide) Anteil von 35%.
Verdünnen lässt sich das ganz einfach:

Lösung mit 35% H2O2:
Man will die Konzentration 35% auf 3% verringern:
35-3=32

Lösung von Wasser mit 0% H202:
diese will man um 3 steigern

Somit besteht die neue Lösung aus 35 Teilen (32+3):

Man nehme somit:
1000g / 35 * 3 = 85,7 g der H202 Lösung
und
1000g / 35 * 32 = 914,3g von der H2O Lösung

=> Ein Liter mit 3% H2O2

Ich hoffe, dass diese Erklärung hilft.

beste Grüße

Felix


Und wo ist bei der Rechnung der Essig? ???

Meine Pfirsiche kräuseln sich nur ein bißchen. Absolut ohne Behandlung.
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: cydorian am 05. Juni 2012, 17:08:56
Und wo ist bei der Rechnung der Essig? ???

Da gehört kein Essig rein. Es ging um eine Rechnung, wie man 35%iges Wasserstoffperoxid zu 3%igem verdünnt. Erst wenn man 3%iges hat, kommt Essig dazu um Peressigsäure zu erhalten, das steht weiter oben.

Meine Pfirsiche kräuseln sich nur ein bißchen. Absolut ohne Behandlung.

Gut so. Unbehandelte Bäume in unserer Nachbarschaft kräuseln. Robuste weniger, empfindliche mehr, so wie immer. Es ist bei uns nicht so, dass es diese Saison keinen Befallsdruck gegeben hätte.
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Mediterraneus am 06. Juni 2012, 20:12:36
Ich bräuchte eher eine anwenderfreundliche Fertigmischung ;D :P

Hier mal meine Pfirsiche. Anfangs haben sie gekräuselt, das hat sich aber fast komplett ausgewachsen. Die Kräuselblätter sind abgefallen, Früchte sind noch dran ;D

Hier mal die "Harrow Beauty"
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Mediterraneus am 06. Juni 2012, 20:14:19
Und hier der Percoche "Andross"

Beide wurden absolut nicht gespritzt.
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: jutta am 06. Juni 2012, 20:59:19

Das alles ist nicht jedem so eindeutig klar. Mit dieser Rechnerei kann man schnell ein wenig überfordert sein.

Nichts für ungut!!

Apfelfreund

Ich rechne immer nach dieser Formel:

c1 x m1 = c2 x m2

also Konzentration mal Menge der einen Lösung muss gleich sein der Konzentration mal Menge der zweiten Lösung.

Lösung 1 ist der 35% H2O2,
Lösung 2 ist der 3% H2O2,

35 x X = 3 x 1000
in Worten: Wieviel 35%ige Lsg brauche ich, um 1000g einer 3%igen herzustellen?

X = 3 x 1000 / 35

X = 85,71 also 85,71g 35% H2O2 auf 1000g H2O


Für 20% Essigsäure:

20 x X = 3 x 1000

X = 3 x 1000/20

X = 150 also 150g 20% Essigsäure auf 1000g H2O






Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Mediterraneus am 06. Juni 2012, 21:05:11
Ich weiß schon, warum ich eine Abneigung gegens Spritzen hab ;)
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Poison Ivy am 06. Juni 2012, 21:16:43
Diese ganze Rechnerei und die ganzen Überlegungen zu Peressigsäure hatten wir schon mal (siehe Daniels Links am Anfang dieses Threads.

Zur Berechnung der Mischungen hatten wir auch schon mal was:

.......- Essig & H2O2 (je 3%): 0
Also nehmt´s mir nicht krumm, aber in ReMark´s Text wird eindeutig davon gesprochen, daß je eine dreiprozentige Lösung miteinander gemischt werden soll. D.h. für mich, daß ich eine höher konzentriere Essigsäure zunächst auf eine dreiprozentige runterverdünne (bei 25% Essigsäure ist das grob 1 Teil Essigsäure auf 7 Teile Wasser) und beim Wasserperoxid eben analog. Und diese beiden werden dann (wohl 1:1) gemischt. bristlecone´s Rechnung funzt meineserachtens nicht, wenn beide Ausgangskonzentrationen höher sind, sondern einzig und alleine mit der dreiprozentigen Wasserstoffperoxidlösung. Sind beide Lösungen in 25%iger Lösung vorhanden, komme ich ohne Wasser nicht aus? Oder bin ich jetzt ganz daneben?
Ich versteh´s als je 3 % in der fertigen Mischung. Am besten wäre es, ReMark würde das selbst eindeutig klären.

Wenn beide Lösungen höher konzentriert sind, funktioniert das "Mischungskreuz" auch, man macht die Rechnung dann für jede Lösung getrennt.
Und Du hast das schon richtig verstanden, dann kommt natürlich auch Wasser dazu! Für

25 %ige Essigsäure und 30 %iges H2O2 sieht das dann so aus:

25 0 30 0
  \ / \ /
  3 3
  / \ / \
 3 22 3 27


Ich müsste also 3 T. Essigsäure mit 22 T "anderer Flüssigkeit" zu insgesamt 25 T. mischen bzw.
3 T H2O2 mit 27 T. "anderer Flüssigkeit" (was das ist, kommt gleich) zu insgesamt 30 T. mischen, um jeweils auf die richtige Konzentration zu kommen.

Rechnen wir für 30 Teile weiter. Dann brauche ich an Essigsäure nicht bloß 3 T., sondern etwas mehr,
nämlich, (30:25) x 3 T = 3,6 T.

Ich nehme also
3 Teile vom 30%igen H2O2,
dazu 3,6 T. von der 25 %igen Essigsäure
und den Rest auf die 30 T. dann
Wasser dazu, also 30 - 3 - 3,6 = 23,4 T.

Jetzt kannst Du natürlich sagen, dass Dir das zu kompliziert ist. :(
Natürlich kann wer mag auch anders vorgehen, z.B. erst mal eine Lösung vorverdünnen, aber im Endeffekt macht man genau diese Rechnung ;D


Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Amur am 07. Juni 2012, 07:52:52
Ich habe eigentlich viel zu spät gespritzt (Kupfer), erst im Februar als die große Kälte vorbei war.
Trotzdem haben meine Bäume kaum Kräuselkrankheit.

Einer hatte mir allerdings Sorgen gemacht. Da trieben die Knospen zwar aus, aber bei etlichen Knospen starb dann alles Grün ab.
Zunächst befürchtete ich schon massiven KK Befall, aber jetzt ist der Baum fast frei von KK. Wird wohl noch ein Winterschaden gewesen sein. Im Großen und Ganzen ist er OK und trägt etliche Pfirsiche wie die letzten 4 Jahre davor auch.

 

Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Ayamo am 29. Januar 2013, 09:49:20
Beim Blattfall der Pfirsiche Ende Oktober 2012 habe ich schon gespritzt.
Seitdem war ich verreist oder es war kalt.
Diese Woche steigen die Temperaturen im Berliner Raum kurzzeitig auf 10° - aber es regnet. An einem Tag soll es voraussichtlich 7° werden, dafür trocken.

Was tun?
7° reichen ja angeblich nicht, oder ist das "besser als nix" für die Spritzung?
Denn vielleicht bleibt es danach lange kalt und dann sagt man sich "hätte ich mal..."

Grüße
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: hargrand am 29. Januar 2013, 14:24:14
Also mein "Kernechter vom Vorgebirge", Spalier Südwest bei dem schwellen die Knospen schon sehr deutlich erkennbar :o
Ich werde aber nicht spritzen 8)
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Daniel - reloaded am 29. Januar 2013, 14:42:07
Beim Blattfall der Pfirsiche Ende Oktober 2012 habe ich schon gespritzt.
Seitdem war ich verreist oder es war kalt.
Diese Woche steigen die Temperaturen im Berliner Raum kurzzeitig auf 10° - aber es regnet. An einem Tag soll es voraussichtlich 7° werden, dafür trocken.

Was tun?
7° reichen ja angeblich nicht, oder ist das "besser als nix" für die Spritzung?
Denn vielleicht bleibt es danach lange kalt und dann sagt man sich "hätte ich mal..."

Grüße


Das kommt darauf an womit du spritzen willst und vor Allem wie weit die Pflanze ist. Spritzen vor dem Knospenschwellen ist zumindest bei Kupfer, Difenoconazol etc. sinnlos, temperaturen unter 10° Bei Difenoconazol (also Duaxo) und auch die Essig-Wasserstoffperoxyd-Mischung soll ja erst ab 10° wirken.

Sollten also die Knospen schon schwellen sollte ein Kupferspritzung auch bei 7° durchaus wirksam sein, da es ein reines Kontaktfungizid ist das auch bei recht niedrigen Temperaturen schon gut wirkt. Zudem haben die Kupfermittel eine sehr gute Haftfähigkeit und damit eine relativ lange Wirkungsdauer. Nur wenn die Pflanze noch in völliger Ruhe ist, ist jede Spritzung recht sinnlos.
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Ayamo am 29. Januar 2013, 19:01:05
@ Daniel,
Danke dir. Ja, es sollte die Essig-Wasserstoffperoxid-Mischung sein.
Da die Knospen noch völlig geschlossen sind, warte ich noch.

Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: b-hoernchen am 09. Dezember 2016, 17:32:46

Das kommt darauf an womit du spritzen willst und vor Allem wie weit die Pflanze ist. Spritzen vor dem Knospenschwellen ist zumindest bei Kupfer, Difenoconazol etc. sinnlos, temperaturen unter 10° Bei Difenoconazol (also Duaxo) und auch die Essig-Wasserstoffperoxyd-Mischung soll ja erst ab 10° wirken.

Sollten also die Knospen schon schwellen sollte ein Kupferspritzung auch bei 7° durchaus wirksam sein, da es ein reines Kontaktfungizid ist das auch bei recht niedrigen Temperaturen schon gut wirkt. Zudem haben die Kupfermittel eine sehr gute Haftfähigkeit und damit eine relativ lange Wirkungsdauer. Nur wenn die Pflanze noch in völliger Ruhe ist, ist jede Spritzung recht sinnlos.

Da die Temperaturen in SÜddeutschöand dieses Wochenende auf gut 10°C steigen sollen, hätte ich bereits an die erste Behandlung gegen Taphrina deformans (Erreger der Kräuselkrankheit)  gedacht.

Warum soll eine Spritzung in Winterruhe sinnlos sein? Ich dachte, es geht darum das Sprossmycel auf den Zweugen zu abzutöten. Wenn auf den Zweigen kein Pilz wächst, kann er auch keine schwellenden Knospen befallen. Wie wir aus der Geschichte mit den angeblich "resistenten" Pfirsichsämlingen wissen, dauert es einige Zeit, bis der Pilz den Baum befällt und mit seinem Mycel so eindeckt, dass die Knospen beim Aufbrechen infiziert werden. I
In diesem Sinne - warum soll eine gründliche Baumdesinfektion jetzt nichts bringen?
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: paulche am 09. Dezember 2016, 20:58:29
Mein Bruder hat einen kernechten Pfirsisch, der zwar stark von der Kräuselkrankheit befallen wird, aber dennoch viele große Früchte bringt. Ich habe mir Kerne geben lassen.
Jetzt hat eine Aprikose Goldrich gut getragen. Ein Pfirsisch-Aprikosenmischling hatte die Kräuselkrankheit, aber auch schöne Pfirsischähnliche Früchte. Ich werde wohl noch Mischlinge kaufen und die weiteren Mischlingskerne einpflanzen, wenn ich bei lauter Feigen noch Platz habe.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: partisanengärtner am 09. Dezember 2016, 21:57:58
Ich hatte bei meinen von einer Baumschule vom Abfallhaufen geschenkten veredelten Pfirsichpflanzen leichte Kräuselkrankheit beim Frühjahrsaustrieb.

Habe ihnen regelmäßig Boraxduschen auf die Blätter gegeben und die gekräuselten Blätter entfernt. Im Sommer waren die beiden Bäumchen völlig frei von Kräuselkrankheit auch keine jungen Blätter hatten irgendwas.


Sonst sind keine in der Nähe, kann ich also damit rechnen, daß die nicht wieder kommt, weil der Pilz nicht mehr da ist?


Ich glaube nicht das Borax was unbedingt damit zu tun hat, weil schon früher bei rechtzeitigem Abrupfen die Krankheit gut bekämpfbar war.
Allerdings waren die neuen Triebe/Blätter außerordentlich groß und fest für einen halb vertrockneten Wurzelnackten. Man weiß ja nie. 8)
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Starking007 am 09. Dezember 2016, 22:02:43
"...Sonst sind keine in der Nähe, kann ich also damit rechnen, daß die nicht wieder kommt, weil der Pilz nicht mehr da ist?...."

Nein, auch wenn keiner Schnupfen hat, ist der Virus unterwegs.
Mal viel, mal wenig.

Wieviel Pilzsporen sind in einem m³ Luft im Schnitt?

https://www.mpg.de/571443/pressemitteilung200907101
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: cydorian am 09. Dezember 2016, 22:08:49
kann ich also damit rechnen, daß die nicht wieder kommt, weil der Pilz nicht mehr da ist?

Nein.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Starking007 am 09. Dezember 2016, 22:17:32
Mir graust`s immer wenn ich solche Bekämpfungsstrategien wie hier lese.

Der Pilz dringt beim Knospenschwellen mittels Wassertropfen ins Blatt ein.

Wie wär`s wenn man diesen Zustand einfach meidet?!

Funzt hier seit Jahren.

Kräuselkrankheit - was ist das?  ;D
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: partisanengärtner am 09. Dezember 2016, 22:20:18
Du stehst im Garten mit Regenschirm ::) :o

 ;)
Titel: Re:Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Urmele am 11. Dezember 2016, 07:33:27


Da die Temperaturen in SÜddeutschöand dieses Wochenende auf gut 10°C steigen sollen, hätte ich bereits an die erste Behandlung gegen Taphrina deformans (Erreger der Kräuselkrankheit)  gedacht.


Ich warte auch schon auf einen schönen Tag mit <10°C. Erfahrungsgemäß klappt das bis Weihnachten.  :D
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: hargrand am 11. Dezember 2016, 10:29:22
Mal eine Frage,
Ich habe hier 15%ige Peroxyessigsäure, wie muss ich die mit Wasser verdünnen um die erforderliche Konzentration zu erreichen?
Weil je mehr wasser desto mehr rückreaktion zu H2O2 und Essigsäure oder? :-[
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Isatis blau am 11. Dezember 2016, 10:47:49
Mit dem Massenwirkungsgesetz hat das nichts zu tun. Peroxiessigsäure ist instabil und wird mit Stabilisatoren stabilisiert. Die funktionieren bei Konzentrationsänderungen nicht mehr optimal, außerdem können Metallionen, die im Wasser enthalten sind den Zerfall katalysieren.
Deshalb einfach kurz vor der Anwendung verdünnen, der Zerfall braucht seine Zeit.

Und für Berechnungen welche Menge von welcher Konzentration mit was ergibt die gewünschte Konzentration, gibt es das Mischungskreuz:http://www.ruhr-uni-bochum.de/taak/mam/content/mischungskreuz.pdf
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Mandeln?
Beitrag von: Vogelsberg am 11. Dezember 2016, 11:20:02
Ich hänge mich mal an diesen Thread dran mit der Frage, wann denn ein Mandelbäumchen gegen Kräuselkrankheit gespritzt wird mit Duaxo?

Selber Zeitpunkt wie bei Pfirsich/Nektarine, also Dez/Jan bei mind. 10 Grad bevor die Knospen schwellen?

Ich spritze übrigens sonst überhaupt nicht, habe deshalb auch keinerlei Erfahrung damit, aber dieser Mandelsämling von Frühjahr 2015 ist mit Erinnerungen beladen und das leichte Kräuseln vom Frühjahr 2016 hat mich doch beunruhigt  :P


Grüße

Susanne
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Starking007 am 14. Dezember 2016, 21:46:05
Du stehst im Garten mit Regenschirm ::) :o

 ;)

Pfirsich unter Dach,
oder zumindest an die Ostwand.
Oder gar nicht.

Ich würde auch keine Fische halten, hätte ich kein Wasser.........................
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: cydorian am 14. Dezember 2016, 22:31:16
Wers hat, kann sich freuen, aber die meisten Leute haben keine Pflanzplätze mit Dachüberstand. Vor allem nicht für die durchaus eine gewisse Grösse erreichenden Pfirsichebäume. Ich habe sieben Pfirsichbäume, alle im Randbereich einer Obstwiese. Anfällige Sorten und kaum anfällige Sorten gemischt. Vor allem die Späten bringen eimerweise Früchte. Brauchen wir auch, die Familie frisst schon mal einen Eimer am Tag weg. Die Bäume haben schlimmstenfalls einzelne Kräuselblätter. Wo ich überall gut rankomme, sogar gar nichts, z.B. am "Red Haven", der noch niedrig genug ist, obwohl er als anfällig gilt.

Möglich machen das Bekämpfungsmethoden wie die mit dem Essig-Peroxid-Gemisch. Zimmerwarm anmischen, bisschen stehen lassen, behandeln. Am bisher wärmsten Tag letzte Woche habe ich auch dieses Jahr wieder behandelt. Wenns bis Ende Januar noch wärmere und trockene Tage hat, hau ich das Zeug nochmal drauf.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: thuja thujon am 14. Dezember 2016, 22:36:52
Ich habe da noch einen Satz von der amtlichen Beratung in den Ohren: Zitat Sinngemäß `vorbildlich nach Warndienst gespritzt, trotzdem später gekräuselte Blätter. Die Biologie vom Pilz stimmt nicht, da ist noch nicht alles verstanden.´

Alternative dazu: die Pilze haben Resistenzen gebildet. Dagegen spricht der Mittelwechsel, Kupfereinsatz usw.

Einen kleinen Sämling würde ich überdachen. Regenschirm über Winter bis nach der Blüte nimmt auch nicht zuviel Licht weg. Einen 2,5m Anglerschirm gibts für 30€. Soviel wie 2 Packungen Duaxo.

Ansonsten stimmt die Theorie mit dem desinfizieren, nur schützt das auch nicht zwingend vor Befall. Weniger Infektionsdruck kann man erwarten. Da die Hobbyanlagen in der Regel eine gartenhygienische Katastrophe sind, würde ich persönlich sowas in Betracht ziehen. Schutzkleidung bei solchen Spielereien nicht vergessen.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Mediterraneus am 15. Dezember 2016, 07:55:29
Wieder mal mein kleiner Einwurf:
Viele Kleingärtner ernten auch völlig ohne Behandlungen Pfirsiche. Wenn man in diesen Thread als Laie reinschaut, meint man ja direkt, Pfirsichanbau sein eine hohe Kunst, die nur mit Chemie zu bewerkstelligen ist.
Ich halte nach wie vor nichts von Desinfektionsmitteln im Garten, vielmehr von (der Suche nach) robusten Sorten. Da gibt es mal schlechte Jahre mit viel Kräuselkrankheit, aber auch wieder gute Jahre fast ohne. Die Kräuselkrankheit gehört beim Pfirsich einfach dazu, der Mensch hat auch Pickel und lebt weiter  ;) Ernten kann man von robusten Sorten trotzdem.
Da ist die Frostgefahr zur Blütezeit ein viel größerer Unsicherheitsfaktor beim Pfirsich.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: bristlecone am 15. Dezember 2016, 08:07:08
 :-\
In der hiesigen Gegend sind die Kernechten vom Vorgebirge = Weinberpfirsiche die einzigen Pfirsiche, die ohne Behandlung robust genug sind. Die Pfirsiche sind in der Regel auch ganz gut für Marmelade verwendbar, auch mal zum einfach so Essen, aber man wünscht sich doch saftigere Sorten mit feinerem Aroma.
Deren Anbau ist nach allem, was ich hier bislang selbst versucht und bei anderen gesehen habe, ohne Spritzen gegen Kräuselkrankheit aussichtslos.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Mediterraneus am 15. Dezember 2016, 08:17:41
Wir haben ja nur eine Handvoll gelbfleischiger Sorten im Handel, und die sind auch noch als empfindlich bekannt.
Es gibt jedoch sehr viel mehr Sorten. Warum sollen da nicht auch robuste dabeisein?
Gerade bei selbst kernvermehrten Sorten hört man oft positives. Dabei meine ich nicht nur die Weinbergspfirsiche, auch Pfirsiche aus dem Handel können gute Sorten hervorbringen, man muss halt etwas probieren.
Auch die Unterlage beeinflusst das Wuchsverhalten (und wohl auch die Gesundheit).

Wenn man sich z.B. französische Sortenlisten anschaut (mit gefühlt Hunderten an Sorten), da steht auch meist was dabei über die Anfälligkeiten.

Nichtsdestotrotz bleibt der Pfirsich ein wärmeliebendes Obst mit speziellen Ansprüchen.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Thüringer am 15. Dezember 2016, 09:01:41
...
Gerade bei selbst kernvermehrten Sorten hört man oft positives.
...

Das kann ich bestätigen. Schwiegersohns Verwandtschaft aus dem Brandenburgischen hat solche Vermehrungen mit nach Thüringen gebracht, wovon zwei mit unterschiedlichem Alter in unserem Garten stehen. Die Kräuseleien kenne ich nur hier aus dem Forum, woran sich hoffentlich nichts ändern wird.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: cydorian am 15. Dezember 2016, 09:55:55
Hab ich auch, sogar mehr als einen Baum. Leider auch qualitativ eindeutig die Schlechtesten meiner Sammlung. Und ich werde auch "Fruteria" noch ausprobieren. Benedicte und Revita hatte ich auch mal, die als wenig anfällig angepriesen wurden. Waren sie nicht wirklich, Revita war ausserdem qualitativ mies und im Anbau arbeitsaufwendig, abwechselnd zwingend auszudünnender Extrem-Riesenbehang und dann wieder kein Fruchtansatz. Buschiger, dünner Wuchs. Na und? Wer allein damit glücklich wird, Gratulation, super, dann kann man sich den Thread zur Bekämpfung und das bösen Essig/Gurgellösungszeug ersparen.

Und hör mir auf mit Unterlagen. Das sagt nur, wer das nie am selben Standort ausprobiert habet in der vagen Hoffnung, das könnte einen Unterschied für die Anfälligkeit machen. Tut es aber nicht. Ich habe alle, von wurzelecht über arteigen (Rubira), St.-Julien Pflaumen...
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Starking007 am 15. Dezember 2016, 11:35:02
Ich sehe inzwischen Ausaat aus Supermarkt-Pfirsich als geeignet an!
Und ich bin nicht irgendjemand....................
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Mediterraneus am 15. Dezember 2016, 14:34:19
Danke, Arthur :D
Schön, dass es wenigstens einige im Forum gibt, die nicht alles Obst ständig spritzen müssen.

Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Mediterraneus am 15. Dezember 2016, 14:40:50
Hab ich auch, sogar mehr als einen Baum. Leider auch qualitativ eindeutig die Schlechtesten meiner Sammlung. Und ich werde auch "Fruteria" noch ausprobieren. Benedicte und Revita hatte ich auch mal, die als wenig anfällig angepriesen wurden. Waren sie nicht wirklich, Revita war ausserdem qualitativ mies und im Anbau arbeitsaufwendig, abwechselnd zwingend auszudünnender Extrem-Riesenbehang und dann wieder kein Fruchtansatz. Buschiger, dünner Wuchs. Na und? Wer allein damit glücklich wird, Gratulation, super, dann kann man sich den Thread zur Bekämpfung und das bösen Essig/Gurgellösungszeug ersparen.

Und hör mir auf mit Unterlagen. Das sagt nur, wer das nie am selben Standort ausprobiert habet in der vagen Hoffnung, das könnte einen Unterschied für die Anfälligkeit machen. Tut es aber nicht. Ich habe alle, von wurzelecht über arteigen (Rubira), St.-Julien Pflaumen...

Du hast halt nur den Mist auf dem deutschen Markt ausprobiert. Wie ich schon mehrfach sagte, es gibt ein sehr großes Sortenspektrum beim Pfirsich, wovon wir nur einen Bruchteil im Angebot haben.
Sowas wie z.B. Belle de Juillet, Benoni, Gaillard oder Precoce de Hale ist z.B. auf www.pommiers.com/peche/pecher.htm als "resistante a la cloque" bezeichnet. Ich kenne die Sorten nicht, aber allein die Vielfalt erstaunt mich immer wieder.

Ich hatte schon Pfirsiche auf unterschiedlichen Unterlagen, diejenigen auf Pfirsichsämling oder Pfirsich-Mandel-Bastard scheinen bei mir am gesündesten zu sein.(und die kernecht ausgesäten). Ich kaufe keine mehr auf Pflaume veredelten.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: cydorian am 15. Dezember 2016, 18:30:36
Lange Listen irgendwelcher angeblich toller Sorten mit angeblich toller Kräuselkrankheitsfestigkeit kann jeder zitieren. Es gibt 3000 Pfirsichsorten, Züchtungen aus Kalifornien, China, und jedem Land West- und Südeuropas. Was bringt uns das hier ausser dem üblichen "woanders ist alles besser"? Kannst du von Erfahrungen in deiner Klimazone damit berichten? Was genau hast du wieviele Jahre und wie schlägt es sich? Das hilft den Leuten wesentlich mehr wie das ewige "pföööh, spritzen ist pfüüh und deshalb tu ichs nicht", diesen Null-Kalorien-Dauerfüllstoff in jedem Thread um Obstkrankheiten.

In den letzten 30 Jahren liefen massenhaft Versuche, auch -zig Sorten wurden getestet. Die Ergebnisse sind meist wenig interessant, bestätigen das sowieso schon vorhandene Wissen. Wer so scharf aufs Lesen ist, kann sich das gerne reinziehen.

- http://www.ecofruit.net/1997/22_1997_Sinkovits_91-95.pdf Ein Sortenversuch, auch mit Nektarinen.
- DLR - Rheinpfalz 2004 von Uwe Harzer unf Alfred Orth. Hier gings um Behandlungszeitpunkte, es gibt sogar Infektionen im Dezember.
- Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Sortenversuche von Hubert Siegler 2006, Sortenempfehlungen daraus http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/073615/index.php
- http://www.bioaktuell.ch/pflanzenbau/obstbau/ecofruit-konferenz-2012.html Bericht über französische Versuche.
- "Verhalten verschiedener Pfirsich- und Aprikosensorten hinsichtlich Kräuselkrankheit Monilia" 2006/2007 Arbeitsgemeinschaft Baumschulforschung...

Die Unterlagen haben keinen Einfluss auf die Krankheit. Wenn man sich den Lebenszyklus des Pilzes ansieht weiss man wieso und wer dieselbe Sorte auf verschiedenen Unterlagen parallel hat, weiss das auch durch eigenen Versuch.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: thuja thujon am 16. Dezember 2016, 08:44:28
Ich kann mir gut vorstellen, dass es Gebiete gibt, wo man Pfirsich nicht viel spritzen muss.
Ich komme aus dem Gebiet, wo es die Infektionen im Dezember gibt. Mein Zitat weiter oben zur unvollständig verstandenen Biologie des Pilzes kommt von Hr. Harzer.
Er geht gerne zu uns in die Gartenanlagen, weil er dort alle (wirklich alle) Krankheiten auf kleinstem Raum findet.

Ich brauche nicht spritzen um frische, saftige Pfirsiche zu ernten. Beim spritzen gehts hier mehr darum, wieviel fliegt von der Ernte in den Müll und wie lange lebt der Baum.
Über eine Lebensdauer von 10 Jahren 3kg ernten und 50kg entsorgen ist für mich nicht das Ziel, wenn ich einen Pfirsich pflanze und extensiv pflegen möchte.
Ohne Kulturführung und Pflanzenschutz produziert man hier in der Vorderpfalz vornehmlich Abfall und kein Qualitätsobst.


@Starking: gilt deine Aussage zur Aussaat von Marktpfirsichen auch für Nektarinen?
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: carot am 16. Dezember 2016, 11:02:35
Ich habe derzeit auch nur Pfirsichsämlinge im Garten und bin mit den Fruchtqualitäten teilweise ganz zufrieden. Einen Sämling würde ich aber gerne zu Red Haven umveredeln und hätte dafür gerne Reiser. Vielleicht kann mir da ja jemand helfen.

Zum Thema:
Ich benutze ebenfalls die Essig/Wasserstoffperoxid-Methode und bin sehr zufrieden. Die ersten 3 Standjahre hatte ich nicht gespritzt und die Pfirsiche hatten immer KK in unterschiedlicher Intensität. Der Befall war aber immer sehr deutlich vorhanden. Seit 2 Jahren wird bekämpft und pro Baum gibt es nun höchstens noch eine handvoll befallener Blätter. Mich hat diese Mischung überzeugt.

Ich experimentiere auch mit der Anzucht von Sämlingen aus Supermarktfrüchten. Jedes Jahr lege ich Kerne und setze die gesunden Bäume dann in den Garten. Meine fruchtenden Sämlinge sind alle von Mutterpflanzen aus der Gegend. Vielleicht bekommen meine ersten Supermarkt-Sämlinge 2017 die ersten Früchte, ich bin gespannt.

carot
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: cydorian am 16. Dezember 2016, 11:22:54
Für Reiserangebote und Veredelung gibts diverse Threads, z.B. http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,57653.msg2557620.html

Red Haven ist nach wie vor eine klasse Sorte, braucht aber auch Schutz gegen Kräuselkrankheit. Sie ist aber auch nicht übermässig anfällig.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Wild Obst am 16. Dezember 2016, 11:46:56
Ich habe hauptsächlich Sämlinge, die letztes Jahr (2015) schon eine ganz nette Ernte hatten mit ca 5 kg/Baum. Dieses Jahr hatte ich fast einen Totalausfall, die Bäume hatten alle nur eine handvoll Früchte, zwei sogar gar keine.

Da ich wegen der Entfernung zwischen Wohnung und Obstwiese nicht sicher dann behandeln kann, wenn es sein müsste, damit es wirkt, sind alle Bäume unbehandelt. 2015 hatte ich trotzdem fast keine Kräuselkrankheit, deutlich weniger als 2014 zumindest, und 2016 hat sie recht stark zugeschlagen. Allerdings gab es 2016 Spätfröste, die eventuell auch für den Ertragsausfall verantwortlich sein könnten. Sonst würde ich, zumindest im Vergleich 2016-2015 auf jeden Fall sagen, dass es sich vermutlich lohnt, gegen KK zu behandeln, wenn man die Erntemengen und den KK-Befall im Frühjahr in diesen Jahren vergleicht.

Ich versuche inzwischen auch Pfirsichsorten, indem ich die geschmacklich oder andersweitig unbefriedigenden Sämlinge umveredle. Zum Verhalten der Sorten und zu Unterschieden in der Empfindlichkeit kann ich aber leider noch nicht viel sagen, außer dass zumindest dieses Jahr der "frühe rote Ingelheimer" recht stark befallen war, noch stärker als meine Sämlinge.

Ich suche gerade noch nach "Reine des Vergers", auf deutsch "Königin der Obstgärten", die in der von cydorian verlinkten Untersuchung in Frankreich empfohlen wurde:
- http://www.bioaktuell.ch/pflanzenbau/obstbau/ecofruit-konferenz-2012.html Bericht über französische Versuche.

Außerdem bin ich an früh(er) reifenden Pfirsichsorten interessiert, meine eigenen reifen bisher immer erst im September, wenn es auch genug anderes gibt.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: b-hoernchen am 16. Dezember 2016, 19:12:50
... Die Unterlagen haben keinen Einfluss auf die Krankheit. Wenn man sich den Lebenszyklus des Pilzes ansieht weiss man wieso und wer dieselbe Sorte auf verschiedenen Unterlagen parallel hat, weiss das auch durch eigenen Versuch.
Auf die Krankheitsanfälligkeit der Sorte  sicher nicht, aber, dass die Wuchsstärke einem Baum dabei helfen kann, sich vegetativ wieder zu erholen, das erscheint mir plausibel. Insbesondere, wenn man die Kräuselkrankheitsbekämpfung mit der "Extrem-Rückschnitts-Methode" a la Dr. Neumüller durchführt.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: thuja thujon am 16. Dezember 2016, 19:22:32
Wenn man es so sieht, macht auch nicht rechtzeitige Stickstoffdüngung oder humoser Boden die Bäume anfälliger.

Äste wegsägen fördert zudem Gummifluss, zu spätes giessen schränkt auch die Vitalität ein.

Wenn man es wirklich so sehen will, kann man extrem viel falsch machen, und all das begünstigt die Kräuselkranheit auch ein bisschen.
Dann sollten wir mal über Kulturführung reden, und nicht nur über Sorteneigenschaften.
Vielleicht erreicht man damit mit einfachen Mitteln mehr, als auf Resistenzen zu vertrauen, die hinterher ganz andere Probleme mit sich bringen.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: aladur am 19. Mai 2017, 16:46:59
@Mediterraneus, sag, welches sind die robusten Sorten? Und vor allem wo bekommt man sie? Ich hab mir einen Wolf gesucht, um wenigstens Bäume mit weiss-fleischigen Pfirsichen zu bekommen (Baumschul-Verkäuferin: "Die Leute wollen nur gelb-fleischige"). Obgleich ich persönlich die weiss-fleischigen geschmackvoller finde. Dann hab ich mit Müh und Not einen "Früher Roter Ingelheimer" bekommen (musste weit fahren), der weniger empfindlich gegen die Kräuselkrankheit sein soll. Und nun, was ist das Ergebnis? Im Jahr nach Pflanzung sind geschätzt 95% der Blätter betroffen. Da brauche ich gar keine Blätter entfernen, sonst hat er fast gar keine mehr!


Früher Roter Ingelheimer mit Kräuselkrankheit

Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: cydorian am 19. Mai 2017, 17:16:20
Nur wenige Postings weiter oben ist doch einer genannt? "Fruteria". Und siehe da: Weissfleischig. Verkäufer liefert Google genügend. Und dann gibts noch diesen anderen Paralleltread: http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,3844.0.html . Mal lesen.
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: Rib-Johannisbeere am 08. Juli 2017, 10:14:17
Hallo, ist das Kräuselkrankheit? Das wäre dann mein erster Befall :'(
Titel: Re: Bekämpfung Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Beitrag von: cydorian am 08. Juli 2017, 10:39:03
Ja, das ist Taphrina deformans, die Kräuselkrankheit.