Gerne erkläre ich die Aufnahmetechniken, die ich für solche Aufnahmen verwende.
Es ist zwar etwas techniklastik, aber es kann ja nicht schaden, auch mal darüber etwas zu erfahren.
Inwieweit die Bildergebnisse der Natur, oder unserer Sichtweise entsprechen, hängt von der Bildbearbeitung und dem persönlichen Geschmack ab.
Sternenhimmel:
Ich bin in einem anderen Forum auf diese Verfahrensweise gestoßen und habe sie sofort ausprobiert.
http://www.photonenfalle.ch/?page_id=161
Um den Sternenhimmel besser sichtbar zu machen, braucht man eine lange Belichtungszeit.
Da ich aber keine Nachführung besitze, mache ich mehrere Aufnahmen hintereinander, die ich dann hiermit
http://www.fitswork.de/software/softw_en.php
zu einem Bild verrechnen lasse.
Es hat sich herausgestellt, dass es eine bessere Bildqualität ergibt, wenn die einzelnen RAWs vor dem Stacken im Konverter entrauscht werden.
Die Kamerainterne Rauschunterdrückung ist meist kontraproduktiv.
Gestackt werden, in der Regel zwischen 20 und 60 Aufnahmen (Lightframes), je nachdem, wieviele Sterne sichtbar werden sollen.
(eigentlich weden die Sterne nicht besser sichtbar, das erscheint so, weil sich das Bildrauschen durch das Addieren mehrerer Bilder minimiert)
Einzelaufnahme:
Himmel einzel.jpg20 Bilder, gestackt in Fitswork:
Himmel Fits_5.jpg
Bei Aufnhamen der Milchstrasse wird der Unterschied sehr deutlich sichtbar, selbst bei Lichtverschmutzung kommt ein schönes Sternenband heraus.
August Royberg Milch
Die oft genannten "Darkframes" (Dunkelbild>Aufnahme mit Deckel auf der Linse) sind nicht notwendig, man nutzt sie jedoch bei Aufnahmen durch das Teleskop.
Kameraeinstellungen:
M
ISO 800-3200
Belichtungszeit: 18mm-15sek. bei f3,5
16mm-20sek. bei f2,8
10mm-30sek. bei f4
(je nach Objektiv muß die Bel.Zeit angepasst werden, da sonst strichförmige Sterne entstehen)
Offenblende, im Idealfall f2 - 2,8 (f4 ist auch noch brauchbar, benötigt dann aber mind. 30 Lightframes)
Interne Rauschunterdrückung:Aus
Messmodus: Mehrfeld
AF:Aus, manuell auf unendlich
WB: bei Pentax: Leuchtstoffröhre>kalt gab die natürlichste Farbwiedergabe, da Lichtverschmutzung von Städten das Bild oft orange aussehen lässt.
Eine Karte für Orte mit wenig Lichtverschmutzung in Europa:http://www.astroshop.de/beratung/astrowissen/tipps-und-tricks/der-optimale-standort--lichtverschmutzung-/c,8749
3 Tage Astrowetter (Wolkendichte) :
http://www.meteoblue.com/de_DE/wetter/vorhersage/tab/hanstedt_de_53247/b/6
Vordergrund Landschaft
Damit auch der Vordergrund ansprechend wird, kann man auch hier mehrere Aufnahmen machen, die sich in FITSWORK stacken lassen. Dadurch wird das Bildrauschen reduziert und Details werden auch hier besser sichtbar.
Einzelaufnahme:
VG-HDR einzel.jpgHDR:
VG HDR Zeilbild.jpg
Alternativ können auch Belichtungsreihen und ein HDR erstellt werden.
Hier zwei HDR Programme, die ich gerne nutze:
Photomatix Pro (kostenpflichtig)
SNS-HDR lite (kostenlos) http://www.sns-hdr.com/
zusätzlich wird das Gui benötigt:
für Lightroom: http://talkurbex.com/forum/viewtopic.php?f=6&t=7744
Stand alone: http://www.sns-hdr.com/files/SNS-HDR_Lite_GUI.zip
http://gstoever.blogspot.de/2012/01/sns-hdr-die-freeware-variante-im-non_6452.html
Hat man Sternenhimmel und Vordergrund bis hierhin bearbeitet (und nicht die Geduld verloren) können beide Bilder mittels Masken mit einem beliebigen Programm zusammengefügt werden.
Je klarer sich die Horizontlinie vom Himmel abhebt im Vordergrundbild, desto einfacher ist das ausmaskieren. (Gebirgsketten bieten sich besonders an)
Ich behelfe mir auch gerne damit, dass ich wolkenformationen mit ins Bild nehme, da mittels Weichzeichner das zusammenfügen einfacher sein kann.
Es wird viel getestet und ausprobiert, um an optimale Ergebnisse zu kommen.
Interessant wäre hier noch ein Thread in einem Nachbarforum:
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=591096
Es ist zwar viel Arbeit, bis man ein fertiges Bild bekommt, jedoch finde ich die Ergebnisse immer wieder beachtenswert.
Viel Spass beim Stacken... :)
Edit: Typo
Thomas