Es gibt kaum etwas, was unserem Erinnerungsvermögen dergestalt auf die Sprünge hilft, wie Gerüche.
Dem kann ich mich nur anschließen. Obwohl die Erinnerung nicht nur durch Gerüche aktiviert wird, manchmal ist es auch nur ein Geräusch, eine Melodie, ein Wort... Dann kommt das Unterbewusstsein, boxt mich freundschaftlich (mitunter in den Magen) und fragt: Weißte noch? Und ich lausche in mich hinein, woher dieses Gefühl des Vertrauten kommt und meist dauert es nicht lange, bis die Erinnerung mich vereinnahmt, manchmal nur für einen Augenblick, ein kurzes Schwelgen, ein kurzes Bedauern, bevor ich mich wieder der Gegenwart zuwende. Aber die Gedanken hängen noch nach.
Wenn ich meine Gedanken treiben lasse, dann fallen mir folgende Gerüche ein, die nicht alle mit dem Thema Garten zu tun haben:
- ähnlich wie Quendula liebe ich den Duft des harzigen, trockenen Kiefernwalds im Sommer
- der salzige Geruch des Meeres
- das Plumpsklo im Haus meiner Oma
- nasser Hund
- der Geruch des Waldes im Herbst (wir haben immer gesagt "es riecht nach Pilzen")
- der Mandelduft der hoch über mir blühenden Clematis flammula
- vom schweren Duft des Flieders erfüllte Luft im Mai
Hach!
LG Dicentra